DD262802A5 - Verfahren zur herstellung einer pharmazeutischen formulierung - Google Patents

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DD262802A5
DD262802A5 DD86309343A DD30934386A DD262802A5 DD 262802 A5 DD262802 A5 DD 262802A5 DD 86309343 A DD86309343 A DD 86309343A DD 30934386 A DD30934386 A DD 30934386A DD 262802 A5 DD262802 A5 DD 262802A5
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Janet L Rideout
David W Barry
Sandra N Lehrman
Clair Martha H St
Phillip A Furman
George A Freeman
Thomas P Zimmerman
Gerald Wolberg
Paulo M De Miranda
Sammy R Shaver
Geoffrey White
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Formulierung, die gewisse neue 3-Azidonucleoside und pharmazeutisch vertraegliche Derivate davon enthaelt. Die neuen Formulierungen enthalten spezielle Wirkstoffkombinationen. Sie sind insbesondere in der Behandlung und Prophylaxe von gramnegativen bakterielle Infektionen und retroviralen Infektionen, insbesondere von AIDS, geeignet.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Formulierung.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik:
Auf dem Gebiet der antiviralen Chemotherapie existieren infolge der Schwierigkeit, den Virus anzugreifen, während die nichtinfizierten Wirtszellen ungeschwächt bleiben, wenige Arzneimittel, welche den Virus als solchen wirksam bekämpfen. Es wurde seit langem vermutet, daß bei der extrem parasitären Natur von Viren alle die notwendigen Möglichkeiten für eine virale Replikation von der Wirtszelle zur Verfugung gestellt werden. Es wurde kürzlich festgestellt, daß gewisse Stufen in dem Lebenszyklus des Virus, die von Art zu Art variieren, durch den Virus selbst spezifiziert werden, und diese Stufen können sich als empfindlich gegenüber einem Angriff erweisen, wo sie von irgendeiner entsprechenden Wirtszellen-Funktion genügend abweichen. Jedoch haben sich infolge der großen Ähnlichkeit zwischen den Funktionen von Virus und Wirt wirksame Behandlungen als sehr schwierig zu identifizieren erwiesen.
Aus diesem Grund haben als geeignet für die Verhandlung von viralen Infektionen identifizierte Verbindungen gewöhnlich irgendeine Toxizität für den Wirt. Daher ist die ideale Medikation nichttoxisch bei antiviral wirksamen Konzentrationen, jedoch sollte in Ermangelung einer derartigen Behandlung die Verbindung ein gutes therapeutisches Verhältnis aufweisen, das heißt, daß die Konzentrationen, bei welchen die Behandlung toxisch ist, signifikant höher sind als diejenigen, bei welchen eine antivirale Aktivität beobachtet wird. ·
Eine Gruppe von Viren, welche kürzlich eine besondere Bedeutung erlangt haben, sind die Retroviren. Die Retroviren bilden eine Untergruppe der RNA-Viren, welche zur Replikation zuerst die RNA ihres Genoms in die DNA „rückübersetzen" müssen (die „Rückübersetzung" oder „Transkription" beschreibt herkömmlicherweise die Synthese von RNA aus DNA). Das virale Genom kann, sobald es in der Form der DNA vorliegt, in das Wirtszellen-Genom inkorporiert werden, wodurch der Virus in den Genuß des vollen Vorteils der Maschinerie der Transkription/Translation der Wirtszellen zum Zwecke der Replikation gelangt. Die virale DNA ist nach ihrer Inkorporierung im Prinzip von der DNA des Wirts nicht zu unterscheiden und der Virus kann in diesem Zustand solange fortbestehen, wie die Zelle lebt. Da der Virus in dieser Form im Prinzip unangreifbar ist, muß irgendeine Behandlung in einer anderen Stufe des Lebenszyklus des Virus erfolgen und sie wird notwendigerweise fortgesetzt werden müssen, bis alle durch den Virus infizierten Zellen abgestorben sind.
HTLV-I und HTLV-II sind beide Retroviren und dafür bekannt, daß sie die verursachenden Mittel der Leukämie beim Menschen sind. HTLV-I-Infektionen sind besonders weit verbreitet und für viele Todesfälle weltweit in jedem Jahr verantwortlich. Eine Retrovirus-Art wurde ebenfalls reproduzierbar von Patienten mit AIDS isoliert. Obwohl sie umfassend gekennzeichnet ist, gibt es noch erhebliche Kontroversen hinsichtlich eines international anerkannten Namens für den Virus. Dieser ist allgemein entweder als lymphotroperT-Zellen-Virus III (HTLV III) beim Menschen als AIDS begleitender Retrovirus (ARV) oder als Lymphadenopathie-begleitender Virus (LAV) bekannt, jedoch ist zu erwarten, daß der international anerkannte Name menschlicher Immundefektvirus (human immunodeficiency virus = HIV) sein wird. Von diesem Virus (der hier als HIV bezeichnet wird) wurde gezeigt, daß er vorzugsweise T-Zellen, welche den OKT4-Oberflächenmarker tragen, infiziert und zerstört, und er wird nun ganz allgemein als der ätiologische Faktor von AIDS akzeptiert. Der Patient verliert allmählich diesen Satz von T-Zellen, wobei das Gesamtgleichgewicht des Immunsystems in Unordnung gebracht, seine Fähigkeit zur Bekämpfung anderer Infektionen herabgesetzt und er für opportunistische Infektionen, die sich oft als tödlich erweisen, empfänglich gemacht wird. Daher ist die übliche Todesursache bei AIDS-Opfem'eine opportunistische Infektion, wie Pneumonie oder Karzinome, die viral induziert sein können, und nicht notwendigerweise eine direkte Folge einer HIV-Infektion. Andere mit einer HIV-Infektion verbundene Zustände schließen thrombozytopänische Purpura und Kaposi-Sarkom ein.
Vor kurzem wurde HIV auch aus anderen Gewebetypen, einschließend den T4-Marker bedeutende B-Zellen, Makrophagen und nicht-blutbegleitendes Gewebe in dem Zentralnervensystem, gewonnen. Diese Infektion des Zentralnervensystems ist nicht notwendigerweise mit klassischem AIDS verbunden und wurde bei Patienten mit asymptomatischen HIV-Infektionen gefunden. Die HIV-Infektion des Zentralnervensystems (ZNS) ist mit progressiver Demyelinisierung, die zu vorzeitigem Verschleiß führt und solchen Symptomen, wie Enzephalopathie, progressive Dysarthrie, Ataxie und Desorientiertheit verbunden. Weitere mit eienr HIV-Infektion verbundene Zustände sind der asymptomatische Dauerausscheider-Zustand, die progressive generalisierte Lymphadenopathie (PGL) und der AIDS-verwandte Komplex (ARC).
Es wird nun in Betracht gezogen, daß gewisse chronische, neurologische Infektionen durch Retroviren verursacht werden. Derartige Infektionen schließen beispielsweise multiple Sklerose beim Menschen und Ziegenarthritis-Enzephalitis-Virusinfektionen bei Ziegen und Visna-Maedi-Infektionen bei Schafen ein.
Berichte haben die Untersuchung von Verbindungen gegen verschiedenartige Retroviren, beispielsweise gegen den Friend Leukämie-Virus (FLV), ein Mäuse- bzw. Rattenvirus, beschrieben. Beispielsweise fanden Krieg et al. (Exp. Cell Res., 116, [1978] 21 bis 29), daß 3'-Azido-3'-deoxythymidin gegen FLV in vitro Versuchen aktiv ist und Ostertag et al. (Proc. Nat. Acad. Sei. [1974] 71, 4980-85) stellten fest, daß auf der Basis der antiviralen Aktivität im Verhältnis zu FLV und einem Mangel an zellulärer Toxizität, 3'-Azido-3'-dideoxythymidin „Bromdeoxyuridin zur medizinischen Behandlung von durch DNA-Viren verursachten Krankheiten vorteilhaft ersetzen könnten". Jedoch stellten DeClerq et al. (Biochem. Pharm. [1980)29,1849 bis 1851) sechs Jahre später fest, daß 3'-Azido-3'-dideoxythymidin keine merkliche Aktivität gegenüber irgendwelchen in ihren Versuchen eingesetzten Viren, einschließend solche DNA-Viren wie Vaccinia, HSIV und Varicella Zoster-Virus (VZV) aufwies.
Bakterien werfen ebenfalls ein Problem in der Therapie auf, da alle lebenden Organismen nahezu die gleichen Lebensläufe wie die anderen anwenden, so daß eine Substanz, die toxisch gegenüber der einen ist, sich wahrscheinlich auch gegenüber einer anderen als toxisch erweist. Außerdem hat die Erfahrung gezeigt, daß sich mit der Zeit Bakterienstämme entwickeln, die gegenüber den üblicherweise eingesetzten antibakteriellen Mitteln resistent sind.
Ziel der Erfindung
Mit der Erfindung sollen die Mängel des Standes der Technik beseitigt werden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Formulierung, die gewisse neue 3'-Azidonucleoside oder pharmazeutisch verträgliche Derivate davon enthält, bereitzustellen. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß gewisse 3'-Azidonucleoside, wie oben beschrieben, in der Therapie von viralen und bakteriellen Infektionen, insbesondere von retroviralen Infektionen, einschließlich HIV-Infektionen und Infektionen durch gramnegative Bakterien, einschließend gewisse Stämme von gramnegativen Bakterien, die gegenüber den üblicherweise verwendeten antibakteriellen Mitteln resistent sind, brauchbar sind.
Retrovirale Infektionen greifen häufig das Zentralnervensystem des Subjekts an und es ist in diesem Zusammenhang ein besonderer Vorteil der Verbindungen gemäß dieser Erfindung, daß sie, wie Versuche gezeigt haben, fähig sind, die Blut-Hirn-Schranke in klinisch wirksamen Mengen zu überschreiten.
Der Ausdruck „retrovirale Infektionen", wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf irgendeinen Virus, der während eines integralen Teils seines Lebenszyklus eine reverse Transkriptase verwendet
Erfindungsgemäß wird die Formulierung hergestellt, indem man
a) eine Verbindung der Formel (I) A herstellt, worin B eine an der 9- bzw. 1-Stellung gebundene Purin- oder Pyrimidinbase oder ein pharmazeutisch verträgliches Derivat davon ist, durch ein Verfahren bei dem man
(A) eine Verbindung der Formel (III) (worin A eine Purin-oder Pyrimidinbase gebunden an der 9 bzw. 1-Stellung ist, und M eine Prekursorgruppe für die 3'-Azidogruppe ist) oder ein Derivat derselben, mit einem Mittel oder unter Bedingungen, welche zur Umwandlung der Prekursorgruppe in die gewünschte Azidogruppe führen, umsetzt; oder
(B) eine Verbindung der Formel (IVa) oder (IVb) (worin R], Ri RjJ, Rf, Rf bzw. R7, die Gruppen R1, R2, R3, R4, R6 und R7 bedeuten) und R1 Hydroxy, Mercapto, Amino, Alkylthio> Aralkoxy, Alkoxy, Cyano, Alkylamino ist, wobei die Alkylgruppen gegebenenfalls unter Bildung eines Heterocyclus verbunden sind;
R2 Wasserstoff, Acyl, Alkyl, Arcyl oder Sulfonat ist;
R3 Hydroxy, Mercapto, Amino, Triazolyl, Alkylamino, Dialkylamino wobei die Alkylgruppen gegebenenfalls unter Bildung eines Heterocyclus verbunden sind, Aralkoxy, Alkoxy oder Alkylthio ist;
R4 Alkyl, substituiertes Alkyl, Halogen, Perhalogenmethyl, Hydroxy, Alkoxy, Cyano, Nitro, Alkenyl, substituiertes Alkenyl, Alkinyl, substituiertes Alkinyl oder Wasserstoff ist; und
Re und R7 gleich oder verschieden sind und aus Amino, Wasserstoff, Hydroxy, Mercapto, Alkylthio, Alkoxy, Aralkoxy, Cyano oder Alkylamino ausgewählt sind; oder Prekursorgruppen dafür, vorausgesetzt; daß zumindest einer der Reste R1, R2, R3, R4 in der Formel (IVa) oder zumindest eine der Gruppen R6 und R7 in der Formel (IVb) eine Prekursorgruppe darstellt, mit einem Mittel oder unter Bedingungen welche zur Umwandlung der Prekursorgruppe(n) in die entsprechend gewünschten Gruppen führen, umsetzt; oder
(C) eine Verbindung der Formel (Va) oder (Vb) (worin R1, R2, R3, R4, R6 und R7 die gleiche Bedeutung wie oben besitzen) oder ein funktionelles Äquivalent derselben, mit einer Verbindung, die zur Einführung.des gewünschten Ribofuranosylrings an der 1-Stellung der Verbindung der Formel (IVa) oder der 9-Stellung der Formel (IVb) dient, umsetzt; oder
(D) falls B der Verbindung der Formel (I) A ein Purinrest ist, ein Purin der Formel (Vb) mit einem Pyrimidinkern der Formel (Vl) (worin Py eine 1-Pyrimidinylgruppe bedeutet) umsetzt; und anschließend oder gleichzeitig damit eine oder mehrere der nachfolgenden Umwandlungen gegebenenfalls durchführt;
(i) Falls eine Verbindung der Formel (I)A gebildet wird, man die Verbindung in ein pharmazeutisch verträgliches Derivat derselben umwandelt, und
(ii) Fallsein pharmazeutisch-verträgliches Derivat einer Verbindung der Formel (I) A gebildet wird, man das Derivat in die Stammverbinduhg der Formel (I) A oder in ein anderes pharmazeutisch verträgliches Derivat einer Verbindung der Formel (I) A überführt; und
b) die erhaltene Verbindung der Formel I (A) oder ein pharmazeutisch verträgliches Derivat derselben mit mindestens einem weiteren pharmazeutisch aktiven Bestandteil und einem pharmazeutisch verträglichen Träger dafür in Wechselwirkung bringt.
Zweckmäßig geht man so vor, daß eine Verbindung der Formel (I) A gemäß Verfahren A worin B eine Thymidinbase ist und die 3'-Azidogruppe in der Erythrokonfiguration vorliegt, hergestellt wird. Es ist ferner vorteilhaft, die Verbindung der Formel (I)A oder ein pharmazeutisch verträgliches Derivat derselben mit Acyclovir(9-(2-Hydroxyethoxymethyl)guanin) in Wechselwirkung zu bringen. Die Verbindung der Formel (I) A oder ein pharmazeutisch verträgliches Derivat derselben kann mit einem Interferon in Wechselwirkung gebracht werden.
Besondere Bakterien, gegen welche eine gute Aktivität gefunden wurde, sind die nachstehend angeführten: Escherichia coli. Salmonella dublin. Salmonella typhosa, Salmonella typhimurium, Shigella flexneri, Citrobacter freundii, Klebsiella pneumoniae, Vibrio cholerae, Vibrio anquillarum, Enterobacter aerogenes, Pasteurella multocida, Haemophilus influenzae, Yersinia enterocolitica, Pasteurella haemolytica, Proteus mirabilis und Proteus vulgaris, die verursachenden Organismen von derartigen Leiden, wie Reisediarrhö, Harntrakt-Infektionen, Bakterienruhr (Shigellose), Bauchtyphus (Typhus abdominalis) und Cholera beim Menschen, als auch tierische Erkrankungen, wie Enteritis bei neugeborenen Kälbern, Enteritis bei Schweinen nach der Entwöhnung und Colisepticaemia bei Hühnern.
Die erfindungsgemäß hergestellten Formulierungen besitzen eine besondere gute Aktivität gegen die folgenden Viren: LymphotropeT-Zellen-Viren beim Menschen (HTLV), insbesondere HTLV-I, HTLV-II und HTLV-III (HIV); Katzenleukämie-Virus, infektiöser Pferdeanämie-Virus, Ziegenarthritis-Virus und andere Lentiviren, als auch andere Humanviren, wie beispielsweise Hepatitis B-Virus, Epstein-Barr-Virus (EBV) und der verursachende Faktor der multiplen Sklerose (MS). Die Verbindungen der Erfindung wurden auch als wirksam in der Behandlung von Kaposi-Sarkom (KS) undderthrombozytopänischen Purpura (TP) befunden. Für diese letzten Indikationen (MS, KS und TP) und Ziegenarthritis-Virus schließt die vorliegende Erfindung die Verbindungen der Formel (I) ein, worin A Thymin ist, zur Verwendung für deren Behandlung oder Prophylaxe, als auch die Verwendung derartiger Verbindungen bei der Herstellung eines Medikaments für deren Behandlung oder Prophylaxe. Die Aktivität der Verbindungen gem'jß der Erfindung gegen einen derartigen weiten Bereich von bakteriellen und viralen Infektionen ist eindeutig ein großer Vorteil in der Medizin, und die neue Handlungsweise erlaubt die Verwendung dieser Verbindungen in Kombinationstherapie zur Herabsetzung der Möglichkeit einer Resistehzentwicklung. Jedoch sind derartige Kombinationen besonders brauchbar, da die 3'-Azidonucleoside eine überraschende Kapazität für die Potenzierung durch andere therapeutische Mittel aufweisen, wie dies oben beschrieben ist.
Es wurde gefunden, daß 3'-Azidonucleoside synergistisch mit einem weiten Bereich von anderen therapeutischen Mitteln zusammenarbeiten, und hierdurch unverhältnismäßig das therapeutische Potential von beiden Mitteln erhöhen. Für die Behandlung ist signifikant weniger von jeder Verbindung erforderlich, das therapeutische Verhältnis wird erhöht und demzufolge das Risiko der Toxizität von jeder Verbindung verringert.
Die Verbindung der Formel (I) A, oder ein pharmazeutisch verträgliches Derivat derselben ist zur Verwendung in der Kombinationstherapie, wie oben beschrieben, geeignet, wenn die zwei aktiven Mittel in einem potenzierenden Verhältnis vorhanden sind.
Ein „potenzierendes Verhältnis" ist dasjenige Verhältnis der Verbindung der Formel (I) A, oder eines pharmazeutisch verträglichen Derivats davon, zu dem zweiten therapeutischen Mittel, welches einen therapeutischen Effekt liefert, der größer als die Summe der therapeutischen Effekte der einzelnen Komponenten ist.
Es ist einzusehen, daß, obwohl gewöhnlich ein optimales Verhältnis zur Sicherstellung einer maximalen Potenzierung eingesetzt wird, auch eine verschwindend kleine Menge eines Mittels genügen wird, die Wirkung der anderen bis zu einem gewissen Ausmaß zu potenzieren, und so wird irgendein Verhältnis der zwei potenzierenden Mittel noch den geforderten synergistischen Effekt aufweisen. Jedoch wird die größte Synergie beobachtet, wenn die zwei Mittel in einem Verhältnis von 500:1 zu 1:500, vorzugsweise 100:1 bis 1:100, insbesondere 20:1 bis 1:20, und insbesondere 10:1 bis 1:10 vorhanden sind.
Die Kombinationen können geeigneterweise zusammen verabreicht werden, beispielsweise in einer pharmazeutischen Einheitsformulierung, oder getrennt, beispielsweise als eine Kombination von Tabletten und Injektionen, verabreicht zur gleichen Zeit oder zu verschiedenen Zeiten, um den geforderten therapeutischen Effekt zu erzielen.
In antiviralen Untersuchungen wurde gefunden, daß beispielsweise Azidonucleoside durch solche verschiedene Mittel, wie Interferone, Nucleosidtransportinhibitoren, Glucuronidationsinhibitoren, Nierenexkretionsinhibitoren und sogar andere therapeutische Nucleoside potenziert werden, die nicht notwendigerweise eine Aktivität gegenüber den gleichen Organismen wie die Verbindungen der Formel (I) A aufweisen.
Besonders bevorzugte Typen von Interferon sind α, β und γ, während Nucleosidtransportinhibitoren solche Mittel wie Dilazep, Dipyridamol, 6-[(4-Nitrobenzoyl)-thio]-9-(ß-D-ribofuranosyl)-purin, Papaverin, Mioflazin, Hexobendin, Lidoflazin und deren Säureadditionssalze, einschließen.
Besonders bevorzugte Typen von Interferon sind α, β und γ, während Nucleosidtransportinhibitoren solche Mittel wie Dilazep, .
Dipyridamol und 6-[(4-Nitrobenzoyl)-thio]-9-(ß-D-ribofuranosyl)-purin einschließen.
Probeneeid ist besonders in Kombination mit den 3'-Azidonucleosiden der Formel (I)A brauchbar, da es sowohl Nierenexkretion inhibierende Aktivität und Glucuronidation blockierende Aktivität besitzt. Beispiele von anderen in dieser Hinsicht brauchbaren Verbindungen schließen Acetaminophen, Aspirin, Lorazepam, Cimetidin, Ranitidin, Zomepirac, Clofibrat, Indomethacin, Ketoprofen, Naproxen und andere Verbindungen ein, die sich um die Glucuronidation mitbewerben oder anderweitig eine signifikante Glucuronidation erleiden.
3'-Azidonucleoside der Formel I (A) und deren pharmazeutisch verträgliche Derivate werden durch andere therapeutische Nucleosid-Derivate, wie oben beschrieben, potenziert, einschließend acyclische Nucleoside des Typs, wie er beispielsweise in der GB-PS 1523865, der US-PS 4360522, den EP-PSen 74306,55239 und 146516 und den europäischen Patentanmeldungen 434393 und 434395 beschrieben wird, und die insbesondere die Verbindungen der allgemeinen Formel (A) einschließen, worin Z ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxy- oder Aminogruppe ist;
X (a) ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder eine Methylengruppe und Y ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxymethylengruppe ist; oder
(b) eine Methylenoxygruppe (-OCH2) und Y eine Hydroxygruppe bedeutet; und pharmazeutisch verträgliche Derivate davon.
Beispiele der oben erwähnten Derivate sind Salze und Ester und schließen Basensalze, z. B. Alkalimetall- (z. B. Natrium-) oder Erdalkalimetallsalze und pharmazeutisch verträgliche Salze von organischen Säuren, wie Milchsäure, Essigsäure, Apfelsäure oder p-Toluolsulfonsäure ein, als auch pharmazeutisch verträgliche Salze von Mineralsäuren, wie Chlorwasserstoff- oder Schwefelsäure.
Ester der Verbindungen der Formel (A), die geeigneterweise gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen solche Ester ein, die eine Formyloxy- oder eine C1-I6- (beispielsweise eine Ci_6-)Alkanoyloxy- (z. B. Acetoxy- oder Propionyloxy-), eine gegebenenfalls substituierte Aralkanoyloxy- (z. B. eine Phenyl-Ci^-alkanoyloxy-, wie beispielsweise eine Phenyl-acetoxy-), oder eine gegebenenfalls substituierte Aroyloxy- (z. B. Benzoyloxy- oder Naphthoyloxy-)estergruppe an einer oder an beiden Endstellungen der 9-Seitenkette der Verbindungen der Formel (A). Die oben erwähnten Aralkanoyloxy- und Aroyloxyestergruppen können substituiert sein, beispielsweise durch ein oder mehrere Halogenatome (z. B. Chlor oder Brom), oder Amino-, Nitril- oder Sulfamidogruppen, wobei der Arylanteil der Gruppe vorteilhafterweise 6 bbis 10 Kohlenstoffatome enthält.
Besonders bevorzugte Beispiele von Verbindungen der obigen allgemeinen Formel (A) für die Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung schließen 9-[(2-Hydroxy-1-hydroxymethyläthoxy)-methyl]-guanin, 2-Amino-9-(2-hydroxyäthoxymethyU-purin und insbesondere 9-(2-Hydroxyäthoxymethyl)-guanin (Acyclovir). Von der letztgenannten Verbindung wurde gefunden, daß sie einen besonders guten potenzierenden Effekt besitzt, insbesondere wenn die Verbindung der Formel I (A) 3'-Azido-3'-deoxythymidin ist, wie dies in den Beispielen beschrieben wird.
Auf dem antibakteriellen Feld wurde ebenfalls gefunden, daß ein breites Spektrum von Antibiotika für die Potenzierung der Aktivität von Azidonucleosiden wirksam ist. Diese schließen verschiedene Mittel ein, wie beispielsweise: Benzylpyrimidin, z. B. 2,4-Diamino-5-(3',4',5'-trimethoxybenzyl)-pyrimidin (Trimethoprim) und Analoga davon, beispielsweise solche, wie sie in der GB-PS 1405246 beschrieben sind; Sulfonamide, z. B. Sulfadimidin; Rifampicin; Tobramycin; Fusidinsäure; Chloramphenicol; Clindamycin und Erythromycin.
Demgemäß sind Kombinationen, worin das zweite Mittel zumindest eines der oben erwähnten antiviralen oder antibakteriellen Mittel, oder Klassen von Mitteln, ist, von großer Bedeutung.
Andere geeignete Kombinationen schließen solche ein, worin das zweite Mittel beispielsweise Interleukin II, Suramin, Phosphonoformiat, HPA 23,2', 3'-Dideoxynucleoside, beispielsweise 2',3'-Dideoxycytidin und 2', 3'-Dideoxyadenosin, oder Medikamente, wie beispielsweise Levamisol oder Thymosin zur Erhöhung der Lymphzytenzahlen und/oder -funktion, je nach Eignung, ist.
Es ist ferner ersichtlich, daß die Verbindungen und Kombinationen auch in Verbindung mit einer anderen immunmodulierenden Therapie angewandt werden können, wie beispielsweise Knochenmark- und LvmDhozvtentransDlantationen.
Gewisse der oben beschriebenen retroviralen Infektionen, beispielsweise AIDS, sind gewöhnlich mit opportunistischen Infektionen verbunden. Demzufolge ist zu erkennen, daß beispielsweise eine Kombination von 3'-Azido-3'-deoxythymidin (AZT) und Acyclovir sich für die Behandlung eines AIDS-Patienten mit einer opportunistischen Herpes-Infektion als besonders brauchbar erweisen würde, wohingegen eine Kombination von AZT und 9-[(2-Hydroxy-1-hydroxymethyläthoxy)-methyl)-guanidin für die Behandlung eines AIDS-Patienten mit einer opportunistischen Zytomegalie-Virus-Infektion brauchbar sein würde.
Ganz allgemein bevorzugte Pyrimidine der Formel (I) und (I) A zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind solche der Formel (II), worin
R1 Hydroxy, Mercapto, Amino, Alkylthio, Aralkoxy, Alkoxy, Cyano, Alkylamino ist, wobei die Alkylgruppen gegebenenfalls unter
Bildung eines Heterocyclus verbunden sind; R2 Wasserstoff, Acyl, Alkyl, Aroyl oder Sulfonat bedeutet;
R3 Hydroxy, Mercapto, Amino, Triazolyl, Alkylamino, Dialkylamino, wobei die Alkylgruppen gegebenenfalls unter Bildung eines , Heterocyclus verbunden sind, Aralkoxy, Alkoxy oder Alkylthio ist; R4 Alkyl, substituiertes Alkyl, Halogen, Perhalogenmethyl, Hydroxy, Alkoxy, Cyano, Nitro, Alkenyl, substituiertes Alkenyl,
Alkinyl, substituiertes Alkinyl oder Wasserstoff bedeutet; und pharmazeutisch verträgliche Derivate davon.
In der obigen allgemeinen Formel (I) sollen die punktierten Linien in den 2- bis 6-Stellungen das Vorhandensein von Einfach- oder Doppelbindungen in diesen Stellungen anzeigen, wobei die relativen Stellungen der Einfach- und Doppelbindungen dadurch bestimmt sind, ob die Substituenten R1 und R2 Gruppen sind, die beispielsweise einer Keto-Enol-Tautomerie fähig sind. Bevorzugte Pyrimidinnucleosid-Klassen gemäß der Erfindung sind Cytidin-Derivate, z. B. Verbindungen der Formel (II), worin R3 Amino oder Alkylamino ist, insbesondere worin die 3'-Azidogruppe in der erythro-Konfiguration („Azido nach unten") ist; Thymidin- und Uridin-Derivate (z. B. Verbindungen der Formel (I), worin R3 keine Amino- oder Alkylaminogruppe ist), worin die 3'-Azidogruppe entweder in der erythro-oder threo-Konfiguration („Azido nach oben") ist; und Nucleoside, die zwischen den 5C- und 6C-Stellungen ungesättigt sind.
Ganz allgemein bevorzugte Purine der Formeln (I) und (I) A zur Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung haben die Formel (Il A), worin R6 und R7 gleich oder verschieden sein können und aus Amino, Wasserstoff, Hydroxy, Mercapto, Alkylthio, Alkoxy, Aralkoxy, Cyano oder Alkylamino ausgewählt sind; und pharmazeutisch verträgliche Derivate davon. Bevorzugte Purinnucleosid-Klassen gemäß der Erfindung sind Adenin-Derivate, z. B. Verbindungen der Formel (Il Ä), worin R6 Amino oder substituiertes Amino ist, und Guanin-Derivate, z. B. Verbindungen der Formel (III), worin R6, wie oben definiert, verschieden von Amino oder substituiertem Amino ist und R7 Amino oder substituiertes Amino bedeutet. Die oben erwähnten Acylgruppen enthalten vorteilhafterweise Alkyl-oder Arylgruppen, wie weiter unten beschrieben. Bezüglich der obigen Verbindungen der Formeln (II) und (III A) sei darauf hingewiesen, daß die oben erwähnten Alkylgruppen vorteilhafterweise 1 bis 8 Kohlenstoffatome, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten, z. B. Methyl- oder Äthylgruppen, gegebenenfalls durch einen oder mehrere geeignete Substituenten, wie weiter unten beschrieben, substituiert. Die oben erwähnten Arylgruppen einschließlich der Arylanteile von derartigen Gruppen, wie Aralkoxy, sind vorzugsweise Phenylgruppen, gegebenenfalls durch einen oder mehrere geeignete Substituenten, wie weiter unten beschrieben, substituiert. Die oben erwähnten Alkenyl- und Alkinylgruppen enthalten vorteilhafterweise 2 bis 8, insbesondere 2 bis 4, Kohlenstoffatome, z. B. Äthenyl oder Äthinyl, gegebenenfalls substituiert durch einen oder mehrere geeignete Substituenten, wie weiter unten beschrieben.
Geeignete Substituenten an den oben erwähnten Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl- und Arylgruppen sind vorteilhafterweise aus Halogen, Hydroxy, Ci^-Alkoxy, Ci^-Alkyl, Ce-12-Aryl, Cg-n-Aralkoxy, Carboxy, Amino und substituiertem Amino ausgewählt, worin die Aminogruppe einfach oder doppelt durch einen C-i-4-Alkylrest substituiert ist, und, falls sie doppelt substituiert ist, sind die Alkylgruppen gegebenenfalls unter Bildung eines Heterocyclus verbunden.
Weitere Klassen von bevorzugten Verbindungen der Formel (II) schließen solche ein, in welchen einer oder mehrere der Reste R1, R2, R3 und R4 wie nachfolgend definiert sind, nämlich R1 ist Hydroxy, Mercapto, C1^-AIkOXy oder Amino; R2 ist Wasserstoff, Methyl, Ci_2-Alkanoyl oder Benzoyl; R3 ist Hydroxy, Mercapto, Amino, oder substituiertes Amino;
R4 ist Wasserstoff, falls R3 Amino oder substituiertes Amino ist, und Halogen, Perhalogenmethyl, C2_3-Alkyl, C2-3-Alkenyl oder substituiertes Äthenyl, falls R3 keine Amino- oder substituierte Aminogruppe ist, und 5'-Derivate derartiger Verbindungen, einschließend gerad- oder verzweigkettige Alkylester, gegebenenfalls substituiert mit Carboxygruppen (z. B. Succinat), Ci_6-Thioester, gegebenenfalls substituierte Arylester, Mesylat, Glucuronid oder Mono-, Di- oder Triphosphate. Weitere Klassen von bevorzugten Verbindungen mit der Formel (Il A) schließen solche ein, worin R6 Amino, Ci^-Alkylamino, Mercapto, Hydroxy oder Ci_4-Alkoxy ist; und/oder
R7 Amino, Ci^-Alkylamino oder Wasserstoff bedeutet;
und 5'-Derivate von derartigen Verbindungen, einschließend gerad- oder verzweigtkettige Alkylester, gegebenenfalls mit Carboxygruppen (z. B. Succinat), substituiert, Ci_e-Thioester, gegebenenfalls substituierte Arylester, Mesylat, Glucuronid oder Mono-, Di-oder Triphosphate.
Bevorzugte Verbindungen der Formel (I) für die Verwendung zur Behandlung oder Prophylaxe von Virus-Infektionen sind solche Verbindungen der Formel (II), worin R1 Hydroxy, Mercpato, Ci_5-Alkoxy, Amino, Ce-12-Aralkoxy oder eine O-Anhydrobindung ist, welche die 2- und 5'-Stellungen verbindet;
R2 Wasserstoff, Methyl oder Benzoyl bedeutet;
R3 Hydroxy, Mercapto, Amino, substituiertes Amino oder C6-i2-Aralkoxy ist; R4 die gleiche Bedeutung wie oben besitzt, vorausgesetzt, daß A in der Formel (I) kein Thymin-Rest ist; und pharmazeutisch verträgliche Derivate davon. Die Azidogruppe ist vorteilhafterweise in der erythro-Konfiguration. Besonders bevorzugt sind solche Verbindungen, wie oben beschrieben, welche lediglich in einem der Substituenten R1 bis R4 in dem Pyrimidinring von denjenigen eines Thymin-Rests (worin R1 und R3 Hydroxy, R2 Wasserstoff und R4 Methyl ist) variieren. Bevorzugte Verbindungen der Formel (I) für die Verwendung in der Behandlung oder der Prophylaxe von Virus-Infektionen sind solche, wie sie oben für die Formel (I) beschrieben sind, schließen jedoch ferner diejenigen Verbindungen der Formel (I) A ein, worin B ein Thymin-Rest ist, und insbesondere wenn die erwähnte Verbindung 3'-Azido-3'-deoxythymidin ist.
Die Verbindungen der Formel (I), welche für die Verwendung in der Behandlung oder Prophylaxe von bakteriellen Infektionen bevorzugt werden, sind diejenigen der Formel (II), worin:
R1 Sauerstoff, Schwefel, Benzyloxy oder Methoxy ist;
R2 Wasserstoff oder Benzoyl bedeutet;
R3 die gleiche Bedeutung wie oben besitzt;
R4 Methyl oder Halogen ist, vorausgesetzt, daß A in der Formel (I) kein Thymin-Rest ist; und pharmazeutisch verträgliche Derivate davon.
Die 3'-Azidogruppe kann in irgendeiner Konfiguration vorliegen, jedoch ist die erythro-Konfiguration besonders bevorzugt, und bevorzugte pharmazeutisch verträgliche Derivate sind die 5'-Ester von einfachen organischen Säuren, vorzugsweise von Ci_ia-Säuren.
Besonders bevorzugte sind diejenigen Verbindungen, wie sie oben beschrieben sind, welche lediglich in einem der Substituenten R1 bis R4 in dem Pyrimidinring von denjenigen eines Thymin-Restes (worin R1 und R3 Hydroxy ist, R2 Wasserstoff und R4 Methyl bedeutet) variieren.
Bevorzugte Verbindungen der Formel (I) Afür eine Verwendung in der Behandlung oder Prophylaxe von bakteriellen Infektionen sind solche, wie sie oben für die Formel (I) beschrieben wurden, jedoch werden ferner diejenigen Verbindungen der Formel (I)A umfaßt, worin B ein Thymin-Rest, und insbesondere, wenn die erwähnte Verbindung 3'-Azido-3'-deoxythymidin ist.
Unter einem „pharmazeutisch verträglichen Derivat" wird irgendein pharmazeutisch verträgliches Salz, Ester, oder Salze eines solchen Esters, oder irgendeine andere Verbindung verstanden/welche bei Verabreichung an den Empfänger fähig ist, das Stamm-3'-Azidonucleosid oder einen therapeutisch wirksamen Metabolit oder Rest desselben (direkt oder indirekt) zu liefern.
Ein Beispiel einer Nichtester-Verbindung ist das Derivat, in welchem die 5'-C- und 2-C-Atome durch ein Sauerstoffatom unter Bildung einer Anhydrogruppe verbunden sind.
Bevorzugte Ester der Verbindungen der Formel (I) schließen Carbonsäureester ein, in welchen der Nichtcarbonylanteil der Estergruppe ausgewählt ist aus gerad- oder verzweigtkettigem Alkyl, Alkoxyalkyl (z.B. Methoxymethyl), Aralkyl (z. B. Benzyl), Aryloxyalkyl (z.B. Phenoxymethyl), Aryl (z.B. Phenyl, gegebenenfalls durch Halogen, Ci_4-Alkyl oder Ci^-Alkoxy substituiert); Sulfonatester, wie Alkyl-oder Aralkylsulfonyl (z.B. Methansulfonyl); und Mono-, Di-oder Triphosphatester. Irgendeine Bezugnahme auf irgendeine der obigen Verbindungen schließt ebenso auch eine Bezugnahme auf ein pharmazeutisch verträgliches Salz derselben ein.
Hinsichtlich der oben beschriebenen Ester sei darauf hingewiesen, daß irgendein vorhandener Alkylanteil vorteilhafterweise 1 bis 18 Kohlenstoffatome, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält, es sei denn, daß irgendetwas anderes angegeben ist.
Irgendein in derartigen Estern vorhandener Arylanteil umfaßt vorteilhafterweise eine Phenylgruppe.
Beispiele von pharmazeutisch verträglichen Salzen der Verbindungen der Formel (I) und pharmazeutisch verträglichen Derivaten davon schließen Basensalze, z. B. Salze, die von einer geeigneten Base abgeleitet sind, wie beispielsweise Alkalimetall- (ζ. Β.
Natrium-), Erdalkalimetall-(z.B. Magnesium-)salze, Ammonium und NXJ (worin X Ci-4-Alkyl ist) und Mineralsäuresalze, wie beispielsweise das Hydrochlorid, ein.
Spezifische Beispiele von pharmazeutisch verträglichen Derivaten der Verbindung der Formel (I), die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen das Mononatriumsalz und die folgenden 5'-Ester ein: Monophosphat; Dinatriummonophosphat; Diphosphat; Triphosphat; Acetat; 3-Methyl-butyrat; Octanoat; Palmitat; 3-Chlorbenzoat; Benzoat; 4-Methylbenzoat; Hydrogensuccinat; Pivalat; und Mesylat.
Möglich ist der Einsatz von Verbindungen der Formel (IB), worin C eine an der 9-bzw. 1-Stellung gebundene Purin-oder eine Pyrimidinbase ist und pharmazeutisch verträglicher Derivate derselben, verschieden von
(a) Verbindungen der Formel (I) B, worin C eine Adenin-, Guanin-, Uridin-, Cytidin- oder Thyminbase ist und deren 5'-Mono- oder 5'-Triphosphatester;
(b) den 5'-O-Acetat-, 5'-0-Trityl- und 5'-0-(4-Methylbenzolsulfonat)-Derivaten der Verbindung der Formel (I)B, worin C eine Uridinbase ist und die 3'-Azidogruppen in der erythro-Konfiguration vorliegt;
(c) Verbindungen der Formel (I) B, worin C (i) ein 5-Bromvinyluridin- oder 5-Trifluormethyluridin-Rest ist und die 3'-Azidogruppe in der erythro-Konfiguration vorliegt, (ii) ein Uridin-Rest ist und die 3'-Azidogruppe in derthreo-Konfiguration vorliegt; und (iii) ein 5-Jod- oder 5-Fluoruridin-Rest ist und die 3'-Azidogruppe in der erythro- oder threo-Konfiguration vorliegt; und 5'-O-Trityl-Derivate derartiger Verbindungen;
(d) Verbindungen der Formel (I) B, worin C (i) ein 5-Bromvinyluridin- oder Cytidin-Rest ist und die 3'-Azidogruppe in der threo-Konfiguration vorliegt; (ii) ein 5-Fluorcytidin-Rest ist und die 3'-Azidogruppe in der erythro-Konfiguration vorliegt; oder (iii) ein 5-Methylcytidin-Rest ist und die 3'-Azidogruppe in der threo- oder erythro-Konfiguration vorliegt;
(e) den 5'-O-Acetat-estern von Verbindungen der Formel (I) B, worin C ein 4-Chlor-2(1 H)pyrimidinon oder 4-(;H-1,2,4-Triazol-1-yl)-2(;H)pyrimidinon (gegebenenfalls an der 5-Stellung durch Fluor oder Methyl substituiert) ist und die 3'-Azidogruppe in der erythro-Konfiguration vorliegt;
(f) dem 5'-O-[(4-Methoxyphenyl)-diphenylmethyl]-Derivat der Verbindung der Formel (I) B, worin C ein Cytidin-Rest ist und die 3'-Azidogruppeindererythro-Konfiguration vorliegt; und
(g) dem 5'-O-Trityl-Derivat der Verbindung der Formel (I) B, worin C ein Adenin-Rest ist und die 3'-Azidogruppe in der threo-Konfiguration vorliegt.
Bevorzugte Verbindungen sind diejenigen, die oben in Verbindung mit der Therapie beschrieben wurden, verschieden von denjenigen, die oben spezifisch ausgeschlossen wurden.
Die Verbindungen der Formeln (I) und (I) A, und deren pharmazeutisch verträgliche Derivate, die hier auch als aktiver Bestandteil bezeichnet werden, können zur Therapie auf irgendeinem geeigneten Weg verabreicht werden, einschließend orale, rektale, nasale, topische (einschließend buccale und sublinguale), vaginale und parenterale (einschließlich subkutane, intramuskuläre, intravenöse und intradermale) Verabreichung. Es ist zu ersehen, daß der bevorzugte Weg mit dem Zustand und dem Alter des Empfängers, der Natur der Infektion und dem gewählten aktiven Bestandteil variieren wird.
Im allgemeinen wird eine geeignete Dosis im Bereich von 3,0 bis 120 mg pro kg Körpergewicht des Empfängers pro Tag, vorzugsweise im Bereich von 6 bis 90mg pro kg Körpergewicht pro Tag und besonders bevorzugt im Bereich von 15 bis 60mg pro kg Körpergewicht pro Tag liegen. Die gewünschte Dosis wird vorzugsweise in Form von zwei, drei, vier, fünf, sechs oder mehr Unterdosen in geeigneten Intervallen über den Tag verabreicht. Diese Unterdosen können in Eiriheitsdosis-Formen, beispielsweise mit einem Gehalt von 10 bis 1 500 mg, vorzugsweise 20 bis 1000 mg, und besonders bevorzugt 50 bis 700 mg, an
aktivem Bestandteil pro Einheitsdosis-Form verabreicht werden. Versuche mit3'-Azido-3'-deoxythymidin legen nahe, daß eine Dosis zur Erzielung von Spitzenplasma-Konzentrationen an aktiver Verbindung von etwa 1 bis etwa 75 μΜ, vorzugsweise etwa 2 bis 50 μΜ, besonders bevorzugt etwa 3 bis etwa 30 μΜ verabreicht werden sollte. Dies kann beispielsweise durch die intravenöse Injektion einer 0,1- bis 5%igen Lösung des aktiven Bestandteils, gegebenenfalls in Kochsalzslösung, oder oral verabreicht als Bolus mit einem Gehalt von etwa 1 bis etwa 100 mg/kg des aktiven Bestandteils erreicht werden. Erwünschte Blutspiegel können durch eine kontinuierliche Infusion zur Bereitstellung von etwa 0,01 bis etwa 5,0mg/kg/Stunde oder durch intermittierende Infusionen mit einem Gehalt von etwa 0,4 bis etwa 15 mg/kg des aktiven Bestandteils aufrechterhalten werden. Die Kombinationen gemäß der Erfindung können in einer ähnlichen Weise zu der oben beschriebenen verabreicht werden, um die gewünschten therapeutischen Dosen des aktiven Bestandteils und des betreffenden weiteren therapeutischen Mittels vorzusehen. Die Dosierung der Kombination wird von dem zu behandelnden Zustand, dem besonderen aktiven Bestandteil und dem weiteren betreffenden therapeutischen Mittel und anderen klinischen Faktoren, wie dem Gewicht und dem Zustand des Patienten und dem Weg der Verabreichung der Kombination, abhängen. Wie oben angegeben, kann der aktive Bestandteil und das weitere therapeutische Mittel gleichzeitig (z. B. in einer einheitlichen pharmazeutischen Formulierung) oder getrennt (z. B. in getrennten pharmazeutischen Formulierungen) verabreicht werden, und im allgemeinen können die Kombinationen auf topischem, oralem, rektalem oder parenteralem (z. B. intravenösem, subkutanem oder intramuskulärem) Wege verabreicht werden.
Insbesondere können Kombinationen, in welchen das zweite Mittel ein Nucleosidtransportinhibitor ist, und das betreffende Subjekt in herkömmlicher Weise verabreicht werden. Jedoch ist für eine Verabreichung auf dem oralen Weg eine Dosis des aktiven Bestandteils von 1 bis 200mg/kg/Tag, vorzugsweise 5 bis 50mg/kg/Tag, im allgemeinen ausreichend. Für eine Verabreichung auf dem parenteralen Wege ist eine Dosis des aktiven Bestandteils von 1 bis 100mg/kg/Tag, vorzugsweise 2 bis 30 mg/kg/Tag im allgemeinen ausreichend. Die Menge an Nucleosidtransportinhibitor in der Kombination ist unabhängig von der Mengean dem oben spezifizierten aktiven Bestandteil und ist ausreichend, um den Nucleosidtränsport wirksam zu inhibieren und liegt bevorzugterweise im Bereich von 0,1 bis 100mg/kg/Tag, und insbesondere im Bereich von 1 bis 20 mg/kg/Tag. Die Kombinationen, in welchen das zweite Mittel entweder ein Nierenexkretioninhibitor oder ein Glucuronidationsinhibitor, oder beides ist, können an das betreffende Subjekt in herkömmlicher Weise verabreicht werden. Jedoch ist für eine Verabreichung auf dem oralen Weg eine Dosis an aktivem Bestandteil von 1 bis 200mg/kg/Tag, vorzugsweise 5 bis 50 mg/kg/Tag, gewöhnlich ausreichend. Für eine Verabreichung auf dem parenteralen Wege ist eine Dosis an aktivem Bestandteil von 1 bis 100 mg/kg/Tag, vorzugsweise 2 bis 30 mg/kg/Tag, im allgemeinen ausreichend. Die Menge an Nierenexkretion/-Glucuronidation-Inhibitor in der Kombination ist unabhängig von der Mengean aktivem Bestandteil und ist ausreichend in dem Bereich von 4 bis 100 mg/kg/Tag, vorzugsweise 5 bis 60 mg/kg/Tag, besonders bevorzugt 10 bis 40mg/kg/Tag.
Die Kombinationen, in welchen das zweite Mittel ein Interferon ist, enthalten den aktiven Bestandteil vorteilhafterweise in Mengen von5bis250mg pro kg pro Tag; und der geeignete wirksame Dosisbereich des Interferons ist3 χ 106 bis 10 χ 106IU pro m2 Körperoberfläche pro Tag, vorzugsweise 4 χ 106 bis 6 χ 106IU m2 pro Tag. Der aktive Bestandteil und das Interferon sollten indem Verhältnis von etwa 5 mg pro kg aktiver Bestandteil bis 3 χ 106IU pro m2 an Interferon bis etwa 250 mg pro kg pro Tag an aktivem Bestandteil bis 10 χ 106IU pro m2 pro Tag an Interferon, vorzugsweise von etwa 5mg pro kg pro Tag an aktivem Bestandteil bis 4 χ 106IU pro m2 pro Tag an Interferon bis etwa 100 mg pro kg pro Tag an aktivem Bestandteil bis 6 χ 106IU pro m2 pro Tag an Interferon verabreicht werden. Interferon wird vorzugsweise durch Injektion (beispielsweise s.c, i. m. oder i.v.) verabreicht, während der aktive Bestandteil vorzugsweise oral oder durch Injektion verabreicht wird, jedoch kann er auf irgendeine hier beschriebene Weise verabreicht werden. Interferon und aktiver Bestandteil können zusammen oder getrennt verabreicht werden, und die Tagesdosis von jedem der beiden kann bevorzugterweise in geteilten Dosen verabreicht werden. Für Kombinationen, in welchen das zweite Mittel ein anderes therapeutisches Nucleosid ist, kann eine geeignete wirksame orale Dosis des aktiven Bestandteils im Bereich von 2,5 bis 50 mg pro kg Körpergewicht pro Tag, vorzugsweise 5 bis 10 mg pro kg pro Tag liegen; und die geeignete wirksame orale Dosis des zweiten therapeutischen Nucleosids ist im Bereich von 5 bis 100 mg pro kg Körpergewicht pro Tag, vorzugsweise 15 bis 75 mg pro kg pro Tag. Es wird bevorzugt, daß das Verhältnis für orale Verabreichung des aktiven Bestandteils zum zweiten therapeutischen Nucleosid im Bereich von etwa 1:1 bis 1:10, besonders bevorzugt von etwa 1:2 bis 1:8, liegen sollte.
Die geeignete wirksame i. v.-Dosis an aktivem Bestandteil liegt im allgemeinen im Bereich von etwa 1,5 bis 15 mg pro kg pro Tag, und die geeignete wirksame i. v.-Dosis des therapeutischen Nucleosids liegt im allgemeinen etwa im Bereich von 5 bis 30 mg pro kg pro Tag. Es wird bevorzugt, daß das Verhältnis für die i. v.-Verabreichung des aktiven Bestandteil zu dem zweiten therapeutischen Nucleosid im Bereich von etwa 2:1 bis 1:20, besonders bevorzugt von etwa 1:2 bis 1:10, liegen sollte. Beide Komponenten der Kombination werden vorzugsweise oral oder durch Injektion verabreicht und sie können zusammen oder getrennt gegeben werden. Die tägliche Dosis von jeder Komponente kann in Form von geteilten Dosen gegeben werden. Für Kombinationen, in welchen das zweite Mittel ein antibakterielles Mittel ist, liegt eine geeignete wirksame Dosis an aktivem Bestandteil im Bereich von 2,5 bis 50 mg/kg/Tag, vorzugsweise 5 bis 10 mg/kg/Tag, und der geeignete wirksame Dosisbereich des antibakteriellen Mittels liegt im Bereich von 2 bis 1000mg/kg/Tag, vorzugsweise 50 bis 500 mg/kg/Tag. Die bevorzugten Verhältnisse von aktivem Bestandteil zu antibakteriellem Mittel liegen im Bereich von 20:1 bis 1:500, insbesondere von 2:1 bis 1:125.
Obwohl Kombinationen mit drei oder mehr therapeutischen Mitteln hier nicht in spezifischer Weise beschrieben werden, ist jedoch zu erkennen, daß derartige Kombinationen große Bedeutung haben. Beispielsweise hat eine Kombination von 3'-Azido-3'-deoxythymidin (AZT) mitAcyclovirund Probeneci'd den doppelten Vorteil, daß sowohl die Aktivität von AZT potenziert und seine Verfügbarkeit erhöht wird. Desgleichen bilden Kombinationen der Verbindungen der Formel (I) A mit zwei oder mehreren Verbindungen der gleichen Reihe vom zweitem therapeutischen Mittel ebenso auch Teil der Erfindung, beispielsweise AZT mit Sulfadimidin und Trimethoprim.
Obwohl es möglich ist, daß der aktive Bestandteil allein verabreicht wird, wird es jedoch vorgezogen, ihn als pharmazeutische Formulierung zu präsentieren. Die Formulierungen der vorliegenden Erfindung enthalten zumindest einen aktiven Bestandteil, wie oben definiert, zusammen mit einem oder mehreren verträglichen Trägern dafür und gegebenenfalls andere therapeutische Mittel. Jeder Träger muß „verträglich" in dem Sinne sein, daß er mit den anderen Bestandteilen der Formulierung verträglich und für den Patienten nicht schädlich ist, Formulierungen schließen solche ein, die für orale, rektale, nasale, topische (einschließend buccale und sublinguale), vaginale oder parenteral (einschließend subkutane, intramuskuläre, intravenöse und interdermale) Verabreichung geeignet sind. Die Formulierungen können geeigneterweise in Einheitsdosisform dargeboten und
nach irgendwelchen dem Fachmann auf dem Gebiet der Pharmazie bekannten Verfahren hergestellt werden. Derartige Verfahren schließen die Stufe der Vereinigung des aktiven Bestandteils mit dem Träger ein, der einen oder mehrere Nebenbestandteile enthält. Im allgemeinen werden die Formulierungen durch gleichmäßiges und inniges In-Kontakt-bringen des aktiven Bestandteils mit flüssigen Trägern oder feinzerteilten festen Trägern, oder mit beiden, hergestellt und anschließend wird das Produkt, falls erforderlich, geformt.
Die für die orale Verabreichung geeigneten Formulierungen der vorliegenden Erfindung können als diskrete Einheiten, wie beispielsweise Kapseln, Cachets oder Tabletten dargeboten werden, von denen jede eine vorherbestimmte Menge des aktiven Bestandteils enthält; als Pulver oder als Granulat; als Lösung oder als Suspension in einer wässerigen oder nichtwässerigen Flüssigkeit; oder als eine flüssige Öl-in-Wasser-Emulsion oder als flüssiges Wasser-in-ÖI-Emulsion. Der aktive Bestandteil kann auch als Bolus, Linctus oder Paste dargeboten werden.
Eine Tablette kann durch Verdichten oder Verpressen, gegebenenfalls mit einem oder mehreren Nebenbestandteilen, hergestellt werden. Verdichtete Tabletten können durch Verdichten des aktiven Bestandteils in einer freifließenden Form, wie beispielsweise als Pulver oder Granulat, in einer geeigneten Maschine hergestellt werden, gegebenenfalls gemischt mit einem Bindemittel (z.B. Povidon, Gelatine, Hydroxypropylmethylcellulose), Gleitmittel, inertem Verdünnungsmittel, Konservierungsmittel, Zerteilungsmittel (z. B. Natriumstärkeglykolat, vernetztes Povidon, vernetzte Natriumcarboxymethylcellulose) und oberflächenaktivem oder Dispergiermittel. Verpreßte Tabletten können durch Verpressen einer Mischung der pulverisierten Verbindung, angefeuchtet mit einem inerten flüssigen Verdünnungsmittel, in einer geeigneten Maschine erhalten werden. Die Tabletten können gegebenenfalls beschichtet oder gekerbt sein und können so formuliert sein, daß sie eine langsame oder gesteuerte Freisetzung des aktiven Bestandteils darin vorsehen, unter Verwendung von beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulose in variierenden Verhältnissen zur Schaffung des gewünschten Freisetzungsprofils.
Geeignete Formulierungen für topische Verabreichung in den Mund schließen Rautenpastillen ein, welche den aktiven Bestandteil in einer wohlschmeckenden Basis, gewöhnlich Rohrzucker und Gummi arabicum oder Traganth, enthalten. Pastillen enthalten den aktiven Bestandteil in einer inerten Basis, wie beispielsweise Gelatine und Glycerin, oder Rohrzucker und Gummi arabicum; und Mundwasser enthalten den aktiven Bestandteil in einem geeigneten flüssigen Träger.
Formulierungen für die rektale Verabreichung können als Suppositorium mit einer geeigneten Basis, die beispielsweise Kakaobutter oder ein Salicylat enthält, dargeboten werden.
Für die vaginale Verabreichung geeignete Formulierungen können als Pessare, Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schäume oder Sprays dargeboten werden, welche außer dem aktiven Bestandteil solche Träger enthalten, wie sie dem auf diesem Gebiete tätigen Fachmann geeignet erscheinen.
Geeignete Formulierungen für parenterale Verabreichung schließen wässerige und nichtwässerige isotonische sterile Injektionslösungen ein, die Antioxidatien, Puffer, Bakteriostatika und aufgelöste Stoffe enthalten können, welche die Formulierung isotonisch mit dem Blut des vorgesehenen Empfängers machen; und wässerige und nichtwässerige sterile Suspensionen, welche Suspendier- und Verdickungsmittel enthalten können. Die Formulierungen können in Einheitsdosis- oder Mehrfachdosisform in verschlossenen Behältern dargeboten werden, beispielsweise in Ampullen und Phiolen, und sie können in einem gefriergetrockneten (lyophilisierten) Zustand gelagert werden, was lediglich die Zugabe des sterilen flüssigen Trägers, beispielsweise von Wasser für Injektionen, unmittelbar vor dem Gebrauch erfordert. Nicht vorbereitete Injektionslösungen und Suspensionen können aus sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten der oben beschriebenen Art hergestellt werden.
Bevorzugte Einheitsdosis-Formulierungen sind solche, welche eine Tagesdosis oder Einheit, eine Tagesunterdosis, wie oben angegeben, oder einen geeigneten Bruchteil davon, eines aktiven Bestandteils enthalten.
Die Verbindungen können auch für die Verwendung in der Form von Veterinärformulierungen dargeboten werden, die beispielsweise durch Methoden hergestellt werden können, die dem Fachmann bekannt sind. Beispiele derartiger Veterinärformulierungen schließen solche ein, die angepaßt sind für
(a) orale Verabreichung, zum Beispie! ein Arzneitrunk (z. B. wässerige oder nichtwässerige Lösungen oder Suspensionen); Tabletten oder Bolusse; Pulver, Granulate oder Pellets für eine Mischung mit Futtermitteln; Pasten zum Aufbringen auf die Zunge;
(b) parenterale Verabreichung, zum Beispiel durch subkutane, intramuskuläre oder intravenöse Injektion, z. B. als sterile Lösung oder Suspension; oder (falls geeignet) durch intramammare Injektion, wobei eine Suspension oder Lösung in das Euter über die Zitze eingeführt wird;
(c) topische Applikation, z. B. als Creme, Salbe oder als auf die Haut applizierter Spray; oder
(d) intravaginal, z. B. als Pessar, Creme oder Schaum.
Es ist zu erkennen, daß derartige Formulierungen, wie sie vorstehend beschrieben werden, auch für die Darbietung von Kombinationen gemäß der Erfindung, ob einheitliche oder getrennte Formulierungen, geeignet sind und in einer ähnlichen Art hergestellt werden können.
Es sei darauf hingewiesen, daß die Formulierungen dieser Erfindung außer den oben besonders erwähnten Bestandteilen andere herkömmliche Mittel enthalten können, die zu dem in Rede stehenden Formulierungstyp Bezug haben, wobei zum Beispiel solche, die für orale Verabreichung geeignet sind, derartige weitere Mittel als Süßmacher, Verdicker und Geschmacksmittel enthalten können.
Die Verbindungen der Formel (I) A und deren pharmazeutisch verträglichen Derivate können in herkömmlicher Weise unter Verwendung von Arbeitsweisen hergestellt werden, welche dem Fachmann bekannt sind, z. B. wie sie in folgenden Veröffentlichungen beschrieben werden: Synthetic Procedures in Nucleic Acid Chemistry (1, [1968], T. A. Krenitsky et al.), J. Med. Chem.(26,981 [1983]); Nucleic Acid Chemistry, Improved and New Synthetic Processes, Method and Techniques (Teile 1 und2. Ed. LD.Townsend, R.S.Tipson (J.Wiley) (1978); J.R.Horwitzet al. (J.Org. Chem. 29, [JuIi 1964] 2076-78); M.lmazawa et al. (J. Chem., 43 [15] [1978] 3044-3048); K.A.Watanabe et al. (J. Org. Chem., 45, 3274 [1980]); und R.P.Glinski et al. (J. Chem. Soc. Chem. Commun., 915 [1970]); auf diese Veröffentlichungen oder s:.if die Verwendung von Arbeitsweisen, die zu den darin beschriebenen analog sind, wird hier ausdrücklich Bezug genommen.
Ausführungsbeispiele:
Beispiel 1 Tablettenformulierungen
Die folgenden Formulierungen A und B wurden durch Naßgranulierung der Bestandteile mit einer Lösung von Povidon und anschließend Zugabe von Magnesiumstearat und Verdichtung hergestellt.
mg/Tablette
250 26 9 12 3 300
mg/Tablette 250
26 9
12 3 300
mg/Tablette
Formulierung A
(a) aktiver Bestandteil 250
(b) Lactose B. P. 210
(c) Povidon B. P. 15
(d) Natriumstärkeglykolat 20
(e) Magnesiumstearat 5
500
Formulierung B
mg/Tablette
(a) Aktiver Bestandteil 250
(b) Lactose 150
(c) AvicelPH101 60
(d) Povidon B. P. 15
(e) Magnesiumstärkeglykolat 20
(f) Magnesiumstearat 5
500
Formulierung C
mg/Tablette
Aktiver Bestandteil 100
Lactose 200
Stärke 50
Povidon 5
Magnesiumstearat 4
359
Dienachfolgenden Formulierungen, D und E, wurden durch direkte Verdichtung der gemischten Bestandteile hergestellt. Die in Formulierung E verwendete Lactose ist vom Direktverdichtungstyp (Dairy Crest— „Zeparox").
Formulierung D
mg/Kapsel
Aktiver Bestandteil 250
VorgelatinisierteStärkeNF15 J50
400Formulierung E
mg/Kapsel
Aktiver Bestandteil 250
Lactose 150
Avicel 100
500
Formulierung F (Gesteuerte Freisetzungsformulierung}
Die Formulierung wird durch Naßgranulation der Bestandteile (unten) mit einer Lösung von Povidon hergestellt, mit anschließender Zugabe von Magnesiumstearat und Verdichtung.
mg/Tablette
(a) Aktiver Bestandteil 500
(b) Hydroxypropylmethylcellulose 112 (Methocel K4M Premium)
(c) Lactose B. P. 53
(d) Povidon B. P. C. 28
(e) Magnesiumstearat 7
700
Beispiel 2
Kapselformulierungen Formulierung A
Eine Kapselformulierung wird durch Mischen der Bestandteile der Formulierung D im obigen Beispiel 1 und Füllen in eine zweiteilige Hartgelatine-Kapsel hergestellt. Die Formulierung B (unten) wird in einer ähnlichen Weise erhalten.
Formulierung B
mg/Kapsel
(a) Aktiver Bestandteil 250
(b) Lactose B. P. 143
(c) Natriumstärkeglykolat 25
(d) Magnesiumstearat 2
420Formulierung C
mg/Kapsel
(a) Aktiver Bestandteil 250
(b) Macrogol 4000 BP 350
600
Die Kapseln wurden durch Schmelzen des Macrogol 4000 BP, Dispergieren des aktiven Bestandteils in der Schmelze und Füllen der Schmelze in eine zweiteilige Hartgelatine-Kapsel, hergestellt.
Formulierung D
mg/Kapsel
Aktiver Bestandteil 250
Lecithin . , 100
Erdnußöl 100
450
Die Kapseln wurden durch Dispergieren des aktiven Bestandteils in dem Lecithin und dem Erdnußöl und Füllen der Dispersion in weiche elastische Gelatine-Kapseln hergestellt.
Formulierung E (Gesteuerte Freisetzungskapsel)
Die folgende gesteuerte Freisetzungskapsel-Formulierung wurde durch Extrudieren der Bestandteile (a), (b) und (c) unter Verwendung eines Extruders, gefolgt von Sphäronisierung des Extrudats und Trocknen, hergestellt. Die getrockneten Pellets wurden dann mit einer freisetzungssteuemden Membran (d) überzogen und in eine zweiteilige Hartgelatine-Steckkapsel eingefüllt.
mg/Kapsel
(a) Aktiver Bestandteil 250
(b) Mikrokristalline Cellulose 125
(c) Lactose BP125 . 125
(d) Äthylcellulose _13
513
Beispiel 3 Injizierbare Formulierung q. s. zum pH-Wert 0,200 g
Formulierung A q. s. zum pH-Wert 4,0 bis 7,0
Aktiver Bestandteil q. s. zu 4,0 bis 7,0
Chlorwasserstoffsäure-Lösung, 0,1-molar 10ml
Natriumhydroxid-Lösung, 0,1-molar
Steriles Wasser
Der aktive Bestandteil wurde in der Hauptmenge des Wassers (35° bis 400C) gelöst und der pH je nachdem mit der Chlorwasserstoffsäure oder dem Natriumhydroxid auf einen Wert zwischen 4,0 und 7,0 eingestellt. Der Ansatz wurde dann mit dem Wasser auf das Volumen aufgefüllt und durch ein steriles Micropore-Filter in eine sterile bernsteinfarbene 10 ml-Glasphiole (Typ 1) abgefüllt und mit sterilen Verschlüssen verschlossen.
Formulierung B
Aktiver Bestandteil 0,125 g
Steriler, pyrogenfreier pH 7-Phosphatpuffer q.s.zu 25 ml
Beispiel 4 Intramuskuläre Injektion
Gewicht (g)
Aktiver Bestandteil 0,20
Benzylalkohol 0,10
Glycofurol75 1,45
Wasserfür Injektion q.s.zu 3,00 ml
Der aktive Bestandteil wird in dem Glycofurol gelöst. Der Benzylalkohol wird dann zugegeben und gelöst und Wasser auf 3 ml aufgefüllt. Die Mischung wird c'inn durch ein steriles Micropore-Filter filtriert und in eine sterile bernsteinfarbene 3 ml-Glasphiole (Typ 1) eingefüllt und verschlossen.
Beispiel 5
Sirup Formulierung A
Gewicht (g)
Aktiver Bestandteil 0,2500
Sorbit-Lösung 1,5000
Glycerin 2,0000
Natriumbenzoat . 0,0050
Geschmacksstoff, Pfirsich 17.42.3169 0,0125 ml
Gereinigtes Wasser q.s.zu 5,0000 ml
Der aktive Bestandteil wird in einer Mischung des Glycerins und der Hauptmenge des gereinigten Wassers gelöst. Eine wässerige Lösung des Natriumbenzoats wird dann zu der Lösung zugegeben, gefolgt von der Zugabe der Sorbit-Lösung und schließlich des Geschmacksstoffs. Das Volumen wird mit gereinigtem Wasser aufgefüllt und gut gemischt. Wenn der aktive Bestandteil schlecht löslich ist, wird die folgende Formulierung (B) verwendet.
Formulierung B
Gewicht (g)
Aktiver Bestandteil 0,250
Sorbit-Lösung 1,500
Glycerin 0,005
Dispergierbare Cellulose 0,005
Natriumbenzoat 0,010 ml
Geschmacksstoff
Gereinigtes Wasser auf 5,000 ml
Die Sorbit-Lösung, das Glycerin und ein Teil des gereinigten Wassers wird gemischt. Das Natriumbenzoat wird in gereinigtem Wasser aufgelöst und die Lösung zu der Hauptmenge zugegeben. Die dispergierbare Cellulose wird zugegeben und mit dem Geschmacksstoff dispergiert. Der aktive Bestandteil wird zugegeben und dispergiert. Das Volumen wird mit gereinigtem Wasser aufgefüllt.
Beispiel 6 Suppositorium
mg/Suppositorium
Aktiver Bestandteil (63 μηη)* 250
Hartfett, BP (Witepsol H15—DynamitNobel) 1770
2020
Ein Fünftel der Witepsol H15-Menge wird in einer Pfanne mit Dampfmantel bei maximal 45°C geschmolzen. Der aktive Bestandteil wird durch ein 200 μπη-Sieb gesiebt und zu der geschmolzenen Basis unter Mischen zugegeben, wobei ein „Silverson, versehen mit einem Schneidkopf" verwendet wurde, bis eine glatte Dispersion erzielt worden war. Die Mischung wurde auf 45°C gehalten, das restliche Witepsol H15 zu der Suspension zugegeben und zur Sicherstellung einer homogenen Mischung gerührt. Die gesamte Suspension wird durch ein 250^m-rostfreies Stahlsieb hindurchgesiebt und unterständigem Rühren auf 40 0C abkühlen gelassen. Bei einer Temperatur von 38°C bis 400C wurden 2,02 g der Mischung in geeignete, 2 ml-Plastikformen eingefüllt. Man ließ die Suppositorien auf Raumtemperatur abkühlen.
Beispiel 7 Pessare mg/Pessar
250
Aktiver Bestandteil (63 μπη) 380
Wasserfreie Dextrose 363
Kartoffelstärke 7
Magnesiumstearat 1000
Die obigen Bestandteile wurden direkt gemischt und Pessare durch direkte Verdichtung der erhaltenen Mischung hergestellt. Die folgenden Beispiele 8 bis 10 erläutern die Herstellung von Formulierungen, welche eine Verbindung der Formel (I)A (aktiver Bestandteil) und ein weiteres therapeutisches Nucleosid, wie angegeben, enthalten.
Beispiel 8
Injektion
Formulierung A Gewicht (mg)
Acyclovir 400
Aktiver Bestandteil 200
1-molare NaOH Nach Bedarf
Steriles Wasser auf 10 ml
' Der aktive Bestandteil wurde als Pulver verwendet, worin zumindest 90% der Teilchen einen Durchmesser von 63 μηι oder weniger aufwiesen.
Formulierung B
Gewicht (mg)
2-Amino-9-(2-hydroxyäthoxymethyl)-purin 400 Aktiver Bestandteil 200
1-molareNaOH Nach Bedarf
Steriles Wasser auf 10 ml
Bei den obigen Formulierungen wurde das therapeutische Nucleosid zu 1-molarerNaOH-Lösung zugegeben und biszur Lösung gerührt. Der aktive Bestandteil wird zugegeben und gelöst. Das Volumen wird mit sterilem Wasser auf 10ml aufgefüllt. Man filtriert durch ein steriles Filter und füllt in sterile Phiolen ab. Trockenfrierung.
Beispiel 9 Tabletten Gewicht (mg)
Formulierung A 500
125
Acyclovir 14
Aktiver Bestandteil 25
Povidon 6
Natriumstärkeglykolat 670
Magnesiumstearat
Gewicht (mg)
Formulierung B 125
125
Aktiver Bestandteil δ
2-Amino-9-(2-hydroxyäthoxymethyl)-purin 12
Povidon 3
Natriumstärkeglykolat 273
Magnesiumstearat
Bei den obigen Formulierungen A und B wurden das therapeutische Nucleosid und der aktive Bestandteil mit dem Natriumstärkeglykolat gemischt und mit einer Povidon-Lösung granuliert. Nach dem Trocknen wurde das Granulat mit Magnesiumstearat gemischt und verdichtet.
Beispiel 10
Kapseln Formulierung A
Gewicht (mg)
Acyclovir 250
Aktiver Bestandteil 62,5
Lactose 170,5
Natriumstärkeglykolat 15
Magnesiumstearat 2
500
Man mischt die Bestandteile und füllt sie in Hartgelatine-Kapseln ab.
Formulierung B
Gewicht (mg)
Aktiver Bestandteil 125
2-Amino-9-(2-hydroxyäthoxymethyl)-purin 125
Lactose 133
Natriumstärkeglykolat 15
Magnesiumstearat 2
400
Man mischt die Bestandteile und füllt sie in Hartgelatine-Kapseln ab.
Beispiel 11 erläutert eine Interferon und eine Verbindung der Formel (I)A (aktiver Bestandteil) enthaltende Formulierung.
Beispiel 11
Injektion
Interferon 3Megaeinheiten
Aktiver Bestandteil 200 mg
Steriler Puffer, pH 1 auf 50ml
Man löst das Inferon und den aktiven Bestandteil in dem sterilen Wasser. Es wird durch ein steriles Filter filtriert und in sterile Phiolen abgefüllt.
Die folgenden Beispiele 12 bis 15 beschreiben die Herstellung von Formulierungen, enthaltend eine Verbindung der Formel (I)A (der aktive Bestandteil), beispielsweise 3'-Azido-3'-deoxythymidin, in Kombination mit einem Nucleosidtransportin-hibitor, z. B.
Dipyridamol.
Beispiel 12
Tablette
Nucleosidtransportinhibitor Aktiver Bestandteil Lactose
Stärke
Polyvinylpyrrolidinon Magnesiumstearat
Gesamtgewicht
Gewicht (mg)
300 200 105
20
10 685
Die aktiven Verbindungen werden mit der Lactose und der Stärke gemischt und naß mit einer Lösung des Polyvinylpyrrolidinons granuliert. Das Granulat wird getrocknet, gesiebt, mit Magnesiumstearat gemischt und anschließend zur Tablettenform verdichtet.
Beispiel 13
Kapsei
Nucleosidtransportinhibitor Aktiver Bestandteil Lactose
Natriumstärkeglykolat Polyvinylopyrrolidinon Magnesiumstearat
Gewicht (mg) 300 100 100 10 10
Gesamtgewicht 523
Die aktiven Verbindungen werden mit der Lactose und dem Natriumstärkeglykolat gemischt und mit einer Lösung des Polyvinylpyrrolidinons naß granuliert. Das Granulat wird getrocknet, gesiebt, mit dem Magnesiumstearat gemischt und in Hartgelatine-Kapseln abgefüllt.
Beispiel 14
Creme
Nucleosidtransportinhibitor Aktiver Besta ndtei I Glycerin
Cetostearylalkohol Natriumlaurylsulfat Weißes Weichparaffin Flüssiges Paraffin Chlorkresol Gereinigtes Wasser
auf
Gewicht (g) 7,5 5,00 2,00 6,75 0,75
12,50 5,00 0,10
100,00
Die aktiven Verbindungen werden in einer Mischung von gereinigtem Wasser und Glycerin gelöst und auf 7O0C erwärmt. Die restlischen Bestandteile werden miteinander auf 70°C erwärmt. Die zwei Teile werden zusammengegeben und emulgiert. Die Mischung wird abgekühlt und in Behälter abgefüllt.
Beispiel 15 Intravenöse Injektionen
(1) Aktiver Bestandteil Nucleosidtransportinhibitor Glycerin Natriumhydroxid-Lösung q. s. auf Wasserfür Injektionen auf
Menge (mg) 200 300 200 pH 7,0-7,5 10ml
Das Glycerin wird zu einem Teil des Wassers für Injektionen zugegeben. Die zwei aktiven Verbindungen werden zugegeben und der pH-Wert auf 7,0 bis 7,5 mit Natriumhydroxid-Lösung eingestellt. Die Lösung wird mit zusätzlichem Wasser für Injektionen auf das Volumen gebracht. Unter aseptischen Bedingungen wird die Lösung durch Filtration sterilisiert, in sterile Ampullen abgefüllt und die Ampullen verschlossen.
(2) Aktiver Bestandteil Nucleosidtransportinhibitor Mannit Natriumhydroxid-Lösung q. s. auf Wasser für Injektionen auf
Menge (mg) 100 150 125 pH 8,0-9,0 2,5 ml
Die aktiven Verbindungen und der Mannit werden in einem Teil des Wassers für Injektionen gelöst. Der pH-Wert wird mit der Natriumhydroxid-Lösung auf 8,0 bis 9,0 eingestellt und mit zusätzlichem Wasser für Injektionen auf das Volumen aufgefüllt. Die
Lösung wird durch Filtration unter aseptischen Bedingungen sterilisiert, in sterile Phiolen abgefüllt und das Wasser durch Gefriertrocknung entfernt. Die Phiolen werden unter einer Stickstoffatmosphäre verschlossen und mit einem sterilen Verschluß und Metallkragen versehen.
Die folgenden Beispiele 16 und 18 beschreiben die Herstellung von Formulierungen, welche eine Verbindung der Formel I(A) (der aktive Bestandteil), beispielsweise 3'-Azido-3'-deoxythymidin, in Verbindung mit einem Glucuronidation/Nierenexkretion-Inhibitor, beispielsweise Probeneeid, enthalten.
Beispiel 16
Tablette
Aktiver Bestandteil Glucuronidation/Nierenexkretion-Inhibitor Lactose
Stärke
Polyvinylpyrrolidinon Magnesiumstearat
Gewicht (mg)
100 200 105
10 Gesamtgewicht 485
Die aktiven Verbindungen werden mit der Lactose und der Stärke gemischt und mit einer Lösung des Polyvinylpyrrolidinons naß granuliert. Das Granulat wird getrocknet, gesiebt und mit Magnesiumstearat gemischt und anschließend zur Tablettenform verdichtet.
Beispiel 17
Kapsel
Aktiver Bestandteil Glucuronidation/Nierenexkretion-Inhibitor Lactose
Natriumstärkeglykolat Polyvinylpyrrolidinon Magnesiumstearat
Gesamtgewicht
Gewicht (mg)
100 100 100
323
Die aktiven Verbindungen werden mit der Lactose und dem Natriumstärkeglykolat gemischt und naß mit einer Lösung des Polyvinylpyrrolidinons granuliert. Das Granulat wird getrocknet, gesiebt und mit dem Magnesiumstearat gemischt und in Hartgelatine-Kapseln abgefüllt.
Beispiel 18 Intravenöse Injektionen
(1) Aktiver Bestandteil Glucuronidation/Nierenexkretion-Inhibitor Glycerin Natriumhydroxid-Lösung q. s. auf Wasserfür Injektionen auf
Menge (mg)
200
300
200
pH 7,2-7,5
10ml
Das Glycerin wird zu einem Teil des Wassers für Injektionen zugegeben. Die zwei aktiven Verbindungen werden zugesetzt und der pH auf 7,0 bis 7,5 mit Natriumhydroxid-Losung eingestellt. Die Lösung wird mit zusätzlichem Wasser für Injektionen auf das Volumen aufgefüllt. Die Lösung wird durch Filtration unter aseptischen Bedingungen sterilisiert, in sterile Ampullen abgefüllt und die Ampullen verschlossen.
(2) Aktiver Bestandteil Glucuronidation/Nierenexkretion-Inhibitor Mannit Natriumhydroxid-Lösung q. s. auf Wasserfür Injektionen auf
Menge (mg)
100
150
125
pH 8,0-9,0
2,5 ml
Die aktiven Verbindungen und der Mannit werden in einem Teil des Wassers für Injektionen gelöst. Der pH-Wert wird mit der Natriumhydroxid-Lösung auf 8,0 bis 9,0 eingestellt und mit zusätzlichem Wasser für Injektionen auf das Volumen aufgefüllt. Die Lösung wird durch Filtration unter aseptischen Bedingungen sterilisiert, in sterile Phiolen abgefüllt und das Wasser durch Gefriertrocknung entfernt. Die Phiolen werden unter einer Stickstoffatmosphäre verschlossen und mit einem sterilen Verschluß und Metallkragen versehen.
Veterinärformulierungen (Beispiele 19 bis 22) Beispiel 19 Tablette für die Verwendung beim Kleintier Pro Tablette
Aktiver Bestandteil . 120,0 mg
Maisstärke 20,0 mg
Mikrokristalline Cellulose 100,0 mg
Magnesiumstearat 1,5 mg
Der aktive Bestandteil, die mikrokristalline Cellulose und die Maisstärke werden miteinander vermischt. Ausreichende Stärkelösung wird unter fortgesetztem Mischen zur Herstellung einer feuchten Masse zugegeben, welche dann zur Bildung von Granulat durch ein Sieb passiert wird. Das Magnesiumstearat wird durch ein Sieb aufgestreut. Die Tabletten werden durch direkte Verdichtung des Granulats hergestellt.
Beispiel 20 Granulatfür ein Medikament im Futter
Gewicht (g)
Aktiver Bestandteil 6,0
Povidon < 1,0
Lactose 93,0
Wässerige Al koholmischungq. s.
Der aktive Bestandteil wird mit der Lactose gemischt. Dazu wird der wässerige Alkohol, welcher das gelöste Povidon enthält, zugegeben. Es wird ausreichend wässeriger Alkohol zur Bildung einer feuchten Masse zugesetzt, die zur Herstellung eines Granulats, welches man anschließend trocknet, durch ein Sieb passiert wird.
Beispiel 21
Oralpaste
Gewicht (g)
Aktiver Bestandteil 24
Xanthan-Gummi 0,5
Methylhydroxybenzoat 0,1
Polysorbat80 0,1
Gereinigtes Wasser auf 100,0 ml
Das Polysorbat 80 und das Methylhydroxybenzoat werden in der Hauptmenge des Wassers gelöst. Das Xanthan-Gummi wird zugegeben und dispergiert und quellen gelassen. Der aktive Bestandteil wird zugegeben, dispergiert und auf das Volumen verdünnt.
Beispiel 22
Salbe
Gewicht (g)
Aktiver Bestandteil 12
Weißes Weichparaffin 88,0
Das weiße Weichparaffin wird bei 600C geschmolzen. Der aktive Bestandteil wird zugegeben und dispergiert, abkühlen gelassen und in zusammenlegbare Metallröhrchen abgefüllt.
Beispiel 23 3'-Azido-3',5'-dideoxy-5'-[(N,N-dimethylthiocarbamoyl)-thio]-thymidin
(a) Die5'-Hydroxylgruppevon3'-Azido-3'-deoxythymidin (3,0g, 11,2mMol) wurde durch Zugabe von Methansulfonylchlorid (2,7 ml) zu einer Lösung des 3'-Azido-3'-deoxythymidins in trockenem Pyridin (20 ml) mesyliert.
Man ließ die Reaktion bei 5°C 1 Stunde lang ablaufen und goß dann auf Eiswasser. Der Niederschlag wurde durch Filtration gesammelt. Das gewünschte Produkt wurde durch Umsetzen des in der ersten Stufe erhaltenen 3'-Azido-3'-deoxy-5'-mesylthymidins mit Kaliumcarbonat (0,78g, 5,6mMol) in DMF (75 ml) erhalten. Das Reaktionsgemisch wurde in einem Ölbad von 8O0C 6 Stunden lang erwärmt und anschließend in Eiswasser gegossen. Das Produkt wurde aus dem Wasser mit Äthylacetat extrahiert. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und das erhaltene Öl an Silicagel durch Elution mit CHCI3:MeOH (9:1 Vol./Vol.) schnellchromatographiert. Das Produkt wurde in geringer Ausbeute erhalten. Schmelzpunkt = 1840C bis 186°C.
(b) Das Natriumsalz von Dimethyldithiocarbamidsäure · Dihydrat (0,642g, 3,58mMol) und 3,58 ml einer Lösung von 1 n-Tetrabutylammoniumhydroxid in MeOH wurden zu 25ml DMF zugegeben. Die Lösung wurde zur Entfernung von Wasser und MeOH gekocht. Nach dem Abkühlen wurde 2,5'-O-Anhydro-3'-azido-3'-deoxythymidin (0,85g, 3,4 mMol), gelöst in 15 ml DMF, zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde über Nacht in einem Ölbad auf 55°C erwärmt. Das Reaktionsgemisch wurde auf Eiswassergegossen und ein Niederschlag durch Filtration entfernt. Das Produkt wurde aus dem Filtrat mit Äthylacetat extrahiert. Das Äthylacetat wurde im Vakuum entfern; und das erhaltene Öl durch Schnellchromatographie an Silicagel durch Elution mitCHCI3:Me0H (95:5 Vol./Vol.(gereinigt. Es war erforderlich, ein zweites Mal an Silicagel zu Chromatographieren. Die zweite Elution erfolgte mit CHCI3:MeOH (98:2 Vol./Vol.). Die Endreinigung erfolgte durch Umkehrphasen-Chromatographie an Ci8, eluiert mit Wasser: Methanol (3:7). Die Ausbeute betrug 2,5%.
Beispiel 24 S'-Azido-S'-deoxy-S'-O-acetyM-thiothymidin
S'-Azido-S'-deoxy-ö'-O-acetyM-d^A-triazoD-thymidin (Lin et al., J. Med. Chem. 26,1691 [1983]) (1,41 g, 3,9mMol) wurde in 100 ml Aceton und 30 ml Wasser gelöst und anschließend mit 0,39g NaSH · χ H2O (Sung, J. Chem. Soc. Chem. Comm., 522, [1982]) behandelt. Die Mischung wurde 30 Minuten lang gerührt, das Volumen auf die Hälfte reduziert und mit 200ml CHCI3 extrahiert. Das CHCI3 wurde mit 100ml Wasser gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und das erhaltene Öl auf ein Silicagel-Kissen (6,5 x 3cm) placiert, gefolgt von einer Elution mit 750 ml CHCI3. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und man erzielt ein gelbes Öl, das nach Umkristallisation aus i-PrOH eine Ausbeute von 0,64g (1,9mMol, 48,7%) lieferte. Schmelzpunkt = 75°C bis 780C.
Beispiel 25 3'-Azido-3'-deoxy-4-thiothymidin
S'-Azido-S'-deoxy-ö'-O-acetyl^-thiothymidin (0,25g, 0,76 mMol), Beispiel 21) wurde in einer Mischung von 5ml Dioxan und 5 ml Konz. NH4OH gelöst und 18 Stunden lang gerührt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und der Rückstand auf eine Silicagel-Säule aufgebracht, gefolgt von einer Elution mit CHCI3ZEtOAc (3:1 Vol./Vol.). Die geeigneten Fraktionen wurden vereinigt und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Man erhielt ein gelbes Öl, das in Et2O gelöst beim Einengen Kristalle lieferte: 0,16g (0,56mMol, 74%). Schmelzpunkt = 116°C bis 1180C.
Beispiel 26 . .
3-N-Methyl-3'-azido-3'-deoxythymidin
3'-Azido-3'-deoxythymidin (0,5g, 1,9mMol) und Ν,Ν-Dimethylformamiddimethylacetal (Zemlicka, Coll. Czech. Chem. Comm. 35,3572 [1972]) (0,9ml, 7,5mMol) wurden in 20ml CHCI3 48 Stunden lang am Rückfluß erhitzt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und das Material auf einer Silica-Säule placiert. Elution mitEtOAc/CHCI3(1:1 Vol./Vol.) führte zu einem reinen Material in Form eines viskosen Öls: 0,26g (0,9mMol, 47%).
Beispiel 27 3'-Azido-3'-deoxy-2-thiothymidin
Die Synthese von 3'-Azido-2-thiothymidin wurde durch eine Fünfstunden-Reaktionsfolge durchgeführt, wobei man von 2,3'-O-Anhydro-5'-tritylmidin ausging (J. J. Fox, J. Org. Chem., 28,939 [1963]).
2,3'-0-Anhydro-5'-tritylthymidin (10,5g, 22,4mMol) wurden zu einer Lösung von Natrium (0,52g, 22,4mMol) in trockenem Äthanol (1,2 Liter) gegeben und die Reaktionsmischung am Rückfluß 6 Stunden lang erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt und mit 1 n-HCI neutralisiert. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und das erhaltene Öl durch Schnellchromatographie an Silicagel durch Elution mit CHCI3:MeOH (96:4 Vol./Vol.) gereinigt. Es wurde eine 30%ige Ausbeute an 1-(2'-Deoxy-5'-trityl-D-lyxofuranosyl)-2-äthoxythymin erhalten. Das 2-Äthoxythymidin-Derivat (3,5g, 16,8mMol) wurde in 35ml DMF, das 2,2 ml Triäthylamin enthielt, gelöst. Die kalte Lösung wurde mit H2S gesättigt. Das Reaktionsgemisch wurde in eine Stahlbombe überführt und auf 950C erwärmt. Nach 27 Stunden ergab die Dünnschichtchromatographie (TLC), daß kein Ausgangsmaterial vorhanden war. Die Reaktionsmischung wurde mehrere Stunden lang mit N2 gespült und in Eiswasser gegossen. Das Produkt wurde durch Filtration gesammelt und durch Schnellchromatographie an Silicagel unter Elution mit CHCI3:MeOH (97:3 Vol./Vol.) gereinigt. Es wurde eine 37%ige Ausbeute an 1-(2'-Deoxy-5'-trityl-ß-D-lyxofuranosyl)-2-thiothymin erhalten. Die UV-Maxima bei pH 1 von 277nm und bei pH 11 von 241 nm zeigten die Bildung eines 2-Thiothymidins an. Die 3'-Hydroxylgruppe des Thiothymidin-Derivats wurde wie folgt mesyliert: Methansulfonylchlorid (665ml, 3,5 Äquivalente) wurden in 4 Portionen im Verlaufe von 6 Stunden zu einer Lösung von 1-(2'-Deoxy-5'-trityl-ß-D-lyxofuranosyl)-2-thiothymidin (1,25g) in trockenem Pyridin (15ml) bei 5°C zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde über Nacht bei 5°C gehalten. Das Reaktionsgemisch wurde auf Eiswasser gegossen und das Produkt durch Filtration gesammelt. Die Reinigung wurde durch Schnellchromatographie an Silicagel unter Elution mit Äthylacetat:Hexan (1:1 Vol./Vol.) durchgeführt. Die Ausbeute betrug 50%. .
Lithiumazid (0,3g, 6mMol) wurde in 20ml trockenem DMF gelöst und 1-(2'-Deoxy-3'-mesyl-5'-trityl-ß-D-lyxofuranosyl)-2-thiothymin (0,72g, 1,2mMol) zugegeben. Die DMF-Lösung wurde 2,5 Stunden lang auf 850C erwärmt. Das Reaktionsgemisch wurde in Eiswasser gegossen und das Produkt durch Filtration gesammelt. Die Reinigung wurde durch Schnellchromatographie an Silicagel durch Elution mit CHCI3:MeOH (98:2 Vol./Vol.) durchgeführt. Die Ausbeute betrug 78%. Eine Bande im IR bei 2100cm"1 zeigte die Anwesenheit eines Alkylazids an. Das UV bestätigte die Anwesenheit eines 2-Thiothymidins. Das Endprodukt wurde durch Entblockierung der 5'-Hydroxylgruppe des 3'-Azido-3'-deoxy-2-thio-5'-tritylthymidins (0,1 g) in 80%iger Essigsäure (5 ml) auf einem Dampfbad während eines Zeitraums von 45 Minuten hergestellt. 3'-Azido-3'-deoxy-2-thiothymidin (0,021 g) wurde durch Chromatographie an Silicagel unter Eluierung mitCHCI3:Me0H (96:4 Vol./Vol.) in37%iger Ausbeute erhalten.
Beispiel 28 3'-Azido-3'-deoxy-2-äthoxythymidin
3'-Azido-3'-deoxy-2-äthoxythymidin wurde durch Erhitzen am Rückfluß von 3'-Azido-3'-deoxy-5'-mesylthymidin (2,6g, 7,5mMol) in trockenem Äthanol (25 ml) mit zwei Äquivalenten Kaliumcarbonat (1,08g, 7,5mMol) während eines Zeitraums von 5 Stunden hergestellt. Die Lösung wurde neutralisiert und im Vakuum zu einem Öl eingeengt. Das Öl wurde durch Schnellchromatographie an Silicagel unter Elution mit Äthylacetat: Methanol gereinigt. Das gewünschte Produkt wurde in 39%iger Ausbeute isoliert; Schmelzpunkt = 980C bis 1000C.
Beispiel 29 3'-Azido-3'-deoxy-3-methoxythymidin
3'-Azido-3'-deoxy-2-methoxythymidin wurde aus 3'-Azido-3'-deoxy-5'-mesylthymidin (1,6g, 4,6mMol) nach dem Verfahren von Beispiel 25 hergestellt. Die Ausbeute betrug 42%; Schmelzpunkt = 470C bis 510C.
Beispiel 30 S'-Azido^'.S'-dideoxy-S-methylisocytidin
2,5'-0-Anhydro-3'-azido-3'-deoxythymidin (0,35g, 1,4mMol) wurde in 15ml mit Ammoniak vorgesättigtem MeOH in eine Bombe eingebracht und 48 Stunden lang bei 77°C (Ölbad) erwärmt (Skaricand Matulic-Adamic, HeIv. Chim. Acta, 63, 2179 [1980]). Durch TLC (6:1 Vol./Vol. CHCI3/MeOH) wurde gezeigt, daß die Reaktion unvollständig war. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und das erhaltene Öl auf eine Silicagel-Kolonne aufgebracht und anschließend mit CHCI3/MeOH (6:1 Vol. /Vol.) eluiert. Die geeignete Fraktionen wurden vereinigt und man erhielt eine Ausbeute von 0,14g (0,53 mMol, 38%) der Titelverbindung; Schmelzpunkt = 1070C bis 1080C.
Beispiel 31 3'-Azido-5-chlor-2',3'-dideoxyuridin
3'-Azido-2',3'-dideoxyuridin (0,25g, 1 mMol) wurde in 2ml trockenem Dimethylacetamid (DMAC) gelöst, auf O0C abgekühlt und 2ml einer 0,5molaren HCI in DMAC zugegeben. m-Chlorperbenzoesäure (0,277g, 1,6mMol) wurden in zwei Portionen im Verlaufe von 10 Minuten zugegeben, worauf man die Mischung auf Raumtemperatur abkühlen ließ. Nach 2 Stunden wurden 4ml H2O zugesetzt und die Lösung filtriert. Die wässerige DMAC-Lösung wurde mit Et2O (3 x 3 ml) extrahiert und das Et2O im Vakuum abgedampft, wodurch man ein Öl erhielt, das auf eine Silicagel-Säule aufgebracht wurde. DieElution mitCHCI3:MeOH (15:1 Vol./Vol.), Kombination der geeigneten Fraktionen und die Verdampfung im Vakuum lieferte ein Öl, das aus Et2O umkristallisiert wurde. Man erhielt 58,5mg (0,2mMol, 20%). Schmelzpunkt = 169°C bis 1700C. UV (nm): bei pH 1 \max = 276 (ε = 7400), Amin = 239 ((ε = 500);
bei pH 13Amax = 274 (ε = 6400), \min = 249 (ε = 3800).
H1 NMR (DMSO-de): 58,29 (s, 1 H, H6), 6,04 (t, 1 H,H V, J = 5,5Hz), 5,49-5,29 (m, 1 H,5'-OH), 4,44-4,20 (m, 1 H,H3'), 3,88-3,71 (m, 1H,H4'), 3,71-3,53 (m, 2H,H 5'), 2,63-2,31 (m,2H,H2'); Analyse für C9H10N5O4CI:
Berechnet: C37,58%, H3,50%, N24,35%, Cl 12,32%; Gefunden: C37,67%, H3,54%, N24,39%, Cl 12,40%.
Beispiel 32 3'-Azido-5-brom-2',3'-dideoxuridin
3'-Azido-5-brom-2',3'-dideoxyuridin wurde aus dem bekannten 3'-Azido-2',3'-dideoxyuridin (T. A. Krenitsky et al., J. Med. Chem., 26,891 [1983]) (0,827g, 3,3mMol) durch Acetylieren der 5'-Hydroxylgruppe mit Essigsäureanhydrid (15 ml) und anschließendes Bromieren der 5-Stellung durch Zugabe von Essigsäure (0,5 ml) und Brom (0,566g). Die rotbraune Lösung wurde 2 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde im Vakuum zu einem Öl eingedampft und mit Äthyläther trituriert. Das Öl wurde in Methanol/Ammoniak zur Entfernung der Acetylgruppe gelöst. Das gewünschte Produkt wurde durch Chromatographie an Silicagel und Eluieren mit CHCI3:MeOH (95:5 Vol./Vol.) isoliert. Die Ausbeute betrug 32%. Schmelzpunkt = 148°C bis 1490C.
Beispiel 33 3'-Azido-2',3'-dideoxy-5-joduridin
3'-Azido-2',3'-dideoxy-5-joduridin wurde aus 2',3'-Dideoxy-5-joduridin (10g, 28mMol) durch eine in der Literatur beschriebene Vierstufen-Reaktionsfolge (T. A. Krenitsky et al., J. Med. Chem., 26,891 [1983]) hergestellt. Schmelzpunkt = 126°C bis 130°C.
Beispiel 34 3'-Azido-2',3'-dideoxy-5-trifluormethyluridin
3'-Azido-2',3'-dideoxy-5-trifluormethyluridin wurde nach der folgenden Vierstufen-Reaktionsfolge hergestellt. Die5'-Hydroxylgruppevon2',3'-Dideoxy-5-trifluormethyluridin (5,0g, 16,9mMol) wurde durch Zugabe von Triphenylmethylchlorid (5,65g, 20,3mMol) zu dem Ausgangsmaterial in einer Suspension von Dichlormethan (1,4 Liter ml), Pyridin (70ml) und 3A-Molekularsieben (55g) trityliert. Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur 4Tage lang gerührt. Nach Filtration und Eindampfen im Vakuum wurde das ölige Produkt an Silicagel chromatographiert und mit CH2CI2:Me0H (95:5Vol./Vol.) chromatographiert. Die Produktfraktionen wurden vereinigt und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Das erhaltene Öl wurde mit Wasser trituriert und der gebildete Feststoff durch Filtration gesammelt/Das 3'-Hydroxyl wurde chloriniert durch Auflösen des 5'-geschützten Uridins (3,0g) in Dimethylacetamid (30 ml), dasTriphenylphosphin (3,27g) enthielt . und Kohlenstofftetrachlorid (51 ml) wurde zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Es wurde 1 ml Methanol zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde zu einem Öl eingedampft und an Silicagel chromatographiert, wobei mit CH2CI2:Et0Ac (9:1 Vol./Vol.) eluiert wurde. Das gewünschte Produkt wurde dann als Öl gesammelt. Das Öl, 1-(3'-Chlor-2'-deoxy-5'-trityl-threo-ß-D-ribofuranosyl)-5-trifluormethyluracil, wurde durch Auflösen in Nitromethan (80ml) und Zugabe von Zinkbromid (4,45g), gelöst in Nitromethan (80 ml) nach dem Verfahren von V. Kohli et al., Tetrahedron Letters, 21, Seite 2683, 1980, deblockiert. Das Reaktionsgemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Am nächsten Tag wurde weiteres Zinkbromid (3,0g) zugegeben und das Reaktionsgemisch über Nacht stehengelassen. Eine abschließende Zugabe von Zinkbromid (3,7g) mit sanftem Erwärmen brachte die Reaktion zu einem Endpunkt. Das Reaktionsgemisch wurde in 1 molares Ammoniumacetat eingegossen. Das Produkt wurde mit Dichlormethan extrahiert. Das Dichlormethan wurde im Vakuum entfernt und das erhaltene Öl an Silicagel chromatographiert, wobei mit CH2CI2: MeOH (95:5 Vol./Vol.) eluiert wurde. Das Endprodukt wurde durch Behandlung von 1-(3'-Chlor-2'-deoxy-ß-D-ribofuranosyl)-5-trifluormethyluracil (0,48g, 1,53mMol) mit Lithiumazid (0,19g, 3,8mMol) in Dimethylacetamid (4,8ml) erhalten. Das Reaktionsgemisch wurde 4Stunden lang auf 900C erwärmt. Das Reaktionsgemisch wurde zu einem Öl eingeengt und an Silicagel chromatographiert, wobei mit CHCI3: MeOH (95:5 Vol./Vol.) eluiert wurde. Es war erforderlich, ein zweites Mal zu Chromatographieren. DieElution an Silicagel mitCH2CI2:Me0H (97:3 Vol./Vol.) ergab ein im wesentlichen reines Produkt. Umkristallisation aus Toluol lieferte das reine Produkt in 10%iger Ausbeute.
Beispiel 35 3'-Azido-2',3'-dideoxycytidin
3'-Azido-2',3'-dideoxycytidin wurde aus 3'-Azido-2',3'-dideoxyuridin (2,2g, 7,9mMol) als HCI-SaIz nach dem Verfahren von T.A.Krenitskyetal., J. Med. Chem., 26, 891 (1983) hergestellt. Die Ausbeute betrug 40%. Schmelzpunkt = 174,5°Cbis 176,50C.
Beispiel 36 S'-Azido-a'^'-dideoxy-S-methylcytidin
3'-Azido-2',3'-dideoxy-5-methylcytidin wurde nach dem Verfahren von Beispiel 35 aus 3'-Azido-3'-deoxythymidin (0,8g, 3,OmMoI) hergestellt. Die Ausbeute betrug 19%.
Beispiel 37 Threo-3'-Azido-2',3'-dideoxycytidin
Die Synthese von threo-3'-Azido-2',3'-dideoxycytidin wurde aus 2'-Deoxyuridin in vier Stufen durchgeführt. Die 5'-Hydroxylgruppe des 2'-Deoxyuridins wurde nach dem in Synthetic Procedures in Nucleic Acid Chemistry, 1,321 (1968) beschriebenen Verfahren trityliert.
Threo-3'-Azido-2',3'-dideoxy-5'-trityluridin wurde durch Umsetzen von 2'-Deoxy-5'-trityluridin (5,0g, 10,6mMol) mit Triphenylphosphin (3,07g, 11,7mMol, 1,1 Äquivalente) und Kohlenstofftetrabromid (3,88g, 11,7 mMol, 1,1 Äquivalente) und Lithiumazid (5,21 g, 106mMol, 10 Äquivalente) in DMF (80ml) hergestellt. Das Kohlenstofftetrabromid wurde zum Schluß zugegeben. Man ließ das Reaktionsgemisch über Nacht über Raumtemperatur abkühlen. Methanol (5 ml) wurde zugegeben. Die Lösung wurde im Vakuum zu einem Öl eingeengt und an Silicagel schnellchromatographiert, wobei mit Äthylacetat eluiert wurde. Die Deblockierung der 5'-Hydroxylstellung wurde durch Erwärmen in 80%iger Essigsäure auf einem Dampfbad während eines Zeitraums von 20 Minuten durchgeführt. Nach dem Abkühlen fiel das Tritylcarbinol aus und wurde abfiltriert. Das Filtrat wurde zur Trockene eingedampft und in Äthyläther aufgeschlämmt. Das Produkt, threo-3'-Azido-2',3'-dideoxyuridin, wurde ohne weitere Reinigung weiter verwendet. Das Endprodukt, threo-3'-Azido-2',3'-dideoxycytidin, als HCI-SaIz, wurde aus den Uridinanalogen durch exakt das gleiche Verfahren hergestellt, wie es zur Herstellung des erythro-lsomeren angewandt wurde (T.A.Krenitskyetal., J. Med. Chem., 26,891 [1983]). Die Ausbeute betrug 0,021g; 7%.
Beispiel 38 9-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-a-D-ribofuranosyl)-adenin
9-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-a-D-ribofuranosyl)-adenin wurde in zwei Stufen aus Ne-Octanoyladenin (2,0g, 7,7mMol) und 3'-Azido-3'-deoxythymidin (1,13g, 4,2mMol) nach dem Verfahren hergestellt, dasvon M.lmazawaund F. Eckstein (J. Org. Chem.,43,3044 [1978]) beschrieben wurde. Schmelzpunkt = 1200C bis 122°C.
UVpH Umax 258nm\min 230nm pH 13Amax 260nmAmin 229nm
Analyse für Ci0H12N8O2:
Berechnet: C43,48%, H4,38%, N40,56%;
Gefunden: C43,28%, H4,45%, N40,38%.
Beispiel 39 9-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-ribofuranosyl)-adenin
9-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-ribofuranosyl)-adenin wurde in zwei Stufen aus N6-Octanoyladenin (2,0g, 7,7mMol) und 3'-Azido-3'-deoxythymidin (1,13g, 4,2mMol) nach dem Verfahren von M.lmazawa und F. Eckstein, J. Org. Chem., 43, 3044(1978) hergestellt. Schmelzpunkt = 1840C bis 1850C.
UVpH 1\max257nm\min230nm pH 13\max 260nm\min 228nm
Analyse für C10H12N8O2:
Berechnet: C43,48%, H4,38%, N40,56%;
Gefunden: C43,33%, H4,45%, N40,41%.
Beispiel 40 S'-Acetyl-S'-azido-S-benzoyl-S'-deoxythymidin
5'-Acetyl-3'-azido-3'-deoxythymidin (0,75g, 2,4mMol) wurde in Pyridin (5ml) gelöst und Benzoylchlorid (1,4ml, 12mMol, 5 Äquivalente) bei Raumtemperatur zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde über Nacht gerührt und anschließend in Eiswasser (250 ml) gegossen. Der pH-Wert der wässerigen Lösung wurde auf 1 eingestellt. Das Produkt wurde mit Chloroform extrahiert, die organische Phase mit Wasser gewaschen, über MgSO4 getrocknet und filtriert. Das Chloroform wurde entfernt und das ölige Produkt an Silicagel schnellchromatographiert und mit Chloroform eluiert. Das Produkt wurde als Öl gewonnen.
H1 NMR (DMSO-d6): 58,04-7,50 (m, 6H; 3N-Benzoyl und 6H), 56,12 (dd, 1 H, Jr,2a. = 5,6Hz, Jr,2b. = 6,7Hz, 1Ή), 54,55-3,96 (m, 4H, 3Ή, 4Ή, 5H'), 52,62-2,38 (m, 2H, 2'H), 52,07 (s, 3H, 5'Acetyl CH3), 51,90 (d, 3H, J5,e = 1,0Hz, 5CH3).
Analyse für Ci9H19N5O6:
Berechnet: C55,20%, H4,63%, N 16,94%;
Gefunden: C55,29%, H4,64%, N 16,93%.
Beispiel 41 Threo-3'-Azido-5-brom-2',3'-dideoxyuridin
Threo-3'-Azido-5-brom-2',3'-dideoxyuridin wurde aus 2'-Deoxyuridin in einer Fünfstufen-Reaktionsfolge hergestellt. Der Schutz der 5'-Hydroxylgruppe des 2'-Deoxyuridins mit einer Triphenylmethylgruppe wurde in üblicher Weise durchgeführt. Das 3'-Hydroxyl wurde mesyliert. Durch Zugabe von 2'-Deoxy-3'-mesyl-5'-trityluridin (22g, 4OmMoI) zu einer Lösung von Natriumazid (7,84g, 12OmMoI, 3 Äquivalente) in Dimethylformamid (380ml) bei 800C wurde eine 3'-Azidogruppe mit der korrekten Stereochemie eingeführt. Die Reaktion wurde 35 Stunden lang fortgeführt. Die Lösung wurde in Eiswasser (2 Liter) eingegossen und der Niederschlag durch Filtration gesammelt. Das Produkt wurde in 51%iger Ausbeute durch Chromatographie an Silicagel isoliert, wobei mit Chloroform !Methanol (1:1 Vol./Vol.) eluiert wurde. Die 5'-Hydroxylstellung wurde mit80%iger Essigsäure auf einem Dampfbad während eines Zeitraums von 25 Minuten deblockiert. Nach dem Abkühlen wurde das Tritylcarbinol abfiltriert. Das Filtrat wurde im Vakuum zu einem dicken Öl eingeengt. Das Produkt wurde durch Schnellchromatographie an Silicagel isoliert, wobei mit Chloroform :Methanol (85:15 Vol./Vol.(eluiert wurde. Die 5-Stellung des threo-3'-Azido-2',3'-dideoxyuridins wurde nach exakt dem gleichen Verfahren bromiert, wie es für die Bromierung des erythro-3'-Azido-2',3'-dideoxyuridins angegeben wurde.
UVpH Umax 280, = 9400, Amin 244, = 2600 pH13Amax276 = 6700, Amin 251 =3700
H1 NMR (DMSO-d6): 511,86 (s, 1 H, 3-NH), 58,02 (s, 1 H, 6H), 55,99 (dd, 1 H, Jr,2a· = 3,0Hz; Jr,2b- = 7,5Hz, TH), 55,1 (t, 1 H, J5.CHa 5'OH = 5,4Hz, 5'OH), 54,49 (m, 1 H, 3'H), 54,05 (m, 1 H, 4'H), 53,71 (m, 2H, 5'H), 52,72 (m, 1 H, 2 b'), 52,18 (m, 1H,2a').
Analyse für C9Hi0BrN5O4 · 0,25 H2O · 0,1 C2H4O2: Berechnet: C32,25%, H3,21 %, N20,44%, Br23,32%; Gefunden: C32,17%, H3,21 %, N20,33%, Br23,19%.
Beispiel 42
1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-2-(benzyloxo)-5-methyl-4-(1 H)-pyrimidinon Man ließ Natrium (0,4g, 17,4mMol, 2,6 Äquivalente mit trockenem Benzylalkohol (10ml) 1 Stunde lang bei Raumtemperatur reagieren. 2,5'-0-Anhydro-3'-azido-3'-deoxythymidin (1,65g, 6,6mMol) wurde zugegeben. Man ließ die Reaktion 1 Stunde lang vonstatten gehen. Nach Gießen in Eiswasser (250 ml) wurde der pH-Wert auf 7 eingestellt und die wässerige Phase mit Äthylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser (4 mal) extrahiert. Nach Trocknen über MgSO4 wurde das Äthylacetat im Vakuum entfernt. Das erhaltene Öl wurde an Silicagel chromatographiert, wobei zuerst mit Äthylacetat und anschließend mitÄthylacetat:Methanol (9:1 Vol./Vol.) eluiert wurde. Die Produkt enthaltenden Fraktionen wurden gesammelt und die Lösungsmittel im Vakuum entfernt, wodurch man ein Öl erhielt. Das Öl kristallisierte nach Abdecken mit Äthyläther aus. Schmelzpunkt = 125X bis 126,5°C.
UVpH 1 Unstabil
pH 13Amax 256, = 10700, Xmin 240, = 8900.
H1 NMR (DMSO-d6): 57,8 (d, 1 H, J65 = 1,2Hz, 6Hz), 57,49-7,38 (m, 5H, 2-Phenyl), 56,08 (dd, 1 H, Jr,2a. = 5,0Hz; J1>2b. = 7,0Hz, TH), 55,37 (s, 2H, 2CH2), 55,25 (t, 1 H, J5.Ch25OH = 5-4Hz, 5'OH), 54,36-4,32 (m, 1 H, 3'H), 53,85-3,81 (m, 1 H, 4'H), 53,7-3,58 (m, 2H, 5'H), 52,53-2,34 (m, 2H, 2'H), δ 1,82 (d, 3H, J6-6 = 1,0Hz, 5CH3).
Analyse für Ci7Hi9N5O4:
Berechnet: C57,14%, H5,36%, N 19,60%;
Gefunden: C57,02%, H5,43%, N 19,53%.
Beispiel 43 1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-threo-pentofuranosyl)-2-äthoxy-5-methyl-4-(1H)-pyrimidinon Threo-3'-Azido-5'-O-mesylthymidin (1,08g, 3,13mMol) (hergestellt austhreo-3'-Azidothymidin) wurde in 100ml EtOH gelöstund mit NaHCO3 (0,26g, 3,13 mMol) 18 Stunden lang am Rückfluß behandelt. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt und filtriert. Die Lösungsmittel wurden im Vakuum entfernt und der Rückstand auf eine Silicagel-Säule aufgebracht und anschließend mit CHCI3/MeOH (9:1 Vol./Vol.) eluiert. Die Vereinigung der geeigneten Fraktionen und die Entfernung der Lösungsmittel im Vakuum lieferten 0,7g (2,4mMol, 75,7%). Schmelzpunkt = 12O0C bis 1220C.
UV (nm): bei pH 1 Amax = 260 (ε = 9300), Amin = 237
(ε = 5500), λ Schulter = 221 (ε = 7500); beipH13Amax = 256 (ε = 10000), Amin = 240 (ε = 7700).
H1NMR (DMSO-d6): 57,58 (s, 1 H, H6), 56,0 (dd, 1 H, H1', J = 2,9,4,56Hz), 55,06 (t, 1 H, 5ΌΗ, J = 4,91 Hz), 54,51-4,47 (m, 1 H, H3'), 54,34 (q, 2H1-OCH2-, J = 7,14Hz), 54,10-4,05 (m, 1 H, H4'), 53,73 (t, 2H, H5', J = 5,62Hz), 52,82-2,73 (m, 1 H, H2'b), 52,21-2,14 (m, 1 H, H2'a), 51,82 (s, 3H, 5CH3), 51,31 (t, 3H,-CH2-CH3, J = 6,65Hz).
Analyse für C12Hi7N5O4:
Berechnet: C48.81 %, H5,80%, N23,72%;
Gefunden: C48,59%, H5,86%, N23,64%.
Beispiel 44 Threo-3'-Azido-2',3'-dideoxy-4-thiothymidin
Threo-3'-Azido-5'O-trityl-3'-deoxy-4-(1,2,4-triazol)-thymidin (1,25g, 22 mMol) (hergestellt nach dem Verfahren von W.Sung, Nucleic Acids Research [1981] 9,6139) wurde in 10OmI Aceton und 30ml H2O gelöst und anschließend mit 0,22g NaSH · xH2O behandelt. Die Mischung wurde 3 Stunden lang gerührt. Das Volumen wurde auf die Hälfte gebracht und mit 300 ml CHCI3 extrahiert. Das CHCI3 wurde mit 50ml H2O gewaschen, über Na2SO4 getrocknet, und lieferte nach Entfernung des CHCI3 im Vakuum ein Öl. Die 5'-0-Tritylgruppe wurde durch Auflösen dieses Öls in 100 ml 80%iger HOAc entfernt. Die Lösung wurde 2 Stunden lang auf einem Dampfbad erwärmt und anschließend abgekühlt, und mit 100 ml Wasser verdünnt und filtriert. Die Lösungsmittel wurden im Vakuum entfernt und das Öl auf eine Silicagel-Säule aufgebracht. Die Elution erfolgte mit CHCI3/MeOH (20:1 (Vol./Vol.). Die geeigneten Fraktionen wurden gesammelt und anschließend die Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Man erhielt 0,18g (0,62 mMol, 28%). Schmelzpunkt = 65° bis 67°C.
UV (nm): bei pH Umax = 337 (ε = 20700), Amin = 280 (ε = 1200), ASchulter = 238 (ε = 3400); bei pH 13Amax = 320 (ε = 18400), Amin = 257 (ε= 1700).
H1 NMR (DMSO-d6): δ 7,63 (s, 1 H, H1', J = 2,93,4,89Hz), δ 5,06 (s, 1 H, 5ΌΗ), δ 4,50-4,46 (m, 1 H, H3'), δ 4,10-4,04 (m, 1 H, H4'), δ 3,73 (d, 2H, H5', J = 5,61 Hz), δ 2,78τ·2,68 (m, 1 H, H2'b), δ 2,20-2,14 (m, 1 H, H2'a), δ 2,00 (s, 3H, 5CH3).
Analyse für C10H13N5O3S 0,1C2H6O 0,25H2O: Berechnet: C 41,90%, H 4,86%, N 23,95%, S 10,97%; Gefunden: C 41,99%, H 4,73%, N 23,88%, S 10,91 %.
Beispiel 45 4-Amino-3'-azido-5-brom-2',3'-dideoxyuridin
3'-Azido-2',3'-dideoxyuridin wurde gemäß dem Verfahren von Visser (Syntetic Procedures in Nucleic Acid Chemistry, Vol. 1, Seite 410) acetyliert und bromiert unter Bildung von ö'-Acetyl-S'-azido-S-brom^'^'-dideoxyuridin. Dieses Material wurde mit 5 Äquivalenten 1,2,4-Triazol und zwei Äquivalenten 4-Chlorphenyldichlorphosphat in trockenem Pyridin bei Raumtemperatur 7 Tage umgesetzt, wodurch man 5'-Acetyl-3'-azido-5-brom-4-(1,2,4-triazolyl)-2',3'-dideoxyuridin als gelbes Öl in mäßiger Ausbeute erhielt. Die Behandlung bei Raumtemperatur mit Methanol, das mit Ammoniak bei 0°C gesättigt worden war, während eines Zeitraums von 18 Stunden lieferte nach Umkristallisation aus Äthylacetat und Filtration der erhaltenen Kristalle 4-Amino-3'-azido-5-brom-2',3'-dideoxyuridin in einer Ausbeute von 173mg (0,5 mMol, 6,3%). Schmelzpunkt = 162° bis 165°C (Zers.).
UV (nm): bei pH Umax = 300,215 (ε= 10700,12100), Amin = 253 (ε = 1500); bei pH 13Amax = 288 (ε = 7 300) Amin = 260 (ε = 3 900).
H1NMR (DMSO-d6): δ 8,3 (s, 1H, H6), δ 7,85 (breites s, 1H, 4-NH2), δ 7,05 (breites s, 1H, 4-NH2), δ 6,0 (t, 1H, H1', J = 5,94Hz), δ 5,33 (t, 1H, 5'-OH, J = 5,01 Hz), δ 4,4-4,3 (m, 1H, H3'), δ 3,9-3,5 (m, 3H, H4', H5'), δ 2,31 (t, 2H, H2', J = 6,27 Hz).
Analyse für C9H11N6O3Br:
Berechnet: C 32,64%, H 3,35%, N 25,38%, Br 24,13%;
Gefunden: C 32,52%, H 3,41 %, N 25,32%, Br 24,04%.
Beispiel 46 3'-Azido-5-bromvinyl-2',3'-dideoxyuridin
5-Bromvinyl-2'-deoxyuridin (BVDU) wurde unter Verwendung der Methode von Jones et al. ,Tetrahedron Letters, 45,4415 (1979) mit ähnlichen Ausbeuten synthetisiert. BVDU wurde nach der Methode von Horwitz et al., J. Org. Chem., 31,205 (1966) trityliert und mesyliert. Dieses Produkt wurde mit einer äquimolaren Menge von Natriumcarbonat in Methanol unter Rückfluß behandelt und man erhielt das 3',2-O-Anhydro5-bromvinyl-2'-deoxyuridin. Dieses Produkt wurde mit 3 Äquivalenten Lithiumazid in 1 % Wasser/Dimetylformamid bei 13O0C behandelt. Die Silicagel-Chromatographie des Rohmaterials, gefolgt von Vereinigen und Eindampfen der geeigneten Fraktionen, lieferte 3'-Azido-5-bromvinyl-2',3'-dideoxyuridin als goldfarbenes Öl.
UV(nm): beipHIAmax = 292,247Amin = 270,238; beipH13Amax = 253,Amin = 238,Ash = 284.
H1 NMR (DMSO-de): 08,06 (s, 1 H, H6), 07,25 (d, 1 H,-C=CHBr, J = 13,4Hz), 06,85 (d, 1 H, =CHBr, J = 13,7Hz), 06,07 (t, 1 H, H1-J = 6,3Hz), δ5,30 (breites s, 1 H, 5'-OH), δ4,42 (q, 1 H, H3., J = 6,3, 6,1 Hz), 53,86-3,82 (m, 1 H, H4-), 53,68-3,59 (m, 2H, H5), 52,47-2,32 (m,2H, H2).
Analyse für C11H12N5O4Br:
Berechnet: C36,89%, H3,38%, N 19,55%;
Gefunden: C36,86%, H3,41 %, N 19,51 %.
Beispiel 47 Threo-3'-Azido-5-chlor-2',3'-dideoxyuridin
Die Titelverbindung wurde in analoger Weise wie 3'-Azido-5-chlor-2',3'-dideoxyuridin (Beispiel 31) hergestellt und man erhielt eine Ausbeute von 0,15g (0,5mMol, 25%). Schmelzpunkt = 65°C.
UV (nm): bei pH 1 Amax = 278,212 (ε = 8900), Amin = 240 (ε = 1 600); bei pH 13Amax = 275 (ε = 6600), Amin = 248 (ε = 3300).
H1 NMR (DMSO-cle): δ 11,89 (s, 1 H, NH), 57,94 (s, 1 H, H6), 56,00 (dd, 1 H, H1-, J = 2,93,4,64Hz), 55,1 (t, 1 H, 5'OH, J = 5,1 Hz), 54,50-4,46 (m, 1 H, H3), 54,08-4,03 (m, 1 H, H4-), 53,71 (t, 2H, H6-, J = 5,32Hz), 52,77-2,67 (m, 1 H, H2.b), 52,23-2,16 (m, 1 H, Hza). Analyse für C9H10N5O4CI · 0,1 H2O · 0,1 C4H8O2: Berechnet: C37,85%,H3,72%, N23,48%, Cl 11,89%, Gefunden: C37,94%, H3,91%, N23,23%, CI11,86%.
Beispiel 48
1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-5-methyl-2-(pentyloxo)-4-(1 H)-pyrimidinon 1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-ervthro-pentofuranosyl)-5-methyl-2-(pentyloxo)-4-(1 H)-pyrimidinon wurde nach dem Verfahren erhalten, das'zur Herstellung von 1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-2-(benzyloxo)-5-methyl-4-(1 H)-pyrimidinon verwendet wurde (Beispiel 42). Die abschließende Reinigung erfolgte durch HPLC an C18, eluiert mit Wasser:Methanol (3:7). Die Lösungsmittel wurden eingedampft und das Produkt als Öl erhalten.
UVpH 1Amax258nm = 9400, Amin 232 nm = 5900 pH13Amax256nm = 10600,Amin 239nm = 8200
NMR wurde in DMSO-d6 durchgeführt.
NMR: 57,81 (s, 1 H, 6H), 56,04 (t, 1 H, Jr,r = 6,7Hz, TH),
55,28 (t, 1 H, J5, CH2,5oh = 5,1 Hz, 5ΌΗ),
54,43-4,37 (m,1H,3'H), 54,27 (t,2H,J2_o,1CH22CH2) = 6,6Hz, 2-0(CHj)1), 53,88-3,84 (m,1 H,4'H),53,70-3,50(m,2H, 5'CH2), δ2,50-2,34 (m, 2H, 2'H), 51,80 (s, 3H, 5CH3), 51,72-1,68 (m, 2H, 2-O(CH2)2), δ 1,38-1,30
(m, 4H, 2-0(CH2J3 und 4), 50,92-0,87 (m, 3H, 2-0(CH3J5)
Analyse für C15H23N5O4 · 1AH2O: Berechnet: C52,70%, H 6,93%, N 20,48%; Gefunden: C52,63%, H6,92%, N20,48%.
Beispiel 49 3'-Azido-3-benzoyl-3'-deoxy-5'-mesylthymidin
3'-Azido-3-benzoyl-3'-deoxy-5'-mesylthymidin wurde aus 3'-Azido-3'-deoxy-5'-mesylthymidin nach einem analogen Verfahren zu dem in Beispiel 40 zur Herstellung von ö'-Acetyl-S'-azido-S-benzoyl-S'-deoxythymidin aus 5'-Acetyl-3'-azido-3'-deoxythymidin verwendeten Verfahren hergestellt
Schmelzpunkt = 86°Cbis88°C.
UVpH 1Amax259nm = 21 200, Amin 230nm = 6400 pH13Amax265nm = 9600, Amin 248nm = 8000.
H1 NMR (DMSO-d6): 58,00-7,58 (m, 6H, 6H und Phenyl), 56,15 (t, 1 H, Jr,2. = 6,1 Hz, TH), 54,55-4,47 (m, 3H, 3Ή und 5'CH2), 54,12^1,10 (m, 1 H, 4'H), 53,28 (s, 3H, 5'-SO2CH3), 52,64-2,4(m, 2H, 2'H), 51,89 (d, 3H, J5,6 = 1,3Hz, 5CH3).
Analyse für C18Hi9N5OyS:
Berechnet: C48,10%, H4,26%, N15,58%,S7,13%;
Gefunden: C48,00%, H4,23%, N 15,39%, S7,10%.
Beispiel 50 Threo-3'-Azido-2',3'-dideoxy-5-joduridin
5-Jod-2'-deoxyuridin wurde nach Horwitz et al., J. Org. Chem., 31,205 (1966) trityliert und mesyliert. Dieses Produkt wurde mit 3 Äquivalenten Lithiumazid in wasserfreiem Dimethylformamid bei 740C 48 Stunden lang erwärmt. Die Silicagel-Chromatographie der Reaktionsmischung mit 20:1 CHCI3/MeOH (Vol./Vol.), gefolgt von Vereinigen und Eindampfen der geeigneten Fraktionen lieferte threo-S'-Azido^'.S'dideoxy-ö-jod-S'-trityluridin. Das 5'-Hydroxyl wurde mit einer gesättigten Zinkbromid/Nitromethan-Lösung bei O0C deblockiert. Silicagel-Chromatographie des Rohproduktes unter Verwendung von CHCI3/MeOH (9:1, Vol./Vol.), gefolgt von Vereinigen und Eindampfen der geeigneten Fraktionen lieferte threo-3'-Azido-2',3'-dideoxy-5-joduridin als Feststoff. Schmelzpunkt = 80°C.
UV (nm): bei pH 1 Amin = 247, bei pH 13Amax = 277, Amin = 252.
H1NMR(DMSO-d6):58,37(s,1H,H6),56,00(t,1H,H1',J = 6,17Hz),55,4-5,3(m,1H,5'OH),54,4-4,3(m,1H,H3'),53,9-3,8(m, 1 H, H4'), δ3,7-3,6 (m, 2H, H5').
Analyse für C9H10N5O4J 0,4C4H8O2:
Berechnet: C30,73%, H3,21 %, N 16,90%, J30,63;
Gefunden: C30,93%, H3,09%, N16,61 %, J30,94%.
Beispiel 51
1-(5'-0-Acetyl-3'-azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-5-methyl-4-(1,2,4-triazol-1-yl)-2(1H)-pyrimidinon 5'-Acetyl-3'-azido-3'-deoxythymidin wurde mit 5 Äquivalenten 1,2,4-Triazol und zwei Äquivalenten 4-Chlorphenyldichlorphosphat in trockenem Pyridin bei Raumtemperatur während eines Zeitraums von 10 Tagen umgesetzt. Silicagel-Chromatographie des Rohprodukts unter Verwendung von 1:1 EtOAc/Hexan (Vol./Vol.), gefolgt von Vereinigen und Eindampfen der geeigneten Fraktionen lieferte ein Öl. Kristallisation aus EtOAc lieferte die Titelverbindung als Feststoff in einer Menge von 2,7g (7,5mMol, 60%). Schmelzpunkt = 143°Cbis 1450C.
UV(nm): bei pH Umax = 324,245,215 (ε = 9300,10000,20500),
Amin = 282, 233 (ε = 2100, 8200); bei pH 13Amax = 276 (ε 6000), Amin = 242 (ε = 2000).
H1NMR (DMSO-d6): 59,34,8,40 (2s, 2H,Triazolyl), 58,23 (s, 1 H, H6), 56,12 (t, 1 H, H V, J = 6,16Hz), 54,48-4,17 (m, 4H, H3', H4', H5'), 52,35 (s,3H, 5'-Acetyl), 52,07 (s, 3H, 5CH3).
Analyse für CuHi6N8O4:
Berechnet: C46,67%, H4,48%, N31,10%.
Gefunden: C46,58%, H4,51 %, N31,02%.
Beispiel 52
1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-4-dimethylamino-5-methyl-2-(1 H)-pyrimidinon 5'-Acetyl-3'-azido-3'-deoxy-4-(1,2,4-triazolyl)-thymidin wurde in trockenem Acetonitril bei Raumtemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre gelöst. Dimethylamin, 20 Äquivalente, wurde auf einmal zugesetzt und die Reaktionsmischung 30 Minuten lang gerührt. Die Lösungsmittel wurden entfernt, der Rückstand in Methanol, das mit Ammoniak gesättigt worden war, aufgelöst und die Lösung 30 Minuten lang gerührt. Die Lösungsmittel wurden entfernt und der Rückstand in EtOAc gelöst. Die Titelverbindung fiel aus der Lösung langsam aus und wurde abfiltriert, wodurch man einen weißen Feststoff erhielt. Schmelzpunkt= 1570C bis 1590C. > .
UV (nm): bei pH Amax = 299,224 (ε = 14900,7900),
Amin = 254(ε = 2500);
bei pH 13Amax = 287 (ε = 14000), Amin = 243 (ε = 6800).
H1 NMR (DMSO-d6): 57,63 (s, 1 H, H6), 56,06 (t, 1 H, H1', J = 6,53Hz), 55,22 (t, 1 H, 5'OH, J = 5,2Hz), 54,37-4,34 (m, 1 H, H3'), 53,83-3,80 (m, 1 H, H4'), 53,65-3,60 (m, 2H, H5'), 53,06 (s, 6H, N(CH3J2), 52,29-2,23 (m, 2H, H2'), 52,11 (s, 3H, 5-CH3).
Analyse für Ci2H18N6O3:
Berechnet: C48,97%, H6,16%, N28,56%;
Gefunden: C49,06%, H6,20%, N 28,50%.
Beispiel 53
1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-5-methyl-2-(isopentyloxo)-4-(1H)-pyrimidinon Die Titelverbindung wurde nach einem analogen Verfahren zu dem zur Herstellung von 1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythropentofuranosyl)-2-(benzyloxo)-5-methyl-4-(1 H)-pyrimidinon (Beispiel 42) verwendeten erhalten.
UV(nm): bei pH 1Amax258 = 9000, Amin 237 = 6000 pH13Amax255= 11 000, Amin 239 = 8000.
HlNMR(DMSO-d6):57,79(s,1H,6H),56,02(t,1H,J1-,2. = 6,3Hz, TH), 55,23 (t, 1 H, J5Oh,s'h = 5,2 Hz, 5ΌΗ), 54,4-4,3 (m,3'H und 2-0-CH2-CH2CH(CH3I2), 53,9-3,8 (m, TH, 4'H), 53,7-3,5 (m, 2H, 5Ή), 52,5-2,3 (m, 2'H), δ 1,78 (s, 3H, 5CH3), δ 1,7-1,5 (m, 3H, 2-OCH2-CH2-CH(CH3J2), 50,92 und 0,89 (d, 6H, J = 6,3Hz, 2-O(CH2)2CH(CH3)2).
Analyse für Ci5H23N5O4:
Berechnet: C53,40%, H6,87%, N20,76%;
Gefunden: C53,14%, H6,92%, N20,62%.
Beispiel 54 S-Acetyl-S'-azido-S'-O-fS-chlorbenzoyO-S'-deoxythymidin
Zu einer Mischung von 3'-Azido-5'-0-(4-chlorbenzoyl)-3'-deoxythymidin (0,3g, 0,74mMol) und Silbercyanid (0,4g, 3,OmMoI) in 20ml Benzol wurde Acetylchlorid (2,6g, 33mMol) im Überschuß in mehreren Portionen zugegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur gerührt, bis das Ausgangsmaterial verschwunden war (4 Stunden), wie dies durch TLC CHCI3/MeOH (20:1, Vol./Vol.) festgestellt wurde. Das Reaktionsgemisch wurde filtriert und das Filtrat unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft. Der erhaltene ölige Rückstand wurde an Silicagei chromatographiert und mit Chloroform/Hexan (1:1, Vol./Vol.), gefolgt von Chloroform, eluiert, und man erhielt 0,21 g (64%) des gewünschten Produkts als Öl.
UV(nm): beipH 1Amax273te = 9000),Amin 251 (ε = 6200); bei pH 13Amax 266 (ε = 8800), Amin 247 (ε = 7000).
H1NMR (DMSO-de): δ 1,68 (s, 3H, 5-CH3) δ 2,47 (s, 3-COCH3), 5 2,3-2,5 (m, 2'H), 5 4,1-4,2 und4,4-4,7 (m, 4H,3Ή,4Ή und 5'H), δ 6,1 (t, 1 H, Jv,2. = 6, 3Hz, TH), δ 7,5-8,0 (m, 5H, 6H und Phenyl).
Analyse für Ci9H18N6O6 · 0,2CHCI3
Berechnet: C 48,89%, H 3,89%, N 14,85%, Cl 12,03%;
Gefunden: C 49,05%, H 3,94%, N 14,79%, Cl 12,56%.
Beispiel 55 3'-Azido-5-cyano-2',3'-dideoxyuridin
5.-Jod-2',3'-dideoxyuridin wurde mit Essigsäureanhydrid (2,1 Äquivalente) in Pyridin unter Ausschluß von Feuchtigkeit bei Raumtemperatur 2 Stunden lang zu 2',3'-Dideoxy-3',5'-diacetyl-5-joduridin umgesetzt. Das Nucleosid (1 Äquivalent), Kaliumcyanid (1,3 Äquivalente) und Kaliumacetat (1,3 Äquivalente) wurden zusammen in trockenem DMSO 2 Stunden lang
unter Stickstoff auf97°C erwärmt. Die Lösungsmittel wurden im Vakuum entfernt und das zurückbleibende Öl auf eine Silicagel-Kolonne aufgebracht und anschließend mit CHCI3ZEtOAc (1:1, Vol./Vol.) eluiert. Die geeigneten Fraktionen wurden gesammelt, vereinigt und ergaben nach Eindampfen 5-Cyano-2',3'dideoxy-3',5'-diacetyluridin. Die Verbindung wurde in mit Ammoniak gesättigtem Methanol aufgelöst und 18 Stunden lang bei 00C gerührt. Die Lösungsmittel wurden im Vakuum bei Raumtemperatur entfernt und man erhielt die Titelverbindung in Form von Kristallen. Schmelzpunkt = 16O0C bis 162"C.
UV (nm): bei pH 1 Amax = 276,215 (ε = 13500,11 200),
Amin = 238 (ε = 1700); bei pH 13 Amax = 276 (ε = 10100), Amin = 240 (ε = 3400).
H1 NMR (DMSO-dfs): δ 8,81 (s, 1 H, H6), δ 6,00 (t, 1 H, H V, J = 5,94Hz), δ 5,3-5,21 (m, 2H, 5'OH, 3ΌΗ), δ 4,28-4,15 (m, 1 H, H3'), δ 3,82-3,77 (m, 1 H, H4'), δ 3,7-3,5 (m, 2H, H5'), δ 2,18 (t, 2H, H2', J = 5,75Hz).
Analyse für Ci0H11N3O5 0,25H2O: Berechnet: C 46,61 %, H 4,50%, N 16,31 %; Gefunden: C 46,67%, H 4,71 %, N 16,54%.
Beispiel 56 1-{3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-threo-pentofuranosYl)-5-methyl-2-pentyloxY-4-(1H)-pyrimidinon 2,5'-0-Anhydro-1-(3'-azido-2',3'-dideoxy-ß-D-threo-pentofuranosyl)-thymin wurde zu einer Lösung von Kalium-tert.-butoxid (0,5 Äquivalente) in Pentan-1-ol zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde 2 Stunden lang bei Raumtemperatur unter Stickstoff gerührt. Die Lösungsmittel wurden im Vakuum entfernt und der Rückstand auf eine Silicagel-Kolonne aufgebracht. Die Elution mit CHCI3/MeOH (20:1, Vol./Vol.) und das anschließende Vereinigen und Eindampfen der geeignten Fraktionen lieferte ein klares Öl, welches beim Stehen langsam Kirstalle der Titelverbindung lieferte. Schmelzpunkt = 110°Cbis 1110C.
UV (nm): bei pH 1 Amax = 255 (ε = 10200),
Amin = (ε = 2600), Ash = 222 (ε = 9000); 13Amax = 251,226 (ε = 11600,9600), Amin = 238 (ε = 8600).
H1 NMR (DMSO-d6): δ 7,58 (s, 1 H, H6), δ 5,98 (dd, 1 H, HV, J = 2,98,4,88Hz), δ 5,07 (t, 1 H, 5'OH, J = 5,42Hz), δ 4,5-4,47 (m, 1 H, H3'),δ 4,31-4,25(m,2H,-OCHH.ö 4,1-4,06(m,1 H, Η4'),δ 3,73 (t,2H,H5', J = 5,62Ηζ),δ 2,82-2,72 (m,1 H, H2'),δ 2,2-2,14(m, 1 H, HZ), δ 1,82 (s, 3H, 5-CH3), δ 1,75-1,65 (m, 2H, Pentyl), δ 1,4-1,3 (m, 4H, Pentyl), δ 0,92-0,87 (m, 3H, Pentyl).
Analyse für C15H23N4O4:
Berechnet: C 53,40%, H 6,87%, N 20,76%; Gefunden: C 53,31 %, H 6,90%, N 20,74%.
Beispiel 57
1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-threo-pentofuranosyl)-2-benzyloxy-5-methyl-4-(1 H)-pyrimidinon Die Titelverbindung wurde in analoger Weise erhalten, wie dies für die Herstellung von 1 -(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-threopentofuranosyl)-5-methyl-2-pentyloxy-4-(1 H)-pyrimidinon (Beispiel 56) beschrieben wurde, nur daß anstelle von Pentan-1-ol Benzylalkohol verwendet wurde. Schmelzpunkt = 137°C bis 139°C.
UV(nm):beipH 1 Amax = 266 (ε = 9100), Amin = 235 (ε = 3000); 13Amax = 256(8 = 11500), Amin = 240 (ε = 9600).
H1 NMR (DMSO-d6): δ 7,6 (s, 1 H, H6), δ 7,49-7,37 (m, 5H, Phenyl), δ 6,01 (dd, 1 H, HT, J = 2,52 · 5 OHz), δ 5,35 (s, 2H, Benzyl), δ 5,1-5,0 (m, 1 H, 5'OH), δ 4,5-4,4 (m, 1 H, H3'), δ 4,1-*,0 (m, 1 H, H4'), δ 3,77-3,67 (m, 2H, H5'), δ 2,85-2,70 (m, 1 H, H2'), δ 2,25-2,15 (m, 1 H, H2'), δ 1,83 (s, 3 H, 5-CH3).
Analyse für C17H19N5O4 · 0,25H2O: Berechnet: C 56,43%, H 5,43%, N 19,35%; Gefunden: C 56,51 %, H 5,37%, N 19,36%.
Beispiel 58
1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-4-methoxy-5-methyl-2(1 H)-pyrimidinon 5'-Acetyl-3'-azido-3'-deoxy-4-(1,2,4-triazolyl)-thymidin wurde 24 Stunden lang bei Raumtemperatur mitO,5n-Natriummethoxid in Methanol behandelt. Die Lösung wurde mit einem Sulfonsäuresäure-Harz (DOW 50W, H+) auf pH 7 neutralisiert, das Harz abfiltriert und das Filtrat im Vakuum bis zu einem Feststoff eingedampft. Der Feststoff wurde in einer kleinen Menge CHCI3 gelöst, auf eine Silicagel-Kolonne aufgegeben und mit 2%igem MeOH in CHCI3 eluiert. Die geeigneten Fraktionen wurden gesammelt, vereinigt und zur Trockene eingedampft, wodurch man einen weißen Feststoff erhielt. Schmelzpunkt = 119°C bis123°C.
UV (nm): bei pH Umax = 279 (ε = 7500), Amin = 239 (ε = 1700);
bei pH 13Amax = 279 (ε = 6400), Amin = 243 (ε = 1 300).
H1 NMR (DMSO-d6): δ 8,02 (s, 1 H, H6), δ 6,08 (t, H, H V, J = 5,86Hz), δ 5,29 (t, 1 H, 5ΌΗ, J = 5,48Hz), δ 4,41-433 (m, 1 H, H3'), δ 3,9-3,86 (m, 1 H, H4'), δ 3,86 (s, 3 H, 4-OCH3), δ 3,75-3,58 (m, 2H, H 5'), δ 2,4-2,3 (m, 2H, H 2'), δ 1,89 (s, 3 H, 5-CH3).
Berechnet: C 46,97%, H 5,38%, N 24,90%; Gefunden: C 47,06%, H 5,40%, N 24,86%.
Beispiel 59 1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-5-methyl-4-(1-pyrrolidinyl)-2-(1H)-pyrimidinon 5'-Acetyl-3'-azido-3'-deoxy-4-(1,2,4-triazolyl)-thymidin wurde in trockenem Acetonitril bei Raumtemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre gelöst. Pyrrolidin (5 Äquivalente) wurden im Verlaufe von 5 Minuten tropfenweise zugegeben und die Reaktionsmischung 2 Stunden lang gerührt. Die Lösungsmittel wurden im Vakuum eingedampft, wodurch man ein Öl erhielt. Das Öl wurde in Methanol, das mit Ammoniak gesättigt war, bei Raumtemperatur gelöst und 4 Stunden lang gerührt. Die Lösungsmittel wurden im Vakuum entfernt und der Rückstand auf eine Silicagel-Kolonne aufgegeben. Die Elution mit CHCI3/ MeOH (20:1,VoI./Vol.), gefolgt von Vereinigen und Eindampfen der geeigneten Fraktionen, lieferte die Titelverbindung in Form eines weißen Feststoffs. Schmelzpunkt = 168°C bis 1710C.
UV (nm): bei pH Umax = 295, 233 (ε = 15700,9500),
Amin = 253 (ε = 2600); bei pH 13Amax = 285 (ε = 15300), Amin = 241 (ε = 7900).
H1 NMR (DMSO-d6): δ 7,57 (s, 1 H, H6), δ 6,02 (t, 1 H, H1', J = 6,5Hz), δ 5,22 (t, 1 H, 5'0H, J = 15Hz), δ 4-4,3 (m, 1 H, H3'), δ 3,84-3,77 (m, 1 H, H4'), δ 3,67-3,51 (m,6H, H5',4-Pyrrolidin H's) δ 2,24 (t, 2 H, H 2', J = 6,08Hz), δ 2,14 (s, 3 H, 5-CH3), δ 1,87-1,78 (m, 4H, Pyrrolidin).
Analyse für C14H2oN603:
Berechnet: C 52,49%, H 6,29%, N 26,23%; Gefunden: C 52,37%, H 6,33%, N 26,17%.
Beispiel 60 1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-4-benzyloxy-5-methyl-2-(1H)-pyrimidinon 5'-Acetyl-3'-azido-3'deoxy-4-(1,2,4-triazolyl)-thymidin, gelöst in trockenem Acetonitril, wurde tropfenweise bei Raumtemperatur unter Stickstoff im Verlaufe von über 5 Minuten zu einer Suspension von Benzylalkohol (5 Äquivalente) und Kalium-tert.-butoxid (2 Äquivalente) in trockenem Acetonitril zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 1 Stunde lang gerührt und die Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Der Rückstand wurde auf eine Silicagel-Kolonne gebracht und mit CHCI3/EtOAc (3:1, Vol./Vol.) eluiert. Die geeigneten Fraktionen wurden gesammelt, vereinigt und zur Trockene eingedampft, wodurch man einen Feststoff erhielt. Der Feststoff wurde aus CHCI3/EtOAc (1:1, Vol./Vol.) umkristallisiert und die erhaltenen Kristalle abfiltriert, wodurch man die Titelverbindung erhielt. Schmelzpunkt = 133°C bis 1340C.
UV (nm): bei pH 1Amax = 276 (ε = 8000), Amin = 237 (ε = 2000); bei pH 13\max = 281 (ε = 8100), λ = 237 (ε = 1 600).
H1NMR (DMSO-d6): δ 8,05 (s, 1 H, H6), δ 7,45-7,35 (m, 5H, Phenyl), δ 6,07 (t, 1 H, H1', J = 5,94Hz), δ 5,35 (s, 2H, Benzyl), δ 5,27 (t, 1 H, 5'OH, J = 5,20Hz), δ 4,41-4,31 (m, 1 H, H3'), δ 3,91-3,83 (m, 1 H, H 4'), δ 3,7-3,6 (m, 2 H, H 5'), δ 2,4-2,3 (m, 2 H, H 2'), δ 1,9 (s, 3H,5-CH3).
Berechnet: C 57,14%, H 5,36%, N 19,60%; Gefunden: C 57,06%, H 5,37%, N 19,58%.
Beispiel 61 5'-Acetyl-3'-azido-5-brom-2',3'-dideoxyuridin 3'-Azido-2',3'-dideoxyuridin wurde gemäß dem Verfahren von Visser, Synthetic Procedures in Nucleic Acid Chemistry, 1,410 acetyliert und bromiertund man erhielt die Titelverbindung. Schmelzpunkt = 112°Cbis 114°C.
UV (nm): bei pH 1Amax = 279,210 (ε = 9500,10600),
Amin = 243 (ε = 2000); bei pH 13Amax = 276 (ε = 700), Amin = 250 (ε = 4000).
H1 NMR (DMSO-de): δ 11,88 (s, 1 H, NH) δ8,02 (s, 1 H, H6), δ 6,08-6,01 (m, 1 H, H 1'), δ 4,47-4,40 (m, 1 H, H3'),δ 4,27-4,24(m, 2H, H 5'), δ 4,03-4,00 (m, 1 H, H4'), δ 2,41-2,34 (m,*2H, H 2'), δ 2,09 (s, 3H, A* <rtyl).
Analyse für C11Hi2N5O5Br: Berechnet: C 35,31%, H 3,23%, N 18,72%, Br 21,36%; Gefunden: C 35,29%, H 3,25%, N 18,66%, Br 21,45%
Beispiel 62 i-O'Azido^'.S'-dideoxy-ß-D-threo-pentofuranosyl-S-itrifluormethylj-uracil
Die 5'-Hydroxylgruppe von 5-Trifluormethyl-2'-deoxyuridin wurde mit einer Triphenylmethylgruppe geschützt und die 3'-Hydroxylgruppe mesyliert. Das Produkt (3,0g, 4,9mMol) wurde bei 700C mit 0,7g Lithiumazid in 50ml DMF während eines Zeitraums von etwa 26 Stunden umgesetzt. Die abgekühlte Reaktionsmischung wurde unter Rühren auf Eis gegossen. Der Feststoff wurde isoliert, mit Wasser gewaschen und durch Schnellchromatographie unter Verwendung von Hexan/Äthylacetat (2:1, Vol./Vol.) gereinigt. Die geeigneten Fraktionen wurden vereinigt und das Lösungsmittel entfernt, wodurch man 0,83g des tritylierten Produkts erhielt. Dieses wurde in einer gesättigten Lösung von Zinkbromid in Acetonitril gelöst und bei 00C über Nacht gerührt. Nach Zugabe von 100 ml Ammoniumacetat (1-molar) wurde die organische Schicht abgetrennt und im Vakuum zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde durch Schnellchromatographie unter Verwendung von CHCI3/CH3OH (20:1, Vol./Vol.) gereinigt. Die Fraktionen wurden vereinigt und im Vakuum zur Trockene eingedampft. Die Ausbeute an der Titelverbindung betrug 0,25g, 0,8gMol, 5,3%. Schmelzpunkt = 118°C bis 120°C.
Analyse für C10H1OF3N5O,^
Berechnet: C 37,39%, H 3,14%, N 21,80%, F 17,74%;
Gefunden: C 37,31 %, H 3,23%, N 21,75%, F 17,60%.
Beispiel 63 .
1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-threo-pentofuranosyl)-uracil
Die 5'-Hydroxylgruppe von 2'-deoxyuridin wurde geschützt und die 3'-Hydroxylgruppe mesyliert. Die 3'-Mesylgruppe wurde durch 24stündiges Erwärmen in Dimethylformamid bei 800C mit Lithiumazid (3 Äquivalente) unter Inversion der Konfiguration verschoben. Das Reaktionsgemisch wurde in Eiswassergegossen und das Produkt ausgefällt. Nach Filtration wurde das feuchte Produkt deblockiert. Die abschließende Reinigung erfolgte durch Chromatographie an Silicagel, wobei mit Chloroform/ Methanol (95:5) eluiert wurde. Die geeigneten Fraktionen wurden vereinigt und die Lösungsmittel entfernt, wodurch man die Titelverbindung als Feststoff erhielt. Schmelzpunkt = 142°C bis 1450C.
Beispiel 64 1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-uracil
Die 5'-Hydroxylgruppe des 2'-Deoxyuridins (30g, 0,13MoI) wurde nach dem Verfahren von Horwitz et al., J.Org. Chem., 31,205 (1966) trityliert. Die 3'-Hydroxylgruppe (12,6g, 0,027MoI) wurde nach dem Verfahren von Beispiel 62 chloriert. Das Dimethylacetamid wurde im Vakuum entfernt und das dicke Öl in Wasser (500 ml) gegossen. Das Produkt wurde mit Äther extrahiert (3x). Das Lösungsmittel wurde entfernt und das erhaltene Öl an Silicagel chromatographiert, wobei zuerst mit Dichlormethan und anschließend mit 1%igem Methanol in Dichlormethan eluiert wurde. Die Produktfraktionen wurden vereinigt und die Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Die 5'-Hydroxylgruppe wurde ohne weitere Reinigung durch Erhitzen in 80%iger Essigsäure auf dem Dampfbad während eines Zeitraums von 20 Minuten deblockiert. Nach dem Abkühlen fiel das Tritylcarbinol aus und wurde abfiltriert. Das Filtrat wurde im Vakuum eingeengt und an Silicagel chromatographiert, wobei mitÄthylacetat eluiert wurde. Das 3'-Chlor wurde durch Erhitzen in HMPA mit Lithiumazid (3 Äquivalente) bei 900C über Nacht verdrängt. Das Reaktionsgemisch wurde in Wasser gegossen und mit Chloroform extrahiert. Das Chloroform, welches das Produkt enthielt, wurde mit Magnesiumsulfat getrocknet. Die Entfernung des Chloroforms lieferte einen Feststoff, der zuerst aus Äthylacetat/ Methanol, und anschließend in Wasser umkristallisiert wurde. Der umkristallisierte Feststoff wurde in Wasser gelöst und auf eine XAO-Kolonne aufgegeben. Nach Waschen mit Wasser wurde die Titel verbindung mit Äthanol eluiert. Das Äthanol wurde im Vakuum entfernt und man erhielt einen Feststoff. Schmelzpunkt = 166,50C bis 168,50C.
Beispiel 65 1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-erythro-ß-D-pentofuranosyl-5-äthyl)-uracil
5-Chlormercuri-2'-deoxyuridin wurde aus 2'-Deoxyuridin (10g, 0,044MoI) nach dem Verfahren von Bergstrom und Ruth, J.Carb. Nucl. und Nucl.,4,257 (1977) hergestellt. 2'-Deoxy-5-äthyluridin wurde nach dem Verfahren von Bergstrom et al., J.Am.Chem.Soc, 100,8106 (1978) erhalten. Die 5'-Hydroxylgruppe wurde durch die Methode von Beispiel 62 geschützt. Die 3'-Hydroxylgruppe wurde chloriert und die 5'-HydroxyIgruppe nach dem Verfahren von Beispiel 64 demaskiert. Das 3'-Chlor des threo-3'-Chlor-2',3'-dideoxyuridins wurde unter Inversion der Konfiguration durch Erwärmen in HMPA mit Lithiumazid (5 Äquivalente) bei 550C während eines Zeitraums von 1 Stunde verdrängt. Die Titelverbindung wurde durch Chromatographie an Silicagel gereinigt, wobei mitÄthylacetat eluiert wurde. Die Entfernung des Lösungsmittels aus den geeigneten Fraktionen lieferte die gewünschte Verbindung. Schmelzpunkt = 112,5°Cbis 115°C.
Beispiel 66 1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-threo-pentofuranosyl)-5-(2-bromvinyl)-uracil
5-Bromvinyl-2'-deoxyuridin (BVDU) wurde nach der Methode von Jones et al., Tetrahedron Letters, 45,4415 (1979) mit ähnlichen Ausbeuten synthetisiert. BVDU wurde nach der Methode von Horowitz et al., J. Org. Chem., 31,205 (1966) trityliert und mesyliert. Dieses Produkt (4,25g, 6,5 mMol) wurde in 100 ml DMF, das 0,955g (19,5 mMol) Lithiumazid enthielt, gelöst und 24 Stunden lang auf 740C erwärmt. Das Reaktionsgemisch wurde unter Rühren auf 600 ml Eis gegossen. Der gebildete Feststoff wurde isoliert, durch Chromatographie gereinigt und als Gummi (2,48g) erhalten. Behandlung durch Auflösen in 100ml 80%iger Essigsäure und Erwärmen auf einem Dampfbad während eines Zeitraums von 3 Stunden führte zur Deblockierung der Verbindung. Das abgekühlte Reaktionsgemisch wurde mit Wasser verdünnt und zur Entfernung von Tritylcarbinol filtriert. Das Filtrat wurde zu einem Öl eingeengt, das durch Schnellchromatographie in CHCI3/CH3OH (9:1, Vol./Vol.) gereinigt wurde. Das Vereinigen der geeigneten Fraktionen und die Entfernung des Lösungsmittels lieferte einen Feststoff, der zweimal aus wäßrigem Methanol umkristallisiert wurde. Die Ausbeute betrug 0,66g, 1,8mMol, 27,7%. Schmelzpunkt = 1650C bis 166°C.
Berechnet: C 35,98%, H 3,57%, N 19,07%, Br 21,85%; Gefunden: C 35,98%, H 3,57%, N 19,07%, Br 21,76%.
Beispiel 67 1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-threo-pentofuranosyl)-5-methyiisocytosin
1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-threo-pentofuranosyl)-2-methoxy-5-methyl-4(H)-pyrimidinon (0,5g, 2mMol) wurde in einer Bombe mit 15 ml Methanol, das mit Ammoniak gesättigt war, vereinigt. Nach 6 Tagen bei Raumtemperatur wurde die Bombe in einem Ölbad 4 Tage lang auf 650C erwärmt. Das Reaktionsgemisch wurde zur Trockene eingedampft und durch Kristallisation 3UsCHCI3ZCH3OH (9:1, Vol./Vol.) gereinigt. Der Feststoff wurde mit CHCI3 gewaschen und an der Luft getrocknet, wodurch man 0,16g, 0,6mMol (30%) Produkt erhielt. Schmelzpunkt = 158°Cbis 1600C.
Analyse für Ci0H14N6O3 · 1AH2O: Berechnet: C 44,36%, H 5,40%, N 31,04%; Gefunden: C 44,42%, H 5,36%, N 31,04%.
Beispiel 68
1 -(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-threo-pentofuranosyl)-3-methyl-thymin
5'-Trityl-3'-threo-3'-azido-3'-deoxythymidin (1,0g, 1,95 mMol) und Ν,Ν-Dimethylformamiddirhethylacetal (Zemlicka, Coil. Czech. Chem. Comm., 35,3572 [1972]) (0,93g, 7,8 mMol) wurden in 50ml CHCI3 96 Stunden lang am Rückfluß erhitzt. Die Entfernung des Lösungsmittels lieferte ein Öl, das durch Schnellchromatographie unter Verwendung von CHCI3 weiter gereinigt wurde. Die Entfernung des Lösungsmittels lieferte 0,54g eines Schaums. Die Deblockierung wurde durch Erhitzen des Schaums in 50 ml 80%iger Essigsäure auf einem Dampfbad während eines Zeitraums von 2 Stunden durchgeführt. Tritylcarbinol wurde durch Filtration entfernt, wonach das Reaktionsgemisch mit Wasser verdünnt wurde. Das Filtrat wurde im Vakuum zu einem Öl eingeengt und das Öl durch Schnellchromatographie unter Verwendung von CHCI3/EtOAc (2:1, Vol./Vol.) gereinigt. Das Lösungsmittel wurde entfernt, wodurch man die Verbindung als Öl (0,20g) erhielt.
UVmax(nm): bei pH 1 \max = 267 (ε = 8100),Ash = 209
(ε = 8000); bei pH 13 Amax = 267 (ε = 8000).
H1 NMR (DMSO-de): δ 7,56 (s, 1 H, H6), δ 6,07 (dd, 1 H, H1,), δ 3,17 (s, 3H, N-CH3), δ 1,86 (s, 3H, 5-CH3). Analyse für C11H15N5O4 · 0,4 HOAc · 0,3H2O: Berechnet: C45,62%, H 5,58%, N 22,54%; Gefunden: C 45,67%, H 5,60%, N 22,57%.
Beispiel 69 (E)-3-[1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-1,2,3,4-tetrahydro-2,4-dioxo-5-pyrimidinyl]-2-acrylsäure 2'-Dioxyuridin wurde in das 5-Chlormercüri-Derivat gemäß dem Literaturverfahren (Bergstrom und Ruth, J. Carb. Nucl., 4,267 [1977]) in 96%iger Ausbeute umgewandelt. Dieses Produkt (50g, 1,04 Mol) wurde in 800 ml trockenem Methanol, das Äthylacrylat (104g, 1,04 Mol) enthielt und einer 0,1 η-Lösung von Li2PdCI4 in Methanol (1040 ml) gelöst. Die Lösung wurde 4 Stunden lang gerührt und anschließend 2 Minuten lang mit Schwefelwasserstoff behandelt. Die Suspension wurde dann durch ein Celite-Kissen filtriert und das Filtrat im Vakuum zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde mit Methanol trituriert, wodurch man einen Feststoff erhielt, der abfiltriert und getrocknet 22 g eines weißen Feststoffs ergab. Dieses Produkt wurde nach der Methode von Horowitz et al., J. Org. Chem., 31,205 (1966) trityliert und mesyliert. Ein Teil dieses Materials (7,06g, 10,9 mMol) wurde in 100 ml trockenem Methanol, das Natriumbicarbonat (0,92 g, 10,9 mMol) enthielt, gelöst und 6 Stunden lang am Rückfluß erhitzt. Die Lösungsmittel wurden im Vakuum entfernt, der Rückstand mit Wasser gewirbelt, anschließend filtriert und an der Luft getrocknet, wodurch man 6,1g eines weißen Feststoffs erhielt. Dieses Produkt wurde in 50ml DMF/1 ml Wasser, enthaltend Lithiumazid (1,63g, 33,2 mMol) gelöst und 4 Stunden lang auf 125°C erhitzt. Das Reaktionsprodukt wurde auf 200ml Eis gegossen, der Niederschlag gesammelt und mit Wasser gewaschen. Dieses Material wurde dann in 100 ml 80%iger HOAC gelöst und 4 Stunden lang auf 1000C erhitzt. Das Reaktionsprodukt wurde mit Wasser verdünnt und der Niederschlag abfiltriert. Das Filtrat wurde zur Trockene eingedampft und lieferte 800 mg eines Öls. Dieses Öl wurde in 20 ml O,5n-Natronlauge gelöst und
2 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wurde auf einen pH-Wert 3 eingestellt, der Niederschlag abfiltriert und an der Luft getrocknet, wodurch man 550mg (1,7 mMol) der Titelverbindung erhielt. Schmelzpunkt > 250°C.
UV (nm): bei pH 1 Amax = 300 (ε = 20400),
Xmin = 230 (ε = 3900), = 262 (ε = 13100); bei pH 13 Amax = 297,266 (ε = 15 600,14800), Amin = 281, 288 (ε = 13600,8600).
H1 NMR (DMSO-de): δ 8,37 (s, 1 H, H6), δ 7,30 (s, 1 H-CH=, 5=15,57Hz), δ 6,78 (d, 1 H,=CH-COOH, 5=15,93 Hz), δ 6,1-6,06 (m, 1 H, H T), δ 5,41-5,37 (m, 1 H, 5ΌΗ), δ 4,47-4,39 (m, 1 H, H3'), δ 3,87-3,83 (m, 1 H, H4), δ 3,74-3,58 (m, 2H, H 5'), δ 2,54-2,81 (m, 2H,H2').
Analyse für C12H13N5O6:
Berechnet: C 44,59%, H 4,05%, N 21,67%; '
Gefunden: C 44,45%, H 4,06%, N 21,60%.
Beispiel 70 (E)-3-[1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-threo-pentof£:ranosyl)-1,2,3,4-tetrahydro-2,4-dioxo-5-pyrimidinyl]-2-acrylsäure 2'-Deoxyuridin wurde gemäß dem Literaturverfahren von Bergstrom und Ruth, J. Carb. Nucl., 4,257 (1977) in 96%iger Ausbeute in das 5-Chlormercuri-Derivat umgewandelt. Dieses Produkt (50g, 1,04 Mol) wurde in 800ml trockenem Methanol, das Äthylacrylat (10,4g, 1,04 Mol) enthielt und einer 0,1 η-Lösung von Li2PdCI4Jn Methanol (10,40ml) gelöst. Die Lösung wurde 4 Stunden lang gerührt und anschließend 2 Minuten mit Schwefelwasserstoff behandelt. Die Suspension wurde durch ein
Celite-Kissen filtriert und das Filtrat im Vakuum zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde mit Methanol trituriert, wobei man einen Feststoff erhielt, der abfiltriert und ander Luft getrocknet 22 g eines weißen Feststoffs lieferte. Dieses Produkt wurde nach der Methode von Horowitz et al., J. Org. Chem., 31,205(1966),trityliert und mesyliert. Ein Teil dieses Materials (2,7g, 4,2 mMol) wurde in trockenem DMF (55ml), welches Lithiumazid (0,62g, 12,7 mMol) enthielt, gelöst und 24 Stunden lang unter Stickstoff auf 70°C erwärmt. Das Reaktionsgemisch wurde auf 400 ml Eis gegossen, der Niederschlag gesammelt und durch Schnellchromatographie gereinigt. DieElution mit CHCIa/MeOH (50:1, Vol./Vol.) lieferte 1,48g des Azido-Zwischenproduktes. Dieses Material wurde mit 50%iger Essigsäure (100ml) 3 Stunden lang bei 100°C behandelt. Verdünnung mit Wasser, Filtration der erhaltenen Suspension und Verdampfen des Filtrats im Vakuum lieferte 710mg eines Öls. Dieses Öl wurde in 50 ml Natronlauge gelöst und bei Umgebungstemperatur 2 Stunden lang gerührt. Der pH-Wert der Lösung wurde auf 3 gebracht, der Niederschlag abfiltriert und an der Luft getrocknet. Man erhielt 240 mg (0,7 mMol, 50%) der Titelverbindung. Schmelzpunkt = 2500C.
UV(nm) bei pH 1 Amax = 301 (ε = 19500),
Amin = 230 (ε = 3600),
ASchulter = 249 (ε = 12700); bei pH 13 Amax = 299,267 (ε = 1400,13200),
Amin = 232,239 (ε = 1 200,7560).
H1 NMR (DMSO-de): δ 3,13 (s,7H, H6), δ 7,32(d, 1 H-CH=,δ = 15,87Hz), δ 6,78 (d, 1 H, =CH-COOH, J = 15,62Hz), δ 6,01-5,98(m, 1 H, H1'), δ 5,11-5,98 (m, 1 H, 5'-OH), 4,50-4,43 (m, 1 H, H3'), δ 4,13-4,08 (m, 1 H, H4'), δ 3,80-3,75 (m, 2H, H5'), δ 2,77-3,67 (m, 1 H, H 3'), δ 2,30-2,20 (m, 1 H, H 2').
Analyse für Ci2H13H5O6-1,5H2O: Berechnet: C 41,15%, H 4,60%, N 19,99%; Gefunden: C 41,38%, H 4,50%, N 20,01 %.
Beispiel 71 (E)-3-[1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-(2,3,4-tetrahydro-2,4-dioxo-5-pyrimidinyl]-2-propionsäure Das 5'-Trityl-3'-mesyl-5-propenoat-2'-deoxyuridin wurde gemäß dem Verfahren von Beispiel 69 hergestellt. Dieses Material wurde mit 10%Pd/Cin EtOH zur Herstellung des Propanoat-Derivats hydriert. Dieses Produkt wurde dann in der oben beschriebenen Weise behandelt und lieferte die Titelverbindung. Schmelzpunkt = 118° bis 120°C.
UV (nm): bei pH 1 \max = 265 (ε = 9900), AmIn = 235 (ε = 3100); bei pH 13 Amax = 265 (ε = 7400), Amin = 247 (ε = 5400).
H1 NMR (DMSO-d6): δ 7,68 (s, 1 H, H6), δ 6,11-6,06 (m, 1 H, HT), δ 4,45-4,35 (m, 1 H, H3'), δ 3,85-3,80 (m, 1 H, H4'), δ 3,68-3,53 (m, 1H, H5').
Analyse für Ci2HiSNsO6:
Berechnet: C 44,31 %, H 4,65%, N 21,53%;
Gefunden: C44,26%, H 4,68%, N 21,49%.
Beispiel 72 Klinische Studie
3'-Azido-3'-deoxythymidin (AZT) wurde oral an 2 AIDS-Patienten in einer Dosis von 2 mg/kg alle 8 Stunden am Tag 1 und am Tag 2 der Behandlung verabreicht. An den Tagen 2 und 3 wurde den Patienten auch 500 mg Probeneeid (PB) alle 6 Stunden gegeben und eine einzelne Dosis von AZT wurde am Tag 3 verabreicht. Die Spitzen-(Cma)t) und die unteren (Cmin)-Werte bei AZT am Tag 3 (nach der Verabreichung von Probeneeid) waren signifikant höher als die entsprechenden Spiegel am Tag 1, was zu einer dreifachen Abnahme in der Gesamtkörperclearance (Cl/F) und einer Verlängerung der mittleren Halbwertszeit (t'l/2) von AZT (0,88 bis 1,73h) während der PB-Behandlung führte. Das mittlere Verhältnis von AZT Glucuronid/AZT im Urin war deutlich von 7,3 bis 2,4 nach der PB-Behandlung reduziert. Die hauptsächlichen parmakokinetischen Parameter von AZT vor und nach der gemeinsamen Verabreichung von PB sind summarisch in der nachfolgenden Tabelle I niedergelegt.
Tabelle I
Patient AUC Cmax Cmin Tm ax Cl,ot/F tl/2
Nr. (h*Mm) (Mm) (Mm) (h) (ml/min/70kg) (h)
1. AZT/PB 10,41 6,13 0,15 0,25 829,50 1,84
2. AZT/PB 10,00 6,46 0,27 0,50 921,00 1,61
MEAN 10,21 6,30 0,21 0,38 875,25 1,73
±SD 0,29 0,23 0,08 0,18 64,70 0,16
1. AZT 3,70 3,74 0,00 0,50 2333,80 0,37
2. AZT 3,04 2,51 0,00 0,31 3027,00 0,89
MEAN 3,37 3,13 0,00 0,41 2680,40 0,88
±SD 0,47 0,87 0,00 0,13 480,17 0,01
Beispiel 73 Antivirale Aktivität
Die Steigerung der Anti-Friend-Leukämie-Virus-(FLV)-Alctivität von 3'-Azido-3'-deoxythymidin (AZT) durch die Nucleosidtransportinhibitoren Dipyridamol, Dilazep und 6-[(4-Nitrobenzyl)-thiol]-9-ß-D-ribofuranosyl)-purin wird in Tabelle Il gezeigt. FG-10-Zellen wurden einen Tag, bevor sie mit FLV infiziert wurden, auf eine Platte geimpft. 1 Stunde nach der Infektion wurden bekannte Konzentrationen der zu untersuchenden Verbindungen oder der Kombinationen zugegeben. Die Platten wurden 3 Tage inkubiert, die Media durch frische McCoy's-5A-Media ersetzt und weitere 3 Tage inkubiert. Konzentrationen der zu untersuchenden Verbindungen/Kombinationen, welche 50% Inhibierung der Plaques geben, wurden bestimmt, wie dies in Tabelle Il gezeigt wird. Weder Dipyridamol (10μΜ) noch Dilazep (5 μΜ) alleine, hatten irgendeine beobachtete antivirale Wirkung.
Tabelle Il
Verbindung/Kombination AzidothymidinED5o(nM)
AZT 5
AZT+1 μΜ Dipyridamol 1
AZT+5 μΜ Dipyridamol 0,5
AZT+10 μΜ Dipyridamol · 0,2
AZT +5 μΜ Dilazep 0,5
Beispiel 74 Anti-ITP-Aktivität von 3'-Azido-3'-deoxythymidin (AZT)
Einem Patienten mit einer Thrombozytenzahl von 38000 mm"3 wurde einethrombozytopänische Purpura (Thrombozytenzahl < 100000mm"3) diagnostiziert und er wurde 6 Wochen lang mit 5mg/kg AZT intravenös alle 6 Stunden behandelt, während welcher Zeit seine Thrombozytenzahl auf 140000 mm"3 anstieg.
Die Behandlung wurde dann in 5mg/kg/4 Stunden oral für 4 Wochen geändert, 4 Wochen ausgesetzt, worauf ein Abfall der Thrombozytenzahl auf 93000mm"3 nach 2 Wochen und auf 70000mm"3 nach 4 Wochen auftrat. Die Behandlung wurde bei 5 mg/kg/4 Stunden oral für 5 Wochen wieder aufgenommen und die Plättchenzahl stieg auf 194000 mm"3 an. Eine Herabsetzung auf 2,5mg/kg/4 Stunden oral führte in Undefinierter Weise zu einer leichten Abnahme der Plättchenzahl, jedoch nicht zu einer ausgedehnten Diagnostik von ITP.
Beispiel 75 Behandlung von Kaposi-Sarkom mit 3'-Azido-3'-deoxythymidin (AZT)
In dieser Studie wurden 9 Patienten, bei denen Kaposi-Sarkom (KS) diagnostiziert worden war, mit AZT behandelt und die folgenden Effekte beobachtet:
Eine komplette Heilung wurde bei einem Patienten bewirkt. 3 Patienten wiesen Rückbildungen der Läsionen auf.
Bei 2 Patienten blieb der KS stabil.
Bei 3 Patienten nahm das Leiden seinen Fortgang.
Die Antwort von = 50% ist vergleichbar zu derjenigen, die mit der Behandlung mit der derzeitig bevorzugten Therapie für KS, dem rekombinanten α-Interferon, erzielt wird.
Beispiel 76 AZT/Acyclovir-Kombinationen gegen HIV in vitro
Unter Verwendung einer analogen Methode zu derjenigen von Beispiel 79 wurden Kombinationen von AZT und Acyclovir (ACV) auf in vitro-Wirksamkeit gegen HIV untersucht.
ADV allein zeigte eine geringe Aktivität, eine Konzentration von 16μg/ml (die höchste, die untersucht wurde) wies weniger als 30% Schutz auf, während AZT bei 8μΜ einen 100%igen Schutz nach dieser Methode zeigte.
Die Tabelle III zeigt diejenigen Kombinationen der zwei Mittel, die zur Erzielung eines 100%igen Schutzes erforderlich sind.
Tabelle III
ACV^g/ml) AZT (μΜ)
— 0
8 0,5
2 1
1 4
0 8
Diese Ergebnisse zeigen, daß ACV die antivirale Aktivität von AZT etwa um das Dreifache potenziert.
Beispiel 77 AZT/Interferon-Kombinationen gegen HIV in vitro
Periphere mononucleare Blutzellen (PBMC) von einem gesunden HlV-seronegativen freiwilligen Spender wurden durch Ficoll-Hypaque-Sedimentation von heparinisiertem Blut erhalten. Die Zellen wurden mit 10μg/ml Phytohämagglutinin (PHA) •behandelt und im Medium RPMI 1640,ergänztmit20%fetalem Kalbsserum (FCS), Antibiotika, 1-Glutamin und 10%lnterleukin-2 (IL-2) (Electronucleonics, Bethesda, MD) gezüchtet. Die Zellen wurden zwischen 4 bis 6 Tagen nach der Einwirkung von PHA
Konzentrationen von 4 χ 105 Zellen/ml in 25cm3-Kolben, die 5 ml Medium enthielten, verteilt und der Einwirkung der Mittel und der Viren ausgesetzt, wie dies detailliert weiter unten angegeben ist. Der Tag der Virus-Inoculation wird als Tag 0 bezeich net. Am Tag 4 wurde frisches Medium zugegeben. Alle 3 bis 4 Tage danach wurde ein Teil der Zellsuspension zur Analyse entfernt und durch zellfreies Medium ersetzt. Die Versuche 2 und 4 wurden nach 14 Tagen und die Versuche 1 und 3 nach 16 Tagen beendet.
Die Virusmaterialien waren zellfreie überstehende Flüssigkeiten von HlV-infizierten H9-Zellen, gefroren in aliquoten Teilen bei -700C. Die 50%ige Gewebekultur-Infektionsdosis (TCID60) des Virusmaterials war 105/ml.
Es wurden vier getrennte Versuche unter Verwendung von PBMC von verschiedenen Spendern (Tabelle IV) durchgeführt. Im
Versuch 1 wurden beide Mittel angegeben, nachdem die Zellen dem Virus ausgesetzt worden waren. Aliquote Teile von 40 x-106-Zellen wurden in 20ml Medium, das 105 TCID50 Virus enthielt, 1 Stunde suspendiert, anschließend 3mal gewaschen und in virusfreiem Medium resuspendiert. In den Versuchen 2 bis 4 wurden die Zellen 24 Stunden lang dem Medium mit oder ohne
Rekombinant-a-lnterferon (HFNaA) inkubiert, anschließend AZT und Virus ausgesetzt. Die viralenlnocula waren 4 χ 103,103und 2 χ 103TCID50 in den Versuchen 2,3 bzw. 4. Die Konzentrationen der Mittel wurden bei jeder Änderung des Mediums so
eingestellt, daß Originalkonzentrationen aufrechterhalten wurden.
In allen Versuchen wurden serienmäßig zweifache Verdünnungen einer festgelegten Kombination von rlFNaA und AZT studiert.
Jede in Kombination verwendete Konzentration von rlFNaA und AZT wurde auch allein untersucht, um Bezugspunkte zu
schaffen.
In allen Versuchen wurden Duplikat-Kulturen für jede Konzentration und für infizierte und nichtinfizierte Kontrollen, vorrätig gehalten. Im Versuch 1 wurden 3,2μΜ AZTund 128 Einheiten/ml (U/ml) von rlFNaA, als auch 5 Zweifachverdünnungen dieser
Kombination, untersucht.
In den Versuchen 2 und 3 wurden 0,16μΜ AZTund 128U/ml von rlFNaA und 3-4fache Zweifachverdünnungen dieser Kombination verwendet. Im Versuch 4 wurden 0,08 μΜ AZT, zusammen mit 128 U/ml von rlFNaA und 2 Zweifachverdünnungen
dieser Kombination, verwendet.
Nach angenähert einer Woche wurden die Kulturen alle 3 bis 4 Tage auf die Anwesenheit von Virus bewertet. Die Zellen wurden auf HIV-Antigene durch indirekte Immunofluoreszenz bewertet; die überstehenden Flüssigkeiten wurden auf ihre Reverstranskriptase-(RT-)Aktivität, die Virusausbeute und auf HIV-p24-Antigen durch Radioimmunoassay bewertet.
Die Analyse auf Mehrfachmedikamentwirkung (multiple drug effect analysis) von Chou und Talalay (Advances in Enzyme Regulation, [1984], 22,27-55) wurde zur Berechnung von kombinierten Medikamentwirkungen verwendet.
Es wurden ebenso auch Daten durch dielsobologramm-Technik, ein geometrisches Verfahren zur Bestimmung von Medikament-Wechselwirkungen, zahlenmäßig ausgewertet. Die Konzentration von AZT, welche einen gewünschten (z.B. 50% Inhibitorwirkung) Effekt produziert, wird auf der horizontalen Achse und die Konzentration von rlFNaA, welche den gleichen Effekt hervorbringt, auf der vertikalen Achse aufgetragen. Es wird eine Linie gezogen, welche diese Punkte verbindet und die Konzentration der Mittel in der Kombination, welche den gleichen Effekt hervorbringt, wird aufgetragen/Wenn dieser Punkt
unterhalb der Linie fällt, wird die Kombination als synergistisch angesehen.
Im Versuch 1 waren alle Konzentrationen von AZT voll inhibitorisch, was es unmöglich macht, Kombinationseffekte zu beurteilen. In den Versuchen 2 bis 4 wurde eine synergistische Wechselwirkung der zwei Mittel durchwegs beobachtet (Tabellen IV bis IX). Der Synergismus war bei allen Maßnahmen der angewandten viralen Replikation offensichtlich und bestand weiter, auch wenn die Wirkung von rlFNaA allein vernachlässigbar war. Synergie-Berechnungen wurden durchgeführt, indem man die Analyse auf Mehrfachmedikamentwirkung auf die RT-Daten aus den Versuchen 2 bis 4, die Virusausbeute-Daten aus den Versuchen 2 und 3 und die RIA-Daten aus dem Versuch 4 anwandte. Die Isobologramm-Methode zeigte ebenfalls
Synergismus an.
Tabelle IV
Versuch
HIV-
Inokulations-
methode*
HIV-Zusatz (TCID50)
Zeitpunkt der Mittelzugabe rlFNaA AZT
A B B B
105
4x103 103 2X103
-24 h -24 h -24 h
* Methode A: 40 χ 106 Zellen werden in 20ml des Mediums, das 106TClD50HIV enthält, 1 Stunde bei 370C suspendiert, dann gewaschen und resuspendiert.
Methode B: Die angegebene Menge des Virus wurde zu 2 χ 106 Zellen in dem Medium zugegeben; die Zellen wurden anschließend nicht gewaschen.
Tabelle V Versuch 2 — Tag 10
Effekte von rlFNaA und AZT auf die mittleren Reverstranskriptase-Werte (cpm/106 Zellen χ 103)
AZT (μΜ)
rlFNaA(U/ml) 16 32
64
128
0 205 173
0,01 1.59 85
0,02 110
0,04 71
0,08 31
0,16 7
150
42
193
10
169
151
Tabelle VI Versuch 3—Tag 13
Effekte von HFNaA und AZT auf die mittleren RT-Werte (cpm/106 Zellen χ 103)
AZT (μΜ)
16
rlFNaA(U/ml) 32
64
128
157 143 117
51 10
10 0
2
5
117
130
Tabelle VII Versuch 4—Tag 11 Effekte von HFNaA und AZT auf die mittleren RT-Werte (cpm/106 Zellen χ 103)
rlFNaA(U/ml)
AZT (μΜ)
32
64
128
32 8 4 1
4 0
Tabelle VIII Versuch 3 — Tag 13 Effekte von HFNaA und AZT auf die Virusausbeute (TCIDso/ml)
AZT (μΜ)
16
HFNaA (U/ml) 32
64
128
10" 10s·6
104.8 101·9
103
101·9
5,3
10S,1
<1019
Tabelle IX Versuch 4 — Tag 14 Effekte von rlFNaA und AZT auf HIV p24*
AZT (μΜ)
IFNaA (U/ml)
32
64
128
200-300 100-200 50-100
100-200 2,2
25-30 1,0
11,2
25-30
HIV-p24-Werte werden als ng Protein/ml angegeben.
Tabelle X
Kombination-Indizes für AZT und HFNaA, berechnet aus RT-Daten Kombination-Indizes bei verschiedenen Prozentsätzen der RT-Inhibierung
Versuch
Tag in
Kultur
50%
90%
95%
7 10
6 13 16
8 14
2,14 0,34
0,37 0,30
0,26 0,73
0,12 0,15
<0,01 0,02
0,01 0,03
0,02 0,07
0,23 0,28 1,39 0,17 0,05 0,04 0,12
Die C.I.-Werte werden durch Lösen der Gleichung für verschiedene Grade von RT-Inhibierung bestimmt. C.l.-Werte < 1 zeigen Synergismus an. Die gegebenen C.l.-Werte werden unter Verwendung der wechselseitig nicht ausschließlichen Form der Gleichung erhalten; Werte, welche unter Verwendung der wechselseitig ausschließlichen Form erhalten werden, waren stets etwas niedriger.
Beispiel 78 Antibakterielle Synergie-Studien in vitro
3'-Azido-3'-deoxythymidin und 8 bekannte antibakterielle Mittel (aufgeführt in Tabelle Xl) wurden jedes 30 Minuten lang mit Ν,Ν-Dimethylformamid behandelt. Unter Verwendung von „Wellcotestbrühe" wurden Mikrotiter-Verdünnungen hergestellt. Vorder Untersuchung auf Synergie wurden MIC-Bestimmungen für jede Verbindung einzeln gegen den Testorganismus (E. coli CN314) durchgeführt. Die Tabelle Xl zeigt die MIC-Endpunkte eines jeden Mittels für E. coli CN314.
Zweifach Reihenverdünnungen der zu untersuchenden Mittel oder von 3'-Azido-3'-deoxythymidin wurden in „Flachboden-" bzw. „Übertragungs-" Mikrotiterplatten hergestellt. Die Platten, welche die geeigneten Verdünnungen enthielten, wurden vereinigt, was Reihen von 192 Verdünnungen/Kombination ergab. Aus der Verbindung allein bestehende Kontrollen wurden ebenfalls eingeschlossen. Die höchste Konzentration eines jeden angewandten Mittels betrug das Doppelte seines MIC-Wertes (Tabelle Xl).
Die Testplatten wurden mit einer Bakterienimpfkultur, welche angenähert 5 x 10s CFU/ml enthielt, beimpft und anschließend 18 Stunden lang bei 270C inkubiert. Die Vertiefungen wurden auf bakterielles Wachstum oder Nichtwachstum bewertet und die MIC-Werte bestimmt. „Fractional inhibitory concentrations" (FICs) wurden aus MIC-Werten durch Teilen der MIC-Werte in Verbindung durch die MIC von jedem einzelnen Mittel. Die Summe der Brüche (Summe der „fractional inhibitory concentrations) wurde dann berechnet. Ein Ergebnis von etwa 0,5 oder darunter weist auf Synergie hin.
Tabelle Xl Minimalinhibierungskonzentrationen (MIC-Werte) des untersuchten Mittels allein Verbindung MlC^g/ml)
Tobramycin 0,4
Fusidinsäure 1000
Chloramphenicol 3,1
Clindamycin 100
Erythromycin 25
Rifampicin 6,2
3'-Azido-3'deoxythymidin 1,0
Trimethoprim 0,125
Sulfadimidin 32
Die Ergebnisse der Synergieversuche werden in Tabelle XII gezeigt.
Tabelle XII Synergie-Untersuchungen: Kombinationen von AZT und anderen antibakteriellen Mitteln Kombination
Tobramycin/AZT Fusidinsäure/AZT Chloramphenicol/AZT Clindamycin/AZT Erythromycin/AZT Rifampicin/AZT Trimethoprim /AZT Sulfadimidin/AZT
Beispiel 79 Anti-HIV-Aktivität von 3'-Azidonucleosiden in vitro
Die in vitro-Aktivität von 3'-Azidonucleosiden (Medikamenten) wurde in zwei Zell-Linien bestimmt; H9 (OKT4+-T-Zell-Linie, welche die HIV-Replikation zuläßt, doch partiell resistent zu dem zytopathischen Effekt von HIV ist) und TM 3 (T-Zellen-Klon, spezifisch zu Tetanus-Toxoid, immortalisiert durch letalbestrahltes HTLV-I und ausgewählt für rasches Wachstum und Empfindlichkeit gegenüber dem zytopathischen Effekt von HIV).
Die Inhibitionsprüfung wurde wie folgt durchgeführt: TM 3-Zellen wurden durch Antigen-plus bestrahlte (4000 rad; 40 Gy) frische autologe periphere mononukleare Blutzellen (PBM) stimuliert und in einem vollständigen Medium, das 15% (Vol./Vol.) lnterleukin-2 (IL-2, Lectin-erschöpft; Cellular Products, Buffalo, NY) 6 Tage vor der Prüfung kultiviert. ATH8-Zellen wurden ohne die Antigen-Stimulierung verwendet. Nach Vorexposition gegenüber 2 pg Polybrene pro ml während eines Zeitraums von 30 Minuten,wurdendieTarget-T-Zellen(2 χ 10s) pellitisiert, 45 Minuten lang der Einwirkung von HIV ausgesetzt, in 2 ml frischem Medium resuspendiert und in Kulturröhrchen bei 370C in 5%igerCO2-haltiger feuchter Luft inkubiert. Kontrollzellen wurden ähnlich behandelt, jedoch dem Virus nicht ausgesetzt. Die Zellen wurden kontinuierlich IL-2 und dem Medikament ausgesetzt. Wenn ATH8-Zellen in diesem Assay-System eingesetzt wurden, waren fünf Virus-Partikel pro Zelle die minimale zytopathische Dosis des Virus. In Zell-Cokultur-Versuchen wurden 5 x 104 letal bestrahlte (10000 rad) HIVRF-ll-produzierendeH9-Zellen oder nichtinfizierteH9-Zellenzu 2 χ 105Target-T-Zellen zugegeben. Zu diesen Zeitpunkten wurden die gesamten lebensfähigen Zellen im Ahämozytometer unter dem Mikroskop durch die Tryptanblaufarbstoff-Ausschlußmethode gezählt. !Die Ergebnisse werden in der nachstehenden Tabelle XIiI gezeigt.
Optimale MIC-Werte (Mg/ml): FIC-lndex
Mittel/AZT 0,25
0,2/0,125 0,28
250/0,03 0,31
1,6/0,06 0,375
12,5/0,25 0,5
6,2/0,25 0,56
3,1/0,06 0,504
0,004/0,5 0,375
0,25/0,125
Tabelle XIII
Verbindung
ED50(MM)
3'-Azido-2',3'-dideoxycytidin 3'-Azido-5-brom-2',3'-dideoxyuridin 3'-Azido-5-brom-2',3'dideoxycytidin (E)-3-[1-(3'-Azido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythropentofuranosyl)-1,2,3,4-tetra- hydro-2,4-dioxo-5-pyrimidinyl]-2-acrylsäure
10 5 5
100
Beispiel 80 Antibakterielle in vitro-Aktivität von 3'-Azidonucleosiden
Die Tabelle XIV zeigt die antibakterielle in vitro-Aktivität von 3'-Azidonucleosiden in Form der minimalen inhibierenden Konzentration (MIC) gegenüber verschiedenen Bakterienarten. Der verwendete Standard war Trimethoprim (TMP) und das verwendete Medium war „Wellcotest sensitivity Test Agar" plus 7% lysiertes Pferdeblut.
Tabelle XIV 1 2 3 MIC (Mg/ml) 6 7 δ Standard
0,1 > >100 10 Verbindung 0,1 > 10 10
Organismus 0,1 §> 10 10 4 5 10 10 >100 >100
0,1» 0,1 => 10 0,1 > 10 10 10 0,1 > 0,5
E. coli 0,1 => 10 >100 0,1 > >100 10 10 >100 0,1
Salmonella typhimurium 10 10 10 0,1 > 0,1 > 10 10 >100 0,5
Salmonella typhosa >100 100 0,5
Entero. aerogenes 0,1 > 10
Citro.freundii
Die verwendeten Verbindungen waren:
1 = 3'-Azido-3'-deoxy-4-thiothymidin
2 = S'-Azido-S'-deoxy-S'-O-acetyl-A-thiothymidin
3 = 3'-Azido-3'-deoxy-2-deoxy-2-thiothymidin
4 = ö'-Acetyl-S'-azido-S-benzoyl-S'-deoxythmyidin
5 = i-IB'-O-Acetyl-S'-azido^'.S'-deoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyD-B-methyl-A-d^^-triazol-i-yD^dHt-pyrimidinon
6 = 1-(3'-A2ido-2',3'-dideoxy-ß-D-erythro-pentofuranosyl)-2-(benzyloxo)-5-methyl-4-(1H)-pyrimidinon
7 = 3'-Azido-3'-deoxy-2-methoxythymidin
8 = 3'-Azido-5-brom-2',3'-dideoxyuridin

Claims (4)

1. Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Formulierung, gekennzeichnet dadurch, daß man
a) eine Verbindung der Formel (I) A herstellt, worin B eine an der 9- bzw. 1-Stellung gebundene Purin- oder Pyrimidinbase oder ein pharmazeutisch verträgliches Derivat davon ist, durch ein Verfahren bei dem man
(A) eine Verbindung der Formel III (worin A eine Purin- oder Pyrimidinbase gebunden an der 9- bzw. 1-Stellung ist, und M eine Prekursorgruppefürdie3'-Azidogruppe ist) oder ein Derivat derselben, mit einem Mittel oder unter Bedingungen, welche zur Umwandlung der Prekursorgruppeln die gewünschte Azidogruppe führen, umsetzt; oder
(B) eine Verbindung der Formel (IVa) oder (IVb) worin Rl, Ri Rl, Rt Rf bzw. Rg die Gruppen R1, R2, R3, R4, R6 und R7 bedeuten) und R1 Hydroxy, Mercapto, Amino, Alkylthio, Aralkoxy, Alkoxy, Cyano, Alkylamino ist, wobei die Alkylgruppen gegebenenfalls unter Bildung eines Heterocyclus verbunden sind;
R2 Wasserstoff, Acyl, Alkyl, Aroyl oder Sulfonat ist;
R3 Hydroxy, Mercapto, Amino, Triazolyl, Alkylamino, Dialkylamino wobei die Alkylgruppen gegebenenfalls unter Bildung eines Heterocyclus verbunden sind, Aralkoxy, Alkoxy oder Alkylthio ist;
R4 Alkyl, substituiertes Alkyl, Halogen, Perhalogenmethyl, Hydroxy, Alkoxy, Cyano, Nitro, Alkenyl, substituiertes Alkenyl, Alkinyl, substituiertes Alkinyl oder Wasserstoff ist; und R6 und R7 gleich oder verschieden sind und aus Amino, Wasserstoff, Hydroxy, Mercapto, Alkylthio, Alkoxy, Aralkoxy, Cyano oder Alkylamino ausgewählt sind; oder Prekursorgruppen dafür, vorausgesetzt, daß zumindest einer der Reste R1, R2, R3, R4 in der Formel (IVa) oder zumindest eine der Gruppen R6 und R7 in der Formel (IVb) eine Prekursorgruppe darstellt, mit einem Mittel oder unter Bedingungen welche zur Umwandlung der Prekursorgruppe(n) in die entsprechend gewünschten Gruppen führen, umsetzt; oder -
(C) eine Verbindung der Formel (Va) oder (Vb) (worin R1, R2, R3, R4, R6 und R7 die gleiche Bedeutung wie oben besitzen) oder ein funktionelles Äquivalent derselben, mit einer Verbindung, die zur Einführung des gewünschten Ribofuranosylrings an der 1-Stellung der Verbindung der Formel (IVa) oder der 9-Stellung der Formel (IVb) dient, umsetzt; oder
(D) falls B der Verbindung der Formel (I) A ein Purinrest ist, ein Purin der Formel (Vb) mit einem Pyrimidinkem der Formel (Vl) (worin Py eine 1-Pyrimidinylgruppe bedeutet) umsetzt; und anschließend oder gleichzeitig damit eine oder mehrere der nachfolgenden Umwandlungen gegebenenfalls durchführt:
(i) Falls eine Verbindung der Formel (I)A gebildet wird, man die Verbindung in ein pharmazeutisch verträgliches Derivat derselben umwandelt, und (ii) Falls ein pharmazeutisch-verträgliches Derivat einer Verbindung der Formel (I) A gebildet wird, man das Derivat in die Stammverbindung der Formel (I) A oder in ein anderes pharmazeutisch verträgliches Derivat einer Verbindung der Formel (I) A überführt; und
b) die erhaltene Verbindung der Formel I (A) oder ein pharmazeutisch verträgliches Derivat derselben mit mindestens einem weiteren pharmazeutisch aktiven Bestandteil und einem pharmazeutisch verträglichen Träger in Wechselwirkung bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß eine Verbindung der Formel (I)A gemäß Verfahren A worin B eine Thymidinbase ist und die 3'-Azidogruppe in der Erythrokonfiguration vorliegt, hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Verbindung der Formel (I) A oder ein pharmazeutisch verträgliches Derivat derselben mit Acyclovir(9-(2-HydroxyethoxymethyDguanin) in Wechselwirkung gebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Verbindung der Formel (I) A oder ein pharmazeutisch verträgliches Derivat derselben mit einem Interferon in Wechselwirkung gebracht wird. ~
Hierzu 3 Seiten Zeichnungen
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