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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Kugelgelenk für in Fahrzeugen verwendete
Antriebe, insbesondere für
Scheibenwischervorrichtungen, mit einem an einem ersten Getriebeglied
befestigten Kugelzapfen, auf den eine an einem zweiten Getriebeglied
befestigte Kugelschale aufgeknöpft
ist, und mit einer einstückigen
Balgdichtung, die sich mit Vorspannung an den gegenüberliegenden
Getriebegliedern abstützt
und mit ihren gegenüberliegenden Öffnungen
den Kugelzapfen bzw. die Kugelschale umschließt, wobei die Balgdichtung
im wesentlichen von zwei ineinander übergehenden, ringförmigen Wänden gebildet
ist, die im gegenseitigen Bezug elastisch faltbar sind.
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Ein
solches Kugelgelenk wird bereits serienmäßig bei Fahrzeugscheibenwischervorrichtungen verwendet
und ist der besseren Verständlichkeit
wegen in 1 zur näheren Erläuterung in teilweise geschnittener
Darstellung zeichnerisch dargestellt. Auf einem Kurbelhebel als
erstes Getriebeglied 1 ist ein Kugelzapfen 2 befestigt.
Auf den Kugelzapfen 2 ist eine aus Kunststoffmaterial gefertigte
Kugelschale 3 aufgeknöpft,
die an einer Gelenkstange als zweites Getriebeglied 4 befestigt
ist, das heißt
in die Durchgangsöffnung 5 des
zweiten Getriebegliedes 4 eingespritzt ist. Die Kugelschale 3 ist
an ihrem Oberteil 6 hutartig geschlossen ausgebildet, an
dem offenen Unterteil 7 ist eine Balgdichtung 8 zur
Abdichtung des Kugelgelenkes vorgesehen. Die Balgdichtung 8 ist einstückig aus
einem synthetischen Kautschuk, nämlich
ECO (Epichlorhydrin-Copolymer), gefertigt und ist mit seinen gegenüberliegenden Öffnungen 9, 10 mit
durch Dehnung in Umfangsrichtung erfolgter Vorspannung auf den Umfang
des Sockels 11 des Kugelzapfens 2 bzw. auf der
Mantelfläche 12 des
Unterteiles 7 der Kugelschale 3 dichtend fixiert.
Die Wandung der Balgdichtung 8 ist deshalb im Bereich der Öffnungen 9, 10 wulstartig
verdickt. Außerdem
stützt sich
die Balgdichtung 8 mit Vorspannung mit der an ihrer unteren Öffnung 9 befindlichen
Stirnseite 13 gegen das erste Getriebeglied 1 und
mit der an ihrer oberen Öffnung 10 befindlichen
Stirnseite 14 gegen das zweite Getriebeglied 4 ab.
Die Balgdichtung 8 wird im wesentlichen von zwei ineinander übergehenden
Wänden 15, 16 gebildet,
die zwischen sich einen Winkel alpha einschließen, der in der in 1 gezeigten
neutralen Betriebsstellung des Kugelgelenkes ca. 40–60 Grad
beträgt,
so dass die beiden Wände 15, 16 eine
Verformungsfalte bilden, deren "Spitze" in bezug auf den
Mittelpunkt 17 radial nach auswärts absteht.
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Nachteilig
an diesem Kugelgelenk ist, dass die Herstellung der Balgdichtung
aus ECO mit hohen Kosten verbunden ist, weil der Werkstoff ECO teuer ist
und das Rohteil der Balgdichtung vulkanisiert werden muss. Weitere
Kosten werden bei der Herstellung durch erforderliche Maßnahmen
für den
Gesundheits- und
Umweltschutz verursacht. Darüber
hinaus besteht ein weiterer Nachteil darin, dass die Balgdichtung 8 durch
normal auftretende äußere Krafteinwirkungen,
beispielsweise durch einen Wasserstrahl oder den Reinigungsstrahl
eines Hochdruckreinigers, weggedrückt werden kann. Letzteres ist
insbesondere dann der Fall, wenn die Krafteinwirkung in einem steilen
Winkel, in 1 mit den verschiedenen Kraftpfeilen
F dargestellt, auf die die Falte bildenden Wände 15, 16 auftrifft.
Dabei wird das Kugelgelenk zumindest zeitweise undicht. Fettreserven
können
ausgespült
werden und Schmutz und Feuchtigkeit können in das Kugelgelenk gelangen.
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Aus
der
US 4,902,157 ist
ein eingangs beschriebenes Kugelgelenk bekannt, bei dem die Balgdichtung
eine schlauchartige elastische Verformungszone aufweist, die zwischen
sich gegenüberliegenden
Enden der Balgdichtung angeordnet ist.
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Aus
der
DE 39 00 230 A1 ist
ein Kugelgelenk bekannt, bei dem die Balgdichtung eine schalenartige
Verformungszone aufweist, die zwischen sich gegenüberliegenden
Enden der Balgdichtung angeordnet ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, bei einem Kugelgelenk der eingangs beschriebenen
Art eine kostengünstige
und den rauhen Betriebsbedingungen besser gerechtwerdende Abdichtung
herbeizuführen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch ein Kugelgelenk mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dadurch,
dass die Balgdichtung nunmehr aus dem Werkstoff TPE (Thermoplastischer
Elastomer) gefertigt ist, tritt eine bedeutende Kostenvergünstigung
ein. Der Werkstoff TPE ist billiger, außerdem ist die Balgdichtung
nunmehr durch ein kostengünstiges
Spritzgießverfahren
herstellbar, wobei ein Vulkanisieren der Balgdichtung entfällt. Letztendlich wird
der Herstellungsaufwand auch dadurch verringert, dass bei Verwendung
von TPE kein derartig großer
Aufwand für
den Gesundheits- und Umweltschutz betrieben werden muss.
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Dadurch,
dass die Balgdichtung nunmehr eine elastische Verformungszone aufweist,
die auf einen ringförmigen
Bereich begrenzt ist, wird der Widerstand der Balgdichtung gegen äußere Krafteinwirkungen
insgesamt wesentlich verstärkt.
Nunmehr kann die Balgdichtung selbst durch die Einwirkung des Reinigungsstrahles
eines Hochdruckreinigers nicht von ihrem dichtenden Sitz weggedrückt werden.
Die neue Balgdichtung gewährleistet
somit eine funktionsgerechte Abdichtung des Kugelgelenkes auch unter
rauhen Betriebsbedingungen. Die erfindungsgemäße Abdichtung eines solchen
Kugelgelenkes ist also kostengünstiger
und wird ihrer Abdichtungsfunktion unter rauhen Betriebsbedingungen besser
gerecht.
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Die
Balgdichtung erfüllt
ihre Dichtfunktion im Wesentlichen durch ihre gegenüberliegenden
axialen Stirnseiten, welche mit Vorspannung in axialer Richtung
dichtend gegen das ihnen jeweils zugeordnete Getriebeglied drücken. Bei
der erfindungsgemäß gestalteten
Balgdichtung ist es möglich,
die erforderlichen Andrückkräfte durch
das elastische Rückstellungsvermögen des
Werkstoffs der Balgdichtung zu gewährleisten. Zusätzliche
Mittel zur Arretierung der Balgdichtung und zur Gewährleistung der
sicheren Abdichtung, wie Federeinlagen, Schlauchbänder oder
dergleichen, sind nicht erforderlich. In radialer Richtung stützen sich
die Öffnungen
jeweils nur ab, um von außen
einwirkende radiale Kraftkomponenten abzufangen. Eine Dichtwirkung durch
die an dem Sockel des Kugelzapfens bzw. an der Mantelfläche des
Unterteiles der Kugelschale anliegende Innenseite der Öffnungen
ist für
die Funktionsfähigkeit
der Dichtung nicht erforderlich, kann aber zielgerichtet zusätzlich herbeigeführt werden, um
eine noch bessere Funktionsfähigkeit
der Abdichtung zu gewährleisten.
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Die
Erfindung sieht vor, dass die beiden ineinander übergehenden Wände der
Balgdichtung im spannungsfreien Zustand, d. h. vor dem Einbau der Balgdichtung,
einen Winkel von ca. 110 Grad bis 130 Grad und in der neutralen
Betriebsstellung des Kugelgelenkes einen Winkel von ca. 85 Grad
bis 115 Grad zwischen sich einschließen. Die unterschiedlichen
Winkel im spannungsfreien Zustand und im neutralen Betriebszustand
des Kugelgelenkes entstehen dadurch, dass die Balgdichtung bei der
Montage des Kugelgelenkes in axialer Richtung um vorzugsweise ein
Viertel ihrer ursprünglichen
Höhe zusammengedrückt wird,
um die erforderliche Vorspannung in axialer Richtung zu erhalten.
Es ist erkennbar, dass dieser Winkel in der neutralen Betriebsstellung
des Kugelgelenkes wesentlich größer ist
als derjenige des eingangs unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen,
zum bekannten Stand der Technik gehörenden Kugelgelenkes. Der besondere
Vorteil besteht darin, dass von außen einwirkende Kräfte ohne
gefährliche,
die Dichtwirkung unterbrechende Verformungen der Balgdichtung abgefangen
werden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Durch
eine Ausgestaltung gemäß Anspruch 2,
wonach die Wanddicke der Balgdichtung in Bereichen außerhalb
der elastischen Verformungszone gegenüber dieser elastischen Verformungszone
verstärkt
ist, wird die allgemeine Stabilität der Balgdichtung gegenüber äußeren Druckeinwirkungen
erhöht, wohingegen
die für
entsprechende Ausweichbewegungen erforderliche elastische Verformbarkeit
durch die ringförmig
begrenzte elastische Verformungszone gewährleistet ist.
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Vorteilhaft
ist eine Ausgestaltung gemäß Anspruch
3, weil die elastische Verformungszone im wesentlichen auf den Übergang
zwischen den beiden Wänden
der Balgdichtung konzentriert ist, in welchem die größten elastischen
Verformungen beim Betrieb des Kugelgelenkes erfolgen.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung gemäß Anspruch
4 ist dazu bestimmt, die Balgdichtung speziell mit ihrem oberen
Ende noch besser gegen die Einwirkung extremer äußerer Kräfte abzustützen und dadurch ein Wegdrücken der
Balgdichtung auch bei sehr großen äußeren Kräften auszuschließen.
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Für extrem
harte Einsatzbedingungen wird eine Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch
5 empfohlen, welche einen zusätzlichen
O-Ring zur Abdichtung des Ringspaltes zwischen dem Kugelzapfen und
der Kugelschale an der offenen Seite der Kugelschale vorsieht.
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Eine
Ausgestaltung gemäß Anspruch
6 ist auf ein Doppelkugelgelenk gerichtet. Das bedeutet, dass an
dem ersten Getriebeglied ein Kugelzapfen mit zwei übereinander
angeordneten Gelenkkugeln befestigt ist und dass auf jede dieser
Gelenkkugeln jeweils eine Kugelschale aufgeknöpft ist, die an einem zweiten
bzw. einem dritten Getriebeglied befestigt ist. Zwischen dem ersten
Getriebeglied und dem unmittelbar benachbarten zweiten Getriebeglied kommt
eine Balgdichtung zum Einsatz, welche die bisher beschriebenen Merkmale
aufweist. Eine, aus TPE gefertigte weitere Balgdichtung ist zwischen dem
zweiten und dem dritten Getriebeglied vorgesehen. Hier herrschen
jedoch andere geometrische Bedingungen vor, so dass die Gestalt
dieser zweiten Balgdichtung trotz Beibehaltung prinzipieller Merkmale
von derjenigen der ersten Balgdichtung abweicht. Eine nähere Beschreibung
hierzu und zu einer Ausgestaltung gemäß Anspruch 7 ist in dem betreffenden
Ausführungsbeispiel
zu finden.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch
8 ist deshalb von Vorteil, weil sie mit geringem Aufwand eine Zentralschmierung
des Kugelgelenkes ermöglicht,
wobei vorzugsweise alle Hohlräume
des Kugelgelenkes über
Kanäle
miteinander verbunden sind. Über
die verschließbare Öffnung in
dem hutförmig
geschlossenen Oberteil der Kugelschale ist somit nach Erstmontage
des Kugelgelenkes bzw. bei Bedarf eine, vorzugsweise dosierte, Fettmenge zuführbar. An
dieser Stelle wird noch extra darauf hingewiesen, dass eine Ausgestaltung
der Erfindung gemäß Anspruch
8 prinzipiell auch bei einem Doppelkugelgelenk anwendbar ist.
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Anhand
von Zeichnungen werden nachfolgend der Stand der Technik und Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 in
teilweise geschnittener Darstellung ein zum bekannten Stand der
Technik gehörendes Kugelgelenk
einer Scheibenwischervorrichtung eines Kraftfahrzeuges, welches
bereits in der Beschreibungseinleitung beschrieben worden ist,
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2 in
teilweise geschnittener Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines in einer
Fahrzeugscheibenwischervorrichtung verwendeten Kugelgelenkes,
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3 in
Schnittdarstellung eine Balgdichtung im spannungsfreien Zustand,
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4 in
teilweise geschnittener Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines Kugelgelenkes
für extrem
hohe Belastungen,
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5 in
teilweise geschnittener Darstellung ein Doppelkugelgelenk einer
Fahrzeugscheibenwischervorrichtung und
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6 in
teilweise geschnittener Darstellung ein Kugelgelenk mit Zentralschmierung.
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Da
das in 1 dargestellte, zum bekannten Stand der Technik
gehörende
Kugelgelenk einer Fahrzeugscheibenwischervorrichtung bereits in
der Beschreibungseinleitung beschrieben worden ist, beginnt nachfolgende
Beschreibung mit dem Ausführungsbeispiel
von 2.
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In 2 wird
ein erstes Getriebeglied 1 von einem Kurbelhebel gebildet,
der bei einer Fahrzeugscheibenwischervorrichtung beispielsweise
auf der Abtriebswelle einer Antriebseinheit befestigt sein kann.
An diesem ersten Getriebeglied 1 ist ein Kugelzapfen 2 aus
Stahl durch Vernieten befestigt. Eine Kugelschale 3 aus
Kunststoffmaterial, die in eine Durchgangsöffnung 5 eines zweiten
Getriebegliedes 4 eingespritzt ist, ist auf den Kugelzapfen 2 aufgeknöpft. Der
Oberteil 6 der Kugelschale 3 ist hutförmig geschlossen
ausgebildet, um das Kugelgelenk an dieser Seite abzudichten.
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Der
offene Unterteil 7 der Kugelschale 3 weist eine
in bezug auf den Mittelpunkt 17 des Kugelgelenkes im wesentlichen
konzentrische, kugelige Mantelfläche 12 auf.
Weiterhin ist eine Balgdichtung 8 vorgesehen, die einstückig aus
TPE (Thermoplastischer Elastomer) hergestellt ist und das Kugelgelenk
an der offenen Seite der Kugelschale 3 gegen Umwelteinflüsse abdichtet.
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Diese
Balgdichtung 8 ist im wesentlichen von den beiden ringförmigen Wänden 15 und 16 gebildet, die
im Bereich des Übergangs 18 ineinander übergehen
und zwischen sich einen Winkel β einschließen, der
in der in 2 dargestellten neutralen Betriebsstellung
des Kugelgelenkes einen Betrag von ca. 95 Grad annimmt. Die Balgdichtung 8 überbrückt den Abstand
zwischen dem ersten Getriebeglied 1 und dem zweiten Getriebeglied 4,
um das Kugelgelenk abzudichten. Dabei umfaßt die Balgdichtung 8 mit
ihrer unteren Öffnung 9 den
Sockel 11 des Kugelzapfens 3 und mit ihrer oberen Öffnung 10 die
Mantelfläche 12 des
Unterteiles 7 der Kugelschale 3, um sich jeweils
radial an dem Sockel 11 bzw. der Mantelfläche 12 abzustützen. Wichtig
ist jedoch, daß die
Balgdichtung 8 in axialer Richtung zwischen dem ersten Getriebeglied 1 und
dem zweiten Getriebeglied 4 verspannt ist. Das bedeutet,
daß die
untere Stirnseite 13, welche im Querschnitt kreisbogenförmig gerundet
ist, mit Vorspannung drückend
an der Oberseite 19 des ersten Getriebegliedes 1 und
die obere Stirnseite 14 der Balgdichtung 8 mit
Vorspannung drückend
an der Unterseite des zweiten Getriebegliedes 4 anliegt.
Die Abdichtung des Kugelgelenkes erfolgt somit an den Kontaktflächen bzw.
Kontaktstellen zwischen der Balgdichtung 8 und dem ersten
Getriebeglied einerseits sowie der Balgdichtung 8 und dem zweiten
Getriebeglied 4 andererseits. Die Vorspannung der Balgdichtung
resultiert dabei aus ihren elastischen Rückstellkräften, welche dadurch aktiviert sind,
daß die Balgdichtung 8 im
Betriebszustand eine Höhe
h einnimmt, die gegenüber
ihrer Höhe
H im spannungsfreien Zustand (3) um etwa
ein Viertel verringert ist. Bei der Montage des Kugelgelenkes muss
die Balgdichtung 8 zwangsläufig auf eine dem Abstand zwischen
den beiden Getriebegliedern 1 und 4 entsprechende
Höhe h
zusammengedrückt werden.
Durch dieses Zusammendrücken
erfolgt ein Falten der beiden Wände 15 und 16 in
gegenseitigem Bezug, wobei der von den Wänden 15, 16 eingeschlossene
Winkel beta' (3)
von ca. 120 Grad in den Winkel beta im neutralen Betriebszustand (2)
von ca. 95 Grad verkleinert wird.
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Wenn
man die in 2 in einem neutralen Betriebszustand
des Kugelgelenkes dargestellte Balgdichtung 8 mit der in 3 im
spannungsfreien Zustand dargestellten Balgdichtung 8 vergleicht,
ist deutlich die elastische Verformungszone 20 der Balgdichtung 8 zu
erkennen, die auf einen ringförmigen Bereich
der Balgdichtung 8 begrenzt ist und dabei den Übergang 18 zwischen
den beiden Wänden 15, 16 einschließt und sich
jeweils ein Stück
bis in die Wand 15 bzw. 16 hinein erstreckt. Die
Wanddicke der Balgdichtung 8 ist außerhalb dieser elastischen
Verformungszone 20 deutlich größer, als in der elastischen
Verformungszone 20 selbst. Das bedeutet, dass außerhalb
der elastischen Verformungszone 20 die Balgdichtung 8 eine
bedeutend größere Formstabilität als in
der Verformungszone 20 besitzt. Diese Ausgestaltung der
Balgdichtung 8 mit der elastischen Verformungszone 20 in
Kombination mit dem Winkel beta zwischen den beiden Wänden 15, 16,
der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in neutraler Betriebsstellung des Kugelgelenkes etwa 95 Grad beträgt, sorgt
für eine
voll funktionsfähige
Abdichtung des Kugelgelenkes auch gegenüber starken äußeren Einwirkungen,
wie beispielsweise gegenüber
dem Reinigungsstrahl eines Hochdruckreinigers.
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In 2 ist
noch zu erkennen, daß am
oberen Ende 21 die Stirnseite 14 der Balgdichtung 8 an die
Form der korrespondierenden Unterseite des zweiten Getriebegliedes 4 sowie
die Innenfläche 22 der Öffnung 10 der
Balgdichtung 8 an die Form der Mantelfläche 12 des Unterteiles 7 der
Kugelschale 3 angepaßt
sind. Das obere Ende 21 der Balgdichtung 8 liegt
somit formschlüssig
an der zwischen dem zweiten Getriebeglied 4 und dem Unterteil 7 der
Kugelschale 3 gebildeten Kontur formschlüssig an. Durch
diese stabile Abstützung
der Balgdichtung 8 wird deren Widerstand gegenüber äußeren Druckeinwirkungen
noch wesentlich erhöht,
so daß ihre Dichtfunktion
zusätzlich
verbessert ist. Am unteren Ende 23 ist der Rand der Balgdichtung 8 gerundet, um
die erforderliche Beweglichkeit beim Falten der Wände 15, 16 zu
gewährleisten.
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Das
in 4 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Kugelgelenkes
einer Fahrzeugscheibenwischervorrichtung ist für extrem starke Belastungen ausgelegt.
Es entspricht im Grundaufbau dem Ausführungsbeispiel von 2,
so daß an
dieser Stelle nur die wesentlichen Unterschiede beschrieben werden.
Von besonderer Bedeutung ist der O-Ring 24, welcher an
der offenen Seite der Kugelschale 3 in eine entsprechende
Ringnut eingelegt ist, um den Ringspalt 25 zwischen dem
Kugelzapfen und der Kugelschale 3 zusätzlich abzudichten. Eine stirnseitig offene
Ringnut 26 im Unterteil 7 der Kugelschale 3 sorgt
dafür,
daß sich
beim Aufknöpfen
der Kugelschale 3 auf den Kugelzapfen 2 der Ringspalt 25 vorübergehend
wegen des eingelegten O-Ringes 24 ausreichend weit aufweiten
kann.
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Das
in 5 dargestellte Ausführungsbeispiel bezieht sich
auf ein Doppelkugelgelenk. Das bedeutet, daß der mit dem ersten Getriebeglied 1 vernietete
Kugelzapfen 2 die zwei Gelenkkugeln 27 und 28 aufweist,
die in Richtung der Mittelachse 29 übereinander angeordnet sind.
An dem zweiten Ge triebeglied 4 ist die Kugelschale 3 befestigt,
welche in diesem Fall an beiden Seiten offen ist, weil sie, um auf die
untere Gelenkkugel 28 zu gelangen, zunächst die obere Gelenkkugel 27 überwinden
muß. An
dem dritten Getriebeglied 4',
welches eine zweite Gelenkstange ist, ist die Kugelschale 3' befestigt,
deren Aufbau derjenigen des Ausführungsbeispiels
von 4 entspricht. Deutlich zu erkennen ist die Balgdichtung 8,
welche sich zwischen dem ersten Getriebeglied 1 und dem
zweiten Getriebeglied 4 erstreckt und welche in ihrem Aufbau
und ihrer Funktion der in den 2 bis 4 gezeigten
bzw. beschriebenen Balgdichtung 8 entspricht. Eine wiederholende
Beschreibung kann also an dieser Stelle entfallen.
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In 5 ist
weiterhin eine zweite, ebenfalls aus TPE bestehende Balgdichtung 8' zu sehen, welche
sich zwischen dem zweiten Getriebeglied 4 und dem dritten
Getriebeglied 4' erstreckt
und dabei mit ihren gegenüberliegenden Öffnungen
den Oberteil der Kugelschale 3 bzw. den Unterteil der Kugelschale 3' umfaßt und sich
an deren Mantelflächen
im wesentlichen radial abstützt.
Die Balgdichtung 8' liegt ebenfalls
mit Vorspannung in axialer Richtung mit ihren gegenüberliegenden
Stirnseiten an den einander zugewandten Seiten der beiden Getriebeglieder 4 und 4' an, so daß an den
betreffenden Kontaktflächen
eine Abdichtung erfolgt. Die Balgdichtung 8' weist trotz etwas veränderter
geometrischer Gestalt gegenüber
der Balgdichtung 8 prinzipiell gleiche, erfindungswesentliche
Merkmale auf. Im spannungsfreien Zustand besitzt die Balgdichtung 8' im wesentlichen
eine hohlzylindrische Gestalt, wobei der mittlere Bereich dieser
Balgdichtung 8' als
ringförmige elastische
Verformungszone 20' ausgebildet
ist. In der in 5 gezeigten neutralen Betriebsstellung des
Doppelkugelgelenkes ist die elastische Verformungszone 20' der Balgdichtung 8' konvex nach
außen
gewölbt,
weil bei der Montage des Kugelgelenkes die Balgdichtung 8' in axialer
Richtung zusammengedrückt
worden ist. Es ist zu erkennen, daß die Wanddicke der Balgdichtung 8' außerhalb
der elastischen Verformungszone 20' wesentlich dicker ist als in der
elastischen Verformungszone 20' selbst. Ebenso sind in diesem
Fall beide gegenüberliegenden
Enden der Balgdichtung 8' so
ausgebildet, wie bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2 das
obere Ende 21 der Balgdichtung 8.
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Die
spezielle Ausgestaltung der Balgdichtung 8' mit erfindungswesentlichen Mitteln
sorgt auch in diesem Bereich des Doppelkugelgelenkes für eine Abdichtung,
die sehr starken äußeren Einwirkungen standhält. Für extreme
Belastungen sind zusätzliche Abdichtungen
der Ringspalte zwischen den Kugelschalen 3, 3' und den Gelenkkugeln 27 und 28 durch die
entsprechenden O-Ringe 24 vorgesehen.
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Das
in 6 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Kugelgelenkes
entspricht im wesentlichen demjenigen von 2, so daß an dieser
Stelle wiederum nur die wesentlichen Unterschiede beschrieben werden
sollen. Der entscheidende Unterschied besteht darin, daß das in 6 gezeigte
Kugelgelenk mit einer Zentralschmierung ausgestattet ist. In den hutförmig geschlossenen
Teil der Kugelschale 3 ist eine Öffnung 30 eingearbeitet,
die mit einem Stopfen 31 oder einem Schmiernippel oder
dergleichen verschließbar
ist. Außerdem
befinden sich in den kraftneutralen Bereichen der Kugelschale 3,
das heißt
an den Längsseiten
der Gelenkstange 4 Schmiermittelnuten 32, welche
den zwischen dem Kugelzapfen 2 und der hutförmigen Abdeckung
der Kugelschale 3 gebildeten Raum 33 mit dem zwischen
dem Kugelzapfen 2 und dem Unterteil 7 der Kugelschale 3 und
der Balgdichtung 8 gebildeten Raum 34 miteinander
verbinden. über
die Öffnung 30 kann
nunmehr dem Kugelgelenk entweder nach dessen Montage oder bei Bedarf Schmiermittel,
vorzugsweise Schmierfett, zugeführt
werden. Die Räume 33 und 34 werden
dabei als Schmiermittelreservoir genutzt.
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- 1
- Erstes
Getriebeglied
- 2
- Kugelzapfen
- 3
- Kugelschale
- 3'
- Kugelschale
- 4
- Zweites
Getriebeglied
- 4'
- Drittes
Getriebeglied
- 5
- Durchgangsöffnung
- 6
- Oberteil
- 7
- Unterteil
- 8
- Balgdichtung
- 8'
- Balgdichtung
- 9
- Öffnung
- 10
- Öffnung
- 11
- Sockel
- 12
- Mantelfläche
- 13
- Stirnseite
- 14
- Stirnseite
- 15
- Wand
- 16
- Wand
- 17
- Mittelpunkt
- 18
- Übergang
- 19
- Oberseite
- 20
- elastische
Verformungszone
- 20'
- elastische
Verformungszone
- 21
- oberes
Ende
- 22
- Innenfläche
- 23
- unteres
Ende
- 24
- O-Ring
- 25
- Ringspalt
- 26
- Ringnut
- 27
- Gelenkkugel
- 28
- Gelenkkugel
- 29
- Mittelachse
- 30
- Öffnung
- 31
- Stopfen
- 32
- Schmiermittelnut
- 33
- Raum
- 34
- Raum
- F
- Kraftpfeil
- H
- Höhe
- h
- Höhe
- alpha
- Winkel
- beta
- Winkel
- beta'
- Winkel