Verfahren und Einrichtung zur Kühlung elektrischer Apparate und Maschinen. Die Abführung der durch die Wattver- haste in elektrischen Apparaten und Ma schinen erzeugten Wärme erfordert, wenn man nicht die Abmessungen der Eisen- und Kupferteile in einer die Erstellungskosten unzulässig steigernden Weise vergrössern will, besondere Kühlvorrichtungen. Sie kann bei spielsweise bei Öltransformatoren durch ent sprechende Vergrösserung der Kastenober fläche erreicht werden oder es kann zur Re duktion der erforderlichen Ölmenge eine Küh lung des Öls durch eingebaute Kühlschlangen von genügender Oberfläche erzielt werden.
Die Wasserkühlung des Öls hat ausserdem noch den für die Isolierfähigkeit desselben wichtigen Nachteil, dass sich leicht Kondens wasser bilden kann; auch die drohende Un- dichtheit der Kühlschlange ist gefährlich. Neben der Ölkühlung ist bei Transforma toren noch die Verwendung von Pressluft be kannt. Dieselbe hat den grossen Nachteil, dass bei einem Wicklungsdefekt infolge der reich lichen Sauerstoffzufuhr die ganzen Wicklungs- und Isolationsteile in Brand aufgehen, bevor eine Abstellung der Ventilationseinrichtung erfolgen kann. Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren und eine Einrichtung zur Kühlung elektri scher Apparate und Maschinen, wie z. B.
Generatoren, Motoren, Transformatoren; Wi derständen usw., durch Benutzung der Ver- dampfungswärme einer Flüssigkeit. Das Ver fahren besteht darin, dass die Flüssigkeit bei Unterdruck (Vakuum) in einem an dem zu kühlenden Teil anzubringenden Verdampfer diesem durch Verdampfen die Wärme ent zieht, der gebildete Dampf durch einen Rück kühler kondensiert und das Kondensat in Vollendung eines Kreislaufes wieder in den Verdampfer zurückgeführt wird.
Zur Aus führung dieses Verfahrens dient eine Einrich tung mit einem Röhrenverdampfer, der dem zu kühlenden Teil entlang anzuordnen ist und zur Aufnahme einer Verdampfungsflüssigkeit unter Unterdruck dient, in Verbindung mit einem zur Kondensation des Dampfes dienen den Rückkühler, der durch eine Rückleitung mit dem Röhrenverdampfer zu einem ge schlossenen Kreislauf verbunden ist.
Die Zeichnung betrifft zwei Ausführungs beispiele dieser Einrichtung. Fig. 1 veran schaulicht die Gesamtheit einer Ausführungs- form in Anwendung an einem Transforma- torenschenkel; Fig. 2 ist ein Querschnitt durch einen kreuzweise profilierten Trans formatorenschenkel und durch den Röhren verdampfer einer zweiten Ausführungsform.
Der Röhrenverdampfer a (Fig. 1), der längs eines Transformatorenschenkels b an gelegt ist und zweckmässig die günstigste Form zur Aufnahme der abzuleitenden Wärme aufweist, enthält eine Flüssigkeit bei Unter druck (Vakuum). In dem zu kühlenden Trans formatorenschenkel herrsche die Temperatur ti. Bei dieser Temperatur siedet bei geeig netem Unterdruck die Flüssigkeit im Ver dampfer a. Die sich bildenden Dampfblasen steigen in der Flüssigkeit hoch und ziehen nach dem Rückkübler (Kondensator) c hin, wo sie unter Abgabe der aufgenommenen Wärmemenge wieder kondensiert werden.
Die hier herrschende Temperatur 12 der kon densierten Flüssigkeit ist nur ganz unbedeu tend von ii verschieden, und es ist daher eine Kondensation der Luftfeuchtigkeit an der Rückflussstelle ausgeschlossen. Die Flüs sigkeit fliesst dann durch die Rückleitung d wieder nach dem Verdampfer a zurück und der Kreislauf beginnt von neuem. Aus dem Dampfmaschinenbau sind die grossen Wärme mengen bekannt, die sich mit verhältnismässig kleinen Oberflächen übertragen lassen. Die Wärmefortleitung wird um so energischer, je grösser die Unterschiede der Temperaturen t'i und t'2 sind, 'und zwar gemessen. an der Aussenwand des Verdampfers a und des Rückkühlers c.
Die innern Temperaturen sind fast einander gleich. Da man den wärmeauf nehmenden Verdampfer a bei elektrischen Apparaten oder Maschinen leicht in das Eisen oder einen Wicklungsteil einbauen kann, ist eine ausserordentlich energische Kühlung mög lich, die ohne jede Wartung arbeitet. Der Rückkühler c ist hier als Radiator ausge bildet; er kann aber auch irgend eine an dere geeignete Kühlfläche erhalten, der die Wärme durch natürliche oder künstliche Luft kühlung entzogen wird. Er kann ferner auch in einem Gefäss in einer wärmeaufnehmenden Kühlflüssigkeit untergebracht sein, die ihrer- seits zwangsläufig oder durch Temperatur unterschied zur Abgabe der aufgenommenen Wärmemenge in einem Radiator umläuft.
Um bei etwa auftretender Undichtheit des Kreislaufes das Auslaufen der sich alsdann sofort kondensierenden Flüssigkeit zu ver hindern, ist noch ein besonderes, ebenfalls unter Unterdruck (Vakuum) stehendes Gefäss <I>f</I> angeordnet, welches mit einer Stelle g des Kreislaufes in Verbindung steht. Wird die Leitung undicht, so drückt der Luftdruck die Flüssigkeit in das Gefäss f über, ohne umliegende Teile des Apparates oder der Maschine zu gefährden. An der Anschluss stelle g ist ein Überströmv entil eingebaut, welches die Flüssigkeit erst bei erheblichem Druckunterschied zwischen dem Verdampfer a und dem Gefäss f nach diesem überströmen lässt.
Die Flüssigkeitszirkulation kann durch passend geformte Bleche oder Drähte in eine geordnete Wirbelbewegung übergeführt wer den. Diese im Innern der Röhren angeord neten Körper verhindern gleichzeitig wirksam den etwa auftretenden Siedeverzug.
Zur Kontrolle des Dichthaltens des Kreis laufes ist an geeigneter Stelle desselben ein Druckmesser i angeordnet, welcher zweck mässig bei einer maximalen oder minimalen Druckhöhe durch einen elektrischen Kontakt des Zeigers eine Meldevorrichtung zum Mel den der Notwendigkeit des Abschaltens des gekühlten Apparates oder Teile zur Wirkung bringt.
Die Wicklungen von elektrischen Appa raten oder Maschinen können mit Hohlräumen versehen sein, in der Weise, dass die Leiter Rohrform haben und ihre Hohlräume den Röhrenverdampfer zur Aufnahme der zu ver dampfenden Flüssigkeit bilden.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform mit um einen Transformatorenschenkel herum gruppierten Röhren, welche den Verdampfer bilden und in demselben Kreislauf liegen.