DD269776A1 - Mittel zur beeinflussung des blatt-wurzel-verhaeltnisses bei zuckerrueben - Google Patents

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Guenther Schilling
Steffan Otto
Manfred Hartmann
Matthias Schnabelrauch
Guenter Geschwend
Dieter Klemm
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Univ Halle Wittenberg
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Abstract

Die Erfindung betrifft Mittel zur Veraenderung des Blatt-Wurzel-Verhaeltnisses von Zuckerrueben. Ziel der Erfindung ist es, den Weisszuckerertrag von Zuckerrueben zu erhoehen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, 2,4-D-Derivate zu entwickeln, die eine 2,4-D-"Stosswirkung" im Blatt vermeiden, aber durch schrittweise 2,4-D-Freisetzung eine gewuenschte Umsteuerung des Wachstums zugunsten der Wurzelkoerperbildung bewerkstelligen. Als erfindungsgemaesse Mittel werden Cellulose-2,4-Dichlorphenoxyessigsaeurederivate verwendet, die uebliche Streck- oder Verduennungsmittel und/oder oberflaechenaktive Stoffe enthalten und auch mit 2,3-Dichlorisobuttersaeure oder anderen Wachstumsregulatoren und/oder Phytohormonen, Duengemitteln oder Pflanzenschutzmitteln formuliert bzw. gemeinsam mit solchen Stoffen appliziert werden koennen.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Veränderung des Blatt-Wurzel-Verhältnisses bei Zuckerrüben zugunsten des Rübenkörpers. Die Erfindung ist für den Zuckerrübenanbau von Bedeutung.
Charakterisierung der bekannten technischen Lösungen
Es ist bekannt, daß Kombinationen von 2,3-Dichlorisobutyrat mit Chlor-Cholin-chlorid und/oder 2,4-Dichlorphenoxy-essigsäure (2,4-D) das Blatt-Wurzel-Verhältnis bei Wurzelfrüchten, ζ. B. Betarüben, zugunsten des Rübenkörpers verändern und dadurch Ertragssteigerungen dieser Kulturpflanzen ermöglichen (DD-PS 145880, Int. Cl.3 A 01 N 37/02). Der Nachteil dieser Wirkstoffkombination besteht vorrangig darin, daß die 2,4-Dichlorphenoxy-essigsäure-Komponente zwar den Wurzelkörperertrag bei Zuckerrüben erhöht, aber zugleich epinastisches Wachstum der Blätter hervorruft. Das kann zu einer Senkung des Saccharosegehaltes im Rübenkörper führen (vgl. S.OTTO und G.SCHILLING, Tag.-Ber., Akad. Landwirtsch.-Wiss. DDR 231,65-73 [1985]). Epinastiebildungen der Blätter und Absenkungen der Saccharosegehalte bei alleiniger Anwendung von 2,4-D bei Zuckerrüben wurden auch von E.V. LESCENKO und A. S. OKANENKO, A. S. (Aktivnost i napravlennost dejstvija sacharozo-sintotazy svekly. V. Hn.: GRODZINSKOGO, D. M.: Sovremennye problemy fiziologii i biochemii sacharnoj svekly,Kiev, Naukova Dumka, 87-93 [1981 !!beobachtet, Sn waren die Zuckerertragssteigerungen — trotz hoher Wurzelmehrerträge — unsicher.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung ist es, den Weißzuckerertrag von Zuckerrüben zu erhöhen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, 2,4-D-Derivate zu entwickeln, die eine 2,4-D-„Stoßwirkung" und folglich epinastieauslösende überhöhte 2,4-D-Konzentrationen im Blatt vermeiden, durch schrittweise 2,4-D-Freisetzung aber die gewünschte Umsteuerung des Wachstums zugunsten der Wurzelkörperbildung bei Ausschaltung der nachteiligen Nebenwirkungen auf den Saccharosegehalt bewerkstelligen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man Mittel auf die Zuckerrübenpflanzen appliziert, die mindestens eine Verbindung der unten angegebenen allgemeinen Formel neben üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen enthalten. Es handelt sich dabei um polymere Cellulose-2,4-Dich!orphenoxyessigsäurederivate, im folgenden 2,4-D-P genannt, der allgemeinen Formel:
CH2OR
in der bedeuten
η β 100 - 1500
R = 1. -H
2. -CH2-COO"
3. -CO-CH-O
4. -CH2-CO-O-(CH2-CH2-O-/ri,C0-CH2
-0- /θ V-Cl
Cl
1-4,
Dabei muß in jedem Falle R in der unter 3. oder 4. genannten Form anwesend sein.
Die in den erfindungsgemäßen Mitteln enthaltenen üblichen Hilfs- und Zusatzstoffe sind insbesondere flüssige oder feste Streckoder Verdünnungsmittel und/oder oberflächenaktive Stoffe. Außerdem können die Verbindungen der allgemeinen Formel in Kombination mit 2,3-Dichlorisobuttersäure (DCiB) oder anderen Wachstumsregulatoren und/oder Phytohormonen, Düngemitteln oder Pflanzenschutzmitteln formuliert sein oder gemeinsam mit solchen Stoffen appliziert werden. Die erfindungsgemäßen Mittel werden durch Vermischen der Verbindungen dsr allgemeinen Formel mit den Zusätzen hergestellt und liegen dann als Lösung, Emulsion oder Suspension vor.
Die erfindungsgemäßen Mittel werden auf die oberirdischen Teile der Zuckerrübenpflanzen appliziert. Der effektive Anwendungszeitraum liegt zwischen Mitte Juni und Ende August
Für 2,4-D-P wird eine 2,4-D-Aufwandmenge von 25-500g/ha eingesetzt. Im Falle der gleichzeitigen Verwendung von DCiB in der Mischung beträgt die Dosis 0,25 bis 1 kg/ha DCiB.
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Beispiel 1
Gsfäßversuch mit Zuckerrüben:
Die Versuche wurden in Mitscherlichgefäßen durchgeführt, wobei folgende Versuchsanordnung galt:
Boden/Quarzsand-Gemisch (1 kg/5kg je Gefäß mit schwach saurem pH-Wert, Nährstoffversorgung in Form von 2,8g CaHPO4 · 2H20,1,6g K2SO4,3g MgSO4 · 7H20,2ml 5%ige FeCI3-Lösung, 1 ml A-Z-Lösung (a) nach Hoagland, 3g N als NH4NO3 und/oder KNO3 in mehreren Einzelgaben. Wasserversorgung durch tägliches Gießen nach Gewicht (55% der maximalen Wasserkapazität). Die Applikation erfolgte Ende Juli durch Spritzen wässeriger Lösungen auf den Blattapparat. Die erzielten Ergebnisse gehen aus der nachstehenden Tabelle hervor.
Tab.i Wirkung von 2,4-D-P im Gefäßversuch 1983 Wurzeltrockenmasse Saccharosegehalt 0S Blattanzahl insgesamt je Pflanze
Variante Blattrockenmasse 386(100) 431(112) 507(131) 12,1 8,1 12.7 56(100) 32(57)· 40(71)·
Kontrolle 2,4-D(100g/ha) 2,4-D-P (100g/ha2,4-D) 222(100) 181 (82) 198(89)
* signifikant im Vergleich zur Kontrolle (t-Test α £ 0,05
Beispiel 2
Feldversuche mit Zuckerrüben:
Die Versuche erfolgte ί auf einem Lößstandort (si. Lö 2 65/64, D 6c). Die Mittei wurden als wässerige Lösungen (Tankmischungen) auf trockene Pflanzenbestände gespritzt, wobei die Behandlung Ende Juli/Anfang August erfolgte. Jede Wirkstoffvariante wurde bei einer Parzellengröße von 20m2 (Ernteparzelle) in vierfacher Wiederholung geprüft. Aussaat, Pflege und Düngung erfolgten zu den agrotechnisch günstigen Terminen. Die Ergebnisse werden in Tab. 2 gezeigt.
Tab. 2
Wirkung von 2 ,4-D-P im Feldversuch 1985 und 1986 auf den Weißzuckerertrag rel. Saccharosegehalt 0S Weißzuckerertrag dt/ha rel. (100) (106,3)· (100) (112,7)»
Versuchsjahr Variante Rübenertrag dt/ha (100) (106,8)· (100) (114,3)· 19,1 19,1 18,8 18,7 81,0 86,1 81,1 97,0
1985 1986 Kontrolle 2,4-D-P(100g2,4 Kontrolle 2,4-D-P 485,9 -D) 518,9 574,9 657,2
signifikoni im Vergleich zur Kontrolle (t-Test α S 0,05)

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Mittel zur Beeinflussung des Blatt-Wurzel-Verhältnisses bei Zuckerrüben, gekennzeichnet dadurch, daß sie neben üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel I enthalten, in der
CH, OR
400 - 1500
R * 1. - H
2. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß sie flüssige oder feste Streck- oder Verdünnungsmittel und/oder oberflächenaktive Stoffe enthalten.
2. -CHi-COO"
j π
und n' = 1 bis 4 bedeuten, wobei in jedem Fall R in der unter 3. oder 4. genannten Form anwesend sein muß.
3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß man die Verbindungen der allgemeinen Formel I in Kombination mit 2,3-Dichlorisobuttersäure oder anderen Wachstumsregulatoren und/oder Phytohormonen, Düngemitteln oder Pflanzenschutzmitteln formuliert bzw. gemeinsam mit solchen Stoffen appliziert.
4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß im Falle der gleichzeitigen Verwendung von DCiB dessen Aufwandmenge 0,25 bis 1 kg/ha beträgt.
5. Verfahren zur Herstellung der Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß man die Verbindungen der allgemeinen Formel I mit den Zusätzen vermischt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet dadurch, daß man die Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3 als Lösung, Emulsion oder Suspension formuliert.
7. Verwendung der Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß man sie zur Erhöhung des Weißzuckerertrages von Zuckerrüben einsetzt.
8. Verwendung gemäß Anspruch 6, gekennzeichnet dadurch, daß man die Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zwischen Mitte Juni und Ende August auf die oberirdischen Teile der Zuckerrübenpflanzen appliziert.
9. Verwendung smäß Anspruch 7 und 8, gekennzeichnet dadurch, daß man die Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3 als wäßrige Lösung, Suspension oder Emulsion in Aufwandmengen von 25 bis 500g/ha Wirkstoff der allgemeinen Formel I appliziert.
DD31306788A 1988-02-22 1988-02-22 Mittel zur beeinflussung des blatt-wurzel-verhaeltnisses bei zuckerrueben DD269776A1 (de)

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