CH537852A - Verfahren zur Beseitigung von Müll, Kehricht und sonstigen Abfällen - Google Patents

Verfahren zur Beseitigung von Müll, Kehricht und sonstigen Abfällen

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CH537852A
CH537852A CH211371A CH211371A CH537852A CH 537852 A CH537852 A CH 537852A CH 211371 A CH211371 A CH 211371A CH 211371 A CH211371 A CH 211371A CH 537852 A CH537852 A CH 537852A
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CH
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waste
garbage
waste material
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sewage sludge
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Application number
CH211371A
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English (en)
Inventor
Florian Dr Ing Chem Niggli
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Florian Dr Ing Chem Niggli
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B09DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
    • B09BDISPOSAL OF SOLID WASTE NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B09B3/00Destroying solid waste or transforming solid waste into something useful or harmless
    • B09B3/20Agglomeration, binding or encapsulation of solid waste

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description


  
 



   Die Beseitigung von Müll,   Kehricht    oder sonstigen Abfällen erfolgt bisher entweder durch Verbrennung, Deponierung oder Kompostierung. Die Verbrennung benötigt verhältnismässig viel Sauerstoff, trägt zur   Verknappung    desselben und zur Luftverunreinigung in hohem Masse bei. Bei der Verbrennung wird wohl eine Reduktion des Kehrichts bewirkt, zwar normalerweise auf ca.   I/lo,    andererseits wird gewichtsmässig bedeutend mehr Luftsauerstoff verbraucht als sich das Gewicht des Verbrennungsgutes wie Müll, Kehricht oder dgl. reduziert. Die Verbrennung bringt keine eigentliche Gewichtsverminderung, sondern eine beträchtliche Vermehrung.

  Das bei der Verbrennung erzeugte und nachher neben dem Wassserdampf in der Luft befindliche Kohlendyoxyd mit der verbleibenden Asche und Schlacke ist gesamthaft schwerer als das ursprüngliche Verbrennungsgut. Dabei wird tonnenweise Kohlendioxyd in die Atmosphäre abgegeben, was nach den heute vorherrschenden Erkenntnissen über die Lufthygiene als untragbar gilt.



   Es wurde auch vorgeschlagen Müll und Kehricht weiter zu verarbeiten und daraus Baumaterial, wie einoder mehrschichtige Platten herzustellen. Die direkte Beseitigung der heute anfallenden grossen Müll- und Kehrichtmassen wurde dabei weder bezweckt noch erreicht.



   Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren zur Beseitigung von Müll, Kehricht und sonstigen Abfällen. Erfindungsgemäss zeichnet sich dasselbe dadurch aus, dass man das Abfallgut nach Zerkleinerung zwecks Volumenverminderung in einem Walzwerk kontinuierlich zu einer Bahn presst.



   Auf der beiliegenden Zeichnung sind zur Ausübung des Verfahrens gemäss der Erfindung dienende Anlagen beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 das Ablaufen der Verfahrensschritte in einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine   Abfallgrube    mit deponierten, nach dem Verfahren erhaltenen Gebilden und
Fig. 3 das Ablaufen der Verfahrensschritte in einem zweiten Ausführungsbeispiel.



   Nach Fig. 1 werden Abfall, Kehricht oder Müll 1 in den Bunker 2 gebracht und der Müllanlage 3 zugeführt, welch letztere beispielsweise ein an sich bekanntes Kom   postiemngswerk    enthält. Von der Müllanlage 3 gelangt das verarbeitete Abfallmaterial in die Hackmaschine 4 und wird in letzterer verkleinert, zerquetscht und damit zu einem Brei verarbeitet. Das Abfallmaterial fällt auf das endlose Transportband 5, letzteres passiert die Pressplatte 6 und die Vorspressrolle 7 und wird dort fortlaufend zu einer ca. 3-7 cm dicken Bahn 8 gepresst. Von den Teilen 6, 7 gelangt die Bahn 8 zu dem Kalander 9, der erwärmt sein kann, und wird zusätzlich gepresst, so dass die Dicke nur um ca. 1 cm verkleinert wird. Die Bahn 8 wird dabei kompakt und das leichte Loslösen resp. Abfallen einzelner Bestandteile wird damit vermieden.

  Von dem Kalander 9 gelangt die Bahn in das Walzwerk 10, das eine Anzahl hintereinander angeordneter Rollenpaare aufweist. Im Walzwerk 10 wird die
Bahn 8 sukzessiv zu einer Folie oder Hartplatte 8' ausgewalzt. Die Folie 8' hat eine Stärke von ca. 0,1 bis 0,2 mm, bei einer   Hartplatte    kann letztere ca. 2 bis 8 cm betragen. Schliesslich wird die Folie 8' auf der Aufroll vorrichtung 11 zu einem räumlichen Gebilde 12, das eine
Rolle ist, aufgewickelt. Das Gebilde 12 ist ähnlich einer konventionellen neuen Zeitungspapierrolle, wie sie für   Druckereimaschinen    zur Verwendung kommt, der Müll wird also sehr kompakt und nimmt wenig Raum in Anspruch. Die vorgenannten Massangaben sind unverbindlich, denn die Masse sind von der Beschaffenheit und Zusammensetzung des verwendeten Materials weitgehend abhängig.

  Ebenfalls wird die Dicke und die Festigkeit von der vorgesehenen Anwendung bestimmt.



   Die Rollen 12 bilden je ein kompaktes räumliches Gebilde und werden z.B. in der   Abfallgrube    13 (Fig. 2) deponiert. In letzterer sind auf dem linksseitigen Teil die Rollen in stehender, rechtsseitig dagegen in liegender Stellung geordnet.



   Hat die Bahn 8 Hartplattengestalt, so wird diese in einzelne beliebig lange Teile geschnitten, die bei der Deponierung aufeinandergelegt und z.B. durch Gebinde wie Metallbänder, Seile usw. zusammengehalten werden.



   Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, falls es die Materialzusammensetzung erfordert, die Bahn 8 oder die Folie 8' zu benetzen, um deren Stabilität zu verbessern, z.B. durch Aufspritzen, Auftragen oder Tränkung von Bindemitteln, Kunststofflösungen usw.



   In der Hackmaschine 4 wird das Abfallmaterial gleichzeitig gemischt, selbstredend könnte die erstere mit einem Mischaggregat versehen sein. Ferner könnte das Abfallmaterial nach der Hackmaschine 4 und dem vorgenannten Mischaggregat, wenn sich dasselbe noch in lockerem Zustand befindet, wenigstens ein-Magnetfeld passieren, um Eisenteile auszuscheiden.



   In dem Beispiel nach Fig. 3 bezeichnet 1 den Bunker, in welchen das Abfallgut durch das Fahrzeug 14 geleert wird. Durch den Elevator 15 gelangt das Abfallgut in die Sperrgut- oder Grobmühle 16, welche der   Hackmaschine    14 nach Fig. 1 ähnlich wirkt. Durch das Förderband 17 wird von der Mühle 16 das Abfallgut in das Gehäuse 18 geführt, in welchem sich der Magnet 19 befindet; durch letzteren werden in bekannter Weise Eisenteile in Richtung des Pfeiles 20 ausgeschieden. Das Gehäuse 18 weist eine Öffnung 21 auf, zu welcher eine durch Pfeil angedeutete Klärschlamm-Zuführungsleitung 22 führt. Durch den Auslauf 18' des Gehäuses 18 gelangt das Abfallgut mit dem durch die Leitung 22 zugeleiteten Klärschlamm in die Mischtrommel 23, wo eine gründliche Durchmischung stattfindet.

  An die Mischtrommel 23 ist das Leitungsrohr 24 angeschlossen, das zu einer Grob- oder Feinmühle 25 führt. Das aus Abfallgut und Klärschlamm bestehende Gemisch wird in der Mühle 25 nochmals gemahlen bzw. zerkleinert. Durch das Förderband 26 wird das Abfallgut-Klärschlamm-Gemisch in lockerem Zustand dem Transportband 5 zugeführt, dessen oberer Teil oberhalb der Platte 6 liegt. Alsdann gelangt das Abfall-Klärschlamm-Gemisch wie bei der ersten Ausfüh rung in das Walzwerk, wo es sukzessiv zur Bahn 8' ausgewalzt und gepresst wird. Zwischen den Walzenpaaren befinden sich jeweils das Herunterfallen von Teilen des Abfallgut-Klärschlamm-Gemisches verhindernde Leitplatten 27.



   Je nach der materiellen Beschaffenheit des Abfall gutes wird dasselbe durch das Walzwerk 10 schrittweise von einer dickeren Bahn 8 zu der dünneren Bahn 8' gepresst. Die Bahn kann in ihrer Dicke von der dünnen aufrollbaren Folie bis zur aufschichtbaren dickeren Hart platte reichen.



   Der   Hauptzweck    beim zweiten Ausführungsbeispiel liegt wiederum in der vielfachen Volumenverminderung des Abfallgutes. Dank der gleichzeitigen Verkleinerung  der Oberfläche wird zugleich eine Reduktion der Geruchbelästigungen erreicht.



   Die Zugabe von Klärschlamm befeuchtet das Abfallgut und begünstigt den Pressvorgang und trägt zur Festigkeit der Bahnen 8, 8' bei.



   Beim   venvendeten    Walzwerk 10 sind die Walzen zweckmässig gerillt, gerippt oder mit Angreifkörpern versehen, um die Weiterförderung des Abfallgutes zu begünstigen. Es ist selbstverständlich, dass die Walzen mit geeigneten Chemikalien teilweise benetzt, bestäubt oder sonstwie während dem Walz-resp. Pressvorgang behandelt werden können, um das Anhaften von Abfallgut an den Walzen zu verhindern.

 

   Selbstredend können im Bereich der Walzen Abstreifer vorgesehen sein, welche mitgenommenes Abfallgut gut entfernen.



   Bei den gezeichneten Beispielen erfolgt der Walzvorgang in der Horizontalrichtung, derselbe könnte aber auch in einer Vertikal- oder Schräglage verlaufen.



   Mit den aus Müll, Kehricht und sonstigen Abfällen hergestellten Gebilden können Dämme errichtet werden, ferner z.B. als billige Zusätze oder Füllungen zu solchen oder sonstigen Bauwerken Verwendung finden.



   Bei der geordneten Deponierung nach Fig. 2 ist die   Geruchbelästigung    geringer als bei der Ausbreitung im Freien oder bei offenen Aufschüttungen. 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH
    Verfahren zur Beseitigung von Müll, Kehricht und sonstigen Abfällen, dadurch gekennzeichnet, dass man das Abfallgut nach Zerkleinerung zwecks Volumenverminderung in einem Walzwerk kontinuierlich zu einer Bahn presst.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man das zu einer Bahn ausgewalzte Abfallgut aufrollt.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (8) resp. das Abfallgut zur Erhöhung der Stabilität behandelt wird.
    3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man dem Abfallgut vor dem Pressen bzw.
    Auswalzen Klärschlamm beigibt.
    4. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man das zerkleinerte Abfallgut und den Klärschlamm einer Mischtrommel zuführt und ein Abfallgut-Klärschlamm-Gemisch herstellt.
    5. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass man das Abfallgut-Klärschlamm-Gemisch vor der Zurührung zum Walzwerk in einer Mühle mahlt.
    6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man aus den im Walzwerk ausgewalzten Bahnen feste Gebilde herstellt.
CH211371A 1971-03-24 1971-03-24 Verfahren zur Beseitigung von Müll, Kehricht und sonstigen Abfällen CH537852A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0485096A1 (de) * 1990-11-05 1992-05-13 Sumitomo Heavy Industries, Ltd. Verfahren zur Herstellung von Kapseln aus entwässertem Schlamm sowie zu gehörige Vorrichtung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0485096A1 (de) * 1990-11-05 1992-05-13 Sumitomo Heavy Industries, Ltd. Verfahren zur Herstellung von Kapseln aus entwässertem Schlamm sowie zu gehörige Vorrichtung

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