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Technisches
Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Anschlussstutzen für Hochdruckeinspritzleitungen
mit Innenkegel für die
Kraftstoffeinspritzung bei Verbrennungskraftmaschinen. Die Hochdruckleitungen
befördern
den Kraftstoff zu den Kraftstoffinjektoren und umfassen ein dickwandiges,
meist nahtlos gezogenes Präzisionsstahlrohr,
dessen Enden mit konischen Nippeln versehen sind.
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Stand der
Technik
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Stand der Technik ist ein Anschlussstutzen für Hochdruckeinspritzleitungen
mit 60° Innenkegel, so
wie er in DIN ISO 2974 beschrieben wird. DIN ISO 2974 ist eine Maßnorm, die
vorwiegend der Austauschbarkeit der Anschlussstutzen für Hochdruckeinspritzleitungen
dient.
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Bei dem Anschlussstutzen für Hochdruckeinspritzleitungen
mit 60° Innenkegel
nach DIN ISO 2974 besteht der Nachteil, dass bei sehr hohen Innendrücken die
Dichtheit der Verschraubung zwischen Stutzen und Hochdruckleitung
nicht mehr gewährleistet
ist. Abhängig
vom eingesetzten Material und den bei der Montage eingestellten
Parametern können
Undichtheiten zwischen Stutzen und Hochdruckleitung bereits bei
Drücken
von etwa 1350 bar auftreten. Da bei zukünftigen Einspritzverfahren
zu erwarten ist, dass die Komponenten der Einspritzanlage und damit
auch die Verschraubungen einem weiter steigenden Betriebsdruck ausgesetzt
sein werden, ist hier Abhilfe erforderlich.
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Aus
DE 196 40 480 A1 ist ein Kraftstoffhochdruckspeicher
bekannt. Dieser wird bei einem Kraftstoffeinspritzsystem für eine Brennkraftmaschine
eingesetzt. Der Kraftstoffhochdruckspeicher wird von einer Hochdruckpumpe
mit Kraftstoffhochdruck versorgt und weist als Anschlussstutzen
ausgebildete Anschlüsse
auf. Von den Anschlussstutzen aus mündet je eine Verbindungsbohrung
exzentrisch zur Achse eines rohrartigen Körpers in diesen ein. Der rohrartige
Körper
wird auf dem Wege des Schmiedens hergestellt und weist durch Schmieden
angeformte Anschlussstutzen und Befestigungselemente auf.
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DE 199 37 946 C1 offenbart einen Kraftstoffhochdruckspeicher
für ein
Kraftstoffeinspritzsystem für
Brennkraftmaschinen. Bei dem vorgeschlagenen Kraftstoffhochdruckspeicher
wird die hydraulische Verbindung zwischen Anschlussstutzen und Speicherraum
durch mehrere Verbindungsbohrungen dargestellt. Aufgrund dessen
verringern sich die Belastungsspitzen im Bereich der von Verschneidungen von
Verwindungsbohrungen und Speicherraum, so dass die Druckbelastbarkeit
des Kraftstoffhochdruckspeichers aufgrund der abgesenkten Belastungsspitzen
des Materials erhöht
werden kann.
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Darstellung
der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, dass der Kegelwinkel
am Dichtsitz auf einen Bereich zwischen 65° und 90° vergrößert wird. Die Veränderung
des Kegelwinkels bewirkt eine günstigere
Verteilung der über
das Anzugsmoment aufgebrachten axialen Vorspannkraft und der daraus
resultierenden radialen Kraftkomponente. Damit kann die Druckfestigkeit
einer Hochdruckverschraubung erheblich gesteigert werden, ohne dass
zusätzliche
Dichtelemente erforderlich sind.
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Die Sicherheit kann hierbei erhöht werden, wenn
die verschraubten Teile mit identischer und hoher Festigkeit eingesetzt
werden.
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Es hat sich herausgestellt, dass
ein Kegelwinkel von 80° optimal
ist für
die Umsetzung des Anzugsmomentes der Hochdruck-Leitungsverschraubung
in einen entsprechenden Kontaktdruck am Dichtsitz des Leitungskopfes
mit dem Anschlussstutzen. Durch den hohen Kontaktdruck wird eine
hohe Dichtigkeit auch bei starken dynamischen Beanspruchungen erzielt.
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Eine weitere Vergrößerung des
Kegelwinkels bewirkt eine entsprechende Abnahme der radialen Kräfte am Dichtsitz.
Damit nimmt die radiale Aufweitung des Dichtkegels bei Druckbelastung
stark zu. Eine sichere Abdichtung ist nicht mehr gewährleistet.
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Ab einem Druck von p = 1.000 bar
sollen alle verschraubten Komponenten aus einem Werkstoff mit einer
Zugfestigkeit Rm > = 800 N/mm2 hergestellt werden.
Bei den verschraubten Komponenten handelt es sich um die Verschraubung
des Hochdruckstutzens des Kraftstoffhochdruckspeichers (Common Rail),
bei Pumpe-Düse-Systemen
um die Verschraubung zwischen Kraftstoffinjektor und der Hochdruckpumpe
sowie um Verschraubungen der Leitungsköpfe der Verbindungsleitungen
an den Kraftstoffinjektoren, um Überwurfmuttern
und eingesetzte Zwischenhülsen.
Damit lässt
sich bei einem heute üblicherweise
verwendeten Kegelwinkel von etwa 60° und einem optimalen Kegelwinkel
von etwa 80° die
Flächenpressung
um ca. 15 % erhöhen,
wodurch die Dichtheit der Verschraubung zwischen den verschraubten Komponenten
erheblich erhöht
werden kann.
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Gleichzeitig bedeutet die Optimierung
des Kegelwinkels und die damit einhergehende Steigerung der Flächenpressung
am Dichtsitz, dass bei geringeren Drücken größere Fertigungstoleranzen zulässig sind
und damit weniger strenge Anforderungen an die Herstellung des Anschlussstutzens
und des Leitungskegels gestellt werden müssen.
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Unter Bezugnahme auf den bisherigen Stand
der Technik wirkt sich die Erfindung außerdem vorteilhaft auf die
Montage der Hochdruckverschraubung aus, da die Vergrößerung des
Kegelwinkels und die Schwenkbarkeit des Leitungskopfes das Einführen des
Leitungskopfes in den Anschlussstutzen vereinfacht. Dieser Effekt
führt sowohl
bei der manuellen als auch bei der automatisierten Montage zu Kosteneinsparungen.
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Zeichnungen
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Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend
eingehender beschrieben:
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Es zeigt:
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1 Anschlussstutzen
für Hochdruck-Einspritzleitungen
mit 60° Innenkegel
gemäß des Standes
der Technik,
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2 Kräfte am Dichtsitz
und
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3 Schnitt
durch den erfindungsgemäß ausgebildeten
Anschlussstutzen für
eine Hochdruck-Einspritzleitung mit einem Innenkegel im Bereich
65° bis
90°.
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Ausführungsvarianten
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In 1 ist
ein Anschlussstutzen für
Hochdruck-Einspritzleitungen mit 60° Innenkegel gemäß des Standes
der Technik (nach DIN ISO 2974) dargestellt. DIN ISO 2974 ist eine
Maßnorm,
die vorwiegend der Austauschbarkeit der Anschlussstutzen für Hochdruckeinspritzleitungen
dient.
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1 ist
ein Hochdruckleitungsanschluss 8 entnehmbar, der ein als
Außengewinde
ausgebildetes Gewinde 9 aufweist. Der Hochdruckleitungsanschluss 8 mit
Außengewinde 9 ist
von einer Bohrung durchzogen, deren Symmetrieachse mit Bezugszeichen 16 gekennzeichnet
ist. Die Bohrung läuft
in einem Kegelsitz 14 aus, der einen Kegelwinkel α von 60° aufweist.
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2 zeigt
die Kräfte
an einem Kegel, die dann auftreten, wenn ein Leitungskegel 13 einen
Kegelsitz 14 berührt.
Beim Fügen
eines Rail-Konus' und einer
Kalotte eines Leitungskopfes ergibt sich theoretisch ein Linienkontakt
zwischen diesen miteinander zu verschraubenden Komponenten. Aufgrund
von Abplattungen, die sich im Kontaktbereich der miteinander zu
verschraubenden Komponenten einstellen, etwa bei Steigerung des
Anzugsdrehmomentes, stellt sich in der Praxis stets ein flächiger Kontakt
ein. Die Breite der sich einstellenden Abflachung während des
Verschraubungsvorganges zwischen einem Rail-Konus und einer Kalotte
eines Leitungskopfes, beispielsweise eines Leitungskopfes einer
Hochdruckleitung, nimmt aufgrund der plastischen Deformation der
miteinander zu verschraubenden Komponenten während des Verschraubens aufgrund
des Fließens
des Materials zu. Aus der über
das Anzugsmoment aufgebrachten axialen Vorspannkraft FV resultiert
eine radiale Komponente FR. Die senkrecht auf
den Kegelsitz 14 wirkende Kontaktkraft FK und
die radiale Kraft FR sind abhängig von
der in axiale Richtung wirkenden Vorspannkraft FV.
Aus der Zusammensetzung der Kräfte
am Kegel folgt, dass mit einer Vergrößerung des Kegelwinkels α eine Abnahme
der radialen Kraft FR verbunden ist.
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3 zeigt
einen Schnitt durch einen erfindungsgemäß ausgebildeten Anschlussstutzen 1 für eine Hochdruck-Einspritzleitung
mit einem Innenkegel, der in einem Kegelwinkelbereich zwischen 65° bis 90° ausgebildet
ist.
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Ein Anschlussstutzen 1 ist
Teil eines Hochdruckspeichers 2 und umfasst an seiner Außenseite ein
Gewinde 9. Die Druckerzeugung innerhalb des Hochdruckspeichers 2 erfolgt
durch eine nicht näher dargestellte
Hochdruckpumpe, die den unter hohem Druck stehenden Kraftstoff in
den Hochdruckspeicher 2 fördert. Der Hochdruckspeicher
ist mit kurzen Hochdruckleitungen mit den einzelnen Kraftstoffinjektoren
zur Versorgung der Brennräume
einer Verbrennungskraftmaschine verbunden. Ein Leitungskopf 11 einer
Hochdruckleitung weist einen Durchmesser 25 auf; seine
Mantelfläche
ist mit Bezugszeichen 24 identifiziert.
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Der in 3 im
Schnitt dargestellte Hochdruckspeicher 2 umfasst einen
in 3 sich senkrecht
zur Zeichenebene erstreckenden rohrartigen Körper aus Stahl, der mit Anschlüssen für die Kraftstoffzufuhr
und die Kraftstoffabfuhr versehen ist. Die einzelnen Anschlüsse, sowohl
für die
Kraftstoffzufuhr als auch für
die Kraftstoffabfuhr am Hochdruckspeicher 2 sind als Anschlussstutzen 1 ausgebildet.
Ausgehend von einem jeden Anschlussstutzen 1 verläuft eine
Bohrung 15 exzentrisch zur Symmetrieachse 3 des
rohrartigen Körpers
des Hochdruckspeichers 2. Die exzentrisch verlaufende Bohrung 15 geht
an einer Mündungsstelle 17 tangential
in den Hohlraum 4 des Hochdruckspeichers 2 über. Die
Exzentrizität zwischen
einer Symmetrieachse 16 der Bohrung 15 und der
Symmetrieachse 3 des Hochdruckspeichers 2 ist
durch ε gekennzeichnet.
Der Hohlraum 4 wird durch eine Innenwandung 5 begrenzt,
wobei der rohrartige Körper
des Kraftstoffhochdruckspeichers 2 eine ausreichende Materialstärke aufweist,
welche den im Betrieb der Verbrennungskraftmaschine in der Einspritzanlage
auftretenden hohen Drücken
gewachsen ist. Die Mantelfläche
des rohrartigen Körpers
des Hochdruckspeichers 2 ist mit Bezugszeichen 6 gekennzeichnet.
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Die Abdichtung zwischen dem Leitungskopf 11 und
dem Hochdruckleitungsanschluss 8 am Anschlussstutzen 1 des
Hochdruckspeichers 2 erfolgt durch die Pressung metallischer
Flächen,
die sich beim Anziehen eines als Leitungsmutter beispielsweise ausbildbaren
Befestigungselementes 10 einstellt. Die Pressung ist abhängig von
dem Anzugsdrehmoment, in dem das vorzugsweise als Leitungsmutter
ausgebildete Befestigungselement 10 beaufschlagt wird.
Das auf das Befestigungselement 10 einwirkende Anzugsdrehmoment
erzeugt zwischen einem Dichtsitz 23 an der Oberseite des
Hochdruckleitungsanschlusses 8 und einem Leitungskegel 13 des
Leitungskopfes 11 einen Kontaktdruck. Der Dichtsitz 23 an
der Oberseite des Hochdruckleitungsanschlusses 8 des Anschlussstutzens 1 weist
einen Sitzdurchmesser auf, der in der Darstellung gemäß 3 mit Bezugszeichen 18 gekennzeichnet
ist. Der sich einstellende Kraftfluss beim Anziehen des Befestigungselementes 10 erfolgt über einen
am Befestigungselement 10 ausgebildeten Übergriff 21 und eine
am Leitungskegel 13 des Leitungskopfes 11 ausgebildete,
etwa konisch verlaufende Schulter 22. Bei der Beaufschlagung
des Befestigungselementes 10 mit einem entsprechend hohen
Anzugsdrehmoment wird der Leitungskegel 13 des Leitungskopfes 11 in
den Dichtsitz 23 an der Oberseite des Hochdruckleitungsanschlusses 8 gestellt
und dichtet diesen ab.
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Um eine Schwenkbarkeit des Leitungskopfes 11 relativ
zum Dichtsitz 23 an der Oberseite des Hochdruckleitungsanschlusses 8 zu
gewährleisten, ist
im Befestigungselement 11 im oberen Bereich eine vom Übergriff 21 begrenzte Öffnung 19 ausgebildet.
Die Öffnung 19 weist
einen Durchmesser 26 auf, der größer bemessen ist als der Durchmesser 25 einer
Mantelfläche 24 des
Leitungskopfes 11. Ferner weist das Befestigungselement 10 einen
an der Innenseite der Öffnung 19 ausgebildeten
gerundeten Auslauf 20 auf. Der Kippwinkel des Leitungskopfes 11 ist
in der Darstellung gemäß 3 mit β bezeichnet und kann Werte zwischen
0° und 2,5° annehmen, wobei
der Kippwinkel β zwischen
der Symmetrieachsen 12 des Leitungskopfes 11 und
der Symmetrieachse 16 der Bohrung 15 liegt. Der
maximale Kippwinkel zum Ausgleich von Toleranzen und zur Erleichterung
der Montage kann etwa 5° annehmen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
wird der Hochdruckleitungsanschluss 8 im Bereich des Dichtsitzes
zum Anschluss eines Leitungskopfes 11 einer Hochdruck-Einspritzleitung
in einen Kegelwinkel α ausgeführt, der zwischen
75° und
85° liegt.
Als Optimum zur Herbeiführung
einer hochdruckdichten Leitungsverschraubung und der Herbeiführung eines entsprechenden
Kontaktdruckes im Betrieb am Dichtsitz 23 zwischen dem
Leitungskopf 11 und dem Hochdruckleitungsanschluss 8 hat
sich ein Kegelwinkel α von
= 80° erwiesen.
Bei einem Kegelwinkel von α =
80° lässt sich
gegenüber
dem aus dem Stand der Technik bekannten Kegelwinkel von α = 60° bei unterschiedlichen
Vorspannkräften – je nach
Hochdruckbeaufschlagung der zu verschraubenden Komponenten – im Betrieb
eine Kontaktdrucksteigerung von ca. 25% erzielen.
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Eine weitergehende Vergrößerung des
Kegelwinkels α würde eine
Abnahme der Radialkraft FR am Dichtsitz 23 im
oberen Bereich des Hochdruckleitungsanschlusses 8 bewirken.
Damit wäre
bei einer Betriebsdruckbelastung einer einen größeren Kegelwinkel α als 85° aufweisenden
Verschraubung eine sichere Abdichtung nicht mehr gewährleistet.
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Die erfindungsgemäß vorgeschlagene hochdruckfeste
Verschraubung lässt
sich bei allen druckführenden
Leitungsverschraubungen, seien es Kraftstoffleitungen bei Benzin-
und Dieselkraftstoff-Einspritzanlagen bei Verbrennungskraftmaschinen,
seien es Bremsleitungen, seien es bei Hydraulikleitungen zur Anwendung
in der Industrie oder Mobilhydraulik einsetzen.
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- 1
- Anschlussstutzen
für Hochdruck-Einspritzleitung
- 2
- Hochdruckspeicher
- 3
- Symmetrieachse
Hochdruckspeicher 2
- 4
- Hohlraum
- 5
- Innenwandung
- 6
- Mantelfläche
- 7
- Wandung
- 8
- Hochdruckleitungsanschluss
- 9
- Gewinde
- 10
- Befestigungselement
(vorzugsweise Leitungsmutter)
- 11
- Leitungskopf
- 12
- Symmetrieachse
Leitungskopf
- 13
- Leitungskegel
- 14
- Kegelsitz
- 15
- Bohrung
- 16
- Symmetrieachse
Bohrung
- 17
- Mündung
- 18
- Sitzdurchmesser
- 19
- Öffnung Befestigungselement
- 20
- gerundeter
Auslauf
- 21
- Übergriff
Befestigungselement
- 22
- Schulter
Leitungskopf
- 23
- Dichtsitz
- 24
- Mantelfläche Leitungskopf
- 25
- Durchmesser
Leitungskopf
- 26
- Durchmesser
Aufnahmeöffnung
Befestigungselement
- α
- Kegelwinkel
- β
- Kippwinkel
des Leitungskopfes
- ε
- Abstand
zwischen Symmetrieachsen 3, 16