DE10000729A1 - Verfahren zur Messung der Gebrauchstüchtigkeit einer Speicherbatterie bei elektrischer Belastung der Speicherbatterie - Google Patents
Verfahren zur Messung der Gebrauchstüchtigkeit einer Speicherbatterie bei elektrischer Belastung der SpeicherbatterieInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Messung der Gebrauchstüchtigkeit einer Speicherbatterie bei elektrischer Belastung der Speicherbatterie wird DOLLAR A a) ein Belastungsprofil (Stromprofil I(t) oder Leistungsprofil P(t)) als Funktion der Zeit t vorgegeben, mit welchem die Speicherbatterie tatsächlich oder hypothetisch beaufschlagt wird DOLLAR A b) die Spannungsantwort U(t) der Speicherbatterie auf dieses Belastungsprofil registriert oder rechnerisch ermittelt DOLLAR A c) der Speicherbatterie ein Gebrauchstüchtigkeitswert "SOH" zugeordnet, der sich nach der Differenz zwischen dem niedrigsten {höchsten} Spannungswert Umin (Umax) während der Beaufschlagung der Speicherbatterie mit dem Belastungsprofil und einem Spannungsgrenzwert U1 bemisst, wobei U1 ein Spannungswert ist, der zu keiner Zeit t, während die Speicherbatterie mit dem Belastungsprofil beaufschlagt wird, von der Spannung U(t) unterschritten {überschritten} werden darf.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Gebrauchstüchtigkeit einer Speicher
batterie bei elektrischer Belastung der Speicherbatterie.
Für den Anwender von Batterien ist es von besonderer Bedeutung, den Ladezustand und
die Hochstrombelastbarkeit der Batterien zu kennen. Beispielsweise sind für die Fähigkeit
einer Starterbatterie, ein Kraftfahrzeug mit einem Verbrennungsmotor zu starten, der Lade
zustand und der Alterungszustand, bzw. der sich abzeichnende Kapazitätsverfall der Batte
rie maßgeblich, da dadurch die der Starterbatterie entnehmbare Stromstärke bzw. deren
Leistungsabgabe begrenzt wird. Von besonderer Bedeutung ist die Ermittlung des Ladezu
standes bzw. der Startfähigkeit einer Batterie in den Fällen, in denen beispielsweise inter
mittierender Motorbetrieb vorliegt, da dann in den Motorstillstandzeiten das Bordnetz des
Fahrzeuges mit seinen Verbrauchern weiter betrieben wird, allerdings der Generator keinen
Strom erzeugt. Die Überwachung des Ladezustandes und der Startfähigkeit der Batterie
muss in solchen Fällen gewährleisten, dass der Energieinhalt der Batterie stets ausreichend
bleibt, um den Motor noch zu starten.
Zur Messung des Ladezustandes von Akkumulatoren sind die verschiedensten Verfahren
bekannt. In vielen Fällen werden integrierende Messgeräte benutzt (Ah-Zähler), wobei der
Ladestrom gegebenenfalls unter Bewertung mit einem festen Ladefaktor berücksichtigt wird.
Da die nutzbare Kapazität einer Batterie stark von der Größe des Entladestroms und der
Temperatur abhängig ist, kann auch mit solchen Verfahren keine zufriedenstellende Aus
sage über die der Batterie noch entnehmbare nutzbare Kapazität getroffen werden.
Aus der DE-PS 22 42 510 ist es beispielsweise bekannt, bei einem Verfahren zur Messung
des Ladezustandes den Ladestrom mit einem von der Temperatur und vom Ladezustand
der Batterie selbst abhängigen Faktor zu bewerten.
Der DE-OS 40 07 883 ist ein Verfahren zu entnehmen, bei dem die Startfähigkeit eines Ak
kumulators durch Messung von Akkumulatorspannung und Batterietemperatur und Vergleich
mit einer für den zu prüfenden Batterietyp geltenden Ladezustandskurvenschar ermittelt
wird.
Der DE-OS 195 43 874 ist ein Berechungsverfahren für die Entladecharakteristik und Restka
pazitätsmessung einer Batterie zu entnehmen, bei welchem ebenfalls Strom, Spannung und
Temperatur gemessen wird, wobei die Entladungscharakteristik durch eine mathematische
Funktion mit gekrümmter Oberfläche angenähert wird.
Die DE-PS 39 01 680 beschreibt ein Verfahren zur Überwachung der Kaltstartfähigkeit einer
Starterbatterie, bei dem die Starterbatterie zeitweise mit einem Widerstand belastet wird, die
Spannung die am Widerstand abfällt gemessen wird und daraus im Vergleich mit
Erfahrungswerten festgestellt wird, ob die Kaltstartfähigkeit der Batterie noch ausreicht. Zur
Belastung der Starterbatterie dient dabei der Anlassvorgang.
Schließlich ist der DE-OS 43 39 568 ein Verfahren zur Ermittlung des Ladezustandes einer
Kraftfahrzeug-Starterbatterie zu entnehmen, bei dem Batteriestrom und Ruhespannung
gemessen werden und aus diesen auf den Ladezustand geschlossen wird, wobei zusätzlich
auch die Batterietemperatur berücksichtigt wird. Dabei werden die während verschiedener
Zeiträume gemessenen Ladeströme miteinander verglichen und daraus eine Restkapazität
ermittelt.
Allerdings reicht die Feststellung des Ladezustandes nicht immer aus, insbesondere da bei
spielsweise zu berücksichtigen ist, dass bei einer stark gealterten Batterie trotz hinreichen
den Ladezustands bei Belastung die Spannung zusammenbricht und somit die Gebrauchs
fähigkeit der Batterie nicht gewährleistet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine über die Feststellung des Ladezustands herausgehende
Kenngröße der Batterie zu ermitteln, aus der sich auf die Gebrauchstüchtigkeit der Batterie
schließen lässt.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die im kenn
zeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermittelt die Gebrauchstüchtigkeit SOH (state of health)
einer elektrischen Speicherbatterie für einen speziellen Anwendungsfall als eine Funktion mit
stetigem Wertebereich, wobei sich der ermittelte Wert durch Vergleich der Spannung der
Speicherbatterie bei Belastung mit einem konkreten Belastungsprofil mit einem Grenzwert
für diese Spannung sowie gegebenenfalls mit einem Sollwert (Neuwert) ergibt.
Eine abgestufte Quantifizierung der Gebrauchstüchtigkeit mit einem stetigen Wertebereich
einer Messgröße SOH geht über eine rein binäre Aussage
- - die Leistungsfähigkeit reicht noch aus, um betriebsbestimmte Funktion zu erfüllen, oder
- - die Leistungsfähigkeit reicht nicht mehr dazu aus
deutlich hinaus. Die ständige Bestimmung dieser stetigen Messgröße und die Beobachtung
der zeitlichen Veränderung ihres Wertes ermöglichen weiterhin die Verwendung mathemati
scher Verfahren wie der Bildung von Mittelwerten, der zeitlichen Differenzierung, der Be
stimmung von Wendepunkten, der Errechnung von Trends etc., was bei diskreten Aussagen
zur Verfügbarkeit einer Speicherbatterie nicht möglich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren bewertet die Gebrauchstüchtigkeit einer elektrischen
Speicherbatterie nicht pauschal, sondern konkret für einen speziellen Anwendungsfall. Denn
eine Speicherbatterie kann für eine anspruchsvolle Anwendung mit hoher Leistungsanforde
rung oder mit Leistungsanforderungen unter ungünstigen Betriebsbedingungen (wie z. B.
niedrigen Temperaturen oder niedrigem Ladezustand) bereits nicht mehr geeignet sein (d. h.
das Ende ihrer Gebrauchsdauer ist erreicht), während sie für eine weniger anspruchsvolle
Anwendungen noch durchaus geeignet ist. Diese differenzierte Betrachtung der
Gebrauchstüchtigkeit stellt die jeweilige Funktion sicher und vermeidet gleichzeitig einen
vorzeitigen und damit unnötigen Austausch der Speicherbatterie.
Eine typische Anwendung von Speicherbatterien ist die Belastung mit einem elektrischen
Strom I(t) oder einer elektrischen Leistung P(t), wobei die Belastung entweder in Lade- oder
Entladerichtung wirken kann, oder sogar beide Stromrichtungen umfassen kann, und ihr
Wert eine Funktion der Zeit t ist. Dieses für den konkreten Anwendungsfall charakteristische
Belastungsprofil I(t) bzw. P(t) wird erfindungsgemäß als Kriterium zur Quantifizierung der
Verfügbarkeit verwendet.
Unter der Belastung I(t) bzw. P(t) ändert sich die Spannung der Speicherbatterie, und zwar
zu höheren Werten bei Ladung und zu niedrigeren Werten bei Entladung. Die technisch zu
lässigen oder sinnvollen Spannungswerte sind jedoch begrenzt, und zwar nach oben durch
die maximale Ladespannung des Akkumulators (die im Einzelfall u. a. von dessen Bauart,
Temperatur und Ladezustand abhängt) sowie nach unten durch die Funktionsfähigkeit der
Komponente(n), die von der Speicherbatterie mit elektrischer Leistung versorgt werden.
Im folgenden wird meist eine Belastung der Speicherbatterie in Entladerichtung betrachtet.
Die Erfindung ist allerdings nicht darauf beschränkt, sondern umfasst selbstverständlich
Belastungen in Laderichtung sowie Kombinationen von Lade- und Entladebelastungen.
Im Falle der Entladung gibt es eine untere Spannungsschwelle U1, die auch unter Last I(t)
bzw. P(t) nicht unterschritten werden darf, um die Funktionssicherheit einer Komponente zu
gewährleisten.
Gebrauchsfähig im Sinne der Erfindung ist also eine Speicherbatterie, deren Spannung un
ter dieser Last zu jeder Zeit höher liegt als U1. Der kleinste sich unter dieser Last einstel
lende Spannungswert wird mit Umin bezeichnet.
Erreicht Umin gerade den Schwellwert U1, ohne ihn zu unterschreiten, so wird der Speicher
batterie der Gebrauchstüchtigkeitswert SOH = 0 zugeordnet.
Insbesondere eine neuwertige Batterie hat einen minimalen Spannungswert Umin = Umin*
unter dieser Last, der größer ist als U1: Umin* < U1. Andernfalls wäre diese Batterie selbst
im Neuzustand ungeeignet für die konkrete Anwendung. Einer Speicherbatterie mit minima
len Spannungswert Umin* unter der Last wird der Gebrauchstüchtigkeitswert SOH = 1 (oder
alternativ 100%) zugeordnet.
Für Speicherbatterien mit anderen minimalen Spannungswert Umin unter der definierten
Last I(t) bzw. P(t) wird allgemein folgende Gebrauchstüchtigkeit zugeordnet:
Umin < Umin* | SOH < 1 |
Umin = Umin* | SOH = 1 |
U1 < Umin < Umin* | 0 < SOH < 1 |
U1 = Umin | SOH = 0 |
U1 < Umin | SOH < 0 |
wobei die Skalierung der Einfachheit halber linear nach folgendem Schema erfolgen kann,
ohne dass dadurch andere, nichtlineare Skalierungen von der Erfindung ausgeschlossen
würden:
SOH = (Umin - U1)/(Umin* - U1)
Diese Zusammenhänge sind schematisch in der Fig. 1 dargestellt, in der Kurve 1 ein be
stimmtes Stromprofil I(t), Kurve 2 das Verhalten einer neuwertigen Batterie, Kurve 3 das
Verhalten einer nicht mehr gebrauchstüchtigen Batterie, Kurve 4 das Verhalten einer
grenzwertigen Batterie und Kurve 5 das Verhalten einer noch nicht geschädigten aber nicht
mehr neuwertigen Batterie darstellt. Kurve 6 stellt das Verhalten einer Batterie dar, das
besser ist als das einer für diesen Zweck eigentlich bestimmten Batterie.
Die Spannungsschwelle U1 wird im allgemeinen ein für die konkrete Anwendung konstanter
Wert sein. Die minimalen Spannungswerte Umin einer beliebigen und Umin* einer neuen
Batterie unter der definierten Last I(t) bzw. P(t) hängen dagegen insbesondere von der
Temperatur und vom Ladezustand der Batterie ab. Es ist deshalb Teil dieser Erfindung,
diese Abhängigkeiten ebenfalls zu quantifizieren, und den Verfügbarkeitswert, der der
Speicherbatterie zugewiesen wird, auf eine Nenn-Temperatur To und einen Nenn-Ladezustand
SOCo zu beziehen, und gegebenenfalls Umrechnungen vom aktuellen Zustand (T,
SOC) auf den Nenn-Zustand (To, SOCo) oder umgekehrt vorzunehmen.
Weiterhin ist es Teil der Erfindung, Zusammenhänge zwischen einerseits der sich unter dem
Lastprofil I(t) bzw. P(t) einstellenden Spannung, insbesondere der minimalen Spannung
Umin, und andererseits der Temperatur T sowie dem Ladezustand der Batterie SOC zu
nutzen, um so Umin zu erhalten und damit einen Gebrauchstüchtigkeitswert SOH zu errech
nen, der sich auf einen beliebigen Zustand (T, SOC) bezieht, ohne dass aktuell die Batterie
mit dem Lastprofil I(t) bzw. P(t) elektrisch beaufschlagt wird. Dadurch ist es möglich, eine
aktuelle Aussage zu SOH zu erhalten.
Insbesondere kann - ohne dass sich die Erfindung ausschließlich auf diese Vorgehensweise
beschränkt - für die Spannungsantwort U(t) der Batterie auf die Strombelastung I(t) der line
are Ansatz
U(t) = Uo(SOC, T) - Ri(SOC, T) × I(t)
verwendet werden.
Setzt man nun Umin = Minimum {U(t)} (Minimum {U(t)} steht für den kleinsten Span
nungswert aus U(t), der sich durch Einsetzten von I(t) ergibt), so erhält man einen Wert für
SOH.
Durch diese Vorgehensweise ist die Ermittlung der Gebrauchstüchtigkeit einer Speicherbat
terie erfindungsgemäß zurückgeführt auf die Messung des Ladezustandes SOC, des dyna
mischen Innenwiderstandes Ri, und der Temperatur der betrachteten Speicherbatterie.
Es ist somit nicht erforderlich, die Batterie tatsächlich mit dem Lastprofil I(t) zu beaufschla
gen, auf das sich die Angabe der Gebrauchstüchtigkeit der Batterie bezieht.
Es ist weiterhin nicht erforderlich, die Speicherbatterie in den Ladezustand zu versetzen oder
auf die Temperatur zu bringen, auf die sich die Angabe der Gebrauchstüchtigkeit der Batte
rie bezieht.
Die vorstehenden Erläuterungen beziehen sich auf den Fall einer reinen Entladebelastung.
Im Falle einer reinen Ladebelastung wird analog vorgegangen, an die Stelle von Umin tritt
Umax, und die Relationszeichen "<" bzw. "<" werden passend vertauscht.
Besteht die Belastung aus Lade- und Entladebelastungen im Wechsel, so kann schrittweise
für jeden Abschnitt einzeln vorgegangen werden. Die Gebrauchstüchtigkeit der Batterie für
das gesamte Belastungsprofil ist dann der kleinste der für die einzelnen Abschnitte des
Belastungsprofils erhaltenen einzelnen Gebrauchstüchtigkeits-Werte.
In einer Ausführungsform der Erfindung wird
- a) ein Belastungsprofil in Form eines Stromprofils I(t) oder eines Leistungsprofils P(t) als Funktion der Zeit t vorgegeben, mit welchem die Speicherbatterie beaufschlagt wird
- b) die Spannungsantwort U(t) der Speicherbatterie auf dieses Belastungsprofil registriert
- c) ein Spannungsgrenzwert U1 vorgegeben, der zu keiner Zeit t, während die Speicherbat terie mit dem Belastungsprofil beaufschlagt wird, von der Spannung U(t) unterschritten {überschritten} werden darf
- d) der Speicherbatterie der Gebrauchstüchtigkeitswert SOH = "0" zugeordnet, wenn der Spannungsgrenzwert U1 während der Beaufschlagung der Speicherbatterie mit dem Belastungsprofil zu mindestens einem Zeitpunkt t1 erreicht wird, dieser Spannungs grenzwert U1 aber nie unterschritten {überschritten} wird
- e) der Speicherbatterie ein Gebrauchstüchtigkeitswert "SOH" zugeordnet, der sich nach der
Differenz zwischen dem niedrigsten {höchsten} Spannungswert Umin {Umax} während
der Beaufschlagung der Speicherbatterie mit dem Belastungsprofil und dem Spannungs
grenzwert U1 bemisst:
SOH = f(Umin - U1) {SOH = f(Umax - U1)}
Weiterhin wird einer Speicherbatterie ein Gebrauchstüchtigkeitswert SOH = 100% zugeord
net, bei der der niedrigste {höchste} Spannungswert Umin {Umax} während der Beauf
schlagung der Speicherbatterie mit dem Belastungsprofil gleich dem Wert Spannungswert
Umin* {Umax*} ist, der sich bei Beaufschlagung einer baufrischen, für diese Anwendung
typischen und geeigneten (d. h. es gilt Umin* < U1 {bzw. Umax* < U1} - ansonsten ist die
Batterietype für das betrachtete Belastungsprofil ungeeignet) Speicherbatterie ergibt.
Einer Speicherbatterie wird ein Gebrauchstüchtigkeitswert SOH < 0% zugeordnet, bei der
der Spannungsgrenzwert U1 zu mindestens einem Zeitpunkt unterschritten {überschritten}
wird, und dieser Wert SOH sich nach der Differenz zwischen dem niedrigsten {höchsten}
Spannungswert während der Beaufschlagung der Speicherbatterie mit dem Belastungsprofil
und dem Spannungsgrenzwert U1 bemisst:
SOH = f(Umin - U1) {SOH = f(Umax - U1)}
Allgemein ergibt sich der einer Speicherbatterie zugeordnete Gebrauchstüchtigkeitswert
SOH nach folgender Formel: (Formel 1)
SOH = (Umin - U1)/(Umin* - U1) {SOH = (Umax - U1)/(Umax* - U1)};
wobei (Umin* - U1) {bzw. (Umax* - U1)} ein Sollwert ist, der sich aus dem Verhalten einer
für diese Anwendung typischen und geeigneten (d. h. es gilt Umin* < U1 {bzw. Umax* <
U1} - ansonsten ist die Batterietype für das betrachtete Belastungsprofil ungeeignet) Spei
cherbatterie ergibt.
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung wird einer
Speicherbatterie ein Gebrauchstüchtigkeitswert SOH zugeordnet wird, der sich nicht durch
Messung des Kleinst-Wertes Umin {des Größtwertes Umax} durch tatsächliche elektrische
Beaufschlagung der Speicherbatterie mit einem Strombelastungsprofil I(t) oder einem
Leistungsbelastungsprofil P(t) nach Anspruch 1a), sondern durch Berechnung des Kleinst-
Wertes Umin {des Größt-Wertes Umax} aus zuvor gemessenen, berechneten oder
geschätzten Werten eines oder mehreren der Größen Ruhespannung der Batterie Uo,
Ladezustand der Batterie SOC, Temperatur der Batterie T, Widerstand der Batterie Ri und
Einsetzen dieses Wertes in die im vorigen Absatz genannte Formel 1 ergibt.
Es kann auch einer Speicherbatterie ein Gebrauchstüchtigkeitswert SOH zugeordnet wer
den, der sich nicht durch Messung des Kleinst-Wertes Umin {des Größtwertes Umax} durch
tatsächliche elektrische Beaufschlagung der Speicherbatterie mit einem Entlade-
Strombelastungsprofil I(t) (mit I < 0) nach Anspruch 1a), sondern durch Berechnung des
Kleinst-Wertes Umin durch Einsetzen der Beziehung
Umin = Minimum {U(t)} mit U(t) = Uo(SOC, T) + Ri(SOC, T) × I(t)
in Formel 1 ergibt.
Dabei steht Ri für den von Ladezustand SOC und Temperatur T der Batterie abhängenden
dynamische Innenwiderstand der Speicherbatterie, Uo für die von Ladezustand SOC und
Temperatur T der Batterie abhängenden Ruhespannung der Speicherbatterie, und Minimum
{U(t)} steht für den kleinsten Spannungswert, der sich durch Einsetzten von I(t) ergibt.
Schließlich kann einer Speicherbatterie ein Gebrauchstüchtigkeitswert SOH zugeordnet
werden, der sich nicht durch Messung des Kleinst-Wertes Umin durch tatsächliche elektri
sche Beaufschlagung der Speicherbatterie mit dem Entlade-Leistungsbelastungsprofil P(t)
(mit P < 0) ergibt), sondern durch Berechnung durch Einsetzen der Beziehung
Umin = Minimum {U(t)}
mit
in Formel 1 ergibt.
Dabei steht Ri für den von Ladezustand SOC und Temperatur T der Batterie abhängenden
dynamische Innenwiderstand der Speicherbatterie, Uo für die von Ladezustand SOC und
Temperatur T der Batterie abhängenden Ruhespannung der Speicherbatterie, und Minimum
{U(t)} steht für den kleinsten Spannungswert, der sich durch Einsetzten von P(t) ergibt.
Es ist auch möglich, einer Speicherbatterie einen Gebrauchstüchtigkeitswert SOH zuzuord
nen, der sich auf einen derzeit nicht vorliegenden, hypothetischen Betriebszustand der
Speicherbatterie bezieht, der sich vom derzeitigen Betriebszustand zumindest im Ladezu
stand SOC oder in der Temperatur T unterscheidet, wobei
- a) der Innenwiderstand, der Ladezustand, die Ruhespannung und die Temperatur der Speicherbatterie gemessen oder abgeschätzt werden,
- b) die so erhaltenen Werte verwendet werden, um die Ruhespannung der Speicherbatterie zu berechnen oder abzuschätzen,
- c) eine Korrektur der Ruhespannung Uo und des Innenwiderstandes Ri entsprechend der in einem Speicherbaustein abgelegten funktionalen Zusammenhänge Uo(SOC, T) und Ri(SOC, T) im Hinblick auf den hypothetischen Betriebszustand (SOC, T) erfolgt,
- d) daraus eine Spannungsantwort U(t) auf ein Strombelastungsprofil I(t) oder ein Leistungs belastungsprofil P(t) berechnet wird;
- e) daraus die Gebrauchstüchtigkeitswert SOH der Batterie ermittelt wird.
In einer anderen Ausgestaltung treten anstelle eines Spannungs-Grenzwertes U1, der nie
unterschritten wird, ein oder mehrere Spannungs-Grenzwerte U1i (i = 1, . . .), die zwar für je
weils eine Zeitdauer von max τi unterschritten werden dürfen, nicht aber für eine Dauer < τi.
Dann wird nicht nur die Relation von Umin und U1i zur Ermittlung von SOH verwendet, son
dern die Zeitdauer τ bewertet, für die gegebenenfalls Umin < U1i liegt. Für τ < τi wird ein
Wert SOHi < 0 ermittelt, für τ = τi ein Wert SOHi = 0, und für τ < τi ein Wert SOHi < 0. Es
können auch andere Grenzwertpaare (U1i, τi) festgelegt und für diese ein SOHi berechnet
werden. Der Speicherbatterie wird dann das Minimum dieser Werte SOHi als SOH zugewie
sen.
Mit dem so ermittelten Gebrauchstüchtigkeitswert SOH wird in Anhängigkeit von diesem
Wert eine Maßnahme im Zusammenhang mit der mit der Speicherbatterie verbundenen An
lage eingeleitet wird, wie z. B.
- - eine Information an den Betreiber der Anlage
- - eine Änderung in der Betriebsführung der Anlage
- - ein Notbetrieb der Anlage
- - eine Außerbetriebnahme der Anlage.
Oder es wird ein Gebrauchstüchtigkeitswert SOH ermittelt und in Anhängigkeit von diesem
Wert sowie gegenwärtigen oder in der Zukunft erwarteten, durch Ladezustand SOC und
Temperatur T der Batterie gekennzeichneten Betriebszuständen, eine Maßnahme im Zu
sammenhang mit der mit der Speicherbatterie verbundenen Anlage eingeleitet wird, wie zum
Beispiel
- - eine Information an den Betreiber der Anlage
- - eine Änderung in der Betriebsführung der Anlage
- - ein Notbetrieb der Anlage
- - eine Außerbetriebnahme der Anlage.
Claims (10)
1. Verfahren zur Messung der Gebrauchstüchtigkeit einer Speicherbatterie bei elektrischer
Belastung der Speicherbatterie, dadurch gekennzeichnet, dass
- a) ein Belastungsprofil (Stromprofil I(t) oder Leistungsprofil P(t)) als Funktion der Zeit t vorgegeben wird, mit welchem die Speicherbatterie tatsächlich oder hypothetisch be aufschlagt wird
- b) die Spannungsantwort U(t) der Speicherbatterie auf dieses Belastungsprofil re gistriert oder rechnerisch ermittelt wird
- c) der Speicherbatterie ein Gebrauchstüchtigkeitswert "SOH" zugeordnet wird, der sich nach der Differenz zwischen dem niedrigsten {höchsten} Spannungswert Umin (Umax) während der Beaufschlagung der Speicherbatterie mit dem Belastungsprofil und einem Spannungsgrenzwert U1 bemisst, wobei U1 ein Spannungswert ist, der zu keiner Zeit t, während die Speicherbatterie mit dem Belastungsprofil beaufschlagt wird, von der Spannung U(t) unterschritten {überschritten} werden darf.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicherbatterie der
Gebrauchstüchtigkeitswert SOH = "0" zugeordnet wird, wenn der Spannungsgrenzwert
U1 während der Beaufschlagung der Speicherbatterie mit dem Belastungsprofil zu min
destens einem Zeitpunkt t1 erreicht wird, dieser Spannungsgrenzwert U1 aber nie un
terschritten {überschritten} wird, und einer Speicherbatterie ein Gebrauchstüchtigkeits
wert SOH = 100% zugeordnet wird, bei der der niedrigste {höchste} Spannungswert
Umin {Umax} während der Beaufschlagung der Speicherbatterie mit dem Belastungs
profil gleich dem Wert Spannungswert Umin* {Umax*} ist, der sich bei Beaufschlagung
einer baufrischen, für diese Anwendung typischen und geeigneten Speicherbatterie
ergibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass einer Speicherbatte
rie ein Gebrauchstüchtigkeitswert SOH < 0% zugeordnet wird, bei der der Spannungs
grenzwert U1 zu mindestens einem Zeitpunkt unterschritten {überschritten} wird, und
ein Gebrauchstüchtigkeitswert SOH < 100% zugeordnet wird, bei der der niedrigste
{höchste} Spannungswert Umin {Umax} während der Beaufschlagung der Speicher
batterie mit dem Belastungsprofil größer {kleiner} als der Spannungswert Umin*
{Umax*} ist, der sich bei Beaufschlagung einer baufrischen, für diese Anwendung typi
schen und geeigneten Speicherbatterie ergibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass einer Speicherbat
terie ein Gebrauchstüchtigkeitswert SOH zugeordnet wird, die sich nach folgender For
mel ergibt:
SOH = (Umin - U1)/(Umin* - U1) {SOH = (Umax - U1)/(Umax* - U1)};
wobei (Umin* - U1) {bzw. (Umax* - U1)} ein Sollwert ist, der sich aus dem Verhalten einer für diese Anwendung typischen und geeigneten Speicherbatterie ergibt.
SOH = (Umin - U1)/(Umin* - U1) {SOH = (Umax - U1)/(Umax* - U1)};
wobei (Umin* - U1) {bzw. (Umax* - U1)} ein Sollwert ist, der sich aus dem Verhalten einer für diese Anwendung typischen und geeigneten Speicherbatterie ergibt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass einer Speicherbatterie ein Gebrauchstüchtigkeitswert SOH zugeordnet wird, der
sich durch Berechnung des Kleinst-Wertes Umin {des Größt-Wertes Umax} aus zuvor
gemessenen, berechneten oder geschätzten Werten eines oder mehreren der Größen
Ruhespannung der Batterie Uo, Ladezustand der Batterie SOC, Temperatur der Batterie
T, Widerstand der Batterie Ri ergibt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Berechnung des Kleinst-
Wertes Umin die Beziehung
Umin = Minimum {U(t)} mit U(t) = Uo(SOC, T) + Ri(SOC, T) × I(t)
verwendet wird.
Umin = Minimum {U(t)} mit U(t) = Uo(SOC, T) + Ri(SOC, T) × I(t)
verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5., dadurch gekennzeichnet, dass zur Berechnung des Kleinst-
Wertes Umin die Beziehung
Umin = Minimum {U(t)}
mit
verwendet wird.
Umin = Minimum {U(t)}
mit
verwendet wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Korrektur der Ruhespannung Uo und des Innenwiderstandes Ri entsprechend
der in einem Speicherbaustein abgelegten funktionalen Zusammenhänge Uo(SOC, T)
und Ri(SOC, T) im Hinblick auf den hypothetischen Betriebszustand (SOC, T) erfolgt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass einer Speicherbatterie ein Gebrauchstüchtigkeitswert SOH zugeordnet wird, und in
Anhängigkeit von diesem Wert eine Änderung in der Betriebsführung der der mit der
Speicherbatterie verbundenen Anlage eingeleitet wird, wie ein Notbetrieb oder eine
Außerbetriebnahme der Anlage.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere
Schwellwerte U1i zur Anwendung kommen, die jeweils für eine Zeitperiode von maximal
τi unter-{über}schritten werden dürfen, dass für jeden Schwellwert ein Wert SOHi
ermittelt wird, und dass der Speicherbatterie der kleinste der so erhaltenen Werte SOHi
als Gebrauchstüchtigkeitswert SOH zugewiesen wird.
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---|---|---|---|
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