BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren mit einer Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 2.
Die bisher bekannten Verfahren zum Beschicken der um eine endlose Bahn an Wellenfachwebmaschinen herumlaufenden Schussfadenträger mit Schussfaden wird im wesentlichen auf zweierlei prinzipiell voneinander unterschiedlichen Arten vorgenommen. Erstens wird der Schussfaden aus einzelnen Speisespulen, die samt Spulköpfen zusammen mit den Schussfadenträgern eine Dosierbahn verfolgen, geliefert, zweitens werden die sich bewegenden Schussfadenträger mit Schussfaden von ortsfesten, im Spulraum in einem stabilen Spulengatter gelagerten Vorlagespulen beschickt.
Ein Problem bei derartigen Webmaschinen besteht darin, dass der Schussfaden von dem ortsfesten Spulengatter dem Schussfadenträger geliefert werden muss, der sich samt seiner Schussfadenspule um die endlose Bahn mit verhältnismässig hoher Geschwindigkeit bewegt.
Nach einer bekannten Ausführung wird dieses-Problem durch ein System von Drehscheiben mit Fadenführungsröhren gelöst, die sich in bestimmter Reihenfolge nacheinander auslenken. Der Antrieb solcher Drehscheiben stellt jedoch hohe Ansprüche an mechanische Mittel. Darüber hinaus gibt es hier wegen der Bewegung von erheblichen trägen Massen grosse Schwierigkeiten hinsichtlich der Dynamik, die bei ständiger Steigerung der Geschwindigkeit des Webprozesses diesen seriös beeinträchtigen.
Die vorliegende Erfindung soll die vorerwähnten Nachteile des Standes der Technik ausschalten, und ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschicken der Schussfadenträger mit Schussfaden zu schaffen, bei welchen keine hin- und herbewegende Elemente angewandt sind, wobei die Vorrichtung noch mehr es ermöglicht, die Zeit- und kinematischen Parameter des Webprozesses auf einfache Art und Weise zu steuern. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist je nach den tech- nologischen Bedingungen der Webmaschine - d.h. Webbreite, Geschwindigkeit des Webprozesses, Schussfadensorte und -farbe, Schussfadenwechsel - leicht vertauschbar.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale der Kennzeichnungsteile der Ansprüche 1 und 2 gelöst.
Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
Jede Spuleinheit ist mit einem Drehantrieb zum Erteilen einer Drehbewegung den Schussfadenspulen in den Schussfadenträgern versehen.
Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal der erfindungsgemässen Vorrichtung besteht darin, dass im Bereich vor dem Eingang der Schussfadenträger in die Dosierbahn ein Eingangsabtaster und im Bereich vor dem Ausgang der Schussfadenträger aus der Dosierbahn ein Ausgangsabtaster zum Überwachen des Durchgangs der Schussfadenträger vorgesehen sind, wobei Signale von diesem Ein- und Ausgangsabtaster zum Betätigen der Speiseeinrichtung und der Schneideeinrichtung sowie zum Steuern des Zeitintervalls der Aktivierung des Luftstrahls in den pneumatischen Elementen des pneumatischen Verteilers dienen.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, dass das relativ niedrige Gewicht der beweglichen Systeme von Elementen es ermöglicht, die dynamischen Verhältnisse auch bei der Steigerung der Geschwindigkeit des Schussfadeneintrags ins Webfach zu beherrschen, und dass beim Beschicken der Schussfadenträger mit Schussfaden keine hin- und herbeweglichen Elemente angewandt sind. Darüber hinaus ermöglicht die Erfindung eine einfache Steuerung der Zeit- und kinematischen Parameter, und die Vorrichtung ist bei technologischen Änderungen - z. B.
der Webbreite, der Webgeschwindigkeit, Wechsel der Schussfadensorte und -farbe o.dgl. - leicht betätigbar. Ferner werden Probleme mit dem Wechsel der Vorlagespulen beseitigt.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung soll weiterhin anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht der Einrichtung zum Dosieren des Schussfadens im Schussfadenträger entlang einer endlosen Dosierbahn;
Fig. 2 Querschnitt eines pneumatischen Verteilers mit ununterbrochenem Luftstrahl;
Fig. 3 eine Längsschnittansicht desselben pneumatischen Verteilers;
Fig. 4 eine Seitenansicht des pneumatischen Verteilers mit unterbrochenem Luftstrahl zusammen mit einer Rotationsschneideeinrichtung;
Fig. 5 dasselbe in Vorderansicht;
Fig. 6 einen zur Schussfadenspule führenden Eingangskanal und einen Ausgangskanal am Ausgang der Schussfadenträger aus der Spulzone;
;
Fig. 7 eine Detailansicht der Dosierbahn mit dem Ein- und dem Ausgang der Schussfadenträger in die resp. aus der Spulzone und mit der Anordnung der Vorlagespulen;
Fig. 8 eine Darstellung der Entnahme des durch den Verteiler geführten Schussfadenendes von der ortsfesten Vorlagespule;
Fig. 9 eine Detailansicht, die die synchronisierte Bewegung der Schussfadenträger und der Spuleinheiten durch die Spulzone der Dosierbahn dargestellt; und
Fig. 10 eine Seitenansicht der Spuleinheit mit dem diese mit der Schussfadenspule im Träger verkoppelnden Antrieb.
Die in Figur 1 veranschaulichte Vorrichtung weist einen pneumatischen Verteiler 6 auf, der die Beförderung des Schussfadens 1 von ortsfesten Vorlagespulen 25 zu Schussfadenspulen 5 sicherstellt. Diese sind in entlang einer endlosen Bahn 9 herumlaufenden und durch eine Spulzone 4' an der Dosierbahn 4 hindurchgehenden Schussfadenträgern 3 drehbar gelagert. Das Aufwickeln bzw.
Spulen des Schussfadens 1 in die Schussfadenträger 3 findet zwischen einem Eingang B der letztgenannten in die Spulzone 4' und ihrem Ausgang C aus der Spulzone 4' mittels Luftstrahls 8 über den pneumatischen Verteiler 6 statt, wo am Ausgang C der Spulzone 4' der Schussfaden 1 getrennt und sein Ende 1' von der Vorlagespule 25 im Bereich des Eingangs B wieder durch den betreffenden Luftstrahl 8 und den pneumatischen Verteiler 6 auf die Schussfadenspule 5 des ankommenden Schussfadenträgers 3 mittels mit den Schussfadenträgern 3 gleichlaufend und synchron umlaufenden Spuleinheiten 2 geführt wird. Jede Spuleinheit 2 ist mit ihrem eigenen Drehantrieb versehen, so dass sie ausser Längsbewegung in der Spulzone 4' der Dosierbahn 4 noch Drehbewegung um ihre eigene Achse x ausübt und somit die Drehzahl der Schussfadenspulen 5 in den Schussfadenträgern 3 bestimmt.
Der von den Vorlagespulen 25 zum Eingang B der Schussfadenträger 3 in die Spulzone 4' laufende Schussfaden 1 verfolgt eine gebrochene Bahn, in deren Eckpunkt der pneumatische Verteiler 6 angeordnet ist; dieser besteht aus einem System von parallel verlaufenden pneumatischen Elementen 7, deren Anzahl höher ist als die Anzahl der im Zeitpunkt des Spulens in der Spulzone 4' befindlichen Schussfadenträger 3. Durch ein Loch 7' wird von dem Element 7 ein Luftstrahl 8 aus einer Druckluftvorratskammer 27 in Pfeilrichtung Sl kontinuierlich oder intermittierend geblasen; diese Funktion wird hier von dem um seine Achse drehbaren Verteilglied 11 ausgeübt. Das Verteilglied 11, das an eine Druckluftzufuhr 24 angeschlossen ist, ist mit einem seine Drehzahl bestimmten Getriebe 23 gekoppelt.
Ferner ist es mit Öffnungen 12 versehen, deren gegenseitige Lage die Reihenfolge der Dosierung des Schussfadens 1 in den Eingang B der Schussfadenträger 3 in die Spulzone 4' bestimmt. Innerhalb einer einzigen Umdrehung des Verteilglieds 11 wechseln sich nach einer vorbestimmten Reihenfolge alle Schussfäden 1 ab. Zwischen der Vorlagespule 25 und dem entsprechenden pneumatischen Element 7 ist eine Speiseeinrichtung 13 installiert, die zugleich zum Abmessen der Schussfadenlänge bestimmt ist. Zwischen dem Verteiler 6 und dem Ausgang C der Schussfadenträger 3 aus der Spulzone 4' ist eine Schneideeinrichtung 14 herkömmlicher Ausführung vorgesehen, die vorzugsweise aus einem Rotationsmesser 15 und einer festen Schneide 16 besteht. Diese Schneideeinrichtung 14 kann entweder selbständig oder vom Verteilglied 11 mittels Getriebes 23 angetrieben sein.
Zum Kontrollieren der Laufbahn des Schussfadens 1 zwischen dem Verteiler 6 und dem Eingang B resp. dem Ausgang C der Schussfadenträger 3 in die resp. aus der Spulzone 4' werden richtgebende Eingangskanäle 17 bzw. Ausgangskanäle 18 vorgesehen. Im Bereich vor dem Eingang B der Schussfadenträger 3 in die Spulzone 4' und vor dem Ausgang C derselben aus der Spulzone 4' der Dosierbahn 4 wird ein Eingangsabtaster 19 und ein Ausgangsabtaster 20 angeordnet. Diese dienen zum Kontrollieren der Passage der Schussfadenträger 3, und ihre Signale sind zum Betätigen der Speiseeinrichtung 13 und der Schneideeinrichtung 14 sowie zum Steuern der Zeit der Aktivierung des Luftstrahls 8 in den pneumatischen Elementen 7 des pneumatischen Verteilers 6 bestimmt.
Signale von dem Eingangs- und dem Ausgangsabtaster 19 bzw. 20 dienen auch zum Synchronisieren der Bewegung der Schussfadenspulen 5 der ankommenden Schussfadenträger 3 mit der Bewegung der Enden 1' des abgeschnittenen Schussfadens 1 vom Ausgang C aus der Spulzone 4' bis zum Eingang B in diese Zone. Durch den im Eingangsraum B'-B angebrachten Eingangsabtaster 19 wird der Beginn der Lieferung des Schussfadens 1 durch die Speiseeinrichtung 13 bestimmt. Der Ausgangsabtaster 20 befindet sich im Ausgangsraum C'-C und bestimmt das Ende der Lieferung des Schussfadens 1 durch die Speiseeinrichtung 13 sowie den Zeitpunkt des Abschneidens des Schussfadenendes 1'.
Zum Spulen des Schussfadens 1 in die Schussfadenträger 3 an der endlosen Dosierbahn 4 der umlaufenden Spuleinheiten ist jede Spuleinheit 2 mit ihrem eigenen Drehantrieb 26 ausgestattet; dieser erteilt den Schussfadenspulen 5 in den Schussfadenträgern 3 die Drehbewegung mittels der Spuleinheiten 2. An der Dosierbahn 4 - u. zw. insbesondere in der Spulzone 4' derselben - bewegen sich die Spuleinheiten 2 zusammen mit den Schussfadenträgern 3 gleichlaufend und synchron in nächster Nähe einander. Als Drehantrieb 26 der Spuleinheiten 2 kann ein Elektromotor oder eine Turbine von herkömmlicher Ausführung dienen. Dieser Antrieb 26 erteilt den betreffenden Elementen die Drehbewegung und verursacht über eine Kopplung das Aufwickeln des Schussfadens 1 auf die Schussfadenspule 5.
Verschiedenheiten in der Länge des Schussfadens 1 zwischen der Lage der Schussfadenspule 5 und der Lage des Verteilgliedes 11 kann individuell durch Änderung der Drehgeschwindigkeit der Spuleinheit 2 mit Hilfe des Drehantriebs 26 kompensiert werden.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung arbeitet folgendermassen:
Am Anfang des Arbeitszyklus ist der Schussfaden 1 von der Vorlagespule 25 über die stillstehende Speise- und Abmesseinrichtung 13 zum pneumatischen Element 7 gestreckt. In dieses tritt der Schussfaden 1 durch das Loch 7' hinein und wird vom Luftstrahl 8 in die Pfeilrichtung S1 abgelenkt. Auf Signal vom Eingangsabtaster 19 wird die Speiseeinrichtung 13 in Tätigkeit gebracht und beginnt den Schussfaden 1 so zu liefern, dass sein durch den Luftstrahl 8 mitgenommener Anfang gleichzeitig mit dem entsprechenden Schussfadenträger 3 samt seiner Spule 5 zum Eingang B gelangt. Der Anfang des Schussfadens 1 wird von der Schussfadenspule 5 erfasst und diese beginnt mit Hilfe der Spuleinheit 2 unter Aufwickeln des Schussfadens 1 in Drehung gesetzt zu werden.
Gleichzeitig geht der Schussfadenträger 3 zusammen mit der Spule 5 an der Dosierbahn 4 durch die Spulzone 4' hindurch.
Kommt die Schussfadenspule 5 mit dem Schussfadenträger 3 in den Ausgang C, ist sie schon voll aufgewickelt. Auf Signal des Ausgangsabtasters 20 wird die Lieferung durch die Speiseeinrichtung 13 gestoppt und das Ende 1' des aufgewickelten Schussfadens 1 wird durch die Schneideeinrichtung 14 abgeschnitten. Die Schussfadenspule 5 zusammen mit dem aufgewickelten Schussfaden 1 hört auf sich zu drehen und kommt ins Webfach 21 in der Webzone 22. Das Ende des Schussfadens 1 wird durch den richtgebenden Ausgangskanal 18 geführt. Der Rest des auf der Vorlagespule 25 übrigbleibenden Schussfadens 1 wird dann in den richtgebenden Eingangskanal 17 vom Luftstrahl 8 eingeblasen und ist als Beginn des nächsten, auf die weitere Schussfadenspule 5 aufzuwickelnden Schussfadens 1 vorbereitet.
Der Eingangsabtaster 19 ermöglicht es zu wählen, welche der Speiseein richtungen 13 in Gang gesetzt werden soll, was in der Praxis die Möglichkeit der Wahl eines beliebigen Schussfadens 1 fürjedweden Schussfadenträger 3 bedeutet. Der pneumatische Verteiler 6 ist mit dem Verteilglied 11 versehen, der individuelle Luftdüsen 10 programmgemäss nacheinander entdeckt und ermöglicht dem Luftstrahl 8, lediglich innerhalb eines unumgänglich notwendigen Zeitintervalls einzuwirken.