Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Gefässimplantats.
Gleichzeitig betrifft die Erfindung ein nach dem Verfahren hergestelltes Gefässimplantat.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gefässimplantat, z. B.
für eine künstliche Arterie. Derartige künstliche Arterien wurden zuerst als Gewebe aus den verschiedensten Kunststofffasern hergestellt. Im Laufe der Jahre hat es sich gezeigt, dass für den vorliegenden Zweck Polyesterfasern, insbesondere des Typs 56 der Firma Du Pont am besten geeignet sind.
Bei den bekannten Implantaten dieser Art bestand bisher die Schwierigkeit mit einer genauen Einhaltung ihrer Porosität, derart, dass eine optimale Heilung und Ausbildung von natürlichem Gewebe ermöglicht wird, während gleichzeitig im Anfangsstadium nach der Implantation unerwünschte Blutungen verhindert werden.
Die Erfindung hat die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung des Implantates sowie eines nach dem Verfahren hergestellten Gefässimplantates zum Ziel, durch welche diese Nachteile vermieden werden, ein optimales Wachstum des Gewebes ermöglicht und die erwähnte Blutung verhindert wird, wobei zudem das Implantat beim Vernähen nicht ausfasert oder ausfranst und ein Minimum an fremder Substanz im menschlichen Körper darstellt, so dass es von diesem gut vertragen und aufgenommen wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren, durch welches dieses Ziel erreicht wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass aus einer feinen Polyesterfaser durch Kettenwirken ein Schlauch hergestellt wird. Dieser soll eine Porosität aufweisen, die ausreichend gross ist, um ein optimales Gewebewachstum zu gestatten, während seine Maschen ausreichend fest sind, um eine Blutung im Anfangsstadium nach der Implantation zu verhindern.
Das erfindungsgemässe Gefässimplantat ist dadurch gekennzeichnet, dass es die Form eines kettengewirkten Schlauches aus einer feintitrigen Polyesterfaser hat.
Die Erfindung wird anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine räumliche Darstellung eines gewirkten Schlauches mit der Form vor der Wellung,
Fig. 2 den Schlauch aus der Fig. 1 nach der Wellung,
Fig. 3 den Schnitt nach der Linie 3-3 in der Fig. 1 in grösserem Massstab,
Fig. 4 den Schnitt nach der Linie 41 in der Fig. 2 ebenfalls in grösserem Massstab,
Fig. 5 einen Teilschnitt des Schlauches aus der Fig. 2 in grösserem Massstab,
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines Teiles eines Gewirkes mit Trikotmaschen,
Fig. 6a ein Punktschema des Gewirkes aus der Fig. 6,
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Kettengewirks,
Fig. 7a ein Punktschema des Gewirks aus der Fig. 7 und
Fig. 8 einen schematischen Schnitt nach der Linie 8-8 in der Fig. 6 mit der Darstellung der Rippen, welche bei diesem Gewirk entstehen.
Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt ein Gefässimplantat 10 nach dem Wirken, bevor es gefaltet wird, wodurch Wellen entstehen, die seine freie Ausdehnung gestatten. Gewirkt wird mit der feinsten Doppelnadelbarren-Raschelmaschine (56 Gauge).
Am geeignetsten hat sich ein feintitriges synthetisches Polyestergarn erwiesen. Die bevorzugte Polyesterfaser ist vom Typ 56 der Firma Du Pont, welcher auch als Typ 56 Dacron bezeichnet wird. Das Garn hat einen Titer von 30 Denier, da es sich gezeigt hat, dass ein derartiges Garn am besten mit menschlichem Gewebe verträglich ist.
Erfindungsgemäss wird das Garn mit genau kontrollierter Maschendichte kettengewirkt, da überraschenderweise festgestellt wurde, dass diese besondere Strickart von jedem Standpunkt betrachtet das bestmögliche Implantat liefert, wie aus der folgenden Beschreibung hervorgeht.
Wenn das Gefässimplantat 10 aus der Fig. 1 von der Wirkmaschine entnommen wird, wird ein bekannter Faltvorgang vorgenommen, durch welchen das fertige Produkt 12 nach der Fig. 1 erhalten wird. Das Implantat 10 hat einen grösseren schlauchförmigen Abschnitt 14, welcher im gefalteten Zustand zu einem Abschnitt 16 des fertigen Implantats 12 wird. Ausserdem hat der Teil 10 zwei Abzweigungen 18a und 18b, welche Abzweigungen 20a und 20b am fertigen Implantat 12 bilden. Das Implantat 12 hat auf diese Weise eine gegabelte Form mit einem grösseren Abschnitt 16, der zum Anschluss an eine Aorta bestimmt ist, während die Abzweigungen 20a und 20b zum Darmbein (Iliac) führen.
Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, bildet der Abschnitt 14 des Implantats 10 einen breiten flachen Schlauch, während nach der Faltung das Implantat 12 die runde Form nach der Fig. 4 erhält, in welcher der Abschnitt 16 im Schnitt dargestellt ist. Die durch die Faltung gebildeten Wellen 22 des Abschnittes 16 sowie die Wellen 24a und 24b der Abzweigungen 20a und 20b sind aus der Fig. 5 gut ersichtlich, aus welcher auch hervorgeht, dass ein so ausgebildetes Implantat 12 in allen seinen Teilen frei in der Längsrichtung gestreckt werden kann.
Wie bereits erwähnt, erfolgt die Herstellung des Implantates durch Kettwirken auf einer feinmaschigen Raschelmaschine. Das Kettwirken kann vorzugsweise mit Trikotmaschen erfolgen, wie sie in der Fig. 6 dargestellt sind. Auf diese Weise wird ein Gewirk mit zwei Maschenschichten erhalten, das vordere und hintere Maschen aufweist. Einige der hinteren Maschen 28 sind getrennt auf der rechten Seite der Fig. 6 dargestellt, wobei sie schraffiert sind. Die vorderen Maschen sind nicht schraffiert und sind getrennt auf der linken Seite der Fig. 6 dargestellt. Das vollständige Gewirk ist in der Mitte der Fig. 6 dargestellt. Es handelt sich dabei um ein gewöhnliches Trikotgewirk, welches sich als am besten geeignet erwiesen hat.
Die Fig. 6a zeigt ein Punktpapierdiagramm des Gewirks nach der Fig. 6, wobei der linke Teil der Fig. 6 den Wirkvorgang zeigt, der an der vorderen Legeschiene stattfindet, während der rechte Teil der Fig. 6a den Wirkvorgang an der hinteren Legeschiene zeigt.
Obwohl Trikotmaschen bevorzugt werden, ist es auch möglich, Steppmaschen zu verwenden. Die Fig. 7 zeigt schematisch ein Gewirk mit Steppmaschen. In diesem Fall hat das Gewirk ebenfalls zwei Schichten von Maschen mit vorderen und hinteren Maschen. Die hinteren Maschen 32 sind besonders auf der rechten Seite der Fig. 7 dargestellt, während die vorderen Maschen 34 auf der linken Seite der Fig. 7 dargestellt sind. Das vollständige Gewirk ist in der Mitte der Fig. 7 dargestellt. Die Fig. 7a zeigt ebenfalls ein Punktpapierdiagramm, wobei auf der linken Seite der Wirkvorgang auf der vorderen Legeschiene und auf der rechten Seite der Arbeitsgang auf der hinteren Legeschiene angedeutet ist. Die Fig. 7 und 7a zeigen ein klassisches, bekanntes Steppmaschengewirk.
Das erfindungsgemässe Gewirk ist, wenn es von der Wirkmaschine kommt, an seiner Aussenseite mit Rippen versehen.
Die Rippen an der Aussenseite verlaufen in Längsrichtung, während die innere Fläche des Gewirkes verhältnismässig glatt ist. Nach dem Wirken wird das erhaltene Produkt mit der Innenseite nach aussen gewendet, so dass eine Struktur erhalten wird, die schematisch in der Fig. 8 dargestellt ist. Aus dieser Figur ist ersichtlich, dass die Aussenfläche 36 des Gegenstandes verhältnismässig glatt ist, während die Innenfläche in Längsrichtung verlaufende Rippen 38 aufweist. Durch diese Massnahmen wird der Vorteil erhalten, dass die Spannungen im Gewirk ausgeglichen werden und das Gewirk zusammengezogen wird, wobei gleichzeitig der Blutstrom in der Längsrichtung im Implantat geführt wird.
Die erfindungsgemässen Gegenstände können aus einer Polyesterfaser mit feinem Titer in einem weiten Grössenbereich durch Kettenwirken hergestellt werden. Das Kettenwirken erfolgt derart, dass eine genaue Kontrolle der Maschenbildung möglich ist, so dass ein Produkt entsteht, das an seinem ganzen Umfang eine gleichmässige Porosität aufweist. Eine derartige Maschenbildung kann nur beim Kettwirken erzielt werden und nicht beim Rundstricken. Das Gewirk ist gegen das Lösen der Maschen und Ausfransen widerstandsfähig. Das Kettengewirk, das von der Wirkmaschine entnommen wird, wird chemisch behandelt, damit eine Verdichtung der Maschen erfolgt. Darauf wird das Material gefaltet, so dass die gleichmässige Wellung erhalten wird, die in der Fig. 5 dargestellt wird. Der so erhaltene Schlauch kann leicht gebogen werden.
Dabei besteht keine Gefahr, dass das Implantat zusammengequetscht wird. Das so erhaltene Implantat ist sehr gut für ärztliche Verwendung und insbesondere für den Ersatz oder eine Ausbesserung von geschädigten Arterien beim Menschen geeignet.
Das Gefässimplantat wird durch Kettwirken aus einer feintitrigen Polyesterfaser derart hergestellt, dass ausreichende Porosität besteht, die ein Einwachsen des Gewebes gestattet, wobei die Porosität trotzdem so gesteuert werden kann, dass eine Blutung zur Zeit der Implantation verhindert werden kann. Das Produkt wird beim Nähen nicht ausgefasert oder ausgefranst. Es ist dünnwandig und enthält daher wenig Fremdmaterial im Körper. Es wird vom menschlichen Körper gut aufgenommen und im Körper integriert. Die verwendeten Garne, welche die erwähnten Eigenschaften haben, können ungezwirnt oder texturiert, gekräuselt oder Stapelgarne sein.
Das erhaltene Gewirk hat optimale Eigenschaften und ist anderen Gewirken zum gleichen Zweck, die heute bekannt sind, weit überlegen. Das erhaltene Implantat hat alle Eigenschaften, die zu diesem Zweck gefordert werden. Es kann nach Bedarf mit grossem oder mit kleinem Durchmesser hergestellt werden.