CH619283A5 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Scharnier zwischen zwei gegeneinander verschwenkbaren Flügeln, von denen mindestens einer aus Spanplatte hergestellt ist.

In der Möbelindustrie wird vielfach Plattenmaterial aus gepresstem Material benutzt, das an einer oder zwei Seiten furniert ist. Bislang ist es üblich, Türplatten mittels Scharnierelementen an den Türpfosten oder die Wand des Möbels zu montieren, wobei die Scharniere mittels Schrauben oder dergleichen befestigt werden. Es hat sich gezeigt, dass die Schrauben einen schlechten Halt im gepressten Material, wie Spanplatte, finden.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Scharnier zu schaffen, das nicht nur einen besseren Halt findet, sondern zudem mit weniger Zeitaufwand befestigt werden kann.

Die Aufgabe wird durch ein Scharnier gelöst, das sich durch mindestens ein Verankerungselement, das einen auf die Kantenfläche des aus Spanplatte bestehenden Flügels geklebten Streifen aufweist, und durch ein an das Verankerungselement klemmbar befestigtes, biegbares Element, das mit dem anderen Flügel verbunden ist, auszeichnet. Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, dass erst ein Verankerungselement auf dem gepressten Material angeordnet werden muss, wonach das biegbare Element auf dasselbe geklemmt werden kann. Zudem hat die Erfindung den Vorteil, dass, wenn das festzuklebende Element auf die Kantenfläche einer Platte aufgeklebt werden soll, die bekannten Kantenklebemaschinen, die zum Aufbringen der Furnierschicht auf eine derartige Kantenfläche verwendet werden, anwendbar sind.

Eine Vorteil bietende Verbindung zwischen beiden Elementen ist durch eine Nut mit mindestens einem Schnapprand und einer in denselben klemmfest anzuordnenden Feder mit mindestens einem zusammenwirkenden Schnapprand gebildet. Es ist einleuchtend, dass die Feder und die Nut am geeignetsten Element angeordnet sein können.

Für eine besonders leichte Ausführung ist es vorteilhaft, die Feder integral mit dem Verankerungselement zu bilden, sowie Feder und Klebestreifen aus Kunststoffmaterial herzustellen.

Die verbiegbaren Streifen können jede geeignete Form besitzen, zur Erzielung eines ausreichenden Schwenkwinkels für die Türplatte. In einer Anwendungsmöglichkeit, in der zwei Platten gegeneinander schwenken sollen, wie sie bei den Platten einer Falttür zu finden ist, muss das Scharnier den Platten eine derartige Bewegungsfreiheit geben, dass die Platten flach gegeneinander gebracht werden können, wenn die Falttür ganz aufgeklappt wird. Es wird zu diesem Zweck in einer bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen, zwischen den beiden Verbindungsstreifen des Scharniers einen Brückenstreifen anzuordnen, wobei beide Verbindungsstreifen gegenüber demselben biegbar sind.

Es ist bei Falttüren oder Faltwänden von Wichtigkeit, dass möglichst wenig Schall durch dieselben hindurchdringt. Das Scharnier erstreckt sich somit mit Vorteil nicht nur in der vollständigen Länge der Scharnierseite der Platten, um jede Öffnung zu vermeiden, sondern kann mit einem verdickten Brückenstreifen versehen sein, der die Schallübertragung bis auf ein Minimum begrenzt.

Als zusätzliche Abwehr gegen Schallübertragung können dabei an diesem verdickten Brückenstreifen Lippen angeordnet sein, die mit ihrem freien Ende an der der Schallquelle zugekehrten Seite der Platten anliegen.

Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen eines Scharniers, angewandt bei einer Faltwand oder Falttür, näher beschrieben.

In der Zeichnung stellen dar:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Faltwand, versehen mit einem erfindungsgemässen Scharnier,

Fig. 2 und 3 eine Draufsicht des bei der Tür der Fig. 1 angewandten Scharniers in zwei Ausführungsformen, wobei die Türplatten gegeneinander geschlagen sind,

Fig. 4 eine hinsichtlich der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform geänderten Form, bei der die Türplatten angeklappt stehen.

In Fig. 1 ist zwischen den einander gegenüberliegenden Wänden 1 und 2 eine Faltwand oder Falttür 3 angeordnet, die aus zwei gegen eine zugehörige Wand zusammenzufaltenden Hälften besteht.

Jede Türhälfte ist in diesem Fall mit fünf Platten 4 aus beispielsweise gepresstem Material, wie Spanplatte, ausgeführt, siehe die Draufsicht in den Fig. 2 und 3. Jede Spanplatte 6 ist an beiden Seiten mit einer Furnierschicht 5 bedeckt, die dem Raum, in dem die Tür oder Wand angewandt wird, ange-passt ist.

In der ganzen Höhe einer Türplatte ist ein Scharnier 7 an den zwei benachbarten Kantenflächen von zwei nebeneinander liegenden Türplatten 4 befestigt. Das Scharnier besteht einerseits aus einem Verankerungselement 8, das durch einen auf die Kantenfläche aufzuklebenden Streifen 9 gebildet ist, an dem integral eine Feder 10 angebildet ist. In dieser Ausführungsform erstreckt sich die Feder in der ganzen Länge des Streifens 9 und ist mit zwei nach beiden Seiten vorstehenden

2

s

10

IS

20

25

30

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55

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Schnapprändern 11 versehen. Andererseits besteht das Scharnier aus einem biegbaren Element, das aus einem mit der Feder zusammenwirkenden Befestigungsstreifen 12, einem Brückenstreifen 13 und einem dem Streifen 12 entsprechenden Streifen 14 gebildet ist. Jeder Verbindungsstreifen 12 bzw. s 14 ist mit einer Nut versehen, in der den Schnapprändern 11 entsprechende Schnappränder 15 angeordnet sind, so dass beim Eindrücken der Feder 10 in die Nut des Verbindungsstreifens 12 bzw. 14 eine klemmfeste Verbindung zwischen beiden Elementen des Scharniers entsteht. Die drei zusam-, io mengesetzten Streifen 12,13 und 14 sind beim im Querschnitt dünnen Teil 16 bzw. 17 biegbar.

In Fig. 2 ist der Brückenstreifen 13 im Querschnitt kreisförmig, was das Scharnier in dieser Ausführungsform insbesondere bei Platten geeignet macht, die schalldicht sein müssen. is

In Fig. 3 ist der Brückenstreifen hingegen dünner ausgebildet, jedoch mit einer ausreichenden Breite, damit die Platten 6 flach gegeneinander gebracht werden können.

In Fig. 4 ist ein der Fig. 2 entsprechender dicker Brückenstreifen 13 dargestellt, bei dem jedoch zusätzliche Lippen 18 2» an demselben befestigt sind, die mit ihrem freien Endrand an der Seite der Platten 6 anliegen. Dies bietet einen zusätzlichen Schutz gegen Schallübertragung.

Der Klebestreifen 9 ist von einer solchen Breite, dass die vollständige Kantenfläche einer Platte bedeckt ist, was eine 25 weitere Abarbeitung einer Platte überflüssig macht. Es ist einleuchtend, dass die Scharniere in jeder geeigneten Farbe ausgeführt werden können, so dass eine ästhetisch verantwortbare Faltwand 3 entsteht.

Bedarfsweise kann der Klebestreifen an seiner der Feder abgewandten Seite mit einem Längsrücken 19 versehen sein, der als Führung bei der Montage mit Kantenklebemaschinen dient. Die Platte muss vorher mit einer Nut ausgebildet werden.

Im Rahmen der Erfindung sind andere Ausführungsformen möglich. Falls es sich lediglich um eine Türplatte gegenüber einem ortsfesten Pfosten handelt, braucht beispielsweise der Verbindungsstreifen 14 in der vorstehend beschriebenen Ausführungsform nicht an ein Verankerungselement 8 befestigt zu werden. Der Streifen 14 kann geeignet ausgebildet sein, um an den betreffenden Pfosten festgeschraubt zu werden, der aus massivem Holz hergestellt sein kann. Es ist gleichfalls einleuchtend, dass, obwohl es von Vorteil ist, den Klebestreifen 9 sich in der ganzen Länge einer Platte 6 erstrecken zu lassen, was nähere Abarbeitung der Kantenfläche einer derartigen Platte überflüssig macht, der Teil 7 des Scharniers nur eine begrenzte Abmessung zu besitzen braucht, wobei an drei oder vier Scharnierelemente übereinander zu denken ist.

Schliesslich sei erwähnt, dass der Brückenstreifen 13 ganz entfallen kann, und die Befestigungsstreifen 12,14 eine derartig gebogene Form im Querschnitt aufweisen können, dass sie unmittelbar über einen Biegerand 16 oder 17 miteinander verbunden sind.

B

1 Blatt Zeichnungen

Claims (9)

619 283 PATENTANSPRÜCHE

1. Scharnier zwischen zwei gegeneinander verschwenkbaren Flügeln, von denen mindestens einer aus Spanplatte hergestellt ist, gekennzeichnet durch mindestens ein Verankerungselement (8), das einen auf die Kantenfläche des aus Spanplatte (6) bestehenden Flügels (4) geklebten Streifen (9) aufweist und auch ein an das Verankerungselement klemmbar befestigtes, biegbares Element (12,13,14), das mit dem anderen Flügel (4) verbunden ist.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen dem Verankerungselement und dem biegbaren Element durch eine Nut mit mindestens einem Schnapprand (15) und einer in derselben klemmfest angeordneten Feder (10) mit mindestens einem zusammenwirkenden Schnapprand (11) gebildet ist.

3. Scharnier nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (10) und der Klebestreifen (9) des Verankerungselements (8) integral aus Kunststoffmaterial hergestellt ist.

4. Scharnier nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebestreifen an seiner Klebeseite mit einem Führungsrük-ken (19) versehen ist.

5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1-4, gekennzeichnet durch zwei Verankerungselemente (8), die je auf einen Flügel geklebt sind, wobei das biegbare Element mit zwei gegeneinander verbiegbaren Verbindungsstreifen (12,14) für die Klemmverbindungen mit den Verankerungselementen versehen ist.

6. Scharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Verbindungsstreifen (12,14) ein gegenüber denselben verbiegbarer Brückenstreifen (13) angeordnet ist.

7. Scharnier nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Brückenstreifen (13) im Querschnitt im wesentlichen kreisförmig ist.

8. Scharnier nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Brückenstreifen (13) zwei je an einer Seite der Flüge] anliegende Lippen (18) angeordnet sind.

9. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das biegbare Element (12,13,14) aus Kunststoffmaterial hergestellt ist.