DE10005979A1 - Kugelgelenk - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Kugelgelenk, bestehend aus einem Gelenkgehäuse 1 mit einer Gehäuseausnehmung 2, einem in der Gehäuseausnehmung mit seiner mit einem Oberflächenschutz versehenen Gelenkkugel 3 gelagerten Gelenkzapfen 4, dessen Zapfenabschnitt aus einer Gehäuseöffnung 18 herausragt, einer zwischen dem Gelenkgehäuse und der Gelenkkugel angeordneten Lagerschale 5 sowie einem die Gehäuseausnehmung des Gelenkgehäuses verschließenden und die darin eingeordnete Lagerschale im Gelenkgehäuse verspannenden Verschlussring 7. Der Verschlussring folgt im wesentlichen mit seiner Innenkontur durch eine Abschrägung oder einen ausgebildeten Radius der Außenkontur der Lagerschale. Der in das Gelenkgehäuse einzusetzende Verschlussring 7 ist in dem Gelenkgehäuse 1 in seiner Lage fixiert und weist auf der Seite der Gehäuseöffnung 18, durch die der Zapfenabschnitt des Gelenkzapfens 4 aus dem Gelenkgehäuse 1 herausragt, eine unter elastischer Vorspannung an der Gelenkkugel 3 anliegende Dichtlippe 17 auf.
Description
Kugelgelenke finden auf vielfältigsten Gebieten, aber insbesondere im Fahrzeugbau, in
Baugruppen für die Radaufhängung Einsatz.
Derartige Kugelgelenke bestehen aus einem wenigstens einseitig offenen Gelenkgehäuse mit
einer Gehäuseausnehmung, einem in der Gehäuseausnehmung mit seiner mit einem
Oberflächenschutz versehenen Gelenkkugel gelagerten Gelenkzapfen, dessen
Zapfenabschnitt aus einer Gehäuseöffnung herausragt. Zwischen dem Gelenkgehäuse und
der Gelenkkugel wird eine Lagerschale angeordnet, die für die hohen Belastungen derartiger
Gelenke in Kraftfahrzeugen notwendig ist.
Sehr wesentlich für die dauerhafte Funktion des Kugelgelenks (Langzeitlebensdauer) ist es
dabei, konstruktive Maßnahmen zu treffen, die eine Dauerschmierung mit Gelenkfett
ermöglichen. Dadurch wird die Reibung zwischen den relativ zueinander beweglichen
Bauteilen erheblich reduziert. Als Fettreservoir dient bei herkömmlichen Gelenken ein
Dichtungsbalg.
Der Dichtungsbalg ist jedoch auch für die Abdichtung der Gelenkbauteile von
Kugelgelenken für Kraftfahrzeuge gegenüber Verunreinigungen und Umwelteinflüssen
unentbehrlich. Aus diesem Grund kann die Lebensdauer eines Kugelgelenkes erheblich
reduziert werden, wenn beispielsweise infolge mechanischer oder thermischer
Überbeanspruchungen oder aufgrund einer erhöhten Ozonbelastung der Dichtungsbalg
beschädigt und undicht wird beziehungsweise vorzeitig altert, sodaß er seine
Abdichtfunktion nicht mehr erfüllt.
Ein weiteres Problem ergibt sich aufgrund der Tatsache, daß Kraftfahrzeuge häufig mit
Hochdruckreinigungsgeräten gesäubert werden. Wie festgestellt werden konnte, erzeugen
diese Geräte Drücke, die in der Lage sind, den Dichtungsbalg zumindest kurzzeitig und
geringfügig von den Gelenkbauteilen abzuheben. Dadurch auftretende Undichtheiten
erlauben den Eintritt von unerwünschten Medien in das Gelenkinnere.
Technische Problemstellung der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Abdichtung
des Kugelgelenkes gegen Eindringen von Verunreinigungen oder Feuchtigkeit zwischen
Lagerschale und Gelenkkugel bei gleichzeitig optimierter Schmierfunktion der beweglichen
Gelenkbauteile zu erreichen.
Die technische Problemstellung wird erfindungsgemäß durch ein Kugelgelenk mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs 1 gelöst.
Danach wird vorgeschlagen, den in das Gelenkgehäuse einzusetzenden und in seiner Lage
fixierten Verschlussring auf der Seite der Gehäuseöffnung, durch die der Zapfenabschnitt
des Gelenkzapfens aus dem Gelenkgehäuse herausragt, mit einer unter elastischer
Vorspannung an der Gelenkkugel anliegenden Dichtlippe auszustatten.
Für die Umsetzbarkeit der Erfindung ist es wesentlich, daß die Gelenkkugel mit einem
Oberflächenschutz versehen ist, sodaß sie infolge dieser Behandlung eine äußerst geringe
Rauheit sowie einen Korrosionsschutz aufweist, weil nur dadurch eine lange Lebensdauer
der mit der Gelenkkugel in Gleitkontakt stehenden Dichtlippe gewährleistbar ist. Die
maximale Rauhtiefe (Ry) sollte dabei etwa zwischen 1 und 5 µm betragen.
Die Erfindung bringt mehrere Vorteile mit sich. So könnten innerhalb des Kugelgelenkes
zwei unterschiedliche Fettsorten zum Einsatz gebracht werden, ohne daß eine Vermischung
zu befürchten ist. Eine erste Schmierfettsorte mit optimalen Schmier- und
Gleiteigenschaften ist dabei zwischen Gelenkkugel und Lagerschale vorgesehen, wobei die
Dichtlippe das Fettreservoir abdichtet und in diesem Gelenkbereich hält. Eine zweite
Fettsorte, wird im Dichtungsbalg aufgenommen und erfüllt hauptsächlich eine
Abdichtfunktion.
Die zusätzliche Dichtlippe innerhalb des Kugelgelenkes gewährleistet somit nicht nur eine
optimale Gelenkschmierung, sondern gleichzeitig auch eine optimale Abdichtfunktion, was
insbesondere bei Einsatz von Hochdruckreinigungsgeräten von erheblichem Vorteil
gegenüber bisher bekannten Ausführungen ist. Unter Umständen könnte ein
erfindungsgemäßes Kugelgelenk sogar gänzlich ohne Dichtungsbalg auskommen. Auf jeden
Fall können aber die Aufwendungen zur Erreichung eines Festsitzes des Dichtungsbalges
reduziert werden, sodaß es möglich erscheint, auf den Einsatz von Spannringen zu
verzichten, wodurch nicht nur die Zahl der vorhandenen Bauteile sondern auch die
Aufwendungen bei der Montage erfindungsgemäßer Kugelgelenke und damit die Kosten
reduziert werden können.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gegeben.
So kann der an der dem Zapfenabschnitt des Gelenkzapfens zugewandten Seite
flanschförmig ausgebildete Verschlussring auf seiner Außenkontur wenigstens eine
Ausformung aufweisen, mittels der der in das Gelenkgehäuse einzupressende Verschlussring
mit mindestens einer Ausnehmung der Innenfläche des Gelenkgehäuses lagefixiert in
Eingriff gebracht ist.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Kugelgelenkes wird ferner
vorgeschlagen, die Dichtlippe aus Gummi herzustellen und diese an dem Verschlussring
anzuvulkanisieren, das heißt ein einteiliges Bauteil mit dem Verschlussring herzustellen oder
sie in eine in den Verschlussring eingearbeitete Nut einzulegen.
Gemäß der Erfindung kann die Ausformung auf der Außenkontur des Verschlussringes
gegenüber den benachbarten Bereichen seiner Außenkontur vorteilhafterweise eine Höhe
zwischen 0,2 und 0,3 mm aufweisen. Dies ist bereits ausreichend, um durch den Eingriff
dieser Ausformung in einer korrespondierenden Ausnehmung des Gelenkgehäuses mit einer
der Höhe der Ausformung unter Berücksichtigung von Toleranzen entsprechenden Tiefe
eine signifikante Erhöhung der Ausreißfestigkeit zu erreichen.
Gleichzeitig wird im Fertigungsprozeß, insbesondere bei der zumindest partiellen
Materialverformung, durch die der flanschförmige Abschnitt des Verschlussringes in dem
Gelenkgehäuse festgelegt wird und die ebenso durch ein Umbördeln der Endbereiche des
Gelenkgehäuses erfolgen kann, eine Verschiebung der Lagerschale im Gelenkgehäuse
verhindert. Bei der gebrauchsgemäßen Beanspruchung des Gelenkes gewährleistet die
erfindungsgemäße Lösung eine sichere Fixierung der Lagerschale gegen ein Verrutschen,
was infolge zulässiger Taumelbewegungen des Gelenkzapfens ansonsten auftreten könnte.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht vorliegend darin, daß die Ausformung auf der
Außenkontur des Verschlussringes die Form eines umlaufenden Ringes aufweist, der in eine
an der Innenfläche des Gelenkgehäuses umlaufende Nut eingreift. Selbstverständlich können
auch mehrere umlaufende ringförmige Ausformungen vorhanden sein, die beispielsweise
eine sägezahnförmige Kontur aufweisen.
Werden mehrere umlaufend ringförmige Ausformungen mit einer sägezahnförmigen Kontur
eingesetzt, so kann es von Vorteil sein, eine erste Flanke dieser sägezahnförmigen Kontur
gegenüber jeder weiteren Flanke verlängert auszuführen und dadurch die in Richtung der
Gehäuseöffnung geneigt verlaufende Ausformung mit der eine gleiche Neigung
aufweisenden, an der Innenfläche des Gelenkgehäuses umlaufenden Nut verzahnend in
Eingriff zu bringen. Der Festsitz des Verschlussringes in dem Gelenkgehäuse wird dadurch
erheblich verbessert.
Zur Gewichtseinsparung und zur Verbesserung der Elastizität der miteinander
kontaktierenden Bauteile ist es ferner möglich, daß die an der Außenkontur des
Verschlussringes ausgebildete, ringförmig umlaufende Ausformung bereichsweise
unterbrochen ist oder daß die Lagerschale wenigstens abschnittsweise in dem an der
Innenkontur des Verschlussringes anliegenden Bereich eine gegenüber ihrer sonstigen
Wandstärke reduzierte Wandstärke aufweist.
Um den Eintrag von Verunreinigungen in den Bereich zwischen Lagerschale und
Gelenkkugel zu vermeiden, ist es ferner vorteilhaft, einen fließenden Übergang von der
Gelenkkugel zu dem Zapfenabschnitt des Gelenkzapfens vorzusehen, das heißt, den
Übergangsradius R zwischen der Gelenkkugel und dem Zapfenabschnitt des Gelenkzapfens
minimal zu halten. Erfindungsgemäß soll in diesem Bereich keine Kehlung vorhanden sein.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei
zeigen:
Fig. 1: Eine Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Kugelgelenkes in einer
Schnittdarstellung,
Fig. 1a: eine Ansicht eines weiteren erfindungsgemäßen Kugelgelenkes in einer
Schnittdarstellung,
Fig. 1b: eine Ansicht eines dritten erfindungsgemäßen Kugelgelenkes in einer
Schnittdarstellung,
Fig. 2: Die Einzelheit X gemäß der Fig. 1,
Fig. 3: Die Einzelheit Y gemäß der Fig. 1,
und
Fig. 4: ein Kugelgelenk nach dem Stand der Technik.
Die Fig. 1, 1a, 1b zeigen Schnittdarstellungen erfindungsgemäßer Kugelgelenke.
Die Darstellung der Fig. 1 wurde zur besseren Veranschaulichung in zwei Teile unterteilt.
Links der Symmetrieachse 6 ist das Lager vor dem Einpressen des Verschlussringes 7 und
dem nachfolgenden teilweisen Umbördeln des Gelenkgehäuses 1 dargestellt. Der Teil rechts
der Symmetrieachse 6 veranschaulicht das Lager im fertig montierten Zustand, also mit
eingepreßtem Verschlussring 7. Wie zu erkennen, ist die Gelenkkugel 3 des Gelenkzapfens
4 gemeinsam mit der diese umgebenden Lagerschale 5 in der Gehäuseausnehmung 2 des
Gelenkgehäuses 1 aufgenommen. Die Lagerschale 5 ist an mehreren Positionen der
Innenfläche 13 des Gelenkgehäuses 1 gegen die von der napfartigen Gehäuseausnehmung 2
gebildete Innenfläche 13 abgestützt. Der Verschlussring 7 ist aufgrund seiner
flanschförmigen Ausbildung an der durch das Umbördeln der Enden 11 des
Gelenkgehäuses 1 entstandenen, ringförmig umlaufenden Fläche 12 abgestützt. Er weist an
der Seite der Gehäuseöffnung 18 eine Dichtlippe 17 auf, die einteilig an den Verschlussring
angespritzt wurde. Die Lagerschale 1 ist aus Kunststoff und der Verschlussring 7 aus einem
metallischen Werkstoff gefertigt. Zur äußeren Abdichtung des Kugelgelenkes dient ein
Dichtungsbalg 19, dessen Innenraum ein Fettreservoir darstellt.
In der Fig. 1a ist ein Kugelgelenk gezeigt, dessen Verschlussring 7 keine Verzahnung im
Sinne der zuvor beschriebenen Ausführung aufweist, sondern einfach durch Umbördeln des
Endbereiches des Gehäuserandes 11 festgesetzt ist. Der Verschlussring weist eine
annähernd rechteckige Querschnittsform auf, wobei an einer Phase auf der der Gelenkkugel
3 zugewandten Seite die Dichtlippe angeformt ist.
In der Fig. 1b ist hingegen ein Kugelgelenk dargestellt, das ein Gelenkgehäuse 1 aufweist,
welches zwei gegenüberliegende Öffnungen aufweist. Die Gehäuseöffnung 18 wird in der
zuvor beschriebenen Weise von dem Gelenkzapfen 4 durchdrungen, während die zweite,
obere Öffnung durch Auflage eines Deckels 14 verschlossen ist, der seinerseits durch eine
Materialverformung des oberen Gehäuserandes festgelegt ist. Der Verschlussring 7 weist
ebenfalls keine Verzahnung auf. Er ist in axialer Richtung in die Gehäuseausnehmung 2
eingeschoben.
Die Fig. 2 und 3, welche Einzelheiten X und Y der Fig. 1 in vergrößerter Darstellung
zeigen, verdeutlichen die Ausbildung des Verschlussringes 7 mit der angeformten Dichtlippe
17 nochmals im Detail. Wie zu erkennen, folgt der Verschlussring 7 an seiner Innenkontur
im wesentlichen dem Verlauf der Außenkontur der Lagerschale 5. An der Außenkontur des
Verschlussringes 7 ist die Ausformung 8 ausgebildet. Die Dichtlippe 17 liegt bei der
Darstellung in Fig. 3 gleitend an der Gelenkkugel 3 des Gelenkzapfens 4 an. Der
Übergangsradius R zwischen Gelenkkugel und Zapfenabschnitt des Gelenkzapfens 4 ist sehr
klein gehalten, das bedeutet, der Übergang ist sehr flach. Durch eine derartige Gestaltung,
die Kehlen in dem Übergangsbereich vermeidet, kann erreicht werden, daß beim
Verschwenken des Gelenkzapfens die Dichtlippe 17 stets dichtend anliegt und keine
Verunreinigungen in das Gelenkinnere transportiert werden, die sich bei herkömmlichen, in
diesem Bereich mit einer Kehle versehenen Gelenkzapfen, dort ablagern können.
In dem dargestellten Beispiel ist die Ausformung 8 entsprechend einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ringförmig an der Außenkontur des Verschlussringes 7
umlaufend ausgebildet und weist einen sägezahnförmigen Querschnitt auf. Insbesondere aus
der Fig. 2 ist zu erkennen, daß die eine Flanke 9 dieses sägezahnförmigen Querschnitts
gegenüber der anderen Flanke 10 verlängert ist, so daß die ringförmig umlaufende
Ausformung 8 in Richtung der Öffnung der Gehäuseausnehmung 2 geneigt verläuft.
Dadurch gelangt Sie in der Art eines Widerhakens mit einer an der Innenfläche des
Gehäuses 1 umlaufenden und eine korrespondierende Neigung aufweisenden Nut in
Eingriff, welche aus der Figur nicht zu ersehen ist. Es hat sich gezeigt, daß eine Ausbildung
des Verschlussringes 7, bei der die an seiner Außenkontur ausgebildete Ausformung 8 eine
Höhe von 0,2 bis 0,3 mm gegenüber der übrigen Außenfläche aufweist, eine
Ausreißfestigkeit bewirkt, welche beispielsweise bei Kugelgelenken mit Aluminiumgehäusen
nahezu doppelt so hoch wie die Ausreißkraft herkömmlicher, ohne eine entsprechende
Ausformung des Verschlussringes ausgebildeter Kugelgelenke ist. Ähnliche Verhältnisse
konnten bei der Messung der Widerstandsfähigkeit gegen ein Aushebeln des Gelenkzapfens
4 aus dem Gelenkgehäuse 1 festgestellt werden.
Die Fig. 2 zeigt ferner das Detail des Kugelgelenks vor dem Einpressen des
Verschlussringes 7. Das äußere Ende 11 des Gelenkgehäuses 1 ist in dieser
Herstellungsphase noch nicht umgebördelt. Der Verschlussring 7 mit seiner Ausformung 8
wird zwischen das Gelenkgehäuse 1 und die Lagerschale 5 in die Ausnehmung 2
eingebracht und dort durch die Kraft F eingepreßt. Dabei gelangt die ringförmige
Ausnehmung 8 mit einer nicht dargestellten Ausnehmung bzw. Nut an der Innenfläche 13
des Gelenkgehäuses 1 in Eingriff. Da der Verschlussring 7 somit sicher innerhalb des
Gelenkgehäuses 1 fixiert ist, unterbleibt bei dem anschließenden Umbördeln des
Endbereiches 11 des Gelenkgehäuses das ansonsten durch die an der Rollkante auftretenden
Kräfte vielfach auftretende Verschieben von Verschlussring 7 und Lagerschale 5 innerhalb
der Gehäuseausnehmung 2. Dadurch ist sichergestellt, daß zwischen der Mittelachse des
Verschlussringes 7 und der Mittelachse 6 des Gelenkgehäuses 1 kein unerwünschter
Versatz auftritt. Nach dem Umbördeln des Gelenkgehäuses 1 wird der bereits durch seine
Ausformung 8 im Gelenkgehäuse 1 fixierte Verschlussring 7 durch den sich dabei bildenden
Gehäusekragen mit der Fläche 12 abgestützt. Durch den widerhakenähnlichen Eingriff des
Verschlussringes 7 werden in axialer Richtung auftretende Zugkräfte nicht, wie üblich,
ausschließlich von der Fläche 12 aufgenommen, so daß sich die Ausreißfestigkeit des
Kugelgelenkes und seine Widerstandsfähigkeit gegen auftretende Hebelkräfte deutlich
erhöhen.
Aus der Fig. 2 ist weiterhin zu erkennen, daß die Lagerschale 5 in dem Bereich 15 an dem
der Verschlussring 7, wie aus der Fig. 3 ersichtlich, nach dem Einpressen, zur Anlage
gelangt, eine verringerte Wandstärke aufweist. Dies führt in vorteilhafter Weise zu einer
Herabsetzung der Axialelastizität. Zwar ist diese vorteilhafte Wirkung auch schon dann
gegeben, wenn die Wandstärke der Lagerschale 5 in diesem Bereich 15 in bezug auf ihren
Umfang nur abschnittsweise in ihrer Wandstärke reduziert ist, jedoch ist es vorteilhaft, wenn
dieser Bereich 15 verringerter Wandstärke auf dem gesamten Umfang der Lagerschale 5
ausgebildet ist.
Die Fig. 4 zeigt ausschnittsweise eine bekannte Kugelgelenkausführung, die insbesondere
den Nachteil aufweist, daß im Übergangsbereich zwischen der Gelenkkugel 3 und dem
Zapfenabschnitt des Gelenkzapfens 4 eine Kehlung 20 vorhanden ist. Der in Richtung des
Pfeiles A verschwenkbare Gelenkzapfen 4 transportiert bei seiner Bewegung
Verunreinigungen, die sich in der genannten Kehlung 20 befinden unmittelbar in die
Lagerfläche zwischen Lagerschale 5 und Gelenkkugel 3, was anschaulich aus der
Darstellung in Fig. 4 hervorgeht.
1
Gelenkgehäuse
2
Gehäuseausnehmung
3
Gelenkkugel
4
Gelenkzapfen
5
Lagerschale
6
Mittelachse
7
Verschlussring
8
Ausformung
9
Flanke
10
Flanke
11
Endbereich Gelenkgehäuse
12
Fläche
13
Innenfläche
14
Deckel
15
Bereich
17
Dichtlippe
18
Gehäuseöffnung
19
Dichtungsbalg
20
Kehlung
Claims (13)
1. Kugelgelenk bestehend aus einem wenigstens einseitig offenen Gelenkgehäuse mit einer
Gehäuseausnehmung, einem in der Gehäuseausnehmung mit seiner mit einem
Oberflächenschutz versehenen Gelenkkugel gelagerten Gelenkzapfen, dessen
Zapfenabschnitt aus einer Gehäuseöffnung herausragt, einer zwischen dem
Gelenkgehäuse und der Gelenkkugel angeordneten Lagerschale sowie einem die
Gehäuseausnehmung des Gelenkgehäuses verschließenden und die darin eingeordnete
Lagerschale im Gelenkgehäuse verspannenden Verschlussring, der mit seiner
Innenkontur durch eine Abschrägung oder einen ausgebildeten Radius der Außenkontur
der Lagerschale im wesenlichen folgt, dadurch gekennzeichnet, daß, der in das
Gelenkgehäuse (1) einzusetzende Verschlussring (7) in dem Gelenkgehäuse (1)
lagefixiert ist und auf der Seite der Gehäuseöffnung (18), durch die der Zapfenabschnitt
des Gelenkzapfens (4) aus dem Gelenkgehäuse (1) herausragt, eine unter elastischer
Vorspannung an der Gelenkkugel (3) anliegende Dichtlippe (17) aufweist.
2. Kugelgelenk nach Anspruch 1, dadaurch gekennzeichnet, daß der an der dem
Zapfenabschnitt des Gelenkzapfens (4) zugewandten Seite flanschförmig ausgebildete
Verschlussring (7) auf seiner Außenkontur wenigstens eine Ausformung (8) aufweist,
mittels der der in das Gelenkgehäuse (1) einzupressende Verschlussring (7) mit
mindestens einer Ausnehmung der Innenfläche (13) des Gelenkgehäuses (1) lagefixiert in
Eingriff gebracht ist.
3. Kugelgelenk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der flanschförmige
Abschnitt des Verschlussringes (7) durch zumindest partielle Materialverformung in dem
Gelenkgehäuse (1) festgelegt ist.
4. Kugelgelenk nach einem der vorstehend genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (17) aus Gummi besteht und an dem Verschlussring
(7) anvulkanisiert ist.
5. Kugelgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtlippe (17) in eine in den Verschlussring (7) eingebrachte Nut eingelegt ist.
6. Kugelgelenk nach einem der vorstehend genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausformung (8) auf der Außenkontur des Verschlussringes (7)
gegenüber den benachbarten Bereichen seiner Außenkontur eine Höhe zwischen 0,2 mm
und 0,3 mm hat.
7. Kugelgelenk nach einem der vorstehend genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausformung (8) auf der Außenkontur des Verschlussringes (7)
die Form eines umlaufenden Rings aufweist, der in eine an der Innenfläche (13) des
Gelenkgehäuses (1) umlaufende Nut eingreift.
8. Kugelgelenk nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
an der Außenkontur des Verschlussringes (7) umlaufende ringförmige Ausformungen (8)
eine sägezahnförmige Kontur bilden.
9. Kugelgelenk nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die an
der Außenkontur des Verschlussringes (7) umlaufenden ringförmigen Ausformungen (8)
eine sägezahnförmige Kontur aufweisen, wobei eine erste Flanke (9) dieser
sägezahnförmigen Kontur gegenüber jeder weiteren Flanke (10) verlängert ist und die in
Richtung der Gehäuseöffnung (18) geneigt verlaufenden Flanken (9, 10) mit gleiche
Neigungen aufweisenden, an der Innenfläche (13) des Gelenkgehäuses (1) umlaufenden
Nuten verzahnend in Eingriff gebracht sind.
10. Kugelgelenk nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
wenigstens eine an der Außenkontur des Verschlussringes (7) ausgebildete, ringförmig
umlaufende Ausformung (8) bereichsweise unterbrochen ist.
11. Kugelgelenk nach einem der vorstehend genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerschale (5) in dem an der Innenkontur des
Verschlussringes (7) anliegenden Bereich (15) eine gegenüber ihrer sonstigen
Wandstärke reduzierte Wandstärke aufweist.
12. Kugelgelenk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der an der Innenkontur
des Verschlussringes (7) anliegende Bereich (15) der Lagerschale (5) in Bezug auf den
Umfang der Lagerschale (5) abschnittsweise eine verringerte Wandstärke aufweist.
13. Kugelgelenk nach einem der vorstehend genannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der Gelenkkugel (3) fließend in den
Zapfenabschnitt des Gelenkzapfens (4) übergeht, das heißt, der Übergangsradius R
zwischen Gelenkkugel (3) und Zapfenabschnitt des Gelenkzapfens (4) minimal gehalten
oder gar nicht vorhanden ist und die maximale Oberflächenrauheit (Ry) der Gelenkkugel
zwischen 1 und 5 µm beträgt.
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