DE10001488B4 - Verfahren und Vorrichtung zum prozesssicheren Fügen ölverschmutzter Werkstücke, insbesondere Blechteile - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum prozesssicheren Fügen ölverschmutzter Werkstücke, insbesondere Blechteile Download PDF

Info

Publication number
DE10001488B4
DE10001488B4 DE2000101488 DE10001488A DE10001488B4 DE 10001488 B4 DE10001488 B4 DE 10001488B4 DE 2000101488 DE2000101488 DE 2000101488 DE 10001488 A DE10001488 A DE 10001488A DE 10001488 B4 DE10001488 B4 DE 10001488B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hot air
oil
air blower
joining
area
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE2000101488
Other languages
English (en)
Other versions
DE10001488A1 (de
Inventor
Oliver Mack
Norbert Wissmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mercedes Benz Group AG
Original Assignee
DaimlerChrysler AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DaimlerChrysler AG filed Critical DaimlerChrysler AG
Priority to DE2000101488 priority Critical patent/DE10001488B4/de
Publication of DE10001488A1 publication Critical patent/DE10001488A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE10001488B4 publication Critical patent/DE10001488B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23GCLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
    • C23G5/00Cleaning or de-greasing metallic material by other methods; Apparatus for cleaning or de-greasing metallic material with organic solvents
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B08CLEANING
    • B08BCLEANING IN GENERAL; PREVENTION OF FOULING IN GENERAL
    • B08B5/00Cleaning by methods involving the use of air flow or gas flow
    • B08B5/02Cleaning by the force of jets, e.g. blowing-out cavities
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B08CLEANING
    • B08BCLEANING IN GENERAL; PREVENTION OF FOULING IN GENERAL
    • B08B7/00Cleaning by methods not provided for in a single other subclass or a single group in this subclass
    • B08B7/0064Cleaning by methods not provided for in a single other subclass or a single group in this subclass by temperature changes
    • B08B7/0071Cleaning by methods not provided for in a single other subclass or a single group in this subclass by temperature changes by heating
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K9/00Arc welding or cutting
    • B23K9/32Accessories
    • B23K9/324Devices for supplying or evacuating a shielding or a welding powder, e.g. a magnetic powder

Abstract

Verfahren zum Reinigen eines ölverschmutzten Werkstücks (3), an welches in einem Fügebereich (7) mittels Bolzenschweißen ein Bolzen (2) angeschweißt werden soll, bei welchem Verfahren
– mittels eines Heißluftgebläses (8, 8') ein Strahl angewärmten Gases auf den Fügebereich (7) gerichtet wird, durch den das Öl im Fügebereich (7) angewärmt und aus dem Fügebereich (7) verdrängt wird,
– zur Reinigung des ölverschmutzten Werkstücks (3) vor dem Bolzenschweißen der Fügebereich (7) zunächst mittels des Heißluftgebläses (8) behandelt wird,
– und das Heißluftgebläse (8) dann während des Bolzenschweißvorgangs ausgeschaltet wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen ölverschmutzter Werkstücke, welche in einem Fügebereich mittels Schweißen oder mittels Kleben mit anderen Bauteilen gefügt werden sollen, und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
  • Ein Großteil der Bleche, die in der Automobilindustrie z.B. als Karosseriebleche zum Einsatz kommen, werden zunächst durch ein Preß- oder Ziehverfahren geformt, bevor sie mit anderen Bauteilen gefügt werden. Während des Pressens bzw. Ziehens werden die Bleche mit Ziehöl behandelt, um eine störungsfreie Bearbeitung zu gewährleisten; danach werden sie vielfach mit einem weiteren Ölfilm als Korrosionsschutz während des Transportes und der Lagerung versehen. Die Ölschichten auf diesen geölte Blechen sind – abhängig von der Raumlage, Temperatur und der Lagerungszeit des jeweiligen Blechs – oftmals ungleichförmig und unterscheiden sich von Blech zu Blech. Wenn auf ein solches geöltes Blech nun z.B. mittels Bolzenschweißen ein Bolzen aufgeschweißt werden soll, so wirkt die Ölschicht als Isolator sehr störend bei der Erzeugung eines Lichtbogens zwischen Bolzen und Blech. Zwar kann die Ölschicht mit Hilfe eines Hilfslichtbogens abgebrannt werden, jedoch muß bei unterschiedlich dicken Ölschichten auf unterschiedlichen Blechen der Hilfslichtbogen für jedes Blech individuell eingestellt werden, was sehr aufwendig ist; insbesondere bei dünnen Blechen besteht weiterhin die Gefahr, daß das Blech während des Ausbrennens des Öls durch den Hilfslichtbogen durchgebrannt wird. In Vertiefungen mit Ölansammlungen schließlich kann das Öl durch Ausbrennen überhaupt nicht entfernt werden.
  • Um dennoch das Bolzenschweißen auf ölverschmierten Blechen prozeßsicher gewährleisten zu können, wird daher vor dem eigentlichen Schweißvorgang das Öl manuell bzw. mechanisch entfernt. So ist beispielsweise aus der DE-OS 16 21 607 ist ein Verfahren zum Entfetten von Alublech durch mechanisches Entfernen des Fetts (z.B. durch Bürsten oder Schleifen) und anschließendes Aufblasen eines wasserdampfhaltigen Luftstroms bekannt. Diese mechanische Reinigung stellt einen zusätzlichen, kostenintensiven Prozeßschritt dar.
  • Die DE 40 25 663 A1 zeigt eine Reinigungsvorrichtung mit einem Abstreifreiniger und einer Wischkante, die mit Hilfe einer Druckfeder gegen das zu reinigende Werkstück gedrückt wird und dabei überschüssiges Öl aus dem Fügebereich wegwischt. Diese Reinigungsvorrichtung versagt jedoch für kompliziert geformte Fügebereiche und/oder Fügebereiche mit Anbauteilen etc., weil die Wischkante dann nur Teile des Fügebereiches überstreicht bzw. Kollisionen der Wischkante mit Anbauteilen etc. auftreten können.
  • Die DE 41 17 263 A1 offenbart ein Verfahren zum Laserschweißen von Werkstücken, bei dem die Wärme des Laserstrahls genutzt wird, um den Fügebereich zu erhitzen und dabei ein Verdampfen der im Fügebereich anhaftenden Fettanteile zu erreichen. Dieses Verfahren ist jedoch nicht auf das Bolzenschweißen übertragbar.
  • In der DE 46 591 C ist weiterhin ein Verfahren zum Reinigen imprägnierter poröser Werkstücke bekannt, bei dem die Werkstücke mit Hilfe eines heißen Luftstroms abgeblasen werden.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, um einen ölverschmutzten Fügebereich auf einem Werkstück, insbesondere auf einem Blech, vor dem Bolzenschweißen oder dem Kleben schnell, einfach und prozeßsicher zu reinigen zu können. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mittels derer die Reinigung des Fügebereichs automatisierbar im gleichen Prozeßschritt wie das Fügen erfolgt.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Verfahrensansprüche 1 und 2 sowie die Vorrichtungsansprüche 4 und 5 gelöst.
  • Danach wird zur Reinigung ein Heißluftgebläse verwendet, welches fest mit der Fügevorrichtung verbunden ist. Mittels des Heißluftgebläses wird ein Strahl angewärmten Gases auf den Fügebereich des ölverschmutzten Werkstücks gerichtet, welcher das Öl anwärmt und somit verflüssigt und aus dem Fügebereich hinaustreibt. So wird – unabhängig von der Dicke der Ölschicht – der Fügebereich schnell und unaufwendig von der Ölverschmutzung befreit. Wird eine automatische Fügevorrichtung verwendet, so kann die Regelung des Heißluftgebläses direkt mit derjenigen der Fügevorrichtung gekoppelt werden, so daß die Reinigung des Fügebereiches und das anschließende Fügen im gleichen Prozeßschritt erfolgen können.
  • Wird als Fügeverfahren das Bolzenschweißen verwendet, so wird das Heißluftgebläse so angeordnet, daß der Gasstrahl direkt auf den zu bearbeitenden Fügebereich gerichtet ist. Direkt vor dem Schweißen wird der Fügebereich kurzzeitig mittels des Heißluftgebläses behandelt, wobei das dort vorhandene Öl aus dem Fügebereich verdrängt wird. Dann wird das Heißluftgebläse ausgeschaltet, um zu vermeiden, daß der ausgestoßene Gasstrahl den Lichtbogen beeinflußt. Die vorherige Reinigung des Fügebereichs mittels Heißluftgebläse stellt eine reproduzierbar hochfeste Verbindung zwischen Werkstück und Schweißbolzen sicher.
  • Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren auch zur Reinigung ölverschmutzter Werkstücke vor dem Kleben eingesetzt werden: In diesem Fall wird das Heißluftgebläse so auf dem Klebekopf einer Klebevorrichtung montiert, daß es in Vorschubrichtung des Klebekopfes kurz vor der Klebedüse angeordnet ist, mittels derer eine Klebstoffraupe auf das Blech aufgetragen werden soll. Wird der Klebekopf nun entlang einer Klebebahn über das Blech bewegt, so erwärmt und reinigt das Heißluftgebläse kontinuierlich den direkt vor der Klebedüse liegenden Bereich des Werkstücks, und die Klebstoffraupe kommt auf einen gesäuberten, warmen Fügebereich zu liegen. Dadurch wird eine gute Haftung der Kleberaupe auf dem Werkstück sichergestellt und vermieden, daß die Kleberaupe durch den auf sie ausgeübten Zug der Klebedüse von der Werkstückoberfläche gelöst wird.
  • Das Heißluftgebläse umfaßt zweckmäßigerweise eine elektrisch betriebene Heizwendel, über die ein zu erwärmender Gasstrom geleitet wird. Der Gasstrom wird dann mittels einer gerichteten Düse auf die Werkstückoberfläche geführt, wobei die Düse so geformt ist, daß der Gasstrom – je nach Anwendung – in einem möglichst großen oder einem begrenzten Bereich auf das Werkstück trifft. Der Gasstrom kann unterschiedliche Gase und z.B. auch gasförmige Lösungsmittel umfassen; aus Kosten- und Umweltschutzgründen ist es jedoch vorteilhaft – und für die meisten Anwendungen vollkommen ausreichend – Preßluft zu verwenden. Die Temperatur des Gasstroms liegt zweckmäßigerweise zwischen 70°C und 100°C, da dieser Temperaturbereich einerseits eine Verflüssigung der meisten Zieh- und Korrosionschutzöle sicherstellt, andererseits keine zusätzlichen Maßnahmen zum Temperaturdämmung der Fügevorrichtungen gegenüber dem Heißluftgebläse notwendig macht.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert; dabei zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung einer Bolzenschweißvorrichtung mit einem daran befestigten Heißluftgebläse zur Reinigung eines zu schweißenden Werkstücks;
  • 2 eine schematische Darstellung einer Klebevorrichtung mit einem Heißluftgebläse zur Reinigung eines zu klebenden Werkstücks.
  • 1 zeigt als Beispiel einer Fügevorrichtung 1 eine Bolzenschweißvorrichtung 1', mit Hilfe derer ein Bolzen 2 mit einem Werkstück 3, z.B. einem verzinkten Blech 4, verschweißt werden soll. Die Funktionsweise einer solchen Bolzenschweißvorrichtung 1' ist bekannt: Der Bolzen 2 wird zunächst vom Blech 4 abgehoben, eine bestimmte Zeitdauer in dieser abgehobenen Lage gehalten und dann auf das Blech 4 gepreßt. Beim Abheben des Schweißbolzens vom Blech 4 wird ein Zündlichtbogen gezogen, der dann von einem Schweißlichtbogen überlagert wird, der solange brennt, bis der rückgeführte Bolzen 2 auf dem Blech 4 aufsitzt und mit diesem verschweißt wird.
  • Das Blech 4 ist als Folge eines vorhergegangenen Tiefziehprozesses und/oder zum Schutz gegenüber Korrosion mit einer Ölschicht 5 versehen. Diese Ölschicht 5 hat in einigen Bereichen auf dem Blech 4 eine sehr geringe Schichtdicke; in anderen Bereichen, insbesondere im Bereich von Vertiefungen 6 im Blech 4, ist die Schichtdicke der Ölschicht 5 dagegen bedeutend höher und kann bis zu einigen Zehntel Millimetern betragen. In Abhängigkeit der Temperatur sowie der Transport- und Lagerungsbedingungen und -zeiten des Blechs 4 kann die Konsistenz der Ölschicht 5 zwischen dünnflüssig und zähfließend variieren; sie kann auch hochviskos sein und kann weiterhin Verschmutzungen durch Staub etc. aufweisen.
  • Um prozeßsicher eine gute Verbindung des Bolzens 2 mit dem Blech 4 während des Schweißens zu erreichen, muß das Blech 4 im Fügebereich 7 (in diesem Fall dem Schweißbereich 7') frei von Öl sein. Die Ölschicht 5 stellt nämlich einen Isolator dar, der – je nach ihrer Dicke – die Erzeugung des für das Bolzenschweißen notwendigen gleichförmigen Lichtbogens behindert oder sogar unterdrückt. Zur Entfernung der Ölschicht 5 ist erfindungsgemäß ein Heißluftgebläse 8 vorgesehen, welches fest mit der Bolzenschweißvorrichtung 1' verbunden ist und mit Hilfe dessen die Werkstückoberfläche 9 im Schweißbereich 7' vor dem Anschweißen des Bolzens 2 erwärmt und einem Luftstrom ausgesetzt wird. Das Heißluftgebläse 8 weist einen Lufteinlaß 10 auf, der mit der Druckluftversorgung der Fabrikhalle verbunden ist und mittels dessen dem Heißluftgebläse 8 Preßluft unter einem Druck von 4–5 bar zugeleitet wird; weiterhin weist das Heißluftgebläse 8 eine Düse 11 auf, über die die erhitzte Luft auf die Werkstückoberfläche 9 im Schweißbereich 7' geblasen wird. Eine elektrisch betriebene Heizwendel 12 im Inneren des Heißluftgebläses 8 erwärmt die durchgeleitete Luft auf die gewünschte Temperatur.
  • Zur Reinigung ölverschmutzter Stahlbleche hat die Heißluft am Ausgang 13 der Düse 12 vorzugsweise eine Temperatur zwischen 70°C und 100°C. Um diese Temperatur zu erreichen, hat die Heizwendel 12 eine Temperatur von etwa 400°C, und der Preßluftstrom wir in einer (in 1 nicht dargestellten – verschlungenen Bahn über die Heizwendel 12 geleitet, so daß ein effektiver Wärmetransfer von der Heizwendel 12 zum Luftstrom erfolgt.
  • Statt der oben beschriebenen, sehr einfachen Ausführungsform des Heißluftgebläses 8, welches von extern zugeführte Druckluft erwärmt, kann auch ein Hochleistungsfön verwendet werden, welcher zusätzlich zu der Heizwendel 12 ein Gebläse aufweist und Umgebungsluft ansaugt, erwärmt und auf die Werkstückoberfläche 9 bläst. Weiterhin kann der Schweißbereich 7' auf dem Blech 4 – neben der oben beschriebenen Vorbehandlung mit Heißluft – auch mit einen Strom eines beliebigen anderen angewärmten Gases behandelt werden. Dieses Gas wird dabei – wie in 1 gestrichelt angedeutet – über eine Gasleitung der Düse 11 des Heißluftgebläses 8 stromabwärts der Heizwendel 12 zugeleitet und zusammen mit der an der Heizwendel erwärmten Heißluft auf die Werkstückoberfläche 9 geblasen. Alternativ kann das Gas dem Heißluftgebläse 8 durch den Lufteinlaß 10 zugeführt werden, wird an der Heizwendel 12 erwärmt und dann über die Düse 11 auf den Schweißbereich 7' geleitet. Als (Zusatz-)Gase werden insbesondere verdampfte Lösungsmittel verwendet, die zu einer schnelleren Verflüssigung bzw. Auflösung der Ölschicht 5 führen. Die Lösungsmittel können dem Heißluftstrom über die Zuleitung 14 im Bereich des Düse 11 auch in flüssiger Form zugeführt werden, werden dort durch die vorbeigeleitete Heißluft verdampft und im Luftstrom auf die Werkstückoberfläche 9 geleitet. Die Temperatur und der Druck der aufgetragenen Luft bzw. des aufgetragenen Gases müssen dem Verschmutzungszustand der jeweiligen Blechcharge angepaßt sein und müssen so hoch sein, daß jedes Blech 4 der Charge – unabhängig von der Hartnäckigkeit seiner Verschmutzung – im Fügebereich 7 prozeßsicher von der Ölschicht 5 befreit werden kann.
  • Zur Bolzenschweißung eines ölverschmutzten Blechs 4 wird zunächst die Bolzenschweißvorrichtung 1' mit dem an ihr befestigten Heißluftgebläse 8 nah an den Schweißbereich 7' auf dem Blech 4 herangeführt. Dann wird mittels des Heißluftgebläses 8 während einer kurze Zeitdauer – welche je nach erwarteter Verschmutzungszustand des Blechs 4 zwischen Bruchteilen einer Sekunde und wenige Sekunden betragen kann – erhitzte Preßluft bzw. ein Gas auf den Schweißbereich 7' geblasen. Dadurch wird die im Schweißbereich 7' befindliche Ölschicht 5 erwärmt, verflüssigt und durch den Peeßluftstrom unter Druck aus dem Schweißbereich 7' hinausgedrängt, so daß der Schweißbereich 7' nun (weitgehend) frei von Ölverschmutzungen ist. Anschließend wird der Bolzen 2 mittels der Bolzenschweißvorrichtung 1' auf die gereinigte Blechoberfläche 9 aufgesetzt und mit dieser verschweißt; während dieses Schweißvorgangs wird die Preßluft- bzw. Gaszufuhr mittels eines Ventils 15 bzw. 15' abgeschaltet, um eine Beeinträchtigung des Zünd- bzw. Schweißlichtbogens durch den Luftstrom zu vermeiden.
  • Um dieses sequenzielle An- und Abschalten des Heißluftstroms im Vorfeld des Schweißvorgangs zu automatisieren, ist eine Regelvorrichtung 16 für das Heißluftgebläse 8 vorgesehen, welche direkt an das Regelsystem 17 der Bolzenschweißvorrichtung 1' gekoppelt ist: Diese Kopplung 18 stellt sicher, daß vor jedem Bolzenschweißvorgang die Blechoberfläche 9 für eine im Vorfeld festgelegte Zeit mit Heißluft behandelt wird, woraufhin der Bolzen 2 aufgeschweißt wird. Dieser kombinierte Prozeßschritt, bestehend aus Heißluftblasen und anschließendem Schweißen, wird somit jedesmal automatisch durchlaufen, wenn die Bolzenschweißvorrichtung 1' ein Signal zum Aufschweißen eines Bolzens 2 erhält.
  • 2 zeigt die Verwendung eines Heißluftgebläses 8' zur Reinigung eines Werkstücks 3 für eine Klebeanwendung. Die Fügevorrichtung 1 ist in diesem Fall ein Klebesystem 20, mit Hilfe dessen auf das Werkstück 3 in einem Fügebereich 7, der einer Klebebahn 19 entspricht, eine Klebstoffraupe 21 aufgetragen wird. Um ein gutes Haften der Klebstoffraupe 21 auf der Werkstückoberfläche 9 sicherzustellen, muß der Bereich der Klebebahn 19 sauber und insbesondere frei von ölhaltigen Verschmutzungen sein. Hierzu wird das Heißluftgebläse 8' eingesetzt, welches an dem Klebesystem 20 befestigt ist und gemeinsam mit ihm bewegt wird. Die Düse 11' des Heißluftgebläses 8' ist so gegenüber der (in 2 durch einen Pfeil gekennzeichneten) Vorschubrichtung des Klebesystems 20 ausgerichtet, daß der durch diese Düse 11' kontinuierlich abgegebene Heißluftstrom den in Vorschubrichtung des Klebesystems 20 liegenden Bereich 22 des Werkstücks 3 wärmt und das dort vorhandene Öl bzw. sonstige Verschmutzungen aus dem Bereich 22 verdrängt. Die durch eine Klebstoffdüse 23 am Klebesystem 20 abgegebene Klebstoffraupe 21 trifft somit auf einen saubere, angewärmte Oberflächenbereich 22, wodurch eine gute Haftung zwischen Klebstoffraupe 21 und Oberfläche 9 ermöglicht wird. Die erhöhte Temperatur der Oberfläche 9 kann die Aushärtungseigenschaften des Klebstoffs beeinflussen; um bei Bedarf diesen Effekt zu kompensieren, kann durch geeignete Temperaturregelung des Klebstoffsystems 20 die Temperatur der Klebstoffraupe 21 beim Austritt aus der Klebstoffdüse 11' entsprechend erniedrigt werden.

Claims (7)

  1. Verfahren zum Reinigen eines ölverschmutzten Werkstücks (3), an welches in einem Fügebereich (7) mittels Bolzenschweißen ein Bolzen (2) angeschweißt werden soll, bei welchem Verfahren – mittels eines Heißluftgebläses (8, 8') ein Strahl angewärmten Gases auf den Fügebereich (7) gerichtet wird, durch den das Öl im Fügebereich (7) angewärmt und aus dem Fügebereich (7) verdrängt wird, – zur Reinigung des ölverschmutzten Werkstücks (3) vor dem Bolzenschweißen der Fügebereich (7) zunächst mittels des Heißluftgebläses (8) behandelt wird, – und das Heißluftgebläse (8) dann während des Bolzenschweißvorgangs ausgeschaltet wird.
  2. Verfahren zum Reinigen eines ölverschmutzten Werkstücks (3), welches in einem Fügebereich (7) mittels Kleben mit einem anderen Werkstück gefügt werden soll, bei welchem Verfahren – mittels eines Heißluftgebläses (8, 8') ein Strahl angewärmten Gases auf den Fügebereich (7) gerichtet wird, durch den das Öl im Fügebereich (7) angewärmt und aus dem Fügebereich (7) verdrängt wird, – zur Reinigung des ölverschmutzten Werkstücks (3) vor dem Kleben das Heißluftgebläse (8') so gegenüber einem Klebesystem (20) geführt wird, dass das Heißluftgebläse (8') einen in Vorschubrichtung des Klebesystems (20) vor dem Klebesystem (20) liegenden Bereich (22) reinigt und anwärmt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein mittels einer Heizwendel (12) im Heißluftgebläse (8, 8') angewärmter Gasstrom auf eine Temperatur zwischen 70°C und 100°C aufgewärmt wird.
  4. Vorrichtung zum Reinigen ölverschmutzter Werkstücke, welche mit Hilfe einer Fügevorrichtung (1) mit einem anderem Bauteil gefügt werden sollen, – wobei die Fügevorrichtung (1) eine Bolzenschweißvorrichtung (1') ist, – wobei die Bolzenschweißvorrichtung (1') mit einem Heißluftgebläse (8) versehen ist, welches fest mit der Bolzenschweißvorrichtung (1') verbunden ist und das Öl im Fügebereich (7) anwärmt und aus dem Fügebereich (7) verdrängt, – und wobei das Heißluftgebläse (8) mittels einer Regelvorrichtung (16), die an das Regelsystem (17) der Bolzenschweißvorrichtung (1') gekoppelt ist, ein- und ausschaltbar ist.
  5. Vorrichtung zum Reinigen ölverschmutzter Werkstücke, welche mit Hilfe einer Fügevorrichtung (1) mit einem anderem Bauteil gefügt werden sollen, – wobei die Fügevorrichtung (1) ein Klebesystem (20) ist, das eine Klebedüse (23) zum Auftrag einer Klebstoffraupe (21) umfasst, – wobei das Klebesystem (20) mit einem Heißluftgebläse (8') versehen ist, welches fest mit dem Klebesystem (20) verbunden ist und das Öl im Fügebereich (7) anwärmt und aus dem Fügebereich (7) verdrängt, – und wobei das Heißluftgebläse (8') in Vorschubrichtung des Klebesystems (20) vor der Klebedüse (23) angeordnet ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Heißluftgebläse (8, 8') eine Heizwendel (12) umfaßt, mittels derer ein an ihr vorbeigeleiteter Gasstrom angewärmt wird.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Heißluftgebläse (8, 8') einen Lufteinlass aufweist, der mit einer Druckluftversorgung verbunden ist.
DE2000101488 2000-01-15 2000-01-15 Verfahren und Vorrichtung zum prozesssicheren Fügen ölverschmutzter Werkstücke, insbesondere Blechteile Expired - Fee Related DE10001488B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2000101488 DE10001488B4 (de) 2000-01-15 2000-01-15 Verfahren und Vorrichtung zum prozesssicheren Fügen ölverschmutzter Werkstücke, insbesondere Blechteile

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2000101488 DE10001488B4 (de) 2000-01-15 2000-01-15 Verfahren und Vorrichtung zum prozesssicheren Fügen ölverschmutzter Werkstücke, insbesondere Blechteile

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE10001488A1 DE10001488A1 (de) 2001-07-26
DE10001488B4 true DE10001488B4 (de) 2004-12-16

Family

ID=7627619

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2000101488 Expired - Fee Related DE10001488B4 (de) 2000-01-15 2000-01-15 Verfahren und Vorrichtung zum prozesssicheren Fügen ölverschmutzter Werkstücke, insbesondere Blechteile

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10001488B4 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE202011101209U1 (de) * 2011-05-20 2012-08-21 Astrid Schweiger Vorrichtung zur Verwirbelung von gas- und/oder rauchförmigen Stoffen, welche bei der manuellen Be- und/oder Verarbeitung von Gegenständen durch eine Person auftreten, insbesondere von Ausdünstungen

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH699587A1 (de) * 2008-10-09 2010-04-15 Bak Thermoplastic Welding Tech Verfahren zur Reinigung von Werkzeugen für die Kunststoffverarbeitung und Einrichtung dafür.
DE102015016923A1 (de) 2015-12-24 2016-06-09 Daimler Ag Bolzenschweißkopf für eine Bolzenschweißeinrichtung und Bolzenschweißeinrichtung mit einem solchen Bolzenschweißkopf
DE102016117177A1 (de) 2016-09-13 2018-03-15 Newfrey Llc Verfahren und Vorrichtung zum Fügen eines Fügeelementes auf einem Werkstück
CN114850621A (zh) * 2022-06-13 2022-08-05 张炜 一种油污焊接部位的焊接方法

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE46591C (de) * H. stein ach in München Verfahren zum Reinigen der zum Zwecke des Galvanisirens imprägnirten porösen Körper von überschüssigem Imprägnirungsmaterial
DE1621607A1 (de) * 1966-12-23 1971-05-06 Kalle Ag Verfahren zum Entfetten von flaechenhaften Aluminiumwalzerzeugnissen
DE4025663A1 (de) * 1990-08-14 1991-10-24 Bayerische Motoren Werke Ag Vorrichtung zum auftragen einer konsistenten substanz auf ein werkstueck
DE4117263A1 (de) * 1991-01-24 1992-07-30 Kabelmetal Electro Gmbh Verfahren zum herstellen laengsnahtgeschweisster rohre
DE4208035C1 (en) * 1992-03-13 1993-05-06 Rasselstein Ag, 5450 Neuwied, De Oil coating measurement on sample of sheet e.g. mild steel with ellipsometer - by removing coating by evapn. with hot airstream at temp. close to b.pt. of oil and below 210 deg. C. with blowpipe in measuring chambers for simplicity

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE46591C (de) * H. stein ach in München Verfahren zum Reinigen der zum Zwecke des Galvanisirens imprägnirten porösen Körper von überschüssigem Imprägnirungsmaterial
DE1621607A1 (de) * 1966-12-23 1971-05-06 Kalle Ag Verfahren zum Entfetten von flaechenhaften Aluminiumwalzerzeugnissen
DE4025663A1 (de) * 1990-08-14 1991-10-24 Bayerische Motoren Werke Ag Vorrichtung zum auftragen einer konsistenten substanz auf ein werkstueck
DE4117263A1 (de) * 1991-01-24 1992-07-30 Kabelmetal Electro Gmbh Verfahren zum herstellen laengsnahtgeschweisster rohre
DE4208035C1 (en) * 1992-03-13 1993-05-06 Rasselstein Ag, 5450 Neuwied, De Oil coating measurement on sample of sheet e.g. mild steel with ellipsometer - by removing coating by evapn. with hot airstream at temp. close to b.pt. of oil and below 210 deg. C. with blowpipe in measuring chambers for simplicity

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE202011101209U1 (de) * 2011-05-20 2012-08-21 Astrid Schweiger Vorrichtung zur Verwirbelung von gas- und/oder rauchförmigen Stoffen, welche bei der manuellen Be- und/oder Verarbeitung von Gegenständen durch eine Person auftreten, insbesondere von Ausdünstungen

Also Published As

Publication number Publication date
DE10001488A1 (de) 2001-07-26

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102014213282A1 (de) Kamerasystem für ein Fahrzeug und Verfahren zur Reinigung eines solchen
DE102009059118A1 (de) Wischanlage und Verfahren zum Betreiben einer Wischanlage für einen Kraftwagen
EP2014400A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Schweissen von metallischen Werkstücken
DE2606954A1 (de) Einrichtung zum reinigen von windschutzscheiben, scheinwerferglaesern, rueckspiegeln, reflektoren o.dgl. eines fahrzeuges
DE102009017492B4 (de) Verfahren und Werkzeug zum Kleben von Bauteilen
DE102014110720A1 (de) Lötmodul
DE102009059154A1 (de) Anordnung einer Wischanlage mit einer zugehörigen Scheibenwaschanlage an einem Kraftwagen
EP3962669B1 (de) Reinigungsvorrichtung zum beaufschlagen einer oberfläche mit einem mediumspuls nach dem venturi-prinzip, druckluftsystem, reinigungsverfahren, steuerungssystem und fahrzeug
DE10001488B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum prozesssicheren Fügen ölverschmutzter Werkstücke, insbesondere Blechteile
EP1732713B1 (de) Reinigungsvorrichtung zum reinigen von schweissbrennern
DE102010004297A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen eines Haftklebers
DE102014015993B4 (de) Kraftfahrzeug mit wenigstens einer Reinigungsvorrichtung für wenigstens eine Komponente des Kraftfahrzeugs und Verfahren zum Betreiben einer Reinigungsvorrichtung für wenigstens eine Komponente eines Kraftfahrzeugs
DE3108793C2 (de) Klebstoff-Auftragevorrichtung, insbesondere für die Lederwaren- und Schuhindustrie
DE10331474A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Simulation der Korrosionsbelastung
DE4320410A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Oberflächen
DE102011011054B4 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Druckluft sowie Vorrichtung zur Aufbereitung von Druckluft
AT407733B (de) Verfahren zur reinigung eines aussenrückspiegels an kraftfahrzeugen
EP2827999B1 (de) VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM SPRÜHBESCHICHTEN EINES GEGENSTANDS MIT EINEM HEIßKLEBER
WO2022128502A1 (de) Reinigungsvorrichtung, reinigungs- und sensorsystem für ein fahrzeug und fahrzeug und verfahren zum reinigen einer zu reinigenden oberfläche eines sensors
DE102016204341A1 (de) Sprühstation für Schweißtrennmittel und Verfahren zum automatisierten Besprühen
DE2848742A1 (de) Vorrichtung zum erwaermen eines fliessmittels in fahrzeugen
DE102014201014A1 (de) Verfahren zum Aufbringen eines Flussmittels
EP1029602B1 (de) Verfahren zum Entfernen von Klebemitteln von einer Oberfläche eines Fahrzeugkarrosseriebauteils
WO2004080778A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur verbesserung der traktion von schienenfahrzeugen, insbesondere im herbst-/winterbetrieb
DE3708620C2 (de)

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE

8339 Ceased/non-payment of the annual fee