CH705887A2 - Auslaufarmatur. - Google Patents

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CH705887A2
CH705887A2 CH19722011A CH19722011A CH705887A2 CH 705887 A2 CH705887 A2 CH 705887A2 CH 19722011 A CH19722011 A CH 19722011A CH 19722011 A CH19722011 A CH 19722011A CH 705887 A2 CH705887 A2 CH 705887A2
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conduit
discharge opening
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CH19722011A
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Andreas Naef
Peter Roethlisberger
Marcel Strub
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Nussbaum & Co Ag R
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Abstract

Eine frostsichere Auslaufarmatur (1) umfasst einen im Bereich eines vorderen Endes der Auslaufarmatur (1) angeordneten Absperrmechanismus (60), einen Ventilsitz (62a) und einen damit zusammenwirkenden Ventilteller (61), wobei der Absperrmechanismus (62) im eingebauten Zustand der Auslaufarmatur (1) in einem frostsicheren Bereich der Aussenwand oder in einem frostsicheren Bereich auf der Innenseite der Aussenwand zu liegen kommt. Weiter umfasst die frostsichere Auslaufarmatur (1) ein an einem dem vorderen Ende in einer Längsrichtung gegenüberliegenden hinteren Ende der Auslaufarmatur (1) angeordnetes Armaturengehäuse (10) mit einer ersten Entleeröffnung (30) und einem ersten Bedienungselement (71), sowie ein Leitungsrohr (50), welches in flüssigkeitsleitender Verbindung mit dem Absperrmechanismus (60) und dem Armaturengehäuse (10) steht. Weiter umfasst sie eine gerade Spindel (70) zum Bewegen eines Ventiltellers (61), welche im Leitungsrohr (50) verläuft und das erste Bedienungselement (71) mit dem Absperrmechanismus (60) koppelt. Das Armaturengehäuse (10) umfasst schliesslich ein Umstellventil (20) mit einem zweiten Bedienungselement (21) und einer zweiten Entleeröffnung (40), wobei durch Betätigen des Bedienungselements (21) selektiv ein Flüssigkeitsdurchlass zwischen dem Leitungsrohr (50) und der ersten Entleeröffnung (30) oder ein Flüssigkeitsdurchlass zwischen dem Leitungsrohr (50) und der zweiten Entleeröffnung (40) auswählbar ist.

Description

Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine frostsichere Auslaufarmatur, umfassend einen im Bereich eines vorderen Endes der Auslaufarmatur angeordneten Absperrmechanismus, umfassend einen Ventilsitz und einen damit zusammenwirkenden Ventilteller, wobei der Absperrmechanismus im eingebautem Zustand der Auslaufarmatur in einem frostsicheren Bereich der Aussenwand oder in einem frostsicheren Bereich auf der Innenseite der Aussenwand zu liegen kommt, ein an einem dem vorderen Ende in einer Längsrichtung gegenüberliegenden hinteren Ende der Auslaufarmatur angeordnetes Armaturengehäuse mit einer ersten Entleeröffnung und einem ersten Bedienungselement, ein Leitungsrohr, welches in flüssigkeitsleitender Verbindung mit dem Absperrmechanismus und dem Armaturengehäuse steht und eine gerade Spindel zum Bewegen eines Ventiltellers, wobei die Spindel im Leitungsrohr verläuft und das erste Bedienungselement mit dem Absperrmechanismus koppelt.
Stand der Technik
[0002] Im Aussenbereich von Gebäuden werden oft Wasserentnahmestellen benötigt, beispielsweise für die Bewässerung von Pflanzen, zum Speisen von Brunnen oder zum Bezug von Wasser für Reinigungszwecke. Es ist dabei üblich, eine Wasserleitung aus dem Innern des Gebäudes durch die Gebäudehülle hindurch nach aussen zu führen und dort, in der Regel in der Nähe der Gebäudewand, eine Regulier- und Absperrarmatur (Gartenventil) anzubringen.
[0003] In höheren Breiten, in welchen Frost auftreten kann, besteht die Gefahr, dass in der nach aussen führenden, exponierten Wasserleitung befindliches Wasser einfriert und durch die entsprechende Ausdehnung Schäden an der Leitung oder an der Armatur verursacht. Die Eisbildung kann gar ein Platzen der Leitung zur Folge haben. Nach aussen führende Wasserleitungen werden deshalb üblicherweise vor Beginn der kälteren Jahreszeit entleert und durch eine innerhalb des Gebäudes befindliche Armatur abgesperrt. Diese Absperrarmatur ist oft in der Nähe der Haupt-Wasserverteilung, beispielsweise im Keller des Gebäudes, angeordnet.
[0004] Es sind daher frostsichere Auslaufarmaturen entwickelt worden, bei welchen ein Entleeren vor Einbruch der kalten Jahreszeit entfällt und welche auch einen Wasserbezug in der kalten Jahreszeit ermöglichen. Eine derartige Gartenarmatur zeigt beispielsweise die EP 1 122 476 A2 (Kemper). Sie umfasst ein für das Gebäudeinnere vorgesehenes Geradsitzventil, in dem ein Ventilkegel zum Öffnen und Schliessen der Durchgangsöffnung eines Ventilsitzes mittels einer Zwischenspindel verstellbar geführt ist. Die Zwischenspindel ist in einem Auslaufgehäuse im Aussenbereich des Gebäudes gelagert, an ihrem äusseren Ende ist ein Drehgriff angeordnet. Ihr inneres Ende wirkt über eine Verbindungshülse mit dem Ventilkegel im Geradsitzventil zusammen. Zwischen dem Geradsitzventil und dem Auslaufgehäuse ist ein Zwischenrohr angeordnet.
[0005] Die EP 1 898 006 A2 (R. Nussbaum AG) zeigt eine Frostsichere Auslaufarmatur mit einer Baueinheit, die mit ihrem vorderen Ende in ein Rohr eingeschoben werden kann, welches die Aussenwand eines Gebäudes durchstösst. Die Baueinheit beinhaltet einen im Bereich des vorderen Endes angeordneten Absperrmechanismus, umfassend einen Ventilsitz und einen damit zusammenwirkenden Ventilteller; ein an einem dem vorderen Ende längs gegenüberliegenden hinteren Ende der Baueinheit angeordnetes Armaturengehäuse mit Entleeröffnung und Bedienungselement; ein Leitungsrohr, welches in flüssigkeitsleitender Verbindung mit dem Absperrmechanismus und der Entleeröffnung steht; eine Spindel zum Bewegen des Ventiltellers, wobei die Spindel im Leitungsrohr verläuft und das Bedienungselement mit dem Absperrmechanismus koppelt. Bei eingeschobener Baueinheit mündet das vordere Ende des Leitungsrohrs mit dem Absperrmechanismus in das die Aussenwand durchstossende Rohr. Die Länge des Leitungsrohrs und der Spindel sind derart gewählt, dass der Absperrmechanismus bei eingeschobener Baueinheit in einem frostsicheren Bereich der Aussenwand oder in einem frostsicheren Bereich auf der Innenseite der Aussenwand zu liegen kommt.
[0006] Die bekannten frostsicheren Auslaufarmaturen haben den Nachteil, dass sie nicht hinreichend flexibel einsetzbar und verwendbar sind.
Darstellung der Erfindung
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörende frostsichere Auslaufarmatur zu schaffen, welche variabel einsetzbar ist.
[0008] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der Erfindung umfasst das Armaturengehäuse ein Umstellventil mit einem zweiten Bedienungselement und eine zweite Entleeröffnung, wobei durch Betätigen des Bedienungselements selektiv ein Flüssigkeitsdurchlass zwischen dem Leitungsrohr und der ersten Entleeröffnung oder ein Flüssigkeitsdurchlass zwischen dem Leitungsrohr und der zweiten Entleeröffnung auswählbar ist.
[0009] Durch die zwei Entleeröffnungen, welche über ein Umstellventil mit dem zweiten Bedienelement angewählt werden können, werden das Handling und die Ergonomie der frostsicheren Auslaufarmatur verbessert. Des Weiteren wird eine einfache und sichere Bedienung auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gewährleistet. Die erfindungsgemässe Auslaufarmatur hat den weiteren Vorteil, dass durch die beiden Entleeröffnungen ein variabler Einsatz ermöglicht wird. Zum Beispiel kann an einer ersten Entleeröffnung ein Schlauch für eine Bewässerung des Gartens, für die Reinigung von Geräten oder dergleichen angeschlossen werden, während die zweite Entleeröffnung im Wesentlichen als Wasserhahn eingesetzt ist und so für andere Zwecke zur Verfügung stehen kann. So kann in einem ersten Zustand über den Schlauch z. B. ein Rasensprenger gespiesen werden. Falls nun kurzfristig anderweitig Wasser benötigt wird, so kann der Verwender lediglich das Bedienelement betätigen, womit der Wasserfluss auf den Wasserhahn umgestellt wird. Nach Belieben kann danach das Umstellventil wiederum betätigt werden, so dass wieder der Rasensprenger gespiesen ist. Damit erübrigt sich für den Anwender das mühsame An- und Abkoppeln des Gartenschlauchs. Dem Fachmann ist klar, dass sich durch die erfindungsgemässe Auslaufarmatur auch weitere Vorteile in anderen anwendungsbezogenen Situationen ergeben können.
[0010] Vorzugsweise ist genau eine Entleeröffnung geeignet für den Anschluss eines Schlauches oder dergleichen ausgebildet und umfasst damit einen Adapter, wie zum Beispiel ein Innengewinde, einen Steckanschluss oder dergleichen. Eine der beiden Entleeröffnungen kann daher als bezüglich der Fliesseigenschaft optimierter Wasserauslass ausgebildet sein, welcher zum Beispiel besonders auf eine weitgehend laminare Strömung des Wassers ausgelegt und/oder ästhetisch ausgebildet ist. Alternativ können auch beide Entleeröffnungen mit einem Adapter für das Anschliessen von Wasserschläuchen oder dergleichen ausgebildet sein.
[0011] Bevorzugt umfasst das Umstellventil zwei Stellungen, wobei in einer ersten Stellung der erste Ventilsitz und in der zweiten Stellung der zweite Ventilsitz geschlossen ist. Es ist aber auch denkbar, dass das Umstellventil so beschaffen ist, dass in einer ersten Stellung ein Ventilsitz geschlossen ist und in der zweiten Stellung beide offen sind. Weiter kann das Umstellventil auch drei Stellungen umfassen, wobei in den ersten beiden Stellungen jeweils ein Ventilsitz geschlossen ist, während in einer dritten Stellung bei Ventilsitze offen sind.
[0012] Bevorzugt umfasst das Umstellventil eine Betätigungsstange, mit welcher ein Ventilteller von einem ersten Ventilsitz zu einem zweiten Ventilsitz bewegbar ist und wobei die Betätigungsstange mit einem Bedienelement in Wirkverbindung steht. Durch die Ausbildung des Umstellventils mit Ventilteller und Ventilsitzen wird ein konstruktiv besonders einfaches Umstellventil geschaffen, welches zudem auch bei regelmässiger Betätigung über einen grossen Zeitraum eine optimale Dichtwirkung gewährleistet.
[0013] In Varianten kann statt eines Ventiltellers mit einem Ventilsitz auch ein anderer Umstellmechanismus vorgesehen sein. So könnte zum Beispiel die Betätigungsstange zwei radiale Durchbohrungen umfassen, welche zueinander rechtwinklig orientiert sind. Das Armaturengehäuse umfasst dazu eine erste Bohrung zur drehbaren Lagerung der Betätigungsstange und zwei zur ersten Bohrung rechtwinklige Bohrungen, welche auf der einen Seite der ersten Bohrung als Entleeröffnungen ausgebildet sind. Auf der den Entleeröffnungen gegenüberliegenden Seite der Betätigungsstange umfasst das Armaturengehäuse einen Kanal, welcher so gross ausgebildet ist, dass er beide Durchbohrungen speisen kann. In einer ersten Drehstellung schafft die erste Durchbohrung einen Flüssigkeitsdurchlass zwischen dem Kanal und der ersten Entleeröffnung und in einer zweiten, gegenüber der ersten Drehstellung um 90° gedrehten Drehstellung schafft die zweite Durchbohrung einen Flüssigkeitsdurchlass zwischen dem Leitungsrohr und der zweiten Entleeröffnung. Dem Fachmann sind dazu auch weitere Möglichkeiten bekannt.
[0014] Vorzugsweise ist der Ventilteller radial an der Betätigungsstange gehalten. Dadurch kann ein durch die Betätigungsstange auf den Ventilteller übertragener Druck zum fluiddichten Verschliessen einer der Ventilsitze zugeordneten Öffnung verwendet werden. Insbesondere kann dadurch der Druck gleichmässig auf die Kontaktfläche zwischen Ventilteller und Ventilsitz übertragen werden. So kann eine gute Dichtwirkung erreicht werden. Vorzugsweise umfassen der Ventilteller und/oder die Ventilsitze Dichtungselemente. Diese können als umlaufende Formdichtungen, wie zum Beispiel als O-Ringe ausgebildet sein, welche vorzugsweise in Ringnuten ortsfest gehalten sind.
[0015] In Varianten kann statt eines radial an der Betätigungsstange gehaltenen Ventiltellers auch ein axial gehaltener Schieber vorgesehen sein.
[0016] Bevorzugt ist das Bedienelement als Druckknopf ausgebildet. Damit wird ein für den Anwender besonders einfach zu bedienendes Bedienelement geschaffen. Der Anwender kann damit schnell zwischen den beiden Entleeröffnungen der Auslaufarmatur umschalten.
[0017] In Varianten kann das Bedienelement auch als Drehgriff ausgebildet sein, wobei der Ventilteller über ein Spindelgetriebe axial betätigt wird. Weiter kann das Bedienelement auch als Hebel ausgebildet sein, an welchem die Betätigungsstange zum Drehpunkt des Hebels beabstandet angelenkt ist. Dem Fachmann sind dazu auch weitere Varianten bekannt.
[0018] Vorzugsweise kommuniziert eine dem ersten Ventilsitz zugeordnete Öffnung mit der ersten Entleeröffnung und verschliesst bei eingedrücktem Druckknopf der Ventilteller die dem ersten Ventilsitz zugeordnete Öffnung fluiddicht. Die erste Entleeröffnung ist dabei vorzugsweise als Wasserhahn ausgebildet, wobei insbesondere kein spezieller Adapter, wie Gewinde, Steckanschluss oder dergleichen für Geräte wie Wasserschläuche vorgesehen ist. Diese Ausbildung des Umstellventils ist insbesondere von Vorteil, da für den Anwender die Wasserhahnstellung typischerweise als erste Entleeröffnung verstanden wird und damit eine Umstellung zur zweiten Entleeröffnung erst durch Eindrücken oder Ziehen des Druckknopfes, betätigen eines Hebels oder dergleichen erfolgt.
[0019] Dem Fachmann ist klar, dass bei eingedrücktem Druckknopf alternativ die zweite Entleeröffnung gesperrt sein kann.
[0020] Vorzugsweise umfasst das Armaturengehäuse eine Aufnahme für das Umstellventil, wobei das Armaturengehäuse insbesondere einstückig ausgebildet ist. Dadurch wird ein besonders einfach aufgebautes und kostengünstig herstellbares Armaturengehäuse mit Umstellventil geschaffen. Weiter kann damit die Auslaufarmatur besonders kompakt konstruiert sein. Das Armaturengehäuse ist dabei vorzugsweise aus Rotguss, Kunststoff oder dergleichen gefertigt.
[0021] Alternativ kann das Umstellventil auch als separate Einheit ausgebildet sein, welche an einem primären Armaturengehäuse anschliessbar ist. Dies kann zum Beispiel über ein Armaturengehäuse mit einer senkrecht nach unten ragenden Entleeröffnung mit einem Gewinde und einem Umstellventil mit einem entsprechenden Gegengewinde realisiert sein. Damit kann eine entsprechende bestehende Auslaufarmatur auch nachgerüstet werden.
[0022] Die Betätigungsstange ist vorzugsweise parallel zur Spindel orientiert. Damit wird wiederum eine kompakte Bauweise der Auslaufarmatur erreicht, insbesondere da damit die Betätigungsstange und damit auch der Druckknopf in Richtung der Zulaufleitung orientiert sind. Weiter wird dadurch eine bezüglich einer horizontalen Breite schlanke Auslaufarmatur geschaffen, welche nicht nur ästhetisch ist, sondern auch wenig Platz beim Einbau beansprucht.
[0023] In Varianten kann die Betätigungsstange auch rechtwinklig zur Spindel orientiert sein, so dass der Druckknopf zum Beispiel vertikal oben angeordnet ist. Damit würde allerdings die Auslaufarmatur hinsichtlich einer vertikalen Breite grösser ausfallen.
[0024] Bevorzugt ist in eingebautem Zustand der Auslaufarmatur die Betätigungsstange im Wesentlichen vertikal unterhalb der Spindel angeordnet. Damit kann das Umstellventil durch die Spindel und das erste Bedienelement verdeckt werden, womit sich eine besonders ästhetische Auslaufarmatur ergibt. Weiter kann damit das Umstellventil im Bereich eines Auslasses des Leitungsrohrs angeordnet werden, womit eine kompakte Bauweise erreicht wird.
[0025] In Varianten kann die Betätigungsstange auch seitlich oder oberhalb des Leitungsrohrs angeordnet sein. Dies ist aber konstruktiv aufwendiger.
[0026] Vorzugsweise ist die zweite Entleeröffnung im Wesentlichen vertikal nach unten orientiert. Insbesondere für den Anschluss von Schläuchen und dergleichen ergibt sich damit der Vorteil, dass der angeschlossene Schlauch im Bereich der zweiten Entleeröffnung keinen, respektive keinen wesentlichen Knick aufweist. Damit wird der Adapter (Steckanschluss, Gewinde etc.) geschont. Zudem wird das Anschliessen eines Schlauchs einfacher, da der Schlauchanschluss durch die Schwerkraft schon eine vertikale Orientierung einnimmt.
[0027] Bevorzugt ist die erste Entleeröffnung in einem Winkel zwischen 30° und 60° zur Horizontalen schräg nach unten geneigt und insbesondere bezüglich der Aussenwand vor der zweiten Entleeröffnung angeordnet. Einerseits wird durch die Neigung erreicht, dass das ausfliessende Wasser nicht entlang des Armaturengehäuses zurückläuft und anderseits wird damit bei kompakter Bauweise erreicht, dass auch bei an der zweiten Entleeröffnung angeschlossenem Schlauch mühelos ein Behälter mit Wasser gefüllt werden kann.
[0028] Der Winkel kann natürlich auch ausserhalb des Bereichs von 30° und 60° liegen. Bevorzugt beträgt der Winkel jedoch nicht 0° (horizontal) und auch nicht 90° (vertikal), insbesondere im Fall dass die zweite Entleeröffnung bereits vertikal angeordnet ist.
[0029] Das zweite Bedienelement ist bevorzugt hinter der zweiten Entleeröffnung angeordnet. Das Erscheinungsbild einer solchen Auslaufarmatur entspricht damit insbesondere von vorne betrachtet nahezu einer herkömmlichen Auslaufarmatur. Zudem kann durch diese Anordnung verhindert werden, dass das Bedienelement versehentlich betätigt wird. Das als Druckknopf ausgebildete Betätigungselement kann seitlich verlängert sein, so dass der Druckknopf auch im Wesentlichen von vorne aus betätigt werden kann. Dazu kann der Druckknopf seitlich, parallel zur Spindel angeordnete Flanken aufweisen, welche insbesondere so mit einer Struktur versehen sind, dass die Flanken gut ergriffen werden können. Dazu können die Flanken gerippt sein oder einen abstehenden Flansch umfassen.
[0030] In Varianten kann das zweite Bedienelement auch anderweitig, zum Beispiel seitlich angeordnet sein. Eine ideale Anordnung hängt insbesondere auch von der Art des Betätigungselements ab.
[0031] Vorzugsweise ist das zweite Bedienelement entgegen einer Betätigungsrichtung federbeaufschlagt. Damit wird das Bedienelement durch die Feder in Position gehalten, womit eine Zwischenstellung des Umstellventils, in welcher keine der oder beide Entleeröffnungen in Kommunikation mit dem Leitungsrohr stehen, vermieden werden kann. Weiter kann dadurch auch aktiv eine Stellung des Umstellventils mit einer Kraft beaufschlagt werden, womit zum Beispiel ein Ventilteller in einen Ventilsitz gepresst und so eine Entleeröffnung fluiddicht verschlossen werden kann. Vorzugsweise wird die Federbeaufschlagung durch eine Feder, insbesondere eine Spiralfeder, welche bevorzugt als Druckfeder ausgebildet ist, erreicht. Dem Fachmann ist jedoch klar, dass auch andere federnde Elemente eingesetzt werden können.
[0032] In Varianten kann auf die Federbeaufschlagung des Bedienelements auch verzichtet werden.
[0033] Bevorzugt ist das zweite Bedienelement am Armaturengehäuse lösbar verrastbar. Damit kann das Bedienelement, insbesondere ein als Druckknopf ausgebildetes Bedienelement, in einer Position, in welcher eine Entleeröffnung geschlossen ist, verrastet werden. Dazu kann der Druckknopf ein federndes Element umfassen, welches in eine Nut eines relativ zum Armaturengehäuse fixen Bereichs eingreifen kann. Natürlich kann auch der fixe Bereich ein federndes Element umfassen, wobei in diesem Fall der Druckknopf eine Nut umfasst. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn ein Druckknopf vorgesehen ist, welcher sowohl federbeaufschlagt als auch verrastbar ist. Damit können zwei Einstellungen des Druckknopfs fixiert werden. So kann der Druckknopf zum Verschliessen einer Entleeröffnung eingedrückt und verrastet werden. Zum Lösen der Verrastung kann zum Beispiel der Druckknopf in die entsprechende Richtung gezogen werden. Es ist auch denkbar, die Verrastung des Druckknopfs nach dem allgemein bekannten Prinzip eines Kugelschreibers auszubilden, wobei sowohl zum Eindrücken wie auch zum Lösen der Verrastung des Druckknopfs derselbe eingedrückt wird. Zusätzlich oder alternativ kann zum Beispiel seitlich am Druckknopf ein Druckbereich vorgesehen sein, welcher beim Eindrücken die Verrastung löst. Weiter kann der Druckknopf auch über einen Bajonettverschluss, welcher bei Objektiven für Kameras und Glühlampen bekannt ist, oder dergleichen, zum Beispiel über eine Drehung des Druckknopfs, verrastet werden. Nachdem die Verrastung gelöst ist wird der Druckknopf aufgrund der Federbeaufschlagung automatisch in die zweite Position geführt, in welcher die andere Entleeröffnung verschlossen wird.
[0034] In Varianten kann auf die Verrastung des zweiten Bedienelements auch verzichtet werden, insbesondere wenn das zweite Bedienelement nicht als Druckknopf, sondern zum Beispiel als Drehgriff mit Spindel ausgebildet ist.
[0035] Vorzugsweise umfasst die Auslaufarmatur eine Anzeige, insbesondere eine mechanische Anzeige, für eine Stellung des Umstellventils. Damit kann dem Verwender, insbesondere auch schon vor Betätigung des ersten Bedienelements, angezeigt werden, aus welcher der beiden Entleeröffnungen das Wasser ausfliesst, respektive ausfliessen wird. Diese Anzeige ist vorzugsweise mechanisch ausgebildet und kann zum Beispiel über das zweite Bedienelement gesteuert werden. Dazu kann das Bedienelement eine Abdeckung mit einer oder zwei Öffnungen umfassen, wobei in Abhängigkeit der Stellung des Bedienelements eine Markierung durch die Öffnung ersichtlich ist. Die Markierung kann als Grüner Punkt, transparenter Bereich oder dergleichen im Bereich der Entleeröffnung ausgebildet sein. Dem Fachmann sind auch weitere Umsetzungen einer solchen Anzeige bekannt.
[0036] In Varianten kann auf die Anzeige der Ventilstellung auch verzichtet werden.
[0037] Die Auslaufarmatur umfasst vorzugsweise eine Anzeige zum Anzeigen eines Wasserflusses. Diese Anzeige kann zum Beispiel mit einer mechanischen oder elektronischen Messsonde gesteuert sein.
[0038] In Varianten kann auf die Anzeige des Wasserflusses auch verzichtet werden.
[0039] Bevorzugt ist die Auslaufarmatur, insbesondere in der Verwendung als Terrassenventil, hinsichtlich des maximalen Volumenstroms gedrosselt. Dies kann zum Beispiel durch eine Begrenzung des Hubwegs des Ventils, durch den Einbau einer Plombe (z.B. im Leitungsrohr) oder dergleichen erreicht werden. Die Grundform der Auslaufarmatur ist jedoch vorzugsweise so beschaffen, dass ein Volumenstrom von bis zu 5 BW (Belastungswert), d.h. bis zu 30 L/min erreicht werden kann, so dass mittels einer Plombierung ein möglichst grosser Bereich von Durchflussmengen werkseitig eingestellt werden kann. Damit wird ein Variabler Einsatz der Auslaufarmatur ermöglicht. In gedrosseltem Zustand beträgt der maximale Volumenstrom vorzugsweise 2 BW, d.h. 12 L/min, so dass entsprechende Normen des SVGW (Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches) oder auch andere Normen eingehalten werden können. Dem Fachmann ist jedoch klar, dass die Durchflussmengen auch anders beschränkt werden können, z.B. auf 1 BW (6 L/min), auf mehr als 5 BW oder auch auf beliebige dazwischen liegende Werte.
[0040] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0041] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendete Zeichnung zeigt: Fig. 1Einen Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Auslaufarmatur.
[0042] Grundsätzlich sind in der Figur gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0043] Die Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Auslaufarmatur 1 in der Ebene ihrer Längsachse. Die dargestellte Querschnittsebene ist bei montierter Armatur senkrecht orientiert. Die Auslaufarmatur 1 setzt sich zusammen aus einem Armaturengehäuse 10 zur Anordnung auf der Aussenseite einer Gebäudeaussenmauer, einem an das Armaturengehäuse 10 anschliessenden Leitungsrohr 50 sowie einem am vorderen Ende des Leitungsrohrs 50 angeordneten Absperrmechanismus 60 und einer im Leitungsrohr 50 verlaufenden Spindel 70 zur Betätigung des Absperrmechanismus 60.
[0044] Das Armaturengehäuse 10 umfasst ein Aussengehäuse 11 aus Messing, welches einen im Wesentlichen rohrförmig ausgebildeten Abschnitt umfasst. An seinem vorderen Ende 11a ist der Rohrquerschnitt aufgeweitet. In diesem Bereich ist im Aussengehäuse 11 eine durchgehende, radiale Aufnahme für einen Gewindestift 16 ausgebildet. Die Aussenform weist hier zudem eine Profilierung (z. B. als Sechskant) auf, so dass die Auslaufarmatur 1 für das Anschrauben oder Lösen besser erfasst werden kann. In seinem hinteren Bereich weist das Aussengehäuse 11 eine axiale Aufnahme 11b auf sowie eine gegenüberliegende vertikal oben angeordnete radiale Aufnahme 11c. Letztere werden durch senkrecht zur Hauptachse des Aussengehäuses 11 abzweigende Rohrabschnitte gebildet, die in flüssigkeitsleitender Verbindung mit dem axialen Rohr stehen.
[0045] Das abzweigende Rohr der ersten radialen Aufnahme 11c weist ein Aussengewinde auf, auf welches ein an sich bekannter Belüftungsventilaufsatz 11h geschraubt werden kann. Das Entlüftungsventil ist derart ausgebildet, dass es sich beim Unterschreiten eines gewissen innenseitigen Wasserdrucks öffnet; somit wird das Entleeren des entsprechenden Leitungsabschnitts nach dem Absperren der Armatur unterstützt.
[0046] Die axiale Aufnahme 11b weist ein Innengewinde auf, in welches ein Einsatz 12 aus Messing mit einem Aussengewinde 12a eingeschraubt und derart befestigt ist, dass er während der Betätigung des Absperrmechanismus 60 verdrehsicher gehalten ist. Der Einsatz 12 bildet an seinem aussenliegenden, im Bereich der Öffnung des Aussengehäuses 11 liegenden Abschnitt einen rohrartigen Innenraum 12b, in welchem die Spindel 70 aus Messing fluiddicht aber drehbar gelagert ist. In diesem Abschnitt ist zudem ein Innengewinde ausgebildet, welches mit einem entsprechenden Aussengewinde der Spindel 70 zusammenwirkt. Mit dem hinteren Ende der Spindel 70 ist ein Handgriff 71 (Handrad) als Bedienungselement drehfest verbunden. Durch eine Drehbewegung des Handgriffs 71 kann somit die Spindel 70 entlang ihrer Längsachse verstellt werden.
[0047] In seinem innenliegenden Abschnitt erweitert sich der rohrartige Innenraum 12b des Einsatzes 12 zu einer Kammer 12c. Zur Abdichtung der Spindel 70 gegenüber dem Einsatz 12 ist im rohrartigen Innenraum 12b, angrenzend an den Übergang zur Kammer 12c eine Ausnehmung mit einer Lippendichtung 13 angeordnet. Ferner sind zwei O-Ringe 14, 15 in mantelseitigen Nuten des Einsatzes 12 aufgenommen und dichten den Einsatz 12 gegenüber dem Aussengehäuse 11 ab.
[0048] Vertikal unterhalb der Spindel 70, welche rechtwinklig zu einer Wand orientiert ist, umfasst das Aussengehäuse 11 weiter ein Umstellventil 20 mit einer ersten Entleeröffnung 30, welche mit der Wand einen Winkel von ungefähr 40° aufweist und einer zweiten, parallel zur Wand orientierten Entleeröffnung 40 angeordnet. Die Entleeröffnung 40 besitzt aussenseitig ein Aussengewinde, an welchem eine Schlauchtülle oder ein Kupplungsstück für ein Schlauchsystem befestigt werden kann. Die Entleeröffnung 30 ist hingegen ohne Aussengewinde ausgebildet und dient zur einfachen Wasserentnahme, zum Beispiel zum Befüllen einer Giesskanne.
[0049] Die Kammer 12c des Einsatzes 12 steht über den im Wesentlichen vertikal nach unten gerichteten Verbindungskanal 11e in Fluidverbindung mit der zylinderförmigen Ventilkammer 11f des Umstellventils 20. Die Ventilkammer 11f ist parallel zur Spindel 70 angeordnet und umfasst einen parallel zur Wand und zu letzteren gegenüberliegend orientierten Ventilsitz 11g. Dieser umfasst eine Öffnung, welche in Fluidverbindung mit der Entleeröffnung 30 steht.
[0050] An die Ventilkammer 11f schliesst sich in Richtung der Wand, parallel zur Spindel 70 eine Aufnahme 11 d mit einem Innengewinde für eine Hülse 22 mit einem Aussengewinde an. Die Hülse weist mittig eine Führung 22a in Form einer Verjüngung auf, in welcher die Betätigungsstange 23 verschieblich geführt ist. Die Hülse 22 steht in Richtung der Wand über die Aufnahme 11d hinaus. Auf der der Wand gegenüberliegenden Seite der Führung 22a ist innerhalb der Hülse 22 an die Führung 22a anschliessend eine Lippendichtung 25 angeordnet, mit welcher die Betätigungsstange 23 gegenüber der Hülse 22 abgedichtet wird. Vertikal vor der Lippendichtung 25, im vorderen Teil der Hülse 22 weist die Hülse 22 eine Öffnung auf, welche in Fluidverbindung mit der Entleeröffnung 40 steht. Aussenseitig ist die Hülse 22 mit zwei O-Ringen 26, 27 gegenüber der Aufnahme 11d abgedichtet. Die O-Ringe sind derart in mantelseitigen Nuten der Hülse 22 angeordnet, dass die Öffnung der Hülse 22 zwischen den beiden O-Ringen 26, 27 zu liegen kommt.
[0051] Die Betätigungsstange 23 ist auf der Wandseite mit einem als einseitig geschlossener Hohlzylinder ausgebildeten Druckknopf 21 verbunden. Auf der der Lippendichtung 25 gegenüberliegenden Seite der Führung 22a ist eine als Druckfeder ausgebildete Spiralfeder 24 angeordnet, welche einseitig an der Verjüngung der Führung 22a und anderseitig innerhalb des zylindrischen Druckknopfs 21 anliegt. Der Druckknopf umfasst ein Rastelement (nicht dargestellt), welches mit einer Umlaufenden Nut der Hülse ausserhalb der Aufnahme 11 d zusammenwirken kann und so den Druckknopf 21 bei gespannter Spiralfeder 24 verrasten kann. Das Verrasten des Druckknopfs kann alternativ auch über die Betätigungsstange 23, oder anderweitig erfolgen.
[0052] Das zur Wand proximale Ende der Hülse ist als Ventilsitz 22b ausgebildet und begrenzt den Ventilraum 11f einseitig. Am proximalen Ende der Betätigungsstange 23 ist ein Ventilteller 23a angeordnet, welcher radial zur Betätigungsstange 23 übersteht und beidseitig mit einer Dichtung ausgestattet ist. Die Betätigungsstange 23 und der Ventilteller 23a sind so angeordnet, dass der Ventilteller 23a im Ventilraum 11f geführt ist. In der Fig. 1 ist der Druckknopf 21 nicht eingedrückt und der Ventilteller 23a liegt am Ventilsitz 22b der Hülse an. Damit ist die Entleeröffnung 40 vom Ventilraum 11f abgesperrt, während die dem Ventilsitz 11g zugeordneter Öffnung offen ist. Damit besteht eine Fluidverbindung zwischen der Kammer 12c über den Verbindungskanal 11 e und die Ventilkammer 11f zur Entleeröffnung 30.
[0053] Wird nun der Druckknopf 21 eingedrückt und verrastet, so wird der Ventilteller 23a auf den Ventilsitz 11g gepresst, womit die dem Ventilsitz 11g zugeordnete Öffnung verschlossen wird. Gleichzeitig wird aber der Ventilteller 23a vom Ventilsitz 22b der Hülse 22 weggeführt, womit die dem Ventilsitz 22b zugeordneter Öffnung freigegeben wird. Damit besteht eine Fluidverbindung zwischen der Kammer 12c über den Verbindungskanal 11e und die Ventilkammer 11f, durch den vorderen Teil der Hülse 22 über die Öffnung der Hülse zur Entleeröffnung 40.
[0054] Mit dem vorderen Ende des Einsatzes 12 verschraubt und fluiddicht verklebt ist das Leitungsrohr 50 aus Messing. Seine Achse fällt mit der Hauptachse des Armaturengehäuses 10 sowie mit der Längsachse der Spindel 70 zusammen. Der Querschnitt der Spindel 70 ist derart, dass zwischen ihrem Mantel und der Innenwand des Leitungsrohrs 50 ein ringförmiger Zwischenraum verbleibt, welcher ausreicht, um die gewünschten Durchflussmengen zum Auslauf zu führen. Nahe dem vorderen Ende des Leitungsrohrs 50 ist ein Lagerelement 51 aus Kunststoff im Rohr aufgenommen. Dieses umfasst drei miteinander mechanisch verbundene Stützkörper, welche entlang des Umfangs gleichmässig zwischen der Innenwand des Leitungsrohrs 50 und dem Mantel der Spindel 70 angeordnet sind. Das Lagerelement 51 zentriert und lagert die Spindel 70 nahe ihrem vorderen Ende.
[0055] Am vorderen Ende der Spindel 70 ist ein Ventilteller 61 axial unverschiebbar angeordnet. Zu diesem Zweck ist der Ventilteller 61 auf einen entsprechend geformten Abschnitt der Spindel 70 aufgeschoben und zwischen einem dahinter liegenden Absatz der Spindel 70 und einer davor aufgeschraubten Sicherungsmutter gehalten. Der Ventilteller 61 aus Rotguss umfasst auf seiner vorderen Stirnfläche ein Abdichtelement, z. B. eine Gummidichtung, und wirkt mit einem Ventilsitz 62a zusammen, welcher an einem nach innen gezogenen Abschnitt 62b einer im Wesentlichen zylindrischen Hülse 62 des Absperrmechanismus 60 ausgebildet ist. Die Hülse 62 ist aus Messing gefertigt und weist an ihrem hinteren Ende ein Innengewinde 62c auf, mit welchem sie auf ein Aussengewinde 50a des Leitungsrohrs 50 geschraubt ist. Zusätzlich ist die Hülse 62 mit dem Leitungsrohr 50 fluiddicht verklebt. Im vordersten Abschnitt der Hülse 62 sind mantelseitig zwei Nuten ausgespart, in welchen je eine Formdichtung 63, 64 aufgenommen ist.
[0056] Durch Betätigen des Handgriffs 71 kann der Ventilteller 61 in axialer Richtung verstellt werden, bis er auf dem Ventilsitz 62a der Hülse 62 aufliegt und gegenüber diesem abdichtet. Der Absperrmechanismus 60 ist somit als Spindelventil (Niederschraubventil) ausgebildet, welches ein Absperren und Regulieren an der vorderen Eingangsöffnung der erfindungsgemässen Armatur ermöglicht.
[0057] Der vordere Teil der Auslaufarmatur 1, das heisst der vordere Abschnitt des Leitungsrohrs 50 mit dem Absperrmechanismus 60 kann nun in ein hier nicht dargestelltes Rohr eingeschoben werden. Der Aussendurchmesser der Hülse 62 des Absperrmechanismus 60 ist nur geringfügig kleiner als der Innendurchmesser des Rohrs, der vordere Teil der Auslaufarmatur 1 ist somit sicher innerhalb des Rohrs gehalten. Über ein in seinem aufgeweiteten Abschnitt ausgebildetes Innengewinde ist das Aussengehäuse 11 des Armaturengehäuses 10 mit einem entsprechenden Aussengewinde des Rohrs verschraubt. Der nach dem Aufschrauben und korrekten Positionieren des Armaturengehäuses 10 festgezogene Gewindestift 16 wirkt radial auf das Rohr und verhindert ein ungewolltes Verdrehen der Auslaufarmatur 1 und damit des Armaturengehäuses 10. Zwischen dem Aussengehäuse 11 und der Aussenfläche der Aussenwand (nicht dargestellt) ist eine Rosette 107 eingespannt. Diese besteht - in an sich bekannter Weise - aus einer Flachdichtung aus Gummi (nicht dargestellt) sowie einem federnden Ringblech.
[0058] Das vordere Ende der Auslaufarmatur 1 mündet in das Rohr. Bei geöffnetem Absperrmechanismus 60, d. h. bei zurückgezogenem Ventilteller, ist also eine flüssigkeitsleitende Verbindung zwischen dem Leitungsrohr 50 der Auslaufarmatur 1 und dem Rohr geschaffen. Die mantelseitig an der Hülse 62 des Absperrmechanismus 60 angeordneten Formdichtungen 63, 64 schaffen eine Abdichtung zum Rohr, so dass derjenige Abschnitt des Rohrs, in welchem das Leitungsrohr 50 der Auslaufarmatur 1 aufgenommen ist, keine direkte flüssigkeitsführende Funktion hat, d. h. in diesem Abschnitt wird sämtliche Flüssigkeit durch das Leitungsrohr 50 der Auslaufarmatur 1 geführt. Die Verbindung zwischen dem Rohr und dem Aussengehäuse 11 des Armaturengehäuses 10 braucht entsprechend auch nicht fluiddicht zu sein. Es sind somit an dieser Stelle keine Abdichtmassnahmen (z. B. mit Hanf) notwendig.
[0059] Bei kalter Witterung herrschen im Gebäudeaussenraum Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts von Wasser, während im (geheizten) Gebäudeinnenraum Raumtemperatur herrscht. Entsprechend existiert im Bereich der Aussenwand eine Grenzfläche, welche die Aussenwand in einen äusseren, frostgefährdeten Bereich, in welchem Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts von Wasser herrschen können, sowie in einen inneren, frostsicheren Bereich, in welchem die Gefriertemperatur auch bei tiefen Aussen- und Innentemperaturen nicht unterschritten wird, unterteilt. Die Länge des Leitungsrohrs 50 und der Spindel 70 sind nun so auf die Dicke und die Konstruktion der Aussenwand sowie auf die erwarteten minimalen Aussen- und Innentemperaturen angepasst, dass der Absperrmechanismus 60 im (stets) frostsicheren Bereich der Aussenwand liegt.
[0060] Studien haben gezeigt, dass sich mit lediglich zwei unterschiedlich langen Armaturen, nämlich einer ersten Armatur mit einer Einschublänge (Distanz zwischen Aussenfläche der Aussenwand und Ventilsitz) von 150 mm und einer zweiten Armatur mit einer Einschublänge von 250 mm, bereits praktisch alle in Westeuropa gängigen Aussenwände mit einer erfindungsgemässen Armatur versehen lassen. Im Rahmen der Installation der Armatur sind keine Anpassungen wie ein Kürzen von Betätigungselementen oder Rohren notwendig.
[0061] Weil bei einer Vielzahl existierender frostsicherer Wasserentnahmestellen zudem bereits die Aussenwand durchstossende Rohre vorhanden sind, gestaltet sich der Austausch bzw. die Sanierung der vorhandenen Armatur besonders einfach, weil lediglich der äussere Teil der alten Armatur (exklusive Ventilsitz) entfernt werden muss und anschliessend die neue Armatur in das vorhandene Rohr eingeschoben und an diesem befestigt werden kann. Die Armatur ist aber besonders auch für - im Rahmen von Um- oder Neubauten - neu erstellte frostsichere Wasserentnahmestellen geeignet.
[0062] Falls die obig beschriebene Auslaufarmatur jedoch in einem Neubau eingesetzt werden soll, so kann auf die kartuschenähnliche Konstruktion auch verzichtet werden. In diesem Fall kann insbesondere das Leitungsrohr 50 weggelassen werden und das Rohr direkt am Ende 11a des Armaturengehäuses 10 fluiddicht, zum Beispiel über einer Hanfdichtung, verbunden sein. Der Absperrmechanismus 60 kann damit direkt in das Rohr eingearbeitet sein, womit auch auf die Formdichtungen 63, 64 verzichtet werden kann. Insbesondere kann daher der Absperrmechanismus 60 auf eine als Ventilsitz ausgebildete Verjüngung im Rohr und einer Führung für die Spindel 70 reduziert sein.
[0063] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das vorstehend dargestellte Ausführungsbeispiel. So können konstruktive Merkmale der Armatur anders ausgeführt werden, es können insbesondere für die verschiedenen Bauelemente andere Materialien (Metalle, Legierungen, Kunststoffe, Verbundmaterialien etc.) zum Einsatz kommen. Die Wasserentnahmestelle kann auch derart ausgeführt sein, dass der Anschluss an die Zuleitung auf der Innenseite der Aussenwand unter Putz angeordnet ist.
[0064] Wie weiter oben erwähnt, lässt sich die Armatur überdies zusätzlich mit einem Rückflussverhinderer versehen, welcher beispielsweise als zwischen der Spindel und dem Ventilteller angeordnete Druckfeder ausgebildet sein kann.
[0065] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung eine variabel einsetzbare frostsichere Auslaufarmatur geschaffen wird, mit welcher über ein Umstellventil ein Wassarausfluss zwischen der ersten Entleeröffnung und der zweiten Entleeröffnung umgeschaltet werden kann.

Claims (15)

1. Frostsichere Auslaufarmatur (1), umfassend a) einen im Bereich eines vorderen Endes der Auslaufarmatur (1) angeordneten Absperrmechanismus (60), umfassend einen Ventilsitz (62a) und einen damit zusammenwirkenden Ventilteller (61), wobei der Absperrmechanismus (62) im eingebautem Zustand der Auslaufarmatur (1) in einem frostsicheren Bereich der Aussenwand oder in einem frostsicheren Bereich auf der Innenseite der Aussenwand zu liegen kommt, b) ein an einem dem vorderen Ende in einer Längsrichtung gegenüberliegenden hinteren Ende der Auslaufarmatur (1) angeordnetes Armaturengehäuse (10) mit einer ersten Entleeröffnung (30) und einem ersten Bedienungselement (71); c) ein Leitungsrohr (50), welches in flüssigkeitsleitender Verbindung mit dem Absperrmechanismus (60) und dem Armaturengehäuse (10) steht; d) eine gerade Spindel (70) zum Bewegen eines Ventiltellers (61), wobei die Spindel (70) im Leitungsrohr (50) verläuft und das erste Bedienungselement (71) mit dem Absperrmechanismus (60) koppelt; dadurch gekennzeichnet, dass e) das Armaturengehäuse (10) ein Umstellventil (20) mit einem zweiten Bedienungselement (21) und eine zweite Entleeröffnung (40) umfasst, wobei durch Betätigen des Bedienungselements (21) selektiv ein Flüssigkeitsdurchlass zwischen dem Leitungsrohr (50) und der ersten Entleeröffnung (30) oder ein Flüssigkeitsdurchlass zwischen dem Leitungsrohr (50) und der zweiten Entleeröffnung (40) auswählbar ist.
2. Auslaufarmatur (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Umstellventil (20) eine Betätigungsstange (23) umfasst, mit welcher ein Ventilteller (23a) von einem ersten Ventilsitz (11g) zu einem zweiten Ventilsitz (22b) bewegbar ist und wobei die Betätigungsstange (23) mit einem Bedienelement (21) in Wirkverbindung steht.
3. Auslaufarmatur (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilteller (23a) radial an der Betätigungsstange (23) gehalten ist.
4. Auslaufarmatur (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement als Druckknopf (21) ausgebildet ist.
5. Auslaufarmatur (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine dem ersten Ventilsitz (11g) zugeordnete Öffnung mit der ersten Entleeröffnung (30) kommuniziert und bei eingedrücktem Druckknopf (21) der Ventilteller (23a) die dem ersten Ventilsitz (11g) zugeordnete Öffnung fluiddicht verschliesst.
6. Auslaufarmatur (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Armaturengehäuse (10) eine Aufnahme für das Umstellventil (20) umfasst, wobei das Armaturengehäuse (10) insbesondere einstückig ausgebildet ist.
7. Auslaufarmatur (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsstange (23) parallel zur Spindel (70) orientiert ist.
8. Auslaufarmatur (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im eingebautem Zustand der Auslaufarmatur (1) die Betätigungsstange (23) im Wesentlichen vertikal unterhalb der Spindel (70) angeordnet ist.
9. Auslaufarmatur (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Entleeröffnung (40) im Wesentlichen vertikal nach unten orientiert ist.
10. Auslaufarmatur (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Entleeröffnung (30) in einem Winkel zwischen 30° und 60° zur Horizontalen schräg nach unten geneigt ist und insbesondere bezüglich der Aussenwand vor der zweiten Entleeröffnung (40) angeordnet ist.
11. Auslaufarmatur (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Bedienelement (21) hinter der zweiten Entleeröffnung (40) angeordnet ist.
12. Auslaufarmatur (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Bedienelement (21) entgegen einer Betätigungsrichtung federbeaufschlagt ist.
13. Auslaufarmatur (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Bedienelement (21) am Armaturengehäuse (11) lösbar verrastbar ist.
14. Auslaufarmatur (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Anzeige, insbesondere eine mechanische Anzeige, für eine Stellung des Umstellventils (20) umfasst.
15. Auslaufarmatur (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Anzeige zum Anzeigen eines Wasserflusses umfasst.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE202018004278U1 (de) * 2018-09-14 2019-12-17 Gebr. Kemper Gmbh + Co. Kg Metallwerke Elektronisch gesteuerte frostsichere Auslaufarmatur
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