[0001] Die Erfindung betrifft ein plattenförmiges Wandelement, insbesondere in Raumhöhe, für den Innenausbau, mit Ausnehmungen in einer Trägerplatte, vorzugsweise mit Kanälen in einer Flachseite der Trägerplatte, zur Aufnahme von Installationsleitungen wie Heizungs-, Sanitär-, Elektro- und Datenleitungen.
[0002] Bei einem Neubau, z.B. einem Ziegelbau, werden in die eben errichteten Wände Kanäle eingestemmt, die für die Elektroinstallation, für die Zentralheizung, für Telefon sowie für Antennenkabel u. dgl. verwendet werden. Allenfalls werden auch Wärmetauscher für Heiz- und Kühlzwecke in Form von Rohrschlangen in diese Kanäle bzw. Ausnehmungen eingelegt.
Abgesehen von einer vielfach unkontrollierten Schwächung der tragenden Wände ist mit der Herstellung der Kanäle ein grosser Arbeitsaufwand und eine grosse Menge von Bauschutt verbunden.
[0003] Im Bereich der Althaussanierung müssen sämtliche Installationen meist neu verlegt werden. Abgesehen davon, dass die alten Wände für Stemmarbeiten nicht mehr geeignet sind und der Putz auch auf der an sich unbearbeiteten Seite in grossen Bereichen abfällt, ist meist auch zusätzlich eine Verbesserung der thermischen wie auch der Schallisolierung erwünscht.
[0004] Aus der EP 565 842 A1 als auch aus der FR 2 394 648 A1 sind komplexe vorgefertigte Wandelemente bekannt, die innerhalb eines mindestens dreilagigen Aufbaues bereits eingebaute Rohrleitungen für Heizzwecke enthalten. Diese fertigen Heizpaneele werden an einer Wand oder an der Decke montiert.
Dies gilt auch für die Ausführungen nach der CH 685 724 A5, die ebenfalls ein fertiges Heizelement mit einer Trägerplatte und einer Abdeckplatte betrifft.
[0005] Die Erfindung zielt darauf ab, sowohl für den Neubau als auch für die Althaussanierung ein Wandelement zur Verfügung zu stellen, welches auf bestehende und gegebenenfalls auch auf neu errichtete Wände aufgebracht werden kann und als Isolierung sowie für den Einbau beliebiger Installationen vorgesehen ist.
Ein solches plattenförmiges Wandelement ist dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte aus wärme- und schalldämmendem Werkstoff, in vertikaler Montagelage gesehen, horizontale Kanäle in Bodennähe als auch in Deckennähe sowie gegebenenfalls mindestens einen Kanal etwa mittig aufweist, dass die Kanäle in Bodennähe mit den Kanälen in Deckennähe durch einen vertikalen Kanal verbunden sind und dass die Flachseite der Trägerplatte mit den vorgenannten Kanälen durch eine Abdeckplatte oder durch eine Putzschicht abdeckbar ist, wobei die Abdeckplatte vorzugsweise unterteilt ist und Teilstücke unmittelbar über einem Kanal oder über mehreren Kanälen entfernbar angeordnet sind. Die Trägerplatte kann beispielsweise aus zementgebundenem Fasermaterial, z.B. mineralisch gebundener Holzwolle, bestehen und die Kanäle können eingepresst sein.
Ein solches Wandelement hat beispielsweise eine Breite von 80 cm und eine Höhe von 280 cm. Das Einpressen der Kanäle oder Ausnehmungen erfolgt von einer Seite. An den Kreuzungspunkten der Kanäle können kreiszylindrische Erweiterungen zum Einbau von Installationsdosen vorgesehen sein. Die Kanäle in Deckennähe dienen in erster Linie der Aufnahme der Elektroinstallation. Die vertikalen Kanäle stellen die Verbindung zu Schaltern bzw. zu Steckdosen her. Die bodennahen Kanäle sind vornehmlich für die Heizungsrohre vorgesehen. Dazwischen sind keine Kanäle oder allenfalls ein oder mehrere nur mittig angeordnete Kanäle vorgesehen. In die bodennahen Kanäle bzw. in entsprechend eingepresste Ausnehmungen können auch Heizschleifen in Form von Heizregistern zur Wandheizung (und Kühlung) eingebaut werden.
Die Trägerplatten werden nach aneinander schliessendem Verlegen auf einer oder sämtlichen Wänden eines Raumes oder nach Einbau in eine tragende Rasterkonstruktion (z.B. für Zwischenwände) mit den Elektroinstallationsrohren sowie den Zentralheizungs- bzw. Klimaanlagerohren u. dgl. nach Bedarf bestückt und es werden die Verbindungen zu Anspeisepunkten, Schaltern, Ventilen, Radiatoren u. dgl. hergestellt. Sodann kommt eine Abdeckplatte, z.B. eine Gipskartonplatte, über sämtliche Einbauten. Es ist in vielen Fällen zweckmässig, wenn die Abdeckplatte wie bereits erwähnt, unterteilt ist und einzelne Teilstücke unmittelbar über einem oder mehreren Kanälen, also z.B. unten und oben, entfernbar angeordnet sind. Damit bleibt der Zugriff zu kritischen Bereichen, etwa Abzweigdosen oder Rohrverbindungen bzw.
Anschlüssen von Radiatoren u. dgl. ohne grossen Aufwand, also ohne ganze Platten entfernen zu müssen, erhalten. Die Trägerplatte kann natürlich auch verputzt werden. Es ist ferner möglich, zwei Trägerplatten spiegelbildlich zueinander anzuordnen und entweder mit den durch die Kanäle strukturierten Seiten aufeinander zu legen oder die strukturierten Seiten divergierend anzuordnen, also etwa als beiderseits für Installationen vorbereitete Zwischenwand einzusetzen.
[0006] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 : zeigt eine Frontansicht einer Trägerplatte eines plattenförmigen Wandelementes,
Fig. 2 : einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 : einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1 und
Fig. 4 :
eine Darstellung gemäss Fig. 3 mit. aufgesetzter Abdeckplatte.
[0007] Eine Trägerplatte 1 besteht aus einem thermisch und akustisch isolierenden Material, wie etwa aus mineralisch gebundenen, gepressten Fasern. Im Zuge der Herstellung auf einer Plattenpresse werden Kanäle 2, 3, 4 und 5 eingepresst. Die Kanäle 2 erstrecken sich in Bodennähe des raumhohen Wandelementes und sind in erster Linie zur Aufnahme der Heizungsrohre sowie von Heizschlangen bzw. Heizregistern oder anderen Wärmetauschern im Rahmen einer Wandheizung (oder einer Klimaanlage) vorgesehen. Die Kanäle 3 dienen der Elektroinstallation und nehmen Kunststoffröhre für Kabel (auch Telefon- und Antennenkabel) auf.
Im Beispiel sind jeweils drei Kanäle 2 und 3 dargestellt.
[0008] Ein vertikaler Kanal 4 dient zur Querverbindung der Elektroinstallation zu Schaltern (in halber Raumhöhe) oder zu Steckdosen (im Bodenbereich). Für Schalterdosen oder Steckerdosen können die Kanäle 4 in den dafür geeigneten Bauhöhen kreiszylindrisch vergrössert sein. Mittig in der Trägerplatte 1 ist noch der horizontaler Kanal 5 eingepresst. Dieser dient entweder der Elektroinstallation oder aber einer rahmenförmig oder zickzackförmig über mehrere Trägerplatten 1 geführten Heizungsleitung zur Wärmeabgabe.
[0009] Fig. 4 zeigt eine Abdeckplatte 6 über der Trägerplatte 1, die die Kanäle 2 bis 5 nach vorne verschliesst.
Ein Teilstück 6 ¾ der Abdeckplatte 6 kann entfernbar angeordnet sein, um zu kritische Bereiche der Installation rasch und ohne wesentliche Zerstörung der Oberfläche Zugriff zu erhalten.
[0010] Das plattenförmige Wandelement kann als Normbauteil in den üblichen Raumhöhen angeboten werden. Aus Transportgründen oder zum leichteren Einbau kann das plattenförmige Wandelement auch mittig, etwa innerhalb des Kanals 5 zweigeteilt sein. Der Kanal 5 wird dann durch die nicht durchgehend bündige Stossfuge der beiden Teile des Wandelementes gebildet.