CH718945A2 - Verfahren zum Erzeugen eines computerbasierten Bauteilmodells. - Google Patents

Verfahren zum Erzeugen eines computerbasierten Bauteilmodells. Download PDF

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CH718945A2
CH718945A2 CH70239/21A CH0702392021A CH718945A2 CH 718945 A2 CH718945 A2 CH 718945A2 CH 70239/21 A CH70239/21 A CH 70239/21A CH 0702392021 A CH0702392021 A CH 0702392021A CH 718945 A2 CH718945 A2 CH 718945A2
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Tartakovski Alexander
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Autoform Eng Gmbh
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Abstract

In einem computergestützten Verfahren zur Konstruktion eines computerbasierten Bauteilmodells eines Umformteils, im Folgenden modifiziertes Bauteilmodell (4) genannt, wird von einem Ausgangs-Bauteilmodell ausgegangen, Das Ausgangs-Bauteilmodell repräsentiert die geometrische Form des Umformteils durch eine Mehrzahl von Bauteilflächen (31, 32), und repräsentiert auch eines oder mehrere Löcher des Umformteils. Das eine oder die mehreren repräsentierten Löcher sind jeweils durch mindestens zwei Bauteilflächen (31, 32) berandet. Dabei repräsentiert für mindestens ein Loch das modifizierte Bauteilmodell das Umformteil ohne das Loch und wird das modifizierte Bauteilmodell gebildet, indem für das Loch • Ergänzungsflächen bestimmt werden, welche jeweils eine Fortsetzung einer der Bauteilflächen (31, 32) bilden; und • Ergänzungsflächen zu Füllflächen (71, 72) zusammengeführt werden, wobei die Füllflächen (71, 72) Teil des modifizierten Bauteilmodells sind und dadurch eine Form des Bauteils im Bereich des Lochs bei gefülltem Loch repräsentieren.

Description

[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der computergestützten Konstruktion von Bauteilen und/oder Werkzeugen für die Umformtechnik. Sie bezieht sich auf ein computergestütztes Verfahren zum Erzeugen eines computerbasierten Bauteilmodells und ein entsprechendes Datenverarbeitungssystem, Computerprogramm und einen Datenträger gemäss dem Oberbegriff der entsprechenden unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Das Umformen ist ein Fertigungsverfahren, bei welchem Rohteile aus plastischen Werkstoffen, z.B. Metallbleche in eine andere Form gebracht werden ohne dabei Material von den Rohteilen zu entfernen oder hinzuzufügen. Typischerweise wird beim Herstellen eines Teiles dieses zunächst in einem ersten Schritt durch Tiefziehen in einer Umformpresse aus einem Blech geformt. Dazu werden Werkzeuge wie Stempel und Matrizen verwendet, welche der Form des zu formenden Teiles entsprechen. Anschliessend wird es in weiteren Schritten z.B. beschnitten und/oder es werden Löcher ausgeschnitten und Flansche geformt. Bis zu dem Schritt, in welchem Löcher ausgeschnitten werden, entspricht die Form der Werkzeuge derjenigen des Teiles ohne die Löcher.
[0003] In einem Entwurfsprozess zum Herstellen der Werkzeuge wird in der Regel von einem CAD-Modell des fertigen Bauteils ausgegangen. Dieses CAD-Modell weist also auch die Löcher des fertigen Bauteils auf. Um die Werkzeuge für die Schritte zu entwerfen, in denen die Löcher noch nicht ausgeschnitten sind, wird aber die Geometrie der Werkzeuge entsprechend der Geometrie des Bauteils ohne Löcher benötigt. Diese Werkzeuge sind typischerweise Ziehwerkzeuge zu Tiefziehschritten.
[0004] Es muss also ausgehend vom CAD-Modell des fertigen Bauteils - im Folgenden Ausgangs-Bauteilmodell genannt - ein modifiziertes Bauteilmodell ermittelt werden, in welchem Löcher des Ausgangs-Bauteilmodells gefüllt sind.
[0005] Grundsätzlich ist es möglich, dies manuell oder automatisiert durchzuführen, wobei Algorithmen zur automatischen Durchführung bekannt sind. Jedoch liefern die automatisierten Verfahren nicht immer eine gute Qualität, sowohl bezüglich der Form von Füllflächen als auch der Übergänge zu Füllflächen.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein computergestütztes Verfahren zur Konstruktion eines computerbasierten Bauteilmodells eines Umformteils der eingangs genannten Art zu schaffen, sowie ein entsprechendes Datenverarbeitungssystem, ein Computerprogramm und einen Datenträger, welche die oben genannten Nachteile beheben. Insbesondere sollen sie, im Durchschnitt über eine Mehrzahl von Löchern hinweg, die Qualität von Füllflächen eines modifizierten Bauteilmodells verbessern.
[0007] Diese Aufgabe lösen ein computergestütztes Verfahren zur Konstruktion eines computerbasierten Bauteilmodells eines Umformteils, ein Datenverarbeitungssystem, ein Computerprogramm und ein Datenträger mit den Merkmalen der entsprechenden unabhängigen Patentansprüche.
[0008] In dem computergestützten Verfahren zur Konstruktion eines computerbasierten Bauteilmodells eines Umformteils, im Folgenden modifiziertes Bauteilmodell genannt, wird also von einem Ausgangs-Bauteilmodell ausgegangen, wobei das Ausgangs-Bauteilmodell die geometrische Form des Umformteils durch eine Mehrzahl von Bauteilflächen repräsentiert, und dabei eines oder mehrere Löcher des Umformteils repräsentiert, und das eine oder die mehreren repräsentierten Löcher jeweils durch mindestens zwei Bauteilflächen berandet sind.
[0009] Dabei repräsentiert für mindestens ein Loch von dem einen oder den mehreren Löchern das modifizierte Bauteilmodell das Umformteil ohne das Loch, und wird das modifizierte Bauteilmodell gebildet, indem für das Loch • Ergänzungsflächen bestimmt werden, welche jeweils eine Fortsetzung einer der Bauteilflächen bilden; und • Ergänzungsflächen zu Füllflächen zusammengeführt werden, wobei die Füllflächen Teil des modifizierten Bauteilmodells sind und dadurch eine Form des Bauteils im Bereich des Lochs bei gefülltem Loch repräsentieren.
[0010] Indem das modifizierte Bauteilmodell die Füllflächen enthält, kann es zur Auslegung von Werkzeugen zum Formen einer ersten Stufe des Umformteiles verwendet werden, beispielsweise durch Tiefziehen. In dieser ersten Stufe weist das Umformteil noch keine Löcher auf. Anschliessend können mit weiteren Werkzeugen das eine oder die mehreren Löcher ausgeschnitten werden.
[0011] In Ausführungsformen werden in einem weiteren Schritt anhand des modifizierten Bauteilmodells Werkzeuge zur Herstellung des Umformteils gefertigt. In weiteren Schritten können mit diesen Werkzeugen Umformteile entsprechend dem modifizierten Bauteilmodell geformt werden.
[0012] In Ausführungsformen werden eine oder mehr Ergänzungsflächen bestimmt durch Auslesen von gespeicherten Originalflächendaten, die Originalflächen im Bereich des Lochs repräsentieren, aus welchen im Verlauf eines computergestützten Entwurfsprozesses zur Bildung des Ausgangs-Bauteilmodells das Loch ausgeschnitten wurde.
[0013] Damit ist es möglich, bereits vorhandene Informationen über eine voraussichtlich sinnvolle Form des Bauteils im Bereich des Lochs wieder zu verwerten. Dies ist möglich, wenn das Ausgangs-Bauteilmodell Informationen über den Prozess seiner Konstruktion aufweist.
[0014] In Ausführungsformen werden eine oder mehr Ergänzungsflächen bestimmt durch Erweitern der mindestens zwei Bauteilflächen, die das Loch beranden, um erweiterte Bauteilflächen, welche jeweils durch eine „untrim“-Operation einer Bauteilfläche gebildet werden und/oder durch eine tangentenstetige und krümmungsstetige Extrapolation einer Bauteilfläche gebildet werden.
[0015] Damit ist es möglich, auch ohne Informationen über den Prozess der Konstruktion des Ausgangs-Bauteilmodell eine Füllfläche zu bestimmen. Dabei können für das gleiche Loch einzelne Bauteilflächen aus Originalflächendaten gebildet werden, und andere Bauteilflächen durch eine „untrim“-Operation oder eine Extrapolation.
[0016] In Ausführungsformen werden erweiterte Bauteilflächen zu einer bestimmten Bauteilfläche nur dann bestimmt, wenn keine entsprechenden Originalflächendaten zur Erweiterung dieser Bauteilfläche vorliegen.
[0017] In Ausführungsformen geschieht das Zusammenführen der Ergänzungsflächen zu den Füllflächen indem • die Ergänzungsflächen miteinander geschnitten werden, wodurch Schnittlinien gebildet werden; • falls Übergänge zwischen Ergänzungsflächen an den Schnittlinien nicht stetig verlaufen, die Ergänzungsflächen an den Übergängen geglättet werden und die Füllflächen aus den derart geglätteten Ergänzungsflächen gebildet werden; • falls Ergänzungsflächen einander nicht schneiden, Interpolationsflächen zwischen den Ergänzungsflächen bestimmt werden, und die Füllflächen aus den Ergänzungsflächen und den Interpolationsflächen gebildet werden.
[0018] Damit ist es möglich, auch bei unvollständigen und nicht zueinander passenden Ergänzungsflächen durchgehende und stetig verlaufende Füllflächen zu bestimmen.
[0019] Zusammengefasst werden also soweit möglich bestehende Informationen in Form von Originalflächen genutzt, welche in der Regel eine gute Qualität aufweisen, dann werden, wenn nötig, mit geringem Rechenaufwand bestimmbare, erweiterte Bauteilflächen genutzt, und erst wenn diese nicht zu einem Ergebnis führen, werden aufwändigere Interpolationsmethoden eingesetzt und wird in Kauf genommen, dass die resultierende Füllflächen eine geringere Qualität bezüglich ihrer Form und/oder ihrer Anbindung an die Bauteilflächen aufweisen können.
[0020] Ein Datenverarbeitungssystem zur Konstruktion eines computerbasierten Bauteilmodells eines Umformteils weist Speichermittel mit darin gespeicherten Computerprogrammcodemitteln auf, welche ein Computerprogramm beschreiben, und Datenverarbeitungsmittel zur Ausführung des Computerprogramms, wobei die Ausführung des Computerprogramms zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung führt.
[0021] Das Computerprogramm zur Konstruktion eines computerbasierten Bauteilmodells eines Umformteils gemäss der Erfindung ist in einen internen Speicher einer digitalen Datenverarbeitungseinheit ladbar und weist Computerprogrammcodemittel auf, welche, wenn sie in einer digitalen Datenverarbeitungseinheit ausgeführt werden, diese zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens bringen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist ein Computerprogrammprodukt einen Datenträger, respektive ein computerlesbares Medium auf, auf welchem die Computerprogrammcodemittel gespeichert sind.
[0022] Weitere bevorzugte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor. Dabei sind Merkmale der Verfahrensansprüche sinngemäss mit den Ansprüchen anderer Kategorien kombinierbar.
[0023] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen, welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen jeweils schematisch: Figur 1 ein Ausgangs-Bauteilmodell; Figur 2 ein Detail eines Ausgangs-Bauteilmodells mit einem Loch, welches durch zwei Bauteilflächen berandet ist; Figur 3 ein Detail eines Ausgangs-Bauteilmodells mit einem Loch, welches durch mehrere Bauteilflächen berandet ist; Figur 4 ein Original-Bauteilmodell; Figur 5 ein Ausgangs-Bauteilmodell; Figur 6 ein Ausgangs-Bauteilmodell erweitert um Ergänzungsflächen gebildet aus Original-Bauteilflächen; Figur 7-8 ein Ausgangs-Bauteilmodell erweitert um Ergänzungsflächen gebildet aus erweiterten Bauteilflächen; Figur 9 ein modifiziertes Bauteilmodell gebildet durch Zusammenführen der Ergänzungsflächen.
[0024] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche oder gleich geartete Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0025] Figur 1zeigt eine Ansicht eines computerbasierten Modells 3 eines beispielhaften Umformteils. Es wurde typischerweise in einem computerbasierten Entwurfsprozess durch einen Bauteilkonstrukteur erstellt. Das dargestellte Modell 3 entspricht einem Teil einer Autokarosserie und weist mehrere Löcher 2 auf. Es ist der Ausgangspunkt für die nachfolgend beschriebenen Schritte und wird daher im Folgenden auch als Ausgangs-Bauteilmodell 3 bezeichnet. Um ein Werkzeug für eine Tiefziehstufe zu entwerfen, in welchem das Umformteil vorerst noch ohne die Löcher 2 geformt wird, sollen die Löcher 2 gefüllt werden.
[0026] Anstelle eines generischen Füllverfahrens, welches zu einem beliebigen Loch eine Füllfläche generiert, die aber nicht immer eine gute Qualität aufweist, wird eine kombinierte Strategie angewandt.
[0027] Im einfachsten Fall ist das Loch von nur einer einzigen Fläche berandet. Dann kann diese Fläche durch Umkehrung einer „trim“-Funktion, auch als „untrim“-Funktion bekannt, direkt zum Füllen verwendet werden. Dies ist trivial und ist nicht Teil der vorliegenden Erfindung. Die „untrim“-Funktion ist im Bereich von CAD und CAE (Computer Aided Design respektive Computer Aided Engineering) allgemein bekannt und in gängigen CAD/CAE Softwarepaketen implementiert.
[0028] Falls das Loch von zwei oder mehr Flächen berandet ist, führt ein automatisierter computerbasierter Prozess die folgenden Schritte durch: • falls vorhanden, werden Originalflächen 51, 52 verwendet, die aus dem Entwurfsprozess des Ausgangs-Bauteilmodells 3 stammen; und/oder • es werden Bauteilflächen, welche das Loch 2 beranden, erweitert;und solche Originalflächen 51, 52 und/oder solche erweiterten Bauteilflächen 61, 62, zusammenfassend als Ergänzungsflächen 41, 42 bezeichnet, werden zu Füllflächen 71, 72 zusammengeführt.
[0029] Originalflächen 51, 52 entstehen dadurch, dass in den meisten Fällen der Bauteilkonstrukteur im Entwurfsprozess das Bauteil zunächst ohne Löcher konstruiert und die Löcher dann später herausschneidet, da dies eine einfachere Arbeitsweise ist als mehrere Einzelflächen um das Loch herum zu konstruieren und zusammenzusetzen. Die derart aus dem Modell erzeugten Flächen sind eine gute Basis für das später erforderliche Füllen der Löcher. Diese Originalflächen 51, 52 liegen vor, wenn das Ausgangs-Bauteilmodell Informationen über den Prozess seiner Konstruktion aufweist. Dies ist beispielsweise bei CATIA-Modellen der Fall.
[0030] Figur 2zeigt ein Detail eines Ausgangs-Bauteilmodells 3 mit einem Loch 2, welches durch zwei Bauteilflächen 31, 32 berandet ist.Figur 2azeigt einen Ausschnitt der Ansicht von Figur 2. Die beiden Bauteilflächen 31, 32 sind durch jeweilige Originalflächen 51, 52 ergänzt. Die Originalflächen 51, 52 treffen sich in einer Schnittlinie 9. Diese Schnittlinie 9 ist eine Fortsetzung einer Schnittlinie zwischen den beiden Bauteilflächen 31, 32. Damit bildet die Schnittlinie 9 - vorausgesetzt das Originalmodell wurde fachgerecht konstruiert - ohne weitere Anpassungen einen stetigen Übergang zwischen den Originalflächen 51, 52. Damit können die gesuchten Füllflächen 71, 72 gleich den Originalflächen 51, 52 gesetzt werden.
[0031] Durch das Herausschneiden der Löcher gehen aber häufig auch Informationen verloren: je nach Grösse und Komplexität der Konstruktion können Flächen völlig verschwinden, oder aufgespalten oder verkleinert werden. Auch passiert es häufig, dass bei der Weitergabe des Ausgangs-Bauteilmodells an die Planung der Fertigung, insbesondere der Werkzeuge, Informationen der Originalflächen verloren gehen oder sogar bewusst gelöscht werden.
[0032] Figur 3zeigt beispielhaft für eine solche Ausgangsituation ein Detail eines Ausgangs-Bauteilmodells 3 mit einem Loch 2, welches durch mehrere Bauteilflächen 31, 32, 33, 34 berandet ist.
[0033] Die weiteren Schritte werden anhand von vereinfachten zweidimensionalen Darstellungen erläutert:Figur 4zeigt ein Original-Bauteilmodell 5 mit Originalflächen 51, 52.Figur 5zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines daraus gebildeten Ausgangs-Bauteilmodells 3 mit einem Loch 2, welches durch zwei Bauteilflächen 31, 32 berandet ist.Figur 6zeigt das Ausgangs-Bauteilmodell 3 erweitert um Ergänzungsflächen 41, 42 gebildet aus Original-Bauteilflächen 51, 52. Die Ergänzungsflächen 41, 42 schneiden sich entlang einer Schnittlinie 9. Ein Übergang zwischen den Ergänzungs flächen 41, 42 an der Schnittlinie 9 ist stetig.
[0034] Sind keine Informationen über Original-Bauteilflächen 51, 52 verfügbar, so werden erweiterte Bauteilflächen 61, 62 gebildet. Dies kann durch Funktionen realisiert werden, wie sie in CAD/CAE-Softwarepaketen bekannt sind und z.B. als „untrim“-Funktion bezeichnet werden (so in CATIA®, SolidWorks®, Autoform-Die Designer®). Die „untrim“-Funktion erweitert eine Fläche in Richtung ihrer bereits vorhandenen Konturen. Allgemein formuliert kann eine erweiterte Bauteilfläche gebildet werden indem die Bauteilfläche tangentenstetig und krümmungsstetig extrapoliert wird.
[0035] Figur 7zeigt das Ausgangs-Bauteilmodell 3 erweitert um Ergänzungsflächen 41, 42 gebildet aus erweiterten Bauteilflächen 61, 62.
[0036] Ein Übergang zwischen den Ergänzungsflächen 41, 42 an der Schnittlinie 9 ist nicht stetig.
[0037] Um die Ergänzungsflächen 41, 42 zu Füllflächen 71, 72 zusammenzuführen werden sie miteinander geschnitten, wodurch Schnittlinien 9 entstehen. Insbesondere wenn die Ergänzungsflächen aus Originalflächen bestehen, wie in denFiguren 2aund6gezeigt, kann es sein, dass sie an den Schnittlinien 9 stetig ineinander übergehen, insbesondere tangentenstetig und krümmungsstetig. Falls dies nicht der Fall ist, wie in derFigur 7gezeigt, wird der Übergang zwischen den betroffenen Flächen an ihrer Schnittlinie geglättet.
[0038] In komplexen Fällen kann geschehen, dass sich einzelne Ergänzungsflächen gar nicht schneiden.Figur 8zeigt das Ausgangs-Bauteilmodell 3 erweitert um Ergänzungsflächen 41, 42 gebildet aus erweiterten Bauteilflächen 61, 62. Die Ergänzungsflächen 41, 42 schneiden sich nicht. In solchen Fällen kann zwischen den Ergänzungsflächen interpoliert werden. Entsprechende Interpolationsflächen knüpfen an bestehende Flächen und erfüllen dabei ein Optimierungskriterium. Auch dazu sind Algorithmen bekannt und in CAD/CAE-Softwarepaketen als Standardfunktionen implementiert (Fill Hole oder Fill Surface). Diese sind aber, wie eingangs erwähnt, mit einem hohen Rechenaufwand verbunden und/oder führen nicht immer zu Ergebnissen guter Qualität.
[0039] Figur 9zeigt ein modifiziertes Bauteilmodell 4 gebildet durch Zusammenführen der Ergänzungsflächen 41, 42 zu Füllflächen 71, 72. Wenn nötig, • werden dabei Ergänzungsflächen 41, 42 geglättet, wenn ein Übergang zwischen den Ergänzungsflächen 41, 42 unstetig ist, und/oder • es wird zwischen Ergänzungsflächen 41, 42 interpoliert, wenn sie sich nicht schneiden.
[0040] Soweit möglich werden also bestehende Informationen in Form von Originalflächen genutzt, dann werden, wenn nötig, weniger aufwändig zu bestimmende erweiterte Bauteilflächen genutzt, und erst wenn diese nicht zu einem Ergebnis führen, werden die aufwändigen Interpolationsmethoden eingesetzt.

Claims (8)

1. Computergestütztes Verfahren zur Konstruktion eines computerbasierten Bauteilmodells eines Umformteils, im Folgenden modifiziertes Bauteilmodell (4) genannt, ausgehend von einem Ausgangs-Bauteilmodell (3), wobei das Ausgangs-Bauteilmodell (3) die geometrische Form des Umformteils durch eine Mehrzahl von Bauteilflächen (31, 32, 33, 34) repräsentiert, und dabei eines oder mehrere Löcher (2) des Umformteils repräsentiert, und das eine oder die mehreren repräsentierten Löcher jeweils durch mindestens zwei Bauteilflächen (31, 32, 33, 34) berandet sind, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens ein Loch (2) von dem einen oder den mehreren Löchern (2) das modifizierte Bauteilmodell das Umformteil ohne das Loch (2) repräsentiert, und das modifizierte Bauteilmodell gebildet wird, indem für das Loch (2) • Ergänzungsflächen (41, 42) bestimmt werden, welche jeweils eine Fortsetzung einer der Bauteilflächen (31, 32, 33, 34) bilden; • Ergänzungsflächen (41, 42) zu Füllflächen (71, 72) zusammengeführt werden, wobei die Füllflächen (71, 72) Teil des modifizierten Bauteilmodells sind und dadurch eine Form des Bauteils im Bereich des Lochs (2) bei gefülltem Loch repräsentieren.
2. Computergestütztes Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei eine oder mehr Ergänzungsflächen (41, 42) bestimmt werden durch Auslesen von gespeicherten Originalflächendaten, die Originalflächen (51, 52) im Bereich des Lochs (2) repräsentieren, aus welchen im Verlauf eines computergestützten Entwurfsprozesses zur Bildung des Ausgangs-Bauteilmodells (3) das Loch (2) ausgeschnitten wurde.
3. Computergestütztes Verfahren gemäss Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei eine oder mehr Ergänzungsflächen (41, 42) bestimmt werden durch Erweitern der mindestens zwei Bauteilflächen (31, 32, 33, 34), die das Loch beranden, um erweiterte Bauteilflächen (61, 62), welche jeweils • durch eine „untrim“-Operation einer Bauteilfläche (31, 32, 33, 34) gebildet werden; und/oder • durch eine tangentenstetige und krümmungsstetige Extrapolation einer Bauteilfläche (31, 32, 33, 34) gebildet werden.
4. Computergestütztes Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine erweiterte Bauteilfläche (61, 62) zur Fortsetzung einer der Bauteilflächen (31, 32, 33, 34) nur dann bestimmt wird, wenn keine entsprechende Originalfläche (51, 52) zu dieser Bauteilfläche (31, 32, 33, 34) vorliegt.
5. Computergestütztes Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Zusammenführen der Ergänzungsflächen (41, 42) zu den Füllflächen (71, 72), geschieht, indem • die Ergänzungsflächen (41, 42) miteinander geschnitten werden, wodurch Schnittlinien (9) gebildet werden; • falls Übergänge zwischen Ergänzungsflächen (41, 42) an den Schnittlinien (9) nicht stetig verlaufen, die Ergänzungsflächen (41, 42) an den Übergängengeglättetwerden und die Füllflächen (71, 72) aus den derart geglätteten Ergänzungsflächen (41, 42) gebildet werden; • falls Ergänzungsflächen (41, 42) einander nicht schneiden,Interpolationsflüchenzwischen den Ergänzungsflächen (41, 42) bestimmt werden, und die Füllflächen (71, 72) aus den Ergänzungsflächen (41, 42) und den Interpolationsflächen gebildet werden.
6. Datenverarbeitungssystem zur Konstruktion eines computerbasierten Bauteilmodells eines Umformteils wobei das Datenverarbeitungssystem Mittel aufweist zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5.
7. Computerprogramm zur Konstruktion eines computerbasierten Bauteilmodells eines Umformteils, welches auf einer Datenverarbeitungseinheit ladbar und ausführbar ist, und welches bei der Ausführung das Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 ausführt.
8. Datenträger, enthaltend ein Computerprogramm gemäss Anspruch 7.
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