DE10002365A1 - Einspritzsystem für Kraftstoffeinspritzanlagen - Google Patents
Einspritzsystem für KraftstoffeinspritzanlagenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Einspritzsystem für Kraftstoffeinspritzanlagen mit einem mit einer Hochdruckanschlußstelle (2) verbundenen Injektor, wobei die Hochdruckanschlußstelle (2) und der Injektor über mindestens eine mit einer Überwurfmutter (4) versehene Schraubverbindung (3) miteinander verbunden sind. Um ein Einspritzsystem bereitzustellen, bei dem die Schraubverbindung (3) auch unter Druck gefahrlos geöffnet werden kann, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß im Bereich der Schraubverbindung (3) mindestens eine Druckbegrenzungseinrichtung ausgebildet ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Einspritzsystem für Kraftstoffein
spritzanlagen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Gattungsgemäße Einspritzsysteme sind beispielsweise für Die
selmotoren unter dem Begriff "Common-Rail-System" bekannt.
Bei diesen Systemen werden mehrere Injektoren aus einem Hoch
druckreservoir über eine "Rail" genannte Verteilerleiste mit
Kraftstoff versorgt, den diese während einer bestimmten Ein
spritzzeit mit einem Hochdruck von bis über 1500 bar in die
Brennkammern des Motors einspritzen.
Ein gattungsgemäßes Einspritzsystem, bei dem die Hochdru
ckanschlußstelle und der Injektor über Schraubverbindungen
mit mindestens einer Überwurfmutter miteinander verbunden
sind, ist beispielsweise aus der DE 195 39 883 A1 bekannt.
Bei diesem bekannten Einspritzsystem werden die an einer die
Hochdruckanschlußstelle und den Injektor miteinander verbin
denden Kraftstoffleitung angeordneten Überwurfmuttern auf die
Hochdruckanschlußstelle bzw. einen Anschlußstutzen des Injek
tors aufgeschraubt. Diese Art der Abdichtung wird auch bei
anderen Leitungsanschlüssen, z. B. zwischen Pumpe und Rail,
verwendet. Die Abdichtung der Verbindungsstellen erfolgt über
an den Enden der Kraftstoffleitung angestauchte Nippel.
Beim Lösen einer Überwurfmutter eines noch unter Druck ste
henden Leitungsanschlusses wird als erstes aufgrund des hohen
Betriebsdrucks der abdichtende Kegel des Dichtnippels aus
seinem Sitz gehoben, während die Anpressfläche zwischen dem
Dichtnippel der Kraftstoffleitung und der Überwurfmutter die
Schraubverbindung weiterhin zur Umgebung abdichtet. Dabei
vergrößert sich die Druckbeaufschlagte Fläche um die innere
Stirnfläche der Überwurfmutter. Da die Schraubverbindung
nicht zur Aufnahme eines solchen Drucks ausgelegt ist, besteht
die Gefahr, daß diese Kraft nicht mehr von dem Gewinde
der Schraubverbindung und/oder der Stutzenschweißnaht aufge
nommen werden kann. Dieses Absprengen der Schraubverbindung
führt zu einer plötzlichen Freigabe einer gewaltigen Menge
kinetischer Energie, wodurch die Leitungsenden mit den Über
wurfmuttern heftige Peitschenbewegungen ausführen können, was
wiederum ein sehr großes Verletzungsrisiko insbesondere für
die Monteure bedeutet.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Einspritzsystem der eingangs genannten Art derart auszuges
talten, daß ein Lösen der Schraubverbindung auch unter Druck
gefahrlos möglich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch
1 genannten Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Einspritzsystems hat
den Vorteil, daß sich aufgrund der Druckbegrenzungseinrich
tung innerhalb der Schraubverbindung erstmalig kein die Halt
barkeit der Schraubverbindung gefährdender Druck aufbauen
kann.
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgedankens
sind Gegenstand abhängiger Patentansprüche.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in
der drei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Ein
spritzsystems schematisch dargestellt sind. In der Zeichnung
zeigt:
Fig. 1 einen teilweisen Längsschnitt durch eine erste Aus
führungsform einer Verbindung zwischen Kraftstofflei
tung und Hochdruckanschlußstelle eines erfindungsge
mäßen Einspritzsystems;
Fig. 2 einen Fig. 1 entsprechenden teilweisen Längsschnitt
durch eine zweite Ausführungsform eines erfindungsge
mäßen Einspritzsystems und
Fig. 3 einen ausschnittweisen Längsschnitt durch eine dritte
Ausführungsform einer Verbindung zwischen Kraftstoff
leitung und Hochdruckanschluß eines erfindungsgemäßen
Einspritzsystems.
Fig. 1 zeigt eine Verbindungsstelle zwischen einer Kraft
stoffleitung 1 und einer Hochdruckanschlußstelle 2 eines Com
mon-Rail-Einspritzsystems. Die Hochdruckanschlußstelle 2 ist
über die Kraftstoffleitung 1 mit einem nicht dargestellten
Injektor verbunden, über den der Kraftstoff mit einem Druck
von bis über 1500 bar in eine Brennkammer eines Dieselmotors
eingespritzt wird. Die Hochdruckanschlußstelle 2, auch Kraft
stoffverteiler, "Rail" oder Druckspeicher genannt, ist vor
zugsweise an ihrer Stirnseite mit einer Hochdruckpumpe ver
bunden, die durch die axiale Ausnehmung der Hochdru
ckanschlußstelle 2 Kraftstoff in die Kraftstoffleitung 1 för
dert.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind die Kraftstoffleitung 1 und
die Hochdruckanschlußstelle 2 über eine Schraubverbindung 3
miteinander verbunden, die aus einer über die Kraftstofflei
tung 1 geschobene Überwurfmutter 4 mit Innengewinde 5 und ei
nem mit einem Außengewinde 6 versehenen, mit der Hochdru
ckanschlußstelle 2 verschweißten Stutzen 7 besteht. Die nicht
dargestellte Verbindung zwischen der Kraftstoffleitung 1 und
dem Injektor kann ebenfalls als weitere Schraubverbindung mit
einer weiteren Überwurfmutter ausgebildet sein.
Die druckdichte Abdichtung zwischen der Kraftstoffleitung 1
einerseits und der Hochdruckanschlußstelle 2 andererseits er
folgt bei den in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsfor
men über eine angestauchte keglige oder ballige Dichtfläche
9. Die hohlkegelstumpfförmige Fläche an der Innenseite der
Überwurfmutter 4 dient als Anpreßfläche 8 für die Überwurf
mutter 4 gegenüber dem Nippel 14 der Kraftstoffleitung 1
überhalb der Dichtfläche 9. Dadurch wird die Stirnseine der
Kraftstoffleitung 1 gegen die kegelige Fläche der Hochdru
ckanschlußstelle 2 gepreßt, wodurch die entstehende Dichtflä
che 9 die kraftstoffführenden Leitungen der Hochdru
ckanschlußstelle 2 und der Kraftstoffleitung 1 nach außen ab
dichtet. Die beiden Flächen 8 und 9 sind bei dieser Ausfüh
rungsform durch ein zylindrisches Leitungsstück mit im we
sentlichen konstanten Querschnitt voneinander beabstandet.
Beim Lösen der Schraubverbindung 3 unter Druck wird als ers
tes die Dichtfläche 9 aus ihrem abdichtenden Sitz an der
Hochdruckanschlußstelle 2 gehoben, wodurch sich nunmehr in
nerhalb der Schraubverbindung 3 der hohe Betriebsdruck im Be
reich der Innenseite der Überwurfmutter 4 aufbauen will, da
die Fläche 8 zumindest teilweise abdichtend an der Anpreßflä
che der Überwurfmutter 4 anliegt.
Um zu verhindern, daß der sich innerhalb der Schraubverbin
dung 3 aufbauende Druck die Haltbarkeit der Schraubverbindung
3, insbesondere die Tragfähigkeit des Gewindes und die Fes
tigkeit der Stutzenschweißnaht übersteigt, ist im Bereich der
Schraubverbindung 3 eine Druckbegrenzungseinrichtung ausge
bildet. Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist die
Druckbegrenzungseinrichtung als den inneren Bereich der
Schraubverbindung 3 mit dem Umgebungsdruck verbindende Durch
gangsbohrung 11 ausgebildet.
Bei der in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsform ist
die Durchgangsbohrung 11 kurz oberhalb der Dichtfläche 9 der
Hochdruckanschlußstelle 2 durch den vorzugsweise hohlzylind
rischen Stutzen 7 quer zur dessen Längsachse ausgebildet. Die
Durchgangsbohrung 11 ist besonders tief am Stutzen 7 angeord
net, um sicherzustellen, daß die Durchgangsbohrung 11 auch
bei vollständig angezogener Schraubverbindung 3 nicht durch
die Überwurfmutter 4 verschlossen wird.
Neben der dargestellten rechtwinkligen Ausrichtung der Durch
gangsbohrung 11 in Bezug zur Längsachse der Schraubverbindung
3 sind auch vom rechten Winkel verschiedene winklige Ausrich
tungen der Durchgangsbohrung 11 möglich. Ebenso ist es mög
lich, mehr als nur eine Durchgangsbohrung 11 je Verbindungs
stelle vorzusehen.
Die in Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsform unter
scheidet sich von der gemäß Fig. 1 dadurch, daß an der Über
wurfmutter 4 ein umlaufender, den Bereich des Innengewindes 5
in die Auf-den-Stutzen-Schraubrichtung überragender Rand 12
angeformt ist, der das Außengewinde 6 mit axialem Abstand zu
diesem zumindest bis über die Austrittsöffnung der Durch
gangsbohrung 11 überragt. Durch die Ausbildung dieses Randes
12 an der Überwurfmutter 4 soll das Austreten eines scharf
strahligen Kraftstoffstrahls aus der Durchgangsbohrung 11
verhindert werden. Die Länge des Randes ist dabei so zu be
messen, daß dieser auch nach dem Lösen der Überwurfmutter 4
um mehrere Gewindegänge die Durchgangsbohrung 11 noch immer
verdeckt. Der Rand 12 der Überwurfmutter 4 dient bei dieser
Ausführungsform als Prallwand für den austretenden Kraft
stoffstrahl.
Neben der Länge des Randes 12 ist weiterhin zu beachten, daß
der durch den Abstand des Randes 12 vom Außengewinde 6 gebil
dete Spalt 13 ausreichend groß genug ist, um ein leichtes Ab
fließen des Kraftstoffes zu gewährleisten.
Im Gegensatz zu den Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und 2 ist
bei der in Fig. 3 dargestellten dritten Ausführungsform die
Durchgangsbohrung 11 nicht im Stutzen 7, sondern in der Über
wurfmutter 4, kurz unterhalb der Anpreßfläche 8 zwischen der
Kraftstoffleitung 1 und der Überwurfmutter 4 ausgebildet. Wie
in Fig. 3 dargestellt, eignet sich diese Anordnung der
Druckbegrenzungseinrichtung auch für die dargestellte Dicht
verbindung mit einem Kurzkopfnippel gemäß ISO 2974.
Die beschriebenen Druckbegrenzungseinrichtungen sind selbst
verständlich auch bei Einspritzsystemen verwendbar, bei denen
die Abdichtung zwischen der Kraftstoffleitung 1 und der
Hochdruckanschlußstelle 2 bzw. dem Injektor oder der Pumpe
nicht durch die keglige Dichtfläche 9, sondern durch Dicht
ringe bewirkt wird und/oder der Injektor ohne zwischenge
schaltete Kraftstoffleitung 1 direkt mit der Hochdru
ckanschlußstelle 2 verschraubt ist.
Durch die beschriebene Ausgestaltung eines Einspritzsystems
mit einer Druckbegrenzungseinrichtung im Bereich der Schraub
verbindung 3 wird sichergestellt, daß auch beim Lösen der
Schraubverbindung 3 unter Druck keine so große Kraft auftre
ten kann, daß diese das Gewinde und/oder die Stutzenschweiß
naht zerstören könnte, weshalb ein solchermaßen ausgestalte
tes Einspritzsystem besonders sicher ist.
Claims (11)
1. Einspritzsystem für Kraftstoffeinspritzanlagen mit einem
mit einer Hochdruckanschlußstelle (2) verbundenen Injektor
zum Einspritzen von Kraftstoff aus einem Hochdruckspeicher in
eine Brennkammer einer Brennkraftmaschine, wobei die Hochdru
ckanschlußstelle (2) und der Injektor über mindestens eine
mit einer Überwurfmutter (4) versehene Schraubverbindung (3)
miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Schraubverbindung (3) mindestens eine
Druckbegrenzungseinrichtung ausgebildet ist.
2. Einspritzsystem nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Druckbegrenzungseinrichtung
als den inneren Bereich der Schraubverbindung (3) mit dem Um
gebungsdruck verbindende Durchgangsbohrung (11) ausgebildet
ist.
3. Einspritzsystem nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Durchgangsbohrung (11) kurz
oberhalb der Dichtfläche (9) des Hochdruckanschlusses (2)
ausgebildet ist.
4. Einspritzsystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchgangsbohrung (11)
rechtwinklig zur Längsachse der Schraubverbindung (3) ausge
bildet ist.
5. Einspritzsystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchgangsbohrung (11) un
ter einem vom rechten Winkel abweichenden Winkel zur Längs
achse der Schraubverbindung (3) ausgebildet ist.
6. Einspritzsystem nach mindestens einem der Ansprüche 2
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der
mindestens einen Überwurfmutter (4) ein umlaufender, den Ge
windebereich der Überwurfmutter (4) in Aufschraubrichtung ü
berragender Rand (12) angeformt ist, der das Gegengewinde der
Hochdruckanschlußstelle (2) mit Abstand zumindest bis über
die Austrittsöffnung der Durchgangsbohrung (11) überragt.
7. Einspritzsystem nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Durchgangsbohrung (11) in der
Überwurfmutter (4) kurz unterhalb einer Dichtfläche (8) der
Überwurfmutter (4) ausgebildet ist.
8. Einspritzsystem nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hochdruckanschlußstelle (2) und der Injektor über eine Kraft
stoffleitung (1) miteinander verbunden sind.
9. Einspritzsystem nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens ein Dichtbereich zwi
schen der Kraftstoffleitung (1) und der Hochdru
ckanschlußstelle (2) bzw. dem Injektor oder der Pumpe als an
gestauchter, mit einer kegligen Dichtfläche (9) in Kegel-
Kegel-Paarung, Kegel-Kugel-Paarung oder Kugel-Kugel-Paarung
versehener Nippel ausgebildet ist.
10. Einspritzsystem nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens ein Dichtbereich zwi
schen der Kraftstoffleitung (1) und der Hochdru
ckanschlußstelle (2) bzw. dem Injektor oder der Pumpe eine
angestauchte keglige Dichtfläche (9) in Kegel-Kegel-Paarung,
Kegel-Kugel-Paarung oder Kugel-Kugel-Paarung aufweist, die
über ein zylindrisches Leitungsstück (10) mit im wesentlichen
konstantem Querschnitt voneinander beabstandet sind.
11. Einspritzsystem nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtfläche
als Flachdichtung mit/ohne einer zusätzlicher Abdich
tung oder als Beißkantendichtung ausgeführt ist.
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