BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von Patronen zu einer Feuerwaffe, enthaltend: - einen Munitionsbehälter, in welchem die der Feuerwaffe zuzuführenden Patronen in mehreren Reihen gespeichert sind; - eine Patronenentnahmevorrichtung, welche eine kontinuierliche Entnahme der Patronen aus dem Munitionsbehälter gewährleistet; -eine Munitionsförderstrecke, mit einem endlosen Förderband, zum Transport der aus dem Munitionsbehälter ausgestossenen Patronen zur Feuerwaffe; - ein Förderband zum Zuführen der im Munitionsbehälter befindlichen Patronenstreifen zur Entnahmevorrichtung.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art, siehe DE-AS 1 026 201 und US-A 2 910 917, besteht der Munitionsbehälter aus einem Trommelmagazin mit radial angeordneten Patronenkammern, die auf der der Schusswaffe zugewendeten Stirnseite durch eine feststehende Grundplatte abgeschlossen sind und mit einer Fördervorrichtung, welche die Patronen nacheinander durch eine in der gespannten Grundplatte angeordnete Auslass öffnung ausstösst, wobei die Fördervorrichtung auf der feststehenden Grundplatte angeordnet und als umlaufende, mit Mitnehmern versehene Kette ausgebildet ist, die in Antriebsverbindung mit dem rotierenden Magazin steht und eine Schräglage einnimmt, die mit der sich aus der Drehbewegung des Magazins einerseits und der Bewegung der Patronen in der in Entleerung befindlichen Kammer anderseits ergebenden resultierenden Be wegungsrichtung übereinstimmt.
Diese bekannte Vorrichtung, die sich übrigens sehr bewährt hat, hat jedoch den Nachteil, dass ein solches, vollständiges Trommelmagazin sehr viel Platz benötigt. Falls die Waffe auf einem Panzerturm angeordnet ist, steht nicht immer genügend Raum zur Verfügung, um ein ganzes Trommelmagazin einzubauen. Es ist dann nicht mehr möglich, das Magazin oder den Munitionsbehälter um eine Trommelachse zu drehen.
Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in der Schaffung eines Munitionsbehälters, der sich auch im beschränkten Raum eines Panzerturmes unterbringen lässt und der trotzdem eine kontinuierliche Entnahme der Patronen gewährleistet.
Die Vorrichtung, mit der diese Aufgabe gelöst wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass im Munitionsbehälter das Förderband endlos ausgebildet, und über zwei Umlenkrollen geführt ist und an dem eine Anzahl Patronenstreifen befestigt sind und dass auf jedem Patronenstreifen eine Reihe von Patronen angeordnet sind, welche beim Antrieb des Förderbandes der Entnahmevorrichtung zugeführt werden. Vorzugsweise ist der Munitionsbehälter kreisringsegmentförmig ausgebildet und das endlose Förderband im Munitionsbehälter ist ebenfalls auf einem Kreisbogen geführt.
Dieser Munitionsbehälter hat den Vorteil, dass die Munition kontinuierlich der Patronenentnahmevorrichtung zugeführt werden kann, obwohl kein vollständiges Trommelmagazin vorhanden ist, bei dessen Drehung die Patronen kontinuierlich der Entnahmevorrichtung, insbesondere einer Schrägabschöpfung zugeführt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zum Zuführen von Munition zu einer automatischen Feuerwaffe ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der gesamten Vorrichtung in Seitenansicht, und
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Munitionsbehälters von oben.
Gemäss Fig. 1 und 2 muss die Munition aus einem Munitionsbehälter 10 einer automatischen Feuerwaffe 11 zugeführt werden. Dieser Munitionsbehälter 10 besitzt ein Gehäuse 12, das als Segment eines Kreisringes zwei gewölbte Wände 13 und 14, zwei flache Wände 15 und 16 aufweist, sowie einen Boden 17 und eine Decke 18. In diesem Munitionsbehälter 10 befindet sich ein endloses Förderband 19, das über zwei Rollen 20 und 21 geführt ist. An diesem endlosen Förderband 19 sind eine Anzahl Patronenstreifen 22 befestigt. In jedem Patronenstreifen 22 befindet sich eine Anzahl Patronen 23. Beispielsweise sind am Förderband 19 fünfzehn Patronenstreifen 22 mit je fünfzehn Patronen 23 befestigt.
Das endlose Förderband 19 wird sich bei der Zufuhr der Patronen 23 zur Feuerwaffe 11 in Richtung des Pfeiles A bewegen und die Patronen 23 werden in Richtung des Pfeiles B aus den Patronenstreifen 22 ausgeschoben. Zum Ausschieben der Patronen 23 ist ein zweites endloses Förderband 24 angeordnet, das ebenfalls über zwei Rollen 25 und 26 geführt ist. An diesem Förderband 24 sind zwei Mitnehmer 27 befestigt. Sobald ein Mitnehmer 27 die Patronen 23 aus einem Patronenstreifen 22 ausgestossen hat, wird der andere Mitnehmer 27 die Patronen 23 aus dem nächstfolgenden Patronenstreifen 22 ausschieben. Da sich beim Ausschieben der Patronen 23 aus dem Ladestreifen in Richtung des Pfeiles B gleichzeitig die Patronenstreifen 22 in Richtung des Pfeiles A bewegen, ergibt sich eine resultierende Richtung D, in der sich das zweite Förderband 24 bewegt.
Daher wird diese Patronenentnahmevorrichtung auch als Schrägabschöpfung bezeichnet.
Die aus den Patronenstreifen 22 ausgestossenen Patronen 23 werden an einer Übergabestation 28 einem dritten endlosen Förderband 29 übergeben. Dieses dritte endlose Förderband 29 ist ebenfalls über zwei Rollen 30 und 31 geführt. Das dritte Förderband 29 bewegt sich in Richtung des Pfeiles E, d.h. gegenläufig zu den Patronenstreifen 22, die sich wie gesagt in Richtung des Pfeiles A bewegen. Gemäss Fig. 1 wird die letzte Patrone 23 eines Patronenstreifens 22 an einer anderen Stelle dem dritten Förderband 29 übergeben, als die erste Patrone 23 des nächsten Patronenstreifens 22 und zwar um eine Teilung weiter rechts. Die erwähnte gegenläufige Bewegungsrichtung des dritten Förderbandes 29 gewährleistet, dass zwischen dem Ausschieben der letzten Patrone 23 eines Patronenstreifens 22 und dem Ausschieben der ersten Patrone des nächsten Patronenstreifens 22 kein Unterbruch entsteht.
Von dem dritten Förderband 29 gelangen die Patronen 23 auf ein viertes Förderband, das auch als Becherkette 32 bei zeichnet wird. Diese Becherkette 32 befindet sich in einem festen Zuführkanal 33, der in einen Scheibenkanal 34 mündet.
Die Becherkette 32 ist ebenfalls über zwei Umlenkrollen 35 und 36 geführt, von denen sich die eine Umlenkrolle 36 oberhalb der Übergabestation 28 befindet und die andere Umlenkrolle 35, in einer Zuführstation 37, die neben der Feuerwaffe 11 angeordnet ist. Der Scheibenkanal 34 ist notwendig, damit bei jeder beliebigen Elevation der Waffe die Patronen 23 der Waffe 11 zugeführt werden können. Das Umlenkrad 35 schiebt die Patronen 23 in einen Kanal 38, in dem sie sich gegenseitig in die Waffe 11 hineinschieben.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung zum Zuführen von Patronen zu einer Feuerwaffe aus einem Munitionsbehälter ist wie folgt:
Beim Auslösen eines Seriefeuers werden sämtliche endlosen Förderbänder über nicht dargestellte Antriebsmotoren angetrieben. Vorzugsweise sind zwei Hydromotoren vorhanden. Die obere Umlenkrolle 35 der Becherkette 32, d.h. des vierten endlosen Förderbandes 32, wird von einem ersten Hydromotor, einem Booster angetrieben und die vordere Umlenkrolle 30 des dritten endlosen Förderbandes wird von einem zweiten Hydromotor, einem Drehmomentverstärker angetrieben. Über nicht dargestellte Getriebe wird vom zweiten Hydromotor das erste endlose Förderband 19 mit den Patronenstreifen 22 und das zweite Förderband 24 mit den beiden Mitnehmern 27, die sogenannte Schrägabschöpfung angetrieben.