BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf eine Transporteinrichtung für Spinnbobinen und leere Spulen gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bei einem Spinnrahmen und insbesondere bei einer Ringspinnmaschine sind normalerweise eine Anzahl von Feinspinnspindeln in Längsrichtung an den entgegengesetzten Seiten eines Maschinengerüstes des Spinnrahmens angeordnet. Entnommene volle Spinnbobinen können automatisch auf Stifte eines Transportbandes, das auf einer Umlaufbahn an jeder der Spindelreihen vorbeigeführt ist, abgesetzt und an einem Endabschnitt des Transportbandes durch Abwerfen in einen seitlich vom Transportband stehenden Bobinenkasten abgeliefert werden. Zur spulmaschinenseitigen Weiterverarbeitung wird der mit Spinnbobinen gefüllte Bobinenkasten zu geeigneter Zeit mittels eines Laufwagens, Förderers o. dgl. an eine automatische Zuführvorrichtung für Spinnbobinen der Spulmaschine befördert.
Mit anderen Worten: Spinnrahmen und Spulmaschine sind nicht direkt miteinander verbunden, und deshalb wird hier jeweils eine Teilmenge (Los) von Spinnbobinen in einem Bobinenkasten der Spulmaschine zugeführt.
Ein derartiges Transportsystem mag zwar für eine Massenfertigung von Garnen einer gleichbleibenden Sorte geeignet sein. Das System hat aber den Nachteil, dass die Spinnbobinen in Zufallslage ungeordnet in dem Kasten liegen, so transportiert werden und dadurch Ausschuss in Form von Strukturschäden wie Auffaserungen an den äusseren Garnlagen u. dgl. in grossen Mengen produziert wird.
Zum Unterschied von jenem Transportsystem ist auch schon eine zur Herstellung einer Anzahl von Erzeugnistypen in kleinen Stückzahlen geeignete Feinspinnspuhnaschine vorgeschlagen worden, bei der ein Spinnrahmen und eine Spulmaschine über eine Bobinentransporteinrichtung direkt ( On-Line ) miteinander verbunden sind. Bei einer ersten Ausführungsform werden die Spinnbobinen mittels eines Förderbandes direkt an die Spulmaschine, und bei einer zweiten Ausführungsform von einem Ende eines Trans- portbandes direkt an eine Bobinenzufiihrvorrichtung der Spulmaschine zugeführt.
Bei einer solchen Transporteinrichtung ergibt sich ein Anpassungsproblem: Die Garnverarbeitungskapazität einer Spulmaschine muss mit einer entsprechenden Menge von aus einem mit der Spulmaschine verbundenen Spinnrahmen abgegebenen Spinnbobinen übereinstimmen. Insbesondere wenn der Spinnrahmen volle Spinnbobinen nicht so schnell liefern kann wie die Spulmaschine Bobinen verbraucht, ergeben sich zwangsweise Wartezeiten für die Spulmaschine. Dieses Problem tritt besonders schnell in solchen Fällen auf, wo eine Hochgeschwindigkeitsspulmaschine neben einen schon vorhandenen Spinnrahmen gestellt worden ist.
An eine Einrichtung zum automatischen Transportieren von Bobinen bzw. Spulen zwischen einem Spinnrahmen und einer Spulmaschine wird zur Erreichung eines ungestörten Produktionsverlaufs und einer entsprechenden Wirtschaftlichkeit die Forderung gestellt, dass die Garnzuführkapazität vom Spinnrahmen dem Garnverarbeitungsbedarf der zugeordneten Spulmaschine angepasst ist und dabei das Zuführen der Spinnbobinen an die Spulmaschine und das Rückführen der leeren Spulen an den Spinnrahmen ohne jede Wartezeit am Spinnrahmen bzw. an der Spulmaschine abläuft.
Da die Garnproduktionsgeschwindigkeit eines Spinnrahmens normalerweise niedriger als die Rückspulgeschwindigkeit einer Spulmaschine ist, kann zwecks gegenseitiger Produktionsgeschwindigkeitsanpassung ein Spinnrahmen mit 400 Spindeln einer 10 Spindeln enthaltenden Spulmaschine zugeordnet werden.
Es kann genügen, eine Spulmaschine mit 10 Spindeln direkt mit einem 400 Spindeln aufweisenden Spinnrahmen zu verbinden. In einer Textilfabrik, in der eine Anzahl Spinnrahmen aufgestellt sind, wäre es jedoch unwirtschaftlich, jedem dieser vielen Spinnrahmen je eine eigene Spulmaschine mit separatem Antrieb, mit einer Garnendsucheinrichtung usw. beizustellen.
Darum ist es üblich, mehreren beispielsweise je 400 Spindeln enthaltenden Spinnrahmen eine gemeinsame Spulmaschine zuzuordnen, die z. B. 40 Spindeln umfasst. Das Zuführen der von den Spinnrahmen produzierten Spinnbobinen an die einzige Spulmaschine und der Rücktransport sowie die Verteilung der von der Spulmaschine abgegebenen leeren Spulen an die Spinnrahmen erfolgt mittels einer automatischen Transportbahn.
Es ist ein anderes Transportsystem mit einem Stifte tragenden, in einer Richtung intermittierend umlaufenden und an den Spinnrahmen vorbeigeführten Förderband bekannt. Die von den Spinnrahmen abgesetzten Spinnbobinen werden an einem Ende desjeweiligen Spinnrahmens auf das Förderband gesetzt und übertragen, und ausserdem werden leere Spulen auf leeren Stiften des Förderbandes steckend zu einem entgegengesetzten Ende des Spinnrahmens zurückbefördert. In Verbindung mit dem intermittierend umlaufenden Förderband läuft das Zuführen der Spinnbobinen an die Spulmaschine und das Rückführen der leeren Spulen an die Spinnrahmen in gegenseitigem Ausgleich und in dieser Beziehung problemlos ab.
Es gibt noch ein ähnliches Transportsystem, bei dem abweichend von der vorstehend erläuterten Ausführung eine Abgabeposition für Spinnbobinen auf das Förderband und eine Rückgabeposition für leere Spulen auf derselben Seite des Spinnrahmens angeordnet sind.
Beispielweise ist in einer japanischen Patentveröffentlichung Nr. 43-29208 ein an mehreren Spinnrahmen entlang verlaufendes Förderband angegeben, welches intermittierend und so umlaufend angetrieben wird, dass zur Übertragung und Abgabe voller Spinnbobinen an einem Bandende das Förderband in einer Richtung und anschliessend zur Rückübertragung von leeren Spulen in entgegengesetzter Richtung umläuft. Da bei dieser Anordnung die Abgabe der Spinnbobinen und die Rückführung der leeren Spulen von der Spulmaschine auf das Band nicht gleichzeitig erfolgen kann, muss im Verlauf einer Leerspulenrückführstrecke ein Leerspulenzwischenlager eingerichtet werden. Da für einen Spinnrahmen mit 400 Spindeln (wie beim oben angegebenen Beispiel) z. B. bis zu 200 leeren Spulen auf einer Seite des Spinnrahmens zu speichern sind muss viel Speicherplatz reserviert werden.
Zu bedenken ist auch, dass eine Vielzahl gelagerter leerer Spulen, die zwecks leichterer Garnentnahme leicht konisch gestaltet sind, unterschiedliche Richtungen einnehmen kann. Daraus ergeben sich Schwierigkeiten für die Konstruktion automatischer Spulentransporteinrichtungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Schaffung und Anwendung einer verbesserten Transporteinrichtung zwischen Spinnrahmen und Spulmaschine einen ständigen Ausgleich zwischen der Wickelkapazität der Spulmaschine und der Bobinenlieferkapazität zugeordneter Spinnrahmen zu ermöglichen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäss kennzeichnendem Teil des Patentanspruchs 1. Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Transportstrecke in eine erste Transportstrecke für volle Bobinen und eine zweite zum
Rückführen leerer Spulen unterteilt. Damit ist es möglich, während einer Übertragung von Bobinen von einem bestimmten Spinnrahmen gleichzeitig leere Spulen an einen anderen bestimmten .Spinnrahmen rückzuliefern.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachstehend unter Bezug auf eine Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsichtdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Transporteinrichtung für
Bobinen,
Fig. 2 eine Vorderansicht zu dem Ausführungsbeispiel von
Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen an die Transporteinrichtung an grenzenden Spinnrahmen,
Fig. 4 eine separate Perspektivansicht einer Spuleinheit einer zur
Verwendung mit der erfindungsgemässen Transporteinrichtung ge eigneten Spulmaschine,
Fig. 5a, 5b und 6 eine Leiteinrichtung zum Übertragen von
Bobinen auf ein Förderband, jeweils in einer Ansicht von oben, von vorn bzw. von der Seite dargestellt,
Fig. 7 ein Beispiel einer Bobinenzuführeinrichtung für den Spul maschinenbereich,
Fig.
8 eine Draufsicht auf eine Weiche zur Ableitung leerer Spulen vom Haupttransportweg zu einem von mehreren Spinnrahmen,
Fig. 9 eine Ansicht in Richtung A von Fig. 8,
Fig. 10 eine Draufsicht auf eine Weiche am Ende des Haupttransportweges für leere Spulen,
Fig. 11 eine Ansicht in Richtung B von Fig. 10,
Fig. 12, 13, 14 eine kastenförmige Leerspulenspeichereinrichtung in je einer Vorder-, Drauf- und Perspektivansicht,
Fig. 15 eine Grafik zum zeitlichen Ablauf des Bobinentransports durch die erfindungsgemässe Transporteinrichtung,
Fig. 16 eine schematische Darstellung zur Verteilung von leeren Spulen,
Fig. 17 ein schematisches Schaltbild einer Steuerschaltung zur Kontrolle von Leerspulensortiervorgängen,
Fig. 18, 19, 20 ein Beispiel einer Steuerschaltung für das Zuführen von Bobinen und Rückführen leerer Spulen in der erfindungsgemässen Einrichtung, und
Fig.
21 ein Arbeitsablauf in der Steuerschaltung von Fig. 18-20 in Form eines Flussdiagramms.
Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Transporteinrichtung für Spinnbobinen und leere Spulen verbindet eine in einer Spulmaschinenzone B stehende einzige Spulmaschine W mit vier parallel nebeneinander innerhalb einer Spinnrahmenzone A aufgestellten Spinnrahmen SP1 bis SP4.
Falls die Produktionskapazität von vier Spinnrahmen SP1 bis SP4 jedoch verdoppelt werden sollte, dann könnten alternativ zwei Spulmaschinen in eine Spulmaschinenzone gestellt werden; dieser Fall ist strichpunktiert angedeutet.
Die Transporteinrichtung umfasst je eine sich zwischen der Spinnrahmenzone A und Spulmaschinenzone B erstreckende Bobinentransporthauptstrecke L 1 und Leerspulentransporthauptstrecke L2 und kann einen Förderer, Fallschacht u. dgl., wie weiter unten erläutert, umfassen. Von der Hauptstrecke L 1 führt jeweils eine von vier Bobinenabzweigstrecken M1 bis M4 zu jedem der Spinnrahmen SP1 bis SP4.
Die R- und L-Gestellejedes der Spinnrahmen SP1 bis SP4 sind jeweils durch eine Leerspulenabzweigstrecke N1R und NIL bis N4R und N4L für leere Spulen an die Leerspulentransporthauptstrecke L2 angeschlossen.
Die Transporteinrichtung befördert auf den Spinnrahmen SP1 bis SP4 mit Garn bewickelte Spinnbobinen über die zugeordneten Abzweigstrecken Ml bis M4 zur Hauptstrecke L1 und darauf zur Spulmaschine W in der Zone B. Nachdem in der Spulmaschine W das Garn abgewickelt worden ist, werden die leeren garnlosen Spulen über die Hauptstrecke L2 und deren Abzweigstrecken in nachstehend erläuterter Weise zu vorgesehenen Spinnrahmen in der Spinnrahmenzone A zurückgeführt. Bobinen und Spulen als Garn tragende Transportmedien wandern dabei im Umlauf von einem Spinnrahmen nach dem anderen zur Spulmaschine.
In den Fig. 2 bis 4 ist eine Anordnung von Spinnrahmen (hier nur mit SP statt SP1 bis SP4 bezeichnet) und einer Spulmaschine W schematisch dargestellt. Gemäss Fig. 3 hat jeder Spinnrahmen SP ein R-Gestell SPR und ein gegenüberliegendes L-Gestell SPL, an denen in Längsrichtung jeweils ein Förderband 1 bzw. Förderband 2 vorwärts und rückwärts vorbeibewegbar ist.
Die beiden über eine gemeinsame Welle 5 durch eine Antriebseinrichtung 4 antreibbaren Förderbänder 1 und 2 tragen in gleichmässigen Abständen, die denen der Spindeln der Spinnrahmen entsprechen, eingesetzte Stifte 3 für Spulen und haben jeweils einen am Maschinengestell vorbeigeführten Horizontalabschnitt la, 2a und einen Schrägabschnitt lb, 2b im Endbereich des Gestells. Im Betrieb gelangen jeweils gleichzeitig zwei Spinnbobinen über die Förderbän derl und 2 und deren Schrägabschnitte lb, 2b in einen noch zu beschreibenden Schacht 6. Nach Abgabe der Bobinen werden die För derbänder auf der Abgabeseite mittels einer Zuführstation 7 für Spulen mit leeren Spulen bestückt.
Die Zuführstation 7 enthält einen Leerspulenkasten 8 zur Speicherung mehrerer von der Spulmaschine rückgeführter leerer Spulen und einen Freigabeabschnitt 9, mittels der leere Spulen nacheinander aus dem Kasten 8 abgegeben und auf Stifte 3 der Förderbänder gesetzt werden. Gemäss Fig. 3 werden die Förderbänder 1 und 2 bei der Abgabe von Spinnbobinen in einer Pfeilrichtung 10 und beim Zuführen leerer Spulen in einer entgegengesetzten Pfeilrichtung 11 bewegt.
Die in Fig. 2 als Beispiel dargestellte Spulmaschine W enthält mehrere nebeneinaner angeordnete Spuleinheiten 12 gemäss Fig. 4.
Ein auf einer Seite der Spulmaschine W umlaufendes Förderband 15 enthält scheibenförmige Träger 14 mitje einem Stift 13 zur Aufnahme einer vollen Spinnbobine FB. Auf dem Förderband 15 werden die Bobinen FB nacheinander automatisch jeweils derjenigen Spuleinheit 12 zugeführt, die hinter einer Einführbahn 21 innerhalb einer durch Führungsplatten 16, 17, 18 und eine darunter liegende Drehscheibe 19 gebildeten Bereitstellungsbahn 20 einen freien Platz verfügbar hat. Wenn die Bereitstellungsbahn 20 mit Bobinen gefüllt ist, werden überzählige Bobinen durch eine Auslassbahn 22 über das Förderband 15 zur nächsten Spuleinheit mit freier Bereitstellungsbahn weiterbefördert.
Nachdem zwischenzeitlich an einer Rückspulposition 23 der Spuleinheit 12 das Garn von einer dort gehaltenen Bobine FB abgewickelt wurde, wird nach Abgabe eines entsprechenden Befehls durch die Spuleinheit ein Ausgabeschieber 24 betätigt und die auf dem Träger 14 steckende leere Spule EB auf ein umlaufendes Förderband 25 für leere Spulen gesetzt. Die leeren Spulen werden zwecks Wiederverwendung auf dem Förderband zu einer Entnahmestation 26 (s. Fig. 2) transportiert und dort mittels einer vertikal bewegbaren Greifeinrichtung auf die Leerspulentransporthauptstrecke L2 gesetzt. Wenn der nächste leere Träger eine Zuführstation 27 für Bobinen erreicht, wird er mit einer vollen Spinnbobine bestückt, an einer Garnendesucheinrichtung 28 vorbeigeführt und gemäss Fig. 4 der nächsten freien Spuleinheit 12 zugeführt.
Im Zusammenhang mit der Erfindung können auch andere Spulmaschinentypen verwendet werden, bei denen beispielsweise jede Spuleinheit vorn ein Bobinenmagazin aufweist, welches über ein Förderband, einen Wagen o. dgl. automatisch mit Bobinen versorgt wird.
Nachstehend werden Einzelheiten der Bobulentransporteinrich- tung erläutert.
In den Fig. 5a, 5b und 6 sind eine Führungsrutsche und ein schräg verlaufender Abgabeförderer M zur Weiterleitung der von den beiderseitigen Förderbändern kommenden Spinnbobinen an die Spinnrahmen SP1 bis SP4 dargestellt. Die Einlasstore 31, 32 je eines Schachtes 29 bzw. 30 grenzen an die oberen Enden der Schrägabschnitte der Förderbänder 1 und 2 an, haben entsprechende Abstände und münden jeweils mit einer unteren Öffnung 33 bzw. 34 an um eine Teilung senkrecht versetzten Positionen des Abgabeförderers M. Der Abgabeförderer M läuft etwa in der Mitte zwischen den Einlasstoren 31 und 32 der Schächte 29, 30 und somit mitten zwi schen Trägern 35 und 36 schräg nach oben um. Auf seiner Oberseite sind in mindestens einer Bobinenlänge entsprechenden gleichen Abständen Mitnehmerplatten 37 oder Stifte befestigt.
Ferner befindet sich in der Nähe jedes Schachteingangs ein Leitblech 38, gegen die ein Kopf 39 jeder ankommenden Spinnbobine FB stösst, so dass sie mit ihrem Fussabschnitt nach unten in den Schacht 29 oder 30 fällt.
Dabei passieren die Bobinen die Lichtstrecke einer photoelektrischen Abtasteinrichtung 41, 42, über die der Abgabeförderer M durch ein Signal jeweils um einen Schritt weiterbewegt wird, wenn normalerweise zwei oder in anderen Fällen eine Spinnbobine(n) darauf gelandet sind. Die in Fig. 5b mit C bezeichnete Schrittlänge ist zumindest grösser als die Gesamtlänge von zwei Bobinen FBI und FB2. Über je ein Scharnier 43 bzw. 44 befestigte Bleche 29a, 30a am unten offenen Endejedes Schachts 29, 30, können bei Bedarf abgeschwenkt werden, um eine Transportstörung durch verklemmte Bobinen zu beheben.
Demgemäss auf den Abgabeförderer M gegebene Spinnbobinen befördert dieser jeweils zu zweit intermittierend der Hauptstrecke L1 zu. Alle so von den Spinnrahmen SPI bis SP4 gelieferten Spinnbobinen FB gelangen auf der Hauptstrecke L1 in gleicher Orientierung bis zu einem Schacht 45, durch den sie in die beispielsweise gemäss Fig. 7 oder auch anders gestaltete Bobinenzuführstation 27 rutschen, worin sie in vorgegebener Menge zwischengespeichert werden.
Die Zuführstation 27 in Fig. 7 umfasst als Beispiel einen Trichter 46 zur Speicherung einer vorbestimmten Anzahl Spinnbobinen mit einer an sein unten offenes Ende angrenzenden Freigabeeinrichtung 47 und einen unteren Führungsschacht 48, durch den jeweils eine zyklisch durch die Einrichtung 47 freigegebene Bobine FB1 auf einen wartenden Träger abgegeben wird. In dem zickzackförmigen Verlauf des Trichters 46 sind Fühler 49, 50 und 51 zur Bobinenabtastung angeordnet. Wenn z. B. der Fühler 49 keine Bobine feststellt, wird die spulmaschinenseitige Freigabeeinrichtung in Bereitschaftszustand angehalten; falls bei reduziertem Bestand auch der Fühler 51 keine Bobine fühlt, werden durch Abgabe eines Lieferbe fehls an die Spinnrahmenseite Bobinen nachgefordert.
Abhängig von diesem Befehlssignal wird die Bobinentransporthautpstrecke in Betrieb gesetzt und führt so viele Bobinen zu, dass diese schliesslich den Fühler 51 betätigen und das Signal dadurch aufgehoben wird.
Falls über längere Zeit nach der Abgabe des Nachforderungsbefehls noch keine Bobinen kommen und deren Füllstand bis auf den Fühler 50 abfällt, wird durch Abgeben eines entsprechenden Signals eine Überprüfung der spinnrahmenseitigen Transportwege veranlasst.
Nachstehend wird die Leerspulentransporthauptstrecke L2 erläutert. Wie schon angegeben, erreichen die von den Spuleeinheiten 12 der Spulmaschine W abgegebenen leeren Spulen auf Trägern steckend die Entnahmestation 26 und werden von dort in Verbindung mit der erwähnten Greifeinrichtung mit Freigabeelement durch einen Hubförderer 52 (s. Fig. 2) auf die Leerspulentransporthauptstrecke L2 gebracht, von der die schon oben erläuterten und in Fig. 1 dargestellten Abzweigstrecken NIR bis N4L zu Positionen in der Nähe der Spinnrahmen SP1 bis SP4 führen. In diesem Bereich befinden sich weiter unten erläuterte bewegbare Führungen oder Weichen.
Nachstehend werden in Verbindung mit den Fig. 8 bis 11 die je eine Weiche enthaltenden Abzweigstrecken näher erläutert. Fig. 8 und 9 zeigen die eine Abzweigstrecke N1R und die Fig. 10 und 11 die letzte Abzweigstrecke N4L.
Die Hauptstrecke L2 hat gemäss Fig. 8 und 9 ein zwischen beiderseitigen Führungsplatten 54 und 55 bewegbares Förderband 53.
Die bei einer Aussparung 56 der Führungsplatte 55 ausgehende Abzweigstrecke N1R umfasst einen schräg nach unten führenden Einlassschacht 58 mit einem gekrümmten Abschnitt 57 und einem zum Spinnrahmenbereich verlaufenden Führungsschacht 59. Bei der Aussparung 56 ist eine bewegbare Weiche 60 drehbar gelagert und durch einen Drehmagnet im Ansteuerungsfall zwischen zwei Endlagen verdrehbar. Bei normal bzw. geradeaus gestellter Weiche 60 wandern leere Spulen EB auf der Hauptstrecke L2 weiter. Befindet sich die Weiche 60 jedoch in ihrer strichpunktiert dargestellten Abzweigstellung, dann wird eine leere Spule EB in den gekrümmten Abschnitt 57 abgeleitet.
Die Betätigung der Weiche 60 erfolgt mittels einer Steuerschaltung in Verbindung mit einem kurz vor der Weiche positionierten Sensor PH044. Die Steuerschaltung bewirkt zusammen mit dem Sensor PH044, dass die Weiche nur zu einem passenden Zeitpunkt betätigt und eine Spulenblockierung durch falsche Weichenbetätigung verhütet wird.
Da die Hauptstrecke L2 über nicht über letzte Abzweigstrecke N4L (s. Fig. 10 und 11) hinausführt, bleibt diese letzte Abzweigstrecke immer geöffnet und benötigt folglich keine stellbare Weiche. Demgemäss ist eine Seitenplatte 62 des Einlassschachts 61 die Strecke L2 überspannend bis zu der Führungsplatte 54 verlegt. Alternativ kann es jedoch nützlich sein, ähnlich wie alle anderen auch diese letzte Abzweigstrecke mit einer stellbaren Weiche auszustatten, um z. B.
überzählige leere Spulen oder noch mit Garnresten bewickelte Spulen in Verbindung mit einer Abtasteinrichtung nach ausserhalb ableiten zu können.
Das untere Ende jeder der Abzweigstrecken N1R bis N4L mündet über in den Fig. 12 bis 14 dargestellten Leerspulenkästen 8 für das R- und L-Gestell des betreffenden Spinnrahmens SP gemäss Fig. 2. Jeder Leerspulenkasten 8 ist oben offen, hat vier Seitenwände und einen Boden. Seine Breite d ist etwa gleich seiner Länge. Durch eine Auslassöffnung 64 in der Mitte seines Bodens 63 kann jeweils eine Spule zu einem bekannten Freigabeabschnitt 9 gelangen, um von dort auf einen freien Stift des Förderbandes abgegeben zu werden.
In dem Kasten 8 fest und schräg angebrachte Führungsplatten 65, 66 verhindern, dass die übereinander gestapelten und am Boden dikkeren konischen Spulen durcheinander fallen. Dadurch ist eine zwischen den Führungsplatten 65 und 66 eingegrenzte Trapezfläche 68 einer Seitenwand 67 des Kastens 8 (Grösse Sl) kleiner als eine gegenüberliegende Trapezfläche 70 einer Seitenwand 69 (Grösse S2).
Diese Trapeznächen sind in Fig. 14 schraffiert dargestellt. Die Führungsplatten 65, 66 sind nach folgender Gleichung
Sl:a = S2:b eingebaut. Darin sind mit a und b jeweils die Querschnittsflächen der Spule am kleineren Kopfende und am dickeren Fussende bezeichnet. Dadurch werden die übereinander gestapelten leeren Spulen einwandfrei in geordneten Reihen gehalten. Durch von den Führungsplatten 65, 66 unten abgewinkelte schräge Flächen 75, 76 werden die Spulen zur Auslassöffnung 64 geleitet.
Ferner sind zur Stossminderung und Fallrichtungskontrolle in dem Kasten 8 an flexiblen Bändern 72, 73 zickzackförmig und gegenüberliegend mehrere Leitelemente 71 gemäss Fig. 12 angeordnet.
Die am oberen Kastenende aufgehängten Bänder 72 und 73 sind durch Federplatten 74 gehalten. Es sei bemerkt, dass der Kasten 8 nicht Platz zur Aufnahme von Spulen für eine Spinnrahmenseite be nötigt, 20 bis 30% mag ausreichend sein.
In Fig. 15 ist ein Zeitablaufplan für das Ausführungsbeispiel der
Erfindung mit vier Spinnrahmen SP1 bis SP4 in Verbindung mit einer Spulmaschine dargestellt. Eine Gesamtwickelzeit T, die zum
Aufwickeln von Spinngarnen einer vorgegebenen Menge auf leere Spulen erforderlich ist, wurde entsprechend vier Spinnrahmen in vier jeweils 1/4 T lange Einzelwickelzeiten tl bis t4 unterteilt. Die Laufgeschwindigkeiten der Förderbänder 1 und 2 bei den Spinnrahmen sind dieser Zeit angepasst, so dass innerhalb des Zeitraums t alle von dem betreffenden Spinnrahmen fertiggestellten Bobinen abgegeben und entsprechend leere Spulen aufgenommen worden sind.
Nach Ablauf einer Spinnzeit T1 an dem Spinnrahmen SP1 wird das Absetzen (Doffing) AD1 zwecks Austausch von vollen Bobinen auf den Spindeln des Spinnrahmens gegen auf den Förderbändern bereitstehende leere Spulen zur Weiterverarbeitung eingeleitet. Dann beginnt die Abgabe der vollen Bobinen auf die Förderbänder zur
Spulmaschine. Dabei gibt z. B. der Spinnrahmen SP1 sämtliche Bobinen im Zeitraum tl auf die Hauptstrecke Ll ab. Während dieser Zeit gelangen keine leeren Spulen auf die Förderbänder. Nur beim Anlauf des Systems während der Bobinenabgabe werden leere
Spulen ausserhalb gelagert und nicht zurückgeholt. Sie verbleiben z. B. in der Nähe der Entnahmestation 26 (Fig. 2).
Die zuvor in Verbindung mit dem Spinnrahmen SP1 erläuterten Vorgänge laufen bei den übrigen drei Spinnrahmen SP2 bis SP4 zeitlich gemäss Fig. 15 um jeweils die gleichen Zeiträume t2, t3, t4 versetzt ab. Dabei findet beispielsweise innerhalb des Zeitraums t2 die Bestückung des zuvor vollständig von Bobinen geräumten Spinnrahmens SP1 mit leeren Spulen, und gleichzeitig findet während t2 die vollständige Ablieferung voller Bobinen von dem Spinnrahmen SP2 statt. Die Neubestückung des Spinnrahmens SP2 mit leeren Spulen beginnt mit der Einleitung der Absetz- oder Doffing-Zeit A3 für
Bobinen bei dem dafür in Bereitschaft befindlichen Spinnrahmen, beispielsweise SP3. Diese Vorgänge laufen zyklisch ab.
Dabei werden jeweils zur gleichen Zeit Spinnbobinen auf Förderbandstifte an einem Spinnrahmen gesetzt und durch von der Spulmaschine rückgelieferte leere Spulen ersetzt.
Durch die erfindungsgemässe Transporteinrichtung ist gewährleistet, dass innerhalb der Zeit te = 1/4 T die Bobinenabgabe für einen Spinnrahmen und folglich in der Gesamtzeit T für vier Spinnrahmen abgeschlossen ist, siehe Fig. 15. Da die Bobinenabgabe von den einzelnen Spinnrahmen zeitlich hintereinander in genau definierten Einzelzeiträumen erfolgt, kann es auf der Hauptleitung L1 nicht zu Störungen kommen, die auch die Leerspulenrücklieferung behindern würden.
Damit die Bobinenabgabe in der vorgesehenen Zeit vollständig durchgeführt werden kann, sind erfindungsgemäss zwei Förderbän der 1 und 2 beiderseits eines Spinnrahmens angeordnet. Diese
Anordnung ermöglicht eine direkte Verbindung von einer Spulma schine zu einem früher aufgestellten Spinnrahmen, insbesondere mit langsamerer Abgabegeschwindigkeit. Wenn beispielsweise eine Spul maschine mit einer Arbeitskapazität von 20 Einheiten pro Minute direkt über zwei Förderbänder mit einem Spinnrahmen mit 16 Ein heiten pro Minute verbunden ist und beide Förderbänder integriert oder gleichzeitig umlaufen, dann wird die Bobinenabgabe auf
32 Einheiten pro Minute erhöht, und damit ergeben sich keine
Wartezeiten an der Spulmaschine.
In Verbindung mit einem geeigne ten Bobinenanforderungssignal von der Spulmaschine kann, wie oben erläutert, ein Stau oder Überschuss von Bobinen bei der Spul maschine vermieden werden. Es ergeben sich höchstens Wartezeiten bei den Förderbändern, die keine Störung des Systems bedeuten und als Ausgleichzeit bei der Bobinenversorgung ausnutzbar sind. Bei spielsweise entspricht die Abgabezeit Al von Fig. 15 einer Summe aus echter Umlaufzeit der Förderbänder 1,2 bei der Bobinenabgabe und einer Warte- bzw. Standzeit der Förderbänder 1, 2.
Das Bobinenanforderungssignal kann beispielsweise durch einen zwischengespeicherte Bobinen in Fig. 2 abtastenden Fühler bei Ver brauch einer vorgegebenen Speichermenge erzeugt werden. Dadurch ist immer ein ausreichender Vorrat von Bobinen auf der Förder strecke zur Bobinenzuführstation 27.
Da jeweils zwei Spinnbobinen von einem Spinnrahmen entnom men werden, kann eine automatische Hochgeschwindigkeitsspul maschine direkt an einen älteren Spinnrahmen mit niedriger
Umlaufgeschwindigkeit nur mit einem von zwei Förderbändern an geschlossen werden. Bei der Bobinenabgabe von den Spinnrahmen gibt jedes R- und L-Gestell des Spinnrahmens eine Bobine ab, also zwei Bobinen gleichzeitig (s. Fig. 5a, 5b, 6). Die entsprechenden Ein zelheiten sind oben ausführlich erläutert worden.
Die zurückgelieferten leeren Spulen werden abwechselnd in die
Kästen der R- und L-Gestelle des Spinnrahmens geworfen. Sie gelangen dabei gemäss Fig. 16 abwechselnd mittels entsprechend ge steuerter Weichen 60R, 60L von der Hauptstrecke L2 in Abzweig strecken NIR oder N1L des Spinnrahmens SP1. Zwecks Spulenab leitung in die Abzweigstrecke wird beispielsweise die Weiche 60R durch einen zugeordneten Drehmagnet SO1R geöffnet, das heisst in die strichpunktiert angedeutete geöffnete Stellung, und danach wieder in die durchgezogene Normalstellung gebracht. Durch ent sprechende Steuerung der Weichen 60R und 60L werden abwech selnd leere Spulen in die Abzweigstrecken Nl R und N1L geleitet.
Die Weichensteuerung erfolgt in Verbindung mit jeweils direkt davor angeordneten Sensoren PH044 und PH045 zur Leerspulenabtastung.
Für die wechselnde Zuführung leerer Spulen ist beispielsweise eine in Fig. 17 dargestellte Steuerschaltung geeignet. Wenn die Bobinenabgabe des Spinnrahmens SPl beendet ist und gleichzeitig mit dem Bobinenabgabebeginn eines anderen Spinnrahmens die Förderbänder zwecks Leerspulenrückführung umgeschaltet worden sind, dann wird durch ein Rücklaufsignal vom Spinnrahmen ein Kontakt RA1010 für Spinnrahmen SP1 geschlossen. Dabei wird durch Schliessen eines Relaiskontakts RA61 für den Drehmagnet SOlL die hintere Weiche 60L in Fig. 16 in ihre durchgehend gezeichnete Stellung gebracht und das Relais RA61 in einen Selbsthaltezustand gebracht wird. Die hintere Weiche 60L bleibt somit bis zum Schluss der Leerspulenübergabe geöffnet.
Bei Erfassung einer leeren Spule EBl durch den Sensor PH044 wird ein Kontakt b geschlossen und nur das Relais RA60 der Drehmagnet S0lR für die Weiche 60R betätigt und durch einen a- Kontakt gehalten. Folglich bleibt die Weiche auch dann geschlossen, wenn ein Kontakt KR34 eines Relais geöffnet wird. Die leere Spule EBI gelangt sicher in die Abzweigstrecke Nl R.
Die leere Spule EBI veranlasst hinter dem Sensor PH044 das Schliessen eines a-Kontakts eines Relais RA1015, so dass bei Passieren der nächsten leeren Spule am Sensor PH044 ein b-Kontakt PH044 eines anderen Relais RA1016 geschlossen wird. Als Folge davon schaltet das Relais RA60 ab, und damit kehrt die Weiche 60R in ihre durchgezogene Normalstellung zurück. Sobald die leere Spule den Sensor PH045 passiert, wird über den b-Kontakt PH045 das Halterelais KR34 rückgesetzt und der Kontakt KR34 für das Relais S0lR geschlossen. Die nächste den Sensor PH044 passierende leere Spule veranlasst wieder das Öffnen der Weiche 60R durch SOlRin die Hauptstrecke L2, wie beschrieben.
Mittels dieser Steuerschaltung werden Leerspulen von der Hauptstrecke L2 abwechselnd auf die Abzweigstrecken NIR und N1 L verteilt.
Bei den Spinnrahmen SP2 und SP3 erfolgt die Leerspulenverteilung auf gleiche Weise, jedoch bei dem Spinnrahmen SP4 gibt es keinen Drehmagnet für das L-Gestell.
In Fig. 18 bis 20 sind wesentliche Einzelheiten einer Steuerschaltung für den Übergang vom Absetzen (Doffing) bis zur Übergabe leerer Spulen an den Spinnrahmen SPI bis SP4 dargestellt.
Bei Doffing-Schluss für den Spinnrahmen SPI wird zur Registrierung der beendeten Bobinenübergabe ein Kontakt 0 geschlossen und damit ein Bereitschaftssignal an ein Schieberegister für den Spinnrahmen SP1 abgegeben. Mit dem Kontakt 0 wird ein Relais RA400 aktiviert und damit über einen entsprechenden a Kontakt ein Halterelais KR000 gesetzt, über dessen Kontakt wiederum ein Zeitrelais TI000 (Fig. 19) aktiviert wird. Daneben wird über einen Kontakt TI000 ein Relais RA410 zwecks Eingabe eines Bereitschaftssignals zum Bobinentransport an das Schieberegister (KR001) aktiviert. Durch entsprechende Schaltung zugeordneter Relais und Zeitrelais in Verbindung mit den einzelnen Spinnrahmen zugeordneten Schieberegistern bzw.
Schieberegisterstufen wird in der Steuerschaltung sichergestellt, dass zu keinem Zeitpunkt eine Abgabe von Spinnbobinen aus zwei separaten Spinnrahmen wie z. B. SPI und SP2 möglich ist. Dementsprechend führt die erfindungsgemässe Transporteinrichtung die Zulieferung voller Bobinen und den Rücktransport leerer Spulen nebeneinander in den vorhandenen kurzen Zeiträumen und störungsfrei durch.
Zum Schluss einer Bobinenabgabe wird gemäss Fig. 20 bei dem Spinnrahmen SP1 ein Kontakt KR30 geschlossen und darüber die Bereitschaft zum Aufnehmen leerer Spulen gemeldet. Die Förderbänder werden daraufhin gegenläufig angetrieben, und in den Leer- spulenkästen gespeicherte leere Spulen werden auf Stifte der Förderbänder gesetzt. Durch einen a-Kontakt PS4 wird ein Relais RA1010 aktiviert und über dessen Kontakt RA1010 (schon in Verbindung mit Fig. 17 erwähnt) eine Speicheranweisung für leere Spulen gegeben. Zum Schluss der Leerspulenübertragung auf die Förderbänder wird das Halterelais RA30 rückgesetzt, dessen b-Kontakt damit geschlossen wird. Daraufhin wird durch ein Zeitrelais PIM005 über dessen jetzt offenen b-Kontakt das Relais RA1010 abgeschaltet.
Damit öffnet dessen a-Kontakt in Fig. 17 und beendet die Rückleitung leerer Spulen zu dem Spinnrahmen SP1. Anschliessend wird die Rückleitung leerer Spulen zu einem als bereit gemeldeten anderen Spinnrahmen möglich.
Die Elemente der Steuerschaltung in den Fig. 17 bis 20 sind dort nur für den einen Spinnrahmen SPI dargestellt, ähnliche Schaltungsgruppen sind für die übrigen Spinnrahmen vorhanden.
Der Ablauf der Spinnbobinenabgabe und der Übertragung leerer Spulen ist in Fig. 21 in Form eines Flussdiagramms dargestellt. Die zumindest teilweise oben erläuterte Steuerschaltung fur diese Abläufe umfasst ein Schieberegister mit einer der Zahl von direkt mit einer Spulmaschine verbundenen Spinnrahmen (z. B. vier) entsprechenden Anzahl Registerstufen.
In den Fig. 21-1 bis 21-3 sind Angaben zu den verschiedenen Schritten eingetragen. Sie entsprechen den teils vor- und teils nachstehend dargelegten Erläuterungen.
Eine Steuerschaltung zur Kontrolle der Programmschritte umfasst ein Schieberegister mit so vielen Stufen wie Spinnrahmen direkt mit einer Spulmaschine verbunden sind.
Nachdem in einem ersten Schritt 1 ein den Transport von Bobinen freigebendes Signal von einem der Spinnrahmen eingegangen ist (Schritt 2), werden beginnend mit einem Signal von einem ersten Spinnrahmen Signale nacheinander zur letzten Stufe des Schieberegisters weitergeschoben (Schritt 3). Mittels einer Bit-Position des Signals in der letzten Stufe des Schieberegisters wird der Bobinentransport aus dem ersten Spinnrahmen freigegeben.
Mit Schritt 5 wird nach Abschluss dieser Betriebsphase dieses Ereignis in einem entsprechenden Speicher gespeichert (Schritt 6) und in dem folgenden Schritt 7 das Schieberegister rückgesetzt.
Danach werden im nächsten Schritt 8 Inhalte einer vorletzten Schieberegisterstufe in die letzte Schieberegisterstufe geschoben und davon abhängig der Abtransport von Spinnbobinen aus einem nächsten Spinnrahmen eingeleitet (Schritt 9).
Dann werden abhängig von einem die Beendigung der Bobinen übergabe vom ersten Spinnrahmen und gleichzeitig von einem die Leerspulenrücl:führung erlaubenden gespeicherten Signal und abhängig von einem Leerspulenaufnahmebereitschaftssignal (Schritt 10) von dem Spinnrahmen leere Spulen einzeln nacheinander rechts und links verteilt (Schritt 11) und zum ersten Spinnrahmen überführt.
Diese Vorgänge laufen bei den übrigen Spinnrahmen ganz ähnlich jedoch zeitlich versetzt ab. Wie oben schon näher erläutert, umfasst die Steuerschaltung der Transporteinrichtung zum Kontrollieren dieser zeitlich gestaffelten Abläufe u. a. ein Schieberegister mit so vielen Stufen, wie zugeordnete Spinnrahmen vorhanden sind.
Wie ferner oben erläutert worden ist, sind eine Spulmaschine und mehrere Spinnrahmen durch die Bobinentransportstrecke mit zwei beiderseits jedes Spinnrahmens entlangführenden Förderbändern untereinander verbunden. Durch zeitlich gestaffelte Ansteuerung sämtlicher Förderbänder nach einer integnerten Beziehung werden gleichzeitig Spinnbobinen von den Förderbändern auf die zur Spulmaschine führende Transportstrecke abgegeben. Dabei ist es möglich, ohne Anhebung der Geschwindigkeit der zwei Förderbänder ohne Umbauten an den Spinnrahmen und über eine direkte Transportverbindung zwischen bereits vorhandenen Spinnrahmen und einer Spulmaschine die Bobinenabgabegeschwindigkeit der Spinnrahmen in Übereinstimmung mit der Bobinenverarbeitungsgeschwindigkeit der Spulmaschine zu halten. Es gibt auf der Spulmaschinenseite keinerlei Wartezeiten.
Die Transporteinrichtung umfasst ausserdem eine die Spulmaschine mit allen Spinnrahmen verbindende Leerspulentransportstrecke, die so gesteuert wird, dass die Rückführung leerer Spulen zu einem der Spinnrahmen gleichzeitig mit der Bobinenabgabe von einem bestimmten anderen Spinnrahmen erfolgt. Dieses Merkmal der Erfindung erlaubt die ungehinderte Verwendung von Spinnrahmen, bei denen eine Bobinenabgabe und Leerspulenrückgabe auf derselben Maschinenseite gar nicht möglich wäre; das Merkmal trägt auch zur Vermeidung der sonst üblichen grösseren Leerspulenzwischenspeicher (für so viele Leerspulen wie Spindeln auf dem Spinnrahmen sind) bei.
Die Transporteinrichtung ist folglich in der Lage, trotz laufender Bobinenübertragung gleichzeitig auch noch leere Spulen gezielt an bestimmte Spinnrahmen rückzuliefern, ohne dafür grosse Leerspulenzwischenspeicher zu benötigen und ohne grössere Umrüstung vorhandener Spinnrahmen.
Es ist ausserdem möglich, die Leerspulenrücklieferung auf derselben Spinnrahmenseite durchzuführen wie die Spinnbobinenübertragung. Dadurch kann die Transporteinrichtung insbesondere im Bereich der Leerspulentransportstrecke (verglichen mit zweiseitiger Bedienung) noch einfacher gestaltet werden.