DD94966B1 - Verfahren zur Behandlung von Zinnerzen vor der Flotation - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Zinnerzen vor der Flotation

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Description

-л—
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Zinnerzen vor der Flotation. Dabei werden durch spezielle Reagenzien in wäßriger Lösung Oberflächenverunreinigungen des Zinnsteins entfernt und die Zinnsteinoberfläche aktiviert, so daß im nachfolgenden Flotationsverfahren eine Wechselwirkung Sammler/Kassiterit möglich und eine Anreicherung des Zinnsteins erreicht wird·
Voraussetzung für eine erfolgreiche Flotation ist, daß der zu flotierende Kassiterit in aufgeschlossener Form vorliegt und seine Oberflächen nicht verunreinigt sind, damit der Sammler mit dem Mineral in Wechselwirkung treten kann. Erforderlich ist ferner, daß der Sammler selektiv genug ist, um zu einer guten Anreicherung des Kassiterits und zu einer Trennung von den Begleitmineralien zu führen. In den letzten Jahren hat durch das Auffinden selektiver Zinnsteinsainmler die Kassiteritflotation eine wesentliche Verbesserung erfahren. Sie wurde effektiver und wirtschaftlicher und gewinnt für die Aufbereitung feinverwachsener Zinnerze immer mehr an Bedeutung. Wirksame Maßnahmen zur Beseitigung v©n Oberflächenverunreinigungen des Kassiterits sind bisher nicht bekannt. Eine Beseitigung dieser Verunreinigungen ist aber für eine erfolgreiche Flotation derartiger Zinnerze erforderlich. Es ist zwar das Läutern mit Wasser zur Entfernung von im Erz enthaltenen Schlammanteilen bekannt, Oberflächenverunreinigungen werden
- г-
aber bei diesem Verfahren kaum beseitigt. Außerdem erfolgt auch keine Aktivierung der Zinnsteinoberfläche. Dies kann auch vom Läutern nicht erwartet werden, da dieses Verfahren in der Eegel vor der Feinmahlung angewendet wird.
Es ist ferner bekannt, daß man verschiedene der Reagenzien, die in dem nachfolgend beschriebenen Vorbehandlungsprozeß Verwendung finden, als Regler in der Flotation einsetzt. Das bezweckt aber nicht eine Entfernung von Oberflächenverunreinigungen des Zinnsteins oder dessen Aktivierung, sondern sie dienen dazu, gewisse Begleitminerale des Zinnsteins zu drücken und so Einfluß auf eine Konzentratzusammensetzung zu nehmen.
Eine Beeinflussung der Flotationseigenschaften des Zinnsteins wäre jedoch für die Flotation verschiedener Zinnerze erforderlich. So gibt es Zinnerztypen, für welche noch keine brauchbaren Flotationsverfahren entwickelt werden konnten, da sich der Zinnstein bisher nicht ausschwimmen ließ. Wahrscheinlich ist das auf folgende Ursachen zurückzuführen:
- Verunreinigung der Oberfläche der Zinnsteinpartikel
- Vollständige Bedeckung der Zinnsteinoberfläche durch Fremdstoffe
- Beeinflussung des Flotationsvorganges durch Ionen, die durch Begleitminerale des Zinnsteins in die Trübe gelangen
- Verstärkte Wechselwirkung des Sammlers mit Begleitmineralen, speziell solchen mit großer Oberfläche
Durch Verunreinigung oder Bedeckung der Oberfläche der Zinnsteinpartikel kann ihr Oberflächenzustand so verändert werden, daß die Zinnsteinpartikel nicht mehr die
Oberflächeneigenschaften von Zinnstein haben. Dadurch ist die normale Wechselwirkung zwischen Sammler und Kassiterit gestört, so daß es zu keiner Anreicherung des Zinnsteins kommen kann.
Die Veränderung des Oberflächenzustandes der Zinnsteinpartikel kann bereits beim Aufschluß, d· h„ bei der Mahlung des Erzes, erfalgen, indem die Zinnsteinpartikel verunreinigt werden oder sich kolloidale Teilchen bzw. in Lösung gegangene Ionen anlagern. Letzteres ist natürlich auch noch beim nachfolgenden Aufbereitungsprozeß bis zur Flotation hin möglich.
Der negative Einfluß der Ionen und kolloidalen Teilchen kann sich einmal in der eben skizzierten Art und Weise auswirken, zum anderen aber auch durch eine verstärkte Wechselwirkung mit dem Sammler in der Flotationstrübe, so daß es zu Störungen des Wechselwirkungsmechanismus Sammler/Kassiterit kommt·
Bei einer ungünstigen Erzzusammensetzung der Art, daß Minerale vorhanden sind, die auf Grund ihrer besonderen Struktur oder ihrer extrem großen Oberfläche mit dein Sammler in starke Wechselwirkung treten, wird die Sammleranlagerung am Wertstoff ebenfalls gestört. Der Sammler kann abgefangen werden, so daß er für die Flotation des Wertminerals nicht mehr oder nur im ungenügenden Maß zur Verfügung steht.
Zweck der Erfindung ist, Oberflächenverunreinigungen des Kasseterits zu entfernen und die Zinnsteinoberfläche für eine Wechselwirkung mit dem Sammler zu aktivieren. Damit soll erreicht werden, die abgelösten Verunreinigungen und die den Flotationsvorgang störende Schlammanteile, kolloidale Bestandteile und Ionen weitgehend zu entfernen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu beschreiben, das die Zinnsteinpartikel vor der Flotation mit speziellen Reagenzien behandelt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Erz im Wasser suspendiert wird, spezielle Reagenzien in unterschiedlichen Mengen zugesetzt werden und diese eine bestimmte Zeit auf das Erz in schwach- oder starksaurer Suspension einwirken und die Oberflächenverunreinigungen des Zinnsteins ablösen oder abbinden. Als Reagenzien können Metallhalogenide, wie z. B. NaF, MgCl2, AlF^ u. a., anorganische komplexe Säuren bzw» deren Salze, wie z. B. H2SiFg, Na2SiFg, Na-JIlFg u. a., und ein-, zwei- oder dreibasische organische Säuren und ihre entsprechenden Hydroxyderivate, wie Oxalsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Gluconsäure u. a·, sowie deren Salze angewendet werden. Um bei der Vorbehandlung auf den gewünschten pH-Wert zu kommen, wird dieser, falls erforderlich, mit pH-Wert regelnden Reagenzien eingestellt. Nach Ablauf der Einwirkzeit ist es wesentlich, das Erz von der Lösung ganz oder teilweise zu trennen. Im speziellen Fall kann es erforderlich werden, den gleichen Prozeß nochmals mit Reagenslösung oder mit V/asser zu wiederholen. Danach wird der Feststoff bzw· die dicke Trübe mit Frischwasser auf die für die Flotation erforderliche Trübedichte eingestellt. Die teilweise oder vollständige Abtrennung der Lösung vom Feststoff ist für den Erfolg der sich anschließenden Flotation von Bedeutung.
Die Vorbehandlung erfolgt in der Regel mit dem in Flotationsfeinheit vorliegenden Erz. Die Einwirkung der Reagenzien auf das Erz kann auf verschiedene Weise vorgenommen v/erden, und zwar in geeigneten Rührgefäßen, in der Mühle bei der Mahlung auf Flotationsfeinheit oder in Klassierern. Die vollständige oder teilweise Abtrennung der
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Flüssigkeit vom vorbehandelten Erz erfolgt durch Filtration, durch Zyklone, durch Klassierer oder durch den Eindicker. Sie kann gleichzeitig mit einer Entschlämmung verbunden werden.
Dieses Verfahren ermöglicht nicht nur die Flotation schwer aufbereitbarer Zinnerze, sondern führt auch bei Mcht aufbereitbaren Erzen zu einer Verbesserung der Kennziffern.
Das Verfahren wird an folgenden Ausführungsbeispielen erläutert: crsr.
von. 600g
1· Eine Zinnerzprobe4'mit einem durchschnittlichen Sn-Gehalt von 0,87% wird 20 min mit 1,5 1 Na2SiFg-Losung, die unterschiedliche Mengen an Silikofluorid enthält, behandelt. Die Temperatur der Lösung liegt zwischen 15 und 20 0C, der pH-Wert bei 4,5. Danach wird der Feststoff von der Flüssigkeit abgetrennt und mit Wasser versetzt. Anschließend erfolgt die Flotation des Zinnerzes bei pH 6 mit 2-Phenyläthylenphosphonsäure als Sammler. (Zu Vergleichszwecken sind Flotationsversuche ohne Vorbehandlung des Erzes und ohne Reglerzusatz vor der Flotation, Versuche mit direkter Reglerzugabe in die Flotationstrübe und Versuche nach vorheriger Behandlung angeführt.)
- G-
Vorbehandlg. de s Regler Sammler- A b zug Sn im
Erzes mit zugabe zugabe Sn im Sn-Aus- Rückst.
Na2SiF6 vor der Konz. bringen
Samml.-
8f1 Zugabe
it-1 et-1 % % %
200 4,05 63,8 0,35
400 3,32 74,2 0,27
M 800 3,10 81,7 0,20
- 1000 400 8,79 66,7 0,31
1500 400 5,85 40,8 0,54
2000 400 0,86 6,8 0,88
1000 4000 400 0,40 3,1 0,90
1500 400 3,20 74,0 0,28
2000 400 3,75 80,2 0,22
4000 400 4,30 92,0 0,09
400 4,62 92,9 0,07
von buOg
2. Eine Zinnerzprobermit einem durchschnittlichen Sn-Gehalt von 0,35% wird der gleichen Vorbehandlung unterworfen wie unter Ausführungsbeispiel 1 beschrieben. Auch die anschließende Flotation erfolgt unter gleichen Bedingen.
200 0,72 18,6 0,28
400 0,99 19,1 0,27
1000 800 1,05 Ϊ7,9 0,26
2000 400 1,47 25,7 0,28
4000 400 0,46 4,5 0,34
400 0,20 2І5 0,36
1000 400 0,74 25,8 0,28
2000 400 1,15 52 2 0,19
4000 400 2,15 71,3 0,11
von 60Jg
Eine ZinnerzprobeY mit einem durchschnittlichen Sn-Gehalt von 0,30% wird 20 min mit 1,5 1 Kieselfluorwasserstoffsäure-Lösung unterschiedlicher Konzentration bei pH behandelt. Die weitere Versuchsdurchführung erfolgt wie unter Ausführungsbeispiel 1 beschrieben.
_ 100 2,16 64,8 0,11
200 1,72 69,4 0,10
500 400 1,60 73,3 0,09
1000 200 4,20 68,6 0,10
2000 200 4,06 49,6 0,17
4000 200 3,17 26,4 0,23
200 0,60 3,6 0,29
500 200 1,75 77,0 0,08
1000 200 2,14 76,4 0,08
2000 200 2,46 80,3 0,07
4000 200 3,46 78,4 0,07
Ц-. Die gleiche Zinnerzprobe wie шіѣег Ausführung sbe ispiel 3 wird 20 min mit 1,5 1 Oxalsäurelösung behandelt. Die weitere Versuchsdurchführung erfolgt wie unter Ausführungsbeispiel 1.
Oxalsäure
VorbetLandle. de s Kegler Sammler- A b zug Sn im
Erzes mit zugabe zugabe Sn im Sn-Aus- Rückst.
2 6 vor der Konz. bringen
Samml.—
Oxalsäure Zugabe %
et"1 st"1 % % 0,12
500 200 4,50 60,6 0,09
1000 200 4,97 70,3 0,07
2000 - 200 3,62 77,3
(Vergleichswerte der Flotation ohne Vorbehandlung siehe unter Ausführungsbeispiel 3)

Claims (2)

  1. Patentansprüche
    1. Verfahren zur Behandlung von Zinnerzen vor der Flotation, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Erz in stark- oder schwachsaurer Suspension Metallhalogenide, wie NaF, MgCl2> A1F~ u. a., anorganische komplexe Säuren und deren Salzen, wie z. B. Na2SiFg, H2SiFg, Na.JU.Fg
    u. a., und ein-, zwei- und dreibasische organische Säuren und ihre entsprechenden Hydroxyderivate, wie bei spiel sv/ei se Oxalsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Gluconsäure u. a., sowie deren Salze einwirken und danach die Flüssigkeit ganz oder teilweise vom Erz getrennt und dieses mit Frischwasser auf die erforderliche Trübedichte für die Flotation eingestellt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Austausch der Flüssigkeit mit einer gleichzeitigen Entschlämmung verbunden wird.

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