CH709820A2 - Justiereinrichtung an einer Antriebsvorrichtung für eine Markise oder Store. - Google Patents

Abstract

Eine Walze (1) zum Auf- und Abwickeln der Markise oder Store ist durch eine Vierkantwelle (5) antreibbar. Zur feinen Verstellung der relativen Drehlage der Walze (1) bezüglich der Welle (5) trägt die Welle (5) einen verzahnten Kupplungszapfen (8) und mit der Walze ist ein verzahnter Getriebezapfen (2) verbunden. Die Welle (5) ist axial von einer Kupplungsposition in eine Freigabeposition verschiebbar, in welcher die relative Drehlage veränderbar ist.

Description

[0001] Die Erfindung betrifft eine Justiereinrichtung an einer Antriebsvorrichtung für eine Markise oder Storegemäss Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Um Markisen oder Storen, die auf eine Walze aufgewickelt werden, jeweils gleichbleibend bis auf ein ganz bestimmtes unteres Niveau herabzulassen, ist es bei Verwendung mechanischer Antriebe bekannt, einen Endanschlag vorzusehen, zum Beispiel in einem Getriebe, das mit einer die Walze antreibenden Welle verbunden ist. Dabei ist es auch bekannt, die Welle zur sicheren Übertragung eines Drehmoments auf die Walze auf mindestens einem Teil ihrer Länge als Vierkantwelle oder Sechskantwelle auszubilden. Im weiteren Text wird der Einfachheit halber nur «Vierkantwelle» verwendet stellvertretend für «Vier- oder Sechskantwelle».

[0003] Zur Verstellung der Drehlage der Walze bezüglich der Welle könnte man nun die Vierkantwelle ausser Eingriff mit einem entsprechenden Bereich der Walze bringen, die Drehlage der Walze verändern und die Vierkantwelle wieder einrücken. Dies ist aber einerseits aus Platzgründen ungünstig, weil üblicherweise das Getriebe unzugänglich in der Laibung einer Gebäudeöffnung wie eines Fensters oder einer Türe eingebaut ist und zwischen der Walze und der Laibung wenig Raum bleibt. Andererseits ist der Bereich der Winkelverstellung bei einer Vierkantwelle zu grob. Beispielsweise wäre die lineare Lage einer Markise oder Store bei einem Durchmesser der Walze von 80 mm und der Verwendung einer Vierkantwelle nur in Schritten von mindestens 62 mm veränderbar, würde man die Vierkantwelle ausser Eingriff bringen und die Walze von Hand drehen. Durch die Verwendung einer Polygonwelle mit mehr als vier Kanten würden zwar die Einstellschritte verkleinert, jedoch die Herstellungskosten der Einrichtung wesentlich erhöht, ohne dass das angesprochene Platzproblem gelöst würde. Ausserdem besteht bei Polygonen höherer Ordnung die Gefahr, dass im Lauf des jahrelangen Gebrauchs Abnutzungserscheinungen an den Kanten der Polygonwellen auftreten, die dann zum Durchrutschen führen können.

[0004] Eine genaue Justierung ist insbesondere bei Gebäudefassaden wünschenswert, bei denen eine Vielzahl gleicher Storen oder Markisen vorhanden ist. Eine ungleichmässige Endlage führt zu einem mangelhaften ästhetischen Eindruck, abgesehen vom im Einzelfall verbleibenden Schlitz bei zu frühem Anschlag oder Faltenwurf, wenn der Anschlag des Getriebes zu spät greift.

[0005] Ein weiterer Nachteil der bekannten Lösungen besteht darin, dass die Justierung genau einmal, nämlich beim Einbau, vorgenommen werden kann. Da das Getriebe dann in einer Ausnehmung der Laibung unzugänglich angeordnet ist, ist ohne grossen Aufwand ein Lösen der Kupplung zwischen Polygonwelle und Walze nicht mehr möglich. Eine derartige Justierung ist jedoch oft nötig, wenn das Storen- oder Markisentuch durch Wind und Wetter angegriffen ist.

[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Justiereinrichtung vorzuschlagen, mit der auch bei beschränkten seitlichen Platzverhältnissen eine Verstellung der relativen Drehlage zwischen der Welle und der Walze in kleineren Schritten möglich ist, als dies durch Aus- und Einrücken einer Polygonwelle, insbesondere Vierkantwelle, der Fall wäre.

[0007] Eine derartige Justiereinrichtung ist im Anspruch 1 angegeben. Die weiteren Ansprüche geben bevorzugte Ausführungsformen an.

[0008] Die erfindungsgemässe Lösung hat insbesondere den Vorteil, dass die Walze mit einer einfachen und verhältnismässig kurzen Axialbewegung der Welle ausgekuppelt und durch eine Axialbewegung in der Gegenrichtung wieder eingekuppelt werden kann, wobei die relative Drehlage zwischen der Walze und der Welle entsprechend der Anzahl der Zähne der Verzahnungen in kleinen Schritten festgelegt werden kann.

[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die angefügten Zeichnungen beispielsweise näher beschrieben. Es zeigt: <tb>Fig. 1<SEP>einen Längsschnitt durch eine Justiereinrichtung in eingekuppelter Position; <tb>Fig. 2<SEP>die Justiereinrichtung nach Fig. 1 in ausgekuppelter Position und <tb>Fig. 3<SEP>eine Draufsicht auf einen Klemmring zur Sicherung der Justiereinrichtung in der eingekuppelten Position.

[0010] Die Fig. 1 und 2 zeigen in einem Längsschnitt einen Endbereich einer Walze 1, die zum Auf- und Abwickeln eines textilen Flächengebildes wie eines Markisen- oder Storentuchs bestimmt ist. Die Walze 1 ist mittels einer Welle 5 drehbar, die auf einem Teil ihrer Länge als Vierkantwelle ausgebildet ist. Ein Getriebe 6 ist mit dem als Vierkantwelle ausgebildeten Teil der Welle 5 drehfest verbunden und kann seinerseits durch einen Kurbeltrieb oder einen Motor antreibbar sein. Ausserdem kann das Getriebe 6 mit einem den Hub der Markise oder Store begrenzenden Anschlag ausgestattet sein. Ein mit einem Lager ausgestatteter Seitendeckel 7 ist zum Einbau in der Laibung eines Fensters oder einer Türe bestimmt. Am Ende der Walze 1 ist ein mit dieser drehfest verbundener Getriebezapfen 2 angeordnet, der eine Bohrung aufweist, die auf einem Teil ihrer Länge mit einer Innenverzahnung 3 versehen ist. Eine Walzeneinlage 4 trägt und führt das in die Walze 1 hinein ragende freie Ende der Welle 5. In Fig. 1 etwa in der Mitte der Welle 5 sitzt ein Kupplungszapfen 8 auf der Welle 5, der durch einen Innenvierkant drehfest mit der Welle 5 verbunden ist und durch zwei Sicherungsscheiben 9 in axialer Richtung auf der Welle 5 fixiert ist. Aussen trägt der Kupplungszapfen 8 eine Verzahnung, die in der Darstellung nach Fig. 1 mit der Innenverzahnung des Getriebezapfens 2 in Eingriff steht. In der in Fig. 1 dargestellten Lage ist die Welle 5 axial fixiert, so dass sie gegenüber der Walze 1 nicht axial bewegt werden kann. Dies wird einerseits durch eine in eine Ringnut der Welle 5 eingreifende Klemmsicherung 10 erreicht, die an der in der Fig. 1 linken Stirnseite des Getriebezapfens 2 anliegt. Fig. 3 zeigt diesen Klemmring in einer Draufsicht.

[0011] Für eine Feinverstellung der Drehlage der Walze 1 gegenüber dem Getriebe 6 wird zunächst die Klemmsicherung 10 radial von der Welle 5 abgezogen. Dann wird mit einem Hilfswerkzeug (nicht dargestellt), das vorzugsweise ein gabelförmiges Ende hat, in eine in der Welle 5 vorgesehene Einstellnut 11 eingegriffen und dann die Welle 5 in Richtung zur Walze 1 verschoben, bis die Verzahnungen des Getriebezapfens 2 und des Kupplungszapfens 8 ausser Eingriff gelangen. Diese Situation ist in Fig. 2 dargestellt. Dabei kann nun die Walze 1 von Hand um einen gewünschten Betrag gedreht werden. Anschliessend werden die genannten Verzahnungen wieder eingerückt, indem die Welle 5 mittels des Hilfswerkzeugs wieder in Richtung zum Getriebe 6 hin verschoben wird. Schliesslich wird die Klemmsicherung 10 wieder eingesetzt.

[0012] Für eine ausreichend feine Justierung ist die Verzahnung von Getriebezapfen und Kupplungszapfen mindestens 12-teilig. In der Praxis bewährt haben sich 36 Zähne, so dass die Anzahl der Zähne der Verzahnungen bevorzugt in den Bereichen 12 bis 64, 24 bis 48, 32 bis 40, oder Kombinationen daraus liegen können.

[0013] Aus der Funktionsbeschreibung des Ausführungsbeispiels geht auch hervor, dass die Justierung problemlos im eingebauten Zustand vorgenommen werden kann, z.B. wegen eines Wechsels des Tuchs. Ein Auskuppeln nach innen, d.h. durch eine Bewegung der Antriebswelle in die Walze hinein, bietet konstruktiv den Vorteil, dass ein Herausfallen aus der Walze und damit ein Abfallen des Getriebes vermieden wird.

[0014] Aus der vorangehenden Beschreibung sind dem Fachmann Veränderungen und Weiterentwicklungen zugänglich, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, der durch die Ansprüche definiert wird.

[0015] Denkbar ist beispielsweise, anstelle eines textilen Flächengebildes (Markisentuch, Storentuch) eine anderes, flexibles und damit aufwickelbares Flächengebilde zu verwenden, wie z.B. eine Folie, oder ein Rolladen, d.h. ein Gebilde aus beweglich miteinander verbundenen, für sich steifen Elementen, insbesondere leistenförmigen Teilen oder Lamellen.

Bezugszeichenliste

[0016] <tb>1<SEP>Walze <tb>2<SEP>Getriebezapfen <tb>3<SEP>Innenverzahnung <tb>4<SEP>Walzeneinlage <tb>5<SEP>Welle <tb>6<SEP>Getriebe <tb>7<SEP>Seitendeckel <tb>8<SEP>Kupplungszapfen <tb>9<SEP>Sicherungsscheibe <tb>10<SEP>Klemmsicherung <tb>11<SEP>Einstellnut

Claims (9)

1. Justiereinrichtung an einer Antriebsvorrichtung für eine Markise oder Store mit einer Walze (1) zum Auf- und Abwickeln der Markise oder Store und einer Welle (5) zum Antreiben der Walze (1), wobei die Welle (5) auf mindestens einem Teil ihrer Länge als Polygonwelle ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein eine Verzahnung enthaltender Kupplungszapfen (8) axial unverschiebbar und drehfest auf der Welle (5) angeordnet ist, dass ein eine Verzahnung enthaltender Getriebezapfen (2) axial unverschiebbar und drehfest mit der Walze (1) verbunden ist und dass die Welle (5) von einer Kupplungsposition, in der die Verzahnung des Kupplungszapfens (8) mit der Verzahnung des Getriebezapfens (2) im Eingriff steht, durch eine Axialbewegung in eine Freigabeposition verschiebbar ist, in der die genannten Verzahnungen nicht miteinander im Eingriff stehen.

2. Justiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polygonwelle eine Vierkantwelle ist.

3. Justiereinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Sicherungsmittel (10) vorhanden sind, mit denen die Welle (5) in der Kupplungsposition axial festlegbar ist.

4. Justiereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsmittel als Klemmring (10) ausgebildet sind, der vorzugsweise in eine Ringnut der Welle (5) eingreift.

5. Justiereinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Welle Einstellmittel (11) zur axialen Verschiebung der Welle (5) vorhanden sind.

6. Justiereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellmittel als Ringnut (11) in der Welle (5) für den Eingriff eines Hilfswerkzeugs ausgebildet sind.

7. Justiereinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnung des Kupplungszapfens (8) als Aussenverzahnung an dessen Umfang und die Verzahnung des Getriebezapfens (2) als Innenverzahnung in einer Bohrung ausgebildet ist.

8. Justiereinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnungen mindestens zwölf Zähne aufweisen.

9. Justiereinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (5) zur Walze (1) hin verschiebbar gelagert ist, so dass der Kupplungszapfen (8) aus dem Getriebezapfen (2) herausschiebbar ist.