DD269616A1 - Verfahren zur herstellung eines hochreinen berylliumoxidpulvers hoher sinterfaehigkeit - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines hochreinen berylliumoxidpulvers hoher sinterfaehigkeit Download PDF

Info

Publication number
DD269616A1
DD269616A1 DD25820183A DD25820183A DD269616A1 DD 269616 A1 DD269616 A1 DD 269616A1 DD 25820183 A DD25820183 A DD 25820183A DD 25820183 A DD25820183 A DD 25820183A DD 269616 A1 DD269616 A1 DD 269616A1
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
beryllium
purity
beo
powder
producing
Prior art date
Application number
DD25820183A
Other languages
English (en)
Inventor
Friedmar Kerbe
Reiner Irmisch
Original Assignee
Hermsdorf Keramik Veb
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hermsdorf Keramik Veb filed Critical Hermsdorf Keramik Veb
Priority to DD25820183A priority Critical patent/DD269616A1/de
Publication of DD269616A1 publication Critical patent/DD269616A1/de

Links

Landscapes

  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines hochreinen, gut trocken verpressbaren BeO-Pulvers durch thermische Zersetzung von Berylliumoxalat. Ziel der Erfindung ist ein BeO-Pulver, das sich zu einer Keramik hoher Dichte, guter Oberflaechenbeschaffenheit und ausgezeichneter thermischer und elektrischer Kennwerte verarbeiten laesst, ohne dass bei der Herstellung des Pulvers aggressive Spaltprodukte entstehen. Erfindungsgemaess wird aus einer, durch mehrstuendige Reaktion gewonnenen, waessrigen heissgesaettigten Loesung von Berylliumoxid, Berylliumhydroxid oder basischem Berylliumcarbonat mit waessriger Oxalsaeure bei einem p H-Wert 1 und einer Unterstoechiometrie an Oxalsaeure unter Ruehren und Abkuehlung auf einer Temperatur von 0 bis 10C ein Berylliumoxalat ausgefaellt, das anschliessend wasserfrei gewaschen und getrocknet und danach bei Temperaturen zwischen 800 und 900C an Luft thermisch zersetzt wird. Das so gewonnene Pulver laesst sich zur Herstellung von BeO-Keramiken fuer die Elektrotechnik und Elektronik einsetzen.

Description

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Die verbreitetsten industriellen Verfahren zur Herstellung eines sinterfähigen Berylliumoxidpulvars sind die thermische Zersetzung vorrangig von Berylliumsulfat (US 3431073) und in untergeordnetem Maße Berylliumhydroxid (J.Nucl.Mat. 14 [1964] 326-337) sowie die Hydrolyse von basischen Berylliumacetat (J.Nucl.Mat. 11 [1964] 3,310-319). Daneben werden in Laborverfahren als Ausgangsverbindur.g basisches Berylliumcarbonat (Blesinskij, S.V., u.a. — Chimija berillija — Izd AN Kirg.SSSR, Frunze 1955) und Berylliumoxalat (J. Nucl. Mat. 3 [1961 ] 3,302-310) genannt.
Berylliumsulfat liefert nach der Kalzinierung mit Sulfat beladenes BeO, das sich erst bei hohen Temperaturen (bis 12000C) und langen Kalzinierungshaltezeiten (10 bis 20 Stunden) auf einen Restsulfatgehalt von etwa 0,1 % bringen läßt. Darüber hinaus entstehen aggressive Spaltgase (SOi, SO3), die gemeinsam mit dem entstehe τ de η Wasser gerätetechnische Schwierigkeiten (Korrosion, Entfernung) mit sich bringen. Bei bindemittelfreier Preßlingsherstellung (Trockenpressen) entstehen bei diesen Oxiden gehäuft Kleber, so daß sich eine Oberflächenachbehandlung der Sinterkörper notwendig macht. Im Falle der Forderung nach hochreinen Produkten werden .xtraktionsschritte mit einem Acety!aceton-/H<>.!ogenwasserstof'gemisch oder Umkristallisation vorgeschlagen (J. Nucl. Mat. 11 [1964) 3,310-319). Gefällte Berylliumhydroxide sind stark mit adsorbierten, schwer entfernbaren erhalten bleiben. Ohne weitere Reinigungsschritte ist das daraus erhaltene BeO nicht für elektronische Zwecke einsetzbar.
Die Darstellung des BeO über Berylliumacetat liefert zwar reine Produkte, sie können aber auf Grund des niedrigen Siedepunktes des Acetats nicht direkt zu Oxid kalziniert werden. Die Zersetzung erfolgt deshalb über den Umweg der Hydrolyse in Wasser zu Hydroxid. Diese Darstellung ist aufwendig und es werden nicht die Sinterdichten des über Berylliumsulfat hergestellte Oxide erreicht.
Das im Laborverfahren über Beryiliumoxdiat darnestellte Oxid wird zwar als hochrein (J. Nucl. Mat. 3, [1961 ] 3,302-J10) bezeichnet, hat aber eine offenbar ungünstige t/ jrphologie, so daß die Sinterdichten- bedeutend unter denen nach der Sulfatmethode erhalten liegen (Cooperstein, R. — Sintorability studies of BeO compacts; UCRL-6725). Außerdem liegen Angaben über die Zusammensetzung des eingesetzten Oxalats und dessen Herstellung nicht vor. Bekannt ist aber die Existenz der beiden Berylliumoxalate BeC2O4 3H2O und BeC2O4 H2O (Gmelins Handbuch, 8.Auflage, S. 156ff). Je nach Darstellungsbedingungen können sehr unterschiedliche „Oxalatprodukte" resultieren, die von gummiartigen, nicht kristallinen Massen über das Trihydrat (in zwei Modifikationen), vermischt mit freien nadeiförmigen Oxalsäurekristallen, bis hin zu Undefinierten basischen Berylliumoxalaten reichen können. Je nach Konstitution und Zusammensetzung dieser Oxalate ergeben sich bei thermischer Zersetzung die unterschiedlichsten BeO-Pulver, die — wie eigene Untersuchungen gezeigt haben — gravierende Unterschiede hinsichtlich ihres Sinterverhaltens aufweisen.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht einmal darin, ein BeO-Pulver herzustellen, das ohne zusätzliche Reinigungs- und Plastifizierungsschritte eine Keramik liefert, die eine hohe Reinheit und Dichte, gute Oberfläche rbeschaffenheit und ausgezeichnete thermische und elektrische Kennwerte besitzt, wie sie für den Einsatz in der Elektrotechnik und Elektronik erforderlich sind. Zum anderen soll ein Verfahrensweg eingeschlagen werden, der während der Kalzinierung keine die Apparaturen angreifenden Spaltprodukte liefert und reproduzierbar ist.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines hochreinen BeO-Pulvers hoher Sinterfähigkeit durch thermische Zersetzung von Berylliumoxalat anzugeben, mit dem zunächst ein spezifisches Berylliumoxalat gewonnen wird, das in ein Berylliumoxid günstiger Morphologie zersetzt werden kann.
Erfindungsgemäß erfolgt dies, indem zunächst in einer mehrstündigen'Reaktion eine wäßrige heißgesättigte Lösung von Berylliumoxid, Berylliumhydroxid oder basischem Berylliumcarbonat mit wäßriger Oxalsäure erzeugt wird. Aus dieser wäßrigen
heißgesättigten Lösung wird unter Rühren und Abkühlung auf eine Temperatur zwischen O und 1O0C bei einem pH-Wert S1 und einer Unterstöchiometrie an Oxalsäure ein Berylliumoxalat ausgefällt. Anschließend wird das ausgefällte Berylliumoxalat wasserfrei gewaschen und getrocknet und bei Temperaturen zwischen 800 und 900°C an Luft thermisch zu einem hochreinen BeO-Pulver guter Sinterfähigkeit zersetzt. Auf diese Weise lassen sich BeO-Pulver technischer Reinheit zu einem hochreinen, gut trocken verpreßbaren BeO-Pulver hoher Sintertähigkeit verarbeiten.
Ausführungsbeispiel An einem Beispiel soll die Erfindung näher erläutert werden.
In einem 11-Erlenmeyerkolben mit Rückflußkühler werden gleichzeitig 100g unreines BeO, 503,6 g Oxalsäuredihydrat (0,005 mol unterstöchiometrisch) und 500 ml deionisiertes Wasser gegeben. Das Gemisch wird sieben Stunden gekocht, heiß filtriert und das klare Filtrat bis zum Kristallirationsbeginn eingedampft. Die wäßrige heißgesättigte Lösung wird unter Naßeiskühlung ständig gerührt. Beim Erreichen einer Temperatur von 20 bis 300C fällt Berylliumoxalat schlagartig aus. Unter weiterem Rühren wird auf eine Temperatur von etwa +50C gekühlt. Danach erfolgt die Filtration und das Waschen dos Niederschlages mit dreimal je 200 ml Aceton und zweitägigem Trocknen im Trockenschrank bei einer Temperatur von 600C. Dabei verliert das ausgefallene Trihydratoxalat 2 Mole Wasser. Es entsteht ein schneeweißes, lockeres Monohydratoxalat mit einer Schüttdichte um 0,5g/cm3. Die Kalzinierung erfolgt an Luft bei einer Temperatur zwischen 800 und 9000C innerhalb 4 bis 8 Stunden. Das enstehende BeO-Pulver hat eine Schüttdichte > 0,3g/cm3 und eine spezifische Oberfläche von etwa 4OmVg, ist sehr gut trockenverpreßbar und liefert kantenstabile Preßlinge hoher Oberflächenqualität. Die Sinterdichten liegen bei 90 bis 97% theoretischer Dichte.

Claims (1)

  1. Vorfahren zur Herstellung eines hochreinen BeO-Pulvers hoher Sinterfähigkeit durch thermische Zersetzung von Berylliumoxalat, gekennzeichnet dadurch, daß aus einer, durch mehrstündige Reaktion gewonnenen, wäßrigen heißgesättigten Lösung von Berylliumoxid, Berylliumhydroxid oder basischem Beryüiumcarbonat mit wäßriger Oxalsäure bei einen pH-Wert S1 und einer Unterstöchiomet; ie an Oxalsäure unter Rühren und Abkühlung auf eine Temperatur von 0 bis +100C ein Berylliumoxalat ausgefällt wird, das anschließend wasserfrei gewaschen und getrocknet und danach bei Temperaturen zwischen 800 und 9000C an Luft thermisch zersetzt wird.
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines hochreinen Berylliumoxidpulvers hohr Sinterfähigkeit durch thermische Zersetzung von Berylliumoxalat. Das erfindungsgemäß hergestellte Berylliumoxidpulver ermöglicht die Fertigung von ΒθΟ-Sinterkörpern hoher Dichte und Reinheit, guter Obarflächenbeschaffenheit und ausgezeichneter thermischer und
    elektrischer Kennwerte für den Einsatz in der Elektrotechnik und Elektronik,
    t
DD25820183A 1983-12-20 1983-12-20 Verfahren zur herstellung eines hochreinen berylliumoxidpulvers hoher sinterfaehigkeit DD269616A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD25820183A DD269616A1 (de) 1983-12-20 1983-12-20 Verfahren zur herstellung eines hochreinen berylliumoxidpulvers hoher sinterfaehigkeit

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD25820183A DD269616A1 (de) 1983-12-20 1983-12-20 Verfahren zur herstellung eines hochreinen berylliumoxidpulvers hoher sinterfaehigkeit

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD269616A1 true DD269616A1 (de) 1989-07-05

Family

ID=5553153

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD25820183A DD269616A1 (de) 1983-12-20 1983-12-20 Verfahren zur herstellung eines hochreinen berylliumoxidpulvers hoher sinterfaehigkeit

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD269616A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4436903C2 (de) * 1994-10-15 2003-10-30 Daimler Chrysler Ag Anordnung zur elektromagnetischen Abschirmung von elektronischen Schaltungen und Verfahren zur Herstellung einer solchen Anordnung
CN106467312A (zh) * 2015-08-18 2017-03-01 中国科学院上海应用物理研究所 一种氧化铍的纯化方法及其产物

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4436903C2 (de) * 1994-10-15 2003-10-30 Daimler Chrysler Ag Anordnung zur elektromagnetischen Abschirmung von elektronischen Schaltungen und Verfahren zur Herstellung einer solchen Anordnung
CN106467312A (zh) * 2015-08-18 2017-03-01 中国科学院上海应用物理研究所 一种氧化铍的纯化方法及其产物

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE4447578C2 (de) Ternäre Lithium-Mischoxide, Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung
EP0318111B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Bariumtitanat in Pulverform
DE3633309C2 (de) Zusammensetzung auf der Basis von Zirkoniumdioxid und Verfahren zu ihrer Herstellung
EP0828690B1 (de) Sphäroidisch agglomeriertes basisches kobalt(ii)carbonat und sphäroidisch agglomeriertes kobalt(ii)hydroxid, verfahren zu ihrer herstellung sowie deren verwendung
DE3006262C2 (de) Verfahren zur Herstellung von fasrigen Titansäure-Metallsalzen
DE3131976A1 (de) &#34;salzschmelze-synmthese von erdalkalizirconatpulver&#34;
DE3727396A1 (de) Verfahren zur herstellung von keramischen pulvern mit perowskitstruktur
DD269616A1 (de) Verfahren zur herstellung eines hochreinen berylliumoxidpulvers hoher sinterfaehigkeit
DE3415324C2 (de) Verfahren zur Herstellung von sinterfähigem Pulver aus &amp;gamma;-LiAl0&amp;darr;2&amp;darr; und dessen Verwendung
DE3532689C2 (de) Verfahren zum Aufbringen von Uranhydroxid auf UO2-Teilchen vor der Erzeugung des flüchtigen Binders zum Sintern
DE2820078A1 (de) Verfahren zur herstellung von bayerit
EP0121043B1 (de) Verfahren zur Herstellung feinverteilter Dispersionen von Metalloxiden in Aluminiumhydroxid
EP0421076A1 (de) Zirkondioxidpulver, Verfahren zu seiner Herstellung, dessen Verwendung sowie daraus hergestellte Sinterkörper
DE3623734A1 (de) Verfahren zur herstellung von mullit mit hoher reinheit
DE3310924C2 (de)
EP0090946A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Dihydroxialuminiumnatriumcarbonat
DE1026287B (de) Verfahren zur Herstellung von Bariummetatitanat hoher Reinheit
DE2252075A1 (de) Verfahren zur herstellung gesinterter beta-aluminiumoxid-koerper
DE3415323A1 (de) Verfahren zur herstellung von sinterfaehigem pulver aus lithiummetasilikat li(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)sio(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts) und dessen verwendung
DE3614437A1 (de) Verfahren zur herstellung pulverisierter keramischer rohstoffe komplexer oxide
JPH013019A (ja) ペロブスカイト型セラミックス微粉末の製造方法
EP0302368A2 (de) Verfahren zur Herstellung sinterfähiger Pulver für binäre und multinäre, keramische Oxidwerkstoffe
DE3143921A1 (de) Verfahren zur herstellung von basischem zirkoniumkarbonat
DE60009699T2 (de) Diammonium ruthenium diethylentriaminpentaacetat oder hydrate davon und ein verfahren zur herstellung von beidem
DE3415326A1 (de) Verfahren zur herstellung von sinterfaehigem pulver aus lithiumorthosilikat li(pfeil abwaerts)4(pfeil abwaerts)sio(pfeil abwaerts)4(pfeil abwaerts) und dessen verwendung

Legal Events

Date Code Title Description
ENJ Ceased due to non-payment of renewal fee