DD228419A3 - Kontaktfett mit anti-icing-effekt - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Kontaktfett mit anti-icing-Effekt fuer Freiluftanlagen des Eisenbahnsicherungs- und Fernmeldewesens, welches bei Nachschmierfristen von mindestens 4 Wochen bei winterlichen Bedingungen einen zuverlaessigen Betrieb der Anlagen gewaehrleistet. Es wurde gefunden, dass eine Komposition aus 90 bis 65 Teilen eines Gemisches aus Oktandiol und 1,3 Butylglykol im Verhaeltnis 1,5 bis 4,6 zu 1,2 bis 8 Teilen 4,4-Diisocyanatodiphenylmethan, 2,5 bis 12 Teilen eines Gemisches aus primaeren aliphatischen Alkylaminen und Aminobenzen im Verhaeltnis 1 bis 8 zu 1,3 bis 7 Teilen Triethanolamin, 1 bis 5 Teilen Graphitpulver und 1 bis 3 Teilen Zinkdialkyldithiophosphat ein vorzuegliches Kontaktfett mit anti-icing-Effekt ergibt.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Kontaktfett mit anti-icing-Effekt, welches zur Schmierung von Kontakten der Schwachstromtechnik in Freiluftanlagen des Sicherungs- und Fernmeldewesens der Eisenbahn eingesetzt wird.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Es sind Kontaktfette bekannt, die auf der Basis von Vaselinen hergestellt werden und zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit Metallpulver in hohen Anteilen enthalten. Diesen Produkten haftet der Nachteil an, daß sie bei hohen Übergangswiderständen und Temperaturen um 40°C bereits schmelzen, wegfließen und beim Stromübergang an den Kontakten punktförmige Schweißstellen hinterlassen, die zu Störungen im elektrischen Stromkreis und damit zu Ausfällen der Sicherungs- und Fernmeldetechnik führen. Kontaktfette auf der Basis niedrigviskoser Mineralöle oder synthetischer Schmieröle, die mit Metallseifen, Pigmenten, Aerosil, Ruß oder Bentoniten hergestellt werden, sind bedingt geeignet, die Schmierfunktion im normalen Temperaturbereich hinsichtlich der Schmierwirkung, der Verhinderung des Verschweißens der elektrischen Kontakte bei Punktberührungen und des Stromüberganges ausreichend zu gewährleisten. Sie versagen jedoch selbst in Hermetikbauweise bei niedrigen Temperaturen infolge Schwitzwasserbildung und Vereisung. In Freiluftanlagen in offener Bauweise versagen aber derartige Fette völlig, wenn unter Winterbedingungen Rauhreifbildung und Vereisung dazu führen, das das Bewegen bzw. ein Kontakt mechanisch aufeinandergleitender Elemente nicht mehr gegeben ist. Es wurde bereits in DD-PS 200743 vorgeschlagen, ein hydrophiles Schmierfett mit Gefrierschutzwirkung zu schaffen, das wasserlösliche Alkohole und Schmieröle ein einem Verhältnis von 6 zu 1 bis 12 zu 1 und als fettbildende Seife Kalzium-, Lithium-, Natrium- oder Aluminiumsalze von natürlichen oder synthetischen Fettsäuren enthält. Derartige Fette gewähren über einen Zeitraum von 1 bis 2 Tagen unter durchschnittlichen winterlichen Bedingungen die Schmierwirksamkeit bei Gleitflächen von Weichen und verhindern Eisanfrierungen. Sie besitzen einen hohen elektrischen Widerstand und sind als Kontaktfette für das Eisenbahnsicherungs- und Fernmeldewesen ungeeignet.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, ein Kontaktfett mit anti-icing-Effekt für Freiluftanlagen des Sicherungs- und Fernmeldewesens der Eisenbahn zu schaffen, daß eine hohe Funktionssicherheit der Anlagen gewährleistet.

Aufgabe der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kontaktfett mit anti-icing-Effekt zu schaffen, das sowohl unter hochsommerlichen Bedingungen als auch unter extrem winterlichen Bedingungen eine sichere Schmierung von bewegten Kontakten in Freiluftanlagen des Sicherungs- und Fernmeldewesens der Eisenbahn bei Nachschmierfristen von mindestens 4 Wochen gewährleistet. Das Kontaktfett muß neben seinen schmiertechnischen Eigenschaften einen guten Stromübergang zwischen den Kontakten ermöglichen, das Verschweißen der Kontakte sowie die Ablagerung von Schweißperlen verhindern.

Merkmale der Erfindung

Überraschend wurde gefunden, daß eine Komposition, bestehend aus 90,5 bis 65Ma.-% eines Gemisches aus technischem Oktandiol und 1,3 Butylenglykol

2 bis 8Ma.-%4,4'Diisocyanantodiphenylmethan

2,5 bis 12 Ma.-% eines Gemisches primärer aliphatischer Monoamine der Kettenlänge C₄ bis C₂5 mit Aminobenzen,

3 bis 7 Ma.-% Triethanolamin

1 bis 5 Ma.-% Graphitpulver und 1 bis3Ma.-%Zinkdialkyldithiosphosphat

dann ein Kontaktfett mit anti-icing-Effekt ergibt, wenn in dem Alkohol-Glykol-Gemisch das Verhältnis Oktandiol technisch zu 1,3 Butylenglykol im Bereich 1,5 bis 4,6 zu !,vorzugsweise 2,3 zu 1 liegt und die eindickerbildende Aminkomponente im Verhältnis primäre aliphatische Amine zu Aminobenzen von 1 bis 8 zu 1, vorzugsweise 2 bis 4 zu 1 gemischt ist. Das Produkt Oktandiol technisch enthält überwiegend 2-Ethylhexandiol 1,5 und 2-Ethylhexandiol 1,3. Das in bekannter Weise hergestellte Kontaktfett ist zur Schmierung von Kontakten in Freiluftanlagen des Eisenbahn Sicherungs- und Fernmeldewesens vorzüglich geeignet. Es verhindert bei Temperaturen bis zu minus 30°C die Rauhreif- und Eisbildung wirkungsvoll und gestattet Nachschmierfristen von mindestens 4 Wochen. Es ist mit der herkömmlichen Schmierungstechnik anwendbar, gewährleistet zuverlässig die elektrische Leitfähigkeit sogar bei Dünnfilmschmierung. Funkenüberschläge sowie die Bildung von Schweißperlen treten nicht auf.

Es war überraschend, daß die Wasseraufnahme der an sich wasserlöslichen Alkohole und Glykole nur zu einem geringen Verarmen dieser Trägerflüssigkeit im Kontaktfett führte. Dies hat zur Folge, daß die positiven Eigenschaften des Kontaktfettes mindestens über einen Zeitraum von 4 Wochen voll erhalten bleiben. Dies betrifft sowohl die schmierungstechnischen Eigenschaften einschließlich des anti-icing-Effektes als auch die elektrische Leitfähigkeit, so daß das Vereisen der Kontakte, Funkenüberschläge bzw. die Bildung von Schweißperlen nicht auftreten und somit die Funktionssicherheit über diesen Zeitraum gewährleistet ist.

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Ausführungsbeispiel

In einem Rührgefäß werden 588kg Oktandiol technisch (Kombinat VEB Chemische Werke Buna) und 252kg 1,3 Butylenglykol vorgelegt. In diesem Gemisch werden 11,9kg Aminobenzen und 31kg eines Gemisches primärer aliphatischer Amine der Kettenlänge Ci₆ bis C₁₉ eingebracht und unter Rühren auf 60⁰C erwärmt. Danach setzt man 32,1 kg 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan zu und erhitzt kontinuierlich auf 100⁰C. Nach Erreichen dieser Temperatur wird die Energiezufuhr unterbrochen und 10kg Zinkdialkyldithiophosphat, 50kg Triethanolamin und 25kg Graphit untergerührt. Nach dem Erkalten des Produktes wird es mittels Walzenreibmaschine egalisiert.

Das erhaltene geschmeidige, fließfähige Produkt ist besonders zur Schmierung von Kontakten in Freiluftanlagen des Eisenbahnsicherungs- und Fernmeldewesens geeignet. Es kann mittels Pinsel bzw. Fettpressen oder anderen Schmiervorrichtungen der Schmierstelle zugeführt werden und gewährleistet bei Temperaturen um und unter O°C zuverlässig die Funktionsfähigkeit der geschmierten Teile.

Einige wesentliche Erprobungsergebnisse sind in der Tabelle im Vergleich zu Produkten des Standes der Technik aufgeführt.

erfindungs- Produkte des Standes derTechnik

gemäßes

Produkt aufVase- aufAlkohol- aufSynthese-

linebasis glykol-Sei- seölbasis

fenbasis

Walkpenetra	465	230	445	325
tion bei
25 0C mm"1	weiches	sehr fest	fest	fest
Kältever- <	geschmeidi
halten bei	ges Produkt
-100C.	guter Strom	schlechter	schlechter	schlechter
	übergang	Stromüber	Stromüber	Stromüber
		gang	gang	gang
		Verschweiß
		stellen in
		folge Fun-
		kenüber-
		schlag
	einwand	Schmier	unzurei-	Schmier
	freier	stoff	• chender	stoffwird
	Schmier	bröckelt	Schmier	bei Dreh
	film	bei Dreh	film	bewegung
		bewegung		weggescho
		ab.		ben.
	guter	sehrfest	fest	sehrfest
Kältever	Schmier	Kontakte	hoher me	hoher me
halten bei	film, Kon	nicht mehr	chanischer	chanischer
-3O0C	takte sind	beweglich	Widerstand,	Widerstand
	leicht be	kein Strom	hoher Über	gegen Dreh
	weglich.	übergang	gangswider	bewegung
	Übergangs		stand	Übergangs
	widerstand			widerstand
	gering			sehr hoch
	mindestens	nicht ge	1-2 Ta	nicht ge
Anti-icing-	4 Wochen	geben.	ge gegeben	geben
Effekt	gegeben,	überfrie		überfriert
	keine Reif	ren in		infolge
	oder Eis	folge		Reif- oder
	bildung	Reif-oder		Eisbildung
		Eisbildung

Claims (3)

1 bis 3Ma.-%Zinkdialkyldithiophosphat besteht.

1 bis 5Ma.-% Graphitpulver und

1. Kontaktfett mit anti-icing-Effekt, gekennzeichnet dadurch, daß es aus 90 bis 65Ma.-% eines technischen Gemisches aus Oktandiol und 1,3 Butylglykol im Verhältnis Glykol zu Alkohol von 1 zu 1,5 bis 4,6, 2 bis8Ma.-%4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan, 2,5 bis 12Ma.-% eines Gemisches primärer aliphatischer Monoamine der Kettenlänge C₄ bis C₂5 mit Aminobenzen im Verhältnis 1 bis 8 zu 1,

3 bis 7 Ma.-% Triethanolamin,

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Erfindungsansprüche:

2. Kontaktfett nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Verhältnis Glykol zu Alkohol 1 zu 2,3 beträgt.

3. Kontaktfett nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß das Verhältnis von primären aliphatischen Aminen zu Aminobenzen im Bereich von 2 bis 4 zu 1 liegt.