CH648711A5 - Verfahren zum betrieb einer dezentralisierten, automatischen fernmeldeanlage. - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer dezentralisierten, automatischen Fernmeldeanlage, enthaltend eine durch Zwischenleitung verbundene Anzahl von Knotenpunkten, wobei lediglich wenige Zwischenleitungen in je einem Knotenpunkt zusammenlaufen und wobei an jeden Knotenpunkt mindestens eine Endstelle angeschlossen ist, so dass eine Maschenanordnung entsteht, in welcher jeder Knotenpunkt mit den benachbarten Knotenpunkten der Anlage verbunden ist.
Herkömmliche Telephonnetzwerke und Vermittlungsanla gen basieren auf einer hierarchischen Struktur, welche die Verwendung verhältnismässig einfacher Leitwegstrategien in den Schalt-Knotenpunkten (d.h. in den Vermittlungsämtern) ermöglicht und weiter gestattet, die Schalteinheiten in verhältnismässig grossen Zentral-Vermittlungsämtern unterzubringen. Die Ausrüstung kann folglich auf einfache Weise gewartet werden und teure, gemeinsame Einrichtungen können gemeinsam von den für administrative Zwecke geographisch an einem Ort untergebrachten, einzelnen Schalt-Knotenpunkten verwendet werden. Aus dem Standpunkt der Sicherheit betrachtet, stellt jedoch die Ansammlung von teuren und für die Anlage wichtigen Ausrüstungen an einem einzigen Ort eine Gefahr dar.
Eine Konsequenz der hierarchischen Struktur eines derar tigen Netzwerks ist die Sternschaltung der Leitung, wobei die Anrufe in die Knotenpunkte ( = Vermittlungsamt) und aus ihnen heraus geleitet werden. Der Leitweg für die einzelnen Anrufe ist folglich länger als die minimale Punkt-zu-Punkt-Verbindung, so dass es mehr Leitungen benötigt als bei direk ten Verbindungen. Ein weiterer Nachteil vieler bekannter hierarchischer Anlagen liegt darin, dass Schalteinheiten verschiedener Grössen und Typen auf verschiedenen Ebenen de Hierarchie und in vielen Fällen auf verschiedenen Stufen innerhalb der Ämter benötigt werden.
Zweck der Erfindung ist es, eine Anlage anzugeben, derei Organisation die besprochenen Nachteile mindestens mini-malisieren würde.
Die kennzeichnenden Merkmale, welche zu diesem Zwecke führen, sind dem Wortlaut des Patentanspruchs 1 zu entnehmen.
Es soll also eine Alternative zu den bekannten hierarchischen Systemen geschaffen werden, die in einer maschenför-mig angeordneten Anlage besteht, in welcher jeder Knotenpunkt lediglich mit seinen nächsten Nachbar-Knotenpunktei verbunden ist. In einer derartigen Anlage werden Anrufe lediglich über so viele Knotenpunkte geleitet, als unbedingt nötig.
Sind die Anlagen-Knotenpunkte von den Endstellen getrennt, spricht man von einer Zweistufenhierarchie und wenn zwei oder mehr Endstellen an einen einzelnen Knotenpunkt des Netzwerks angeschlossen sind, spricht man von einer Sternschaltung des Netzwerks in dem betreffenden Knotenpunkt. In einem vollkommen unhierarchischen Netzwerk sind die Knotenpunkte an einem Ort mit den Endstelle] der Anlage untergebracht. Praktisch bedeutet dies, dass die Schaltausrüstung in den Teilnehmerapparaten untergebracht ist oder mindestens an den Orten, an welchen derartige Appt rate an die Aussenleitung angeschlossen werden. Durch das Anbringen der Schaltausrüstung beim Teilnehmer fallen die Kosten für die Errichtung von Gebäuden weg, es bestehen jedoch Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage. Da die Verteilung der Teilnehmer über das Netzwerk nicht einheitlich ist, muss aus Gründen der Wirtschaftlichkeit eine gewiss Anzahl von Sternverbindungen in Kauf genommen werden. Oft sind Teilnehmerstationen entlang einer bestimmten Linie wie z.B. entlang einem Tal oder einer Strasse, angeordnet, in welchem Falle jeder Knotenpunkt lediglich zwei Nachbarn aufweist.
In einem derartigen unhierarchischen, oder fast unhierar chischen, maschenförmigen Netzwerk, ist es nötig, dass jedei Knotenpunkt mit einer solchen Menge von Informationen versehen wird, um einen Durchgangs-Anruf, d.h. einen Anruf, welcher nicht zwischen zwei benachbarten Knoten2
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punkten stattfindet, zu irgendeiner Endstelle im Netzwerk aufbauen zu können. Die Übertragungsqualität der Schalteinheiten muss einem Vielfach-Durchgangsbetrieb genügen, wobei die Knotenpunkte und Zwischenleitungen eine entsprechende Verkehrskapazität aufweisen müssen. Auch muss die Ausrüstung genügend zuverlässig sein, um einen Fernbetrieb und einen dezentralisierten Unterhalt (d.h. den Unterhalt von Ausrüstungen, die geographisch über ein weites Gebiet verteilt sind) zu ermöglichen.
Bei der heutigen technologischen Entwicklung kann erwartet werden, dass die benötigte «Hardware» zur Erfüllung der oben erwähnten Kriterien immer billiger wird, so dass mögliche zusätzliche Kosten, die aus der Verteilung der Schaltausrüstung hervorgehen könnten, durch Einsparungen von Kosten für Leitungen in der Anlage mehr als kompensiert würden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen nun anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen :
Fig. 1 und 2 schematische Darteilungen zur Erläuterung der Grundprinzipien der Erfindung,
Fig. 3 ein vereinfachtes Schema eines Knotenpunkts in der erfindungsgemässen Anlage zusammen mit einer diesem Knotenpunkt zugeordneten Endstelle, und schliesslich
Fig. 4 bis 8 einige Beispiele von Knotenpunktverbindungen in der erfindungsgemässen Anlage.
Die Fig. 1 und 2 und deren Analyse sollen die Bestimmung der Grösse einer Knotenpunkt-Schalteinheit (weiter auch «Schalter» genannt) für die erfindungsgemässe Anlage srleichtern. An jeden Knotenpunkt N sind eine Endstelle T und n Zwischenleitungen angeschlossen, wobei im Falle der Fig. 1 n = 4 ist. Jede Endstelle erzeugt einen Verkehr von a Erl, die durchschnittliche Anrufsentfernung ist D und die Entfernung zweier Knotenpunkte über die vorbestimmte Zwischenleitung is d. Einfachheitshalber wird vorausgesetzt, dass alle Zwischenleitungen gleich lang sind.
Der Verkehr a von jeder Endstelle T teilt sich am örtlichen Knotenpunkt N in a/n Erl pro Zwischenleitung auf. Unter der Voraussetzung, dass alle Anrufe eine durchschnittliche Distanz D aufweisen, wird der in den Knotenpunkt N1 einstehende Verkehr (ausser jenem, der durch die eigene Endstelle verursacht ist), nicht den Knotenpunkt Nx in einer Entfernung D von N1 erreichen.
Die a/n Erl, welche N2 von N1 erreichen, teilen sich im Verhältnis n im Knotenpunkt N2 auf; ein ähnlicher grosser Verkehr erreicht jedoch den Knotenpunkt N2 über seine andern Zwischenleitungen. Folglich passiert ein Nettodurch-»angsverkehr von a/n zum Knotenpunkt Nx, wobei örtlich erzeugter Verkehr von der Endstelle T2 (gleichfalls a/n) zum Knotenpunkt Nx, wobei örtlich erzeugter Verkehr von der Endstelle T2 (gleichfalls a/n) hinzugefügt wird, so dass 2a/n Erl von N2 zu Nx passieren.
Zwischen N1 und Nx existieren D/d Zwischenleitungen, der Knotenpunkt am Anfang jeder Zwischenleitung fügt :inen Verkehr von a/n hinzu, so dass ein Totalverkehr von Da/dn aufzuweisen ist. Der Einwegverkehr pro Zwischenlei-:ung ist Da/dn und der geschaltete Verkehr im Knotenpunkt einschliesslich des von den lokalen Endstellen stammenden Verkehrs ist a Da D „
A = a+ —— ■ — -n = a(l+ — ). d n d
Die Werte von D und d ändern sich beträchtlich, sogar inner-ialb eines einzelnen Vermittlungsamt-Bereichs, man kann iedoch mit einer durchschnittlichen Anrufsentfernung von 7 cm rechnen (diese Angabe wurde in Grossbritannien ermit-:elt). Die Dichte der Endstellen, d.h. der Teilnehmerstationen, bewegt sich zwischen 0,1 und 100 Teilnehmern pro Hektar,
wobei die üblichste Dichte ungefähr bei 5 Teilnehmern pro Hektar liegt, was einen Wert von d = 0,04 km ergibt.
Bei einem durch den Teilnehmer verursachten Verkehr . von a = 0,05 Erl ist in einer rechteckigen Maschenanordnung (n = 4) gemäss Fig. 2 mit folgendem Verkehr zu rechnen:
1. Pro Zwischenleitung Da/dn = 7 • 0,05/0,04 -4 = 2,1875 (je Weg)
2. Pro Knotenpunkt a(l + D/d) = 0,05(1 +7/0,04) (insgesamt durchgeschaltet).
In den Fig. 4 und 8 werden verschiedene Maschenanordnungen gezeigt, welche die Bewältigung verschiedener Verkehrsmuster mit einem einzigen Knotenpunktentwurf bewältigen können.
In Fig. 3 wird die Knotenpunkt-Hardware in Zusammenhang mit der Endstellenausrüstung behandelt. Die obere umrahmte Fläche gibt die Ausbildung der Endstelle, die untere Fläche jene des Knotenpunkts an. Es wird hier vorausgesetzt, dass es sich bei der Endstelle lediglich um ein Sprechinstrument handelt mit einem Tastenfeld 1, einem Mikrophon 2 und einem Hörer 3. Die Anlage kann jedoch auch andere Arten von Endstellen aufweisen. Die gezeigte Endstelle hat vier ankommende und vier abgehende Zwischenleitungen.
Da in der Anlage digitale Übertragung verwendet wird, operiert sie auf einer Vierdrahtbasis, so dass sich eine in herkömmlichen Anlagen benötigte Gabelschaltung erübrigt. Das Tastenfeld 1 grenzt direkt an die Knotenpunktelektronik an, wie aus der Verbindung zum Abtaststromkreisd 4, über welchen ein Zugang zu einem Prozessor 5 und seinem Speicher 6 möglich ist, ersichtlich ist. Beim Prozessor 5 kann es sich entweder um einen entsprechenden programmierten Mikroprozessor oder um einen für Spezialzwecke ausgelegten Prozessor handeln. Der Speicher 6 ist vorteilhafterweise ein Halbleiterspeicher, da derartige Einrichtungen sehr klein sind und dabei eine sehr hohe Kapazität aufweisen.
Wird nun ein Gespräch eingeleitet, passiert die im Tastenfeld eingetastete Nummer über den Abtaststromkreis 4 zum Prozessor 5. Dieser bestimmt, welche der vier abgehenden Zwischenleitungen für den Anruf verwendet werden und veranlasst über eine Sendeeinrichtung 7 das Herausziehen der entsprechenden Leitweginformation aus dem Speicher 6 und deren Weiterleitung über die für den Anruf verwendete Zwischenleitung. Die den Anruf einleitende Meldung passiert eine oder mehrere Zwischenleitungen auf ihrem Weg zum «angerufenen» Knotenpunkt, in welchem die gewünschte Endstelle, wenn frei, für die Verbindung belegt wird, wonach eine entsprechende Bestätigungsmeldung zurückgesandt wird. Ist die gewünschte Endstelle besetzt, wird ein Besetzcode zum anrufenden Knotenpunkt und von dort zur Endstelle zurückgesandt.
Ist die Verbindung «hergestellt», wie oben beschrieben, wird ein Schalter 8 so eingestellt, dass die Sprache vom Mikrophon 2 in einem Kodierer 9 kodiert und über die Sendeeinrichtung 7 zur gewünschten Leitung gesandt wird. Die ankommende Sprache von der angerufenen Leitung passiert über den Schalter 8 zu einem Dekodierer 10, aus welchem sie. an den Hörer 3 angelegt wird.
Der Abtaststromkreis 4 tastet Informationen, die über die vier Zwischenleitungen im Knotenpunkt ankommen, ab und leitet eventuelle, in diesen Informationen enthaltene Meldungen für andere Knotenpunkte über den Schalter 8 und die Sendeeinrichtung 7 zur dem Bestimmungswert der Meldung entsprechenden Zwischenleitung weiter. Dieser Vorgang geht unter der Steuerung von aus dem Speicher 6 herausgezogenen Informationen vor sich. Ist die Meldung für eine eigene Endstelle bestimmt, veranlasst der Abtaststromkreis 4 die Belegung unter der Steuerung des Prozessors 5, falls es sich um die erste Meldung für einen Anruf handelt. Ist die Endstelle besetzt, veranlasst der Abtaststromkreis 4 die Rücksendung
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eines Besetztsignals zum Anrufen, wie oben erwähnt (über den Rückpfad, da es sich um eine «Vierdraht»-Anlage handelt). Die nachfolgenden Meldungen werden, wie beschrieben, weitergeleitet und Rückmeldungen von der angerufenen zur anrufenden Leitung werden über den Rückpfad in derselben Weise zurückgesandt wie die Meldungen von der anrufenden zur angerufenen Leitung über den Vorwärtspfad.
Angesichts der Beziehung zwischen der Endstelle und dem Knotenpunkt ist eine Mehrfrequenz-Signalisierausrü-stung, wie sie bei Drucktastenapparaten verwendet wird,
nicht nötig. Das Wegfallen dieser Komponenten und der Gabelschaltung schafft Raum im Teilnehmerapparat für verschiedene elektronische Einheiten, wie sie in Fig. 3 gezeigt werden.
Da kein zentrales Vermittlungsamt vorhanden ist, kann die Energie nicht in üblicher Weise über die Leitungen eingespeist werden. Vorzugsweise sollte also das übliche Kohlemikrophon durch eine andere Mikrophonart z.B. durch ein Tauchspulen-Mikrophon ersetzt werden. Energie für die Elektronik kann, wo vorhanden, aus dem Netz bezogen werden, vorzugsweise aus kleinen, aufladbaren Ersatzbatterien. Endstellen, die kein Netz zur Verfügung haben, können durch Gleichstrom über die Netzwerkzwischenleitungen versorgt werden, z.B. phantomartig über die zwei Paare aus den Knotenpunkten, welchen ein Netz zur Verfügung steht. Die Energieversorgung könnte auch durch spezielle, über die ganze Anlage verteilte Energieversorgungs-Knotenpunkte erfolgen.
Das Abtasten, Codieren, Decodieren und das Aussenden wird am wirtschaftlichsten durch eine ausschliesslich zugeordnete Logik eher als durch Software-Steuerung des Prozessors bewältigt.
Wie später gezeigt wird, besteht die Hauptfunktion des Speichers 6 im Festhalten von Daten, die den gegenwärtigen Zustand des Netzwerks darstellen, aus der Sicht der zugeordneten Endstelle. Der Prozessor 5 bestimmt aus der Identität einer gewünschten Leitung und der im Speicher vorhandenen Daten die Leitweginformation für den betreffenden Anruf. Die erfindungsgemässe Anlage verfügt auch über Alternativleitwege für die meisten Anrufe.
Der Schalter 8 arbeitet im Zeitmultiplex und leitet jede Meldung, gesteuert vom Prozessor, an die Ortsendstelle oder an einen freien Zeitschlitz der im Multiplex verbundenen Zwischenleitungen. So existiert eine Zeit- und eine Raum-Multiplex nebeneinander, so dass der Kanalauswahlalgorithmus sorgfältig ausgewählt werden muss, um die Anzahl der Zeitschlitzänderungen möglichst zu verringern und zu verhindern, dass zu grosse Laufzeitverzerrungen an den Mehrfachknotenverbindungen auftreten.
Die Endstelle weist einen Anzeiger 11 auf, welcher in den leitenden Zustand versetzt wird, um entweder ein hörbares und/oder ein visuelles Anrufssignal abzugeben, nachdem ein ankommender Anruf empfangen wurde.
Für die oben beschriebene Anlage, in welcher die Knotenpunkte aus LSI-Elementen bestehen, scheint die kostengünstigere Lösung «hardwareorientiert» zu sein; es kann sich jedoch als nützlich erweisen, Software sogar für invariable Funktionen zu verwenden, da dies Einrichtungsentwicklungen, Anlageprüfungen im Betrieb und Anpassungen für verschiedene Verwendungszwecke erleichtern könnte.
Die Organisation der Daten im Speicher 6 kann auf verschiedene Art beeinflusst werden. Eine bevorzugte Methode besteht in der Kennzeichnung jeder Speicheradresse direkt durch eine Telephonbuchnummer. Die an einer solchen Adresse gespeicherten Daten müssen genügende Informationen enthalten, um eine Auswahl der Ausgangswege für Anrufe an die entsprechende Nummer zu ermöglichen. Die Zuordnung von Speicheradressen in Telephonbuchnummern-Reihenfolge bedeutet, dass die Umwandlung von empfangenen Ziffern in Adressen eine einfache arithmetische Funktion ist. Die für jede Nummer gespeicherten Daten können auch alternative Leitweginformationen enthalten, welche im Falle einer Überlastung der Anlage nützlich sind. In einem solchen Falle enthalten die gespeicherten Daten Leitweglängen-Ziffern, so dass der Prozessor für eine herzustellende Verbindung den kürzest möglichen Weg auswählt.
Die Erzeugung der erwähnten Leitweglängen-Ziffer ist dem Aufdatierten von Daten inhärent. Wenn folglich ein neuer Knotenpunkt in Betrieb gesetzt wird, sendet er seine Telephonbuch-Nummer (oder -Nummern, falls er für mehr als eine Endstelle bestimmt ist) über alle seine Ausgangswege zusammen mit einer Leitweglängen-Ziffer von Null aus. Jeder Knotenpunkt, der diese Übertragung empfängt, erhöht die Leitweglängen-Ziffer um eine Einheit und gibt die Meldung weiter. Jeder Knotenpunkt ist imstande, eine der zuständigen Telephonbuchnummer und der abgehenden Zwischenleitung entsprechende Leitweglängen-Ziffer zu speichern.
Prüf- und diagnostische Funktionen bestehen hauptsächlich im Austausch von Daten und Prüfmeldungen zwischen jeder Endstelle und deren Nachbarn. Fehlerdiagnose bis zu detaillierten Hardwareelementen ist unnötig, falls die Knotenpunktelektronik auf einem einzigen integrierten Stromkreis basiert.
Die Folgen eines Versagens von Komponenten sind weniger schwerwiegend als in einem zentralisierten Vermittlungsamt, da sich die Auswirkungen üblicherweise auf einen Teilnehmer beschränken. Damit sich Störungszustände nicht durch die ganze Anlage verbreiten, ist jeder Knotenpunkt auf die Zurückweisung unerwünschter Meldungen programmiert und weist zudem einen Schutz gegen beschädigende Leitungsspannungen auf. Obzwar die Schaltausrüstung unbefugten Eingriffen in höherem Masse ausgesetzt ist als bei zentralisierten Vermittlungsämtern, ist ein derartiges Herumpfuschen unwahrscheinlich, da ein gewisser Kenntnisgrad benötigt wird, um in die Anlage störend eingreifen zu können.
Böswillige Anrufe kann jedermann, der entsprechende Kenntnisse aufweist, um sich einen Zugang zum Endstellenspeicher zu verschaffen, tätigen, oder derjenige, der ungeneh-migte Knotenpunkte in die Anlage einfügt.
Es ist unwahrscheinlich, dass sich ein Sabotageakt oder eine zufällige Beschädigung auf den Betrieb der ganzen Anlage auswirken würde, da sie extrem dezentralisiert ist.
Eine Sabotage im Bereiche der Software ist möglich, man kann sie jedoch leicht entdecken und ihr durch die Übertragung von korrigierenden Daten entgegentreten.
Für Betriebs- und Unterhaltszwecke können einige Spe-zialknotenpunkte in das Netzwerk eingeführt werden. Solche Knotenpunkte fragen andere Knotenpunkte ab, um gespeicherte Daten für Messungs- und Verkehrsaufzeichnungszwecke abzurufen, um alle Knotenpunkte über aufgehobene Nummern zu informieren und um nötige Programmänderungen in Abhängigkeit von Sicherheitsvorkehrungen vorzunehmen. Mindestens einer dieser administrativen Knotenpunkte hat einen sicheren Speicher, der eine Aufzeichnung über den gegenwärtigen Zustand des Netzwerks und über bewilligte Änderungen enthält. Er widerruft eine beliebige Meldung, über die ein Versuch von unbewilligten Änderungen vorgenommen werden sollte.
Es kann erwünscht sein, einen Kanal in jeder Zwischenleitung administrativen Meldungen zu reservieren, welche so zu jeder Zeit jede Endstelle erreichen können ; dadurch ist es unmöglich, dass eine Sektion des Netzwerks wegen tatsächlichem oder falschem Verkehr isoliert wird. Eine Alternative zu dieser Auslegung liegt im Programmieren jedes Knotenpunkts, um die absolute Priorität von administrativen Meldungen zu erlangen, auch wenn dies den Unterbruch von bereits hergestellten Verbindungen bedeuten sollte. Ein ähnli-
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:hes «Recht auf freie Bahn» wird auch Notrufen eingeräumt.
Sonderdiensten werden auch Spezialknotenpunkte zuge-Drdnet, die nach Wunsch über das Netzwerk verteilt sind.
Die Anlage wurde bisher als eine einheitliche Maschenanordnung, siehe z.B. Fig. 4, beschrieben, in welcher jeder Ring einen Knotenpunkt und jeder Buchstabe T eine Endstelle darstellt. Diese Anordnung kann zu Verzögerungen führen, wenn eine Verbindung über einige Zwischenleitungen hergestellt wird. Die erwähnten Verzögerungen können durch die Verwendung einiger längerer Zwischenleitungen verringert werden, siehe Fig. 5. Wo diese längeren Zwischenleitungen vorhanden sind, leiten die Leitweglängen-Ziffern die Anrufe iutomatisch weiter.
Um die Datenspeicherung pro Knotenpunkt einzuschränken, sollte sich das Netzwerk nur über eine Fläche erstrecken, die dem Verkehrsgebiet eines herkömmlichen Vermittlungs-imtes entspricht. Das Äquivalent für Verbindungsleitungen îu benachbarten Gebieten bilden Knotenpunkte, die für die->en Zweck über dem ganzen Gebiet verteilt sind, je nach Ver-■cehrsnotwendigkeit. So z.B. gibt es in Fig. 6, welche die Vereinfachung eines Netzwerks von Teilnehmern entlang beider Seiten zweier Wege darstellt, einen Knotenpunkt JN, welcher Verbindungsleitungen ersetzt. Es wird eine Verbindung J (natürlich im Zeitmultiplex) gezeigt. Der Anschluss A ist 5 einer der erwähnten Knotenpunkte für administrative Zwecke.
Fig. 7 ist ähnlich der Fig. 6 mit der Ausnahme, dass die obersten Zwischenleitungen durch voll im Multiplex verbundene Zwischenleitungen ersetzt sind. Fig. 8 zeigt ein Netz-io werk, in welchem sich Knotenpunkte an einem Strassenver-teilerpunkt befinden, um einen Strassenkonzentrator zu bilden.
Die letzten zwei Anlagen sorgen für die Konzentration des Teilnehmerverkehrs, wodurch Kabelpaare, die in her-i5 kömmlichen Anlagen als Verbindung zum zentralen Vermittlungsamt dienen, eingespart werden. Derartige Kabelpaare können entweder wiedergewonnen oder zur Erweiterung der Maschenanordnung für den Anschluss neuer Teilnehmer verwendet werden.
3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
- 648 711PATENTANSPRÜCHE1. Verfahren zum Betrieb einer dezentralisierten, automatischen Fernmeldeanlage, enthaltend eine durch Zwischenleitungen verbundene Anzahl von Knotenpunkten (Nl..Nx), wobei lediglich wenige Zwischenleitungen in je einem Knotenpunkt zusammenlaufen und wobei an jeden Knotenpunkt mindestens eine Endstelle (Tl..Tx) angeschlossen ist, so dass eine Maschenanordnung (Fig. 4-8) entsteht, in welcher jeder Knotenpunkt mit den benachbarten Knotenpunkten der Anlage verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass Meldungen über hergestellte Verbindungen in der Anlage in Digitalform übertragen werden, dass bei der Herstellung einer Verbindung zwischen an zwei Knotenpunkten angeschlossenen Endstellen mindestens die erste zwischen diesen zwei Knotenpunkten ausgetauschte Meldung eine Leitweg-Information enthält, und dass nach Empfang einer Meldung im Knotenpunkt, diese Meldung durch eine in jedem Knotenpunkt vorhandene Schaltausrüstung je nach Leitweginformation entweder über eine der an den erwähnten Knotenpunkt angeschlossenen Zwischenleitungen, oder an eine an diesen Knotenpunkt direkt angeschlossene Endstelle angelegt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Schaltausrüstung einen Schalter (8), einen Prozessor (5) und einen Speicher (6) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass über den Schalter ein ankommender Anruf einer lokalen Endstelle zugeführt wird oder dass ankommende und abgehende Zwischenleitungen gemäss Leitweginformation untereinander verbunden werden, dass der Prozessor den Schalter steuert, und dass im Speicher Informationen über den Zustand der Anlage gespeichert werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tastenfeld (1) in jener Endstelle, aus welcher die gewählte Nummer ausgesandt wird, mit einem Abtaststromkreis (4) im Knotenpunkt verbunden wird, unter dessen Steuerung Information über die gewählte Nummer dem Prozessor zugeleitet werden, und dass der Abtaststromkreis auch alle ankommenden Meldungen abtastet, um festzustellen, ob sie für eine an den Knotenpunkt angeschlossene Endstelle bestimmt sind.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprache oder andere Meldungen für die Übertragung in Digitalform kodiert werden, wobei jeder derartigen Meldung, gesteuert durch den Prozessor, die Leitweg-Information hinzugefügt wird, und dass Meldungen, die im Knotenpunkt für eine an diesen Knotenpunkt angeschlossene Endstelle empfangen wurden, im Knotenpunkt dekodiert werden, so dass der Verkehr zwischen einer Endstelle und einem Knotenpunkt in Analogform, der Verkehr der übrigen Anlage hingegen in Digitalform stattfindet.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in den in jedem Anlagen-Knotenpunkt gespeicherten Informationen Leitweglängen betreffende Ziffern enthalten sind, wobei jede aus einem Leitweglängen-Signal abgeleitet wurde, welches Signal vorher von einem entfernt gelegenen Knotenpunkt über die zwischengelegenen Knotenpunkte an den ersterwähnten Knotenpunkt übertragen wurde, und dass jeder der zwischenliegenden Knotenpunkte die betreffende Leitweglängen-Ziffer vor deren Weiterleitung um eine Einheit erhöht.
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PL | Patent ceased |