DD282644A3 - Mittel zur Abtötung von Bakterien, Pilzen, Viren und dergleichen - Google Patents
Mittel zur Abtötung von Bakterien, Pilzen, Viren und dergleichenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Abtoenung von Bakterien, Pilzen, viren und dergleichen sowie zur Unschaedlichmachung von natuerlichen oder synthetischen Giften. Es wird durch Umsetzung von Peressigsaeure mit Glyzerintriazetat oder Glykoldiazetat hergestellt. Verwendung findet das Mittel vorwiegend in der Lebensmittelindustrie und landwirtschaft (z. B. Reinigung und Desinfizieren von Behaeltern und Rohrleitungen in der Milchwirtschaft9 sowie in der Medizin und Veterinaermedizin (Hautdesinfektion und dergleichen).
Description
Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Abtötung von Bakterien, Pilzen, Viren und dergleichen sowie zur Unschädlichmachung natürlicher oder synthetischer Toxino. Es dient daher zur Reinigung und Desinfektion von Behältern und Rohrleitungen für Lebensmittel (z. B. Milch), zur Hautdesinfektion usw., d. h. also vorwiegend in der Landwirtschaft, der Nahrungsmittelindustrie und der Medizin einschließlich Veterinärmedizin.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Für den Zweck der Unschädlichmachung von Bakterien, Viren, Giftstoffen usw. sind schon verschiedene Mittel ungewandt oder empfohlen worden. Einmal gibt es dafür chlorabspaltende Mittel, dann Säuren, Basen, oxidierende Mittel usw. Dieje Mittel besitzen jedoch nicht immer eine für viele Zwecke erforderliche dermatologische Verträglichkeit, auch ergeben sich oftmals Rückstandsprobleme.
In den letzten Jahren ist nun immer mehr die Peressigsäure zum Einsatz gekommen. Sie bringt zwar recht gute Erfolge, ist aber im verdünnten Zustand nicht stabil und zerfällt sehr rasch. In konzentrierter Form ist sie jedoch gefährlich, da sie unter bestimmten Umständen explosionsartig zerfällt. Es kommt daher nur eine verdünnte Säure zum Einsatz, die mit den verschiedensten Stabilisatoren versetzt wird, aber trotzdem meist keine ausreichende Lagerstabilität besitzt. Außerdem hat die Säure vor allem in der üblich ,n Handelskonzentration einen sehr scharfen stechenden Geruch, der vor allem beim Herstellen der Gebrauchslösung sehr störend ist.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung war daher, ein Mittel zu finden, das zwar die guten Eigenschaften der Peressigsäure zeigt, aber nicht deren raschen Zerfall und auch möglichst nicht deren stechenden Geruch.
Es wurde nun ein dem Ziel der Erfindung entsprechendes Mittel zur Abtötung von Bakterien, Pilzen, Viren und dergleichen sowie zur Unschädlichmachung natürlicher oder synthetischer Toxine gefunden. Dieses Mittel enthält als Wirkstoff ein Reaktionsgemisch, das durch Umsetzung von Glyzerintriazetat oder Glykoldiazetat mit 40%iger Peressigsäure gewonnen wurde, zusammen mit Verdünnungsmitteln und gegebenenfalls weiteren Zusatzstoffen.
Als Verdünnungsmittel kommen neben Wasser auch Glyzerintriazetat oder Glykoldiazetat in Frage.
Wenn das erfindungsgemäße Mittel in Pastenform oder als rieselfähiges Granulat gewünscht wird, kann der Wirkstoff auch mit feinteiliger Kieselsäure verrührt werden.
Die Herstellung des Wirkstoffes erfolgt beispielsweise durch Stehenlassen eines Gemisches aus etwa 3 Volumina reines Glyzerintriazetat mit 1 Volumen 40%iger Peressigsäure bei etwa 20 bis 5O0C, wobei die Reaktion bei 2O0C etwa 6 Tage braucht, bei höheren Temperaturen entsprechend geringere Zeiten bis etwa 1 Tag bei 500C. Das Reaktionsgemisch, das dabei entsteht, enthält etwa 30°C Glyzerinmonoperazetatdiazetat. Vermischt man 45g davon mit 955g Glyzerintriazetat, so erhält man eine Gebrauchslösung zur Hautdesinfekticn oder als Aerosol. Eine solche! ösung kann bei Zimmertemperatur 2 Jahre aufbewahrt werden, ohne daß der Wirkstoffgehall abfällt. Mit einer solchen Lesung werden Bakterien, Sporen und Viren nach einer Einwirkungszeit von 1 bis 2 Minuten abgetötet.
Die Stabilität des erfindungsgemäßen Mittels ist im Vergleich zu einer Lösung von Peressigsäure in Wasser oder in einem wasserfreien Lösungsmittel 20fach höher. In Zahlen ausgedrückt ist eine 10%ige Peressigsäure 1 Monat haltbar und eine gleichmolare Glyzerinmonoperazetatdiazetatlösung 2 Jahre.
Der Geruch der erfindungsgemäßen Lösung ist nicht mehr stechend, sondern viel schwächer und angenehmer als der der Peressigsäure.
Trotz der nachgewiesenen guten Desinfektionswirkung kann man das Mittel als physiologisch unbedenklich für Mensch und Tier bezeichnen. Auch bildet es. vom Gesichtspunkt des Umweltschutzes aus betrachtet, keine schwer abbaubaren Rückstände.
-2- 282 644 Ausführungsbeispiele
75ml reines Glyzerintriazetat werden mit 25ml einer 40%igen Peressigsäure vermischt und 6 Tage bei 20 bis 250C stehengelassen. Das Reaktionsgemisch stellt eine etwa 30%ige Lösung von Glyzerinmonoperazetatdiazetat dar, die als Wirkstoff für das erfindungsgemäße Mittel verwendet wird.
Es werden 75g Glykoldiazetat mit 25g 40%iger Peressigsäure 5 Tage bei 20 bis 250C umgesetzt. Das erhaltene Reaktionsgemisch hat einen Gehalt von 20Gew.-% Glykolperazetatazetat.
2g des nach Beispiel 2 hergestellten Reaktionsgemisches werden mit 998ml destilliertem Wasser vermischt. Die Lösung dient als Mittel zur Hautdesinfektion. Beispielsweise können damit auch die Anlagen der künstlichen Niere steril und pyrogenfrei gemacht werden.
45g einer 30%igen Lösung von Glyzerinmonoperazetatdiazetat, wie sie etwa nach Beispiel 1 hergestellt werden kann, werden mit 955g Glyzerintriazetat vermischt. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, kann diese Lösung als Mittel zur Hautdesinfektion oder als Aerosol dienen. Sie ist 2 Jahre bei Zimmertemperatur haltbar, ohne daß der Wirkstoffgehalt abfällt. Man kann mit ihr Bakterien, Sporen und Viren schon bei einer Einwirkungszeit von 1 bis 2 Minuten abtöten.
920g einer 15%igen Lösung von Glyzerinmonoperazetatdiazetat werden mit 80g hochdisperser Kieselsäure gemischt. Es entsteht ein Gel, das eine breite Anwendung finden kann. Die hohe Wirkstoffkonzentration garantiert schon bei kürzester Anwendungszeit unter einer Minute vollständige Abtötung etwa von hochresistenten Viren, Bakterien, Sporen und Pilzen. Die Zubereitung ist auch zur Entgiftung von mikrobiologischen bzw. synthetischen Toxinen geeignet. Das Gel garantiert im übrigen über einen langen Zeitraum, der dem reinen Präparat nicht nachsteht, selbst bei unterschiedlichen Temperaturbereichen von -200C bis +35°C eine gleichmäßig gute Wirksamkeit. Die festgestellte npch nach 2 Jahren vorliegende unveränderte Wirksamkeit des Geles läßt eine erheblich längere Lagerfähigkeit erwarten.
Als Mittel zur hygienischen Hautdeöinfektion und zur Bekämpfung von Fußpilzerkrankungen und anderen superinfizierten Dermatoseri hat sich eine cremeartige Zubereitung, bestehend aus 40g einer 20%igen Glykolperazetatazetatlösung (wie nach Beispiel 2 hergestellt), 900g Glykoldiazetat und 80g hochdisperser Kieselsäure, bewährt. Damit können auch mit Erfolg Brandwunden behandelt werden.
Claims (2)
1. Mittel zur Abtötung von Bakterien, Pilzen, Viren und dergleichen sowie zur Unschädlichmachung natürlicher oder synthetischer Toxine, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff ein Reaktionsgemisch enthält, das durch Umsetzung von Glyzerintriazetat oder Glykoldiazetat mit 40%iger Peressigsäure gewonnen wurde, zusammen mit Verdünnungsmitteln und gegebenenfalls anderen Zusatzstoffen.
2. Mittel nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzstoff hochdisperse Kieselsäure zugesetzt ist.
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19808318A1 (de) * | 1998-02-27 | 1999-09-02 | Tetra Laval Holdings & Finance | Verfahren zum Sterilisieren von Verpackungen |
DE10106444C2 (de) * | 2000-02-11 | 2002-12-12 | Kesla Forschung U Service Kg | Mittel zur viruziden Händedesinfektion |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19808318A1 (de) * | 1998-02-27 | 1999-09-02 | Tetra Laval Holdings & Finance | Verfahren zum Sterilisieren von Verpackungen |
DE10106444C2 (de) * | 2000-02-11 | 2002-12-12 | Kesla Forschung U Service Kg | Mittel zur viruziden Händedesinfektion |
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