DD223925A1 - Naehgewirke zur herstellung von schutzkleidung gegen chemische schadstoffe - Google Patents

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DD223925A1
DD223925A1 DD26288884A DD26288884A DD223925A1 DD 223925 A1 DD223925 A1 DD 223925A1 DD 26288884 A DD26288884 A DD 26288884A DD 26288884 A DD26288884 A DD 26288884A DD 223925 A1 DD223925 A1 DD 223925A1
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chemical
foliebändchen
protective clothing
fabric
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DD26288884A
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Inventor
Walter Scholtis
Guenther Fritsche
Waltraud Hoepel
Original Assignee
Fi F Textiltechnologie
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Naehgewirke, bestehend aus zwei Fadensystemen und einem Faservlies, zur Herstellung von Schutzkleidung gegen chemische Schadstoffe, insbesondere gegen Saeuren, und zur Verwendung in Chemiebetrieben und chemischen Labors. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Naehgewirke zu schaffen, das durch eine neuartige stoffliche und strukturelle Beschaffenheit die ausreichende Bestaendigkeit gegenueber Chemiekalien aufweist und damit die sonst erforderliche Ausruestung bzw. Beschichtung vermieden wird. Dies wird dadurch erreicht, indem das Naehgewirke aus mindestens zwei textilen, wasserdampfdurchlaessigen, chemikalienbestaendigen Schichten besteht. Beide Schichten sind fest miteinander verbunden, jedoch ohne sich ineinander zu erstrecken. Dabei besteht die eine Schicht aus Faeden oder Foliebaendchen aus Polypropylen und Polyethylen und deckt die zweite Schicht vollstaendig ab. Die zweite Schicht besteht aus einem Vlies aus Polyester- oder Polyacrylnitrilfasern in der Faserfeinheit von 1,5 bis 6,6 dtex und einer scheinbaren Dichte von 0,1 g/cm3.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Nähgewirke, bestehend aus zwei Fadensystemen und einem Faservlies, zur Herstellung von Schutzkleidung gegen chemische Schadstoffe, insbesondere gegen Säuren, und zur Verwendung in Chemiebetrieben und chemischen Labors.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Zur Herstellung von Schutzkleidung gegen chemische Schadstoffe werden fast ausschließlich Gewebe aus mehr oder weniger chemikalienbeständigen Faserstoffarten, wie Wolle, Polyesterfasern, Polyacrylnitrilfasern, Polyvinylcnloridfäsern ürid Polypropylenfasern, sowie aus Spezialfasern verwendet. Von den Geweben wird Beständigkeit gegenüber.Chemikalien, Unbenetzbarkeit und eine solche Dichte gefordert, so daß aggressive Flüssigkeiten nicht durch den Stoff hindurchdringen können. Die meisten der genannten Faserstoffarten und der aus ihnen hergestellten Gewebe besitzen diese Eigenschaften nicht im ausreichenden Maße von sich aus, so daß noch eine chemikalienabweisende Ausrüstung erforderlich ist. Diese nachträgliche Präparation der Gewebe, z.B. mit siliziumorganischen Produkten, hat den Nachteil, daß sie nach einigen Waschen nicht mehr wirksam ist, so daß der Träger der Schutzkleidung besonders deswegen gefährdet wird, weil er das Unwirksamwerden der Präparation nicht ohne weiteres erkennt. Neben den genannten Faserstoffarten werden neuerdings auch Spezialfaserstoffarten, wie oxidierte Polyacrylnitrilfasern, aromatische Polyamide, fluorhaltige Polymere etc., eingesetzt, die jedoch wegen ihres hohen Preises nur für besondere Zwecke in Frage kommen.
Es ist auch bekannt, für die Herstellung von Schutzkleidung gegen chemische Schadstoffe beschichtete Gewebe einzusetzen. Diese sind jedoch ebenfalls sehr teuer und darüber hinaus nicht wasserdampfdurchiässig, so daß ihre bekleidungshygienischen Eigenschaften und der Tragekomfort stark beeinträchtigt werden. Letzteres gilt auch für einen Elementarfaden-Vliesstoff, der mit Polyethylenfolie kaschiert für den direkten Kontakt mit konzentrierten Säuren bestimmt ist und ebenfalls keine Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist.
Nachteilig für alle eingesetzten textlien Fiächengebilde ist, daß sie aus einer einzigen textlien Schicht bestehen, die relativ leicht von der aggressiven Flüssigkeit durchdrungen wird.
Ziel der Erfindung .
Ziel der Erfindung ist es, unter Beseitigung der vorgenannten Nachteile mit niedrigen Kosten die Herstellung eines Nähgewirkes zur Verwendung als Schutzkleidung gegen chemische Schadstoffe zu ermöglichen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Nähgewirke zu schaffen, das durch eine neuartige stoffliche und strukturelle Beschaffenheit die ausreichende Beständigkeit gegenüber Chemikalien, eine Unbenetzbarkeit seiner Oberfläche und eine . Undurchlässigkeit für chemische Schadstoffe aufweist und damit die sonst erforderliche Ausrüstung bzw. Beschichtung vermieden wird. ' . . '
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, indem das aus zwei Fadensystemen und einem Faservlies hergestellte Nähgewirke aus mindestens zwei textlien, wasserdampfdurchlässigen, chemikalienbeständigen und im wesentlichen chemikalienundurchlässigen Schichten besteht. Beide Schichten sind fest miteinander verbunden, jedoch ohne sich ineinander zu erstrecken.
Die eine, Später in der Schutzkleidung nach außen zu verwendende Schicht besteht aus Fäden oder Foliebändchen aus Polypropylen oder Polyethylen oder einem anderen unbenetzbaren, permanent feuchtigkeitsabweisenden Material und deckt die zweite Schicht vollständig ab.
Die Fäden oder Foliebändchen sind durch das als Nähfadensystem bezeichnete zweite Fadensystem, welches maschenförmig angeordnet ist, auf das Vlies aufgenäht, ohne selbst an der Maschenbildung beteiligt zu sein. Die Feinheiten des ersten und des zweiten Fadensystems, ausgedrückt in Titer tex, steht im Verhältnis von 2 2:1, d.h. die Fäden oder Foliebändchen, welche die nach außen zu verwendende Schicht bilden, sind mindestens doppelt so grob, wie die Fäden des Nähfadensystems. Weiterhin besteht die zweite, später in der Schutzkleidung nach innen zu verwendende Schicht, die als Sicherheitsschicht vorgesehen ist, aus einem Vlies aus Polyester-oder Polyacrylnitrilfasern in der Faserfeinheit von 1,5 bis6,6dtex, mit einem Schrumpffaseranteil von mindestens 30% und einer scheinbaren Dichte von > 0,1 g/cm3. Diese Dichte wird durch die Verwendung von Fasern im genannten Feinheitsbereich und durch das Schrumpfen des Schrumpffaseranteils erreicht. Die Fäden oder Foliebändchen, welche die eine, später in der Schutzkleidung nach außen zu verwendende Schicht bilden.
können polschlingenartig angeordnet sein. Des weiteren ist es möglich, daß diese Fäden oder Foliebändchen aufgerauht oder die gebildeten Polschlingen aufgeschnitten sind. Auf diese Weise bildet die äußere Schicht einen relativ dicken, abweisenden Flor, und die Undurchlässigkeit wird erhöht.
Schließlich kann eine der Schichten zusätzlich thermisch verfestigt und/oder geglättet sein, wobei die Wässercjampfdurchlässigkeit beibehalten wird.
Durch das erfindungsgemäße Nähgewirke wird es möglich, die eingangs genannte Aufgabe zu erfüllen.
Ausführungsbeispiele * . .
Die Erfindung soll anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert werden, ohne damit die Allgemeingültigkeit
einzuschränken. ' - .>.-
Beispiel 1 - '
Das'Nähgewirke zur Herstellung von Schutzkleidung gegen chemische Schadstoffe besteht aus einem Vlies aus 50 % Polyesternormalfasern und 50% Polyesterhochschrumpffasern, homogen gemischt, sowie einem Nähfadensystem aus Polyesterseide 7,6tex und einem Schußfadensystem aus Polypropylenseide 44tex. Die aus dem Nähfadensystem gebildeten Maschenstäbchen binden die Polypropylenseide als äußere Schicht an das in die Maschen eingebundene Vlies an. Die Bindungen sind im Nähfadensystem Franse und im zweiten Fadensystem Schuß unter fünf Nadeln. Im geschrumpften Nähgewirke betragen die Maschenreihendichte 150/dm, die Schußfadendichte 300/dm und die Maschenstäbchendichte 80/ dm. Die Polypropylenseide de/ äußeren Schicht ist unbenetzbar und verhindert im wesentlichen das Eindringen aggressiver Flüssigkeit. Wenn dennoch infolge der Kapillarwirkung eine gewisse Menge durcl) die erste Schicht hindurchdringt, wird es durch die zweite, vom komprimierten Polyesterfaservlies gebildete Schicht, die als Sicherheitsschicht wirkt, so lange zurückgehalten, wie es nötig ist, um den Träger der Schutzkleidung nicht zu gefährden. ,
Beispiel 2
Das Nähgewirke zur Herstellung von Schutzkleidung gegen chemische Schadstoffe besteht aus einem.Vlies aus 50% Polyacrylnitrilnormalfasern und 50% Polyacrylnitrilhochschrumpffasern, homogen gemischt, sowie ads einem Nähfadensystem aus Polyesterseide 7,6tex und einem Polfadensystem aus Polypropylenseide 44tex. Die aus dem · /
Nähfadensystem gebildeten Maschenstäbchen binden die polförmig angeordnete Polypropylenseide als äußere Schicht an das in die Maschen eingebundene Vlies an. Die Bindung des Nähfadensystems ist Franse, die des zweiten Fadensystems Schuß unter zwei Nadeln und über Polplatinen. .
Im geschrumpften Nähgewirke betragen die Maschenreihendichte 130/dm und die Maschenstäbchendichte 80/dm. Die Polhöhe liegt bei 3mm. Die Polschlingen sind aufgeschnitten und die aus ihnen gebildete Schicht ist thermisch zusätzlich in sich verfestigt und'geglättet. Sie ist wasserdampfdurchlässig und unbenetzbar und verhindert im wesentlichen das Eindringen aggressiver Flüssigkeit. So weit jedoch dennoch infolge Kapillarwirkung eine gewisse Menge durch die erste Schicht hindurchdringt, wird es durch die zweite, vom komprimierten PAN-F-Vlies gebildete Schicht, die als Sicherheitsschicht wirkt, so lange zurückgehalten, wie es^nötig ist, um den Träger der Schutzkleidung nicht zu gefährden.

Claims (4)

  1. -1-262 888 8
    'Erfindungsansprüche:
    1. Nähgewirke zur Herstellung von Schutzkleidung gegen chemische Schadstoffe, bestehend aus zwei Fadensystemen und einem Faservlies, gekennzeichnet dadurch, daß es mindestens aus zwei textlien, wasserdampfdurchlässigen, chemikalienbeständigen und im wesentlichen chemikalienundurchlässigen Schichten besteht, wobei beide Schichten fest miteinander verbunden sind, ohne sich ineinander zu erstrecken, und daß einerseits die eine Schicht aus Fäden oder Foliebändchen aus Polypropylen oder Polyethylen oder einem anderen unbenetzbaren, permanent feuchtigkeitsabweisenden Material besteht und die zweite Schicht vollkommen abdeckt, wobei die Fäden oder Foliebändchen durch das zweite, als Nähfadensystem bezeichnete Fadensystem, das maschenförmig angeordnet ist, auf das Vlies aufgenäht sind, ohne selbst an der Maschenbildung beteiligt zu sein, und die Feinheiten des ersten und des zweiten Fadensystems, ausgedrückt in Titer tex, im Verhältnis von >2:1 steht, und andererseits die zweite Schicht aus einem Synthesefaservlies, vorzugsweise einem Vlies aus Polyester- oder Polyacrylnitrilfasern in der Faserfeinheit von 1,5dtex bis 6,6dtex besteht und eine Rohdichte von >0,1 g/cm3 besitzt. *
  2. 2. Nähgewirke nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Fäden oder Foliebändchen der einen Schicht polschlingenartig angeordnet sind.
  3. 3. Nähgewirke nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Fäden oder Foliebändchen der einen Schicht aufgerauht oder die gebildeten Pölschlingen aufgeschnitten sind.
  4. 4. Nähgewirke nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß eine der Schichten zusätzlich thermisch verfestigt und/oder geglättet sind. j
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0260841A1 (de) * 1986-09-05 1988-03-23 THE STATE of ISRAEL Atomic Energy Commission Soreq Nuclear Research Center Beschützende, zusammengesetzte Stoffe, deren Erzeugung und daraus hergestellte Schutzbekleidungsstücke

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0260841A1 (de) * 1986-09-05 1988-03-23 THE STATE of ISRAEL Atomic Energy Commission Soreq Nuclear Research Center Beschützende, zusammengesetzte Stoffe, deren Erzeugung und daraus hergestellte Schutzbekleidungsstücke
US4872220A (en) * 1986-09-05 1989-10-10 The State Of Israel, Atomic Energy Commission, Soreo Nuclear Research Center Protective composite materials, their production and articles of protective clothing made therefrom

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