CH685802A5 - Pneumatisches Spülgerät zur Behandlung von Zahnfleischtaschen bzw. Zahnzwischenräumen. - Google Patents
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Description
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Beschreibung
Bei der Behandlung von Paradontopathien kann nicht immer eine Zahnfleischtaschenelimination durch zahnärztliche Intervention erreicht werden. In einem Teil der Fälle bleiben Resttaschen übrig, die einer intensiven Nachsorge bedürfen. Diese Nachsorge wird einerseits durch den Zahnarzt vorgenommen, andererseits wäre eine häusliche Behandlung durch den Patienten selbst, unter anderem durch Taschenspülung, wünschenswert. Dies kann heute als gesicherte Erkenntnis der Paradontalthe-rapie gelten, wobei neueste mikrobiologische Forschungsergebnisse berücksichtigt werden.
Es gibt zur Behandlung der Zahnfleischtaschen durch den Patienten nur ein einziges Gerät auf dem Markt, welches aus einem Gummibällchen mit aufgesteckter stumpfer Kanüle mit seitlichem Ausgang besteht.
Weiter gibt es Geräte zur Spülung der Zahnzwischenräume, die netzabhängig funktionieren und durch eine pulsierende Wasserstrahlfunktion eine gewisse Massagewirkung auf das Zahnfleisch ausüben. (Taschenspülungen sind hiermit nicht oder nur unvollständig möglich).
Nachteilig bei dem oben beschriebenen Gerät, bestehend aus Gummibällchen und aufgesteckter Stahlkanüle ist der Umstand, dass einerseits durch den schlecht kontrollierbaren Kontakt der Kanüle in den Taschen eine Verletzung stattfinden kann, andererseits ist die Gefahr des Verlierens und Herunterschluckens in der Mundhöhle gegeben, da die Kupplung Kanüle - Gummiball sehr leicht lösbar ist.
Die Geräte zur Zahnzwischenraumspülung sind nicht oder nur bedingt zur Taschenspülung geeignet, da der pulsierende Strahl nicht gezielt in die Tasche einwirken kann. Auch sind Querschnitt und Druck für eine fein dosierte Anwendung zu stark und eher ungeeignet. Eine netzunabhängige Benutzung im Sinne eines Taschengerätes ist ebenfalls ausgeschlossen.
Ein Gerät, welches die oben beschriebenen Nachteile vermeidet und zudem Vorteile hinsichtlich Grösse, Handhabung und Preis bietet, wird nachfolgend beschrieben.
Hierzu wird ein Druckbehälter, welcher manuell nachladbar, d.h. mit einer integrierten Luftpumpe ausgestattet ist, mit einem zur Taschenspülung entsprechend biegsamen und mit einer Kanüle versehenen Ventil und Düsenteil bestückt. Da unterschiedliche anatomische Gegebenheiten und die jeweils wechselnden Anforderungen hinsichtlich der Zugänglichkeit bzw. der Erreichbarkeit des zu versorgenden Teils der Mundhöhle eine sehr bewegliche Verbindung zwischen dem Auslassventil und der Kanüle erfordern, ist in der vorliegenden Erfindung ein hochflexibler Schlauch vorgesehen, der in bestimmten Fällen, wo eine beidhändige Handhabung nicht möglich ist, durch eine in verschiedene Richtungen und Winkel biegbare Rohrverbindung ausgetauscht werden kann. Dann ist eine Einhand-bedienung des Apparates möglich, während die andere Hand z.B. zum Zurückziehen des Mundwinkels benützt werden kann, um eine eventuelle bessere
Behandlung der Backenzahntaschen zu ermöglichen.
Eine weitere Version des erfindungsgemässen Apparates sieht vor, dass das zum Aufbau des Druckluftpolsters vorgesehene integrierte Pumpsystem motorisch angetrieben wird. Hierbei ist der Motor, sowie das aufladbare zugehörige Akkuteil Bestandteil des Apparates. Vorteilhaft ist diese Ausgestaltung deshalb, weil das manuelle Pumpen durch eine wesentlich kürzere, durch den Motorbetrieb bewirkte Aufladung ersetzt wird.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein pneumatisches Spülgerät mit Doppelhohlzylinder und Pumpkappe, sowie den an den Druckbehälter angesetzten Behandlungsteilträger und zwei unterschiedliche Behandlungsteile.
Fig. 2 stellt das Auslassventil mit dem Schraub-verschluss des Behälters dar, mit einem angekoppelten Behandlungsteil, bestehend aus Schlauch und Kanüle.
Fig. 3 stellt die gleiche Anordnung dar, jedoch mit einem Röhrchen, welches sich in beliebige Winkelstellungen abbiegen lässt.
Fig. 4 zeigt eine schematische, geschnittene Zahnanordnung im Kiefer und einen durch das Spülgerät mit Behandlungsteil und Kanüle in Spülung begriffenen Hohlraum.
Die in Fig. 1 bis 4 dargestellten Teile werden in ihrem Aufbau und ihrer Wirkweise näher beschrieben.
Dabei ist in Fig. 1 der Druckbehälter (1) mit einem Schraubgewinde (7) und einem dazugehörigen Schraubdeckel (5) mit integriertem Doppelhohlzylinder (6) gezeigt. Auf der Schulter des abgestuften Bereichs des Druckbehälters (1) ist eine Halterung (8) aufgeklipst, welche die Behandlungsteile (14) und (15) trägt. Die Verschraubung von Druckbehälter (1) und Schraubdeckel (5) wird abgedichtet durch den Dichtring (16), während der Druck, welchen die durch den Doppelhohlzylinder (6) eingepumpte Luft auf die eingefüllte Spüllösung (9) ausübt, durch das Rückschlagventil (11) gehalten wird. Die Luft wird durch Einführen des Pumpkolbens (3) mit Dichtkante (13) in den Doppelhohlzylinder (6) mit anschliessenden mehrmaligen Pump stössen in den Druckbehälter (1) gedrückt, bis sich ein Druck gleichgewicht im Raum zwischen Pumpkolben (3) mit Doppelhohlzylinder (6) und dem Druckbehälter (1) aufgebaut hat. Der Vorgang des Pumpens wird dabei erleichtert durch die grossflächige, handgerechte Pumpkappe (2). Dem Druckaufbau folgt das Aufstecken oder Koppeln des Behandlungsteils mit flexiblem Schlauch (14) oder mit Biegeröhrchen (15) auf das Auslassventil (4) mit seinem Auslassstutzen (10). Durch Niederdrücken des Auslassventils (4) mit der Fingerspitze wird die Spüllösung (9) durch das Steigrohr (12) in den Behandlungsteil (14) oder (15) und dann an dessen Ende durch die aufgesteckte Kanüle gepresst und dabei in deren Spitze zu einem feinen Strahl geformt. Die Spüllösung wird in dem flexiblen Rohr (14) pulsierend transportiert und durch die Kanüle an den Ort der Spülung geleitet, z.B. einer Zahnfleischtasche (21)
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oder einer Wurzelteilungsstelle, wie in Fig. 4 schematisch dargestellt. Der Behandlungsteil mit dem Biegeröhrchen (15) hat eine faltenbalgähnliche Ausformung (18) in seinem Mittelteil, welche der wahlweisen Abwinklung (19) des Vorderteils dient, je nachdem welcher Teil des Mundraums, Ober- oder Unterkiefer, behandelt werden soll.
Eine Behandlung mit dem Spülgerät erfolgt wie nachstehend beschrieben:
Die Pumpkappe (2) wird vom Druckbehälter (1) abgenommen, der Schraubverschluss (5) wird gelöst und der Doppelhohl-zylinder (6) herausgenommen. Die Spüllösung (9) wird in den Druckbehälter (1) bis zur maximalen Füllmarke eingefüllt und dieser wieder verschlossen. Durch etwa 10 Pumpstös-se mit der Pumpkappe (2) und dem innen angeformten Hohlkolben (3) mit Dichtkante (13) wird der zum Herausdrücken der Spüllösung (9) nötige Luftdruck erzeugt. Der Apparat wird nun vor den Mundraum geführt und mit der einen Hand das Ausiass-ventil (4) betätigt, während die andere Hand den Schlauch (14) mit der Kanüle (17) und deren Spitze (20) tastend in die zu spülende Zahnfleischtasche oder andere zu spülende Stellen (21) des Bereiches zwischen Zahn und Kiefer eingeführt. Der Spülvorgang kann beliebig unterbrochen werden durch Loslassen des Auslassventils und funktioniert bis zum völligen Druckabfall im Behälter. Soll die Behandlung wieder fortgesetzt werden nach diesem Druckabbau, muss nachgepumpt werden.
Für die Aufbewahrung wird der oder die Behandlungsteile (14)/(15) in den Halter (8) verliersicher eingeklipst und die Pumpkappe (2) wieder übergestülpt, wobei das Auslassventil (4) und der Auslassstutzen (10) geschützt werden vor unbeabsichtigen Betätigen.
Claims (14)
1. Pneumatisches Spülgerät zur Behandlung von Zahnfleischtaschen und Zahnzwischenräumen, dadurch gekennzeichnet, dass eine aus einem geschlossenen Behälter mittels Gasdruck durch Betätigen eines Auslassventils herausgedrückte Spülflüssigkeit durch an das Ventil ankoppelbare, kanülenartig geformte Behandlungsteile an den Ort der Spülung geleitet werden kann.
2. Spülgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck in dem geschlossenen Behälter durch einen in diesen eintauchenden Doppelzylinder mit Hohlkolben und Betätigungsgriff sowie ein den Druck haltendes Rückschlagventil erzeugt wird.
3. Spülgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erzeugte Druck durch ein koaxial auf den inneren oberen Teil des Doppelzylinders angeordnetes Auslassventil kontrolliert durch Fingerbetätigung abgelassen werden kann.
4. Spülgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an das Auslassventil ein oder mehrere Behandlungsteile ankuppelbar sind, die der unterschiedlichen Zugänglichkeit des Mundraumes anpassbar gestaltet sind.
5. Spülgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsteil aus einem hochflexiblen Schlauch besteht, welcher behand-lungsseitig einen Kanülenkonus aufweist, zur Aufnahme von Kunststoff- oder Metallkanülen.
6. Spülgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsteil aus einem halb-harten Kunststoffröhrchen besteht, welches sich nach der gewünschten Position im Mundraum, z.B. Ober- oder Unterkiefer, dauerhaft abbiegen lässt und ebenfalls behandlungsseitig einen Kanülenkonus aufweist.
7. Spülgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Behandlungsteile jeweils mittels einer klammerartigen Halterung am Druckbehälter-Auslassventil so angekoppelt sind, dass sie mit dessen auf der äusseren Oberfläche angebrachten Riffelung formschlüssig unverlierbar eingeschnappt werden können.
8. Spülgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbehälter aus einem Polyo-lefin-Kunststoff besteht und bis zu mindestens 2,0 bar durch Betätigen des Pumpkolbens aufladbar ist.
9. Spülgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbehälter mit dem Pumpkolben und dessen Betätigungsgriff eine geschlossene Einheit bildet, wobei das Auslassventil mit seiner Kupplung dauernd auf dem oberen Teil des Doppelzylinders verbleibt und vom Pumpkolben überstülpt wird.
10. Spülgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbehälter eine Füllstandsanzeige in Form eines Vertikalfensters aufweist, während die übrige Oberfläche nicht transparent ist und der Produktgraphik und Produkterklärung dient.
11. Spülgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsteile an das Auslassventil etwa im rechten Winkel zu dessen Betätigungsrichtung angekoppelt werden können.
12. Spülgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslassventil so gestaltet ist, dass es dem Spülflüssigkeitsstrom eine gewisse Menge Luft beimischt, was die Spülintensität erhöht.
13. Spülgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der hochflexible Schlauch so dimensioniert ist, dass das Luft-Spülflüssigkeitsgemisch sich in ihm intermittierend staut und durch die Kanüle entströmt, was einen pulsierenden Spülstrahl mit verbesserter Spülwirkung ergibt.
14. Spülgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbehälter durch einen Schraubverschluss mit Dichtring verschlossen wird, welcher gleichzeitig den Doppelzylinder mit dem zentralen Auslassventil trägt.
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Publications (1)
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CH685802A5 true CH685802A5 (de) | 1995-10-13 |
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ID=4183762
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH296/92A CH685802A5 (de) | 1992-02-03 | 1992-02-03 | Pneumatisches Spülgerät zur Behandlung von Zahnfleischtaschen bzw. Zahnzwischenräumen. |
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CH (1) | CH685802A5 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004064667A1 (en) * | 2003-01-23 | 2004-08-05 | Kerrhawe S.A. | Unit dose delivery system for dental sensitivity product |
EP1584302A1 (de) | 2004-04-06 | 2005-10-12 | Wolfgang Hauck | Munddusche |
WO2007031304A1 (de) * | 2005-09-14 | 2007-03-22 | Medaxis Ag | Einrichtung zur erzeugung eines flüssigkeitsstrahles zum reinigen von wunden |
CN109498884A (zh) * | 2019-01-11 | 2019-03-22 | 刘贞宽 | 置入式冲洗器 |
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1992
- 1992-02-03 CH CH296/92A patent/CH685802A5/de not_active IP Right Cessation
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EP1584302B1 (de) * | 2004-04-06 | 2011-03-16 | Wolfgang Hauck | Munddusche |
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CN109498884B (zh) * | 2019-01-11 | 2024-03-08 | 刘贞宽 | 置入式冲洗器 |
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