CH678516A5 - - Google Patents
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Description
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CH 678 516 A5
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Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschicken einer Siebtrommel, in derartigen Siebtrommeln werden aus der sogenannten «grünen Tonne» stammende, trockene Haushaltsabfälle, Bau-Mischschutt und auch Feuchtstoffe enthaltener Gewerbemüll gesiebt, mit dem Ziel, das aufgegebene Materialgemisch in beispielsweise Fein-, Grob-, und Mittelfraktionen zu trennen und anschliessend die grossen Anteile an wiederverwertbaren Stoffen zu gewinnen.
Zum Beschicken einer Siebtrommel ist es bekannt (DE-OS 3 102 846), das Materialgemisch über einen Trichter mit einer sich anschliessenden, bis in die Trommel reichenden Rutsche einzuspeisen. Bau-Mischschutt, der in der Bauwirtschaft neben dem eigentlichen Abbruchschutt in erster Linie bei Sanierungsarbeiten von Gebäuden anfällt und einen hohen Anteil an rezirkulierbaren Stoffen enthält, wie Holz, Metall, Steine, Sand und brennbare Materialien, wie Holz, Textil, Papier, Kunststoff, Schichthölzer und dergleichen, bereitet aufgrund der in diesem Materialgemisch enthaltenen vielen Langteile, wie lange Hölzer, Leisten und Steine bis und über zwei Meter Länge grosse Probleme. Denn selbst bei einem die Länge dieser Gegenstände berücksichtigenden Durchmesser des Trommelsiebes von bis zu vier Metern verursachen derartig sperrige Stücke schon in der Zuführung des Trommelsiebes Störungen. Während nämlich das Trommelsieb um eine im wesentlichen horizontale Achse rotieren muss, kann die Zuführung wirtschaftlich nur vertikal von oben über einen trichterförmigen Schacht erfolgen. In einem solchen Schacht führen sperrige Materialien jedoch häufig zu Brückenbildungen und zum Verkeilen, was nur sehr umständlich von Hand zu beseitigen ist und währenddessen eine Betriebsunterbrechung erfordert. Ausserdem ist nicht ausgeschlossen, dass dünne flexible Langteile abgebogen bzw. umgelenkt werden und — wenn sie kleiner als die Lochung der Siebtrommel sind — durch das Trommelsieb hindurchrutschen und bei der sich anschliessenden Feinsiebung erhebliche Probleme und Störungen bereiten. Die für den Bau-Mischschutt genannten Nachteile liegen vergleichsweise auch bei Gewerbemüll vor, der neben Feuchtstoffen insbesondere auch Langteile, wie Paletten, Bretter etc., enthält.
Schwierigkeiten beim Beschicken einer Siebtrommel über einem Trichter mit sich daran anschliessender Rutsche treten auch bei häuslichen Abfällen aus der sogenannten «grünen Tonne» auf. Bei dem Materialgemisch aus der grünen Tonne handelt es sich um vorsortiertes Ausgangsmaterial, das keine Obst-, Gemüse- oder dgl. Küchenabfälle, Asche und ähnliches mehr enthält. Die am Anfallort vorsortierten und gesondert gesammelten Wertstoffe umfassen im wesentlichen zerbrechliche Hohlkörpers wie insbesondere Glasflaschen, Papier, Pappe, Plastikbehälter und -folien, Metalle, Textilien, Holz, Leder und artverwandte Stoffe. Beim Beschicken der Siebtrommel erfährt dieses Materialgemisch nämlich aufgrund der starken Neigung der
Rutsche eine grosse Beschleunigung, so dass insbesondere Glasflaschen beim Auftreffen in der Trommel häufig zerstört werden, was die sich anschliessende Handsortierung, in der die Flaschen nach Farbe sortiert werden, erheblich behindert. Mit den vorgenannten vergleichbare, auf die grossen Fallhöhen zurückzuführende Nachteile liegen vor, wenn das Materialgemisch aus der grünen Tonne mittels eines Förderbandes zugeführt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der sich die genannten Nachteile beim Beschicken einer Siebtrommel mit einem insbesondere Langteile und/oder zerbrechliche Hohlkörper enthaltenden Materialgemisch vermeiden lassen.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch einen Schwingförderer mit einer eine dem Querschnitt der Siebtrommel angepasste, nach unten gewölbte Kontur aufweisenden, vorzugsweise halbschalen-artigen Rinne gelöst. Durch die erfindungsgemässe Kontur der vorzugsweise in Förderrichtung offenen und mit ihrem vorderen Ende in die Siebtrommel hineinragenden Rinne, wird die Übergabekante für das Materialgemisch bis auf den tiefstmögüchen Punkt verlegt. Der in das Trommelsieb hineinragende Teil der Muldenrinne weist nur einen geringen, die Schwingungen der Rinne erlaubenden radialen Abstand von der Innenmantelfläche des Trommelsiebes auf; beispielsweise ist bei einem Trommeldurchmesser von zwei Metern die grösste Breite der Muldenrinne ca. 1,8 m, wobei der radiale Abstand 10 cm beträgt.
Durch die konturangepasste, konzentrisch in die Siebtrommel hineinragende Muldenrinne wird nicht nur die Fallhöhe für das über die Muldenrinne in die Siebtrommel eingespeiste Materialgemisch auf ein hinsichtlich der zerstörenden Einwirkungen auf Glasflaschen unschädliches Mass verringert, sondern es steht insbesondere auch eine freie Beschickungsöffnung zur Verfügung, die nahezu dem gesamten Querschnitt der Siebtrommel entspricht. Damit lassen sich vor allem sperrige Langteile problemlos in die Siebtrommel einspeisen, selbst wenn sie über die Oberkante der Muldenrinne hervorragen sollten. Um ein Materialgemisch mit sperrigen Langteilen von zwei Metern und mehr in die Siebtrommel einzuspeisen, bedarf es somit keiner Sonderkonstruktion der Siebtrommel mit entsprechend raumgreifendem und die erforderliche Antriebsleistung erheblich erhöhendem Trommeldurchmesser, denn das Materialgemisch wird aufgrund der Schwingungen der Muldenrinne ausserdem noch vorgerichtet, d.h. sperrige und/oder schwere Langteile werden während des Transportes in der Muldenrinne mit ihrer Längserstreckung in Förderrichtung ausgerichtet.
Da das Materialgemisch durch von Unwuchtmotoren erzeugte Schwingungen transportiert wird, d.h. keine das Materialgemisch beschleunigende Neigung der Muldenrinne vorliegen muss, werden Glasflaschen schonend und ohne zu zerbrechen in die Siebtrommel eingespeist.
Anstatt einer halbschalenartigen, runden Muldenrinne lässt sich eine eine Vieleckkontur aufweisende Rinne einsetzen. Hierbei versprechen der
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halbrunden Kontur angenäherte Rinnen einen besonders ungestörten Transport.
Es empfiehlt sich, dass zumindest der Boden der Rinne innenseitig mit einem dämpfenden, rutschfesten Material ausgekleidet ist. Hierfür eignet sich beispielsweise ein sich gegebenenfalls auch bis über die inneren Seitenwände der Rinne erstreckender Gummi- oder Kunststoffbelag. Durch diesen Belag werden nicht nur die Geräusche beim Fördern des Materials gedämpft, wie zum Beispiel das Poltern von Flaschen oder metallischen Dosen, sondern gleichzeitig lässt sich - aufgrund einer verbesserten Haftung - die Förderung des Materials besser kontrollieren und beeinflussen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Einzelheit einer Sortieranlage in der Seitenansicht, die eine erfindungsgemässe, einer Siebtrommel vorgeschaltete Schwingförderrinne zeigt;
Fig. 2 als Einzelheit das vordere Ende einer Siebtrommel mit einer in die Siebtrommel hineinragenden, erfindungsgemässen Schwingförderrinne, perspektivisch dargestellt; und
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie Ili—Iii in Fig. 2.
Zum Wiedergewinnen der Wertstoffe wird ein nicht dargestelltes Materialgemisch in einer in Fig. 1 teilweise dargestellten Sortieranlage 1 im Aufgabebereich 2 auf einen Förderer 3 aufgegeben, der das Materialgemisch auf einen ansteigenden, oberhalb eines Schwingförderers 5 endenden Zuführförderer 4 weiterleitet. Der das Materialgemisch in eine Siebtrommel 6 einspeisende Schwingförderer 5 weist zumindest einen Unwuchtmotor 7 auf, der die auf Federpuffern 8 beweglich abgestützte Rinne 9 (vgl. Fig. 2) in gezielte Schwingungen versetzt und dadurch das Materialgemisch in Förderrichtung 10 transportiert. Sowohl der Schwingförderer 5 als auch die Siebtrommel 6 sind oberhalb des Bodens bzw. Fundamentes 11 auf Stützträgern 12 angeordnet und über eine zu einer Bühne 13 führende Treppe 14 begehbar. Unterhalb der Siebtrommel 6 sind Rutschen 15,16 angeordnet, die die in der Siebtrommel 6 abgetrennten Fein- und Grobanteile über getrennte Förderer 17 zu einer sich gegebenenfalls anschliessenden Weiterbehandlung abtransportieren.
Wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt wird, ist die Rinne 9 des Schwingförderers 5 zum Beschicken der Siebtrommel 6 als halbschalenartige Muldenrinne ausgebildet und weist eine dem Querschnitt bzw. der Form der Siebtrommel 6 angepasste, nach unten gewölbte Kontur auf. Die in Förderrichtung 10 offene Muldenrinne 9 ragt mit ihrem vorderen Ende in die Siebtrommel 6 hinein, wobei ein geringer, das Schwingen erlaubender radialer Abstand 18 (vgl. Fig. 3) zwischen der Innen-Mantelfläche 19 der mit zahlreichen Sieblöchern 20 versehenen Siebtrommel 6 und der Muldenrinne 9 gewahrt wird.
Während des Transportes des Materialgemisches in der Muldenrinne 9 in Förderrichtung 10
werden aufgrund der von dem Unwuchtmotor 7 bewirkten Schwingungen insbesondere lange Aufgabegutteile (Langteile) vor- bzw. ausgerichtet, so dass sie langgestreckt und ohne Umlenkung in die Siebtrommel 6 befördert werden. Aufgrund der Halbkreisform der Muldenrinne 9 steht nahezu deren gesamter Innendurchmesser als Einspeiseöff-nung zur Verfügung (vgl. Fig. 3); selbst weit über die Oberkante 21 der Muldenrinne 9 überstehende Langteile des Materialgemisches verursachen daher keine Keil- und/oder Brückenbildungen, und zwar weder in der Rinne 9 noch in der Trommel 6. Da ausserdem die Fallhöhe, d.h. der Weg, den das Materialgemisch von der Abwurfkante 22 am vorderen Ende der Muldenrinne 9 bis zum Auftreffen auf die Innenmantelfläche 19 der Siebtrommel 6 zurücklegen muss, gering ist, nämlich gleich dem Abstand 18, besteht insbesondere für zerbrechliche Hohlkörper, wie Glasflaschen, keine Zerstörungsgefahr.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Beschicken einer Siebtrommel, gekennzeichnet durch einen Schwingförderer
(5) mit einer eine dem Querschnitt der Siebtrommel
(6) angepasste nach unten gewölbte Kontur aufweisenden Rinne (9).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine halbschalenartige Rinne (9).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine eine Vieleckkontur aufweisende Rinne (9)
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass die in Förderrichtung (10) offene Rinne (9) in die Siebtrommel (6) hineinragt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Rinnengrund innenseitig mit einem dämpfenden rutschfesten Material ausgekleidet ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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PFA | Name/firm changed |
Owner name: LINDEMANN MASCHINENFABRIK GMBH TRANSFER- METSO LIN |
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PL | Patent ceased |