DD244986A1

DD244986A1 - Verschlussorgan fuer ascheaustragsoeffnungen in hohlwellen von kohlevergasungsreaktoren

Info

Publication number: DD244986A1
Application number: DD28274385A
Authority: DD
Inventors: Hartmut Findeisen; Olaf Wehner; Heinz Enders; Manfred Duerlich; Emil Reichl; Simone Poehnert; Ines Kruner
Original assignee: Schwarze Pumpe Gas Veb
Priority date: 1985-11-12
Filing date: 1985-11-12
Publication date: 1987-04-22

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verschlussorgan fuer Ascheaustragsoeffnungen in Hohlwellen von Kohlevergasungsreaktoren, durch dessen erfindungsgemaesse konstruktive Gestaltung ein kontinuierlicher Betrieb des Drehrostes ohne Stillstandszeiten, unabhaengig von der Aschequalitaet und eine im verfahrenstechnisch erforderlichen Mass notwendige Regelung des Rostes gewaehrleistet wird. Hierzu wird um die Hohlwelle ein drehbarer Verschlussring mit Oeffnungen angeordnet, die in Geometrie und Anordnung deckungsgleich mit den Ascheaustragsoeffnungen der Hohlwelle sind. An diesem Verschlussring sind zugleich die Raeumer befestigt. Dabei wird bei Rechtslauf Asche ausgetragen, waehrend sich durch die wirkenden Kraefte der Schuettung bei Linkslauf der Verschlussring verdreht, die Ascheaustragsoeffnungen der Hohlwelle verschliesst und damit einen Ascheaustrag unabhaengig von der Aschequalitaet verhindert. Eine Erfindungsausfuehrung sieht die Verstellung des Verschlussringes durch einen zusaetzlichen Antrieb vor.

Description

Hierzu 1 Seite Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verschlußorgan für Ascheaustragsöffnungen in Hohlwellen von Kohlevergasungsreaktoren.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Reaktoren der Kohlevergasung, speziell jedoch Druckgasgeneratoren, weisen im unteren Bereich einen Drehrost auf, welcher das Feuerbett trägt. Der Drehrost ist starr mit der Hohlwelle verbunden, die entsprechend gelagert ist und angetrieben wird. Die Generatorentaschung erfolgt durch gleichfalls in der Hohlwelle angeordnete Ascheaustragsöffnungen. Zu ihrer Unterstützung weist das Drehrost Räumer auf.

Der Prozeß der Kohledruckvergasung im Festbett wird sowohl von der Lage des Feuerbettes innerhalb der Schüttung als auch "von der Verteilung des Vergasungsmittels über den Generatorquerschnitt beeinflußt. Ziel dieser Prozeßführung ist es, das Feuerbett in konstanter Höhe zu halten und eine gleichmäßige Durchströmung der Schüttung mit Vergasungsmittel zu gewährleisten.

Die Lage des Feuerbettes wird durch die Menge der aus dem Generator ausgetragenen Asche geregelt. Als Austragsorgan fungiert das Drehrost, welches gleichzeitig für die gleichmäßige Verteilung des Vergasungsmittels verantwortlich ist. Zur Steuerung der Höhe bzw. Lage des Feuerbettes durch den Drehrost existieren bereits mehrere Verfahren. Nach DD-WP 144172 werden Geschwindigkeit und Betriebszeit des Drehrostes anhand einer Bilanz der in den Generator ein- und ausgebrachten Massenströme gesteuert. Ferner wird nach DD-WP 150756 die Steuerung der Umdrehungsgeschwindigkeit des Drehrostes in Abhängigkeit von der Rohgastemperatur bzw. der Rohgasanalyse vorgeschlagen. In DD-WP 215567 ist ein Verfahren genannt, bei welchem das Drehrost des Generators nach den Temperaturen in der Aschezone und nach dem Differenzdruck über die Schüttung gesteuert wird

Ein ähnliches Prinzip beinhaltet DE-PS 913682.

Hier wird eine auf der Drehachse des Rostes angebrachte Temperaturmessung als Indikator für die Lage des Feuerbettes und damit für die Steuerung des Dreh rostes verwendet. Al Ie diese Verfahren weisen jedoch den Nachteil auf, daß ein kontinuierlicher Rostlauf nicht möglich ist, da Drehgeschwindigkeit und Zuschaltzeit des Drehrostes in Abhängigkeit von Parametern, welche die Lage des Feuerbettes charakterisieren, gesteuert werden. Damit kann die zweite Funktion des Drehrostes, nämlich die gleichmäßige Verteilung des Vergasungsmittels über den Querschnitt der Schüttung, nur unzureichend erfüllt werden. Störungen im Vergasungsprozeß, wie Kanalbildung und Verschlackung sind die Folge.

Die Verteilungsfunktion des Drehrostes erfordert eine gleichbleibende Drehgeschwindigkeit ohne Stillstandszeiten. Im DD-WP 215567 werden die Stillstandszeiten auf ca. 2min verkürzt, indem die Laufzeit des Drehrostes aus der jeweiligen Sauerstoffbelastung des Generators berechnet werden.

Im DD-WP C10 J/278189.6 wird ein Verfahren vorgeschlagen, welches einen kontinuierlichen Betrieb des Drehrostes ohne Stillstandszeiten gewährleisten soll. Es werden allerdings keine konkreten Konstruktionsvorschläge für die Gestaltung der Räumer, welche bei Rechtslauf des Drehrostes Asche austragen bzw. bei Linkslauf keine Asche austragen sollen, erbracht. Auerdem wird bei diesem Verfahren ein Auftreten der sogenanntne „Fließasche", welche in diesem Fall auch bei Linkslauf des Drehrostes ausgetragen und damit das Feuerbett des Generators zu weit absenken würde, nicht beachtet.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist ein Verschlußorgan für Ascheaustragsöffnungen in Hohlwellen von Kohlevergasungsreaktoren, durch dessen spezifische konstruktive Gestaltung ein kontinuierlicher Betrieb des Drehrostes ohne Stillstandszeiten, unabhängig von der Aschequalität und eine im verfahrenstechnisch erforderlichem Maß notwendige Regelung des Rostes, gewährleistet wird.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verschlußorgan für Ascheaustragsöffnungen von Kohlevergasungsreaktoren zu schaffen, mit dem unabhängig von der Drehrostdrehzahl und der Aschequalität ein Ascheaustrag vermieden wird. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Hohlwelle unterhalb des Drehrostes von einem zusätzlichen beweglichen verdrehbaren Verschlußring umgeben wird.

In diesem Verschlußring befinden sich in paralleler Anordnung und von gleicher Größe wie die Ascheaustragsöffnungen der Hohlwelle ebenfalls Öffnungen. Die ehemals am Drehrost befestigten Räumer sind starr mit diesem Verschlußring verbunden.

Dabei wird bei Rechtslauf Asche ausgetragen, während sich durch die wirkenden Kräfte der Schüttung bei Linkslauf der

Verschlußring verdreht, die Ascheaustragsöffnungen in der Hohlwelle verschließt und damit den Ascheaustrag unabhängig von der Aschequalität verhindert.

Es besteht außerdem die Möglichkeit, den Verschlußring durch einen geeigneten zusätzlichen Antrieb zu verstellen. Damit wird erreicht, daß der Drehrost bei Erfüllung der gleichen Aufgabe nur in einer Richtung betrieben werden braucht.

Die Steuerung der Lage des Feuerbettes kann nun nach den anfangs genannten Wirkprinzipien erfolgen.

Bei verschlossenen Ascheaustragsöffnungen der Hohlwelle kann die Drehgeschwindigkeit des Drehrostes beliebig variiert

werden.

Dadurch besteht die Möglichkeit, eine genügende Bewegung bzw. Vermischung im Aschebett zu gewährleisten und damit der Schlackebildung entgegenzuwirken.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soli nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt den erfindungsgemäßen Verschlußring in zwei Ausführungsformen. Diese Variante bezieht sich auf einen Festbettgenerator, in welchem Braunkohlenbriketts bei einem Druck von 2,5MPa vergast werden.

Die Zuführung des Vergasungsmittels erfolgt über einen Drehrost, welcher sich auf einer Hohlwelle 1 befindet. In dieser Hohlwelle befinden sich Ascheaustragsöffnungen 2. In Höhe dieser Ascheaustragsöffnungen wird um die Hohwelle ein drehbarer Verschlußring 3 angeordnet. In diesem Verschlußring befinden sich in paralleler Anordnung und von gleicher Größe wie die Ascheaustragsöffnungen der Hohlwelle ebenfalls Öffnungen 4. An diesem Verschlußring sind außerdem die Räumer 5 befestigt. Der Drehwinkel des Verschlußringes wird beidseitig durch geeignete Anschläge begrenzt. Bei Rechtslauf des Drehrostes befinden sich die Öffnungen des Verschlußringes genau über den Ascheaustragsöfffnungen der Hohlwelle. Es wird Asche ausgetragen. Bei Linkslauf des Drehrostes verdreht sich, bedingt durch die Gewichtskraft der Schüttung auf die Räumer, der Verschlußring bis zum Anschlag soweit, daß die Ascheaustragsöffnungen der Hohlwelle verschlossen werden. Der Drehrost kann mit beliebiger Drehzahl ohne Stillstandszeiten, unabhängig von der Aschequalität, bewegt werden, ohne das Asche ausgetragen wird. Durch diese ständige Bewegung erfolgt eine konstante Vergasungsmittelverteilung, eine Verhinderung von Kanal-und Schlackebildung.

Claims

Erfindungsanspruch:

1. Verschlußorgan für Ascheaustragsöffnungen in Hohlwellen von Kohlevergasungsreaktoren, dadurch gekennzeichnet, daß um die Hohlwelle (1) ein drehbarer Verschlußring (3) mit Öffnungen (4) angeordnet ist, die in Geometrie und Anordnung deckungsgleich mit den Ascheaustragsöffnungen (2) der Hohlwelle sind und das zur Bewegung des Verschlußringes durch die Widerstandskraft der Schüttung unmittelbar an diesem Räumer (5) angeordnet ist.

2. Verschlußorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußring (3) einen separaten Antrieb aufweisen kann.