DD276234A1

DD276234A1 - Bekleidungsstuecke fuer kleinkinder mit bodenkontakt

Info

Publication number: DD276234A1
Application number: DD32079488A
Authority: DD
Inventors: Annerose Stueber; Georg Schrader
Original assignee: Oberbekleidung Erfurt Veb K
Priority date: 1988-10-17
Filing date: 1988-10-17
Publication date: 1990-02-21

Abstract

Die Erfindung betrifft Bekleidungsstuecke fuer Kleinkinder mit Bodenkontakt und ist besonders anwendbar beim Spielen von Kleinkindern in den Innenraeumen von Gemeinschaftseinrichtungen, wie z. B. Kinderkrippen. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Bekleidungsstueck an den Bodenkontaktstellen verstaerkt ist. Die Verstaerkungen bestehen aus waermedaemmendem, flexiblem Material; sie koennen als Partien zusaetzlich in die Grundware eingearbeiteten Fadenmaterials, als Einlagen oder als Applikationen ausgefuehrt sein und sind in den letztgenannten Faellen fest oder loesbar mit den Bekleidungsstuecken verbunden. Die Verstaerkungsstellen fuer die Bekleidungsstuecke werden in Abhaengigkeit vom Alter der Kleinkinder benannt. Die Verstaerkungen bewirken die Verminderung des lokalen, unerwuenschten Waermeentzugs bei Bodenkontakt, waehrend die bei der koerperlichen Aktivitaet entstehende freie Waerme ungehindert abgegeben werden kann. Fig. 1

Description

Hierzu 1 Seite Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung ist anwendbar auf dem Gebiot der Kinderbekleidung, insbesondere bei Bekleidungsstücken für solche Kinder, die sich durch Krabbeln, Kriechen oder Rutschen fortbewegen, aber den aufrechten Gang noch nicht beherrschen.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Es ist bekannt, Kinderkleidung mit Verstärkungen zu versehen, um die Verschleißfestigkeit zu erhöhen. In DE-GM 1957704 wurde ein Krabbelanzug für Kleinkinder beschrieben, der gefüttert ist und/oder Kunstlederverstärkungen an den Knien, den Ellbogen und am Gesäßteil hat, die in der Beschreibung als Schoner bezeichnet werden. Die Schoner können weich unterlegt soin. Mit dieser Ausführung kann eine wirksame Wärmedämmung der Bodenkontaktstellen von Kleinkindern nur partiell erreicht werden, da die betreffenden Stallen zum Großteil nicht erfaßt werden; andererseits wird durch die Abfütterung des Anzugs die aus der körperlicher. Aktivität von Kleinkindern resultierende .notwendige Wärmeabgabe eingeschränkt. Daneben wurde von BEYER eine kombinierfähige Mehrschichtbekleidung vorgeschlagen, die der Bewegungsaktivitöt der Kinder entsprechen soll und die je nech Beschäftigungsart teilweise abgelegt oderr ergänzt werden kann (Bekleidung und Maschenware 18[1979]6, S. 255). Eine solche Art der Bekleidung, wie sie auch im täglichen Leben praktiziert wird, ist aufwendig und birgt besonders beim Spielen von Kleinkindern in Innenräumen von Gemeinschaftseinrichtungen, wie z. B. Kinderkrippen, die Gefahr in sich, daß infolge zu dick oder zu dünn gewählter Kleidung, d. h. auch in Abhängigkeit von der Anzahl der getragenen Bekleidungsstücke, Überhitzungen oder lokaler, unerwünschter Wärmeentzug eintroton.

Ziel der Erfindung

Die Erfindung verfolgt das Ziel, Bekleidungsstücke für Kleinkinder zu schaffen, welcho eine ungehinderte Abgabe der bei der körperlichen Aktivität entstehenden ficiun Wärme an die Umgebung ermöglichen, andererseits aber einen lokalen, unerwünschten Wärmeentzug verhindern. Diese Bekleidungsstücke sollen mit wenig Aufwand herstellbar sein.

Derlegung des Wesens der Erfindung

Die erfinderische Aufgabe besteht in der Schaffung von Bekleidungsstücken, welche eine partiell unterschiedliche Wärmedämmung sichern. Dies soll in der Weise erfolgen, daß Bodenkontaktbereiche der Bekleidungsstücke eine höhere Wärmedämmung erhalten sollen als die übrigen Teile der Bekleidungsstücke.

Erfindungsgemäß erhalten die Bekleidungsstücke Verstärkungen in den Bereichen, welche vom Bodenkontakt betroffen sind. Dios sind, je nach Alter der Kleinkinder und somit nach dem Grad der Erlernung des aufrechten Ganges, unterschiedliche Bereiche. Bei den rog. Krabbelkindern - etwa ab 125. Lebenstag - tritt Bodenkontakt vorrangig mittels folgender Körperpartien ein: Handinnenflächen, medialer Unterarmanteil, Thoraxberoich ab 4.-5. Rippe, Abdomen einschl. Genitale, frontaler Anteil der Oberschenkel über die Knie verlaufend in den lateralen Anteil der Unterschenkel, dorsaler Anteil der Füße und dor Zehen. Das Bekleidungsstück, welches höhere Wärmedämmung für die genannten Körperpartien garantiert, enthält Verstärkungen im Brust- und Bauchbereich, auf der Innonseite der Unterarme und auf der Beinvordorseite. Ein spezieller Handschutz erfolgt nicht.

Für die Kleinkinder etwa ab 275. Lebenstag, die sog. Rutschkinder, ist charakteristisch, daß folgende Körperpartien bei der körperlichen Aktivität vorrangig Bodenkontakt haben: Handinnenflächen, Gesäß, medialer Anteil der Oberschenkel, tibial u Anteil der Unterschenkel, medialer Anteil der Füße über deren Ballen bis zu den Großzehen. Das wärmedämmende Bekleidungsstück ist eine Hose, bei welcher die innere Beinlänge der vorderen Hosenteile in voller Länge und die innere Beinlänge der hinteren Hosenteile im Bereich der Gesäbnaht verstärkt sind. Der Schutz des Fußbereichs erfolgt durch gesonderte, an sich bekannte Bekleidungsstücke.

Die Verstärkungen bestehen auswärmedämmendem, flexiblem Material. Dies können sowohl textile Flächengebilde aller Art als auch nichttextilo Flächen, wie z. B. Leder, sein. Die Verstärkunger, können ein- oder mehrlagig und als Einlagen oder Applikationen ausgeführt sein. Daneben können die Verstärkungen auch darin bestehen, daß das textile Flächengebilde, aus dem (Jas Bekleidungsstück besteht, an den Bodenkontaktstellen lediglich durch Veränderung der zur Flächenherstellung angewandten Bindungstechnik verstärkt ist, daß also keine zusätzliche Verstärkungsfläche eingesetzt werden muß. Vorteilhaft läßt sich dies z. B. beim Einsatz von Gewirken oder Gestricken für das Bekleidungsstück anwenden. Schließlich können die Verstärkungen, speziell wenn sie als Einlagen ausgeführt sind, auch lösbar mit dem Bekleidungsstück verbunden sein. Die Lösbari.eit bewirkt eine Vergrößerung des Einsatzbereiches des Bekleidungsstückes und kann beispielsweise durch Klettverbindungen oder durch andere, an sich bekannte Verbindungselemente herbeigeführt werden.

Austuhrunrjsbelsplele Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbaispielen erläutert worden. In den zugehörigen Abbildungen zeigen Fig. 1: Bekleidungsstücke für Kleinkinder ab etwa 125. Lebenstag; Fig. 2: dio Vorderansicht eines Bekleidungsstücks für Kleinkinder etwa ab 275.Lebenstag; Fig. 3: die Rückansicht eines Bekleidungsstücks nach Fig. 2 Das Bekleidungsstück für Kleinkinder ab etwa 125. Lebenstag (Krabbelkinder) ist zweiteilig ausgeführt und besteht aus einer Latzhose 1 und einem Jäckchen 2. Die Latzhose 1 besitzt Vorstärkungen 1.1. im Brustteil, 1.2. im Bauchteil und 1.3. auf der Beinvordersei'.e, wobei letztere unterhalb der Knie schräg nach außen verlaufen. Beim Jäckchen 2 ist die Innenseite der Unterarme mit Verstärkungen 2.1. versehen. Latzhose 1 und Jäckchen 2 sind aus Gestricken gefertigt; die Verstärkungen 1.1., 1.2., 1.3. und 2.1. sind Teile mit zusätzlich

eingestrickten Fäden.

Für Kleinkinder ab etwa 275. Lebenstag (Rutschkinder) besteht dio Erfindung in einer Hose 3, welche Verstärkungen 3.1. im

unteren Bereich der inneren Beinlänge der vorderen Hosenteile und Verstärkungen 3.2. im Gesäßbereich (oberer Bereich) der inneren Beinlänge der hinteren Hosenteile enthält. Die Hose 3 besteht aus Gewebe; die Verstärkungen 3.1. und 3.2. sind als fest mit der Hose 3 vernähte, außen aufgesetzte ZusMzschnitteile ausgeführt und mehrlagig, da sich zwischen Hose 3 und der

Außenschicht cW Verstärkungen 3.1. und 3.Jl. ein voluminöses Vlies befindet. Im Rahmen des Wtsens der Erfindung könnon weitere Ausführungen leicht realisiert werden, wobei sich über die reine

bekleidungsphysiologische Funktion hinaus vielfältige neuartige Gestaltungsmöglichkeiten ergeben.

Claims

1. Bekleidungsstücke für Kleinkinder mit Bodenkontakt, gekennzeichnet dadurch, daß die Bekleidungsstücke in den Bodenkontaktbereichen verstärkt sind.

2. Bekleidungsstücke nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß eine Latzhose (1) im Brustteil eine Verstärkung (1.1.), im Bauchteil eine Verstärkung (1.2.) und auf der Beinvorderseite Verstärkungen (1.3.; enthält, wobei letztere unterhalb der Knie nach der Beinaußenseite zu verlaufen, und daß ein Jäckchen (2) Verstärkungen (2.1) auf der Innenseite der Unterarme enthält.

3. Bekleidungsstücke nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß eine Hose (3) im unteren Bereich der inneren Beinlänge der vorderen Hosenteile Verstärkungen (3.1.) und im oboren Bereich der inneren Beinlänge der hinteren Hosenteile Verstärkungen (3.2.) enthält.

4. Bekleidungsstücke nach Anspruch 1 und 2 oder 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Verstärkungen aus wärmedämmendem, flexiblem Material, voizugsweise aus tey'.ilen FlächengebikJen oder Leder, bestehen.

5. Bekleidungsstücke nach Anspruch 1 und 2 oder 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Verstärkungen als Partien zusätzlich in die Grundware eingearbeiteten Fadenmaterials, als Einlagen oder als Applikationen ausgeführt sind.

6. Bekleidungsstücke nach Anspruch 1 und 2 oder 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Verstärkungen fest oder lösbar mit den Bekleidungsstücken verbunden sind.