DD267720A1 - Verfahren zur herstellung von hochreinem, sehr feindispersen ain-pulver - Google Patents

Verfahren zur herstellung von hochreinem, sehr feindispersen ain-pulver Download PDF

Info

Publication number
DD267720A1
DD267720A1 DD31021887A DD31021887A DD267720A1 DD 267720 A1 DD267720 A1 DD 267720A1 DD 31021887 A DD31021887 A DD 31021887A DD 31021887 A DD31021887 A DD 31021887A DD 267720 A1 DD267720 A1 DD 267720A1
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
powder
pyrolysis
production
reaction
alcl3
Prior art date
Application number
DD31021887A
Other languages
English (en)
Inventor
Reiner Irmisch
Original Assignee
Akad Wissenschaften Ddr
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Akad Wissenschaften Ddr filed Critical Akad Wissenschaften Ddr
Priority to DD31021887A priority Critical patent/DD267720A1/de
Publication of DD267720A1 publication Critical patent/DD267720A1/de

Links

Landscapes

  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstelung von hochreinem, sehr feindispersem AlN-Pulver aus AlCl3 durch Umsetzung mit NH3. Dieses Pulver dient der Fertigung dicht gesinterter, polykristalliner Keramiken, die vorzugsweise Anwendung finden in Elektro- und Halbleitertechnik als- elektrische Isolatoren- Dielektrikum fuer hohe Temperaturen- Substrat fuer die Hochleistungselektronik.Das Ziel der Erfindung ist es, ein verbessertes und fuer den technischen Einsatz geeignetes Verfahren zur Herstellung von AlN-Pulver aus AlCl3 bereitzustellen, das eine hohe Ausbeute mit guter Erzeugnisqualitaet verbindet, so dass eine mechanische Nachbehandlung vermieden wird. Die Erfindung loest die Aufgabe, das Verfahren zur Herstellung von AlN-Pulver aus AlCl3 durch Umsetzung dieser Verbindung mit NH3 in Aluminiumtrichlorid-Ammoniakate und anschliessender Pyrolyse dieser Zwischenverbindung so zu veraendern, dass ein hochreines, feindisperses Pulver gewonnen werden kann, indem die Umsetzung des AlCl3 unter Ammoniakunterschuss bei T500C zu AlCl3xNH3 mit x3 erfolgt und die anschliessende Pyrolyse in Gegenwart eines W- oder Mo-Katalysators bei mindestens 900C vorgenommen wird.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hochreinem, sehr feindispersem AIN-Pulver aus AICI3 durch Umsetzung mit NH3.
Dieses Pulver dient der Fertigung dicht gesinterter, polykristalliner Keramiken, die vorzugsweise Anwendi<rig finden in der Elektro- und Halbleitertechnik als
— elektrische Isolatoren
— Dielektrikum für hohe Ί ι mperaturen
— Substrat für die Hochleisungselektronik.
Als weitere Einsatzgebiete zeichnen sich für den chomisch außerordentlich widerstandsfähigen Hoch;emperatu werkstoff Anwendungen als Tiegelmaterial für Aluminiumschmelzen oder in der Einkristallzucht, als Verdampferquelle für moderne Verfahren der Oberflächenbeschichtung, als Trägermaterial für Laserdioden, als Hüllmaterial für Gaslager u. a. ab.
Charakteristik des bekannton Standes der Technik
Prinzipiell kann man die Herstellung von AIN-Pulver auf drei Wege reduzieren:
Hauptverfahren ist die Direktnitridierung von metallischem Al-Pulver unterschiedlicher Körnuiig in N2- oder NH3-Atmospl'äre bei hohen Temperaturen (G. V. SamsonovandT.V.Dubovik, Tsvet. Metal. 35 [1962156) oder im Lichtbogen (G.P.Vissokovand LB. Brakalov, J.Mat. Sei. 18(198312011).
Da prinzipiell harte Produkte anfallen, ist stets ein sich anschließender Mahlvorgang unumgänglich. Dieser führt einmal nur zu einer begrenzten Feinheit des Pulvers, zur Eintragung von Verunreinigungen aus Mahlkörpern und Mahlkopf, und zum anderen verbleiben verfahrensbedingt Reste unumgesetzten Aluminiums zurück.
Auf diesem Verfahrensweg der Direktnitridierung von Al-Metall mit allen seinen Varianten wird es nicht möglich sein, eine AIN-Keramik mit voller Nutzung der ausgezeichneten Eigenschaften herzustellen.
Der zweite Weg sind Aluminiumreduktionsverfahren, bei denen Aluminiumoxid in inniger Vermischung mit feinem Kohlenstoffpulver in N2- oder NH3-Atmosphäre zu AIN umgewandelt wird. Der Gehalt an nichtumgesetztem Al jminiumoxid, Kohlenstoff und elementarem Aluminium kann bei diesem Verfahren nur begrenzt reduziert werden. Die Farbe ist im allgemeinen schwarz oder dunkelgrau, so daß neben einer optimalen Wärmeleitfähigkeit auch keine bisweilen gewünschte Lichtdurchlässigkeit erreicht werden kann.
Selbst eine Weiterentwicklung des Verfahrens durch Naßvormischen der Komponenten mittels Kugelmühle wird die genannten Einschränkungen nicht beseitigen können (N.Kuramoto, K.Sagamikara, H.Taniguchi und K.Chigasaki, OS-DE 3333406 A1 vo η
Die dritte Gruppe der Umsetzungen geht von Al-Verbindungen des folgenden Typs R3AI (R = Halogen, Alkylgruppe) aus, wobei unter NH3-Einwirkung stickstoffhaltige Zwischenverbindungen entstehen, die einer Pyrolyse unterworfen werden.
Bei HalogensubstitucnOn kommen Fluor und Chlor zum Einsatz. Die Umsetzungen von AIF3 (hergestellt aus [NH J3AIF6) mit NH3 bei 8000C bis 10000C zu AIN nach Huseby (I. Huseby, I. Amer.Ceram. soc. 66 (1983) 217) erfordert Apparaturen aus sehr teuren Pt-Ru-Legierungen, da im Gleichgewicht mit den Fluorverbindungen freiet Fluorwasserstoff auftritt.
Eine Gestaltung als kontinuierliches Verfahren ist schwer möglich, weil in keinem Verfahrensschritt flüchtige und damit durch die Gasphase transportierbare Stoffe auftreten und zum anderen Reaktionszeiten zwischen AIF3 und NH3 zur AIN-Bildung von ~ 32 h notwendig sind.
Durch Materialangriff des Fluorwasserstoffs können außerdem zusätzlich Verunreinigungen eingebracht werden.
Reizvoll sind Verfahren, in denen AICI3 als Ausgangsverbindung eingesetzt werden kann, da sich diese ausgezeichnet durch Sublimation zu relativ niedrigen Temperaturen reinigen läßt. Umsetzungen von AICI3 mit NH3 werden bei Y. Saeki, S. H. Park,
A. Yajima and M. Akiyema, Bull.Chem. Soc. Jpn. 57 (1984), 2673, beschrieben.
Diese Untersuchungen wurden nachvollzogen. Eine Umwandlung des zunächst entstehenden AICI3 3NH3 (bis -55O0C) im NH3-Überschuß, wie es die Autoren beschreiben, gelingt nur mit einer Kinetik und Ausbeute, die für ein technisches Verfahren niemals einsetzbar sind.
Zudem sind die erhaltenen Produkte stets außerordentlich hart und an der Reaktionsrohrwandung aus Quarz festgebacken.
Nach diesen Ergebnissen !äßt sich kein Verfahren zur Gewinnung eines lockeren AIN-Pulvers ohne Nachbehandlung und mit hinreichender Ausbeute konzipieren.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung ist es, ein verbessertes und für den technischen Einsatz geeignetes Verfahren zur I ierstellung von AIN-Pulver aus AICI ι bereitzustellen, das eine hohe Ausbeute mit guter Erzeugnisqualität verbindet, so daß eine mechanische Nachbehandlung vermieden wird.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren zur Herstellung von AINPulver aus AlCI3 durch Umsetzung dieser Verbindung mit NH3 in Aluminiumtrichlorid-Ammoniakate und anschließender Pyrolyse dieser Zwischenverbindung so zu verändern, daß ein hochreines, feindisperses Pulver gewonnen werden kann. ErfindungsgomälJ wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Umsetzung des AICI3 unter Ammoniakunterschuß bei T < 5000C zu AICI3- xNH3mitx < 3 erfolgt und die anschließende Pyrolyse in Gegenwart eines W- oder Mo-Katalysators bei mindestens 900°C vorgenommen wird. Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet kontinuierlich. Das Ausgangs-AICI3 wird mit einem Intergasstrom (Nj, Ar) in ein Pyrolyserohr gebracht. Dort tritt in einer ersten Reaktionszone durch eine separate Zuführung über festem KOH getrocknetes gasförmiges Ammoniak in einer solchen Menge ein, daß eine Ammoniakatbildung mit folgender Stöchiometrie stattfindet: AICI3 - χ NH3 (x < 3). Die Temperatur darf in diesem Bereich keinesfalls 5000C überschreiten, um ein allmähliches Einsetzen von AIN-Bildung und damit Bildung harter Teilchen, die an der AICI3-Zuführung festbacken und zu einem Bewachsen das Rohres führen, zu vermeiden.
Das hier entstandene Ammoniakat (x s 3) erfährt unter den Bedingungen des im Unterschuß eingestellten Ammoniaks in der sich unmittelbar anschließenden Pyrolysezone, die den Katalysator vorteilhaft als W- oder Mo-Blecha jskleidung enthält, beginnend mit ~ 9000C eine Umwandlung in AIN unter Abspaltung von HCI entsprechend der folgendan Beziehung:
AICI3 -3NH3-AIN + 2NH4CI t· HCI
Ein Anbacken von AIN auf der Metalloberfläche wird nicht beobachtet.
Der Pyrolysevorgang entsprechend Gleichung (1) findet nur dann statt, wenn eine W- oder Mo-Auskleidung des Rohres vorhanden ist und die NH3-Anlagorung nicht höher als χ = 3 ist.
Im Falle eines unausgekleideten Quarzrohres oder eines NH3-Gehaltes χ > 3 (d. h., wenn ein das Ammoniakat stabilisierender NH3-Überschuß vorhanden ist) wandert beim Eintreten auch nur eines Parameters das AICI3-Ammoniakat unzersetzt durch die Pyrolysezone.
Der Beginn des Pyrolysevorganges und damit der AIN-Bildung ist kontrollierbar, da im Moment dier-es Vorganges das Abgas sauer wird (Gl. 1). Das geschieht bei ungefähr 900°C.
Das sehr feine AIN-Pulver wird gemeinsam mit dem entstehenden NH4CI irr« Gasstrom in ein sich den Pyrolyserohr anschließendes Temperrohr aus Quarz getragen und dort auf Raschigringen abgeschieden. Durch Aufheizen auf > 5CO0C bei Strömendom N2 werden NH4CI und evtl. nicht pyrolysiertes AICI3/Arii7)oniak-Addukt ausgetrieben ur d gleichzeitig zurückbleibendes AIN getempert. Durch Temperatur und Haltezeit wird dann die spezifische Oberfläc he (bzw. Pulverteilchengröße) eingestellt.
Das erhaltene Aluminiumnitrid-Pulver ist sehr locker, enthält keine festen Bestandteile, hat eine Schüttdichte um 0,1 g · cm 3 und läßt sich ohne Preßhilfsmittel trocken verdichten. Die Farbe ist grauwoiß.
Ausführungsbeispiel
50g durch Sublimation gereinigtes wasserfreies AICI3 werden in einem Quarzschiffchen in das beheizbare Quatz-Sublimationsrohr gebracht.
Danach erfolgt die Einstellung eines gereinigten N2-Stromes von 20I h '.
Gleichzeitig wird ein über KOH-Plätzchen getrockneter NH3-Strom von 2,5Ih1In das Pyrolyserohr eingespeist.
Nach dem Spülen der Apparatur zur Entfernung von Sauerstoff und Feuchtigkeit (etwa 1 h) wird die Heizung des Pyrolyserohres in Betrieb genommen und der Widerstandsofen auf dem Pyrolyserohr so verschoben, aaß in der Ammoniakatbildungszone die Temperatur bei 5000C und in der Pyrolysezone bei 10000C liegt. Nun wird die Temperatur im Sublimationsrohr allmählich auf 165°C gebracht.
Sobald AICI3 mit dem Stickstoffstrom das Pyrolyserohr passiert, entstehen weiße Nebel, aus denen sich im Temperrohr we'ßos lockeres Pulver niederschlägt.
Nach einer Tempel: mg bei 5000C und einer Haltezeit von 1 h kann man ein lockeres grauweißes AIN-Pulver mit einer Schüttdichte von 0,1g · cm 3 entnehmen.

Claims (2)

1. Verfahren zur Herstellung von hochreinem, sehr feindispersem AIN-Pulver aus AICIa durcl ι Umsetzung mit NH3 zunächst in Aluminiumtrichlorid-Ammoniakat und anschließender Pyrolyse dieser Zwischenverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung des AICI3 unter Ammoniakunterschuß bei < 5000C zu AICI3 · xNH3 mit χ < 3 erfolgt und die anschließende Pyrolyse in Gegenwart eines W- oder Mo-Katalysators bei mindestens 9000C vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dale, die Pyrolyse in einem mit W- oder Mo-Blech ausgekleidetem Pyrolyseraum vorgenommen wird.
DD31021887A 1987-12-10 1987-12-10 Verfahren zur herstellung von hochreinem, sehr feindispersen ain-pulver DD267720A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD31021887A DD267720A1 (de) 1987-12-10 1987-12-10 Verfahren zur herstellung von hochreinem, sehr feindispersen ain-pulver

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD31021887A DD267720A1 (de) 1987-12-10 1987-12-10 Verfahren zur herstellung von hochreinem, sehr feindispersen ain-pulver

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD267720A1 true DD267720A1 (de) 1989-05-10

Family

ID=5594895

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD31021887A DD267720A1 (de) 1987-12-10 1987-12-10 Verfahren zur herstellung von hochreinem, sehr feindispersen ain-pulver

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD267720A1 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69828201T2 (de) Verfahren zur herstellung von hochreinem silizium und vorrichtung dafür
DE69736155T2 (de) Nitrid-Einkristall und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2915023C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Metallnitridpulver
DE2724352C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Si-Al-O-N Formkörpers
US4387079A (en) Method of manufacturing high-purity silicon nitride powder
DE2814235A1 (de) Verfahren zur herstellung von alpha- siliziumnitridpulver
DE2233699A1 (de) Verfahren zur erhoehung der abreibfestigkeit der oberflaeche von hartmetallteilen
DE3100554C2 (de)
DE3516589C2 (de)
DE2833909C2 (de) Verfahren zur Herstellung von aktivem Borcarbid enthaltendem Siliziumcarbidpulver
DE3835966A1 (de) Sinterkoerper aus einer mullit-aluminiumoxid-mischung und verfahren zu seiner herstellung
DE1131195B (de) Vorrichtung zur Herstellung von Aluminiumnitrid
DD267720A1 (de) Verfahren zur herstellung von hochreinem, sehr feindispersen ain-pulver
DE3235304A1 (de) Verfahren zum herstellen von siliciumnitrid-pulver
EP0219764B1 (de) Verbessertes Siliciumnitrid und Verfahren zu dessen Herstellung
DE3612162A1 (de) Verfahren zur herstellung von siliciumnitrid
DE1278416B (de) Verfahren zur Herstellung von reinem hexagonalem Kadmiumsulfid
EP0511489B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Siliciumnitrid mit kleiner Kristallitgrösse
DE2461821C3 (de) Verfahren zur Herstellung von hexagonalem Bornitrid
US5258170A (en) Process for producing silicon carbide platelets
DE1188052B (de) Verfahren zur Herstellung von Aluminiumnitrid
EP0347566A2 (de) Aluminiumnitridpulver und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2129167A1 (de) Verfahren zur Herstellung von SiIi ciumcarbid Whiskern
DE1216853B (de) Verfahren zur Herstellung von Nitriden des Aluminiums oder Galliums
EP0391150B1 (de) Verfahren zur Herstellung kohlenstoffarmer, feinteiliger Keramikpulver

Legal Events

Date Code Title Description
RPI Change in the person, name or address of the patentee (searches according to art. 11 and 12 extension act)
ENJ Ceased due to non-payment of renewal fee