-
UMFELD DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine implantierbare textile Prothese.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine implantierbare
textile Prothese mit wesentlich verbesserten chemischen und mechanischen
Eigenschaften durch die Einarbeitung von Fäden, welche aus einem Naphthalin-Dicarboxylat
(NDC) Derivat hergestellt sind.
-
HINTERGRUND
DER VERWANDTEN TECHNIK
-
Herkömmliche
textile implantierbare Prothesen sind hergestellt unter Verwendung
von Fäden
aus einem biokompatiblen und biostabilen Material. Ein polymeres
Material, welches weitgehend in herkömmlichen Implantaten verwendet
wird, ist Polyethylenterephthalat (PET). Es wurde gefunden, dass
dieses Material besonders nützlich
in Gefässimplantaten
und Stent-Implantaten ist, sowie auch in anderen textilen Implantaten wie
beispielsweise Pflaster, chirurgische Maschennetze, Nähte, Filter,
Ligamente und ähnliche.
Weitere Anwendungen von PET umfassen chirurgisch implantierbare
Gefässimplantate
und endoluminale Gefässimplantate,
welche mit minimal invasiven Verfahren implantiert werden.
-
Prothesen
weisen wünschenswerterweise
einen langfristigen Abnutzungs- und Knickwiderstand auf, so dass
sie nicht oft ersetzt werden müssen.
Viele derzeitige Modelle umfassen einen Metallstent, welcher an ein
endoluminales Implantat befestigt ist, um eine zusammengesetzte
Vorrichtung zur Implantation zu formen. Typischerweise werden die
verwendeten Gewebe in dieser Art von textilen Zusammensetzungen
harten Bedingungen ausgesetzt, wie zum Beispiel das beständige Reiben
gegen den Stent während
dem Blutpulsieren. Solche abreibenden Kräfte können zu einer Schwächung der
aktuellen textilen PET Implantate führen, was Schwund der strukturellen
Integrität
und in extremen Fällen
das Versagen des Implantats zur Folge haben kann. Im Weiteren haben
derzeitig hergestellte textile Gewebe, wie beispielsweise solche
aus PET, in periphere Gefässe
betreffenden Anwendungen weniger Knickwiderstand als erwünscht. Dies
kann besonders ein Problem für
die Prothesen sein, welche in kleineren Durchgängen verwendet werden, wie
beispielsweise in den Beinen oder bei Kindern. Demnach besteht ein
Bedarf für
dauerhaftigere Gewebe, welche geeignet sind, in Gefässprothesen
eingearbeitet zu werden zur Verwendung in peripheren Gefässen.
-
Prothesen
werden wünschenswerterweise
ohne Einbringen von Infektionsquellen in den Körper implantiert. Demgemäss müssen die
textilen, in implantierbaren Vorrichtungen verwendete Materialien,
zusätzlich zur
Tatsache stark und dauerhaft zu sein, auch fähig sein, Sterilisationsverfahren
zu ertragen. Um die durch die Implantation von Prothesen eingebrachte
Infektionsquellen zu minimieren, sind Sterilisationsmethoden, wie
zum Beispiel die Gassterilisation, verwendet worden. Leider garantieren
die Gassterilisationsmethoden nicht, dass virulente Stämme von
Bakterien oder Viren abgetötet
werden. Das Auftauchen von Bakterienstämmen, welche Antibiotika gegenüber widerstandsfähig sind,
hat von der Sterilisation sogar ein noch wichtigeres Problem gemacht.
Herkömmliche
Prothesen, wie zum Beispiel jene hergestellt aus PET Geweben, können keine
stärkere
Sterilisationsmethoden verkraften, wie beispielsweise die Sterilisation
durch Strahlung oder durch Dampf, ohne eine Degradation des Gewebes
zu riskieren. Diese degradierende Wirkungen können zu Beginn gering erscheinen,
können
sich aber über
die Lebensdauer eines Implantats genügend bedeutungsvoll erweisen,
um die strukturelle Integrität
und die Stabilität
des Gewebes in vivo zu gefährden.
Demgemäss
wäre es wünschenswert,
Prothesen herzustellen, welche mit stärkeren Sterilisationsmethoden,
wie zum Beispiel die Dampfsterilisation, vor der Implantation behandelt
werden können,
um mögliche
Infektionsquellen von der Prothese zu eliminieren. Die Dampfsterilisation
ist auch in Notfallsituationen wünschenswert,
wenn eine schnelle Implantation des Implantats nötig ist oder kompliziertere
Methoden nicht verfügbar
sind.
-
Dementsprechend
ist es wünschenswert,
implantierbare textile Prothesen mit verbesserten chemischen und
mechanischen Eigenschaften vorzulegen, so dass die Prothesen die
Mängel
der gegenwärtig
erhältlichen
textilen Prothesen überwinden
können.
Insbesondere wäre
es wünschenswert,
eine neue implantierbare textile Prothese zu entwickeln, welche
ein höheres
Elastizitätsmodul
und eine höhere
Zugfestigkeit, verbesserten Abnutzungswiderstand, höherer Widerstand
gegenüber
Wärme und
Strahlung, selbst-abdichtende Eigenschaften und grössere hydrolytische
Stabilität
aufweisen.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung versucht die Mängel der gegenwärtig erhältlichen
Prothesen zu lösen.
Im Speziellen beschreibt die vorliegende Erfindung eine implantierbare
Prothese, welche verbesserte mechanische und chemische Eigenschaften
aufweist, umfassend ein strahlungsbeständiges und hydrolytisch stabiles biokompatibles
Gewebe mit einer textilen Konstruktion aus einer Mehrzahl von polymeren
Filamenten, welche ein Naphthalin-Dicarboxylat Derivat umfassen.
Diese Filamente sind im Allgemeinen in Fäden gebündelt, welche dann gewoben,
geflochten oder gestrickt oder anderswie in ein textiles Gewebe
kombiniert werden können.
Solche Gewebe können
flache Konstruktionen sein, welche so für Anwendungen wie Pflaster
oder Filter verwendet werden können.
Anderenfalls können
flache gewobene rohrförmige
Leitungen geformt werden, wie beispielsweise jene, die als Gefässimplantate
verwendet werden.
-
Geeignete
Fäden können ausgewählt sein
von der Gruppe bestehend aus Polyethylen-Naphtalat, Polybutylen-Naphtalat
und deren Kombinationen.
-
Es
können
NDC Fäden
in Prothesen eingesponnen werden, welche ausgezeichnete Leistungsprofile aufweisen,
umfassend verbesserte mechanische und thermische Eigenschaften,
wie beispielsweise einen ausgezeichneten Widerstand gegenüber Degradation
durch Sauerstoff, UV-Licht, Feuchtigkeit und andere Chemikalien,
insbesondere bei erhöhten
Temperaturen.
-
NDC
Fäden haben
einen erhöhten
Widerstand gegenüber
der Hydrolyse bei erhöhten
Zylindertemperaturen, einen guten Widerstand gegenüber Trockenhitze,
mindestens eine vergleichbare Zugfestigkeit und ein vergleichbares
Elastizitätsmodul
im Vergleich zu PET, mit Beibehalt der Eigenschaften bei höheren Verfahrenstemperaturen,
gute mechanische Eigenschaften unter dynamischen Verfahrensbedingungen,
welche den Abnutzungswiderstand und die Schlingenstabilität umfassen,
und die Fähigkeit,
die Kräuselung
beizubehalten bei den Verfahrenstemperaturen in Verbindung mit dem
gleichzeitigen Widerstand gegenüber
langfristigem Kriechen des Gewebes.
-
Fäden aus
Naphthalin-Carboxylat Derivaten weisen einen verbesserten Widerstand
gegenüber
Strahlung, Hitze und Dampf auf. Demgemäss beschreibt ein weitere Aspekt
der vorliegenden Erfindung eine Methode zur Herstellung einer strahlungs-
und hitzebeständigen
und hydrolytisch stabilen, dampfsterilisierbaren biokompatiblen
Prothese, umfassend die Stufen des Vorlegens eines Gewebes mit einer
inneren und äusseren Oberfläche und
einem ersten und einem zweiten Ende, worin das besagte Gewebe eine
Mehrzahl von polymeren Filamenten umfassend Dicarboxylat-Naphthalin
Derivat beinhaltet; des Auswählens
eines textilen Konstruktionsmusters; und des Formens der besagten
Prothese in Übereinstimmung
mit dem textilen Konstruktionsmuster.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine Perspektive einer rohrförmigen,
rohrförmig
gewobenen Prothese, die in der vorliegenden Erfindung verwendbar
ist;
-
2 ist
eine schematische Ansicht eines herkömmlichen Webemusters, welche
in der vorliegenden Erfindung verwendbar ist;
-
3 ist
eine Perspektive einer geflochtenen rohrförmigen Prothese, welche in
der vorliegenden Erfindung verwendbar ist;
-
3A ist
eine schematische Ansicht einer Diamantflechte, welche in der vorliegenden
Erfindung verwendbar ist;
-
3B ist
eine schematische Ansicht einer normalen Flechte, welche in der
vorliegenden Erfindung verwendbar ist;
-
3C ist
eine schematische Ansicht einer Herkules Flechte, welche in der
vorliegenden Erfindung verwendbar ist;
-
4 ist
eine Perspektive einer gestrickten rohrförmigen Prothese, welche in
der vorliegenden Erfindung verwendbar ist;
-
4A ist
ein vergrössertes
Detail der 4;
-
5 ist
eins Perspektive einer aus Filament gespulten rohrförmigen Prothese,
welche in der vorliegenden Erfindung verwendbar ist;
-
5A ist
ein vergrössertes
Detail der 5;
-
6 zeigt
in schematischer Weise, in einem Teilabschnitt, eine Prothese der
vorliegenden Erfindung mit einer Serie von wellenartigen Kräuselungen.
-
7 ist
ein Querschnitt von einem Teil einer mehrlagigen, ineinander greifenden,
dreidimensionalen, geflochtenen Prothese, welche in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung geformt wurde.
-
8 ist
ein Photo eines vergrösserten
Querschnittes von einer soliden dreidimensionalen geflochtenen Struktur,
weiche in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung geformt wurde.
-
9 ist
eine perspektivische Ansicht einer Prothese und eines zusammengesetzten
Stentimplantats der vorliegenden Erfindung mit einem darin enthaltenen
Stent.
-
10 ist
eine perspektivische Ansicht eines Stents mit einem inneren Implantateinsatz.
-
11 beschreibt
einen Querschnitt eines arterie-venösen Gefässimplantats.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung versucht die Mängel des Stands der Technik
zu beheben durch die Herstellung von Prothesen, welche verbesserte
chemische und mechanische Eigenschaften aufweisen mit einem textilen
Gewebe, hergestellt aus einem Naphthalin-Dicarboxylat Derivat Polymer
der allgemeinen Formel:
worin R
1 und
R
3 gleiche oder verschiedene Gruppen sind
und unabhängig
voneinander ausgewählt
sind von der Gruppe umfassend Wasserstoffradikale und Methylradikale.
R
2 ist ein Alkylenradikal mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
welche gleich oder verschieden sein können und welche linear oder
verzweigt sein können;
und n ist eine Zahl von etwa 10 bis 200. Vorzugsweise ist R
2 linear. Die Grenzviskosität ist zwischen
0.015 und 0.18 m
3/kg (0.15 und 1.80 dl/g),
vorzugsweise zwischen 0.05 und 0.079 m
3/kg
(0.50 und 0.79 dl/g).
-
Insbesondere
umfasst die vorliegende Erfindung eine implantierbare Prothese,
welche mit einem strahlungsbeständigen
und hydrolytisch stabilen biokompatiblen Gewebe hergestellt wurde
und eine textile Konstruktion mit einer Mehrzahl von polymeren Filamenten
aufweist. Mindestens ein Teil von diesen polymeren Filamenten ist
zusammengesetzt von einem Naphthalin-Dicarboxylat Derivat. Jegliches
Naphthalin-Dicarboxylat Derivat, welches verbesserte chemische und/oder
mechanische Eigenschaften aufweist, im Vergleich zu herkömmlichen
Geweben, wie beispielsweise PET, können verwendet werden, umfassend
Poly(Ethylen-Naphthalat), Poly(Propylen-Naphtalat), Poly(Iso-Propylen-Naphtalat), Poly(n-Butylen-Naphtalat),
Poly(Iso-Butylen-Naphtalat), Poly(Tert-Butylen-Naphtalat), Poly(n-Pentylen-Naphtalat),
Poly(n-Hexylen-Naphtalat) und ihre Kombinationen und Derivate. Verwendbare
Isomere von Naphthalin-Dicarboxylatsäure für PEN Polymere
umfassen 1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5-, 1,6-, 1,7-, 1,8-, 2,3-, 2,4-, 2,5-,
2,7- und 2,8-Isomere. Diester von 2,6-Naphtalen-Dicarboxylsäure sind
die bevorzugten Ester zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung. Von
den spezifischen Naphthalin-Dicarboxylat Polymeren wurde Poly(Ethylen
2,6 Naphthalin-Dicarboxylat) als besonders wünschenswert für die Prothesen
der vorliegenden Erfindung gefunden.
-
Ein
Vorteil von PEN ist, dass sein Tg höher ist als in PET, so dass
es unter stärkeren
Bedingungen als PET bearbeitet werden kann, ohne seine Form oder
Dimension zu verlieren. Somit sollte PEN nicht nur fähig sein,
erfolgreich Hitzebehandlungen und Strahlungssterilisation zu ertragen,
sondern seine höhere
chemische und hydrolytische Stabilität sollte einer PEN Prothese
erlauben, Dampfsterilisation ohne dimensionale Unstabilität oder übermässige Degradation
zu ertragen. Dampfsterilisation hat gewisse Vorteile gegenüber anderen Arten
von Sterilisationstechniken umfassend die Tatsache, dass sie in
Notfällen
verwendet werden kann, wenn eine schnelle Implantation der Prothese
nötig ist
oder wenn kompliziertere Methoden nicht verfügbar sind.
-
PEN
Fasern haben eine niedrigere Schrumpfung bei Hitze, eine Eigenschaft,
welche benützt
werden könnte,
um dimensional stabilere Prothesen herzustellen. Diese hohe Zähigkeit
und Elastizitätsmodul
von PEN Fäden
und Filamenten werden selbst bei hohen Temperaturen beibehalten
und die PEN Fasern weisen einen ausgezeichneten Widerstand gegenüber Abnutzung
und Schleifen auf. Die Tabellen I und II vergleichen die Eigenschaften
von PEN und anderen Fäden.
Diese Eigenschaften könnten
PEN erlauben, in dünnere
Fasern und feinere Fäden
gesponnen zu werden, was die Herstellung von dünneren Implantaten ermöglicht,
eine besonders nützliche
Qualität
für Implantate,
die in dünne
endoprothesische Vorrichtungen geladen werden. Zusätzlich können die
Prothesen der vorliegenden Erfindung dünner und/oder stärker angefertigt
werden, ohne seine Wirksamkeit zu beeinträchtigen, was ein wichtiger
Vorteil ist, wenn eine Prothese in einen Katheter geladen und intraluminal
durch einen Katheter eingebracht werden soll.
-
Mit
PEN hergestellte Fäden
haben eine höhere
Zähigkeit,
was zur Herstellung von A–V
Zugangsimplantaten mit hoher Durchstossfestigkeit benützt werden
kann. Im weiteren kann der höhere
Elastizitätsmodul von
PEN Fäden,
welcher ungefähr
doppelt so hoch ist wie der von PET, verwendet werden, um eine Prothese mit
einem grösseren
Knickwiderstand vorzulegen. Diese Eigenschaften der polymeren Fasern
erhöhen
die Dauerhaftigkeit der Prothesen, vermindern hiermit die Erfordernis
für den
Arzt, die Gefässprothesen,
die implantiert worden sind, routinemässig zu entfernen, reparieren
und ersetzen.
-
Einmal
ausgebracht, behält
die erfindungsgemässe
Prothese wünschenswerterweise
ihre längliche Flexibilität bei und
kehrt in ihre rohrförmige
offene Lumenkonfiguration zurück,
so dass das Lumen offen bleibt und somit den Blutdurchfluss ermöglicht.
Wie in 6 gezeigt können
gegebenenfalls Kräuselungen 4 in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um eine solche längliche
Flexibilität
und strukturelle Integrität
zu ermöglichen,
ohne die Implantatsdicke zu erhöhen,
wie gemessen bei der Dicke der beiden Gewebewänden und wie gemessen zwischen
der Spitzenamplitude des wellenartigen Musters der Kräuselungen.
Die Prothese 6 umfasst einen allgemein rohrförmigen Körper 5 mit
gegenüber
liegenden Enden 7 und 9, welche dazwischen ein
offenes Lumen 8 definieren, welches den Blutdurchfluss
erlaubt, wenn das Implantat 6 im Blutgefäss implantiert
ist.
-
Die
Prothese kann eine röntgendichte
Leitlinie oder Markierung umfassen, um Mittel bereit zu stellen, die
implantierte Prothese fluoroskopisch zu sehen. Die Markierung kann
sich über
die Länge
der Prothese erstrecken. Andere Muster von Markierungen können verwendet
werden. Röntgendichte
Markierungen helfen dem Chirurgen, die Prothese sowohl während als
auch nach der Implantation zu sehen. Die Markierung hilft dem Chirurgen
zu sehen, dass die Prothese richtig positioniert ist. Sie zeigt
ebenfalls an, ob die Prothese sich ausgedehnt oder zusammengefallen
ist nach der Implantation.
-
Es
ist gut bekannt, das röntgendichte
Leitlinien oder Markierungen aus Metallfasern, wie aus rostfreiem
Stahl oder Titan, geformt werden können. Ebenso können ein
oder mehrere aus einem Naphthalin-Dicarboxylat Derivat hergestellte
Fasern mit röntgendichten
Teilchen beschichtet oder gefüllt
sein.
-
Nahezu
jede Art von implantierbaren Prothesen können gemäss der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden, aufgrund der Einsatzflexibilität der Naphthalin-Dicarboxylat
Fasern. Besonders wünschenswerte Anwendungen
umfassen intraluminale Prothesen, wie endovaskulare Implantate,
Blutfilter, Stent-Implantat
Zusammensetzungen und ähnliche.
Diese Erfindung kann auch geformt sein, um geschwächte oder
beschädigte Lumen
zu reparieren oder zu stützen,
wie zum Beispiel ein Blutgefäss
in einem Gefässsystem.
Anderenfalls kann die vorliegende Erfindung als Maschennetz, vaskulares
Pflaster, Hernienplombe oder ähnliches
verwendet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung nimmt auch wie in der 11 gezeigte
arteriellvenöse
(AV) Zugangsimplantate in Betracht. Naphthalin-Dicarboxylat Derivat
Polymere mit hoher Zähigkeit
können
AV Zugangsimplantate herstellen, welche selbst-abdichtende Eigenschaften
aufweisen. Folglich brauchen die selbstabdichtenden AV Zugangsimplantate
dieser Erfindung keine Beschichtungszusätze oder Anwendung eines äusseren Drucks
zum Abdichten, wie es bei herkömmlichen
AV Zugangsimplantaten erforderlich sein kann.
-
Die 11 zeigt
einen Querschnitt eines optionalen Einsatzes 50, welcher
verwendet wird, um Gefässimplantate 46 zu
reparieren. Das Implantat 46 ist an die Arterie 41 und
die Vene 42 durch Nähte 44 anastomosiert.
Das arterielle Ende des Einsatzes 50 ist durch Nähte 45 an
das arterie-venöse
Implantat 46 gesichert. Das venöse Ende 47 des Einsatzes 50 kann
ohne direkte mechanische Fixierung, wie zum Beispiel Nähte, bleiben.
Vene 42 kann falls erwünscht
an die Stelle 49 anliegend an die Anastomose der Vene 42 und
dem arteriell-venösen
Implantat 46 gebunden sein. Der Einsatz 50 deckt
die alten Kannulationsstellen 48 ab.
-
Ein
anderer Aspekt der Erfindung beschreibt eine implantierbare Prothese,
die aus einem rohrförmigen
Gewebe zusammengesetzt ist. Beispiele von Prothesen, die eine rohrförmige Modellform
erfordern umfassen intraluminale Prothesen, endovaskulare Implantate,
radial verformbare Stützbestandteile,
wie beispielsweise radial verformbare Stents.
-
Insbesondere
wird auch die Verwendung dieser Erfindung mit selbstausdehnenden
Stents und Ballon-ausdehnenden Stents in Betracht gezogen. Selbst-ausdehnende
Stents umfassen jene, die eine federartige Wirkung haben, was verursacht,
dass der Stent sich radial ausdehnt (dehnen oder zusammenziehen)
oder Stents, welche in einer besonderen Anordnung bei einer gewissen
Temperatur dank Gedächtnis-Eigenschaften
des Stentmaterials ausdehnen. Aus Naphthalat-Dicarboxylat Derivat
hergestellte Gewebe zeigen gute Resultate zusammen mit Stents wegen
der Dauerhaftigkeit und dem Abnutzungswiderstand des Gewebes. Wie oben
erwähnt
pulsieren die zusammengesetzten Stent-Implantat Vorrichtungen oft
im Körper
in Übereinstimmung
mit dem Blutdurchfluss. Eine solche Bewegung kann die Abnutzung
des Implantats durch den Metallstent verursachen, und dadurch zur
Schwächung
der Integrität
der Prothese führen.
-
Aus
den Filamenten hergestellte Gewebe können praktisch jeglichen textilen
Aufbau aufweisen, umfassend Webebindungen, Maschenware, Flechten,
Filamentspulungen oder ähnliche.
Aus gesponnenen Filamenten hergestellte Gewebe werden auch in Betracht
gezogen. Bezugnehmend auf die Zeichnungen und insbesondere auf die 1–2 wird
eine gewobene rohrförmige
Prothese gezeigt. Das gewobene Muster umfasst Kettfäden 2,
welche entlang der längslaufenden
Länge (L)
des gewobenen Produktes verlaufen und Schussfäden 3, welche dem
Umfang (C) des Produktes entlang verlaufen, wobei die Kett- und
die Schussfäden
in ungefähr
90°C zueinander
liegen, wo das Gewebe sich in der Kettrichtung aus der Maschine
heraus bewegt. Die in einem gewobenen Produkt verwendeten Fäden können vor
dem Weben behandelt und bearbeitet werden. Diese Behandlung umfasst
im Allgemeinen die Stufe des „Ziehens" der Fäden, dass
heisst das längslaufende
Ausziehen der Fäden über ihren
Punkt hinaus bis zum Erreichen der kompletten plastischen Verformung
(d.h. eine Zone, in welcher der Faden nun einen Verlust seiner Elastizität und der
Fähigkeit
seine Länge
merklich zu verändern
aufzeigt).
-
Eine
mit ungezogenen oder mit einer Kombination von ungezogenen und teilweise
gezogenen radialen Fäden
gewobene Prothese wird ebenfalls in Betracht gezogen. Solche Prothesen
werden fähig
sein, sich anschliessend an die Herstellung des Produktes umfänglich auszudehnen.
Zum Beispiel, wenn ein Ballonkatheter (oder eine ähnliche
Vorrichtung) in eine solche Prothese eingeführt wird und sich nachher ausgedehnt, so
wird sich die Prothese umfänglich
in leichtem Masse ausdehnen bis zum Erreichen der Dehngrenze. An diesem
Punkt werden sich die radialen Fäden,
d.h. die Schussfäden,
welche nicht gezogen waren, plastisch verformen, und damit eine
erhebliche umfängliche
Ausdehnung ermöglichen.
-
Die
erforderte Kraft für
das „Ziehen" eines Fadens erhöht sich
bis zum Erreichen der Dehngrenze, an welchem der Faden eine Zone
der plastischen Verformung erreicht. Wenn der Verformungspunkt in
einem Faden durch Dehnen einmal erreicht worden ist, hat das Material
sein elastisches Gedächtnis
im Wesentlichen verloren und ist mehr oder weniger „fixiert", es ist weder fähig weiter
gestreckt zu werden noch in ihre ursprüngliche Länge zurückzukehren. Polyethylen-Naphthalat
Fäden sind
imstande, sich durch das Dehnungsverfahren vollständig zu
verformen, um Prothesen herzustellen, welche wünschenswerterweise konstante
Drucke beibehalten ohne sich um unerwünschtes Ausdehnen oder Ausbauchen
während
der Verwendung zu sorgen. Somit bewahren diese Prothesen ihre ausgedehnte
umfängliche
Länge bei
und haben nun einen festen Durchmesser.
-
Der
Faden kann ebenfalls bis zu einem Punkt gedehnt werden, bei welchem
das Material bricht, d.h. beim Bruchpunkt. Das Ziehverfahren des
Fadens bis zu einem Punkt vor dem Bruchpunkt erhöht die Zugfestigkeit des Fadens
und vermindert die Dehnung bis zum Defekt. Als Resultat des Ziehens
werden die Fäden direktional
ausgerichtet oder orientiert. Ein Vorteil von PEN ist, dass es unter
härteren
Bedingungen bearbeitet werden kann als PET, ohne die Form oder Dimensionen
zu verlieren.
-
Um
die Prothese an das Wirtslumen zu sichern kann ein Stent in die
Prothese eingebracht werden, wie gezeigt in den 9 und 10.
Aus diese Weise können sowohl
die Prothese 30 als auch der Stent 31 gleichzeitig
und kontrolliert ausgedehnt werden bis zum gewünschten Durchmesser oder bis
die Stent/Implantat Zusammensetzung 32 sich im Wesentlichen
dem Durchmesser des Wirtslumens anpasst. Jegliches geeignete Mittel
zum Befestigen des Stents 31 an die dehnbare Prothese 30,
so wie Haken, Verschlüsse,
Nähte oder andere ähnliche
Mittel können
verwendet werden. Das Einarbeiten des Stents 31 zwischen
den Schichten der Gewebe- oder Implantatwände 30 und 31,
um eine zusammengesetzte Struktur zu formen, wird auch in Betracht
gezogen. Im Weiteren kann der Stent 31 ähnliche Mittel umfassen, welche
das Verankern der Prothese an ihrem Platz innerhalb des Wirtslumens
ermöglicht.
Dies wird oft durch das Ausdehnen der Stent – Implantat Struktur erreicht,
so dass genügend
radialer Druck gegen die luminale Oberfläche des Gefässes für das Verankern sorgt. Anderenfalls
oder zusätzlich
zum Verankern unter Verwendung einer genügend satten radialen Passform,
können
verschiedene Widerhaken oder Haken verwendet werden, um die Prothese
an ihren Platz im Wirtslumen zu sichern.
-
Die
verwendeten Fäden
zum Formen der Prothesen gemäss
der vorliegenden Erfindung können
flach, verdrillt, texturiert oder eine Kombination davon sein, und
können
hohe, niedrige oder mittelmässige
Schrumpfungseigenschaften aufweisen. Im Weiteren können die
Fadensorte und die Fadenstärke
(Denier) so ausgewählt
sein, um die spezifisch erwünschten
Eigenschaften für
die Prothese zu erreichen, wie beispielsweise die Porosität, Flexibilität und Anfügsamkeit.
Die Fadenstärke
bedeutet die lineare Dichte des Fadens. Somit würde ein Faden mit kleinem Denier,
zum Beispiel 4–5
mg/m (40–50
Denier), einem sehr dünnen
Faden entsprechen, während
ein Faden mit einem grösseren
Denier, zum Beispiel 100 mg/m (1000 Denier), einem dicken Faden entsprechen
würde.
-
Die
verwendbaren Fäden
in den erfindungsgemässen
Prothesen haben einen Denierbereich von 2 bis 150 mg/m (20 bis 1500
Denier) und eine Anzahl Filamente von 10 bis 200, abhängig von
der spezifischen Sorte des gewünschten
Gefässimplantats.
Die mit der vorliegenden Erfindung verwendeten Fäden haben vorzugsweise ein
Denier von 2 bis 30 mg/m (20 bis 300 Denier). Eine hohe Filamentenzahl
für die
gleiche insgesamte lineare Dichte erhöht die Fadenflexibilität, vermindert
die Steife und vermindert die Durchlässigkeit gegenüber dickflüssigen Flüssigkeiten,
d.h. Blut. Somit kann eine PEN Prothese aus einer grossen Anzahl
Filamente hergestellt werden für
die gleiche insgesamte Steife, womit sie weniger durchlässig gemacht
wird. Eine besonders nützliche
Filamentenzahl ist zwischen 20 und 30 mit entsprechenden 30 Denier.
-
Wie
oben erwähnt
kann eine Vielfalt von textilen Konstruktionen in der Verwendung
der vorliegenden Erfindung benützt
werden. Bezüglich
der Webebindungen kann jegliches in der Technik bekanntes Webemuster,
umfassend einfache Webebindungen, Korbwebebindungen, Köperbindungen,
Veloursbindungen und ähnliche,
verwendet werden. Obwohl Webebindungen und Strickwaren zu den meist
erwünschten
Konstruktionen zählen,
können
auch Flechten verwendet werden, wie beispielsweise gezeigt in den 3 und 3A–3C.
Das Flechten von Fäden
umfasst das Verflechten von zwei Fadensystemen, so dass der Verlauf
der Fäden
diagonal zur Richtung der Gewebeausgabe liegt, somit entweder eine
flache oder eine rohrförmige
Struktur formend. Eine mehrlagige geflochtene Struktur wird als
eine Struktur definiert, welche durch Flechten geformt wurde, worin
die Struktur eine Mehrzahl von verschiedenen und getrennten Schichten
umfasst. Diese Schichten können
gebunden sein durch das Ineinandergreifen der Fäden oder durch klebende Schichtstoffe,
durch Nähen
oder ähnliches.
-
Eine
ineinander greifende dreidimensionale Flechte, wie in 7 gezeigt,
kann verwendet werden und ist definiert als eine geflochtene Struktur
mit mindestens zwei Schichten, wobei ein Faden zwischengeflochten ist
von einer ersten Schicht in eine angrenzende zweite Schicht, so
dass die Schichten der mehrschichtigen Flechte ineinander greifen.
Bezugnehmend auf die 7 umfasst die Prothese der vorliegenden
Erfindung vier Schichten 19, 20, 21 und 22,
wobei jede Schicht mindestens einen zwischengeflochtenen Faden aus
einer angrenzenden Schicht aufweist. Die zwischengeflochtenen Fäden sind
in die Struktur geflochten, so dass der Faden einen Teil der ersten
Schicht formt, sowie auch Teil ist der angrenzenden Schicht, indem
er ein Zusammenflechten bildet. Innerhalb jeder Schicht wird ein
Segment der Flechte geformt durch einen zwischengeflochtenen Faden
von einer angrenzenden Schicht, so dass die Schichten ineinander
greifend zusammengeflochten sind. Die zwischengeflochtenen Fäden binden
die verschiedenen Schichten zusammen, um eine dreidimensionale Flechte
zu formen.
-
In
der 7 formt die Schicht 19 die äussere Schicht
der ineinander greifenden dreidimensionalen geflochtenen Struktur.
Die äussere
Schicht ist von einem Faden 11 geformt, welcher ausschliesslich
in die erste Schicht geflochten ist, zusammen mit einem Faden 10,
der in eine zweite an die erste angrenzende Schicht zwischengeflochten
ist und einem Faden 12, der von der zweiten Schicht in
die erste Schicht greifend zwischengeflochten ist. Die zweite Schicht 20 ist
von Segmenten aus vier Fäden 10, 12, 14 und 16 geformt,
die zwischengeflochten sind.
-
Die
nächste
angrenzende Schicht 21 ist von Segmenten aus vier Fäden 14, 15, 16 und 18 geformt, welche
zwischengeflochten sind, um eine innere Schicht in der mehrlagigen
Struktur zu formen. Die Schicht 22 ist in ähnlicher
Weise geformt, mit drei Fäden 15, 17 und 18,
welche zwischengeflochten sind.
-
Eine
feste dreidimensionale geflochtene Struktur, wie in 8 gezeigt,
kann verwendet werden und wird durch das fortlaufende Überschneiden
der Fasern geformt. Feste dreidimensionale Flechten sind darin gleichartig,
dass alle Fäden
in der Dicke vorhanden sind. Typischerweise umfassen die zum Formen
dieser Art von festen Flechten verwendeten Maschinen zum dreidimensionalen
Flechten eine Anordnung von Faserspulen, welche in einer Ring- oder
Schienenkonfiguration gehalten werden. Die umfängliche Bewegung der Spulenanordnung
zum Formen der Flechte wird durch das Verschieben von Ringen mit
Schlitzen erreicht, welche die Faserhalter enthalten. Die Fasern
werden durch die Dicke der Flechte geführt durch das Verschieben der Halter
zwischen den Ringen. Die Umkehrung der Bewegungsrichtung der Ringe
und Halter während
dem Verschiebungsabschnitt verflechtet die Fasern. Da jede Faser
eine ähnliche
Bewegung durchmacht, werden alle Fasern in der ausgeglichenen Anordnung
verschlungen, so wie in 8 dargestellt.
-
Im
Weiteren können
gestrickte Prothesen verwendet werden, wie in 4 und 4A gezeigt.
Das Stricken umfasst das Ineinanderschlingen eines Fadensystems
in vertikale Kolonnen und horizontale Reihen von Schleifen, welche
Maschenstäbchen
beziehungsweise Maschenreihen genannt werden, wobei das Gewebe in
der Richtung der Maschenstäbchen
aus der Maschine herauskommt. Eine aus Filament gespulte Prothese,
wie in den 5 und 5A gezeigt,
kann ebenfalls verwendet werden, wobei ein Faden von einer Spule
auf einen Dorn übertragen
wird, um eine Prothese zu formen, welche mit dem Faden in beiden
Richtungen eingewickelt ist, um eine biaxiale Verstärkung zu
bilden. Zusätzlich
wird eine Prothese aus gesponnenem Filament in Betracht gezogen,
worin die Fäden
wahllos auf einen Dorn gesponnen werden, um eine Prothese zu formen.
-
Vorteile
der Verwendung von Fäden
aus Naphthalin-Dicarboxylat Derivat umfassen die Tatsache, dass diese
starken Sterilisationsmethoden, wie Dampfsterilisation, standhalten
können,
ohne ihre langfristigen Eigenschaften zu beeinträchtigen. Dampfsterilisation
hat gewisse Vorteile gegenüber
anderen Arten von Sterilisationen, darin dass man sie in Notfällen verwenden
kann, wenn eine schnelle Implantation der Prothese nötig ist
oder wenn kompliziertere Methoden nicht verfügbar sind. Ausserdem sind Dampfsterilisatoren
hoch wirksam zur Sterilisation von medizinischen Gegenständen, welche
hohe Temperaturen, hoher Feuchtigkeit und hohen Druck innerhalb
der Dampfsterilisationskammer ertragen können. Die Dampfsterilisation
benützt
Dampf unter Druck unter Verwendung eines Autoklavs. Autoklave sind
im Wesentlichen Dampfkochtöpfe,
welche ermöglichen,
Wasser auf höhere
Temperaturen zu erhitzen. Da höhere
Temperaturen höhere
Verfahrenstemperaturen ermöglichen,
wird die Sterilisationszeit wünschenswert
vermindert. Höhere
Temperaturen gewährleisten
die Wirksamkeit des Sterilisationsverfahrens. Wünschenswerterweise können Gegenstände, die
im Zusammenhang mit der Dampfsterilisation verwendet werden, Temperaturen
von mindestens 100°C
standhalten und vorzugsweise mindestens 121°C und insbesondere 140°C. Fäden aus
Naphthalin-Dicarboxylat Derivat sind fähig, ihre Eigenschaften bei
extrem hohen Temperaturen beizubehalten, zum Beispiel bei etwa 150°C. Wie in
den Tabellen 1 und 2 gezeigt, sind PEN Fäden besser als PET Fäden was
die Beibehaltung ihrer physikalischen Eigenschaften bei höheren Temperaturen
betrifft.
-
Demnach
beschreibt die vorliegende Erfindung eine Methode zur Herstellung
einer strahlungs- und hitzebeständigen
und hydrolytisch stabilen, dampfsterilisierbaren biokompatiblen
Prothese, umfassend die Stufe des Vorlegens eines textilen Gewebes
mit einer inneren und äusseren
Oberfläche
und einem ersten und zweiten Ende und umfassend eine Mehrzahl von
polymeren Filamenten, welche ein Naphthalin-Dicarboxylat Derivat
umfasst. Zusätzliche
Stufen dieser Methode umfassen das Auswählen einer textilen Konstruktion
und das Formen einer Prothese in Übereinstimmung mit dem gewählten textilen
Muster. Rohrförmige
Gewebekonstruktionen, geformt von saumlosen rohrförmigen flachen
Webebindungen, Maschenwaren und Flechten sind bevorzugt.
-
Die
erfindungsgemässe
Prothese kann vom Endbenutzer sterilisiert werden oder anderenfalls
vom Hersteller des Materials sterilisiert und zum Benutzer verschickt
werden. Demgemäss
umfasst die vorliegende Erfindung im Weiteren eine dampfsterilisierbare
implantierbare Prothese, welche gebrauchsfertig abgepackt ist. Diese
Prothese ist durch ein Verfahren geformt, umfassend die Stufen des
Formens einer Prothese durch die vorher beschriebene Methode und
des anschliessenden Dampfsterilisierens derselben und des Bewahrens
der Prothese in einer sterilisierten Umgebung, bis sie bereit ist
zur Verwendung.
-
Die
Prothesen gemäss
der vorliegenden Erfindung können
beschichtet sein mit einer bio-absorbierbaren Beschichtung, wie
zum Beispiel Kollagen, Albumin, Elastin und ähnliche. Solche Beschichtungen
sind in. der Technik bekannt und sind in vaskularen und endovascularen
Implantatsanwendungen erwünscht,
um das Implantat abzudichten und damit Blutverlust in den ersten
Phasen der Implantation zu verhüten.
-
Andere
verwendbare Beschichtung umfassen die im U.S. Patent Nr. 5.851.229
beschriebenen Beschichtungen. Das Patent '229 beschreibt eine abdichtende Zusammensetzung,
welche mindestens zwei Polysaccharide in Kombination umfassen, um
ein Hydrogel oder Solgel zu formen. Abdichtende Zusammensetzungen
können
ein bioaktives Mittel umfassen und/oder anschliessend an die Anwendung
dieser Zusammensetzungen auf die Oberfläche des Substrats quervernetzt
werden. Zusätzlich
beschreibt das U.S. Pat. Nr. 5.209.776 eine Zusammensetzung, welche
einen ersten Proteinbestandteil umfasst, das vorzugsweise Kollagen
ist, und einen zweiten proteintragenden Bestandteil, das ein Proteoglykan,
ein Saccharid oder ein Polyalkohol sein kann.
-
Die
folgenden Beispiele dienen dazu, Methoden der Vorbereitung der erfindungsgemässen Prothese näher zu erklären. Für alle Beispiele
kann die Prothese aus einer geraden, gabelförmigen oder anders ausgebildeten
Konfiguration sein.
-
BEISPIEL 1
-
Gewobene Konstruktion
-
Eine
Prothese wird flach gewoben in einer rohrförmigen Anordnung auf einem
elektrischen Jacquardwebstuhl. Eine rohrförmige, glatte 1/1 Webebindung
wird verwendet mit einem Kettfaden aus einem texturierten 5.5 mg/m
(50 Denier), 48 Filamente Polyethylen Naphtalat Faden, der vollständig orientiert
gezogen ist. Ein flacher 11.5 mg/m (115 Denier) 100 Filamente, teilweise
orientierter teilweise gezogener Polyethylen Naphthalat Schussfaden
wird verwendet mit 63 Enden/cm (160 Kettenden pro Inch pro Schicht)
und 47 Fäden/cm (120
Schussfäden
pro Inch pro Schicht).
-
Nach
dem Weben der Prothese wird das Gewebe in einer basischen Warmwasserlösung (z.B.
48.9°C (120°F)) und einem
Reinigungsmittel gereinigt, anschliessend gespült, um das Reinigungsmittel
zu entfernen. Die Prothese wird dann an eine Stent-Befestigungsvorrichtung
befestigt und in einem Katheter-Einbringungssystem
zusammengesetzt oder anderenfalls chirurgisch implantiert.
-
Das
oben Erwähnte
wird mit Polybutylen-Naphthalat Fäden ausgeführt und ergibt ausgezeichnete
Resultate.
-
BEISPIEL 2
-
Gewobene Konstruktion
-
Eine
Implantat-Stent Zusammensetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung wird von einem glatten rohrförmigen gewobenen Gewebe geformt
mit einem flachen Kettfaden aus Polyethylen-Naphthalat von 5 mg/m
(50 Denier), 48 Filamente und einem flachen Schussfaden aus Polyethylen-Naphthalat
von 5 mg/m (50 Denier), 48 Filamente. Die Enden pro Quadratinch
betragen 188 pro Schicht während
die Schusse 88 pro Schicht betragen. Das so geformte Gewebe weist
eine Wanddicke von etwa 0.12 mm oder weniger auf. Nach dem Weben
in eine rohrförmige
Prothese, wird dieselbe gereinigt, um Dreck, Öl oder andere Verarbeitungsmittel
zu entfernen. Das Material wird dann thermofixiert, um die Prothese
zu stabilisieren. Das Thermofixieren wird unter Verwendung eines
herkömmlichen
Ofens durchgeführt.
Das rohrförmige
Gewebe wird auf glatten Dornen thermofixiert, um den Durchmesser
genau festzusetzen und jegliche Knitter oder Falten zu entfernen.
Die Prothese wird dann gegebenenfalls gekräuselt, um ihre längslaufende
Anfügsamkeit
und radiale Stütze
zu verleihen.
-
Ein
Stent wird in das Implantat (Endoprothese) eingebracht, um eine
Stent/Implantat Zusammensetzung zu formen. Um den Stent zu sichern,
wird er an den Ort genäht
oder in eine Manschette des Implantats eingeführt. Entweder werden zwei Stents
an jedem Ende des Implantats eingebracht oder ein Stent wird an einem
Ende eingebracht. Anderenfalls kann ein Stent oder eine Serie von
verbundenen Stents durch die Länge des
Implantats eingebracht werden. Sonst kann der Stent zwischen zwei
Implantaten eingelegt werden.
-
Implantate
gemäss
der vorliegenden Erfindung ermöglichen
eine Dicke der Gewebewand, welche dünner ist als in den Implantaten,
die andere Materialien, wie beispielsweise PET verwenden, infolge
der Dauerhaftigkeit des Polymers. Im Weiteren kann der Prothese
gemäss
der vorliegenden Erfindung ein dünneres Kräuselungsmuster
verleiht werden im Vergleich zu herkömmlichen PET Implantaten. Die
in 6 gezeigten Kräuselungsmuster
umfassen eine Serie von wellenartigen Kräuselungen der Länge nach.
Die Kräuselungen können in
einer kleineren Distanz eingearbeitet werden, da das relativ dünne Gewebe
eine solche feindistanzierte Kräuselung
nicht verhindern würde.
-
BEISPIEL 3
-
Geflochtene
Konstruktion
-
Eine
gleichmässige
Köperflechte
wird verwendet zur Herstellung einer rohrförmigen Prothese. Die Kettfäden und
die Schussfäden
sind aus doppellagigen, flachen 11.5 mg/m (115 Denier), 100 Filamente,
teilweise orientierten und teilweise gezogenen Polyethylen Naphthalat
Fäden geformt.
Eine Prothese mit einem Durchmesser von 10 Millimeter wird erhalten
unter Verwendung von 96 Fadenführern
und einem Drallwinkel von 55 Grad.
-
Nach
dem Flechten der Prothese wird das Gewebe in einer basische Warmwasserlösung, z.B.
bei 48.9°C
(120°F)
und einem Reinigungsmittel gereinigt, anschliessend gespült, um das
Reinigungsmittel zu entfernen. Die Prothese wird dann an eine Stentvorrichtung
befestigt und in einem Katheter-Einbringungssystem zusammengesetzt
für ein
minimal invasives Einbringen in den Körper oder anderenfalls chirurgisch
implantiert.
-
BEISPIEL 4
-
Ineinandergreifende
dreidimensionale geflochtene Konstruktion
-
Eine
rohrförmige
Prothese wird geformt von einer ineinander greifenden dreidimensionalen
mehrschichtigen geflochtenen Struktur, wie in 7 gezeigt.
Die Prothese wird vorzugsweise auf einem Dorn geflochten mit einem
Flechtwinkel von 54.5 Grad. Die Prothese umfasst vier ineinander
geflochtene Schichten aus einer Mehrzahl von Fäden. Die erste oder innere
(intraluminale) Schicht ist geformt von Polyethylen-Naphthalat-Polyester
Fäden,
5.5 mg/m (50 Denier), flache 48 Filamente mit 48 Enden (mit Enden
wird die Anzahl Fadenführer
in der Flechtmaschine bezeichnet). Die zweite Schicht ist einen
schmelzbaren Bestandteil umfassend geformt. Insbesondere umfasst
diese Schicht einen (gesponnenen) schmelzbaren Faden Cell BondTM mit einer Fadenzahl von 40, mit 12 Enden
und einen 5.5 mg/m (50 Denier) flachen Polyethylen Naphthalat(PEN)Polyester
Faden mit 48 Enden. Cell BondTM ist ein
Biokomponenten-Faden mit einem Innenteil und einer Hülle, wobei
die Hülle
eine andere Schmelztemperatur hat als der Innenteil. Die dritte
Schicht ist von einem Polyethylen Naphthalat Monofilamentfaden von
3 mm Durchmesser mit 48 Enden gebildet. Dieser Faden stattet die
geflochtene Prothese mit einer steif werdenden Komponente aus. Die
vierte (äussere)
Schicht ist geformt aus Polyethylen-Naphthalat-Polyester 5.5 mg/m
(50 Denier), texturiert, mit 48 Filamentfäden und mit 48 Enden. Nach
Fertigstellung wird die geflochtene Struktur gereinigt oder gescheuert
und anschliessend mit Hitze behandelt in einem Heissluftofen bei
ungefähr
175°C während etwa
20 Minuten, um den schmelzbaren Bestandteil zu schmelzen und die
Polyethylen-Naphthalat-Polyester Fäden zu fixieren.
-
BEISPIEL 5
-
Solide dreidimensionale
geflochtene Konstruktion
-
Eine
rohrförmige
Prothese wird von einer soliden dreidimensionalen geflochtenen Struktur
geformt, wie in 8 gezeigt, umfassend sechs Stränge, die
drei Lagen formen, welche durch die Dicke der Flechte zwischengeflochten
sind. Die Prothese ist von einem 5.5 mg/m (50 Denier), 48 Filamente,
texturierten Polyethylen Naphthalat Polyester Faden auf jedem Fadenführer in
der Maschine geformt, für
eine Gesamtzahl von 144 Enden (48 Enden pro Fadenpaar oder -set).
Nach Fertigstellung der Flechte, wird die Struktur gereinigt und
anschliessend mit Hitze behandelt in einem Heissluftofen bei einer
Temperatur von ungefähr
175°C während etwa
20 Minuten, um die Polyethylen-Naphthalat-Polyester Fäden zu fixieren.
-
BEISPIEL 6
-
Schussfaden-gestrickte
Konstruktion
-
Eine
rohrförmige
Schussfaden-gestricktes Jerseygewebe wird verwendet mit einem dreisträhnigen, flachen,
11.5 mg/m (115 Denier), 100 Filamente teilweise ausgerichtet und
teilweise gezogenen Polyethylen-Naphthalat Faden mit 76 Maschenstäbchen/cm
(30 Maschenstäbchen
pro Inch pro Schicht) und 102 Maschenreihen/cm (40 Maschenreihen
pro Inch pro Schicht). Nach dem Stricken wird das Gewebe in einer
basischen Warmwasserlösung,
z.B. 48.9°C
(120°F)
und Reinigungsmittel gereinigt. Es wird gespült, um das Reinigungsmittel
zu entfernen.
-
Die
Prothese wird anschliessend an eine Stentvorrichtung befestigt und
in einem Katheter-Einbringungssystem zusammengesetzt für das Einbringen
im Körper
oder anderenfalls direkt implantiert. Die Geometrie des gestrickten
Gewebes ergibt eine zusätzliche
Dehnung von etwa 50% zur gesamten Ausdehnung der Prothese. Eine
Kettfaden-gestrickte Ausführung
kann auch verwendet werden. Zum Beispiel kann anstelle einer Ausführung aus
rohrförmigem
Schussfaden-gestrickten Jersey eine Ausführung aus rohrförmigem Kettfaden-gestricktem
Gewebe aus zwei Dreierfäden
mit ähnlicher
Maschendichte wie im rohrförmigen
Schussfaden-gestrickten Jersey verwendet werden.
-
BEISPIEL 7
-
Konstruktion
mit Filamentspulungen
-
Ein
einsträhniger,
flacher Faden von 11.5 mg/m (115 Denier), 110 Filamente, teilweise
ausgerichtet, aus Polyethylen-Naphthalat, wird als Filament auf
einen Dorn eines bekannten Durchmessers gespult. Der erreichte Drallwinkel
ist etwa 55 Grad. Der Dorn wird mit dem Faden in beide Richtungen
umwickelt, um eine biaxiale Verstärkung zu bilden. Um die Fäden an Stelle
zu halten, werden sie durch eine Lösung von solvatisiertem Polyurethan
Elastomer, wie beispielsweise die Lösung BIOMARK®, vertrieben
von Johnson & Johnson,
geführt.
Das Lösungsmittel
wird entfernt, was verursacht, dass das Polyurethan trocknet und
die Fäden zusammen
kleben.
-
Nach
dem Filamentspulen wird das Material in einer basischen Warmwasserlösung, z.B.
48.9°C (120°F) und Reinigungsmittel
gereinigt, anschliessend gespült,
um das Reinigungsmittel zu entfernen. Die Prothese kann dann an
eine Stent-Befestigungsvorrichtung befestigt und in einem Katheter-Einbringungssystem zusammengesetzt
werden zum intraluminalen Einbringen oder direkt implantiert werden.
-
Im
Weiteren wird jede der obigen Prothesen in einer Autoklave dampfsterilisiert.
Der Autoklave besteht aus einer leeren, aus rostfreiem Stahl hergestellten
Kammer unter Verwendung einer Methode zur Wasserzugabe unter Druck
in die Kammer, zum Heizen der Spulen und einem Druckentlastungsventil,
so dass ein gegebener Druck gehalten wird.
-
BEISPIEL 8
-
Die
Spinnbedingungen sind in der Tabelle 3 gezeigt. Die Spinnbedingungen
wurden festgesetzt zur Herstellung eines Fadens mit einer linearen
Dichte von 3.3–7.7
mg/m (30–70
Denier), mit einer Zähigkeit
von 0.9 Gramm pro mg/m (9 g/Den.). Der PEN Faden wird anschliessend
vorsichtig getrocknet. Typische Extrusionsbedingungen sind in der
Tabelle 4 angegeben. Sieben Spulen von PEN Faden wurden auf den
Denier und die Zugeigenschaften analysiert unter Verwendung einer
analytischen Waage und Instron 5500. Die Resultate der Analyse sind
in der Tabelle 5 gezeigt. TABELLE
1 Eigenschaften
von PEN und PET Monofilament
- * Das Monofilament PEN wurde mit von einem
0.64 IV Polymer hergestellt. Das Spinnen wurde bei 305°C und 900
m/min ausgeführt.
Der ungezogene Faden wurde bei 155°C gesponnen mit einem Ziehverhältnis von
3.3, gefolgt von einer Hitzebehandlung bei 250°C.
- ** 1 tex = 1 mg/m
-
TABELLE
2 Eigenschaften
von PEN im Vergleich zu anderen industriellen Fasern
-
TABELLE
3 Spinnbedingungen
-
TABELLE
4 Harzeigenschaften
-
TABELLE
5 Analyse von PEN Fäden*