CH700724B1 - Vorrichtung und Verfahren zur Untersuchung von fadenförmigem Prüfgut. - Google Patents
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Abstract
Die Vorrichtung (1) zur Untersuchung von fadenförmigem Prüfgut (9) beinhaltet ein Zugfestigkeitsmodul (3) zur Prüfung der Zugfestigkeit des Prüfgutes (9), wobei eine Reissstelle (39) im Prüfgut (9) erzeugt wird, und ein Eigenschaftsmodul (2) zur Detektion mindestens einer weiteren Eigenschaft (ΔM) des Prüfgutes (9). Ein Positionsmodul (4) bestimmt während oder nach der Zugfestigkeitsprüfung die Position (x*) der Reissstelle (39) auf dem Prüfgut (9), und eine erste Auswerteeinheit (5) ordnet der Position (x*) der Reissstelle (39) den ihr entsprechenden, vom Eigenschaftsmodul (2) detektierten Eigenschaftswert (ΔM*) zu. So kann die Ursache für den Riss eruiert werden. Dadurch werden dem Anwender Informationen über die Reissursachen zur Verfügung gestellt.
Description
Fachgebiet [0001] Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Untersuchung von fadenförmigem Prüfgut und insbesondere der Zugfestigkeits- oder Reissfestigkeitsprüfung an solchem Prüfgut. Sie betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Untersuchung von fadenförmigem Prüfgut, gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche. Sie eignet sich besonders gut zur Laboruntersuchung von Garn, Vorgarn oder Faserband. Stand der Technik [0002] Die Zugfestigkeit eines Garnes ist ein für die Weiterverarbeitung wichtiges Qualitätsmerkmal. So benötigt beispielsweise ein Kettfadenbruch in der Weberei einen manuellen und somit teuren Eingriff; ausserdem legt er die Webmaschine für eine gewisse Zeit lahm. [0003] Vorrichtungen und Verfahren zur Zugfestigkeitsprüfung an Garnen und anderem fadenförmigem Prüfgut sind bekannt. Sie funktionieren im Wesentlichen wie folgt: Das zu prüfende Garn wird an zwei voneinander beabstandeten Punkten gehalten. Zwischen den zwei Punkten wird das Garn gedehnt - entweder durch Vergrösserung der Entfernung zwischen den zwei Punkten oder durch Ausübung einer Querkraft auf das Garn. Der Verlauf der dabei vom Prüfgut ausgeübten Zugkraft wird gemessen. Der so aufgenommene Verlauf der Kraft-/Dehnungskurve ist für das geprüfte Garn charakteristisch. Insbesondere interessieren die Reisskraft und die Reissdehnung. [0004] Als Beispiele für auf dem Markt erhältliche Zugfestigkeitsprüfgeräte können genannt werden: <tb>-<sep>Zugfestigkeitsmesssystem USTER<(R)> TENSORAPID 4 der Anmelderin; siehe z.B. Prospekt "USTER<(R)> TENSORAPID 4 Versatile testing - secure qualification", Uster Technologies AG, August 2007. <tb>-<sep>Zugfestigkeitsmesssystem USTER<(R)> TENSOJET 4 der Anmelderin; siehe z.B. Prospekt "USTER<(R)> TENSOJET 4 Predictable weavability<(R)> - optimized productivity", Uster Technologies AG, August 2007. <tb>-<sep>Automatischer Zugfestigkeitstester STATIMAT der Firma TEXTECHNO Herbert Stein GmbH & Co. KG, Mönchengladbach, Deutschland; siehe z.B. Prospekt "STATIMAT Automatic Tensile Testers", Textechno, undatiert. [0005] Aus der Patentliteratur beziehen sich z.B. folgende Veröffentlichungen auf die Zugfestigkeitsprüfung an Garnen: US-3 813 930 A, US-4 338 824 A, US-4 825 702 A, US-5 050 437 A, WO-91/09 294 A1, DE-4 131 670 A1, US-5 842 373 A. [0006] Nebst der Zugfestigkeit gibt es viele weitere Eigenschaften, deren Kenntnis für die Charakterisierung von fadenförmigem Prüfgut wichtig sein kann. Beispiele für solche weiteren Eigenschaften sind Masse pro Längeneinheit, Dicke, Materialzusammensetzung, Vorhandensein von festen Fremdstoffen, Feuchtigkeit, Farbe, Drehung und Haarigkeit. Vorrichtungen und Verfahren zur Detektion solcher Eigenschaften sind bekannt. Sie beruhen auf verschiedene Sensorprinzipien; die Verwendung eines bestimmten Sensorprinzips hängt unter anderem auch davon ab, welche Eigenschaft optimal detektiert werden soll. [0007] Die am häufigsten verwendeten Sensorprinzipien sind das kapazitive und das optische. Beim kapazitiven Sensorprinzip durchläuft das Garn einen Messkondensator. Der Messkondensator misst die elektrischen Eigenschaften des Garns, woraus sich bspw. die Garnmasse im Messkondensator oder die Garnmaterialzusammensetzung bestimmen lässt. Ein Beispiel für einen kapazitiven Garnprüfer zur Messung von Massenschwankungen des Garns in der US-6 072 319 A angegeben, ein Beispiel für einen kapazitiven Garnreiniger zur Detektion von Fremdstoffen im Garn ist in der EP-0 924 513 A1. Beim optischen Sensorprinzip wird das Garn von einer Lichtquelle beleuchtet, und mit dem Garn wechselwirkendes Licht wird von einem Lichtdetektor detektiert. Daraus lässt sich bspw. die Garndicke oder das Vorhandensein von Fremdstoffen bestimmen. Die WO-98/08 079 A1 gibt ein Beispiel für einen optischen Garnprüfer zur Bestimmung des Durchmesser und der Haarigkeit des Garns an, die WO-93/13 407 A1 ein Beispiel für einen optischen Garnreiniger zur Detektion von Fremdstoffen im Garn. Die Garndrehung kann z.B. gemäss der US-5 521 395 A optisch oder gemäss der JP-3 113 028 A mechanisch gemessen werden. [0008] Das Garnprüfgerät STATIMAT DS der Firma TEXTECHNO Herbert Stein GmbH & Co. KG, Mönchengladbach, Deutschland, kann die Zugfestigkeit, die Gleichmässigkeit und die Garnnummer messen. Die drei Tests werden für jede Spule nacheinander durchgeführt. Der zugehörige Prospekt "STATIMAT DS Automatic Tensile-, Evenness-, and Count Tester", Textechno, undatiert, nennt als wesentlichen Vorteil des Gerätes die gemeinsame Nutzung von Peripheriekomponenten wie Probenwechsler, Gehäuse oder Auswerterechner. Dadurch können Kosten gespart werden. Darstellung der Erfindung [0009] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, die eine weitergehende Prüfung von fadenförmigem Prüfgut erlauben. [0010] Diese und andere Aufgaben werden durch die erfindungsgemässe Vorrichtung und das erfindungsgemässe Verfahren gelöst, wie sie in den unabhängigen Patentansprüchen angegeben sind. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. [0011] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die Zugfestigkeitsprüfung zu erweitern, indem mindestens eine weitere Eigenschaft des Prüfgutes detektiert und ihr Wert bestimmt wird, welcher der Reissstelle entspricht. Mit dieser Information kann die Ursache für den Riss eruiert werden - bspw. eine Dünnstelle, eine Dickstelle oder ein bestimmter Fremdstoff. Nach der Durchführung einer Vielzahl solch erweiterter Zugfestigkeitsprüfungen können die Reisswerte der weiteren Eigenschaft, die Reisskräfte und/oder die eruierten Ursachen miteinander statistisch ausgewertet und die Resultate in geeigneter Weise grafisch dargestellt werden. [0012] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Untersuchung von fadenförmigem Prüfgut beinhaltet also ein Zugfestigkeitsmodul zur Prüfung der Zugfestigkeit des Prüfgutes, wobei eine Reissstelle im Prüfgut erzeugt wird, ein Eigenschaftsmodul zur Detektion mindestens einer weiteren Eigenschaft des Prüfgutes, und Mittel zur Ermittlung desjenigen Wertes der mindestens einen Eigenschaft, welcher der Reissstelle entspricht. [0013] In einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet die erfindungsgemässe Vorrichtung ein Positionsmodul, welches geeignet ist, während oder nach der Zugfestigkeitsprüfung die Position der Reissstelle auf dem Prüfgut zu bestimmen, und eine erste Auswerteeinheit, welche geeignet ist, der Position der Reissstelle den ihr entsprechenden, vom Eigenschaftsmodul detektierten Wert der mindestens einen Eigenschaft zuzuordnen. Das Eigenschaftsmodul ist vorzugsweise zur Detektion von Masse pro Längeneinheit, Dicke, Materialzusammensetzung, Vorhandensein von festen Fremdstoffen, Feuchtigkeit, Farbe, Drehung und/oder Haarigkeit ausgebildet. [0014] Im erfindungsgemässen Verfahren zur Untersuchung von fadenförmigem Prüfgut wird die Zugfestigkeit des Prüfgutes geprüft, wobei eine Reissstelle im Prüfgut erzeugt wird, und es wird mindestens eine weitere Eigenschaft des Prüfgutes detektiert. Es wird derjenige Wert der mindestens einen Eigenschaft ermittelt, welcher der Reissstelle entspricht. [0015] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird während oder nach der Zugfestigkeitsprüfung die Position der Reissstelle auf dem Prüfgut bestimmt und der Position der Reissstelle wird der ihr entsprechende Wert der mindestens einen Eigenschaft zugeordnet. Die mindestens eine weitere Eigenschaft wird vorzugsweise aus der folgenden Gruppe ausgewählt: Masse pro Längeneinheit, Dicke, Materialzusammensetzung, Vorhandensein von festen Fremdstoffen, Feuchtigkeit, Farbe, Drehung und Haarigkeit. [0016] Die Erfindung macht einen qualitativen Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik. Während beim oben diskutierten Garnprüfgerät STATIMAT DS die Zugfestigkeit und eine weitere Garneigenschaft einfach nacheinander gemessen werden, kombiniert die vorliegende Erfindung die Resultate solcher Messungen und gelangt so zu ganz neuen Erkenntnissen über das Prüfgut. Dank der Erfindung werden dem Anwender Informationen über die Reissursachen zur Verfügung gestellt. Anhand dieser Informationen kann der Anwender seinen Prozess zur Herstellung des Prüfgutes optimieren, um höhere Zugfestigkeitswerte zu erhalten. Prüfgut mit höheren Zugfestigkeitswerten hat eine höhere Qualität, verursacht bei der Weiterverarbeitung tiefere Qualitätskosten und kann zu höheren Preisen verkauft werden. Aufzählung der Zeichnungen [0017] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen detailliert erläutert. <tb>Fig. 1<sep>zeigt schematisch ein Blockdiagramm einer erfindungsgemässen Vorrichtung. <tb>Fig. 2 und 3<sep>zeigen zwei mögliche Darstellungsarten der Resultate aus dem erfindungsgemässen Verfahren. Ausführung der Erfindung [0018] Fig. 1 zeigt schematisch ein Blockdiagramm einer erfindungsgemässen Vorrichtung 1. Die Vorrichtung 1 dient der Prüfung eines fadenförmigen Prüfgutes 9, z.B. eines Garns. Das Prüfgut 9 wird entlang seiner Längsrichtung in die Vorrichtung 1 eingeführt, was mit einem ersten Pfeil 91 angedeutet ist. Die Bewegung 91 kann, muss aber nicht notwendigerweise kontinuierlich sein. [0019] Ein Eigenschaftsmodul 2 detektiert mindestens eine weitere Eigenschaft des Prüfgutes 9, z.B. die Massenschwankungen [Delta]M, als Funktion der Zeit oder der Position x auf dem Prüfgut 9. Ein mögliches Ausgangssignal [Delta]M(x) des Eigenschaftsmoduls 2 ist schematisch links vom Eigenschaftsmodul 2 angedeutet. Solche Eigenschaftsmodule 2 sind an sich bekannt und brauchen hier nicht weiter diskutiert zu werden; hierzu wird auf den oben aufgeführten Stand der Technik hingewiesen. Ein Sensor des Eigenschaftsmoduls 2 kann z.B. dem Sensor eines an sich bekannten kapazitiven oder optischen Garnreinigers entsprechen. Die Position x kann aus der Zeit und einer bekannten Geschwindigkeit der Bewegung 91 des Prüfgutes 9 bestimmt werden. Alternativ kann das Eigenschaftsmodul 2 einen Längensensor zur Positionsbestimmung beinhalten. Der Längensensor kann auf einem Laufrad, der Laufzeitkorrelation zweier Messsignale (siehe z.B. EP-1 249 422 A2), der Laser-Doppler-Anemometrie (siehe z.B. WO-2008/012 093 A2) oder einem anderen Prinzip beruhen. [0020] Ein Zugfestigkeitsmodul 3 prüft die Zugfestigkeit des Prüfgutes 9, indem es das Prüfgut 9 an zwei voneinander beabstandeten Punkten 31, 32 einklemmt und den Prüfgutabschnitt zwischen den beiden Einklemmpunkten 31, 32 bis über die Reissgrenze hinaus dehnt, so dass das Prüfgut 9 an einer bestimmten Stelle 39 zwischen den beiden Einklemmpunkten 31, 32 durch Reissen durchgetrennt wird. Dabei wird der Verlauf der vom Prüfgut 9 ausgeübten Zugkraft F als Funktion der Dehnung [epsilon] gemessen. So entsteht eine links vom Zugfestigkeitsmodul 3 angedeutete Kraft-/Dehnungskurve F([epsilon]), die für das Prüfgut 9 charakteristisch ist. Insbesondere interessieren die Reisskraft F* und die Reissdehnung [epsilon]*. Die Steigung dF/d[epsilon] im Elastizitätsbereich links der Reissgrenze ist ein Mass für den Elastizitätsmodul E des Prüfgutes 9. Geeignete Zugfestigkeitsmodule 3 sind an sich bekannt und brauchen hier nicht weiter diskutiert zu werden; hierzu wird auf den oben aufgeführten Stand der Technik hingewiesen. Nach erfolgter Zugfestigkeitsprüfung wird der abgetrennte Abschnitt des Prüfgutes 9 aus der Vorrichtung 1 entfernt, was mit einem zweiten Pfeil 92 angedeutet ist. [0021] Ein Positionsmodul 4 bestimmt während oder nach der Zugfestigkeitsprüfung die Position x* der Reissstelle 39 auf dem Prüfgut 9. Zur Positionsbestimmung kommen verschiedene Prinzipien in Frage. Im Beispiel von Fig. 1befindet sich das Positionsmodul 4 stromabwärts bezüglich des Zugfestigkeitsmoduls 3, und die Position x* der Reissstelle 39 wird am aus dem Zugfestigkeitsmodul 3 heraus bewegten, bereits abgetrennten Abschnitt des Prüfgutes 9 bestimmt. Zu diesem Zweck können z.B. ein Fadenwächter und ein Längensensor im Positionsmodul 4 integriert sein. Der Fadenwächter überwacht, wann das Ende des Prüfgutes 9 folgt, und der Längensensor misst die entsprechende Länge. Der Fadenwächter kann optisch, kapazitiv, triboelektrisch oder auf andere Weise funktionieren. Der Längensensor kann auf einem Laufrad, der Laufzeitkorrelation zweier Messsignale (siehe z. B. EP-1 249 422 A2), der Laser-Doppler-Anemometrie (siehe z. B. WO-2008/012 093 A2) oder einem anderen Prinzip beruhen. [0022] Die Positionsbestimmung kann absolut oder relativ sein. Eine absolute Positionsbestimmung bezieht sich auf einen einzigen Bezugspunkt auf dem Prüfgut 9, z. B. auf einen Prüfgutanfangspunkt. Eine relative Positionsbestimmung bezieht sich bei mehreren aufeinander folgenden Zugfestigkeitsprüfungen jeweils auf unterschiedliche Bezugspunkte auf dem Prüfgut 9, z.B. auf einen Anfangspunkt des jeweiligen abgetrennten Prüfgutabschnittes. Wichtig ist, dass die Positionsbestimmung mit den vom Eigenschaftsmodul 2 verwendeten Positionen x der weiteren Eigenschaft [Delta]M in Beziehung gesetzt werden kann. Eine solche Beziehung muss erfindungsgemäss hergestellt werden, um denjenigen im Eigenschaftsmodul 2 gemessenen Eigenschaftswert [Delta]M* zu ermitteln, der zur im Positionsmodul bestimmten Reissposition x* gehört. Der Reissposition x* wird also ein Reisseigenschaftswert [Delta]M*, z. B. der Wert einer Reissmassenabweichung, zugeordnet. Diese erste Zuordnung kann in einer ersten Auswerteeinheit 5 erfolgen, der zu diesem Zweck die Ausgangssignale des Eigenschaftsmoduls 2 und des Positionsmoduls 4 zugeführt werden. Die Resultate der ersten Zuordnung können auf einer ersten Ausgangsleitung 6 ausgegeben und auf einem (nicht dargestellten) Ausgabegerät wie bspw. einem Bildschirm dargestellt werden. [0023] In einem zweiten Zuordnungsschritt kann vorzugsweise die im Zugfestigkeitsmodul 3 bestimmte Reisskraft F* dem Reisswert [Delta]M* der weiteren Eigenschaft [Delta]M zugeordnet werden. So lassen sich die Ursachen für unterdurchschnittliche Reisskräfte F* eruieren. Diese zweite Zuordnung kann in einer zweiten Auswerteeinheit 7 erfolgen, der zu diesem Zweck die Ausgangssignale des Zugfestigkeitsmoduls 3 und der ersten Auswerteeinheit 5 zugeführt werden. Die Resultate der zweiten Zuordnung können auf einer zweiten Ausgangsleitung 8 ausgegeben werden. Die zweite Zuordnung ist besonders dann sinnvoll, wenn - wie üblich - am selben Prüfgut 9 nicht nur eine, sondern viele Zugfestigkeitsprüfungen nacheinander durchgeführt werden. Dann lassen sich aus der zweiten Zuordnung statistische Aussagen über die Ursachen von zu kleinen Reisskräften F* machen. [0024] Fig. 2 zeigt eine mögliche Darstellung von Resultaten der zweiten Zuordnung, wie sie z.B. auf einem Bildschirm dargestellt werden können. Das Diagramm stellt für eine Vielzahl von Zugfestigkeitsprüfungen die gemessenen Reisskräfte F* als Funktion der zugehörigen Reisseigenschaften [Delta]M*, bspw. der Reissmassenabweichungen, dar. Beim Sollwert AM* = 0 der Prüfgutmasse wird die Reisskraft F*0 in der Regel am grössten sein. Bei Dünnstellen, d.h. negativen Massenabweichungen [Delta]M* < 0, sind kleinere Reisskräfte F* < F*0 zu erwarten. Aber auch Dickstellen, d.h. positive Massenabweichungen [Delta]M* > 0, können kleinere Reisskräfte F* < F*0 zur Folge haben. [0025] Das Diagramm von Fig. 3gibt eine weitere mögliche Darstellungsart der Resultate aus dem erfindungsgemässen Verfahren an. Es handelt sich um ein Kreis- oder Kuchendiagramm, das die Häufigkeit der eruierten Ursachen für zu kleine Reisskräfte F* angibt. Dem Beispiel von Fig. 3 kann entnommen werden, dass 48% der zu kleinen Reisskräfte F* auf Dünnstellen, 39% auf Anspinner, 8% auf Dickstellen und 3% auf Fremdstoffe zurückzuführen sind. Die Einbeziehung von Dickenabweichungen und von Fremdstoffen setzt natürlich voraus, dass das Eigenschaftsmodul 2 sowohl einen Dickensensor als auch einen Fremdstoffsensor beinhaltet. Als "zu kleine Reisskräfte" können z.B. solche Reisskräfte F* definiert werden, die einen vorgegebenen Grenzwert F*t unterschreiten; der Grenzwert F*t kann z.B. als 85% der durchschnittlichen Reisskraft F*0 bei der Sollmasse [Delta]M* = 0 definiert werden. [0026] Die beschriebenen Module 2-4 brauchen nicht als eigenständige strukturelle Einheiten ausgeführt zu sein; die Bezeichnung "Modul" bezieht sich vielmehr auf ihre jeweilige Funktionalität. Die Anordnung der Module 2-4 von Fig. 1, gemäss welcher sich das Eigenschaftsmodul 2 stromaufwärts und das Positionsmodul 4 stromabwärts bezüglich des Zugfestigkeitsmoduls 3 befinden, muss nicht zwingend eingehalten werden. Alternativ können die Eigenschaftsdetektion und/oder die Positionsbestimmung am Prüfgut 9 im Zugfestigkeitsmodul 3 erfolgen. Zu diesem Zweck kann z.B. eine Kamera ein Bild des Prüfgutes 9 aufnehmen. Das Bild kann anschliessend auf die mindestens eine Eigenschaft und/oder die Position x* der Reissstelle 39 hin ausgewertet werden. Diesfalls befindet sich das Eigenschaftsmodul 2 und/oder das Positionsmodul 4 innerhalb des Zugfestigkeitsmoduls 3. Die Module 2-4 können also paarweise oder alle drei örtlich zusammenfallen. Bei Kenntnis der Erfindung wird der Fachmann weitere Varianten im Rahmen der unabhängigen Patentansprüche herleiten können, die auch zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gehören. Bezugszeichenliste [0027] <tb>1<sep>Vorrichtung <tb>2<sep>Eigenschaftsmodul <tb>3 31, 32 39<sep>Zugfestigkeitsmodul Einklemmpunkte Reissstelle <tb>4<sep>Positionsmodul <tb>5<sep>erste Auswerteeinheit <tb>6<sep>erste Ausgangsleitung <tb>7<sep>zweite Auswerteeinheit <tb>8<sep>zweite Ausgangsleitung <tb>9 91 92<sep>Prüfgut Einführung des Prüfgutes 9 Entfernung des Prüfgutes 9 <tb>F F* x x*<sep>Zugkraft Reisskraft Position auf dem Prüfgut 9 Position der Reissstelle 39 <tb>[epsilon] [epsilon]* [Delta]M [Delta]M*<sep>Dehnung Reissdehnung Massenungleichmässigkeit Wert der Massenungleichmässigkeit an der Reissstelle 39
Claims (10)
1. Vorrichtung (1) zur Untersuchung von fadenförmigem Prüfgut (9), beinhaltend ein Zugfestigkeitsmodul (3) zur Prüfung der Zugfestigkeit des Prüfgutes (9), wobei eine Reissstelle (39) im Prüfgut (9) erzeugt wird, und ein Eigenschaftsmodul (2) zur Detektion mindestens einer weiteren Eigenschaft ([Delta]M) des Prüfgutes (9), gekennzeichnet durch Mittel (2, 4, 5) zur Ermittlung desjenigen Wertes ([Delta]M*) der mindestens einer weiteren Eigenschaft ([Delta]M), welcher der Reissstelle (39) entspricht.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Vorrichtung (1) ein Positionsmodul (4), welches geeignet ist, während oder nach der Zugfestigkeitsprüfung die Position (x*) der Reissstelle (39) auf dem Prüfgut (9) zu bestimmen, und eine erste Auswerteeinheit (5), welche geeignet ist, der Position (x*) der Reissstelle (39) den ihr entsprechenden, vom Eigenschaftsmodul (2) detektierten Eigenschaftswert ([Delta]M*) zuzuordnen, beinhaltet.
3. Vorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Eigenschaftsmodul (2) zur Detektion von Masse pro Längeneinheit, Dicke, Materialzusammensetzung, Vorhandensein von festen Fremdstoffen, Feuchtigkeit, Farbe, Drehung und/oder Haarigkeit ausgebildet ist.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei im Zugfestigkeitsmodul (3) das Prüfgut (9) an zwei voneinander beabstandeten Punkten (31, 32) gehalten, zwischen den zwei Punkten (31, 32) gedehnt und der Verlauf (F([epsilon])) der dabei vom Prüfgut (9) ausgeübten Zugkraft (F) gemessen wird.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei im Zugfestigkeitsmodul (3) eine die Reissstelle (39) verursachende Reisskraft (F*) bestimmt wird.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5, wobei die Vorrichtung (1) eine zweite Auswerteeinheit (7) beinhaltet, welche geeignet ist, die Reisskraft (F*) dem der Position (x*) der Reissstelle (39) entsprechenden mindestens einen Eigenschaftswert ([Delta]M*) zuzuordnen.
7. Verfahren zur Untersuchung von fadenförmigem Prüfgut (9), wobei die Zugfestigkeit des Prüfgutes (9) geprüft wird, wobei eine Reissstelle (39) im Prüfgut (9) erzeugt wird, und mindestens eine weitere Eigenschaft ([Delta]M) des Prüfgutes (9) detektiert wird dadurch gekennzeichnet, dass derjenige Wert ([Delta]M*) der mindestens einen weiteren Eigenschaft (AM) ermittelt wird, welcher der Reissstelle (39) entspricht.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei während oder nach der Zugfestigkeitsprüfung die Position (x*) der Reissstelle (39) auf dem Prüfgut (9) bestimmt wird, und der Position (x*) der Reissstelle (39) der ihr entsprechende mindestens eine Eigenschaftswert ([Delta]M*) zugeordnet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei die mindestens eine weitere Eigenschaft ([Delta]M) aus der folgenden Gruppe ausgewählt wird: Masse pro Längeneinheit, Dicke, Materialzusammensetzung, Vorhandensein von festen Fremdstoffen, Feuchtigkeit, Farbe, Drehung und Haarigkeit.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei ein Grenzwert (F*t) für zu kleine Reisskräfte (F*) definiert wird und die Häufigkeiten der eruierten Eigenschaftswerte ([Delta]M*) als Ursachen für zu kleine Reisskräfte (F* < F*t) eruiert werden.
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Cited By (1)
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WO2014020119A1 (de) * | 2012-08-03 | 2014-02-06 | Maschinenfabrik Rieter Ag | Auswerteverfahren und garnsensor |
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2008
- 2008-03-05 CH CH3272008A patent/CH700724B1/de not_active IP Right Cessation
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WO2014020119A1 (de) * | 2012-08-03 | 2014-02-06 | Maschinenfabrik Rieter Ag | Auswerteverfahren und garnsensor |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
PL | Patent ceased |