DE10004089A1 - Gebäudefenster mit extrudierter Dichtung - Google Patents
Gebäudefenster mit extrudierter DichtungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen einer dynamischen Dichtung (20, 60) an einem Rahmen (10, 10') oder einer Zarge eines Gebäudefensters, bei dem eine Mischung aus einer Dichtungsmasse und einem Gas hergestellt wird, die Mischung beim Extrudieren aufschäumt und eine mit dem Rahmen (10, 10') oder der Zarge verbundene dynamische Dichtung (20, 60) erzeugt. DOLLAR A Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Gebäudefenster mit einem an einem Rahmen (10. 10') oder einer Zarge des Gebäudefensters vorgesehenen Aufnahmebereich (50, 70) für ein dynamische Dichtung, einer dynamischen Dichtung (20, 60) aus einer aufgeschäumten Mischung eines Gases und einer Dichtungsmasse, wobei die Dichtung (20, 60) durch Extrusion mit dem Aufnahmebereich des Rahmens (10, 10') oder der Zarge verbunden ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen einer
Dichtung an einem Rahmen oder einer Zarge eines Gebäudefensters
durch Extrusion. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Gebäude
fenster mit einer extrudierten Dichtung.
Im Stand der Technik ist es bekannt zwischen unterschiedlichen Arten
von Fensterdichtungen zu unterscheiden, nämlich dynamischen Dich
tungen und statischen Dichtungen. Dynamische Dichtungen sind Dich
tungen, die wiederholt in zwei Zuständen verwendet werden: einem
dichtenden Zustand und einem nicht-dichtenden Zustand. Ein typisches
Beispiel einer dynamischen Dichtung für ein Gebäudefenster dient dazu,
den Rahmen des Fensters gegenüber der Zarge des Fensters abzudichten.
Wenn das Fenster geschlossen ist, ist die Dichtung im dichtenden Zu
stand; wenn das Fenster offen ist, ist die Dichtung im nicht-dichtenden
Zustand. Eine statische Dichtung ist hingegen eine Dichtung, die immer
im dichtenden Zustand ist. Ein Beispiel für eine statische Dichtung fin
det sich ebenfalls in einem Gebäudefenster, nämlich zur Dichtung zwi
schen der Glasscheibe und dem Fensterrahmen. Diese Art der Dichtung
hat zwei Aufgaben. Zum einen dichtet sie natürlich den Übergang von
der Glasscheibe zum Fensterrahmen. Zum anderen hält sie die Scheibe
in ihrer Position innerhalb des Rahmens. Naturgemäß ist solch eine
Dichtung nach ihrer Montage nicht zwei verschiedenen Betriebszustän
den (dichtend und nicht-dichtend) unterworfen. Die vorliegende Erfin
dung betrifft insbesondere dynamische Dichtungen im obigen Sinne, auf
die im folgenden als Dichtungen für Gebäudefenster Bezug genommen
wird.
Bei der Herstellung von Fenstern für Gebäude o. ä. (beispielsweise Schif
fe) werden entlang des Rahmens und der Zarge des Fensters Dichtungen
angebracht, um die Dichtigkeit des Fensters gegenüber Luft und Feuch
tigkeit zu gewährleisten und um eine möglichst gute Schall- und Wär
meisolation zu erreichen.
Wie oben erwähnt lassen sich die Dichtungen eines Gebäudefensters da
nach unterscheiden, ob sie beim Öffnen und Schließen des Fensters wie
derholt komprimiert werden bzw. expandieren (dynamische Dichtungen)
oder ob sie nach Abschluß der Herstellung und Montage des Fensters
über ihre gesamte Lebensdauer hinweg in der gleichen Konfiguration
verbleiben (statische Dichtungen). Typischerweise sind dynamische
Dichtungen an korrespondierenden Bereichen des Rahmens und/oder
der Zarge angebracht, während statische Dichtungen beispielsweise den
Übergang von der Glasscheibe zum Rahmen abdichten.
Sowohl statische als auch dynamische Dichtungen für Gebäudefenster
werden heutzutage üblicherweise separat aus einem Kunststoff, bei
spielsweise einem Polyurethan, gefertigt und in einem der letzten
Schritte der Herstellung des Fensters am Rahmen oder der Zarge befestigt.
Fig. 3 zeigt exemplarisch den Querschnitt durch einen solchen dy
namischen Dichtungsstreifen 200. Die Befestigung des vorgefertigten
Dichtungsstreifens 200 erfolgt dabei manuell, indem der untere Teil 210
zur mechanischen Verbindung in eine entsprechenden Aussparung des
Rahmens oder der Zarge eingeführt wird. In manchen Fällen wird die
Dichtung auch einfach mit dem Rahmen oder der Zarge manuell ver
klebt.
Der für diesen Herstellungsschritt notwendige hohe Arbeitsaufwand,
insbesondere für eine saubere Gestaltung an den Ecken des Rahmens
bzw. der Zarge, bestimmt zu einem wesentlichen Teil die Herstellungs
kosten für das Fenster. Bei einer ungenauen Anbringung des Kunst
stoffstreifens 200, verschlechtert sich zudem erheblich die Dichtigkeit
des Fensters. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens nach dem Stand
der Technik liegt in der Tatsache begründet, daß beim Befestigen der
vorgefertigten Kunststoffstreifen große Mengen an Kunststoffmaterial
durch den jeweils notwendigen Zuschnitt verloren gehen.
Andererseits ist es aus dem Automobilbereich bekannt, Dichtlippen, bei
spielsweise für Windschutzscheiben, aus Polyurethan o. ä. mit einem
Roboter direkt auf die Glasscheibe zu extrudieren. Vorrichtungen dazu
sind beispielsweise aus der EP 0 271 640 und der EP 0 271 662 bekannt.
Dieses Verfahren lässt sich jedoch nicht auf die Dichtungen von Gebäu
defenstern übertragen, da die genannten Dichtlippen im Automobilbe
reich vergleichsweise starr sind und nur statische Funktionen im obigen
Sinne haben. Sie weisen somit keine ausreichende Elastizität für eine
dynamische Dichtung auf, die im Laufe ihrer Lebensdauer viele tausend
Male komprimiert und expandiert wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein
Verfahren zum Befestigen einer Dichtung an einem Rahmen oder einer
Zarge eines Gebäudefensters zu schaffen, das zur Kostensenkung und
zur Qualitätssicherung sowie zur Verringerung des bei der Herstellung
anfallenden Abfalls einen hohen Grad an Automation ermöglicht.
Gemäß eines weiteren Aspekts liegt der vorliegenden Erfindung das
Problem zugrunde, ein Fenster mit einer verbesserten Dichtigkeit ge
genüber Umwelteinflüssen zu schaffen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen einer dy
namischen Dichtung an einem Rahmen oder einer Zarge eines Gebäudefen
sters, bei dem eine Mischung aus einer Dichtungsmasse und einem Gas her
gestellt wird, die Mischung auf den Rahmen oder die Zarge des Fensters
extrudiert wird und die Mischung beim Extrudieren aufschäumt und eine
mit dem Rahmen oder der Zarge verbundene dynamische Dichtung erzeugt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden mehrere Vorteile erreicht.
Zum einen läßt sich die Extrusion der Mischung aus der Dichtungsmasse
und dem Gas einfach automatisieren, so daß der arbeits- und damit kosten
intensive Schritt der manuellen Befestigung der Dichtung entfällt. Erfin
dungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Mischung beim Extrudieren
aufschäumt und dadurch eine feste Verankerung am Rahmen oder der Zarge
des Fensters ermöglicht. Zum anderen weist die aus der aufgeschäumten
Mischung geformte dynamische Dichtung über viele Belastungszyklen hin
weg eine hohe Flexibilität auf. Gleichzeitig wird durch die Automatisierung
eine gleichbleibende Qualität der erzeugten Fenster gewährleistet und der
anfallende Kunststoffabfall erheblich reduziert, da nur die jeweils benötigten
Mengen an Dichtung durch das Aufschäumen bei der Extrusion herge
stellt und mit dem Rahmen oder der Zarge verbunden werden.
Vorzugsweise wird die Mischung in einen Hohlraum des Rahmens oder der
Zarge extrudiert. Dadurch wird beim Aufschäumen und der damit verbun
denen Expansion der Mischung in den Hohlraum hinein eine stabile Veran
kerung der Dichtung am Rahmen oder der Zarge des Fensters erreicht.
Das Gas und die Dichtungsmasse werden vorzugsweise in einem Verhältnis
≧ 5, und besonders bevorzugt ≧ 9 gemischt. Bei diesen Bedingungen ent
wickelt der die Dichtung bildende Schaum die insbesondere für eine dyna
mische Dichtung notwendige Flexibilität.
Bevorzugt wird die Mischung aus Dichtungsmasse und Gas während des
Mischens und/oder des Extrudierens erwärmt, vorzugsweise auf eine Tem
peratur zwischen 50°C und 100°C, besonders bevorzugt auf 75°C. Zur
Extrusion der Mischung wird bevorzugt eine Extrusionsdüse verwendet
wird, die sich in unmittelbarer Nähe des Rahmens oder der Zarge befindet
und vorzugsweise von einem Roboter mit einer konstanten Geschwindigkeit
zwischen 10 mm/sec und 200 mm/sec, besonders bevorzugt 120 mm/sec
entlang des Rahmens oder der Zarge bewegt wird. Durch die Temperatur
und die Depositionsgeschwindigkeit kann zusätzlich zu der gewählten Mi
schung die Elastizität der resultierenden aufgeschäumten Dichtung beein
flußt werden.
Vorzugsweise weist die Dichtungsmasse eine oder mehrere der Kompo
nenten Silikon, Polyurethane, Plastisole und Thermoplaste auf. Aus diesen
Materialien lassen sich Schäume gemäß der vorliegenden Erfindung extrudieren,
die einerseits eine für dynamische Dichtungen ausreichende Elasti
zität aufweisen, andererseits die für eine statische Dichtung benötigten Ei
genschaften haben. Als Gas wird bevorzugt ein inertes Gas, vorzugsweise
Stickstoff verwendet.
Gemäß eines weiteren Aspekts betrifft die vorliegende Erfindung ein Ge
bäudefenster mit einem an einem Rahmen oder einer Zarge des Fensters
vorgesehenen Aufnahmebereich für eine Dichtung, einer Dichtung aus einer
aufgeschäumten Mischung eines Gases und einer Dichtungsmasse; wobei
die Dichtung durch Extrusion mit dem Aufnahmebereich des Rahmens oder
der Zarge verbunden ist. Die stabile Verankerung des extrudierten Schaums
gewährleistet auch in den Ecken des Rahmen bzw. der Zarge eine zuverläs
sige Befestigung der Dichtung so daß eine gute Dichtigkeit des Fensters
über seine gesamte Lebensdauer hinweg erreicht wird.
Vorzugsweise weist der Aufnahmebereich einen Hohlraum auf, der vor
zugsweise im wesentlichen vollständig von der aufgeschäumten Mischung
der Dichtung ausgefüllt wird. Im Ergebnis ist dadurch die aufgeschäumte
Dichtung ebenso mit dem Rahmen oder der Zarge mechanisch verbunden
wie ein manuell aufgeclipstes oder in den Spalt eingeschobenes Dichtungs
profil.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Aufnahmebereich für
die Dichtung so angeordnet ist, daß die Dichtung beim Schließen des Fen
sters komprimiert wird und beim Öffnen des Fensters expandiert. In diesem
Fall bildet die erfindungsgemäße Dichtung eine dynamische Dichtung.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Aufnahmebe
reich so angeordnet ist, daß die Dichtung den Übergang zwischen einer im
Rahmen angeordneten Glasscheibe und dem Rahmen abdichtet. In diesem
Fall bildet die erfindungsgemäße Dichtung eine statische Dichtung.
Weitere Verbesserungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfin
dungsgemäßen Fensters sind Gegenstand weiterer abhängiger Ansprüche.
In der folgenden detaillierten Beschreibung werden derzeit bevorzugte
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung beschrieben, in der zeigt:
Fig. 1: Ein Schnitt durch den Rahmen eines erfindungsgemäßen
Fensters mit zwei Flügeln;
Fig. 2: Eine schematische Darstellung eines Aufbaus zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
Fig. 3: Ein Querschnitt durch eine dynamische Dichtung nach dem
Stand der Technik.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 wird im folgenden erläutert, wie mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren an einem Rahmen 10 eines Fensters sowohl
mehrere statische 20 als auch mehrere dynamische Dichtungen 60
angebracht werden. Obwohl in Fig. 1 lediglich ein Ausschnitt eines
zweiflügeligen Fensters dargestellt ist, kann das im folgenden dargelegte
Verfahren nicht nur zur Befestigen einer Dichtung zwischen den zwei
Rahmen 10, 10' sowie den Doppelglasscheiben 30 und den Rahmen 10,
10' verwendet werden sondern auch zur Dichtung zwischen den Rah
men 10 und einer Zarge (nicht dargestellt) des Fensters.
Fensterrahmen (und Zargen) können aus den verschiedensten Materiali
en gefertigt werden. So wird in älteren Gebäuden häufig Holz eingesetzt,
während bei moderner Architektur Kunststoffe oder Aluminium vor
herrschen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann unabhängig vom
Material des Rahmens oder der Zarge durchgeführt werden. Fig. 1 zeigt
daher nur beispielhaft einen oberen 10 und einen unteren Rahmen 10'
aus Aluminium. Zur besseren thermischen Isolation weisen die Rahmen
10, 10' mehrere Isolatoren 80 aus Kunststoff auf, die jedoch auf das er
findungsgemäße Verfahren keine Auswirkung haben.
Das in Fig. 1 dargestellte Fenster umfasst zwei Arten von Dichtungen.
Die statischen Dichtungen 20 dichten jeweils die Spalte zwischen den
Rahmen 10 bzw. 10' und einer der zwei Glasscheiben 31, 32 der ent
sprechenden Doppelglasscheibe 30 ab. Dadurch wird zum einen ver
hindert, daß sich in dem hinter der Dichtung 20 befindlichen Hohlraum
40 Feuchtigkeit und Verschmutzung ansammelt, zum anderen tragen die
statischen Dichtungen 20 zu einer stabilen und vibrationsfreien Befesti
gung der Scheiben 31, 32 in den Rahmen 10, 10' bei.
Je nach Größe und Form des Spalts können die statischen Dichtungen 20
durch den im folgenden beschriebenen Vorgang vor oder nach der
Montage der Doppelglasscheiben 30 in den Rahmen 10, 10' angeordnet
werden:
Zunächst wird, wie in Fig. 2 schematisch dargestellt, in einem Mi
schungsbehälter 100 eine Mischung aus einer Dichtungsmasse und ei
nem Gas hergestellt, indem die Dichtungsmasse aus einem Vorratsbe
hälter 110 und das Gas aus einer Druckgasflasche 120 zugeführt werden.
Sowohl das Gas - vorzugsweise inerter Stickstoff (denkbar sind jedoch
auch Edelgase) - als auch die Dichtungsmasse stehen dabei unter einem
Druck von vorzugsweise zwischen 60 und 80 Bar. In dem Mischbehälter
100 werden die Dichtungsmasse und das Gas miteinander vermengt und
vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 50°C und 100°C, besonders
bevorzugt 75°C, erwärmt, bevor sie über einen Schlauch (nicht darge
stellt) o. ä. an eine Extrusionsdüse 130 geliefert werden. Beim Austritt
der Mischung aus der Düse bilden sich Gasbläschen, die zu einem Auf
schäumen der Mischung führen.
Zur Herstellung der Dichtungen 20 wird die Düse 130 bevorzugt mit ei
ner konstanten Geschwindigkeit und mit einer konstanten Flußrate ent
lang des Spalts geführt, der gedichtet werden soll. Vorzugsweise wird
die Extrusionsdüse 130 dazu an einen Roboterarm (nicht dargestellt)
montiert. Die Geschwindigkeit der Bewegung der Extrusionsdüse 130
beträgt vorzugsweise zwischen 10 und 200 mm/sec und besonders be
vorzugt 120 mm/sec. Bei der Extrusion tritt die Dichtungsmasse in den
kleinen Hohlraum 50 des Rahmens 10, 10' ein und füllt ihn durch die
Volumenexpansion im Zuge des Aufschäumens im wesentlichen voll
ständig aus. Zu diesem Zweck wird die Extrusionsdüse in unmittelbarer
Nähe der Öffnung des Hohlraums 50, vorzugsweise geneigt geführt. Vor
der Befestigung des Dichtungsschaums wird die Doppelglasscheibe 30
durch geeignete Mittel, die im Stand der Technik für die Herstellung von
Fenstern bekannt sind, in Position gehalten.
Je nach verwendeter Dichtungsmasse benötigt der entstandene Schaum
mehrere Minuten oder einige Stunden zum Aushärten. Nach dem Aus
härten ist die entstandene Dichtung 20 durch ihren sich in dem Hohl
raum 50 erstreckenden Bereich ebenso fest mit den Rahmen 10, 10' ver
ankert wie ein nach dem Stand der Technik hergestelltes Dichtungsprofil
(vergl. Fig. 3), das manuell in den Hohlraum 50 eingeführt wird.
Neben dem bevorzugten Auffüllen eines Hohlraums ist es auch möglich,
der Dichtungsmasse Klebstoffanteile hinzuzufügen, die für eine zuver
lässige Haftung am Rahmen 10, 10' sorgen. In diesem Fall kann auf den
Hohlraum 50 verzichtet werden. Denkbar ist jedoch auch eine Kombi
nation von Verkleben und mechanischer Verbindung, um eine besonders
stabile Dichtung zu erzeugen.
Die Dichtungsmasse und die Extrusionsparameter (Verhältnis Gas zu
Dichtungsmasse im Mischungsbehälter, Temperatur der Mischung,
Druck der einzelnen Komponenten, Extrusionsgeschwindigkeit etc.)
werden für die Dichtung 20 so gewählt, daß ein vergleichsweise starrer
Schaum entsteht, der zur Stabilität der Verankerung der Doppelglas
scheiben 30 an den Rahmen 10, 10' beitragen kann.
Für die Herstellung der dynamischen Dichtungen 60, die in dem zwei
flügeligen Fenster aus Fig. 1 dargestellt ist, wird das gleiche erfindungs
gemäße Verfahren durchgeführt. Allerdings können hier geringfügig an
dere Dichtungsmassen und Extrusionsparameter verwendet werden, um
einen möglichst elastischen Schaum zu gewährleisten. Die dynamischen
Dichtungen 60 dichten die beiden Spalte zwischen dem oberen 10 und
dem unteren Rahmen 10' in Fig. 1 ab. Beim Öffnen des Fenster (Bewe
gung des oberen Rahmen 10 in Pfeilrichtung) expandieren die Dichtun
gen 60, während sie beim Schließen des Fensters, d. h. bei einer Bewe
gung des oberen Rahmens 10 entgegen der Pfeilrichtung, zwischen den
beiden Rahmen 10, 10' zusammengedrückt werden. Auch hier sind zur
Verankerung der Dichtungen 60 vorzugsweise entsprechende Hohlräu
me 70 vorgesehen, in die der Schaum hinein extrudiert worden ist.
Eine wichtige Größe, die die Elastizität des ausgehärteten Schaums be
einflußt, ist das Mischungsverhältnis zwischen dem Gas und der Dich
tungsmasse im Mischungsbehälter 100. Dabei hat sich herausgestellt,
daß Mischungsverhältnisse ≧ 5 und insbesondere ≧ 9 dauerhaft zu einer
guten Elastizität des erzeugten Schaums führen. Gleichzeitig reduzieren
große Mischungsverhältnisse den Verbrauch an Dichtungsmasse und
senken dadurch die Herstellungskosten der Dichtung.
Als Materialien kommen für das erfindungsgemäße Verfahren mehrere
Stoffgruppen in Betracht, die sich gut extrudieren lassen. Als besonders
bevorzugt haben sich dabei Silikon, Polyurethane, Plastisole und Ther
moplaste, sowie Mischungen dieser Materialien herausgestellt.
Claims (22)
1. Verfahren zum Befestigen einer Dichtung (20, 60) an einem Rahmen (10,
10') oder einer Zarge eines Gebäudefensters, mit den folgenden Schritten:
- a) Herstellen einer Mischung aus einer Dichtungsmasse und einem Gas;
- b) Extrudieren der Mischung auf den Rahmen (10, 10') oder die Zarge; des Gebäudefensters, wobei
- c) die Mischung beim Extrudieren aufschäumt und eine mit dem Rah men (10, 10') oder der Zarge verbundene dynamische Dichtung (20, 60) erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Mischung in einen Hohlraum (50,
70) des Rahmens (10, 10') oder der Zarge extrudiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Gas und die Dichtungsmasse in
einem Verhältnis ≧ 5 gemischt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Gas und die Dichtungsmasse in
einem Verhältnis ≧ 9 gemischt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Mi
schung aus Dichtungsmasse und Gas während des Mischens und/oder des
Extrudierens erwärmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem die Mischung aus Dichtungsmasse
und Gas während des Mischens und/oder des Extrudierens auf eine Tem
peratur zwischen 50°C und 100°C erwärmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die Mischung aus Dichtungsmasse
und Gas während des Mischens und/oder des Extrudierens auf eine Tem
peratur von 75°C erwärmt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Extrusi
on eine Extrusionsdüse (130) verwendet wird, die sich in unmittelbarer
Nähe des Rahmens (10, 10') oder der Zarge befindet.
9. Verfahren nach Anspruch 8 wobei die Extrusionsdüse (130) mit einem
Roboter mit einer konstanten Geschwindigkeit zwischen 10 mm/sec und
200 mm/sec entlang des Rahmens (10, 10') oder der Zarge bewegt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9 wobei die Extrusionsdüse (130) mit einem
Roboter mit einer konstanten Geschwindigkeit von 120 mm/sec entlang
des Rahmens (10, 10') oder der Zarge bewegt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-10, wobei die Extrusionsdüse
(130) geneigt in Bezug auf den Rahmen (10, 10') oder die Zarge ausge
richtet ist.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Dich
tungsmasse eine oder mehrere der folgenden Komponenten aufweisen
kann:
- a) Silikone,
- b) Polyurethane,
- c) Plastisole, und/oder
- d) Thermoplaste.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Gas ein
inertes Gas, insbesondere Stickstoff, verwendet wird.
14. Verfahren zum Befestigen einer Dichtung (20, 60) an einem Rahmen (10,
10') oder einer Zarge eines Gebäudefensters, mit den folgenden Schritten:
- a) Bereitstellen einer Mischung aus einer Dichtungsmasse und einem Gas;
- b) Extrudieren der Mischung auf den Rahmen (10, 10') oder die Zarge; des Gebäudefensters, wobei
- c) die Mischung in den Bereich zwischen der Glasscheibe (31, 32) und dem Rahmen (10, 10') extrudiert wird und beim Extrudieren aufschäumt, um eine statische Dichtung (20, 60) zu erzeugen.
15. Gebäudefensters, aufweisend:
- a) einen an einem Rahmen (10, 10') oder einer Zarge des Gebäude fensters vorgesehener Aufnahmebereich (50, 70) für eine dynami sche Dichtung (20, 60);
- b) eine dynamische Dichtung (20, 60) aus einer aufgeschäumten Mi schung eines Gases und einer Dichtungsmasse; wobei
- c) die dynamische Dichtung (20, 60) durch Extrusion mit dem Auf nahmebereich des Rahmens (10, 10') oder der Zarge verbunden ist.
16. Gebäudefenster nach Anspruch 15, wobei der Aufnahmebereich (50, 70)
einen Hohlraum (50, 70) aufweist, um eine stabile Verbindung zwischen
der dynamischen Dichtung (20, 60) und dem Rahmen (10, 10') oder der
Zarge zu gewährleisten.
17. Gebäudefenster nach Anspruch 16, wobei die aufgeschäumte Mischung
der dynamischen Dichtung (20, 60) den Hohlraum (50, 70) des Aufnah
mebereichs im wesentlichen vollständig ausfüllt.
18. Gebäudefenster nach einem der Ansprüche 15-17, wobei die Mischung
vor der Extrusion in einem Verhältnis von ≧ 5 aus einem Gas und einer
Dichtungsmasse besteht.
19. Gebäudefenster nach Anspruch 18, wobei die Mischung vor der Extrusion
in einem Verhältnis von ≧ 9 aus einem Gas und einer Dichtungsmasse be
steht.
20. Gebäudefenster nach einem der Ansprüche 15-19, wobei die Dichtungs
masse eine oder mehrere der folgenden Komponenten aufweisen kann:
- a) Silikone,
- b) Polyurethane,
- c) Plastisole, und/oder
- d) Thermoplaste.
21. Gebäudefenster nach einem der Ansprüche 15-20, wobei der Aufnahme
bereich (70) so angeordnet ist, dass die Dichtung (60) beim Schließen des
Gebäudefensters komprimiert wird und beim Öffnen des Gebäudefensters
expandiert.
22. Gebäudefenster nach einem der Ansprüche 15-20, wobei der Aufnahme
bereich 50 so angeordnet ist, dass die Dichtung (20) den Übergang zwi
schen einer im Rahmen (10, 10') angeordneten Glasscheibe (31, 32) und
dem Rahmen (10, 10') abdichtet.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10004089B4 DE10004089B4 (de) | 2007-05-03 |
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