Die Erfindung betrifft ein Elektrolumineszenzmaterial und ein Verfahren zu dessen Herstellung. Weiterhin betrifft die Erfindung einen aus diesem Elekt-rolumineszenzmaterial hergestellten Leuchtkörper.
Aus dem Stand der Technik sind Elektrolumineszenzlampen bekannt, bei denen ein aus mehreren Komponenten aufgebautes Elektrolumineszenzmaterial vorgesehen ist, welches auf einem Trägerstreifen aufgebracht jeweils Teil der Lampe ist. Ein entsprechendes Verfahren ist in der US 4 534 743 beschrieben. Das Verfahren umfasst das Auftragen von unbehandeltem Epoxyharz und elektrolumineszenten Phosphorpartikeln auf einer durchsichtigen leitfähigen Beschichtung aus Indium-Zinn-Oxid (ITO), welche zuvor auf einer durchsichtigen, biegsamen Trägerfolie aufgebracht worden sind. Dann wird die aufgebrachte Schicht in einem Ofen aufgeheizt, um das Epoxyharz zu härten und die Phosphorpartikel in einer flexiblen Matrix einzusetzen und mit der beschichteten Trägerfolie zu verbinden.
Dann wird eine flüssige, leitfähige Schicht auf die behandelten Streifen aufgebracht und hieraus eine<>zweite elektrisch leitfähige Schicht erzeugt, z.B. eine mit Nickel versetzte Acrylschicht. Anschliessend wird die so erzeugte Platte in zwei Elektroden verarbeitet.
Die US 5 045 755 beschreibt ein weiteres Beschichtungsverfahren für Elektrolumineszenzmaterialien, bei welchen verschiedene elektrolumineszente Schichten auf einer ersten leitenden Schicht aufgebracht werden, wobei jeweils eine erste Schicht mit einer zweiten leitenden Schicht verbunden ist, um einen elektrolumineszenten Streifen zu erzeugen, wobei jeder dieser Streifen von einem benachbarten ähnlichen Streifen durch einen in elektrischer Hinsicht trennenden Spalt beabstandet wird.
Alle diese Verfahren weisen den Nachteil auf, dass zum Herstellungszeitpunkt die Form der Lampe bekannt sein muss. Dies ist bei der Herstellung von Lampen in der Grossserie kein Problem, jedoch können kleine Stückzahlen mit verschiedenen Ausgestaltungen nicht kostengünstig hergestellt werden.
Die Verfahren nach dem Stand der Technik gestatten es zwar, elektrolumineszente Leuchtkörper in verschiedenen Formen herzustellen. Das Problem ist jedoch, dass jede Lampe ihr eigenes Design haben muss und das fertige Produkt unveränderbar ist. Bei der US 5 045 755 wird als letzte Schicht eine Aluminiumfolie als Elektrode verwendet. So ist es dann möglich, nach Bedarf einen beliebigen Streifen, z.B. 5 cm breit, von der Rolle abzuschneiden und dann mit der Säge das Aluminium in der Mitte zu trennen. Die Vorteile bei diesem Verfahren liegen darin, dass der Vordruck konfektioniert werden kann, dass die Plus- und die Minuselektroden in vorbestimmbaren Abständen parallel verlaufen und dass in der Länge die Elektrode ebenfalls in den gewünschten Massen erzeugt werden kann.
Hier laufen die Elektroden dann im Gegensatz zu der US 4 534 743 parallel statt übereinander.
Um andere als gerade Formen zu erzeugen, müsste bei dem Verfahren nach der US 5 045 755 eine Fräse eingesetzt werden, um damit die Unterbrüche in der leitenden Aluminiumschicht in Formen zu fräsen. Die entsprechenden Einstellungen sind sehr aufwändig.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein elektrolumineszentes Material der eingangs genannten Art anzugeben, welches in einfacher Weise verarbeitbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein Verfahren zur Herstellung eines Leuchtkörpers aus dem Elekt-rolumineszenzmaterial ist in Anspruch 5 gekennzeichnet.
Vorteilhafte Ausführungsformen des Elektrolumineszenzmaterials und des Verfahrens sind in den abhängigen Patentansprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht der Verfahrensschritte zum Aufbau des elektrolumineszenten Materials und Fig. 2 Beispiele für drei geometrische Formen von Leuchtelementen, die mit dem Material nach Fig. 1 herstellbar sind.
Die Fig. 1 zeigt in verschiedenen schematischen Ansichten nebeneinander die Schichtenfolge bei verschiedenen Verfahrensschritten zur Erzeugung eines elektrolumineszenten Materials.
Die Basis ist vorteilhafterweise ein UV-beständiger Polyester 1. Dieser weist z.B. eine Dicke zwischen 100 und 200 mu m, insbesondere zwischen 125 und 175 mu m, auf. Auf dieser Basis 1 ist eine beispielsweise ungefähr 7 mu m dicke Beschichtung 2 aus ITO aufgebracht. Diese Beschichtung kann insbesondere durch Aufdampfen, Aufgiessen oder Bedrucken hergestellt worden sein. Die Dicke kann ebenfalls variieren.
Auf dieser ITO-Beschichtung ist eine Phosphorschicht 3 aufgebracht, die insbesondere eine partikulare Schicht sein kann, d.h. dass im Wesentlichen ein Schicht Phosphorpartikel vorgesehen ist, wobei in Hohlräume Partikel der nachfolgenden Schicht 4 eingreifen. Auf der Phosphorschicht 3 sind zwei dielektrische Schichten 4 bzw. 5 aufeinander aufgetragen, die eine Dicke von 1,2 bzw. 2,2 mu m aufweisen. Diese bestehen insbesondere aus Keramik. Der aufeinander folgende Auftrag von zwei Schichten weist den Vorteil auf, dass diese besser mit der darunter liegenden Schicht verbunden werden können, andererseits ist es technisch aufwändig, eine einzige dickere dielektrische Schicht aufzubringen. Dieser Anwendungsfall ist jedoch auch möglich.
Auf den dielektrischen Schichten schliesslich ist eine ca. 30 mu m dicke Kohlenstoffschicht 6 aufgebracht. Diese die Elektroden bildende Kohlenstoffschicht kann auch dicker oder dünner ausgestaltet sein.
Die in Fig. 1 dargestellte Schichtenfolge ergibt ein für die Herstellung von elektrolumineszenten Lampen und Symbolen geeignetes Produkt. Es handelt sich dabei um eine Folie, die in diversen Breiten und in beliebigen Längen hergestellt werden kann. Insbesondere kann sie in Rollenform ausgeliefert werden. Auch sind Einzelblätter möglich.
Besonders interessant ist das Produkt in den Industriestandardmassen von 1,2 x 55 m. Diese Breite und Folienlänge entspricht dem in der Industrie etablierten Massstab für Klebefolien, die in Folienplottern eingesetzt werden können.
Viele der kommerziell verwendeten Folienplotter sind mit Laserköpfen ausgestattet. Dies gestattet die direkte Verwendung des Halbfabrikates gemäss der vorliegenden Erfindung.
Mit einem Laser geringer Leistung, die beispielsweise zwischen 2 und 10 Watt liegen kann, wird die oberste Kohlenstoffschicht 6 des Folienmaterials ausgesetzt. Dabei verbrennt der Laser eine dünne Linie der schwarzen Kohlenstoffschicht in einer Breite zwischen beispielsweise 0,6 und 1,2 mm Breite. Der Laserstrahl hat dagegen keine Wirkung auf die darunter liegende weisse und auf Keramikmaterialien basierenden dielektrischen Schichten.
Somit ist eine für die Funktion einer elektrolumi-neszenten Lampe notwendige Trennung der zwei Pole in einfacher Weise erzeugbar.
Damit ist es nun möglich, beliebige Symbole in einfacher Weise mit einem üblichen Plotter herzustellen. Vorzugsweise wird im Anschluss an das Laserschneiden der Kohlenstoffschicht 6 die dem Trägermaterial 1 gegenüberliegende Seite zumindest teilweise mit einer isolierenden transparenten Abdeckschicht 10 beschichtet. Anschliessend können die in der Fig. 2 dargestellten Elemente wie unten beschrieben herausgeschnitten werden.
Einige Beispiele dieser Symbole sind in der Fig. 2 dargestellt.
Mit dem Bezugszeichen 10 ist eine Klebefolie versehen, auf welche hier der Buchstabe A, mit dem Bezugszeichen 11 gekennzeichnet, aufgetragen ist.
Der Buchstabe A, Bezugszeichen 11, ist aus der Folie herausgeschnitten worden, nachdem die mit dem Bezugszeichen 12 und 13 bezeichneten Trennlinien mithilfe des Lasers aus der Kohlenstoffschicht herausgebrannt worden sind. Mit den Bezugszeichen 14 und 15 sind die elektrischen Zuleitungen der beiden Polaritäten plus und minus dargestellt, die vorzugsweise in dünnen Schichten auf der Rückseite der Folie 10 aufgebracht sind. Die Trennstelle 13 verhindert eine Durchkontaktierung der mit der negativen Spannung verbundenen Hälfte 26 des Buchstabens gegenüber sich selber, und die Trennstelle 12 bringt die Trennung der Pole zur positiven Hälfte 25 des Buchstabens.
Ein anderes Symbol kann eine Null oder eine andere Zahl sein, wie sie mit dem Bezugszeichen 21 versehen ist. Gleiche Merkmale sind in den Fig. jeweils mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Hier ist nun die Trennstelle 12 entsprechend kreisrund, sodass sich eine innere Hälfte 25 und eine äussere Hälfte 26 des elektrolumineszenten Materials ausbilden. Schliesslich ist der Grossbuchstabe I bzw. eine römische I dargestellt, der eine sehr einfache, gerade Trennstelle 12 aufweist. Die Zuleitungen 14 und 15 können hinter einer undurchsichtigen Trägerfolie 10 angeordnet sein oder sie können beispielsweise auf einer Fassade oder einem Kraftfahrzeug direkt in die Hauswand bzw. in das Innere des Fahrzeugs hindurchgeführt werden.
Das Elektrolumineszenzmaterial kann in Blättern oder Rollen vorliegen. Die Kohlenstoffschicht 6 wird jeweils mit dem Laser vollständig durchtrennt, um die positive und die negative Polung für eine leuchtende Struktur zu erhalten. Als Trägermaterial 1 für diese leuchtende Struktur kommen Stoffe wie Glas, Kunststoff oder auch jedes andere transparente Trägermaterial in Frage. Die Symbolform ist im Rahmen der Dimensionen des Elektrolumineszenzmaterials frei wählbar. Die Kontakte können an beliebiger Stelle vorgenommen werden, wobei vorzugsweise die Zuführungswege nicht zu lange ausgestaltet werden.
Damit ist ein Elektrolumineszenzmaterial angegeben, welches in einfacher Weise konfektionierbar ist. Unter plattenförmigem Material ist dabei jede flache Ausgestaltung zu verstehen, die in Einzelblättern beliebiger Ausformung oder abrollbaren Elementen vorliegt.
Nach dem Laserschneiden der Kohlenstoffschicht 6 wird vorteilhafterweise die Kohlenstoffschicht mit einer isolierenden Folie abgedeckt. Dabei können Öffnungen in dieser Beschichtung gelassen oder geschnitten werden, um die Kontaktierung durch die Anschlüsse 14 und 15 zu gewährleisten. Andererseits können diese vor dem Aufbringen der isolierenden Folie eingelegt werden. Nach dem Einbringen der Anschlüsse 14, 15 bzw. dem Aufbringen der isolierenden Folie schneidet der besagte Laser mit verstärkter Leistung oder ein anderes Schneidegerät entlang mindestens einer weiteren vorbestimmten Linie 32 bzw. 33 das Elektrolumineszenzmaterial vollständig durch, um das vorbestimmte Leuchtkörper-ele ment 11, 21 oder 31 zu erhalten, das sofort einsatzfähig ist. Damit sind kleine Losgrössen und Einzelstücke auf Anforderung sofort herstellbar.