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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abscheiden vorzugsweise länglicher oder flächiger Teilchen aus Schüttgut.
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Vorrichtungen der gattungsbildenden Art, insbesondere Siebeinrichtungen mit unterschiedlichst gestalteten Sieben, sind hinlänglich aus der Praxis bekannt. Man versteht darunter eine Vorrichtung zum Trennen fester Stoffe nach dem Kriterium der Korn-/Partikelgröße und -Gestalt. Als Ergebnis erhält man mindestens zwei Fraktionen, die sich in ihrer minimalen respektive maximalen Korngröße/Gestalt signifikant voneinander unterscheiden. In der Verfahrenstechnik zählt das Sieben zu den Klassierverfahren.
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Regelmäßig handelt es sich bei dem auf das Sieb aufzugebenden Schüttgut, auch Haufwerk genannt, um ein Feststoffgemisch, wobei die Trennung unterschiedlicher Größen und/oder Formen der Partikel durch den Siebboden oder Siebbelag erfolgt. Dabei kann es sich um ein Geflecht, Drahtgitter, Lochblech oder ähnliches handeln.
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Aus der Praxis ist es auch bereits bekannt, die Siebe bzw. Siebböden in Bewegung zu versetzen. Insoweit sei lediglich beispielhaft auf sogenannte Taumelsiebmaschinen verwiesen. Auch ist es bereits bekannt, Siebe mit einer Vibration zur Schwingung anzuregen, um den Durchgang durch die Öffnungen im Siebboden zu begünstigen.
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Sofern es sich bei den Siebböden um gelochte Bleche handelt, weisen diese regelmäßig Rundlöcher auf. Solche Siebe dienen üblicherweise zur Klassierung von Schüttgütern unterschiedlicher Korngrößen. Beliebige Materialien lassen sich so Klassieren, beispielsweise auch getrocknete Nahrungsmittelschüttgüter wie Tee, Kräuter, Gewürze, Gemüse, Pilze, pflanzliche pharmazeutische Rohstoffe oder Mischungen, etc. Das hier zugrundeliegende Funktionsprinzip ist auf nahezu alle Schüttgüter anwendbar, jedoch mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen in der Qualität der Klassierung.
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Die zuvor genannten Schüttgüter, die getrocknet und im zerkleinerten Zustand vorliegen, enthalten von den Gutteilen des Schüttguts zu entfernende Partikel, nämlich beispielsweise Stiele oder Spelzen und andere Übergrößen, aber auch Fremdkörper wie beispielsweise Besenborsten, Holzsplitter, Kunststoffteile, Folienteile, Fäden, Papier oder Pappfetzen, etc. Um ein Gutprodukt zu erhalten, müssen diese Teile abgeschieden werden. Dies ist jedoch insoweit problematisch, als es sich dabei regelmäßig um sehr dünne und lange Teilchen oder aber um flächige Teilchen handelt, die, bei zufälliger oder statistischer Ausrichtung, gemeinsam mit den Gutteilen durch die Lochung des Siebs gelangen, so dass eine siebtechnische Befreiung von diesen Teilchen nur bedingt möglich ist.
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Aus der
DE 198 22 996 C1 ist eine Vorrichtung zum Abscheiden vorzugsweise länglicher oder flächiger Teilchen
18,
20 aus Schüttgut bekannt. Die Vorrichtung weist eine Siebeinrichtung auf. Die Siebeinrichtung weist einen Aufgabebereich
4, einen Förder- und Ausrichtbereich zum Fördern des Schüttguts und zum Ausrichten der abzuscheidenden Teilchen
18 und einen Siebbereich mit Sieböffnungen
10 auf. Des Weiteren weist die Siebeinrichtung einen Austragbereich
14 auf. Ein Schwingungsantrieb in Form einer in der
DE 198 22 996 C1 nicht gezeigten Rüttelvorrichtung ist dazu ausgebildet, einen Schwingboden
2 in Schwingungen zu versetzen, sodass Teilchen
18,
20 in einer Förderrichtung
6 transportiert werden.
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Bei der bekannten Vorrichtung werden die länglichen Teilchen 18 durch die Sieböffnungen 10 fraktioniert und werden sonstige flächige Teilchen 20 weiter gefördert und über den Austragbereich 14 abgeschieden.
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Bei der bekannten Vorrichtung sind sowohl der Aufgabebereich 4 als auch der Förder- und Ausrichtbereich mit Längsrillen 12 ausgebildet, die die Ausrichtung der länglichen Teilchen 18 in Zusammenwirkung mit den erzeugten Schwingungen bewirken. Die langgestreckten Teilchen 18 werden dann in diesen Rillen 12 weiter gefördert, bis sie in den Bereich der Sieböffnungen 10 gelangen und aufgrund der Schwerkraft nach unten fraktioniert werden. Flächige Teilchen 20 werden über die Sieböffnungen 10 hinweg gefördert und im Austragbereich 14 abgeschieden. Die Sieböffnungen 10 sind bei der bekannten Vorrichtung als V-förmig verlaufende langgestreckte Ausnehmungen gebildet. Im Konkreten sind die Sieböffnungen 10 in Form endseitig offener Durchgänge realisiert, die sich in Richtung Austragbereich 14 V-förmig erweitern. Die Tiefe der Längsrillen 12 nimmt beginnend im Aufgabebereich 4 in Förderrichtung 6 kontinuierlich ab. Direkt an das Ende der Längsrillen 12 schließen sich die V-förmigen Sieböffnungen 10 bis hin zum Austragbereich 14 an.
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Bei der bekannten Vorrichtung ist problematisch, dass die Herstellung des Schwingbodens 2 mit dem Aufgabebereich 4, den in der Tiefe in Förderrichtung 6 abnehmenden Längsrillen 12 und den V-förmig offen gestalteten Sieböffnungen 10 sehr aufwändig ist. Des Weiteren ist es mit der bekannten Vorrichtung nicht möglich, kleine Gutteilchen durch die Sieböffnungen 10 zu fraktionieren und größere, längliche oder flächige Teilchen im Austragbereich 14 abzuscheiden.
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Der Lehre der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abscheiden vorzugsweise länglicher oder flächiger Teilchen aus Schüttgut derart auszugestalten und weiterzubilden, dass ein einfacher Aufbau und ein Fraktionieren kleiner Gutteilchen mit konstruktiv einfachen Mitteln ermöglicht sind.
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Die voranstehende Aufgabe lässt sich durch die Merkmale der nebengeordneten Ansprüche 1 und 14 lösen, wobei die erfindungsgemäße Siebeinrichtung eine ganz besondere Ausgestaltung hat.
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Die Siebeinrichtung umfasst einen Aufgabebereich für das Schüttgut, einen Förder- und Ausrichtbereich zum Fördern des Schüttguts und zum Ausrichten der abzuscheidenden Teilchen, einen Siebbereich zum Fraktionieren der Gutteilchen und zum Weiterfördern der abzuscheidenden Teilchen und einen Austragbereich zum Austragen der abzuscheidenden Teilchen. Des Weiteren ist ein Schwingungsantrieb vorgesehen, der der Siebeinrichtung, d. h. den zuvor genannten Bereichen der Siebeinrichtung, eine gerichtete Schwingung aufzwingt. So wird das Schüttgut vom Aufgabebereich zum eigentlichen Siebbereich gefördert, nämlich durch die schwingende Bewegung. Hier wird das Prinzip eines Schwing- oder Vibrationsförderers genutzt. Die schwingende Bewegung ist derart ausgelegt, dass sich die Förderfläche in Transportrichtung, vorzugsweise schräg nach oben und zurück bewegt. Beim Vorlauf des Schwingförderers hebt die zum Fördern dienende Fläche das Fördergut zumindest geringfügig an und schiebt es in die gewollte Richtung. Beim Rücklauf bleibt das Fördergut wegen der Massenträgheit und der abwärts gerichteten Bewegung und der damit verbundenen geringeren Reibung stehen. Bei der nächsten Vorwärtsschwingung wird das Material wieder ein Stück nach vorne geschoben, usw. Dieser Vorgang wiederholt sich mit der Frequenz des Schwingantriebs. Die Geschwindigkeit des Materialvorschubs wird dabei durch die Amplitudenweite und die Frequenz der Schwingung des Förderers bestimmt.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist also dem Aufgabebereich für das Schüttgut unmittelbar nachgeordnet eine Förderstrecke vorgesehen, die jedoch nicht nur zur bloßen Förderung und ggf. zur Vereinzelung des Stückguts dient. Vielmehr liegt hier die Erkenntnis zugrunde, dass sich längliche Teilchen, beispielsweise Stiele oder Spelzen, in Förderrichtung, d. h. längs zur Förderrichtung, ausrichten und sich entsprechend der Vibration über den Förder- und Ausrichtbereich hinweg – gerichtet – bewegen. Im ausgerichteten Zustand gelangen diese abzuscheidenden Teilchen in den Siebbereich, der mit seiner Lochung derart dimensioniert und gestaltet ist, dass die zu fraktionierenden Gutteilchen durch die Lochung hindurch fallen. Die in Förderrichtung ausgerichteten abzuscheidenden Teilchen bewegen sich über die Lochung hinweg, wenngleich deren Durchmesser regelmäßig geringer als der Durchmesser der die Lochung bildenden Löcher im Siebboden ist. Aufgrund ihrer Ausrichtung findet so eine Trennung von den Gutteilen statt, wobei die abzuscheidenden Teilchen sich über den Siebbereich hinweg bewegen und zu einem Austragbereich weiter gefördert werden.
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Der Austragbereich ist glatt ausgebildet wie die Oberfläche des Förder- und Ausrichtbereichs. An den Austragbereich kann sich ein Behältnis anschließen, in den die abgeschiedenen Teilchen hineinfallen. Eine weitere Förderung bis hin zu einer wie auch immer zu definierenden Verarbeitungs-/Verwertungsstation ist denkbar.
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Um die Siebeinrichtung in Schwingung zu versetzen, ist ein elektrischer Schwingungsantrieb vorgesehen, dessen Frequenz in vorteilhafter Weise einstellbar, insbesondere auf das Schüttgut und die jeweiligen Teilchen abstimmbar ist. Der Schwingungsantrieb versetzt die Bereiche der Siebeinrichtung gemeinsam in eine gerichtete Schwingung entsprechend den voranstehenden Ausführungen, um nämlich die Voraussetzung für eine Förderung des Schüttguts zu gewährleisten. Dazu ist es von Vorteil, wenn der Schwingungsantrieb unmittelbar an der Siebeinrichtung ankoppelt, um nämlich eine unmittelbare Schwingungserregung der Siebeinrichtung, ohne Leistungsverluste, hervorzurufen.
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In erfindungsgemäßer Weise sind die Bereiche der Siebeinrichtung als Siebblech ausgeführt. Dieses Siebblech hat einen glatten Aufgabebereich und Förder-Ausrichtbereich. Daran schließt sich ein gelochter Siebbereich an, wobei es von Vorteil ist, wenn die Stege zwischen der Lochung ebenfalls glatt ausgeführt sind. Vorzugsweise ist eine Rundlochung vorgesehen. Dem Siebbereich schließt sich ein ebenfalls glatter Austragbereich an, der zum weiteren Fördern und Austragen der so abgesonderten Teilchen dient.
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Wie bereits zuvor erwähnt, kann der Schwingungsantrieb die Siebeinrichtungen zu Schwingungen in Längs-/Förderrichtung entsprechend einem herkömmlichen Schwingungsantrieb anregen. Die Schwingungskomponente kann in Förderrichtung leicht nach oben geneigt sein. Die gesamte Siebeinrichtung kann eine zumindest geringfügige Neigung nach oben haben, um das Fördern des Siebgutes, auf die Vereinzelung der Partikel des Siebgutes, zu begünstigen.
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Wie bereits zuvor erwähnt, hat das Siebblech eine glatte, vorzugsweise polierte und ggf. vergütete Oberfläche. Ein Fördern des Schüttguts/Siebguts mit geringstmöglichen Reibungsverlusten ist dadurch möglich.
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Im Rahmen einer besonders einfachen Ausgestaltung ist die Siebeinrichtung als längliches Vibrationssiebblech mit dem Produktaufgabebereich nahe dem einen Ende und dem Schwingungsantrieb am gleichen Ende und/oder in einem mittigen Bereich und/oder am gegenüberliegenden Ende ausgeführt. Der Blechboden des Vibrationssiebbleches kann plan oder eben oder in Längs-/Förderrichtung geringfügig gebogen bzw. gewölbt sein. Auch ist es denkbar, dass vorzugsweise beidseitig, in Längsrichtung gesehen, eine seitliche Begrenzung vorgesehen ist. Nahe dem Ende der eigentlichen Förderstrecke ist dann die Rundlochung vorgesehen.
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Das gleichmäßig zu dosierende Produkt wird im Rahmen der zuvor genannten Ausgestaltung im Aufgabebereich zudosiert bzw. aufgegeben, möglichst in geringer Schütthöhe über die gesamte Breite des Vibrationssiebblechs verteilt. Das Schüttgut wird zunächst horizontal ausgerichtet, wobei dazu auch ein mechanischer Abstreifer oder dergleichen als Barriere vorgesehen sein kann.
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Da das Vibrationssiebblech in Längsrichtung schwingt, erfolgt eine Förderung des Schüttguts entsprechend der Schwingungsfrequenz nach vorne, d. h. zum eigentlichen gelochten Siebboden hin. Beim Fördern richten sich die abzuscheidenden Teilchen flach und horizontal auf dem Blech in Förderrichtung aus. Hat der Teilchenstrom den Siebbereich erreicht, fällt das Gutprodukt entsprechend der Lochung durch das Sieb, und zwar über die gesamte Breite und Länge des Siebbereichs hinweg. Es fällt geradezu durch die Lochung hindurch und kann darunter aufgefangen bzw. gesammelt werden. Die länglichen und/oder flachen Teilchen gleiten über die Sieblöcher hinweg und werden als Übergröße ausgeschieden.
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An dieser Stelle sei angemerkt, dass ein Aufrichten der länglichen dünnen Teilchen unwahrscheinlich ist, nämlich aufgrund der gerichteten Förderung. Nur so könnte es passieren, dass diese Teilchen durch die Lochung hindurch zu den Gutteilen gelangen.
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Eine geeignete Produktdosierung, nämlich eine allmähliche Aufgabe des Schüttguts auf das Vibrationssiebblech, begünstigt das Ausrichten der Teilchen und die Klassifizierung.
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Im Rahmen einer alternativen Ausgestaltung der Siebeinrichtung ist es denkbar, dass diese als rundes oder mehreckiges, vom Zentrum zur Seite hin abfallendes Vibrationssiebblech mit mittigem Produktaufgabebereich und mit mittigem bzw. zentrischem Schwingungsantrieb ausgeführt ist. Die Schwingung sollte dabei dem Vibrationssiebblech derart aufgezwungen werden, dass sich eine Förderrichtung vom Zentrum aus radial nach außen zum regelmäßig abfallenden Randbereich hin ergibt.
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Im Rahmen einer solchen Ausgestaltung ist es denkbar, dass das Vibrationssiebblech in mehrere Kreisflächensegmente, vorzugsweise 4 bis 8, unterteilt ist. Diese bilden gemeinsam das Vibrationssiebblech und grenzen nach außen abfallend aneinander, bilden somit radiale Stoßkanten oder Abkantungen zwischen den Bereichen.
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Im Rahmen einer solchen Ausgestaltung erfolgt die Aufgabe zentral, d. h. mittig von oberhalb der Siebeinrichtung. Das Schüttgut gelangt nun wie bei der linearen Anordnung auf das Vibrationssiebblech, wird unter Einwirkung der Schwerkraft und der Frequenz radial nach außen gefördert, zunächst über einen nicht gelochten Förder- und Ausrichtbereich, zum gelochten Siebbereich zum Fraktionieren der Gutteilchen und zum Weiterfördern der abzuscheidenden Teilchen, und dann schließlich über den am äußeren Rand ausgebildeten Austragbereich über die Fläche des Vibrationssiebblechs hinweg in einen Sammelbehälter oder dergleichen.
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Ungeachtet der konkreten Ausgestaltung des Vibrationssiebblechs ist es von Vorteil, wenn der Schwingungsantrieb unter dem Vibrationssiebblech, mit diesem mechanisch gekoppelt, angeordnet ist. Dabei ist es von weiterem Vorteil, wenn das Vibrationssiebblech elastisch gelagert ist, damit es mit drei Freiheitsgraden schwingen kann. Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn vorzugsweise oberhalb des Siebbereichs, insbesondere an dessen Ende, eine Reinigungsvorrichtung vorgesehen ist, die Absaugmittel umfasst. So lassen sich auszusondernde Teilchen, die sich möglicherweise im Bereich der Lochung verhaken, mühelos entfernen, nämlich absaugen. Zur weiterreichenden Reinigung können unterhalb des Siebbereichs Luftdüsen angeordnet oder beispielsweise durch Verschwenken positionierbar sein, die vorzugsweise mit gepulster Druckluft von unten durch den Siebbereich blasen. Eine solche Beaufschlagung zur Reinigung des Siebbereichs kann periodisch erfolgen, beispielsweise in einem Takt von 3 bis 60 Sekunden im Rahmen einer automatischen Abreinigung der Siebfläche.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In den Figuren zeigt
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1 in einer schematischen Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit linear angeordneten Bereichen eines Vibrationssiebbleches,
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2 in einer schematischen Ansicht ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Rahmen einer runden/mehreckigen Anordnung der Bereiche des Vibrationssiebblechs, unterteilt in Kreisflächensegmente und
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3 den Gegenstand aus 2 in einer schematischen Draufsicht.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Im Konkreten handelt es sich bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel um eine Vorrichtung zum Abscheiden länglicher Teilchen aus Schüttgut, bestehend aus getrockneten Nahrungsmitteln. Jedwedes andere Schüttgut ist mit dieser Vorrichtung verarbeitbar bzw. trennbar.
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Gemäß der Darstellung in 1 ist eine Produktaufgabeeinrichtung lediglich schematisch angedeutet. Das Schüttgut kann über eine Fördereinrichtung, einen Trichter, einen Schacht, etc. auf eine Siebeinrichtung aufgegeben werden, die bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel als Vibrationssiebblech ausgeführt ist. Dieses Vibrationssiebblech ist elastisch gelagert, beispielsweise auf Federn bzw. Federpaketen.
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Des Weiteren wird das Vibrationssiebblech in Schwingungen versetzt, und zwar mit einer Amplitude in Bewegungsrichtung des Schüttguts bzw. der zu fördernden Teilchen. Von der Produktaufgabe ausgehend wird das Schüttgut über einen Förder- und Ausrichtbereich entsprechend der Vibration des Siebs (Siebbewegung) zu einem Siebbereich gefördert, der zum Fraktionieren der Gutteilchen und zum Weiterfördern der abzuscheidenden länglichen Teilchen dient. Der Siebbereich ist vorzugsweise über die gesamte Breite gelocht, entsprechend dem Durchmesser der Gutteilchen.
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Während die Gutteilchen (Gutprodukt) durch die Lochungen hindurch in einen Sammelbehälter oder eine Fördereinrichtung nach unten fallen, werden die abzuscheidenden Teilchen weiter gefördert, nämlich zu einem Austragbereich, der zum Austragen der abzuscheidenden Teilchen dient. Von dort aus können dann die auszutragenden Teilchen in ein Sammelbehältnis oder weiter zur Entsorgung, Weiterverarbeitung, Verwertung, etc. gefördert werden.
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1 zeigt des Weiteren deutlich, dass am Ende des Siebbereichs bzw. der Siebeinrichtung eine Absaugeinrichtung vorgesehen ist, von der aus die Siebfläche bzw. der Siebbereich von Verschmutzungen befreit werden kann. Es ist denkbar, dass die Absaugeinrichtung alternierend bzw. automatisch und regelmäßig zur Abreinigung aktiviert wird. In Ergänzung dazu kann von unterhalb der Siebeinrichtung mit gepulster Druckluft gearbeitet werden, um nämlich die Durchgänge der Siebeinrichtung von Verunreinigungen/Verstopfungen zu befreien. Letztendlich kann das Siebblech freigeblasen werden.
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2 zeigt eine alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der die Siebeinrichtung als rundes bzw. mehreckiges, vom Zentrum zur Seite hin abfallendes Vibrationssiebblech ausgeführt ist. Mittig oberhalb des Vibrationssiebbleches ist ein Produktaufgabebereich entsprechend den Ausführungen zum ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen. Des Weiteren ist unterhalb des Vibrationssiebbleches ein mittiger bzw. zentrischer Schwingungsantrieb vorgesehen, der das gesamte Vibrationssiebblech in Schwingungen versetzt. Außerdem ist das Vibrationssiebblech im Randbereich elastisch gelagert, ähnlich wie nach 1.
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3 zeigt die Ausführung aus 2 in einer schematischen Draufsicht, die die Produktzuführung bzw. den Produktaufgabebereich erkennen lässt. Insgesamt sind acht Kreisflächensegmente vorgesehen, die sich gemeinsam zu dem Vibrationssiebblech zusammenfügen. Dazwischen sind radiale Verbindungs-/Kantbereiche ausgebildet, wobei jedes der Kreisflächensegmente eine ebene Fläche ist, die nach außen abfällt.
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Ansonsten gelten die gleichen Ausführungen wie zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 1, wonach nämlich das Schüttgut von einem Aufgabebereich über einen Förder- und Ausrichtbereich zum Fördern des Schüttguts und zum Ausrichten der abzuscheidenden Teilchen in einen Siebbereich zum Fraktionieren der Gutteilchen und zum Weiterfördern der abzuscheidenden Teilchen gelangt. Von dort aus werden die auszuscheidenden Teilchen einem randseitigen Austragbereich zum Austragen zugeführt. Im Randbereich werden dann die abzuscheidenden Teilchen entsorgt bzw. fallen diese von dort aus in ein Sammelbehältnis.
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Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich mit den zuvor erörterten Vorrichtungen anwenden. Es dient zum Abtrennen länglicher oder flacher Teilchen, wobei es sich dabei in Bezug auf das Schüttgut um produkteigene Teilchen oder um Fremdkörper aus dem zerkleinerten Schüttgut handeln kann.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren ist wesentlich, dass das Schüttgut flach auf dem Vibrationssiebblech aufgebracht wird, dass über einen Förder- und Ausrichtbereich ein Ausrichten der länglichen oder flachen Teilchen stattfindet und dass die Absiebung im nachfolgenden Siebbereich stattfindet.
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Zur Begünstigung des Ergebnisses, insbesondere aber auch zum Fördern und Ausrichten der abzuscheidenden Teilchen, wird das Vibrationssiebblech in eine gerichtete Schwingung versetzt, die in Förderrichtung nach vorn, ggf. geringfügig nach oben, gerichtet ist. Die Schwingungsamplitude kann beispielsweise 2 bis 8 mm betragen. Der Anstieg in Schwingungsrichtung kann 5 bis 25 Grad betragen.
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Der sich an den Aufgabebereich anschließende Förder- und Ausrichtbereich ist im Sinne eines Beruhigungsbereichs zu verstehen. An diesen schließt sich der Siebbereich an, wobei der Beruhigungsbereich so lange wie der Siebbereich ausgeführt sein kann.
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Es ist denkbar, dass sich der Blechboden in der Breite konisch erweitert, beispielsweise im Rahmen einer V-förmigen Ausgestaltung in Draufsicht. An einen entsprechend ausgestalteten Vibrationssiebboden kann sich das eigentliche Sieb als Rundlochsieb anschließen, und zwar über die gesamte Breite hinweg.
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Der Blechboden ist vorzugsweise oberflächenvergütet, wobei die Bereiche ohne Absatz ineinander übergehen. Das eigentliche Lochblech ist von der produktberührten Seite her gestanzt, so dass keine Erhebungen auftreten. Die Oberfläche ist glatt.
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Die Beschickung erfolgt vorzugsweise mit gleichmäßiger Dosierung, beispielsweise über eine Schnecke, Vibrorinne, ein Band, etc. Beliebige Zuführtechniken sind realisierbar.
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Die Lochung des eigentlichen Siebs kann unterschiedlich ausgeführt sein, bei zerkleinerten Lebensmitteln regelmäßig im Bereich zwischen 2 und 15 mm Durchmesser.
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Zur Siebreinigung kann am Ende des Siebbereichs ein Saugrohr mit Saugstutzen vorgesehen sein, die vorzugsweise automatisch – regelmäßig – eingeschaltet werden, beispielsweise in einem Zyklus von 3 bis 60 Sek. Zur Unterstützung der Siebreinigung können von unten Druckluftdüsen arbeiten, die gepulste Druckluft durch das Siebblech hindurch blasen.