CH685455A5 - Rohrleitung. - Google Patents

Description

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CH 685 455 A5

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Beschreibung

Die Erfindung bezieht sich auf eine Rohrleitung.

Beispielsweise in Drainagesystemen von Tunnels wird häufig stärker carbonhaltiges Sickerwasser abgeführt, das mit der Zeit zu Ablagerungen an der Rohrinnenwand und dergleichen führt.

Messungen haben ergeben, dass sich im Laufe eines Jahres bis zu zwei Zentimeter dicke, harte Ablagerungsschichten bilden können. Diese müssen durch äusserst aufwendige Unterhaltsmethoden periodisch entfernt werden. Bei Strassen-Tunnelanla-gen bedeutet dies, dass jährlich eine Sperrung des Tunnels über mehrere Wochen während der Nächte erforderlich ist.

Um diesen ganz erheblichen Aufwand zu reduzieren, ist es auch schon bekannt, dem Sickerwasser mit Hilfe einer Dosieranlage einen Härtestabilisator zuzugeben. Damit können zwar die Ablagerungen weitgehend verhindert oder zumindest reduziert werden, jedoch ist der Einsatz chemischer Mittel im Hinblick auf die Umweltbelastung problematisch.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Möglichkeit zu schaffen, auftretende Ablagerungen in Rohrleitungen ohne Einsatz chemischer Mittel zu entfernen. Der Aufwand soll dabei gegenüber den bisherigen mechanischen Methoden ganz erheblich reduziert sein.

Gelöst wird die Aufgabe durch eine Rohrleitung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.

Das Aussenrohr bildet hierbei eine äussere AbStützung und Halterung, während die Schlaucheinlage die Flüssigkeitsführung übernimmt. Wird die Schlaucheinlage durch einen erhöhten Innendruck belastet, dehnt sie sich etwas aus, wobei das Aussenrohr bedarfsweise eine Begrenzung bildet und eine Überdehnung der Schlaucheinlage sicher verhindert.

Hat sich im Laufe der Zeit innenseitig bei der Schlaucheinlage eine Ablagerungsschicht gebildet, wird diese beim Aufdehnen der druckbelasteten Schlaucheinlage abgesprengt und kann vom Flüssigkeitsstrom ausgespült werden.

Da ein Zugang zum Inneren der Schlaucheinlage zum Reinigen nicht erforderlich ist, kann der Reinigungsvorgang mit geringem Aufwand und sowohl bei im Durchmesser grösseren als auch kleineren Rohren durchgeführt werden.

Bei entsprechender Ausbildung der dazu notwendigen Apparatur - Verschlussventile, Druckquelle, Steuerung - kann dieser Vorgang auch automatisch in bestimmten Zeitabständen ablaufen.

Vorteilhaft ist auch, dass keine chemischen Mittel eingesetzt werden müssen.

Zweckmässigerweise ist die Schlaucheinlage durch einen Kunststoffschlauch gebildet, wobei das verwendete Material zumindest auf die geführte Flüssigkeit und die auftretenden Ablagerungen abgestimmt ist.

Beispielsweise für wasserführende Rohrleitungen ist ein glatter PVC-Gewebeschlauch gut geeignet. Für andere Fördermedien, beispielsweise auch aggressive Medien, kann eine entsprechende Materialauswahl getroffen werden. Auch die Umgebungsbedingungen, zum Beispiel die Temperatur kann bei dieser Auswahl mit berücksichtigt werden.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass an den Enden der Schlaucheinlage Adapter zum wahlweisen Verschliessen der Schlaucheinlage und/oder zum Anschliessen einer weiteren Schlaucheinlage und/oder zum Anschliessen einer Druckquelle vorgesehen sind.

Dadurch besteht die Möglichkeit, gezielt ganz bestimmte Schlauchabschnitte oder Rohrleitungs-Teil-abschnitte zu reinigen. Ausserdem ist die Montage solcher Teilabschnitte in der Praxis einfacher durchführbar.

Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher erläutert.

Die einzige Figur zeigt:

einen Längsschnitt einer Rohrleitung mit darin befindlicher Schlaucheinlage.

In der Zeichnungsfigur ist eine Rohrleitung 1 mit mehreren Rohrabschnitten 2 erkennbar. Diese Rohrabschnitte weisen ein Aussenrohr 3 beispielsweise aus Beton oder Kunststoff auf, in dem sich eine Schlaucheinlage 4 aus elastischem Material befindet. Das Aussenrohr 3 kann Bestandteil eines bereits bestehenden Rohrleitungssystems, sein. Die Schlaucheinlage 4 ist in diesem Falle nachträglich eingesetzt. Die Schlaucheinlage 4 übernimmt hier die Flüssigkeitsführung. Wie gut in der Zeichnung erkennbar, ist der Aussenquerschnitt der Schlaucheinlage 4 etwas geringer als der lichte Rohrinnenquerschnitt des Aussenrohres 3. Wird nun die Schlaucheinlage 4 mit einem erhöhten Innendruck beaufschlagt, so dehnt sie sich etwas aus, wobei eine solche Ausdehnung durch das stabile Aussenrohr 3 begrenzt ist. Die Durchmesserverhältnisse von Aussenrohr und Schlaucheinlage 4 sind so bemessen, dass bei maximaler Ausdehnung der Schlaucheinlage 4 mit Anlage an der Innenseite des Aussenrohres 3 die Elastizitätsgrenze der Schlaucheinlage 4 mit Sicherheit noch nicht überschritten ist.

Lagert sich nun innenseitig an der Flüssigkeit führenden Schlaucheinlage 4 in der Flüssigkeit mitgeführte Stoffe ab, beispielsweise Kalk, so kann diese Schicht 7 durch die Dehnbewegung der Schlaucheinlage 4 bei entsprechender Innendruckbeaufschlagung abgelöst und ausgespült werden.

An den Enden der Schlaucheinlagen 4 können Adapterstücke mit Anschlussverschraubungen 5 vorgesehen sein, über die die Schlaucheinlagen-Ab-schnitte miteinander oder aber mit quer abgehenden Rohrabschnitten dicht beziehungsweise weitgehend dicht verbunden werden können. Die Dichtigkeit muss soweit gegeben sein, dass bei entsprechender Innendruckbeaufschlagung eine Dehnung der Schlaucheinlage 4 erfolgt.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind drei Rohrabschnitte 2 bei einem Mehrwegeventil 6 zusammengeführt. Dadurch besteht die Möglichkeit, die einzelnen Rohrabschnitte 2 zu verschliessen und somit abschnittsweise eine Reinigung vorzunehmen. Die Betätigung des Mehrwegeventiles 6 kann über einen Handhebel 8 oder auch über einen motorischen Stellantrieb erfolgen.

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Die Schlaucheinlage 4 kann gut auch nachträglich in vorhandene Rohrleitungssysteme eingesetzt werden. Dabei ist es zweckmässig, wenn Teilabschnitte von bis zu 50 Meter Länge eingesetzt werden, da solche Schlaucheinlagen 4 noch gut handhabbar sind.

Die Druckbeaufschlagung erfolgt vorzugsweise durch Wasserdruck, kann aber auch bedarfsweise durch Druckluft erfolgen. Um eine gut kontrollierbare Reinigung zu erzielen, erfolgt zweckmässigerweise nicht eine Druckbeaufschlagung des gesamten Rohrleitungssystems, sondern es werden bei der Reinigung vorzugsweise nur Schlaucheinlagen-Abschnitte jeweils an den Enden abgedichtet und diese Abschnitte nacheinander gereinigt.

Die erfindungsgemässe Rohrleitung kann dort wo sich Ablagerungen jeglicher Art bilden können, eingesetzt werden. Beispielsweise im Bergbau, in Sik-kerleitungen von Tunnels, in Kraftwerken und Pumpstationen und dergleichen.

Claims (6)

Patentansprüche

1. Rohrleitung, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rohrleitung (3) eine in ihrem Querschnitt durch Erhöhen des Innendruckes elastisch aufweitbare Schlaucheinlage (4) eingesetzt ist, deren Aussen-durchmesser in unverformtem Zustand kleiner ist als der lichte Querschnitt der Rohrleitung (3) und dass die Schlaucheinlage (4) verschliessbar ist und einen Anschluss (5) für eine Druckquelle aufweist.

2. Rohrleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaucheinlage (4) durch einen Kunststoffschlauch gebildet ist.

3. Rohrleitung nach einem der Ansprüche 1 oder

2, dadurch gekennzeichnet, dass an den Enden der Schlaucheinlage (4) Anschlüsse (5) für Verschlussventile oder Verschlussteile (6) zum Verschliessen der Schlaucheinlage (4) vorgesehen sind.

4. Rohrleitung nach einem der Ansprüche 1 bis

3, dadurch gekennzeichnet, dass an den Enden der Schlaucheinlage (4) Anschlüsse (5) für Adapter oder Kupplungen zum Anschliessen einer weiteren Schlaucheinlage (4) vorgesehen sind.

5. Rohrleitung nach einem der Ansprüche 1 bis

4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest am einen Ende der Schlaucheinlage (4) der Anschluss (5) für eine Druckquelle vorgesehen ist.

6. Rohrleitung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaucheinlage (4) aus einem PVC-Gewebeschlauch besteht.

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