DD294650B5 - Verfahren zur Demontage von turbinenschaufeln mit steckfussverbindung - Google Patents

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Demontage von Turbinenschaufeln mit Steckfußverbindung aus Radscheiben.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Turbinenschaufeln unterliegen im laufenden Betrieb Verschleißerscheinungen und sind zur Durchführung einer Reparatur oder ihrer Regenerierung aus der Radscheibe zu demontieren. Aus fertigungstechnischen Gründen wurden zur Halterung der Schaufeln in den Radscheiben gegabelte Steckfußprofile mit festem Preßsitz entwickelt, die zusätzlich mit quer eingesetzten Paßbolzen gesichert sind. Die langen Betriebszeiten, hohe Temperaturen, Oxydationsvorgänge und andere Einflüsse führen zu unlösbaren Passungsverhältnissen, so daß eine zerstörungsfreie Demontage der Schaufeln durch radiales Herausziehen mittels Zugvorrichtung bzw. eine Demontage ohne Schaufeldeformation nicht möglich ist. In der Zeitschrift „Energetik" Moskau (Heft 4 von 1984 S. 6) wird deshalb vorgeschlagen, die Schaufeln an der Blattwurzel durch Brennschneiden abzutrennen und Schaufelbund und Steckfuß durch Zerspanen auszuarbeiten. Die Möglichkeit eines Regenerierens oder einer Reparatur der Schaufeln bzw. das Austauschen einer defekten Schaufel in der Radscheibe entfällt somit bei diesem Verfahren völlig. In einem weiteren Verfahren, s. DE-AS 2 053 204, werden die mit Preßsitz auf einer Hohlwelle befestigten Teile, wie Zahnräder, Werkzeuge usw., dadurch gelöst, indem eine Temperaturdifferenz durch Einleiten von Kühlgas in die Hohlwelle erzeugt wird. Dieses Verfahren ist wegen der Mehrfachgabelung des Steckfußes jedoch ebenfalls nicht anwendbar.

Ziel der Erfindung

Die Erfindung hat zum Ziel, eine kostengünstige zerstörungsfreie Steckfußschaufeldemontage zu ermöglichen.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, das den leichten und schnellen Ausbau der kompletten wiederverwendungsfähigen Schaufel gestattet. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst, indem die Paßbolzen und die Schließschaufel aus dem Radscheibenkopf entfernt werden und die Zugvorrichtung mit radialer Zugrichtung auf dem Radscheibenkopf über die zu demontierende Schaufel anzusetzen ist. Dazu ist eine als Vorrichtungswerkzeug ausgebildete und der Steckfußform angepaßte Zugkralle mit ihren Haken im Nutgrund unter die Steckfußenden zu schieben.

Zusätzlich ist am Schaufelblatt ein vorzugsweise mechanischer Schwingungserreger anzubringen. Als besonders vorteilhaft hat sich dabei ein mit variabler Drehzahl arbeitender, mechanisch wirkender Unwuchterreger erwiesen, dessen umlaufende Kraft sowohl dynamische Längskräfte als auch dynamische Momente in den Schaufelfuß einzuleiten vermag und der über die variable Schwingungserzeugung die Eigenfrequenz der Schaufel erregen kann.

Mit der so eingeleiteten dynamischen Wechselbelastung wird die örtliche Haftreibung überwunden und die Gleitreibung im Zusammenspiel mit der Zugkraft bewirkt.

Ausführungsbeispiel

Verfahrensgemäß sind vorab die querverlaufenden Paßbolzen aus dem Radscheibenkopf zu entfernen und die sogenannte Schlußschaufel zu demontieren.

Die hydraulische Zugvorrichtung, deren Stützen sich radial gegen die Schultern des Radscheibenkopfes abstützen, ist anzusetzen und die Zugkralle mit ihren Haken in die umlaufenden Radscheibennuten unter die Steckfußenden zu schieben.

Am Schaufelblatt ist zusätzlich der mechanische Unwuchterreger anzubringen und mit der Zugvorrichtung zusammen einzuschalten. Die auf diese Weise mit der Schwingungsbewegung angeregte Schaufel läßt sich somit ohne großen Aufwand leicht, schnell und ohne Deformation mit der Zugvorrichtung demontieren.

Damit sichert dieses Verfahren die vollständige Regenerier- und Wiederverwendungsfähigkeit der gezogenen Schaufel.

Claims (3)

1. Verfahren zur Demontage von Turbinenschaufeln mit Steckfußverbindung mittels einer an sich bekannten Zugvorrichtung, gekennzeichnet dadurch, daß nach dem Entfernen der Schließschaufel aus der Radscheibe eine am Zugkolben der Zugvorrichtung befestigte Zugkralle mit ihren Haken unter die Streckfußenden anzusetzen ist und gleichzeitig mit der Zugkraft ein am Schaufelblatt angebrachter Schwingungserreger die Schwingungsbewegungen in den Steckfuß einbringt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß vorzugsweise eine hydraulische Zugvorrichtung, die sich auf der Radscheibenschulter abstützt, verwendet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Schwingungserreger vorzugsweise ein mechanischer Unwuchterreger verwendet wird.