CH624662A5 - Process for the preparation of cyclopropanecarbonitrile - Google Patents

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CH624662A5
CH624662A5 CH222077A CH222077A CH624662A5 CH 624662 A5 CH624662 A5 CH 624662A5 CH 222077 A CH222077 A CH 222077A CH 222077 A CH222077 A CH 222077A CH 624662 A5 CH624662 A5 CH 624662A5
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Francis J Mettille
Richard B Lund
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Ciba Geigy Ag
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    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cyclopropancarbonsäurenitril aus 4-Halogen-butyronitril in Gegenwart eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxids oder -hydroxids.
Cyclopropancarbonsäurenitril ist eine wertvolle und vielseitig verwendbare Verbindung. Es dient vor allem zur Einführung der Cyclopropylgruppe bei der Herstellung von Agrarchemikalien, wie z. B. N-Cyclopropylanilinen. Es ist bekannt, Cyclopropancarbonsäurenitril in der Weise herzustellen, dass man eine 4-Halogenbutyronitril in Gegenwart eines Alkalimetallhydroxids oder von Natriumamid erhitzt. So wird beispielsweise die Verwendung von Kalium- und Natriumhydroxid von Nicolet et al. in J. Amer. Chem. Soc. 49, 2068, (1927) und von Cloke, ibid. 51 1180, (1929) beschrieben. Die Herstellung von Cyclopropancarbonsäurenitril aus 4-Halogenbutyronitril in Gegenwart von Natriumamid wird von Schlatter in J. Amer. Chem. Soc. 63,1734, (1941) beschrieben. Mit diesen bekannten Methoden ist es jedoch nicht möglich, Cyclopropancarbonsäurenitril in guten Ausbeuten herzustellen. So werden beispielsweise bei Verwendung von Alkalimetallhydroxiden Ausbeuten von 40 bis 45 % der Theorie und bei Verwendung von Natriumamid eine Ausbeute von 60% der Theorie erzielt. Diese niedrigen Ausbeuten werden durch unerwünschte Nebenreaktionen verursacht, welche ausserdem zu Schwierigkeiten bei der Aufarbeitung des Reaktionsgemisches führen. Diese bekannten Verfahren sind daher zur Herstellung von Cyclopropancarbonsäurenitril in technischem Massstab ungeeignet.
Im US-Patent 3 853 942 ist ein Verfahren zur Herstellung von Cyclopropancarbonsäurenitril beschrieben, in dem man ein 4-Halogenbutyronitril in Gegenwart eines Alkalimetall-alkoholats in einem inerten Lösungsmittel erhitzt und dabei gleichzeitig den gebildeten Alkohol abdestilliert. Dieses Verfahren liefert zwar gute Ausbeuten, es ist jedoch schwierig in technischem Massstab durchzuführen, da Alkalimetall-alkoholate verhältnismässig teure Ausgangsmaterialien darstellen, die ausserdem schwierig zu handhaben sind. Daher wird ihre Verwendung, wenn irgend möglich, vermieden.
Es wurde nun gefunden, dass man Cyclopropancarbonsäurenitril in einfacher Weise und in guten Ausbeuten aus 4-Halogenbutyronitril in Gegenwart von Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxiden oder -hydroxiden herstellen kann, wenn man 4-Halogenbutyronitril und Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxid oder -hydroxid in einem molaren Verhältnis von 1:1 bis 1:3,5 verwendet und die Umsetzung in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart eines Phasentransferkatalysators bei Temperaturen zwischen 40 und 150°C durchführt.
Geeignete 4-Halogenbutyronitrile sind 4-Chlorbutyronitril, 4-Brombutyronitril und Mischungen von 4-Chlorbutyronitril und 4-Brombutyronitril. Vorzugsweise verwendet man 4-Chlorbutyronitril. Die Herstellung solcher 4-Halogenbutyronitrile ist bekannt. In diesem Zusammenhang sei auf die eingangs erwähnten Literaturstellen und das US-Patent 3 853 942 verwiesen. Die 4-Halogenbutyronitrile werden durch Umsetzung von Allylhalogenid mit Halogen wasserstoff in Gegen5
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wart von Benzoylperoxid und anschliessende Umsetzung des gebildeten 1,3-Dihalogenpropans mit Natriumcyanid hergestellt.
Geeignete Alkalimetallhydroxide sind Lithiumhydroxid, Rubidiumhydroxid und insbesondere Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid. Geeignete Oxide sind Calciumoxid, Natriumoxid und Kaliumoxid.
Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens liegt das Verhältnis von 4-Halogenbutyronitril zu Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxid oder -hydroxid zwischen 1:1 und 1:3,5, vorzugsweise zwischen 1:1,2 und 1:1,5. Ganz besonders bevorzugt ist ein Molverhältnis von 4-Halogenbutyronitril zu Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxid oder -hydroxid von 1:1,5 bis 1:2.
Die Alkalimetall- und Erdalkalimetalloxide und -hydroxide können in Form der handelsüblichen Flocken, Plätzchen, Pulver und dergleichen verwendet werden. Flüssige Formen der Hydroxide sind ebenfalls verwendbar.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird in einem inerten organischen Lösungsmittel durchgeführt. Die Wahl des Lösungsmittels hängt von der Temperatur ab, bei der man das Verfahren durchführen will. Das Verfahren kann wahlweise mit oder ohne gleichzeitige Entfernung des bei der Reaktion gebildeten Wassers durchgeführt werden. Geeignete Lösungsmittel für das erfindungsgemässe Verfahren sind aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und Xylol, niedere, gesättigte und ungesättigte aliphatische Halogenkohlenwasserstoffe mit 1 bis 6 Kohlenwasserstoffatomen, wie Methylenchlorid, Trichlortrifluoräthan, 1,2-Dichloräthylen, Kohlenstofftetrachlorid, Trichloräthylen und Tetrachlordifluoräthan, aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie Pentan, Hexan, Heptan, Octan und Petroläther, sowie auch gesättigte und ungesättigte cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan, Cyclo-hexen und Cyclopentan. Mischungen dieser Lösungsmittel können angewendet werden, um eine bestimmte Reaktionstemperatur einzustellen, wie z. B. eine Mischung von Toluol und Methylenchlorid. Besonders bevorzugte inerte organische Lösungsmittel sind Benzol, Toluol und Methylenchlorid, wobei sich Methylenchlorid als das vorteilhafteste Lösungsmittel erwiesen hat.
Die Menge Lösungsmittel kann in einem weiten Bereich schwanken. Die Mindestmenge an Lösungsmittel ist diejenige, die ausreicht, das Reaktionsgemisch in einen gut handhabbaren Brei zu überführen und die bei der Reaktion freigesetzte Wärme aufzunehmen. Zum Beispiel genügt es, ein Volumenteil Lösungsmittel auf 3 Volumenteile des 4-Halogenbutyro-nitrils anzuwenden, wenn Benzol, Toluol oder Methylenchlorid als Lösungsmittel verwendet werden. Sehr geeignet ist ein Volumenverhältnis von Lösungsmittel zu 4-Halogenbutyronitril von 1:1. Grössere Volumenverhältnisse von Lösungsmittel zu 4-Halogenbutyronitril, wie z. B. 3 bis 100:1, können jedoch ebenfalls verwendet werden, obwohl die Verwendung derartiger Volumenverhältnisse keine Vorteile mehr bringt.
Die Verwendung eines Phasentransferkatalysators ist das wesentliche Merkmal der vorliegenden Erfindung. Phasen-transferkatalyse wurde bereits für eine Anzahl von chemischen Reaktionen in der Literatur beschrieben und eine grosse Zahl von Katalysatoren, deren Verwendung für die Herstellung von Alkylnitrilen bekannt ist, kann für das erfindungsgemässe Verfahren benutzt werden. Geeignete Phasentransferkatalysa-toren sind beispielsweise quarternäre Ammonium-, Phos-phonium-, Sulfonium- und Arsoniumsalze, wie z. B. Tetramethylammoniumchlorid, Tributylmethylammoniumchlorid, Tetrabutylammoniumbromid, Cetyltrimethylammoniumbromid,
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Benzyltrimethyiammoniumbromid,
Tricaprylylmethylammoniumchlorid,
Octyltrimethylammoniumchlorid,
Dodecyltrimethylammoniumchlorid,
Benzyltriäthylammoniumchlorid,
Dibenzyldiäthylammoniumnitrat,
Diäthyldipropylammoniumsulfat,
Dihexy ldimethy lammonium j odid,
Tetrabutylammoniumhydrogensulfat,
Tetrabutylphosphoniumbromid,
Tetraäthylphosphoniumchlorid,
Dioctadecenyldimethylammoniumchlorid,
Äthyltribenzylphosphoniumfluorid,
Cetyltrimethylphosphoniumacetat,
Tricaprylyläthylphosphoniumnitrat,
Tributylhexadecylphosphoniumbromid,
Tributylsulfoniumbromid,
Tetrabutylphosphoniumbromid und
Diäthyldibenzylarsoniumnitrat.
Besonders bevorzugte Phasentransferkatalysatoren für das erfindungsgemässe Verfahren sind Tributlymethylammonium-chlorid, Tricaprylylmethylammoniumchlorid und Tetrabutylammoniumbromid.
Die Menge an Phasentransferkatalysator, die erfindungs-gemäss verwendet werden kann, variiert zwischen sehr kleinen Mengen, wie 0,002 Mol oder weniger pro Mol 4-Halogenbutyronitril und Mengen, die die zum vollständigen Ersatz des Halogens im 4-Halogenbutyronitril erforderliche stöchio-metrische Menge überschreiten. Vorzugsweise werden erfin-dungsgemäss 0,002 bis 0,1 Mol und besonders bevorzugt 0,002 bis 0,02 Mol Phasentransferkatalysator pro Mol 4-Halo-genbutyronitril verwendet.
Die Bedingungen, unter welchen das erfindungsgemässe Verfahren durchgeführt wird, können je nach Art der verwendeten Ausgangsmaterialien verschieden sein. Da das Verfahren sowohl bei Überdruck als auch bei Unterdruck durchgeführt werden kann, können die Reaktionstemperaturen wesentlich höher als 100°C sein. Sorgfältige Auswahl der Reaktionstemperaturen und Drucke kann die Bildung von unerwünschten Nebenprodukten vermindern. Daher stellt die Auswahl von optimalen Reaktionstemperaturen, Drucken und anderen Bedingungen eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar. Die Reaktionstemperaturen für die Umsetzung von 4-Halogenbutyronitrilen und Alkalimetalloxiden und -hydroxiden liegen zwischen 40 und 150°C. Besonders bevorzugt sind Temperaturen zwischen 50 und 120°C. Als optimal haben sich Reaktionstemperaturen von 60 bis 110°C erwiesen.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird in der Regel bei Normaldruck durchgeführt. Insgesamt kann das Verfahren jedoch in einem Druckbereich von 0,1 bis 10 Atmosphären durchgeführt werden.
Die benötigten Reaktionszeiten hängen hauptsächlich von den angewendeten Reaktionsbedingungen ab und betragen allgemein zwischen wenigen Minuten bis zu 10 Stunden. Es ist ein Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens, dass das Reaktionsgemisch unmittelbar nach Verbrauch des eingesetzten 4-Halogenbutyronitrils aufgearbeitet werden kann,
ohne dass eine weitere Aufrechterhaltung der Reaktionsbedingungen oder eine Nachbehandlung erforderlich ist, wie das bei vielen anderen Reaktionen der Fall ist. Diese Eliminierung der Nachbehandlung hat die vorteilhafte Auswirkung, dass die Möglichkeit der Hydrolyse des Cyclopropancarbonsäure-nitrils weiter vermindert wird. Im allgemeinen wird das Cyclopropancarbonsäurenitril in ausgezeichneter Ausbeute erhalten, wenn eine Reaktionstemperatur von unter 110°C angewendet wird.
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Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht die Herstellung von reinem Cyclopropancarbonsäurenitril in hoher Ausbeute. Das erhaltene Cyclopropancarbonsäurenitril kann dann weiter zu biologisch aktiven Verbindungen zur Anwendung auf dem Gebiet des Ackerbaus und der Pharmazie überführt werden. Zum Beispiel kann Cyclopropansäurenitril in Gegenwart eines Platin-Katalysators mit n-Propylamin zu Cyclopropylmethylpropylamin umgesetzt werden, das dann, wie im US-Patent 3 546 295 beschrieben, zur Herstellung von N-Cycloalkylanilinen mit herbizider Wirkung verwendet werden kann. Andererseits kann Cyclopropansäurenitril in Cyclopropylamin übergeführt werden, welches seinerseits mit Cyanurchlorid zu Cyclopropylamino-s-triazinen mit herbizider Wirkung umgesetzt werden kann.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Illustration des erfindungsgemässen Verfahrens. Wenn nicht anders angegeben, sind alle Teile als Gewichtsteile zu verstehen und alle Temperaturen sind in Grad Celsius (°C) angegeben.
In einer beispielhaften Ausführungsform wird das Verfahren in einem 1 Liter Rundkolben, der mit einem Rührer. einem Thermometer, einem Wasserabscheider und einem Rückflusskühler ausgestattet ist, durchgeführt. Im Reaktionsgefäss werden 250 ml Benzol und 1,5 Mol Natrium- bzw. Kaliumhydroxid und die gewünschte Menge Tricaprylylmethylammo-niumchlorid (Aliquat 336®) vorgelegt. In die siedende Mischung werden dann 1,0 Mol einer Mischung aus 3 Gew.-Teilen 4-Chlorbutyronitril und einem Gew.-Teil 4-Brombutyronitril schnell eingetropft. Nach beendigter Zugabe des 4-Halogen-butyronitrils wird die Mischung solange unter Rückfluss erhitzt, bis alles 4-Halogenbutyronitril verbraucht ist. Dieser Endpunkt der Reaktion wird durch gaschromatographische
Analyse bestimmt. Anschliessend wird auf Raumtemperatur abgekühlt und 250 ml Wasser zugesetzt, um die gebildeten Salze zu lösen. Nach Trennung der Phasen wird die wässrige Phase mit 100 ml Benzol extrahiert, um zusätzliches Cyclo-5 propancarbonsäurenitril zu gewinnen, das in der wässrigen Phase gelöst ist. Die vereinigten Benzollösungen werden dann bei einem Druck von 200 Torr destilliert, wobei reines Cyclopropansäurenitril (CPN) in Ausbeuten von über 90% der Theorie erhalten wird. Der geringe Mengen an Cyclopropan-10 carbonsäurenitril enthaltende benzolische Vorlauf wird in die nächste Reaktion zurückgeführt. Die Destillation wird in einer mit Intalox-Sätteln von 6 mm Grösse gefüllten Kolonne von 60 cm Länge und 5 cm Durchmesser bei einem Rücklaufverhältnis von 3:1 durchgeführt.
15 Die Ergebnisse von verschiedenen Umsetzungen sind in Tabelle I zusammengefasst. Alle gaschromatographischen Analysen wurden mit einem Varian 1700 Gaschromatographen bei 160°C durchgeführt, der mit einer Kolonne ausgestattet ist, die 10% Reoplex 400 auf Chromasorb W gefüllt ist. Als 20 Standard wurde eine authentische Probe von Cyclopropancarbonsäurenitril verwendet.
Zum Vergleich seu auf das US-Patent 3 853 942 verwiesen, in dem in Beispiel 4 unter Verwendung von Kaliummethylat eine Ausbeute an Cyclopropancarbonsäurenitril von 84 bis 25 85% und in Beispiel 3 unter Verwendung von Natriummethylat eine Ausbeute an Cyclopropancarbonsäurenitril von 87-88% beschrieben ist. Beispiel 6 dieses Patents zeigt ferner, dass ausgehend von 4-Chlorbutyronitril unter Verwendung von Kaliumhydroxid in Toluol, wobei kein Katalysator verwendet wurde, 30 eine Ausbeute von Cyclopropancarbonsäurenitril von 64—65% erhalten wird.
Tabelle I
Beispiel
Base
Reakt.Zeital Ausbeutel,)
Katalysator c)
[hj [c/( der Theorie]
1
NaOH techn. pulv.
4 20
ohne
2
NaOH techn. Flocken
5 7
ohne
3
NaOH techn. pulv.
6 28
ohne
4
KOH Plätzchen, rein
3,5 96
anfangs ohne
nach 2.5 h 2%
5
NaOH Plätzchen, rein
6 90
anfangs ohne
nach 2.5 h 2%
6
NaOH Plätzchen, techn.
4 92
anfangs 0,3 %
nach 1 h 1 %
nach 2 h 2%
7
NaOH techn. pulv.
4 91
anfangs 0,3 %
nach 1 h 1 %
nach 2 h 2%
8
NaOH Flocken techn.
4,5 93
anfangs 0,9%
nach 1.5 h 1,8%
a) Reaktionszeit für vollständige Umsetzung des Ausgangsmaterials b) Ausbeuten gaschromatographisch bestimmt c) Katalysatormenge in Gew.-% bezogen auf eingesetztes Halogenbutyronitril
Zur weiteren Illustration des erfindungsgemässen Verfahrens wurde noch eine Reihe von Experimenten im Labor und in einer Pilot-Anlage mit verschiedenen Phasentransfer-katalysatoren und Lösungsmitteln unter Variation sonstiger Reaktionsbedingungen durchgeführt. Diese Versuche sind in den folgenden Beispielen beschrieben.
Beispiel 9
Als Reaktor wird ein 1 Liter Fünfhalsrundkolben verwendet, der mit einem Rührer, einem Thermometer, einem Wasserabscheider mit einem Rückflusskühler, einem Tropftrichter und einer Vorrichtung zur Entnahme von Proben ausgestattet ist. Der Rückflusskühler ist mit einer Vakuumleitung verbunden. Im Reaktor werden zunächst 250 g Toluol, 5,7 g Katalysator (Aliquat 336®) 114,3 g NaOH Plätzchen 60 vorgelegt und der Druck auf 115 Torr eingestellt. Dann wird die Reaktionsmischung auf 60°C erwärmt und 188,6 g einer Mischung von 4-Chlorbutyronitril und 4-Brombutyronitril im Gew.-Verhältnis 3:1 aus dem Tropftrichter zugegeben. Aus dem Reaktionsgemisch wird das gebildete Wasser bei 65 Rückflusstemperatur kontinuierlich abdestilliert. Nach beendigter Umsetzung wird das Reaktionsgemisch auf 20 bis 30°C abgekühlt und das Vakuum aufgehoben. Nach Zugabe von 343 g Wasser werden die gebildeten Salze durch Rühren
in Lösung gebracht und die Schichten getrennt. Die organische Schicht enthält gemäss gaschromatographischer Analyse 95,7 % der Theorie Cyclopropansäurenitril.
Beispiel 10
In einem 1 Liter Fünfhalskolben der mit einem Rührer, einem Thermometer, einem Rückflusskühler, einem Tropftrichter und einer Vorrichtung zur Probeentnahme ausgestattet ist, wird eine Mischung von 160 g Natriumhydroxid, 144 g Methylenchlorid, 8 g Aliquat 336®, 190,5 4-Chlorbutyronitril und 63,5 g 4-Brombutyronitril unter Rückfluss (65 °C) erhitzt, bis alles Halogenbutyronitril umgesetzt ist.
Nach beendigter Umsetzung wird die Reaktionsmischung auf 45 °C gekühlt, mit 480 g Wasser versetzt und zur Auflösung der bei der Reaktion gebildeten Salze gerührt. Nach Trennung der Schichten enthält die organische Schicht gemäss gaschromatographischer Analyse 99,3 % der Theorie Cyclopropancarbonsäurenitril.
Beispiel 11
Das in Beispiel 10 beschriebene Verfahren wird wiederholt unter Verwendung von 7,4 g einer 74%igen wässrigen Lösung von Tributylmethylammoniumchlorid als Katalysator und 210 g einer Mischung von 4-Chlorbutyronitril und 4-Brombutyronitril, in der das Gew.-Verhältnis 48:1 beträgt. Dabei wird Cyclopropancarbonsäurenitril in nahezu quantitativer Ausbeute erhalten.
Beispiel 12
Das in Beispiel 10 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung von 2 g Aliquat 336® bei einer Reaktionszeit von 8,5 Stunden wiederholt. Die Ausbeute an Cyclopropancarbonsäurenitril ist nahezu quantitativ.
Beispiel 13
Das in Beispiel 9 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung von 4 g Tetrabutylammoniumbromid, 80 g Natriumhydroxid Plätzchen und einer Mischung von 130 g 4-Chlorbutyronitril und 4-Brombutyronitril, in der das Gew.-Verhältnis 3:1 beträgt, wiederholt. Dabei wird Cyclopropancarbonsäurenitril in einer Ausbeute von 94,7 % der Theorie erhalten.
Beispiel 14
Die beste Ausführungsform des erfindungsgemässen Ver624 662
fahrens in grossen Massstab, die durch eine Reihe von Versuchen in einer Pilot-Anlage ermittelt wurde, kann wie folgt beschrieben werden:
In einem Reaktor (PV-31) mit einem Volumen von 11351, der mit einem auf verschiedene Rührgeschwindigkeiten einstellbaren Rührer ausgestattet ist, werden 8,62 kg einer 74%igen wässrigen Lösung von Tributylmethylammoniumchlorid, 229,5 kg Methylenchlorid und 386 kg einer Mischung von 4-Chlorbutyronitril und 4-Brombutyronitril, in der das Gew.-Verhältnis von 4-Chlorbutyronitril zu 4-Brombutyro-nitril 3:1 beträgt (3,45 Mol) vorgelegt. Dann werden bei niedriger Rührgeschwindigkeit 244,5 kg (6,113 Mol) Natriumhydroxid in Plätzchenform eingetragen. Anschliessend wird das Reaktionsgemisch zum Rückfluss erhitzt und der Rührer auf volle Geschwindigkeit gestellt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rückfluss erhitzt, bis die Reaktion beendet ist, was normalerweise 3 bis 5 Stunden dauert. Zur Bestimmung des Reaktionsverlaufs wird pro Stunde eine Probe entnommen und gaschromatographisch analysiert. Nach beendigter Reaktion wird das Reaktionsgemisch schnell auf 45 °C oder darunter abgekühlt und unter massigem Rühren mit 432,5 kg Wassser versetzt. Das Reaktionsgemisch wird noch 20 Minuten nachgerührt. Dann wird der Rührer abgestellt, 30 Minuten stehengelassen und die organische Schicht von der wässrigen Schicht getrennt. Aus der organischen Schicht werden durch Abdampfen des Lösungsmittels 219,7 kg (95 % der Theorie) Cyclopropancarbonsäurenitril erhalten.
Dieses Verfahren, in welchem Tributylmethylammoniumchlorid als Katalysator, festes Natriumhydroxid in Form von Plätzchen und Methylenchlorid als Lösungsmittel verwendet werden, wird unter vollständigem Rückfluss bei einer Temperatur zwischen 63 und 67 °C unter heftigem Rühren und ohne Entfernung des während der Reaktion gebildeten Wassers durchgeführt. Es zeigt bei der Herstellung von Cyclopropancarbonsäurenitril in technischem Massstab bedeutende Vorteile über den Stand der Technik in bezug auf die Ausbeute, erhöhte Produktionskapazität, verminderte Herstellungskosten, verbesserte Sicherheit und geringere Abwasserbelastung.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die vorliegende Erfindung ein in hohem Masse verbessertes Verfahren zur Herstellung von Cyclopropancarbonsäurenitril bereitstellt.
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Claims (19)

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1. Verfahren zur Herstellung von Cyclopropancarbon-säurenitril aus 4-Halogenbutyronitril in Gegenwart von Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxiden oder -hydroxiden dadurch gekennzeichnet, dass man 4-Halogenbutyronitril Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxiden oder -hydroxiden, in einem molaren Verhältnis von 1:1 bis 1:3,5 verwendet und die Umsetzung in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart eines Phasentransferkatalysators bei Temperaturen zwischen 40 und 150°C durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als 4-Halogenbutyronitril 4-ChIorbutyronitril verwendet.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als 4-Halogenbutyronitril eine Mischung von 4-Chlorbutyronitril und 4-Brombutyronitril verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Phasentransferkatalysator ein quartenäres Ammonium-, Phosphonium-, Sulfonium- oder Arsonium-salz verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Phasentransferkatalysator ein quartenäres Ammoniumhalogenid verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Phasentransferkatalysator Tributylmethyl-ammoniumchlorid verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Phasentransferkatalysator Tricaprylylmethyl-ammoniumchlorid verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung bei einer Temperatur zwischen 40 und 120 °C durchführt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung bei einer Temperatur zwischen 60 und 110°C durchführt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung in Gegenwart eines Alkali-metallhydroxids durchführt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung in Gegenwart von Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid durchführt.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Molverhältnis zwischen 4-Halogenbutyronitril und Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxid oder -hydroxid 1:1,2 bis 1:2,5 beträgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Molverhältnis von 4-Halogenbutyronitril zu Alkalimetall-oder Erdalkalimetalloxid oder-hydroxid 1:1,5 bis 1:2 beträgt.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel einen aromatischen Kohlenwasserstoff verwendet.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel Benzol oder Toluol verwendet.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel einen halogenierten niederen aliphatischen Kohlenwasserstoff verwendet.
17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel Methylenchlorid verwendet.
18. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als 4-Halogenbutyronitril eine Mischung von 4-Chlorbutyronitril und 4-Brombutyronitril, ein Molverhältnis von 4-Halogenbutyronitril zu Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxid oder -hydroxid von 1:1,5 und als Phasentransferkatalysator 0,003 Mol Tricaprylylmethylammonium-chlorid pro Mol 4-Halogenbutyronitril verwendet und die Umsetzung in Benzol bei einer Temperatur zwischen 75
und 80° C durchführt.
19. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als 4-Halogenbutyronitril eine Mischung von 4-Chlor-butyronitril und 4-Brombutyronitril, als Alkalimetallhydroxid Natriumhydroxid, ein molares Verhältnis von 4-Halogenbutyronitril zu Natriumhydroxid von 1:2 und als Phasentransferkatalysator 0,01 Mol Tributylmethylammonium-chlorid pro Mol 4-Halogenbutyronitril verwendet und die Umsetzung in Methylenchlorid bei einer Temperatur zwischen 60 und 70°C durchführt.
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