DE10000696A1 - Vorrichtung zum Freisetzen einer leicht flüchtigen Substanz in abgeschlossenen Räumen - Google Patents
Vorrichtung zum Freisetzen einer leicht flüchtigen Substanz in abgeschlossenen RäumenInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Freisetzen einer leicht flüchtigen Substanz in einem durch Begrenzungswände, Decken und Boden abgeschlossenen Raum vorgeschlagen, bei der in die Begrenzungswände, die Decke oder den Boden Vorratsbehälter für die Substanz integriert sind. An den Vorratsbehältern sind Ventile vorgesehen, welche durch eine Betätigungsvorrichtung geöffnet und geschlossen werden können.
Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Freisetzen
einer leicht flüchtigen Substanz nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Bei den abgeschlossenen Räumen kann es sich beispielsweise
um öffentliche Verkehrsmittel oder Teilen von insbesondere
öffentlich zugänglichen Gebäuden handeln. Hierzu zählen
Flugzeuge, Züge, Busse, Straßenbahnen oder Schiffe einerseits
und Banken, Einkaufszentren, Bahnhöfe, Flughäfen oder
Geschäfte andererseits. Finden in derartigen abgeschlossenen
Räumen Geiselnahmen oder Entführungen statt, so besteht
häufig keine Möglichkeit, die Attentäter zu überwältigen und
die Opfer zu befreien. Insbesondere bei Flugzeugen besteht
unter den Fluggästen häufig Angst vor einer Geiselnahme oder
Entführung. Um derartige Attentate zu verhindern, werden an
den Flughäfen strenge Kontrollen durchgeführt. Dennoch finden
Geiselnahmen oder Entführungen immer wieder statt. Versuche,
die Entführer durch Antiterroreinheiten zum Aufgeben zu
zwingen, sind stets mit einem großen Risiko für die Opfer
verbunden und werden daher häufig nicht ausgeführt.
Demgegenüber hat die erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Freisetzen einer leicht flüchtigen Substanz den Vorteil, daß im
Falle eines Attentats die aus den Vorratsbehältern ausströmende
Substanz bei sämtlichen in dem abgeschlossenen Raum
anwesenden Personen einschließlich der Attentäter eine
Betäubung oder eine Reizwirkung auf die Atemwege bewirkt.
Dabei muß eine Menge an Substanz freigesetzt werden, die
ausreichend ist, um sämtliche Personen möglichst rasch zu
betäuben oder zu reizen. Der Betäubungs- oder Reizzustand
sollte so lange anhalten, bis die Attentäter überwältigt und die
Opfer befreit werden können. Hierzu sind geeignete Sustanzen
zu wählen und eine entsprechend ausreichende Menge
freizusetzen. Die Substanz sollte weder bei Menschen noch bei
Haustieren gesundheitlichen Schäden hervorrufen.
Vorteilhafterweise handelt es sich bei der Substanz um einen
geruchlosen Stoff, so daß das Freisetzen von den Attentätern
nicht bemerkt wird. Auf diese Weise kann verhindert werden,
daß die Attentäter vor dem Wirksamwerden der Substanz ihre
Opfer zusätzlich bedrohen.
Die zum Öffnen und Schließen der Ventile vorgesehene
Betätigungsvorrichtung kann beispielsweise in den Raum
integriert sein und zwar an einem Ort, an dem das Auslösen von
den Attentätern nicht bemerkt werden kann. Bei öffentlichen
Verkehrsmitteln eignet sich hierzu beispielsweise der Bereich
des Fahrers oder Piloten. Darüber hinaus kann die
Betätigungsvorrichtung auch außerhalb des Raumes,
beispielsweise in einer Zentrale, angeordnet sein. Sobald bei
dieser Zentrale Informationen über das Attentat eingehen,
können die Ventile geöffnet werden.
Das Öffnen und Schließen der Venile geschieht geräuschlos und
bleibt daher von den im Raum anwesenden Personen
unbemerkt.
Um eine Manipulation der Betätigungsvorrichtung durch die
Attentäter zu verhindern, kann die Betätigungsvorrichtung so
ausgelegt sein, daß sie nicht im Raum selbst blockiert werden
kann. Eine von außen versuchte Manipulation der
Betätigungsvorrichtung kann auch zu einem automatischen
Öffnen der Ventile führen.
Die Vorrichtung hat den Vorteil, daß die Attentäter leichter und
schneller überwältigt werden können. Selbst wenn sich die
Attentäter gegen das Wirksamwerden der Substanz schützen, so
sind die Opfer nach Einwirkung der Substanz betäubt und den
Aggressionen der Attentäter daher nicht mehr ausgesetzt. Bei
öffentlichen Verkehrsmitteln stehen außerdem die Piloten oder
Fahrer nicht mehr zur Verfügung und können daher bei einer
Flucht nicht behilflich sein. Selbst wenn sich die Attentäter
gegen das Einwirken der Substanz durch eine entsprechende
Schutzmaske schützen, so können sie diese jedoch nur über
einen begrenzten Zeitraum tragen. Zu diesem Zweck sollte die in
den Vorratsbehältern vorgesehene Gasmenge ausreichen, um
den abgeschlossenen Raum mehrfahr mit der Substanz zu
versorgen. Außerdem müßten derartige Schutzvorrichtungen
durch die Attentäter mit in den Raum geführt werden. Dies
kann bei entsprechenden Sicherheitskontrollen festgestellt
werden.
Um gesundheitliche Schäden auszuschließen, muß es sich bei
der Substanz um einen ungefährlichen und nicht
gesundheitsschädlichen Stoff handeln. Dieser soll lediglich eine
rasche Betäubung oder Reizung über einen gewissen Zeitraum
bewirken und darüber hinaus keine Nebenwirkungen haben.
Der Einsatz der Substanz soll bei Erwachsenen, Kindern und
Haustieren ohne gesundheitliche Schäden möglich sein.
Während die Betäubungssubstanz auf das Nervensystem wirkt
und eine Bewußtseins- oder Empfindungsstörung hervorruft,
führt die Reizsubstanz zu einer Reizung der Atemwege und
besonders der Tränendrüsen. Dadurch wird die betreffende
Person in ihrer Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit
eingeschränkt.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Betätigungsvorrichtung gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen der
Ventile abgesichert. Dadurch wird verhindert, daß die Substanz
in Situationen ausströmt, die keine Bedrohung darstellen.
Insbesondere soll eine Gefährdung bei Vekehrsmitteln durch die
Betäubung des Fahres oder Piloten verhindert werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist eine Erkennungsvorrichtung vorgesehen, welche die
Berechtigung der die Betätigungsvorrichtung bedienende Person
überprüft. Dadurch soll verhindert werden, daß die Vorrichtung
durch Unberechtigte manipuliert wird. Die
Erkennungsvorrichtung kann beispielsweise das Eingeben von
Codewörten oder PIN-Nummern feststellen oder mit einem
biometrischen Erkennungssensor ausgestattet sein.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
sind die Vorratsbehälter in eine in dem Raum vorgesehene
Klimaanlage integriert. Diese sorgt dafür, daß die Substanz in
dem gesamten Raum verteilt wird. Darüber hinaus kann ein
spezielles Verteilersystem für die Substanz vorgesehen sein.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
kann bei einem öffentlichen Verkehrsmittel die
Betätigungsvorrichtung gegen ein Öffnen der Ventile während
der Fahrt oder des Fluges abgesichert sein. Auf diese Weise wird
verhindert, daß der Pilot oder Fahrer des Verkehrsmittels
während der Fahrt oder des Fluges aufgrund einer Betäubung
ausfällt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
kann die Vorrichtung auch in einen Teil eines Gebäudes,
beispielsweise eine Bank, ein Bahnhof, einen Flughafen, ein
Einkaufszentrum oder einzelne Geschäfte integriert sein.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind den Ansprüchen entnehmbar.
Alle in der Beschreibung und den nachfolgenden Ansprüchen
dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in
beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Freisetzen einer leicht flüchtigen Substanz
in einem durch Begrenzungswände, Decke und Boden
abgeschlossenen Raum
mit in die Begrenzungswände, Decke und/oder Boden integrierte Vorratsbehälter für die flüchtige Substanz,
mit Ventilen an den Vorratsbehältern
und mit einer Betätigungsvorrichtung zum Öffnen und/ oder Schließen der Ventile.
mit in die Begrenzungswände, Decke und/oder Boden integrierte Vorratsbehälter für die flüchtige Substanz,
mit Ventilen an den Vorratsbehältern
und mit einer Betätigungsvorrichtung zum Öffnen und/ oder Schließen der Ventile.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigungsvorrichtung außerhalb des Raums
vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch
gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung gegen ein
unbeabsichtigtes Öffnen der Ventile abgesichert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß
eine Erkennungsvorrichtung vorgesehen ist, welche die
Berechtigung der die Betätigungsvorrichtung bedienende
Person überprüft.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorratsbehälter mit einem
rasch wirkenden, für die Gesundheit ungefährlichen
Betäubungs-, Tränen- oder Rauchgas befüllt sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorratsbehälter in eine in
dem Raum vorgesehene Klimaanlange integriert sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß der Raum Teil eines
öffentlichen Verkehrsmittels ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, daß
das öffentliche Verkehrsmittel ein Flugzeug ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8 dadurch
gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung gegen ein
Öffnen der Ventile während des Fahrt oder des Flugs des
öffentlichen Verkehrsmittels abgesichert ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9 dadurch
gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung in dem
Verkehrsmittel im Bereich des Fahrers oder Piloten
vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9 dadurch
gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung in einer
mehrere Verkehrsmittel überwachende Zentrale vorgesehen
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch
gekennzeichnet, daß der Raum Teil eines Gebäudes ist.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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DE (1) | DE10000696A1 (de) |
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