Scheinwerferbogenlampe. Beim Betriebe von Bogenlampen für Scheinwerfer muss dafür gesorgt werden, dass das Nachregeln des Kohlenabstandes, Glas wegen des Abbrandes der Kohlen nötig ist, sich möglichst wenig am Lichtbogen durch Veränderung der Lichtausbeute, durch Flackern oder durch Geräusch äussert. Die ses Verhalten tritt ein, wenn man dafür Sorge trägt, dass der Elektrodenabstand in jedem Augenblicke so gross ist, wie ihn der Lichtbogen bei ruhigem, gleichmässigem Ab- brande haben muss.
Nach der Erfindung wird (las gewünschte Verhalten des Lichtbogens auf folgende Weise erreicht: Den hohlen wird mittelst eines Laufwerkes mindestens zeitweise eine wenigstens praktisch gleichförmige Vor- schubbewegung erteilt, die annähernd den mittlern normalen Abbrand der Kohlen pro Zeiteinheit ausgleicht, und ferner ist ein Regelwerk vorgesehen, das zur Vermeidung von unzulässigen Abweichungen des Elek trodenabstandes vom normalen Abstand dient. In den Fig. 1 bis 7 sind Ausführungsbei spiele der neuen Lampe schematisch darge stellt.
Im einzelnen dient Fig. 1 zur Erläute rung des Grundgedankens der Erfindung; Fig. 2 und 3 stellen bestimmte Ausführun gen des Getriebes dar, und die Fig. 4 bis 7 zeigen eine eigenartige Anordnung der Elek troden.
In Fig. t bedeutet 11 den Kohlenhälter schlitten. Dieser wird bei Drehung der Spindel 12 verschoben, indem sich die Spin del in die zunächst gegen Drehung ge- sicherte Mutter 13 hineinschraubt. Der An trieb der Spindel erfolgt vom Motor 15 aus Tiber die Welle 14 und das Schneckengetriebe 16, 17.
Die bisher beschriebene Einrichtung stellt das Laufwerk clar, das den Kohlen eine dauernd gleichmässige Vorschubbewe- gung erteilt, die so gewählt ist, dass sie un- ier normalen Verhältnissen den Abbrand der Koblenspitzen durch entsprechenden Nacbsclitib vollständig ausgleicht. Mit die sem Laufwerk allein würde die Lampe be liebig lang brennen können, wenn man alle Unregelmässigkeiten, die den Abbrand ver zögern oder beschleunigen, beseitigen könnte.
In der Praxis werden sich solche Unregelmässigkeiten infolge Ungleichmässig keit der Kohlen, infolge Änderungen der Netzspannung, infolge Änderungen in der Luftzirkulation und dergleichen immer ein stellen. Daher ist gemäss der Erfindung ein Regelwerk vorgesehen. Es besteht bei dem Beispiel nach Fig. 1 aus einer von Hand oder durch den Motor 22 angetriebenen Welle 21, deren Drehung durch das Schneckenrad 19 auf das Zahnrad 18 übertragen wird. Das Zahnrad 18 ist breit ausgebildet, so dass es mit der Mutter 13 in jeder Lage dieser Mut ter in Eingriff steht. Durch Betätigung die ses Regelwerkes im einen oder andern Dreh sinne kann man die Kohlenhalter unabhän gig vom Laufwerk vor- und zurückschieben und damit etwaige Ungleichmässigkeiten im Elektrodenabstand ausgleichen.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Scheinwerferbogenlampe, bei der ein aus Sonnen- und Planetenrad bestehende Differentialgetriebe angewendet ist. Ferner ist in dieser Figur auch das elektrische Regelwerk, das die Spindeldrehung beein flusst, dargestellt.
Der Kohlenhalterschlitten 11 ist als Mut ter ausgebildet, in welcher sich die Spindel 12 dreht. Die Drehung erfolgt vom Motor, 15 aus, der über Schneckenräder 16,17 und 23, 24 das eine Sonnenrad 25 eines Differential getriebes antreibt. Nimmt man an, dass das andere Sonnenrad 26 zunächst stillsteht, so rollt sich das Planetenrad 27 auf dem Rade 26 ab und dreht dabei gleichmässig und dauernd die mit ihm verbundene Spindel 12 an, wodurch der Kohlenhalterschlitten 11 gleichmässig nach rechts verschoben wird.
Die Stellung des Kohlenhalters wird wie derum durch ein Regelwerk korrigiert. Zu diesem gehört das Sonnenrad 26 des Plane tengetriebes, das über das Schneckengetriebe 19, 20 von der Welle 39 aus angetrieben wird. Schnecke und Bad 19 und 20 müssen selbstsperrend sein, damit das Rad 26 bei normalen Verhältnissen stillsteht. Sobald sich das Rad 20 und damit das Sonnenrad 26 dreht, wird eine Differentialwirkung auf das Planetenrad 27 und damit auf die Spin del 12 ausgeübt, welche eine Verschiebung des Kohlenhalterschlittens 11 nach rechts oder links zur Folge hat.
Zum Antriebe der Welle 39 ist in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 derselbe Motor 15 verwendet, der auch die Spindel in gleichmässige Drehung versetzt. Der Motor 15 treibt die Zahnräder 28, 29, 30 und 31 dauernd an. Das Rad 32 auf der Welle 39 ist in der dargestellten Mittellage ausser Ein griff mit den Rädern 29 und 31. Es kann aber in Abhängigkeit vom Differentialrelais 33 in dem einen oder andern Sinne ge dreht werden, und zwar dadurch, dass die vom Differentialrelais 33 bewegte Kontakt zunge 34 mit dem obern oder untern Kon takte 35 oder 36 in Berührung kommt und dadurch den Stromkreis des Relais 37 oder 38 schliesst. Durch Ansprechen des Relais 37 wird das Rad 32 mit dem untern Rade 31 in Eingriff gebracht, während das Relais 38 das Rad 32 mit dem obern Rade 29 kuppelt.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist also die, dass die Spindel 12 und damit der Kohlenhalterschlitten 11 von dem Motor 15 entsprechend dem K ohlenabstande dauernd gleichmässig angetrieben wird, dass aber auch eine Beeinflussung der Spindeldre hung indem einen oder andern Sinne durch ein Regelwerk oder auch von Hanrl, rnC)g- lich ist. Will man eine selbsttätige Wirkung- des Regel-#verkes auf die Spindel ausschlie ssen, so wird das Regelwerk ausgeschaltet..
Dieser Fall kann eintreten, wenn es nötil- ist, auch bei Schwankungen der- Stromquelle den Scheinwerfer unbehelligt von Rege lungsvorgängen zu betreiben, oder wenn es darauf ankommt. die beim Nachreveln stet. auftretenden Geräusche zn vermeiden. Statt das Regelwerk abzuschalten, kann man auch die V!elle 39 des Rades 32 in ihrer Mit tellage mechanisch verriegeln.
Will man bei der neuen Bozenlampe die Kohlen oder weni,-stens eine von ihnen wäh- rend des Brennens in an sich bekannter Weise in langsamer Drehung erhalten, so geslattet, die Einrichtung, die Drehbewegung der Kohlen von der Spindel 12, bezw. von dem Motor des Laufwerkes 15 abzuleiten. Zu diesem Zweck ist der Schlitten 11 des Kohlenhalters mit einem zylindrischen An salze versehen, auf dem die Nabe des Kegel rades 40 drehbar gelagert ist. Hierzu ist der Ansatz beispielsweise mit einer Rille ver sehen, in die zwei Stifte 4t eingreifen, wel che durch die Nabe des Rades 40 hindurch gehen. Während der Schlitten 11 keine Dre hung um die Spindelachse ausführen kann, kann sich das Rad 40 um diese Achse dre hen.
Der Antrieb des Rades 40 von der Spin del 12 aus erfolgt durch einen Stift 42 in der Radnabe, der in eine Längsnut 43 der Spindel eingreift-. Die Drehung der hohle 44 erfolgt beispielsweise durch eine Kegelrad übertragung vom Rade 40 aus.
Bei der neuen Lampe lässt sich Glas Ge triebe so einrichten, class Blas Laufwerk den Kohlen vor der Lichtbogenbildung eine Ge schwindigkeit erteilt. die grösser ist wie die normale, dem normalen Kohlenabbrande pro Zeiteinheit entsprechende Geschwindigkeit. Um diese Geschwindigkeitsänderung zu er möglichen, können mechanische oder elek trische Mittel angewendet werden. Beispiels weise kann zwischen den Antriebsmotor des Laufwerkes und die Kohlenhalter ein Wech selgetriebe eingeschaltet werden, oder es kann durch Änderung der Ankerspannung oder des Magnetfeldes die Drehgescliwindig- keit des Antriebsmotors geändert werden.
Als Mittel zur Änderung der Geschwindig keit firn Augenblicke der Lichtbogenbildung wird vornehmlich ein Hauptstrommagnet firn Lampenstromkreis und bei einer mit Schnellzündung ausgerüsteten Lampe am besten gleich der Schnellzündmagnet be nutzt. Die Einrichtung für die Erzie@ung- dieser Geschwindigkeitsänderung ist vor allem für Lampen mit Handantrieb des Re gelwerkes bestimmt. Sie kann aber auch mit Vorteil angewendet werden, wenn das Re gelwerk elektrisch gesteuert wird. Sie sichert dann die notwendige grössere Ge- schwindigkeit der Kohlen vor der Licht bogenbildung bei einem Versagen der Steue rung des Regelwerkes.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist mit einer Einrichtung zur Geschwindig- keitsändernng versehen. Es bedeutet 45 den Antriebsmotor des Laufwerkes. Auf seiner Welle 46 sind Zahnräder 47, 48 aufg-ekeilt. Auf der Regelspindel 12 sind lose drehbar die Zahnräder 49 und 50. Das Rad 49 wird unmittelbar durch das Rad 47, das Rad 50 ihrer ein Vorgelege mit den Rädern 51, 52, 53, 54 voll dem Rade 48 angetrieben. Die Räder 53 und 54 sitzen lose auf der Welle 46. Zwischen den Rädern 49 und 50 sitzt auf der Spindel 12 unverdrehbar, aber in Längsrichtung der Spindel verschieblich eine Muffe 55, sie kann durch Verschiebung in axialer Richtung mit dem Rade 49 oder mit dem Rade 50 gekuppelt werden. Die Kupplungen sind bei 56 und 57 in der Art von Klauenkupplungen angedeutet.
Die Muffe 55 wird durch einen Rückerhebel 5S bewegt, der bei 59 seinen Drehpunkt hat. Er trägt den Anker 60 eines Hauptstrom- magneles 61, dessen Wicklung in den Lam penstromkreis eingeschaltet zu denken ist. Dem Zuge des Magnetes 61 wirkt eine Fe der entgegen, die mit dem einen Ende am Rückerhebel 58, mit dem andern Ende an dem Lampengerüste befestigt ist.
Solange der Lichtbogen noch nicht ge bildet ist, ist der Magnet 61 stromlos; der Rückerhebel 58 wird dann durch die Feder nach links gezogen. die Muffe 55 und da mit die Regelspindel 12 kuppelt sich mit dem Rade 49. Nun dreht sich die Spindel 12 mit grober Geschwindigheit und führt die Kohlenspitzen schnell zusammen. Im Au genblick ihrer sserührung wird der Haupt strommagnet 61 erregt. Er zieht den Rük- kerhebel 58 nach rechts und bewirkt da durch die Kupplung der Muffe 55 und der Regelspindel 12 mit dem Bade 50.
Dieses Zahnrad wird vom Motor 45 über das Vor- t-i-ele2@e :51 bis :51 mit einer kleineren Ge schwindigkeit anzetriehen wie clis P,ad 49. Das Vorgelege ist so eingerichtet, dar die Spindel 12 nur ihre dem normalen Kohlen- abhrande pro Zeiteinheit entsprechende Drehgeschwindigkeit hat.
Der Hauptstrommagnet 61 ist zugleich der Schnellzündmagnet. Er beeinflusst die negative Kohle 62 in folgender Weise: Der Kohlenhalter 63 ist mit der Kreuzwelle 64 eines Differentialgetriebes verbunden. Von den Sonnenrädern 66 und 65 wird das erste, das in Fig. 3 nur teilweise gezeichnet ist, um das andere Sonnenrad und das Planeten rad 67 sichtbar zu machen, durch einen Schneckenradsektor 68 von einer Schrau benspindel 69 angetrieben, die drehbar, aber unverscbieblich mit dem Rückerhebel 58 verbunden ist. Das zweite Sonnenrad 65 wird über einen Schnerkenradsektor 7n von der Regelspindel 12 angetrieben. Die Spin del 69 ist mit einer Handhabe 71 versehen. Sie bildet zusammen mit den Teilen des Differentialgetriebes, durch die sie den Koh lenhalter 63 beeinflusst, das Regelwerk.
Zur Schnellzündung muss die negative Kohle 62 plötzlich ein Stück zurückbewegt werden. Diese Bewegung stellt sich bei Erregung des Hauptstrommagnetes 61 ein, weil der Rük- kerhebel 58, wenn er nach rechts gezogen wird, die Spindel 69 nach rechts mitnimmt und dadurch den Sektor 68 und das Sonnen rad 66 entgegen dem Uhrzeigersinne dreht. Dabei rollt sich das Planetenrad 67 an dem Sonnenrade 65 ab, die Kreuzwelle 64 mit dem Kohlenhalter 63 dreht sich entgegen dem Uhrzei#ersinne, wodurch die Bück wärtsbewegung der Kohle 62 herbeigeführt, wird.
In der Fig. 3 ist noch ein Handantrieb 72 der Regelspindel 12 vorgesehen, durch den der Abstand der Kohlenspitzen unter gleichzeitiger ssewegung beider Kohlen ge regelt werden kann, ferner eine Vorrich tung, durch die die Regelspindel 12 zur Einstellung des Kraters der positiven Kohle in den Brennpunkt des optischen Systems in ihrer Längsrichtung verschoben werden kann. Diese Vorrichtung besteht ans einem Rückerhebel 73, der, bei 74 seinen Dreh- Punkt hat, in eine auf der Regelspindel 12 festsitzende Muffe 75 eingreift und durch Schraubenspindel 76 mit Handrad 77 ver stellt werden kann. Die Ausführung der Muffe 55 und die Lagerung der Spindel 12 gestatten eine Längsverschiebung dieser Spindel.
Hierzu gehört noch eine Einrichtung zur Beobachtung der Kohlenspitzen, die im Gegensatze zu den bekannten Einrichtungen für denselben Zweck nicht nur eiere Marke für die Anodenspitze, sondern auch eine Marke für die Kathodenspitze besitzt. Diese Marken bezeichnen die richtigen Stellungen der Kohlenspitzen, und werden zweckmässig beide in der üblichen Weise auf einem durchscheinenden Schirm angebracht, auf dem durch eine Linsenanordnung ein Bild der glühenden Kohlenspitzen erzeugt wird.
Bei Lampen mit Handregelung, wie in Fig. 3 dargestellt ist, erhält der Lampen wärter die Vorschrift, zuerst mit der Hand habe 77 die Anoclenspitze und dann reit der Handhabe 7i die Kathodenspitze auf ihre Marken einzustellen. Folgt er dieser Vor- Schrift, so sind für die Einstelleng beider Kohlenspritzen nur zwei Handgriffe erforder lich. Wenn der Lampenwärter die Katho denspitze versehentlich durch Drehen der Handhabe '77 auf ihre Marke einzustellen versucht, so wird er durch die gleichzeitige Bewegung des Bildes der Anodenspitze an sein Versehen erinnert.
Es werden also bei dieser Finrichlung im Gegensatze zu den bekannten Einrichtungen bei Einstellung des Kraters in den Brennpunkt beide Koh len und bei Veränderring des Kohlenab standes nur eine Kohle, vornehmlich die Kathode, verstellt. Gegenüber den bekann ten Anordnungen hat dies den Vorteil, dar man die E:instellunt: der Kohlenspilzen auf ihre N%farken ohne Probieren durchführen )rann.
M"ie oben erwähnt, ändert sich der ab- stand der Elektrodenspitzen nicht, nur durch den normalen Abbrand der Kohlen, eil wird vielmehr auch dann vergrössert oder ver- kleinert, wenn beispielsweise die Spitze der Kathode nicht in der Mitte, sondern nach der Seite hin abbrennt, ferner dann, wenn der Krater in der Anode vorübergehend aussergewöhnlich tief ausbrennt.
Bei den üblichen Bogenlampen werden diese Un regelmässigkeiten durch das Regelwerk aus geglichen. Da sich nämlich jede Abstands änderung irr den Strom- und Spannungsver hältnissen der Lampe bemerkbar macht, so wird sie auch ein unmittelbares Ansprechen des Regelwerkes zur Folge haben, das dar auf hinzielt, die normalen Abstandsverhält nisse wieder herzustellen. Anders liegen die Verhältnisse bei der Scheinwerferlampe nach der Erfindung, bei der das von Hand oder selbsttätig wirkende Regelwerk nur in aussergewöhnlichen Fällen irr Wirkung tre ten soll, weil der normale Abbrand durch das Laufwerk ausgeglichen wird.
Bei dieser Lampe liegt die Möglichkeit nahe, dass durch schiefes Abbrennen der Kathode, oder durch eine vorübergehende Vertiefung des Kraters auf der Anode das Regelwerk, das eigentlich nur zur gelegentlichen Korrektur dient, verhältnismässig oft in Anspruch genommen wird.
Es ist nun möglich, diese Nachteile da durch zu beseitigen, dass die Kathode in an sich bekannter Weise unter einem Winkel zur Anode gestellt wird, wobei die Anode oder auch die Kathode in ebenfalls an sich bekannter Weise sich um ihre Längsachse dreht. Man erhält dann eine Lampe, bei der der Lichtbogen frei ausstrahlen kann. Eine solche Lampe zeigt im allgemeinen eine zentrale Kathodenspitze und einen dauernd gleichmässig ausgehöhlten Krater. Abstand und Form der Elektrodenspitzen sind bei dieser Anordnung am besten dem Gange des Laufwerkes angepasst, so dass das Regelwerk derart entlastet ist, dass es tatsächlich nur eine gelegentliche Korrektur der Kohlenein stellung vornimmt, während das Laufwerk den weitaus grössten Teil der Nachschub bewegung allein hergibt.
Ein anderes Mittel, das Regelwerk zu entlasten, bezw. den Abbrand der Kohlen möglichst dem Gange des Laufwerkes anzu- passen, besteht in der Verwendung von Ef fektkohlen. Als "Effektkohlen" bezeichnet man allgemein Elektroden mit Metallsalz zusätzen, und Elektroden, die gediegenes Metall, z. B. in Pulverform oder Metall karbid, enthalten. Bei Verwendung derar tiger Elektroden als Anode oder auch als Kathode bildet sich ein Lichtbogen, der sich durch grosse und gleichmässige Leitfähigkeit auszeichnet. Die Folge davon ist, dass bei grossen Änderungen der Lichtbogenlänge, d. h. also bei grossen Änderungen des Koh lenabstandes nur relativ geringe Änderun gen der Lichtbogenspannung eintreten.
In folge der Unregelmässigkeiten, die, durch Spannungsänderung oder Nichthomogeni-. iät des Materials immer auftreten, werden auch die Effektkohlen in der neuen Lampe bald schneller und bald langsamer als nor mal abbrennen. Die Abweichung von dem normalen Kohlenabstande wird aber nur vorübergehend sein, und wird im Mittel immer wieder durch. das Laufwerk ausge glichen.
Die vorübergehende Abweichung kann nun bei Effektkohlen wegen der ge ringen Spannungsänderung einen ziemlich grossen Betrag annehmen, ohne dass ein Nachregeln von Hand oder durch, das selbst tätige Regelwerk Regelwerk erforderlich ist. Infolge dessen tritt bei der Verwendung von Effekt kohlen in der neuen Lampe das Regelwerk nur ganz selten in Wirkung; beispielsweise brennt eine Lampe mit. Laufwerk zehn Mi nuten lang ohne jede Nachregelung.
Die obenerwähnte Eigentümlichkeit der ls'ffektkolrlerr erschwert allerdings den Bau einer genügencl empfindlichen elektrischen Steuervorrichtung für das Regelwerk und weist darum vor allem auf den Handantrieb des Regelwerkes hin.
Sie begünstigt aber zugleich diesen wegen seiner Einfachheit vorzuziehenden Handantrieb, weil sie be wirk(., dass die Lampe viele Minuten lan- ohne jede Nachregelung brennen kann: der Lampenwärter braucht nur von Zeit zu Zeit an den Scheinwerfer zrr gehen und die Elek- trodenspitzen unter Benutzung der oben- erwähnten Beobachtungsvorrichtung in ihre richtigen Stellungen zu bringen, wenn sie sie verlassen haben sollten.
Zur Sicherheit kann man durch ein dem Scheinwerfer bei gegebenes Uhrwerk oder durch das Lauf werk eine Signalvorrichtung betreiben las sen, die dem Lampenwärter von Zeit zu Zeit ein Zeichen gibt.
Bei der Verwendung von Effektkohlen bildet sich im Betrieb zwischen den Kohlen spitzen neben dem eigentlichen Lichtbogen und im Anschluss an ihn eine Flamme, die zwar schwächer leuchtet wie der Krater, aber immerhin noch eine beträchtliche Menge Licht ausstrahlt. Die Gestalt und die Grösse dieser Lichtbogenflamme und ihre Lage gegen die Koblenspitzen ist von ver schiedenen Umständen abhängig: Von der Lage der Elektrodenspitzen zueinander, von der elektrodynamischen Wirkung der Zen triervorrichtung und des Stromes in den Kohlen, wenn sie gegeneinander geneigt sind, von der Lage, Neigung und Krümmung der Ansatzfläche des Lichtbogens an der Anode, von dem Auftriebe der erhitzten Luft. usw.
Bei den üblichen Scheinwerfern wirken die elektrodynamischen Kräfte, die die Lichtbogenflamme am stärksten beeinflus sen, in einer lotrechten Ebene. Die Licht bogenflamme bildet sich deshalb auch in der Hauptsache in dieser Ebene aus. Sie kann sich dabei oben oder unten, auch zum Teil oben und zum Teil unten an den Licht bogen anschliessen. Die Ausbildung der Lichtbogenflamme nach oben hin ist er wünscht, weil die Kohlen und etwaige in der Nähe ihrer Spitzen angeordnete Lampen teile, wie Kohleführungen, Stromzuleitun gen und dergleichen, weniger stark ange- griffen werden wie von einer abwärts ge wendeten Flamme.
Durch richtige Einstel lung der Zentriervorrichtung, oder durch geneigte Anordnung der Kohlen in eineng nach oben offnen Winkel lässt sich dies immer erreichen.
Die aufwärts gewendete Lichtbogen flamme bat nun aber den Nachteil, dass sie eine ziemlich starke Beleuchtung des Bodens vor dem Scheinwerfer ergibt, die bei V er- wendung des Scheinwerfers zu Kriegszwek- ken dem Feinde das Zielen auf den Schein werfertand erleichtert und auch die Beob achter am Scheinwerfer durch Blendung stören kann. Diese von der Lichtbogen flamme herrührende sogenannte Vorfeld beleuchtung wird nun dadurch vermieden. dass die Lichtbogenflamme durch besondere Mittel gezwungen wird, in einer etwa wag rechten Ebene auzuweichen.
In den Fig. 4 bis 7 ist ein Scheinwerfer dargestellt, bei dem als solches Mittel die Anordnung schräg zueinander stehender Kohlen in einer etwa horizontalen Ebene vorgesehen ist.
78 ist die Scheinwerfertrommel, 79 der Spiegel, 80 der Kaminaufsatz, 81 der Lani- penkasten mit dem Lauf- und Regelwerk. 8<B>2</B> und 83 sind die Schildzapfen der Schein werfertrommel. 84 ist die Anode, 85 die Ka thode. Die Einrichtung zur Lagerung und Führung der Elektroden ist schematisch ver anschaulicht durch Führungshülsen 86 und 87 an den Armen 88 und 89 eines vom Lampenkasten 81 getragenen Ständers 90. Die Vorrichtung zum Nachschube der Elek troden ist zur Vereinfachung der Zeichnung fortgelassen.
91 ist die Lichtbogenflamme. In der ge wöhnlichen Ausführung eines Scheinwer fers mit geneigten Kohlen bildet sie sich im wesentlichen in der lotrechten Ebene über dem Lichtbogen 92 aus. Bei der Ausführung nach den Fig. 4 bis 7 ist die Flamme 91 da- clurch in eine wagrechte Ebene abgelenkt. dass die Elektroden 84 und 85 zueinander ge neigt in einer wagrechten Ebene angeordnet sind. Dabei ist die gewöhnliche Lage des Lampenkastens St an der Unterseite der Scheinwerfertrommel 78 bei den F ig. 4 und 5 beibehalten. Die in Fig. 4 sichtbare Auf wärtswendung des Endes der Lichtbogen- f=amme rührt vom Auftriebe der Luft her.
Bei der Ausführun;- nach den Fiv. 6 und 7 ist die normale Anordnung der Kohlen 84 lind 3.5 gegen den Lanl.penkasten 81 beibe- hallen. Dabei sind aber die Kohlen dadcirch in eine wageechte Ebene gebracht, dass der Lampenkasten nicht in der üblichen Weise, wie bei Fig. 4, an der Unterseite der Schein werfertrommel angebracht ist, sondern an der Seite der Scheinwerfertrommel bei einem der Schildzapfen.
nie Verlegung der Lichtbogenflamme in die wageechte Ebene bietet noch den Vor teil, dass der Scheinwerfer in seinen Schild zapfen vollständig herumgedreht werden kann, ohne dass die Lichibogenflamme nach abwärts gewendet würde und Gelegenheit fände, die obenerwähnten schädlichen Wir kungen auszuüben. Die Möglichkeit, die Scheinwerfertrommel ganz Herumzudrehen, ist für die Verwendung des Scheinwerfers zur Beleuchtung von Flugzeugen wertvoll.
Da die verschiedenen Kohlenorten mit einer verschiedenen mittlere (normalen) Ge schwindigkeit abbrennen, so ist es zweck mässig, die Nachschubgeschwindigkeit des Laufwerkes einstellbar zu machen, so dass man sie der Abbrandgeschwindigkeit des je weilig verwendeten Kohlenpaares anpassen kann. Die Geschwindigkeitsregulierung kann durch die an sich bekannten Mittel er folgen, zum Beispiel bei elektromotorischem Antriebe durch Regeiung des Feldes oder vier Ankerspannung, bei Uhrwerk- oder Ge- wichtsantrieb durch Bremsregulatoren, fer ner durch Umschaltegetriebe oder der gleichen.
Die nomale Abbrandgeschwindigkeit und damit die normale Vorschubgeschwindig keit des Laufwerkes ergibt sich aus der Praxis. Sie ist nicht konstant, die Kohlen brennen nämlich je nach den augenblick lichen Spannungsverhältnissen im Leitungs netze, kleinen Unregelmässigkeiten an den Brennenden, geringen Änderungen in der Luftzirkulation oder dergleichen, bald schneller, bald langsamer ab. Die Abbrand geschwindigkeiten liegen indessen stets in nerhalb gewisser oberer und unterer Gren zen und heissen in diesem Bereiche "nor male" Abbrandgeschwindigkeiten. Aus ihnen lässt sich in bekannter Weise die mitt- lere normale Abbrandgeschwindigkeit fin den.
Die bisher beschriebenen Ausführungen der neuen Scheinwerferbogenlampe sind so cingerichtet, dass das Laufwerk die Kohlen etwa mit der mittlere normalen Abbraad- geschwindigkeit vorschieben kann und dass die Korrekturen nach oben oder unten durch das Regelwerk erfolgen. Es ist mög lich, die Lampe dadurch zu vereinfachen, dass das Regelwerk entweder nur im Sinne des Laufwerkes oder nur im entgegengesetz ten Sinne auf die Kohlen wirkt. Dabei darf (las Laufwerk die hohlen nicht mehr ent sprechend dem mittlere normalen Abbrande vorschieben, sondern etwas langsamer oder etwas schneller.
Zweckmässig entspricht seine Vorschubgeschwindigkeit etwa der untern oder obern Grenze der normalen Ab- brandgeschwindigheit. Man erhält dann eine Lampe, deren mechanischer und elektrischer Aufbau überaus einfach ist.
Solange nämlich hei einer solchen Lampe der Abstand der Kohlenspitzen innerhalb der nor malen Grenzen bleibt, tritt das Regel werk nicht in Tätigkeit. Wenn im Laufe der Zeit der Kohlenabstand sich zum Beispiel dadurch vergrössert, dass das Laufwerk stets etwas langsamer nachschiebt, als die Koh len abbrennen, so wird die Spannung des Lichtbogens so gross, dass die von ihr ge speiste Spannungsspule des Relais 33 (Fig. 2) überwiegt, den Kontakt 36 für die Erre gung des Schallrelais 38 schliesst und da durch das Zahnrad 32 zum Eingriffe mit dem Zahnrade 29 bringt. Das Regelwerk tritt dann in der schon früher beschriebenen Weise in Wirkung und erteilt den Kohlen ehre zusätzliche Vorschubgeschwindigkeit.
Diese Geschwindigkeit braucht nicht sehr gross zu sein. ES genügt, wenn die resultie rende Geschwindigkeit, die sich aus den b)eicleii vorn Laufwerk und. Regelwerk zu- #.amn@en,e#eizien Eomponenten für die Koh len ergibt, etwas grösser ist als die mittlere normale Abbrandgeschwindigli#eit. Dann werden sich die Elektrodenspit.zen allmäh lich einander wieder nähern, bis schliesslich die andere Grenze erreicht wird, bei der ihr Abstand abnormal klein wird.
Beim Über- schreiten dieser Grenze oder auch schon früher muss das Relais<B>33</B> durch Überwiegen der Stromspule die Räder 32 und 29 wieder entkuppeln und damit das Regelwerk zum Stillstande bringen.
Einen besonders einfachen Aufbau der neuen Lampe erhält man, wenn man das Laufwerk etwas schneller laufen lässt, als dem mittlern normalen Abbrand entspre chen würde, und wenn man die zusätzliche Geschwindigkeitskomponente des Regelwer kes gleich der negativen Komponente des Laufwerkes macht. Man erreicht das in dem Beispiel nach Fig. 2, wenn man die Regel werksgeschwindigkeit so gross macht, dass das Sonnenrad 26 sich mit der gleichen Ge schwindigkeit, aber im entgegengesetzten Sinne dreht wie das Sonnenrad 25. Das Pla netenrad 27 und damit die Kohlenhalter bleiben infolgedessen in ihrer Stellung ste hen. Das bedeutet aber nichts anderes, als dass man die Vorschubbewegung, die den Kohlen durch das Laufwerk erteilt wird, durch das Regelwerk aufgehoben hat.
Im einfachsten Falle kann das Regelwerk daher aus einer mechanisch, elektrisch oder sonst wie wirkenden Arretierungsvorrichtung be stehen, die das Laufwerk beim Eingreifen des Regelwerkes und während der Dauer des Eingreifens arretiert.
Laufwerk und Regelwerk können, wie in dem Beispiel nach Fig. 1 gezeigt ist, von einander unabhängige und selbständige Einrichtungen sein. Ihre Bewegungskompo nenten laufen hei diesem Beispiel erst im Kohlenhalter 11 zusammen, der infolgedes sen die resultierende Bewegung ausführt. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. haben Laufwerk und Regelwerk die Teile 11, 12, 15, 25, 26, 27 gemeinsam, ihre Bewe gungskomponenten laufen schon im Diffe rentialgetriebe zusammen. Bei diesem und dem vorhin erwähnten Beispiel kann man von einer Art Parallelschaltung von Lauf und Regelwerk sprechen. Eine weitere Vereinfachung der Lampe erhält man, wenn man Lauf- und Regelwerk hintereinander schaltet.
Man erzielt dabei eine Ersparnis an Konstruktionsteilen inso fern, als eine grosse Zahl der wesentlichen Teile dem Laufwerk und dem Regelwerke gemeinsam angehören, so dass sie nur ein mal vorhanden zu sein brauchen. Denke man sich beispielsweise das Laufwerk aus einem Elektromotor mit Anker und Ständer bestehend, der die Spindel der Lampe in dauernd gleichmässige Umdrehung versetzt. Der Ständer des Motors sei nicht festgelagert, sondern ebenfalls um die Hauptachse dreh bar und werde durch den Motor des Regel werkes je nach den elektrischen Verhältnis sen des Lichtbogens entweder in Ruhe ge halten oder im Sinne des Läufers oder im entgegengesetzten Sinne gedreht.
Dann setzt sieh die Bewegung der Kohlen wiederum aus zwei Komponenten zusammen, von denen die eine, vom Laufwerksmotor her rührende, eine dauernd gleichmässige ist, zu der sich die übergelagerte, vom Regel- werksmotor herrührende Komponente ad diert, bezw. sich von ihr subtrahiert. Ver folgt man bei diesem Beispiel die einzelnen Bewegungsvorgänge, so sieht, man, dass es praktisch nur darauf ankommt, den Kohlen eine aus den zwei eingangs erwähnten Komponenten zusammengesetzte Geschwin digkeit zu geben.
Ob diese, Komponenten unmittelbar am Kohlenha.lt,er oder an ir gendeinem vor ihm liegenden Teil der Na.c.h- schubvorrichtung zusammenlaufen, oder ob überhaupt jede der Komponenten selbstän dig an irgendeiner Stelle auftritt, ist. ohne Belang. Man kann daher im einfachsten Falle die Nachschubvorrichtung nach der Erfindung beispielsweise aus einem Elektro motor herstellen, in dessen Stromkreis in Abhängigkeit. von den Lichtbogenverhältnis- sen ein Widersand zu- oder abgeschaltet werden kann.
Der Motor stellt das, dauernd laufende Laufwerk, der Vorschaltw ider- stand samt den Organen, die ihn betätigen, das Regelwerk dar. Der Aufbau einer sol chen Lanrpe wird besonders einfach, wenn man das Regelwerk, wie oben beschrieben, so einrichtet, dass es nur im Sinne des Lauf werkes oder nur im entgegengesetzten Sinne auf die Bewegung der Kohlen ein wirkt, wobei man allerdings den Kohlen durch das Laufwerk eine Geschwindigkeit erteilen muss, die kleiner, bezw. grösser ist als die mittlere normale Abbrandgeschwin digkeit.
Besonders einfach wird die Aus- fiihrung, wenn man, wie ebenfalls oben be schrieben ist, die durch das Laufwerk erteilte Nachschubgeschwindigkeit etwas grösser als die mittlere normale Abbrandge schwindigkeit macht, und wenn man dabei die Regelwerksgeschwindigkeit gleich der negativen Laufwerksgeschwindigkeit macht. Eine solche Lampe arbeitet dann in der Weise, dass das Laufwerk die Kohlen mit einer Geschwindigkeit vorschiebt, die etwas grösser ist als die Abbrandgeschwindigkeit, und dass es von Zeit zu Zeit durch das Re gelwerk arretiert wird.