Die Erfindung betrifft eine umlaufende Umlenkwalze für Maschine zur Behandlung von spiralförmig laufenden Bändern, deren Längserstreckung während des Laufes veränderbar ist.
Bei bestimmten Bearbeitungsvorgängen, wie Färben, Waschen, Erhitzen. Kühlen, Trocknen oder anderweitigen Behandlungen. von Bändern aus Textil, Gummi, Kunststoff oder entsprechendem Material, aber auch von langfädigen Lebensmitteln, wie Nudeln o. dgl., ist es erwünscht, diese Bänder während des Behandlungsvorgangs in ihrer Längserstreckung mehr oder weniger zu verändern. d.h. zu krumpfen bzw. auszurecken oder ihre Längserstreckung beizubehalten.
Da das zu behandelnde Band nicht immer auf seiner ganzen Länge gleich ist und die einzelnen Bänder, die zusammen behandelt werden sollen, auch untereinander gewisse Unterschiede aufweisen. ist es notwendig, dass das Band während seiner Behandlung eine Veränderung der Stärke des Krumpfbzw. Ausreckvorganges erfahren muss.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine umlaufende Umlenkwalze für Maschine zur Behandlung von spiralförmig laufenden Bändern zu schaffen, die ein Krumpfen und Ausrecken entsprechend der Beschaffenheit des zu behandelnden Bandes bewirkt. Die Umlenkwalze soll dabei in ihrem Aufbau einfach und die Verstellmöglichkeit leicht gegeben sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Umlenkwalze der eingangs genannten Art vorgeschlagen, die durch mehrere, gleichmässig an der Walzenperipherie angeordnete Stäbe gekennzeichnet ist. von denen jeder an einem Endteil gelenkig mit einer Strebe verbunden ist, wobei alle Streben an einer auf der Walzen achse verschiebbaren Halterung angelenkt sind.
Jeder Stab kann vorteilhaft aus mindestens zwei gelenkig miteinander verbundenen Teilen bestehen und jeder Teilstab kann mindestens einer Strebe zugeordnet sein. Die mit einer gemeinsamen Halterung verbundenen Streben des einen Teilstabes können dabei unabhängig von den Streben des anderen Teilstabes verstellbar ausgeführt sein.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Umlenkwalze sitzen auf der Walzenachse mindestens zwei aus gelenkig angeordneten Stäben gebildete Umlenkwalzen nebeneinander, die gegeneinander bewegbar sind und mit ihnen benachbarten Enden ineinanderragen.
Bei einer anderen Ausführungsform sind auf jedem Stab Rollen angeordnet. die um den sie tragenden Stab drehbar sind.
Vorteilhaft kann die Neigung der Drehachse der Umlenkwalze mindestens an einer Seite veränderlich einstellbar sein.
Schliesslich können die Walzenachse und/oder die an der Peripherie angeordneten Stäbe auch als Sprüh- und/oder Beheizungsorgan ausgebildet sein.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten beispielhaften Ausführungsformen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Umlenkwalze in Seitenansicht,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform einer Umlenkwalze in Seitenansicht,
Fig. 3 einen Abschnitt einer an der Peripherie der Umlenkwalze angeordneten Stange mit Wälzlager.
Die Umlenkwalze nach Fig. 1 besteht aus einer Walzenachse 1 und mehreren, in gleichmässigem Abstand um die Walzenachse angeordneten Stäben, Stangen oder Rohren 2.
Die Stäbe 2 sind an ihren Enden gelenkig mit Streben 3 und 4 verbunden. Die Streben 3 sitzen strahlenförmig an einer Halterung 5, die fest auf der Umlenkwalzenachse 1 angeordnet ist.
Die Streben 4 am anderen Ende der Umlenkwalze sind gelenkig an einer Halterung 6 angeordnet, die auf der Walzenachse 1 verschiebbar ist. Die Walzenachse 1 kann in nicht gezeigten Kugellagern gelagert und in Trägern gehalten sein.
Die Walzenachse 1 kann auch derart angeordnet sein, dass sie an einer Seite angehoben bzw. gesenkt werden kann, so dass sie von einer waagerechten Stellung in eine geneigte Stellung gebracht werden kann, wie in Fig. 1 angedeutet ist.
Durch Verschieben der Halterung 6 auf der Walzenachse 1 kommen die Streben 4 von einer senkrechten Stellung in eine Schräglage, wodurch sich die Enden der Stangen 2, an denen die Streben 4 sitzen, einander nähern, so dass die Umlenkwalze eine konische Form erhält. Gleichzeitig drehen sich die Stäbe 2 etwas um die Gelenke der feststehenden Streben 3.
Nach der Ausführungsform der Fig. 2 besteht die Umlenkwalze wiederum aus einer Walzenachse 1 und zwei auf ihr sitzenden Umlenkwalzenteilkörpern 7 und 8. Der Walzenteilkörper 7 weist mehrere Stäbe, Stangen oder Rohre auf, die wiederum im Abstand um die Walzenachse 1 angeordnet sind.
Jeder Stab besteht aus einem Teilstab 9 und einem Teilstab 10, die je durch ein Gelenk 11 schwenkbar miteinander verbunden sind. Die Teilstäbe 9 sind über Streben 12 gelenkig mit Halterungen 13 verbunden, während die Teilstäbe 10 ebenfalls gelenkig über Streben 14 mit einer Halterung 15 verbunden sind. Die Halterungen 13 und 15 sitzen auf der gemeinsamen Walzenachse 1.
Auch der zweite Walzenteilkörper 8 besteht aus Stäben, Stangen oder Rohren 16 an der Peripherie. Die Stäbe 16 sind über Streben 17 mit einer Halterung 18 gelenkig verbunden, die wiederum auf der gemeinsamen Walzenachse 1 sitzt.
Wie Fig. 2 zeigt, ist es möglich, die Teilstäbe 9 derart zu stellen, dass in ihrem Bereich der Walzenteilkörper 7 annähernd zylinderförmig oder prismatisch ist. Dagegen sind die Teilstäbe 10 des Walzenteilkörpers 7 gegenüber den Teilstäben 9 eingewinkelt, so dass der Walzenabschnitt im Bereich dieser Teilstäbe kegelstumpfförmig ist. Die Stäbe 16 des Walzenteilkörpers 8, die wiederum parallel zur Achse 1, jedoch in einem geringeren Abstand als die Teilstäbe 9 verlaufen, ragen in die Teilstäbe 10 hinein, so dass die Teilstäbe 10 und die Stäbe 16 einander kreuzen. Durch eine solche Stellung der Teilstäbe 9 und 10 und der Stäbe 16 wird eine Umlenkwalze gebildet, die von links nach rechts zunächst einen zylinderoder prismenförmigen Abschnitt, dann einen konischen, sich verjüngenden Abschnitt und dann wiederum einen zylinderoder prismenförmigen Abschnitt mit geringerem Durchmesser aufweist.
Ein auf einer solchen Umlenkwalze auflaufendes Band wird zunächst nicht gekrumpft oder gereckt, bis es den durch die Teilstäbe 10 gebildeten konischen Walzenabschnitt erreicht. Die Anordnung kann dabei derart sein, dass beispielsweise der Krumpfvorgang erst dann beginnt, wenn das Band einen bestimmten Trockenheitsgrad erreicht hat. Um die verschiedenen Einstellmöglichkeiten zu erzielen, ist es nur notwendig, die Streben 12, 14 und 17 entsprechend aufzurichten oder schrägzustellen, wobei die Streben senkrecht oder nach links oder rechts geneigt stehen können. Darüberhinaus ist es möglich, die Halterungen 13, 15 und 18 auf der Walzenachse 1 entsprechend zu verschieben. Auch in diesem Fall kann die Walzenachse selbst durch Anheben oder Senken in Schräglage gebracht werden.
Wie Fig. 3 erkennen lässt, können auf jedem der an der Peripherie der Umlenkwalze angeordneten Stäbe 2 Wälzlager 19 nebeneinander angeordnet sein.
Die Wälzlager 19 haben innere Lagerschalenringe 20, Kugeln 21 und äussere Lagerschalenringe 22. Zwischen den inneren Lagerschalenringen 20 sind dünne Distanzscheiben 23 angeordnet, so dass die äusseren Lagerschalenringe 22 zwischen sich kleine Zwischenräume 24 aufweisen.
An der Innenseite der Verbindungsorgane 25 für die Stäbe 2 sind Klemmnocken 26 angeordnet, die gegen die inneren Lagerschalenringe 20 gerichtet sind. Durch Anziehen der Mutter 27, die den Stab 2 an dem Verbindungsorgan 25 befestigt, drücken sich die Klemmnocken 26 gegen die inneren Lagerschalenringe 20 und klemmen diese derart gegeneinander, dass sie eine Einheit bilden.
Die äusseren Lagerschalenringe 22 sind frei und unabhängig voneinander drehbar. Jede Lagerschale 22 kann einem Band zugeordnet werden, das mit unterschiedlicher Spannung die Umlenkwalze erreicht. Da die äusseren Lagerschalen sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit drehen können, wenn die einzelnen Bänder über die Abzugs- oder Umlenkwalze geführt werden, erfolgt ein Ausgleich der Spannung, so dass die einzelnen Bänder nach Verlassen der Umlenkwalze mit gleicher Spannung der dahinter liegenden Behandlungsvorrichtung zugeführt werden. Dabei ist die sich aus der Tourenzahl ergebende Umlaufgeschwindigkeit immer grösser als die Geschwindigkeit des Bandes. Durch Erhöhung der Touren, kann die weiche Zugkraft noch gesteigert werden. Die Bänder werden durch die Lagerreibung und die Luftzirkulation in Abhängigkeit von der Tourenzahl bewegt.
Auch ist es möglich, die auf den Stäben sitzenden Rollen gegenläufig zur Drehbewegung der Umlenkwalze anzutreiben.
Diese Umlenkwalze ermöglicht es auch, Bänder auf einer Seite zu längen, um eine Konizität der Bandware zu erreichen.
Hierfür können auch zwei oder mehrere Umlenkwalzen Verwendung finden und die mit einer Beheizung bzw. Wasseroder Dampfaussprühung hergerichtet sind.
Die Umlenkwalze kann auch als Trockenhaspel von mehreren Metern Länge und einem Durchmesser bis 3 m ausgebildet sein. Die Bandware kann auf dem Trockenhaspel beheizt, verformt, verstreckt oder gekrumpft und auf Fixmass gehalten werden. In diesem Fall ist eine entsprechend grosse Zahl von Stäben erforderlich.
Auch kann die Umlenkwalze als Sprühorgan ausgebildet sein, wobei entweder die Walzenachse oder die Stäbe an der Peripherie als Hohlkörper ausgeformt sind, die in ihrer Wandung Austrittsöffnungen aufweist. Das Wasser oder der Dampf wird durch die Hohlkörper eingeleitet und aus den Düsenöffnungen ausgespritzt.