DE10002585A1 - Brennkraftmaschine, Verdichter oder Pumpe mit, die Kanäle steuernden, direkt angetriebenen Drehschiebern mit neuen Gleitflächendichtungen - Google Patents
Brennkraftmaschine, Verdichter oder Pumpe mit, die Kanäle steuernden, direkt angetriebenen Drehschiebern mit neuen GleitflächendichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Wie beispielsweise in der Beschreibung der DE 195 35 920 A1
ausgeführt, sind die üblicherweise bei Brennkraftmaschinen als
Absperrmittel verwendeten Hubventile nicht frei von Nachteilen.
So sind bekanntlich die üblicherweise verwendeten Nockenantrie
be nicht nur teuer, sondern erfordern auch einige Prozent der
Motorleistung zu ihrem Antrieb. Desweiteren ist die große Bau
höhe, die bis zum zweifachen des Kolbenhubs betragen kann, und
die Vielzahl der Einzelteile eines Zylinderkopfes mit Hubventi
len hervorzuheben. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß
moderne hoch verdichtete Brennkraftmaschinen mit Hubventilen zu
ihrem Betrieb Superbenzin benötigen.
Aus der genannten Patentschrift ist bereits eine Brennkraft
maschine bekannt, deren Absperrmittel durch einen Drehschieber
in Kalottenform gebildet wird. Die Abdichtung der Brennräume
soll hier durch drehbare, antreibbare Dichtringe erfolgen.
Diese bekannte Brennkraftmaschine vermeidet die Nachteile be
kannter Hubventile jedoch dadurch, daß andere Nachteile in Kauf
genommen werden. Bedingt durch die Anordnung des Antriebsrades
ergibt sich ein geringer Steuerquerschnitt (A = 176 mm² bei
einer Zylinderbohrung von 76 mm), und es ist nicht möglich
mehrere Drehschieber ohne Zwischenräder direkt anzutreiben.
Außerdem erfordert das außenliegende Antriebsrad zusätzliche
Wellendichtringe und ein seperates Gehäuse, das die Abmessungen
vergrößert und das Gewicht der Konstruktion erhöht. Ein weiterer
Nachteil ist, daß die Dichtringe am Rand der Ein- und Auslaßka
näle angeordnet sind, sie bilden damit einen Bestandteil des
Brennraumgehäuses, und sind demgemäß hohen Temperaturen und der
Ablagerung von Ruß ausgesetzt. Dies läßt einen erheblichen Ver
schleiß und eine verminderte Dichtwirkung der Ringe erwarten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftma
schine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen,
die sehr kompakte Zylinderköpfe und kurze gerade Ansaugkanäle
hat, die über leichtlaufende drehbewegte Absperrmittel gesteuert
wird, und die mit Normalbenzin, Methanol oder Gas zu betreiben
ist. Eine weitere Aufgabe ist, Gleitflächendichtungen für dreh
bewegte Absperrmittel zu schaffen, die hohem Druck standhalten
und eine hohe Lebensdauer erreichen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgaben besteht in den
kennzeichnenden Merkmalen des Schutzanspruchs 1, vorteilhafte
Aus- und Weiterbildung der Erfindung sind Gegenstand der Unter
ansprüche.
Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion überspannt ein leicht
gewölbter Drehschieber in Kalottenform das Brennraumgehäuse.
Dieser Drehschieber steuert Einlaß- und Auslaßkanal, er wird
über eine Außenverzahnung direkt angetrieben und mittels Druck
umlaufschmierung gekühlt und geschmiert. Der Zylinderkopf be
steht aus wenigen Teilen, ist einfach und schnell zu montieren,
was eine kostengünstige Herstellung ermöglicht. Weitere Vorteile
sind die kleinen Abmessungen und das geringe Gewicht, was beson
ders bei Brennkraftmaschinen mit mehreren Zylinderreihen zum
Tragen kommt. Der Betrieb mit Normalbenzin, Methanol oder Gas
und die völlige Wartungsfreiheit haben niedrige Betriebskosten
zur Folge.
Hinzu kommen die prinzipiellen Vorteile von Drehschiebern,
wie hohe Betriebssicherheit, absolute Drehzahlfestigkeit, exakte
Steuerzeiten, hohe Klopffestigkeit, keine Ladungsverluste durch
heiße Ventile, vollständig zu öffnende Einlaß- und Auslaßkanäle
im Gegensatz zu Hubventilen, die nur Kreisringflächen freigeben,
geringe Leistung zu ihrem Antrieb erforderlich und geräuschloser
Lauf.
Das Ansaugsystem besteht aus kurzen, geraden Einlaßkanälen,
Ansaugtrichtern mit Drosselklappen und einem Druckausgleichsbe
hälter für jede Zylinderreihe, der die Luftzuführung zu den Zy
lindern anstelle langer verlustbehafteter Ansaugkrümmer über
nimmt. Der Vorteil kurzer Einlaß- und Auslaßkanäle ist, daß die
angesaugte Luft wenig erwärmt wird, und das heiße Abgas wenig
Wärme an den Zylinderkopf abgibt. Die Gemischbildung erfolgt
durch direkte Einspritzung des Kraftstoffs in den Zylinder.
Die erfindungsgemäßen Gleitflächendichtungen für drehbewegte
Absperrmittel sind im Gehäuse des Zylinderkopf integriert und
damit vor Verschmutzung durch Verbrennungsrückständen geschützt.
Die Dichtringe haben 2 Aufgaben, 1. dichten sie den Brennraum
bei hohem Druck (Verdichtung, Verbrennung) gegen das Dreh
schiebergehäuse, in dem Atmosphärendruck hersaht, ab. Dies wird
dadurch gelöst, daß die Ringnut im Gehäuse über Bohrungen mit
dem Brennraum verbunden ist, der Überdruck im Brennraum wirkt
somit auf die Dichtringe und damit ist die Dichtflächenpressung
Pd = F/A proportional zum Brennraumdruck Pb.
2. Um bei Betriebsphasen geringen Brennraumdrucks einen Ölaus
tritt in die Einlaß- und Auslaßöffnungen zu verhindern, befinden
sich unter den Dichtringen kleine Tellerfedern die den nötigen
Anpressdruck erzeugen. Der Dichtring ist mit einer umlaufenden
Rille versehen, hiermit ergeben sich zusätzliche Dichtkanten.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Gleitflächendichtrings mit
den Betriebsphasen der Maschine periodisch wechselnder Dichtflä
chenpressung liegt in einem kleinen Reibmoment, einem geringen
Verschleiß und einer verbesserten Dichtwirkung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
der. Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch eine mögliche konstruk
tive Ausbildung der Erfindung. (verkleinert)
Fig. 2 eine Draufsicht des Gehäuseunterteils. (verkleinert)
Fig. 3 eine Seitenansicht des Zylinderkopfs.
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt sowie eine Draufsicht des Dreh
schiebers.
Fig. 5 einen Teilschnitt durch das Gehäuseunterteil mit Dicht
ring, eine Teilansicht des Gehäuseunterteils. (vergrößert)
Fig. 6 eine Teilansicht des Gehäuseoberteils und eine vergröß
erte Teilzeichnung der Ölabstreifleiste.
Betrachtet man zunächst die Zeichnung Fig. 1, hier ist ein
erfindungsgemäßer Zylinderkopf mit Ansaugsystem 17 dargestellt.
In dem Zylinderkopf werden die Kanäle von einem um die Achse des
Zylinders sich drehenden Schieber 3 gesteuert. Zur radialen Füh
rung der Drehschieber 3 werden wegen dem geringen Bauraum Nadel
lager 5 verendet. Der Antrieb erfolgt von der Kurbelwelle über
ein Kegelradpaar auf eine Königswelle 4 und von dort über ein
Zahnrad direkt auf die außenverzahnten Drehschieber 3. Dieses
Zahnrad enthält evtl. einen Schwingungsdämpfer und ist breiter
als die Drehschieberverzahnung, um eine Änderung der Verdichtung
mittels verschieden dicker Zylinderkopfdichtungen zu ermöglichen.
Eine Anpassung der Steuerzeiten an die Motordrehzahl kann über
einen im zentralen Antriebskegelrad integrierten Fliehkraftreg
ler erfolgen. Der Zylinderkopf ist in zwei Gehäusehälften 1, 2
horizontal geteilt, es ist aber auch denkbar, das Gehäuseunter
teil 1 zusammen mit den Zylindern zu gießen.
Die genaue Fixierung der Gehäuseteile 1 und 2 zueinander er
folgt über Sitzflächen mit Zentrierstufe 16 siehe Fig. 2 und
Fig. 6. Eine zusätzliche Verschraubung ergibt sich durch die
zentral angeordnete Zündkerze. Der für die Kühlung und Schmier
ung der Drehschieber 3 im Zylinderkopf erforderliche Ölumlauf
dargestellt in Fig. 2 erfolgt über die Bohrungen 7 und der Rück
lauf über die Bohrungen 8 und das Hüllrohr der Königswelle.
Wie Fig. 6 erkennen läßt, handelt es sich hier um eine luftge
kühlte Ausführung der erfindungsgemäßen Konstruktion mit zugehö
rigem Ansaugsystem 17. In der Mitte befindet sich der Auslaß
kanal und die beiden Stehbolzen für die Auspuffbefestigung.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Drehschieber sind die radialen
Kanten der Steueröffnungen abgerundet, um bei teilweise geöffne
tem Schieber die Umströmung der in den Einlaßkanal ragenden Kan
te zu erleichtern. Der Einlaßkanal, der Auslaßkanal und die
Steueröffnung der Drehschieber bilden die Ausschnitte eines
Kreisring, diese Form wurde gewählt, um bei vorgegebenen Öff
nungswinkel ∝ des Drehschiebers 3 eine möglichst große Fläche
freizugeben. Die Einlaß- und Auslaßkanäle sind über je 900 Kur
belwellendrehung voll geöffnet. Der Steuerquerschnitt beträgt
ca. 550 mm2 bei einer Zylinderbohrung von 84 mm.
Die untere kalottenförmige Abschlußfläche des Drehschiebers 3
bildet eine Dichtfläche die über in die Brennraumwand 1 einge
lassene, die Durchtrittsöffnungen zum Brennraum umschließende
Dichtringe 6 gleitet. Zur Erzeugung der erforderlichen Dichtflä
chenpressung dienen Bohrungen 9 welche die Unterseite der Dicht
ringe 6 mit dem Brennraumdruck beaufschlagen. Bei niedrigem
Druck im Brennraum werden die Dichtringe 6 von Tellerfedern 10
gegen die Dichtfläche des Drehschiebers 3 gedrückt, siehe Fig. 5.
Die Ölabstreifleisten 12 an sich bekannten Aufbaus in Fig. 6
werden mit Blattfedern 11 gegen die Oberseite der Drehschieber
3 gedrückt, streifen hier anhaftendes Öl ab und fördern es über
eine Nut nach innen zu dem Nadellager 5. Um einen erhöhten Ölver
brauch zu vermeiden, befinden sich die oben beschriebenen Teile
12 in Bezug auf die Drehrichtung des Schiebers 3 vor dem Einlaß-
und Auslaßkanal. Bei der mit 13 bezeichneten Fläche handelt es
sich um eine Vertiefung in der Gleitfläche des Gehäuses 2 um
das Reibmoment des Drehschiebers 3 zu reduzieren.
Claims (5)
1. Brennkraftmaschine, Verdichter oder Pumpe mit, die Kanäle
steuernden um die Achsen der Zylinder rotierenden und über
eine Außenverzahnung direkt angetriebenen Drehschiebern 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die zur Abdichtung des Brenn
raums im Zylinderkopf 1 eingelassenen Gleitflächendichtungen
6 über Bohrungen 9 mit dem Brennraumdruck beaufschlagt wer
den. Die Dichtflächenpressung Pd = F/A ist damit proportional
zum Brennraumdruck Pb. In Betriebsphasen niedrigen Brenn
raumdrucks werden die Dichtringe 6 von Tellerfedern 10 gegen
die Dichtfläche des Drehschiebers 3 gedrückt.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehschieber 3 mit abgerundeten radialen Steuerkan
ten bei teilweise geöffnetem Schieber 3 die Umströmung der
in den Einlaßkanal ragenden Kante erleichtern.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbrennungsluft über kurze gerade Kanäle, Ansaug
trichter und einen gemeinsamen Druckausgleichsbehälter 17
für alle Zylinder einer Reihe den Brennräumen zugeführt wird.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet,
daß die Fixierung der Lage der beiden Gehäusehälften 1, 2 zu
einander über Sitzflächen mit Zentrierstufe 16 erfolgt und
die zentral angeordnete Zündkerze auch die Funktion einer
zusätzlichen Verschraubung hat.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet,
daß die Ölabstreifleisten 12 mit Blattfedern 11 gegen die
obere kalottenförmige Abschlußfläche des Drehschiebers 3
gedrückt werden.
Priority Applications (1)
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DE10002585A DE10002585B4 (de) | 1999-02-03 | 2000-01-21 | Brennkraftmaschine, Verdichter oder Pumpe mit, die Kanäle steuernden, direkt angetriebenen Drehschiebern mit neuen Gleitflächendichtungen |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1999-02-03 DE DE29901854U patent/DE29901854U1/de not_active Expired - Lifetime
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2000
- 2000-01-21 DE DE10002585A patent/DE10002585B4/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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