DD226790A1

DD226790A1 - Vorrichtung zum kombinierten form- und abstreckdruecken

Info

Publication number: DD226790A1
Application number: DD26758784A
Authority: DD
Inventors: Detlef Hecker; Eva-Maria Hessler; Aribert Schwager
Original assignee: Karl Marx Stadt Tech Hochschul
Priority date: 1984-09-25
Filing date: 1984-09-25
Publication date: 1985-09-04

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kombinierten Form- und Abstreckdruecken rotationssymmetrischen Hohlkoerper aus der Ronde oder aus rotationssymmetrischen Vorformen, so dass die Anwendung auf Drueckmaschinen, Drehmaschinen und anderen geeigneten Werkzeugmaschinen moeglich ist. Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die mit geringen Kosten einsetzbar ist, eine hoehere Produktivitaet bei verminderten Energiebedarf und eine verbesserte Werkstueckgenauigkeit ermoeglicht. Dies erfolgte dadurch, dass in der Vorrichtung Formdrueckrolle und Abstreckdrueckrolle frei drehbar zueinander angeordnet sind sowie ein radial und axial stufenlos einstellbarer Abstand der Scheitelpunkte von Form- und Abstreckdrueckrolle vorhanden ist, dessen Einstellung sowohl vor als auch waehrend der Umformung zugleich oder nacheinander erfolgen kann.

Description

Vorrichtung zum kombinierten Form- und Abstreckdrücken Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kombinierten Form- und Abstreckdrücken rotationssymmetrischer Hohlkörper aus der Ronde oder aus rotationssymmetrischen Vorformen, so daß die Anwendung auf Drückmaschinen, Drehmaschinen und anderen geeigneten Werkzeugmaschinen möglich ist.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Für das kombinierte Form- und Abstreckdrücken rotationssymmetrischer Hohlkörper aus der Ronde oder aus rotationssymmetrischen Vorformen sind zwei naheliegende Grundvarianten bekannt

Bei der einen, dargestellt in DD-WP 84 363, sind die Form- und die Abstreckdrückrolle auf einer gemeinsamen Achse oder Welle so hintereinander angeordnet, daß die Umformung mit dem Formdrücken beginnt und erst nach Abschluß des Formdrückens das Abstreckdrücken einsetzt, Dadurch erfordert diese technische Lösung eine relativ hohe Fertigungszeit. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Drückrollenvorrichtung in axialer Richtung relativ große Abmessungen hat, weil die Scheitelpunkte von Form- und Abstreckdrückrolle mindestens so weit voneinander entfernt sein müssen, daß sich das formgedrückte Teil erst vollständig an den Drückdorn anlegt, bevor das Abstreckdrücken beginnt.

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Bei der anderen technischen Lösung zum kombinierten Form- und Abstreckdrücken, dargestellt in US-PS 4 055 976, sind die Form- und Abstreckdrückrolle zu einer gemeinsamen Drückrolle (Kompaktdrückrolle) derart vereinigt, daß noch vor dem Abschluß des Formdrüekens das Abstreckdrücken einsetzt. Diese Kompaktdrückrolle hat jedoch den wesentlichen Nachteil, daß -wegen der längs ihrer Mantellinie vorhandenen großen Durchmesserunterschiede ein großer Schlupf zwischen der Drückrolle und der Oberfläche des Umformteiles wirkt und somit relativ große Schiebungsverluste bei dieser technischen Lösung auftreten. Aus dem konstanten radialen und axialen Abstand der Scheitelpunkte von Form- und Abstreckdrückrolle entsteht hierbei weiterhin der Nachteil, daß die mögliche gegenseitige Beeinflussung des Form- und Abstreckdrückens nicht zur Verbesserung des Umformvorganges (z. Bsp» bezüglich Vorschuberhöhung) genutzt werden kann« Ein weiterer wesentlicher Nachteil der beiden aufgezeigten Varianten des kombinierten Form- und Abstreckdrückens besteht darin, daß die verwendeten Drückvorrichtungen, bei denen Form- und Abstreckdrückrolle entweder auf einer Achse oder Welle angeordnet bzw. zu einer Kompaktdrückrolle vereinigt sind, einen konstanten radialen Abstand zwischen den Scheitelpunkten von Pormund Abstreckdrückrolle besitzen. Das wiederum führt dazu, daß jede Drückvorrichtung (Kompakt- oder Kombinationsdrückrolle) nur für eine bestimmte Wanddickenminderung bei einer bestimmten Blechdicke anwendbar ist.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum kombinierten Form- und Abstreckdrücken zu schaffen, die für Drückmaschinen, Drehmaschinen und andere geeignete Werkzeugmaschinen mit geringen Vorrichtungskosten einsetzbar ist, eine höhere Produktivität bei vermindertem Energiebedarf und eine verbesserte Werkstückgenauigkeit ermöglicht.

Darlegung des Wesens der Erfindung .

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum kombinierten Form- und Abstreckdrücken derart zu schaffen, daß - der Schlupf zwischen der Drückrolle und der Oberfläche des Umformteiles und damit die SchiebungsVerluste beim Umformen minimiert werden können,

- die Anwendung der Vorrichtung (Kombinationsdrückrolle) für unterschiedliche Ausgangsblechdicken und Wanddickenreduzierungen möglich wird und

- die durch die Überlagerung von Form- und Abstreckdrücken vorhandene gegenseitige Beeinflussung beider Verfahren umformtechnisch genutzt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß durch eine Vorrichtung zum kombinierten Form- und Abstreckdrücken vorzugsweise rotationssymmetrischer Hohlkörper aus der Ronde oder aus einer rotationssymmetrischen Vorform unter Verwendung von Formdrückrolle, Abstreckdrückrolle, Drückdorn und Vorsetzer dadurch gelöst, daß die Formdrückrolle und die Abstreckdrückrolle entweder auf einer gemeinsamen oder auf miteinander verbundenen, jedoch exzentrisch zueinander angeordneten Achsen positioniert und frei drehbar zueinander angeordnet sind. Dadurch kann die Abstreckdrückrolle nicht der Formdrückrolle die Drehzahl aufzwingen und umgekehrt ^ was wiederum die erfindungsgemäß beabsichtigte Minimierung des Schlupfes und damit der Schiebungsverluste bewirkt. Durch die vorzugsweise Anordnung von Form- und Abstreckdrückrolle auf miteinander verbundenen, jedoch exzentrisch zueinander angeordneten Achsen wird erfindungsgemäß bewirkt, daß der radiale Abstand a^ der Scheitelpunkte von Form- und Abstreckdrückrolle stufenlos einstellbar ist. Diese Verstellung wird dadurch erreicht, da sich der Scheitelpunkt der auf dem exzentrisch angeordneten Achsabschnitt positionierten Formdrückrolle durch Drehen des zentrisch zum Rollenhalter angeordneten und mit der Abstreckdrückrolle versehenen Achsabschnittes um die doppelte Exzen-

trizität 2 e gegenüber dem Scheitelpunkt der Abstreckdrückrolle stufenlos verschieben läßt. Somit kann in den durch die doppelte Exzentrizität vorgegebenen Verstellbereich 2 e die Druckvorrichtung (Kombinationadrückrolle)

'5 erfindungagemäß für unterschiedliche Ausgangsblechdicken und Wanddickenreduzierungen eingestellt werden. Überraschenderweise ist es unter bestimmten Umständen möglich, die erfindungsgemäß beabsichtigte Anwendung der Druckvorrichtung (Kombinationsdrückrolle) für unterschiedliche Ausgangsblechdicken und Wanddickenreduzierungen auch zu ermöglichen, wenn Form- und Abstreckdrückrolle auf einer gemeinsamen Achse frei drehbar zueinander angeordnet sind und der Scheitelpunkt der Formdrückrolle um einen bestimmten Betrag weiter vom Drückdorn entfernt ist, als es der für das Formdrücken bekannte Drückspalt erfordert. Dadurch wird es möglich, auch die auf einer gemeinsamen Achse frei drehbar zueinander angeordneten Form- und Abstreckdrückene (Kombinationsdrückrolle) in einem begrenzten Verstellbereich für unterschiedliche Ausgangsblechdicken und Wanddickenreduzierungen anzuwenden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich des weiteren dadurch aus, daß es möglich ist, die durch die Überlagerung von Form- und Abstreckdrücken vorhandene gegenseitige Beeinflussung beider Verfahren umformtechnisch zu nutzen. Dies kann unter anderem dadurch erfolgen, daß entweder vor oder während der Umformung der radiale Abstand a^ zwischen den Scheitelpunkten von Formund Abstreckdrückrolle verändert wird. Diese erfindungsgemäß beabsichtigte umformtechnische Nutzung der durch die Überlagerung von Form- und Abstreckdrücken vorhandenen Beeinflussung beider Verfahren wird noch dadurch begünstigt, daß zusätzlich zum stufenlos verstellbaren radialen Abstand a_R noch ein ebenfalls stufenlos verstellbarer axialer Abstand a_A der Scheitelpunkte von Form- und Abstreckdrückrolle vorhanden ist und daß diese beiden Abstände sowohl vor als auch während des Umformprozesses nacheinander oder zugleich einstellbar sind*

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum kombinierten Vormund Abstreckdrücken kann auch so ausgeführt werden, daß die Formdrückrolle und die Abstreckdrückrolle auf zwei nebeneinanderliegenden, voneinander getrennten Rollenhaltern angeordnet sind, womit ebenfalls erreicht wird, daß die Umformung mit geringen Schiebungsverlusten erfolgt, die Vorrichtung für unterschiedliche Ausgangsblechdicken und Wanddickenreduzierungen einsetzbar ist und die durch die Überlagerung von. Form- und Abstreckdrücken vorhandene gegenseitige Beeinflussung beider Verfahren umformtechnisch genutzt werden kanho

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in den bekannten Ausführungsvarianten einzeln oder in Mehrrollendrückvorrichtungen eingesetzt werden.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll nachfolgend durch ein Ausführungsbeispiel anhand von zwei Zeichnungen für das kombinierte Form- und Abstreckdrücken eines rotationssymmetrischen Hohlkörpers aus der Ronde erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1: Rollenhalter mit exzentrischer Achse Fig. 2: Hebeneinanderliegende, voneinander getrennte Rollenhalter.mit Drückdorn und Zwischenform Eine Formdrückrolle 1 und eine Abstreckdrückrolle 2 sind auf miteinander verbundenen, jedoch exzentrisch zueinander angeordneten Achsabschnitten 3 so positioniert, daß die Formdrückrolle 1 auf dem um die Exzentrizität e versetzten Achsabschnitt 3 und die Abstreckdrückrolle auf dem zentrisch zum Rollenhalter 4 angeordneten Achsabschnitt 3 frei drehbar zueinander gelagert sind. Das Einstellen des für eine bestimmte Ausgangsblechdicke und für eine bestimmte Wanddickenreduzierung erforderlichen radialen Abstandes a_R der Scheitelpunkte 9 von Formdrückrolle 1 und Abstreckdrückrolle 2 erfolgt durch Drehen der Achse 3. Der radiale Abstand a„ kann i-uf diese Weise von

einem Minimalwert a-n _,., _M auf einen Maximalwert a_p .___ =

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^aR min ^{+ 2e s-tui>eri:3}-^os vergrößert werden. Die durch. Drehen der Achse 3 mögliche stufenlose Einstellung eines bestimmten radialen Abstandes a^ und die durch Verschieben der Abstreckdrückrolle 2 zur ortsfesten Formdrückrolle 1 mögliche stufenlose Einstellung eines bestimmten axialen Abstandes a^ wird angewendet, um die aus der Überlagerung von Form- und Abstreckdrücken vorhandene gegenseitige Beeinflussung beider Verfahren während der Umformung der Zwischenform'6 zur Verfahrensoptimierung zu nutzen. Dabei kann die Einstellung des jeweils benötigten radialen Abstandes und/oder des axialen Abstandes a. vor oder während der Umformung nacheinander oder zugleich erfolgen.

Claims

Srfindungsansprüche

1. Vorrichtung zum kombinierten Form- und Abstreckdrücken vorzugsweise rotationssymmetrischer Hohlkörper aus der Ronde oder aus einer rotationssymmetrischen Vorform unter Verwendung von Formdrückrolle, Abstreckdrückrolle, Drückdorn und Vorsetzer dadurch gekennzeichnet, daß die Formdrückrolle (1) und die Abstreckdrückrolle (2) frei drehbar zueinander entweder auf einer gemeinsamen Achse (3) oder auf miteinander verbundenen, jedoch exzentrisch zueinander angeordneten Achsen (3) angeordnet sind sowie ein radial (a_R) und/oder axial (a^) stufenlos, wahlweise verstellbarer Abstand zwischen den Scheitelpunkten (9) von Formdrückrolle (1) und Abstreckdrückrolle (2) vorhanden ist.
2. Vorrichtung nach Punkt 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Formdrückrolle (1) und die Abstreckdrückrolle (2) auf zwei nebeneinanderliegenden, voneinander getrennten Rollenhaltern (5a und 5b) angeordnet sind.

Hierzu ein Blatt Zeichnungen