CH696940A5 - Kombinationsrohr. - Google Patents

Description

  [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein rohrartiges Leitungselement, insbesondere zum Transport von flüssigen, pastösen, abrasiven, erosiven oder auch gasförmigen Materialien, mit einem kreisförmigen Aussenquerschnitt und einer Hauptrohröffnung.

Stand der Technik

[0002] Bekannte Rohrleitungen bestehen in der Regel aus Beton oder Kunststoff und weisen einen Innen- und einen Aussendurchmesser auf, wobei die beiden Durchmesser zentrisch zueinander angeordnet sind.

   Die daraus resultierende Wandungsstärke ist über den Durchmesser identisch.

[0003] Aus DD 136 527 C ist ein exzentrisch geformtes Rohr bekannt, dessen Rohrwandung durch den Versatz von Innen- und Aussendurchmesser teilweise verstärkt ist.

[0004] In DE 8 912 378 ist ein Doppelrohr vorgestellt, das aus einem Aussenrohr und einem darin verlaufenden Medienrohr besteht, wobei zwischen Medienrohr und Aussenrohr ein Spaltraum frei bleibt, das zum Durchtritt eines Kanalfernauges geeignet ist.

Nachteile des Standes der Technik

[0005] Die aus dem Stand der Technik bekannten Rohrformen erlauben einen sicheren Transport von einem zu leitenden Material.

   Dieser wird gewährleistet durch eine teilweise Rohrverdickung bei dem exzentrisch geformten Rohr oder durch doppelte Rohrwände bei dem Doppelrohr.

[0006] Sofern aber parallel zu den Rohrleitungen weitere Leitungen, wie beispielsweise Transportleitungen für getrennt zu leitende oder andere Materialien, Telefonleitungen oder andere Datenleitungen verlegt werden müssen, ist vorgesehen, in näherer Umgebung solcher Rohrleitungssysteme weitere Leerrohre zu legen, welche die gewünschten Materialien oder Kabel aufnehmen.

   Diese Rohre, die getrennt von dem eigentlichen Rohr verlaufen, müssen extra gefertigt und angeliefert werden, das Verlegen erfordert zusätzliche Arbeitsschritte.

Aufgabe der Erfindung

[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein rohrartiges Leitungselement zu schaffen, das ausser zur Aufnahme und zum Transport von beispielsweise flüssigen, pastösen, abrasiven, erosiven oder auch gasförmigen Materialien zum Transport getrennt zu leitender Materialien oder und zur Aufnahme von Kabeln in der vorher beschriebenen Form geeignet ist.

Lösung der Aufgabe

[0008] Erfindungsgemäss ist vorgesehen, ein bestehendes Rohr derart weiterzubilden, dass innerhalb des Aussendurchmessers neben einer Hauptrohröffnung mindestens eine weitere Rohröffnung vorgesehen ist, die integrativer Bestandteil des eigentlichen Rohres ist,

   die im Rohrleitungssystem ein Leerrohr bildet und sich zur Aufnahme von Transportmaterialien oder von Kabeln oder Ähnlichem eignet.

Vorteile der Erfindung

[0009] Das erfindungsgemässe Leitungselement eignet sich beispielsweise zum Transport von zwar parallel aber zwei getrennt zu leitenden Materialien, wie Abwasser und Frischwasser, innerhalb eines Rohrs.

[0010] Im Gegensatz zur Verlegung von zwei getrennten Rohren erfordert die Arbeit beim Verlegen eines solchen Kombinationsrohres weniger Arbeitsschritte. Das Kombinationsrohr benötigt im Boden einen geringeren Raumumfang.

[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt das Leitungselement eine kreisförmige Hauptrohröffnung, deren Durchmesser grösser als die Hälfte des Durchmessers des Aussenquerschnitts ist und somit einen wesentlichen Teil der Querschnittsfläche des Leitungselements einnimmt.

   Innerhalb der Rohrwandung sind eine oder mehrere weitere Rohröffnungen vorgesehen, die im Gegensatz zur Hauptrohröffnung nicht für den Transport von Material bestimmt sind, sondern zur Aufnahme von bevorzugt elektrischen Versorgungsleitungen dienen. Der Durchmesser dieser weiteren Rohröffnungen ist bevorzugt deutlich kleiner ausgeführt als die Wandstärke des rohrartigen Leitungselements, um die Stabilität und die Dichtigkeit nicht zu gefährden.

[0012] Eine besondere Ausführungsform zeigt eine nicht zentrische Anordnung von dem Aussendurchmesser des Leitungselements und dem Durchmesser der Hauptrohröffnung, so dass Bereiche mit unterschiedlichen Wandstärken entstehen. Dabei ist vorgesehen, dass bei Rohrleitungssystemen im Bodenbereich eine grössere Wandstärke vorgesehen ist als im Kopfbereich.

   Dadurch wird zum einen ausreichend Platz im Bodenbereich geschaffen, Leerrohre in solche Leitungselemente einzufügen, und zum anderen wird die Stabilität der Leitungselemente erhöht. Gegebenenfalls kann die dickere Wandstärke auch im Kopfbereich vorliegen, sodass die Leerrohre im oberen Rohrbereich geführt werden.

[0013] Vorzugsweise werden die weiteren Rohröffnungen während des Giessvorgangs eines Betonrohrs oder des Spritzvorgangs eines Kunststoffrohrs eingelassen.

[0014] Dabei kann es sich als günstig erweisen, das Leitungselement mehrteilig auszubilden, sodass es aus einem Aussenrohrelement und mindestens einem Innenrohrelement besteht, das zumindest teilumfänglich an der Innenwand des Aussenrohrelements anliegt. Bevorzugt ist die mindestens eine weitere Rohröffnung in einem Innenrohrelement ausgeführt.

   Ein Leitungselement kann in diesem Fall in zwei Schritten gefertigt werden, wovon der erste Schritt in der Herstellung eines bekannten Rohres besteht und in einem zweiten Schritt das Rohr mit einem oder mehreren Innenrohrelementen ausgekleidet wird, in welchen sich die zusätzlichen Rohröffnungen befinden. Der Aufbau ist dadurch modular gestaltet, sodass ein Aussenrohrelement mit so vielen und derart gestalteten Innenrohrelementen gefüllt werden kann, wie es die Verlegesituation erfordert.

[0015] In einer bevorzugten Ausführung wird nur ein Innenrohrelement verwendet, welches das Aussenrohrelement vollständig auskleidet.

   Bei dieser Bauweise treten keine Abdichtungsprobleme auf, da das Innenrohrelement selbst ein erfindungsgemässes Leitungselement sein kann, welches neben der Hauptrohröffnung weitere Rohröffnungen umfasst.

[0016] Ein Rohrsystem aus erfindungsgemässen Leitungselementen kann in der Hauptrohröffnung auch Luft zu Kühl- oder Heizzwecken führen. Bevorzugt ist die Hauptrohröffnung gegenüber der Wandung flüssigkeits- und gasdicht ausgeführt.

[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung sowie den Ansprüchen hervor.

Zeichnung

[0018] Es zeigt:
<tb>Fig. 1<sep>einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemässes Leitungselement.

 Beschreibung eines Ausführungsbeispiels

[0019] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemässes Leitungselement 1.

   Der Querschnitt der Aussenseite 2 hat eine Kreisform mit einem Aussendurchmesser 3. Die Hauptrohröffnung 4 hat ebenfalls einen kreisförmigen Querschnitt mit einem Durchmesser 5. Die Mittelpunkte des Aussendurchmessers 3 und des Durchmesser der Hauptrohröffnung 5 sind um einen Abstand 6 gegeneinander versetzt, sodass die Wandstärke 7 im Bodenbereich 8 des Leitungselements 1 eine dickere ist als die Wandstärke 9 im Kopfbereich 10. Im Bodenbereich 8 der Wandung 11 sind weitere Rohröffnungen 12 vorgesehen. Deren Durchmesser 13 ist deutlich kleiner als die Wandstärke 7 in diesem Bereich.

[0020] Das vorliegende Ausführungsbeispiel zeigt eine zweiteilige Ausführungsform des Leitungselements 1. Es besteht aus einem Aussenrohrelement 14 und einem Innenrohrelement 15, wobei das Innenrohrelement 15 die Innenwand 16 des Aussenrohrelements 14 vollständig auskleidet.

   Die Hauptrohröffnung 4 und die weiteren Rohröffnungen 12 sind im Innenrohrelement 15 angebracht.

[0021] Während die Hauptrohröffnung 4 zum Transport von in der Figur nicht dargestellten flüssigen, pastösen, abrasiven, erosiven oder gasförmigen Materialien geeignet ist, dienen die weiteren Rohröffnungen 12 als Leerrohr bevorzugt zur Aufnahme von in der Figur ebenfalls nicht gezeigten elektrischen Versorgungsleitungen.

Claims (8)

1. Rohrartiges Leitungselement, insbesondere zum Transport von flüssigen, pastösen, abrasiven, erosiven oder auch gasförmigen Materialien, mit einem kreisförmigen Aussenquerschnitt und einer Hauptrohröffnung, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Aussendurchmessers (3) des Leitungselements (1) und ausserhalb der Hauptrohröffnung (4) mindestens eine weitere Rohröffnung (12) vorhanden ist.

2. Rohrartiges Leitungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der mindestens einen weiteren Rohröffnung (12) eine kreisförmige Form aufweist.

3. Rohrartiges Leitungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die lichte Weite der mindestens einen weiteren Rohröffnung (12) kleiner als die lichte Weite der Hauptrohröffnung (4) ist.

4. Rohrartiges Leitungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelpunkt des Aussendurchmessers (3) und der Mittelpunkt der Hauptrohröffnung (4) gegeneinander versetzt sind und dadurch im Querschnitt unterschiedliche Wandstärken (7) gebildet werden.

5. Rohrartiges Leitungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die mindestens eine weitere Rohröffnung (12) im Bereich der dickeren Wandstärke (7) befindet.

6. Rohrartiges Leitungselement nach einem der vorhergehende Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das rohrartige Leitungselement (1) mindestens zweiteilig gefertigt ist und aus einem Aussenrohrelement (14) und mindestens einem Innenrohrelement (15) besteht, das zumindest teilumfänglich an der Innenwand (16) des Aussenrohrelements (14) anliegt.

7. Rohrartiges Leitungselement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine weitere Rohröffnung (12) in dem mindestens einem Innenrohrelement (15) ausgeführt ist.

8. Rohrartiges Leitungselement nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Innenrohrelement (15) das Aussenrohrelement (14) vollständig auskleidet.