DE10002810A1 - Verfahren zur Herstellung von Phthalsäureanhydrid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PhthalsäureanhydridInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Phtahlsäureanhydrid, wobei in einem ersten Schritt o-Xylol in einem Reaktor in flüssiger Phase unter Zusatz eines Katalysators im Sauerstoff, gegebenenfalls im Gemisch mit einem inerten Gas, teilweise oxidiert wird, eine Fraktion, die nicht umgesetztes Xylol enthält, aus dem teilweise oxidierten Gemisch abdestilliert und der ersten Stufe wieder zugeführt wird, und das an Xylol abgereicherte teilweise oxidierte Gemisch in einem zweiten Schritt in der Gasphase zur Phthalsäureanhydrid oxidiert wird. Erfindungsgemäß wird aus der abdestillierten, nicht umgesetztes o-Xylol enthaltenden Fraktion Toluol, vorzugsweise als Azeotrop mit Wasser, abgetrennt. Durch die Abtrennung des Toluols wird die Ausbildung von hot spots in der zweiten Stufe der Reaktion vermieden, wodurch eine bessere Selektivität der Gesamtreaktion erreicht wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Phthalsäureanhydrid,
wobei in einem ersten Schritt o-Xylol in einem Reaktor in flüssiger Phase unter
Zusatz eines Katalysators mit Sauerstoff, gegebenenfalls im Gemisch mit einem
inerten Gas, teilweise oxidiert wird, eine Fraktion, die nicht umgesetztes o-Xylol
enthält, aus dem teilweise oxidierten Gemisch abdestilliert wird und der ersten
Stufe wieder zugeführt wird, und das an o-Xylol abgereicherte teilweise oxidierte
Gemisch in einem zweiten Schritt in der Gasphase zu Phthalsäureanhydrid
oxidiert wird.
Phthalsäureanhydrid gehört zu den technisch wichtigsten aromatischen
Verbindungen. Es wird zum Beispiel bei der Synthese von Alkydharzen,
ungesättigten Polyesterharzen, Lacken, Kunststoffen, Weichmachern, Phthalo
cyanin-Farbstoffen, Insektenabwehrmitteln, Denaturierungsmitteln, sowie zur
Herstellung zahlreicher Feinchemikalien verwendet. Phthalsäureanhydrid wird
durch Oxidation von o-Xylol oder Naphthalin hergestellt. Es sind dabei zwei
Oxidationsverfahren üblich. Zum einen eine Oxidation in der Gasphase an einem
heterogenen Katalysator, im allgemeinen einem Vanadium-Katalysator. Bei dieser
Verfahrensvariante werden ca. 20 Mol-% des Ausgangsmaterials zu COx um
gesetzt und gehen damit als Ausbeute verloren. Wegen der besseren Selektivität
der Oxidationsreaktion wird als Alternative eine zweistufige Reaktionsführung
vorgeschlagen, bei der zunächst in flüssiger Phase das o-Xylol mit einem sauer
stoffhaltigen Gas, meist Luft, unter homogener Katalyse zu o-Tolylsäure oxidiert
wird. Die o-Tolylsäure wird anschließend verdampft und in der Gasphase in einer
zweiten Stufe zum Phthalsäureanhydrid oxidiert.
Ein derartiges zweistufiges Verfahren wird in der EP 0 256 352 A1 beschrieben.
In der ersten Stufe wird o-Xylol in flüssiger Phase mit Luft bei einer Temperatur
zwischen 120 und 150°C und einem Druck zwischen Normaldruck und 35 bar mit
in o-Xylol löslichen Kobaltsalzen als Katalysator oxidiert. Das während der
Oxidation gebildete Wasser wird zusammen mit dem o-Xylol aus der Gasphase
kondensiert und abgetrennt. Das o-Xylol wird dann in den Reaktor zurückgeführt.
Die aus der ersten Stufe erhaltene Reaktionsmischung wird destilliert, wodurch
die o-Tolylsäure gereinigt und das nicht umgesetzte o-Xylol abgetrennt wird. Das
o-Xylol wird wieder der ersten Stufe zugeführt, während die o-Tolylsäure der
Gasphasenoxidation der zweiten Stufe zugeführt wird.
Nachteilig an dem Verfahren gemäß der BP 0 256 352 A1 ist, daß das
Reaktionsprodukt aus der Oxidation in flüssiger Phase der ersten Stufe mit
Benzoesäure verunreinigt ist. Die Benzoesäure entsteht durch Verlust eines
Kohlenstoffatoms aus dem o-Xylol. Die Benzoesäure lässt sich nicht oder
zumindest nur sehr aufwendig aus dem Reaktionsgemisch der ersten Stufe
abtrennen. Sie wird daher in die zweite Stufe der Oxidation mit überführt und
führt dort zu einer Verschlechterung der Selektivität der Gesamtreaktion.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung von Phthal
säureanhydrid zur Verfügung zu stellen, wobei in einem ersten Schritt o-Xylol in
einem Reaktor in flüssiger Phase unter Zusatz eines Katalysators mit Sauerstoff,
gegebenenfalls im Gemisch mit einem inerten Gas, teilweise oxidiert wird, eine
Fraktion, die nicht umgesetztes Xylol enthält, aus dem teilweise oxidierten
Gemisch abdestilliert und der ersten Stufe wieder zugeführt wird, und das an
Toluol abgereicherte teilweise oxidierte Gemisch in einem zweiten Schritt in der
Gasphase zu Phthalsäureanhydrid oxidiert wird, das eine verbesserte Selektivität
in bezug auf das erzeugte Phthalsäureanhydrid zeigt.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß aus der abdestillierten, nicht umgesetztes o-
Xylol enthaltenden Fraktion Toluol, vorzugsweise im Gemisch mit Wasser,
abgetrennt wird.
Indem aus der abdestillierten, nicht umgesetztes o-Xylol enthaltenden Fraktion
Toluol abgetrennt wird, vorzugsweise als Azeotrop mit Wasser, wird der gegen
über dem o-Xylol um ein Kohlenstoffatom verringerte Nebenkörper der Reaktion
entzogen. Eine weitere Oxidation des Toluols zur Benzoesäure und weiter zu COx
in der zweiten Stufe findet damit nicht mehr statt. Ebenso wird Toluol, das im
ersten Schritt der Oxidation entstanden ist, aus der Reaktion entfernt und damit
nicht mehr mit der Fraktion, die nicht umgesetztes o-Xylol enthält, in den ersten
Reaktionsschritt zurückgeführt. Die in der Reaktion vorhandene Menge an
Benzoesäure wird im Vergleich zu Verfahren aus dem Stand der Technik
verringert, wodurch sich auch die Selektivität der Reaktion verbessert.
Unter einem teilweise oxidierten Gemisch wird ein Gemisch aus nicht
umgesetztem o-Xylol und Oxidationsprodukten des o-Xylols verstanden. Den
größten Anteil an den Oxidationsprodukten hat o-Toluolsäure.
Als weiterer Vorteil ergibt sich, daß Toluol mit Wasser ein Azeotrop bildet, das
einen niedrigeren Siedepunkt aufweist als Xylol. Mit dem Toluol lässt sich daher
das bei der Oxidation entstandene Reaktionswasser vollständig oder zumindest
nahezu vollständig aus der Reaktion entfernen. Ein separater Destillationsschritt
zur Entfernung des Wassers entfällt. Das bei höherer Temperatur siedende Xylol,
das nach dem Toluol aus dem teiloxidierten Gemisch abdestilliert wird, ist
praktisch wasserfrei.
Der apparative Aufwand lässt sich verringern, wenn die Abdestillation des
Toluols und des Xylols nicht in getrennten Kolonnen erfolgt, sondern die
Abdestillation der nicht umgesetztes o-Xylol enthaltenden Fraktion und die
Abtrennung des Toluols, vorzugsweise als Azeotrop mit Wasser, in einer
gemeinsamen Kolonne erfolgt. Dies kann beispielsweise in der Weise
verwirklicht werden, daß das höher siedende o-Xylol über einen Seitenabzug aus
der Destillationskolonne geführt wird. Das zurückgewonnene o-Xylol enthält nur
noch geringe Mengen an Toluol und Wasser.
Die Reinheit des zurückgewonnenen o-Xylols lässt sich erhöhen, wenn die
gemeinsame Kolonne als Trennwandkolonne ausgebildet ist. Solche Kolonnen
sind dem Fachmann bekannt. Sie werden beispielsweise zur Auftrennung von
Treibstoffgemischen eingesetzt.
o-Xylol, das nahezu frei von Wasser und Toluol ist, lässt sich zurückgewinnen,
wenn die gemeinsame Kolonne als Multishaft-Kolonne ausgebildet ist. Im Gegen
satz zu Trennwandkolonnen schließt bei Multishaft-Kolonnen die Trennwand mit
dem Deckel bzw. dem Boden der Kolonne ab. Dadurch entstehen zwei oder
mehrere Abteile in der Kolonne, die nur zum Innenraum der Kolonne hin geöffnet
sind. Ein Stoffaustausch zwischen den Teilkammern kann daher nur über das
offene Ende der Teilkammern erfolgen.
Günstig für die Aktivität der Reaktion ist, wenn mit der nicht umgesetztes o-Xylol
enthaltenden Fraktion o-Tolylaldehyd aus dem teiloxidierten Gemisch
abdestilliert wird. Die Verbindungen zeigen einen ähnlichen Siedepunkt und
können einfach gemeinsam abgetrennt werden. Der o-Tolylaldehyd wird dann
gemeinsam mit dem zurückgewonnenen o-Xylol wieder der ersten Stufe der
Oxidation in flüssiger Phase zugeführt. Eine erhöhte Aktivität der Reaktion
ermöglicht bei gleichem Umsatz der Reaktion eine kleinere Reaktorgröße.
Der erste Schritt der Oxidation von o-Xylol lässt sich prinzipiell in einem einzel
nen Reaktor durchführen. Eine Steigerung der Selektivität lässt sich erreichen,
wenn der erste Schritt der Teiloxidation von o-Xylol in mehreren, vorzugsweise
zwei bis fünf, hintereinander geschalteten Reaktoren durchgeführt wird.
Um die teilweise oxidierten Verbindungen des o-Xylol der zweiten Stufe der
katalytischen Gasphasenoxidation zuführen zu können, muß zunächst der für die
Oxidation in flüssiger Phase verwendete Katalysator abgetrennt werden. Dabei
wird vorteilhaft so vorgegangen, daß der Katalysator aus dem an nicht
umgesetztem Xylol abgereicherten, teiloxidierten Gemisch abgetrennt wird,
vorzugsweise durch Abdestillieren von teiloxidierten Produkten. Die Oxidation
des o-Xylols wird also in der ersten Stufe so geführt, daß nach der Teiloxidation
zunächst Toluol als Azeotrop mit Wasser, sowie Xylol abgetrennt wird und
anschließend die höhersiedenden teiloxidierten Produkte. Würde zunächst der
Katalysator aus dem teiloxidierten Gemisch abgetrennt, könnte dies zu
Schwierigkeiten führen, da die teiloxidierten Produkte bei der Siedetemperatur
des Toluols bzw. o-Xylol zum Teil in fester Phase vorliegen und so durch
Auskristallisation zu einer Verstopfung von Reaktionsapparaten, wie Kolonnen
bzw. zu Produktverlusten führen können.
Prinzipiell wäre auch eine mehrstufige Kondensation möglich, dies ist jedoch
apparativ aufwendig.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im weiteren anhand einer Zeichnung
genauer erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Übersicht über die wesentlichen Komponenten des bei der Teil
oxidation in flüssiger Phase entstehenden Produktgemisches,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Multishaft-Kolonne, die zur Abtrennung
von Toluol und nicht umgesetztem o-Xylol aus dem teiloxidierten
Gemisch verwendet wird.
Die Reaktionsbedingungen für die Teiloxidation von o-Xylol in flüssiger Phase,
wie sie in der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt wird,
sowie die Reaktionsbedingungen für die Gasphasenoxidation der zweiten Stufe
des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie die geeigneten Katalysatoren sind dem
Fachmann an sich bekannt. Auf eine detaillierte Beschreibung der Reaktions
bedingungen und verwendeten Katalysatoren wird daher verzichtet. Es wird dazu
auf die EP 0 256 352 als Beispiel für mögliche Bedingungen verwiesen.
Fig. 1 zeigt eine Darstellung der Hauptprodukte des bei der teilweisen Oxidation
von o-Xylol in flüssiger Phase mit Luftsauerstoff entstehenden teilweise
oxidierten Gemisches. Durch Decarboxylierung von o-Tolylsäure bzw.
Decarbonylierung von o-Tolylaldehyd entsteht zunächst Toluol, das dann weiter
zur Benzoesäure oxidiert wird. Der Anteil der einzelnen Substanzen im
teiloxidierten Gemisch lässt sich durch die Wahl der Reaktionsbedingungen
beeinflussen. Die Darstellung zeigt die Produkte, die einen größeren Anteil am
teilweise oxidierten Gemisch bilden. Daneben entstehen noch zahlreiche andere
Produkte, die aus Gründen der Übersichtlichkeit jedoch nicht dargestellt sind.
Unter einer teilweisen Oxidation von o-Xylol wird also die Oxidation von o-Xylol
zu einem Gemisch von Oxidationsprodukten des o-Xylols verstanden, das dann
weiter zu Phthalsäureanhydrid oxidiert werden kann. Unter einem teilweise
oxidierten Gemisch bzw. teiloxidierten Gemisch wird ein Gemisch von
Oxidationsprodukten verstanden, die bei der Oxidation von o-Xylol mit Luft in
flüssiger Phase entstehen.
Fig. 2 zeigt schematisch den Aufbau einer Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Über den Xylol-Zulauf 1 wird o-Xylol einem
Reaktor 2 zugeführt. Die Katalysatorlösung, beispielsweise ein Kobaltsalz, gelöst
in o-Xylol, wird über einen Katalysatorzulauf 3 zugeführt. Die Oxidation des o-
Xylols erfolgt in flüssiger Phase mit Luft, die über Luftzufuhr 4 in den Reaktor 2
eingedüst wird. Geeignete Formen für den Reaktor 2 sind dem Fachmann an sich
bekannt. Die Reaktion kann in einem einzelnen Reaktor, jedoch auch in mehreren
hintereinander geschalteten Reaktoren durchgeführt werden. Die an Sauerstoff
abgereicherte Luft wird über Abgasleitung 5 aus dem Reaktor 2 herausgeführt und
durch Kühlen mitgeführte leichter flüchtige Anteile, insbesondere o-Xylol und
Toluol, auskondensiert. Das an organischen flüchtigen Bestandteilen abge
reicherte Abgas kann zur weiteren Reinigung einer Verbrennung zugeführt
werden. Die auskondensierten Bestandteile des Abgases werden über Rück
führungsleitungen 6 einer Destillationsvorrichtung 9 zugeführt. Als alternative
Ausführungsform können die auskondensierten Bestandteile des Abgases auch
über Leitung 6a (gestrichelt dargestellt) mit dem Rohprodukt vereinigt werden,
das über Rohproduktleitung 7 aus dem Reaktor 2 herausgeführt wird. Wasser, das
neben o-Xylol und Toluol aus dem Abgas auskondensiert wurde, kann über
Wasserableitung 8 aus dem System herausgeführt werden. Das Rohprodukt wird
der Destillationsvorrichtung 9 zugeführt, in der eine Auftrennung in verschiedene
Stoffströme erfolgt. Die Destillationsvorrichtung 9 kann aus mehreren mitein
ander verschalteten Kolonnen aufgebaut sein. Bevorzugt ist jedoch eine Multi
shaft-Kolonne, wie sie weiter unten genauer beschrieben wird. In der
Destillationsvorrichtung 9 wird als erster Stoffstrom Toluol über Toluolableitung
10 aus dem System herausgeführt. Mit dem Toluol wird azeotrop Wasser
ausgeschleppt, das bei der Oxidation des o-Xylols entsteht. Die im Weiteren
genannten Stoffströme sind daher nahezu wasserfrei. Als zweiter Stoffstrom wird
nicht umgesetztes o-Xylol aus dem Rohprodukt abgetrennt und über
Xylolrückführungsleitung 11 wieder dem Reaktor 2 zugeführt. Im Sumpf der
Destillationsvorrichtung 9 bleibt ein Gemisch aus Katalysator sowie den
Oxidationsprodukten des o-Xylols zurück und wird über Sumpfableitung 12 einer
Produktabtrennung 13 zugeführt. In der Produktabtrennung werden die
Oxidationsprodukte des o-Xylols vom Katalysator abdestilliert. Der Katalysator
wird über Katalysatorrückführung 14 wieder dem Reaktor 2 zugeführt. Ein
Teilstrom des Katalysators wird über Katalysatorausleitung 14a aus dem System
herausgeführt. Dieser Anteil wird durch frischen Katalysator ersetzt, der durch
Katalysatorzulauf 3 zugeführt wird. Die abdestillierten Oxidationsprodukte des o-
Xylols werden über Produktleitung 15 abgenommen und einer (nicht
dargestellten) zweiten Reaktionsstufe zugeführt, in der die Oxidationsprodukte
des o-Xylols zu Phthalsäureanhydrid oxidiert werden.
In Fig. 3 ist eine als Destillationsvorrichtung 9 verwendete Multishaft-Kolonne
dargestellt. Die Multishaft-Kolonne ist dabei in Form eines Längsschnittes
gezeigt.
Das heiße Gemisch der Oxidationsprodukte des o-Xylols wird über Leitung 16 in
die Multishaft-Kolonne 17 eingeleitet. Die Multishaft-Kolonne weist eine
Trennwand 18 auf, die den oberen Teil der Kolonne in eine Zulaufkammer 19 und
eine Teilkammer 20 aufteilt. Die Leitung 16 mündet dabei so in die
Zulaufkammer 19 ein, daß zwischen dem Ort der Zuleitung und dem unteren
Ende der Trennwand 18 eine Abtriebssäule 21 gebildet wird, in der eine
Auftrennung des Stoffgemisches stattfinden kann. An den Ort der Zuleitung 16
schließt sich in Richtung der aufsteigenden Gase eine Verstärkersäule 22 in der
Zulaufkammer 19 an. Aus dem durch Leitung 16 eintretenden Gemisch der
Oxidationsprodukte des o-Xylols werden durch die aus dem unteren Bereich der
Kolonne aufsteigenden heißen Gase die leichter flüchtigen Anteile Toluol und
Wasser verdampft. Diese steigen in der Zulaufkammer 19 nach oben, wobei
mitgeführte schwerer siedende Anteile durch von oben nach unten strömende
kondensierte Phase auskondensiert werden. Die Trennwirkung der Zulaufkammer
kann durch übliche Schüttungen, Packungen oder Einbauten verstärkt werden.
Am Kopf der Zulaufkammer 19 wird das gasförmige Azeotrop aus Toluol und
Wasser durch Ableitung 23 abgenommen. Das heiße Gas wird einem Kondensator
(nicht dargestellt) zugeführt, wo das Azeotrop kondensiert wird. Das kondensierte
Azeotrop wird einem Phasentrenngefäß (nicht dargestellt) zugeführt, wo das
Wasser abgetrennt wird. Ein Teil des auskondensierten Toluols wird über
Zuleitung 24 der Zulaufkammer wieder zugeführt. Es fließt in der Zulaufkammer
nach unten, wobei das Toluol erneut verdampft wird und dabei schwerer siedende
Anteile aus dem aufsteigenden Gasstrom auskondensiert werden. Die nach unten
strömende flüssige Phase reichert sich dadurch allmählich mit schwerer siedenden
Anteilen an. Sie passiert schließlich den Ort der Zuleitung 16, wobei im
Abtriebsteil 21 der Zulaufkammer 19 im Kondensat noch vorhandene Anteile an
Toluol und Wasser durch aufsteigende heiße Gase verdampft werden. Aus der
Zulaufkammer 19 tritt daher nach unten eine flüssige Phase in den unteren
Abschnitt 25 über, die frei von Toluol und Wasser ist. Die kondensierte Phase
fließt weiter nach unten, wobei die leichter flüchtigen Anteile des o-Xylols durch
aufsteigende heiße Gas verdampft werden. Im Sumpf 26 sammelt sich daher ein
teiloxidierte Gemisch an, das weitgehend frei von Toluol, Wasser und o-Xylol ist.
Je nach den gewählten Temperaturverhältnissen in der Kolonne kann das sich im
Sumpf 26 ansammelnde Gemisch der Oxidationsprodukte des o-Xylols auch frei
von o-Tolylaldehyd sein. Das Gemisch der Oxidationsprodukte, das von leichter
siedenden Anteilen abgereichtert ist, wird durch Ableitung 27 aus der Kolonne
geführt. Ein Teilstrom gelangt zu einem Verdampfer (nicht dargestellt), wo er
zumindest teilweise wieder verdampft und über Zuleitung 28 dem unteren
Abschnitt 25 der Kolonne wieder zugeführt wird. Die heißen Gas steigen auf,
wobei auf ihrem Weg nach oben die schwerer flüchtigen Anteile auskondensiert
werden und gleichzeitig aus der entgegenströmenden flüssigen Phase o-Xylol
verdampft wird. Das gasförmige o-Xylol steigt auf und gelangt zum einen in die
Zulaufkammer 19, wo es erneut auskondensiert wird und als Kondensat wieder in
den unteren Anschnitt 25 der Kolonne zurückströmt, sowie in die Teilkammer 20.
Dort steigt das gasförmige o-Xylol weiter nach oben, wobei schwerer flüchtige
Anteile durch nach unten strömendes Kondensat auskondensiert werden. Am
Kopf der Teilkammer 20 wird über Ableitung 29 gasförmiges o-Xylol
abgenommen, das frei von Wasser, Toluol und schwersiedenden Anteilen des
teiloxidierten Gemisches ist. Das gasförmige o-Xylol wird einem Kondensator
(nicht dargestellt) zugeführt, wo es auskondensiert wird. Ein Teil des
auskondensierten o-Xylols wird über Zuleitung 30 der Teilkammer 20 wieder
zugeführt. Das Kondensat fließt in der Teilkammer 20 nach unten, wobei das o-
Xylol unter Auskondensieren von schwer flüchtigen Anteilen aus dem nach oben
steigenden Gasstrom erneut verdampft wird.
Ebenso wie die Zulaufkammer 19 kann die Teilkammer 20 und der unter
Abschnitt 25 dem Fachmann bekannte Packungen, Schüttungen, Einbauten oder
Trennböden zur Verbesserung der Trennleistung enthalten.
1
Xylolzulauf
2
Reaktor
3
Katalysatorzulauf
4
Luftzufuhr
5
Abgasleitung
6
Kondensatrückführungsleitung
7
Rohproduktleitung
8
Wasserableitung
9
Destillationsvorrichtung
10
Toluolableitung
11
Xylolrückführungsleitung
12
Sumpfableitung
13
Produktabtrennung
14
Katalysatorrückführung
14
a Katalysatorausleitung
15
Produktleitung
16
Leitung
17
Multishaft-Kolonne
18
Trennwand
19
Zulaufkammer
20
Teilkammer
21
Abtriebssäule
22
Verstärkersäule
23
Ableitung
24
Zuleitung
25
Unterer Abschnitt
26
Sumpf
27
Ableitung
28
Zuleitung
29
Ableitung
30
Zuleitung
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Phthalsäureanhydrid, wobei in einem ersten
Schritt o-Xylol in einem Reaktor in flüssiger Phase unter Zusatz eines
Katalysators mit Sauerstoff, gegebenenfalls im Gemisch mit einem inerten
Gas, teilweise oxidiert wird, eine Fraktion, die nicht umgesetztes Xylol
enthält, aus dem teilweise oxidierten Gemisch abdestilliert und der ersten
Stufe wieder zugeführt wird, und das an Xylol abgereicherte teilweise
oxidierte Gemisch in einem zweiten Schritt in der Gasphase zu
Phthalsäureanhydrid oxidiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß aus der
abdestillierten, nicht umgesetztes o-Xylol enthaltenden Fraktion Toluol,
vorzugsweise als Azeotrop mit Wasser, abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdestillation der nicht umgesetztes Xylol enthaltenden Fraktion und die
Abtrennung des Toluols, vorzugsweise als Azeotrop mit Wasser, in einer
gemeinsamen Kolonne erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
gemeinsame Kolonne als Trennwandkolonne ausgebildet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
gemeinsame Kolonne als Multishaft-Kolonne ausgebildet ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mit der nicht umgesetztes o-Xylol enthaltenden Fraktion o-Tolylaldehyd
aus dem teiloxidierten Gemisch abdestilliert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Schritt der Oxidation von o-Xylol in mehreren, vorzugsweise
zwei bis fünf, hintereinander geschalteten Reaktoren durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katalysator aus dem an nicht umgesetzten Xylol abgereicherten
teiloxidierten Gemisch abgetrennt wird, vorzugsweise durch Abdestillieren
von teiloxidierten Produkten.
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