DD118375B1 - Futtermittel für Geflügel - Google Patents

Futtermittel für Geflügel

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Futtermittel für Geflügel
Die Erfindung betrifft mit Selen (Se) angereicherte Futtermittel für Geflügel, insbesondere für wachsendes Geflügel.
Es ist bekannt, daß im internationalen Schrifttum zur Verhütung von Mangelerscheinungen bei landwirtschaftlichen Nutztieren ein Selengehalt von 0,1 bis 0,3 mg/kg TM im Futter angegeben wird· Als wesentliche Mangelerscheinung ist die nutritive Muskeldegeneration (MDH) anzusehen, die bei Selenmangel im Futter durch Zumischung oder Zufütterung selenreicher Prämixe bis zum vorstehenden Selengehalt des Futters verhütet werden können. Gelegentlich werden auch Seleninjektionen empfohlen· Selen und seine Verbindungen gelten als außerordentlich toxisch, weshalb auch die meisten Untersuchungen über den Stoffwechsel des Selens unter dem Aspekt chronischer und akuter Vergiftungen abgefaßt sind· ROSEEPELD U, BEATH (1964), KOLB u· GÜRTLER (1971), BERSCHKEIDER (1972)· Als chronisch toxische Dosis werden 5 mg Selen/ kg Futtertrockenmasse angesehen.
Aus Unter suchungen, von LAMEK, LBIDBERG u.a# (1959, 1960) und LAOTM (1967) geht hervor, daß bereits die Zulage von 1 mg Selen zum Futter bei Schweinen die Futterverwertung beeinträchtigt, und nach KOLB u. GÜRTLER (1971) hemmt bereits die Zulage von 1 mg Selen zum Futter das Wachstum von Küken,
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Der Selengehalt der Futtermittel wird durch den Selengehalt der einzelnen Komponenten bestimmt, Ep ist abhängig von der Herkunft der Komponenten, z>B. enthält Fischmehl mehr Selen als Getreide, bei dem wieder standortbedingte Unterschiede im Selengehalt festzustellen sind, WIESKER e.a. (1975). Herkömmlich wird ein Selengehalt von 0,1 bis 0,3 mg Selen je kg Trockensubstanz des Futters für Geflügel als ausreichend in der Literatur angegeben. Trotz normgemäßer Selenversorgung des wachsenden Geflügels, vorzugsweise bei der Broiler- und Putenmast unter intensiven Haltungsbedingungen, treten noch Verluste durch unausgeglichenes Wachstum, erhöhte Anfälligkeit gegenüber Infektionskrankheiten sowie Beinschäden auf.
Der Zweck der Erfindung ist die Entwicklung von Futtermitteln, die zur Verbesserung der Körpermasseentwicklung und zur Verringerung der Tierverluste beitragen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit Selen angereicherte Futtermittel zu schaffen, die bei wachsendem Geflügel, im besonderen in der Broilermast,
- eine verbesserte Lebendmassezunahme
- eine erhöhte Schlachtkörperqualität
- eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Infektionskrankheiten
- eine Verminderung der Abgangsrate durch Beinschäden bewirken·
Überraschend wurde gefunden, daß die 4-bis 8-fache Erhöhung des normgemäßen Selengehaltes des Futters durch Zulage von 0,6 bis 0,8 mg Selen als Natriumselenit (Na2SeO-)/kg TM z.B. für wachsendes Geflügel, das bereits den bisher angenommenen bedarfsdeckenden Selengehalt von 0,25 bis 0,35 mg/kg TM aufweist, eine außerordentlich positive Wirkung auf Wachstum und Gesundheit ausübt. Diese Wirkung zeigt sich in
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-· erhöhter Körpermasse zunähme
- deutlich ausgeglichenerer Schlachtqualitat
-· erhöhter Resistenz gegenüber Infektionskrankheiten
- Bignifikant geringeren Erkrankungen an Beinschäden.
Die gleiche Wirkung wird erreicht, wenn den Futtermitteln für Geflügelaufzucht und -mast im Futtermittelwerk bzw« landwirtschaftlichem Betrieb auch andere Selenverbindungen wie Selendioxid (SeOp), Selenide, Selenite und Selenate, organische Selenverbindungen oder getrocknete und gemahlene Pflanzen bzw· Pflanzenteile mit einem hohen Selengehalt in einer Menge zugesetzt werden, daß der Selengehalt pro kg Trockenmasse des Fertigfutters bzw.,der Futterration 0,7 bis 2,5 mg vorzugsweise 0,8 bis 1,2 mg beträgt* Die Wirkung des Selenzusatzes kann unter bestimmten Bedingungen (Vit. Ε-arme, fettreiche und/oder peroxidhaltige Futtermittel) durch Zusatz von Vitamin E, dessen synergetische Wirkung auf das Selen bekannt ist, noch verbessert werden*
Erfindungsgemäß kann die Selenanreicherung der Futtermittel bzw* Futterrationen unmittelbar durch Zugabe der Selenverbindungen zum Futter oder durch Zugabe eines selenangereicherten Prämixes zum Futter bzw* mittelbar durch Verfütterung dieses Prämixes erfolgen* Der gesellschaftliche Nutzen der Erfindung ist daran zu ermessen, daß beim Geflügel z.B. bei Mastbroilern
« die Abgänge durch Beinschäden auf etwa 0,5 % reduziert werden können
- Erkrankungen durch unspezifische Krankheitserreger z.B. E.-coli und die damit verbundenen Verluste weitgehend vermieden
- die Rekonvaleszenz der Tiere im Falle einer rechtzeitig behandelten Kokzidioseinfektion verkürzt
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- somit die Totalverluste sowie die Verluste durch verminderte Körpermasseentwicklung und ungleichmäßige Ausstallungsmasse verbunden mit einem erhöhten Anteil von Tieren mit geminderter Schlachtqualität verringert werden.
Die Erfindung wird an 2 Beispielen erörtert (Tab. 1)# In einem Pütterungsversuch mit Mastbroilern wurden ein Broilerstarter- und ein Broilermastalleinfutter getestet» denen jeweils zusätzlich 0,6 mg Selen in Form von Natriumselenit (Ha2SeO-) beigemischt wurden· Die Beimischung erfolgte durch Zugabe von 1 % eines Prämixes, dessen Werkstoffgehalt 60 mg Selen und 120 IE Vit« E pro kg betrug. Die Tiere wurden in einer Aluminiumhalle auf Tiefstreu gehalten« In einer Halle befanden sich 14*000 Broiler (Linie Pilch), die als Eintagsküken eingesetzt und mit 59 Tagen abgeliefert wurden. Gefüttert wurde mit den üblichen standardisierten Mischfuttermitteln - 14 Tage Broilerstarterfutter und anschließend Broilermastfutter» Der Selengehalt der Futtermischungen lag vor Zusatz des Prämixes bei 0,25 bis 0,35 mg und wurde durch die Substitution des Prämixes auf ca 0,9 bis 1,0 mg Selen erhöht, Stallklima und Fütterung waren gut, Versuchsablauf und -ergebnisse sind aus Tab« 1 ersichtlich. Ergänzend zu dieser Zusammenstellung ist zu sagen, daß am 11. bzw, 13, Lebenstag Durchfallerkrankungen auftraten, die mit Oxytetrazyklin behandelt wurden. Am 21, bzw, 30· Lebenstag traten in den Kontrollgruppen wieder verstärkt Erkrankungserscheinungen und Verluste auf. Bei der Sektion wurde eine katarrhalische Gastroenteritis festgestellt. Bakteriologisch wurde eine starke E.-coli-Infektion nachgewiesen. Die Behandlung erfolgte mit Agraliquid (Wirkstoff: Uitrofuran), Die gleichen Erkrankungen traten in den Kontrollgruppen zweier weiterer Versuche auf, nicht aber in den jeweiligen Versuchsgruppen, die mit Selen angereichertes
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Versuchsfutter erhielten· Durch den Seleneinsatz wurden folgende Mehrerträge erzielt:
Kontroll-Gr· Selen-Gr. Mehrertrag
bzw,Minderausgabe
Bruttoproduktion:
Versuch 1 19.865,4 kg 21.322,2 kg + 1.456,8 kg Versuch 2 18·582,9 kg 19·16Ο,9 kg + 578,0 kg
Bruttoerlös:
+12·164,89 Μ + 7.166,79 M
+ -,60 M + -,50 M
- 263,— M 188,— M
Zusammenfassend ist auch an Hand weiterer ähnlicher Versuche festzustellen, daß die mit Selen zusätzlich versorgten Tiere
- eine deutlich ausgeglichenere Schlachtqualität
- signifikant geringere Tierverluste
- eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber E^-coli-Infektion (Enteritis)
- eine signifikant geringere Erkrankungsquote an Beinschäden (Perosis)
aufwiesen·
(Hierzu 1 Tabelle)
Versuch 1 M 126. 1 M 874,77 139. 039,66
Versuch 2 M 99· 2 M 524,11 106. 690,90
Erlös .ie Tier:
Versuch 1 M 9,63 10,23
Versuch 2 M 7,87 8,37
Medikamentenaufwand
Versuch 648,— 385,—
Versuch 583,— 395,-

Claims (2)

  1. -·- 185492
    Erfindungsanspruch
    1.0» Futtermittel für Geflügel, gekennzeichnet dadurch, daß man diese mit Selen in Form von an sich bekanntem Selendioxid, und/oder Seleniden und/oder Selenaten und/oder organischen Selenverbindungen und/oder getrockneten und gemahlenen Pflanzen bzw· Pflanzenteilen mit hohem Selengehalt von 0,7 bis 2,5 mg/kg Futtertrockenmasse, vorzugsweise 0,8 bis 1,2 mg/kg Futtertrockenmasse, substituiert.
  2. 1.1. Futtermittel nach Punkt 1.0., gekennzeichnet dadurch, daß man den gewünschten Selengehalt von 0,7 bis 2,5 mg/kg Futtertrockenmasse, vorzugsweise 0,8 bis 1,2 mg/kg Futtertrockenmasse, durch Zugabe eines Prämixes höheren Selengehaltes zur Futtermischung erhält.
    Hierzu„.._4 Seilen Tabellen

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