Das Hauptpatent betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Füllkapazität von Tabak, bei welchem man Tabak mit einer flüchtigen organischen Flüssigkeit imprägniert, danach ein Gas in Kontakt mit diesem imprägnierten Tabak durchschickt, wobei das Gas auf eine über dem Siedepunkt der Flüssigkeit bei dem Kontaktdruck liegenden Temperatur erwärmt ist, wodurch die Flüssigkeit verdampft und der Tabak expandiert, und den expandierten Tabak von dem warmen Gasstrom ab trennt.
Tabakblätter enthalten, wenn sie geerntet werden, eine beträchtliche Menge Wasser, und dieses Wasser wird wäh rend des Tabakbeizverfahrens durch Trocknen entfernt, was zur Schrumpfung der Blattstruktur führt. Bei dem üblichen Verfahren zur Vorbereitung von Tabak für die Lagerung und nachfolgende Zigarren- und Zigarettenherstellung ge winnt der Tabak - wenn überhaupt - sehr wenig von der beim Trocknen erlittenen Schrumpfung zurück, so dass sich ein bedeutender Verlust bei der Füllkapazität des Tabaks ergibt. So besitzt der gebeizte oder geräucherte Tabak ein Schüttgewicht, das über demjenigen liegt, das zur Herstel lung zufriedenstellender Zigarren- oder Zigaretten erforder lich ist.
Ausserdem haften die Schnitzel während des Schnei dens von Blättern oder Streifen zur Herstellung von geschnit tenem Füllmaterial für Zigaretten häufig unter Bildung von harten. dichten Teilchen aneinander und nehmen weit weni ger Volumen ein, als es die ursprünglichen Schnitzel einnah men. Dieses ist nachteilig oder unrentabel, weil diese harten, kompakten Schnitzel in einem Tabakprodukt zur Erzielung eines befriedigenden Erzeugnisses nicht nötig sind.
Es sind bisher mehrere Verfahren zur Erhöhung der nor malen Füllkapazität von getrocknetem oder gebeiztem bzw. geräuchertem Tabak vorgeschlagen worden. Bestimmte dieser Verfahren beruhen auf Arbeitsweisen zum Auftreiben oder Aufblähen, wobei der Tabak einem hohen Wasserdampf druck ausgesetzt und anschliessend der Druck plötzlich auf gehoben wird. Es ist auch vorgeschlagen worden, die Füll kapazität von Tabak dadurch zu erhöhen (d. h. das Schütt gewicht dadurch zu verkleinern), dass man die Tabakteilchen oder -fasern den Dämpfen einer organischen Flüssigkeit oder einer organischen Flüssigkeit selbst aussetzt und anschliessend bei gewöhnlicher Temperatur an der Luft trocknet.
Diese bis herigen Arbeitsweisen sind jedoch nicht völlig befriedigend gewesen, entweder weil sie keine erhebliche Vergrösserung der Füllkapazität bewirken, oder weil sie zu einem Zer brechen der Tabakstruktur und -teilchen führen, so dass in folge Bildung von Feinmaterial ein beträchtlicher Verlust auf tritt.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Verbesserung des Verfahrens nach dem Hauptpatent.
Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekenn zeichnet, dass man eine Tabaktränkzone, die eine organische Flüssigkeit mit einem Siedepunkt unter demjenigen von Wasser enthält, unter einem Überdruck aufrechterhält, der ausreicht, um einen Teil der genannten Flüssigkeit im flüssi gen Zustand in dem unteren Teil der Tränkzone, dagegen in Dampfzustand in dem oberen Teil der Tränkzone zu hal ten, dass man Tabak in den im flüssigen Zustand befind lichen Flüssigkeitsteil und dann in den Dampfbereich inner halb einer Zeitspanne führt, die ausreicht, um den Tabak mit der organischen Flüssigkeit zu tränken,
dass man den getränk ten Tabak aus dem oberen Teil der Tränkzone zu einer Zone mit einem geringeren Druck als in der Tränkzone abführt und dass man danach den so abgeführten Tabak unmittelbar mit einem heissen Gasstrom, der eine über dem Siedepunkt des Wassers bei dem genannten geringeren Druck liegende Tem peratur aufweist, in einem Ausmass in Kontakt bringt, das ausreicht, den Tabak rasch zu expandieren. Der so nach dem erfindungsgemässen Verfahren behan delte Tabak ist vorzugsweise ein gebeizter oder geräucherter Tabak und kann in der Form von Schnitzeln, Streifen oder Blättern vorliegen. Das Verfahren ist jedoch leichter zu regu lieren, und die besten Ergebnisse werden erhalten, wenn Tabakschnitzel verwendet werden.
Der Grund dafür ist, dass im allgemeinen Schnitzel relativ leicht bei kontinuierlichen Verfahrensweisen zu handhaben sind und dass das Endprodukt des Verfahrens nicht einem Zerschnitzelungs- oder Zerreissvorgang, wie es bei der Ziga rettenherstellung notwendig sein kann, unterworfen zu wer den braucht. Ein Zerschnitzeln des Endprodukts würde ein Zusammendrücken des Produkts zur Folge haben, was das Endziel des erfindungsgemässen Verfahrens beeinträchtigen oder zunichte machen könnte, nämlich den Tabak zu expan dieren oder aufzublähen und zusammengedrückte Teilchen zu vermeiden, wie sie nach früherer Behandlung, bei der ein Zerschnitzeln stattfand, erhalten werden.
Irgendeine Tabak sorte kann bei Durchführung des erfindungsgemässen Ver fahrens verwendet werden, es ist aber besonders zur Bearbei tung von Burley-, rauchgebeizten oder geräucherten und Orient-Tabaken (z. B. Türkischem Tabak) geeignet.
Es ist vorteilhaft, wenn der Tabak, der dem erfindungsge- mässen Verfahren unterworfen werden soll, mit Wasser feucht gemacht wird. Das Vorhandensein von Feuchtigkeit ist, wie festgestellt worden ist, vorteilhaft, weil die Tabak teilchen erweichen und eine angemessene Expansion oder Aufblähung gestatten, wenn der mit der organischen Flüs sigkeit getränkte Tabak den erhöhten Temperaturen ausge setzt wird. Bei niedrigem Feuchtigkeitsgehalt oder bei Ab wesenheit von Feuchtigkeit neigt der Tabak, wenn er unter Expansions- oder Aufblähbedingungen erwärmt wird, dazu, zu zerfallen und Feingut zu bilden, das in einem Produkt, das zur Herstellung von Zigaretten oder Zigarren verwendet werden soll, nicht erwünscht ist.
Wenn der Feuchtigkeits gehalt zu hoch ist, kann der Tabak schwer zu handhaben sein und kann eine unnötige Expansion oder Aufblähung aufgrund der Verdampfung von übermässiger Feuchtigkeit während der Expansionsstufe stattfinden. Nach einer Ausführungs art des Verfahrens besitzt der Tabak vorzugsweise einen Feuchtigkeitsgehalt, der etwa 10 bis 30 Gew.-Teilen Wasser je 100 Gew.-Teilen Tabak (auf Trockenbasis) entspricht. Man kann die Feuchtigkeit auf den getrockneten und ge beizten oder geräucherten Tabak auf irgendeine vorteilhafte Art und Weise einwirken lassen und während des üblichen Lagerns in Behältern einverleiben. Das Befeuchten kann durch Besprühen, durch Nassdampfbehandlung oder auf irgendeine andere dem Fachmann geläufige Art vorgenom men werden.
Die zum Tränken des Tabaks verwendete organische Flüs sigkeit hat vorzugsweise einen Siedepunkt unter dem von Wasser bei Atmosphärendruck und sollte mit Vorteil gegen über dem behandelten Tabak chemisch inert sein. Die orga nische Flüssigkeit hat vorzugsweise einen Siedepunkt bei Atmosphärendruck unter etwa 82 C, wobei der Siedepunkt aber gleichzeitig genügend hoch ist, so dass die Flüssigkeit leicht unter den Drücken, die in der Tränkzone auf einfache Weise auftreten, verflüssigt werden kann.
Geeignete orga nische Flüssigkeiten sind die aromatischen Kohlenwasser stoffe, wie zum Beispiel Benzol, die Ketone, wie zum Beispiel Aceton und Methyläthylketon, die Äther, wie zum Beispiel Methyläthyläther, Diäthyläther, Diisopropyläther, Methyl- butyläther und Tetrahydrofuran, die Alkohole, wie zum Bei spiel Methanol, Äthanol und Isopropanol, die aliphatischen Kohlenwasserstoffe, wie zum Beispiel Pentan, Isopentan, 2,2-Dimethylbutan, 2,3-Dibutylbutan und Hexan, cycloali- phatische Kohlenwasserstoffe, wie zum Beispiel Cyclobutan, und halogensubstituierte aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie zum Beispiel Äthylchlorid, Propylchlorid, Isopropylchlo-. rid, Butylchlorid, sec.-Butylchlorid, tert.-Butylbromid, Me- thylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Äthylen- dichlorid und Äthylidendichlorid, sowie die allgemein als Freon-Flüssigkeiten bekannten Verbindungen, wie zum Bei spiel Trichlormonofluormethan und Trichlortrifluoräthan. Gemische von mehreren Lösungsmitteln können ebenfalls angewender werden, und wenn sie angewendet werden, han delt es sich vorzugsweise um azeotrope Gemische.
Als orga nische Tränkflüssigkeit wird eine solche bevorzugt, die prak tisch mit Wasser ummischbar ist und, aus Sicherheitsgründen, vorteilhafterweise nicht entzündbar ist. Es ist festgestellt worden, dass Freon 11 (Trichlormonofluormethan) beson ders geeignet ist.
Wie angegeben ist, findet das Tränken des Tabaks unter einem Überdruck, der ausreicht, um einen Teil der organi schen Flüssigkeit in dem unteren Teil der Tränkzone und eine gesättigte Dampfatomosphäre von der Flüssigkeit in einem oberen Teil der Tränkzone zu halten.
Zur Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung wird vorzugsweise eine Tränkvorrichtung verwendet, welche die Form eines länglichen Zylinders hat, der zu der Hori zontalen hingeneigt ist und mit einem Schneckenförderer zum Transport des befeuchteten Tabaks von dem unteren Teil der Tränkvorrichtung in den oberen Teil derselben aus gestattet ist. Der Tabak und die organische Flüssigkeit wer den dabei in den unteren Teil der Zone eingetragen, wobei der Tabak unmittelbar unter der Oberfläche der Flüssigkeit eingetragen wird, wodurch er vollständig benetzt wird. Der Schneckenförderer hebt den Tabak über die Oberfläche der Flüssigkeit und in den Dampfbereich, wobei überschüssige Flüssigkeit von dem Tabak in die Flüssigkeit am Boden der Zone abtropft.
Während dieses Verfahrensganges und wäh rend der Tabak sich aufwärts und durch den oberen Teil mit gesättigtem Dampf bewegt, wird das Tränken fortgeführt, so dass, sobald der Tabak den oberen Teil der Zone erreicht, er praktisch vollständig mit der organischen Flüssigkeit ge tränkt ist. Nach einer Ausführungsart des Verfahrens nach der Erfindung wird die erhöhte Temperatur der Tränkzone durch geeignete Wärmeaustauschmäntel aufrechterhalten und sind Druckverschlüsse vorgesehen, um das Eintragen und Abziehen von Tabak zu und von der Tränkzone so zu ge statten, dass kein Druckverlust auftritt und ein praktisch kon tinuierliches Tränken erreicht werden kann.
Es ist festgestellt worden, dass unter den so beschriebenen Tränkbedingungen ein praktisch vollständiges Tränken in 10 bis 30 Minuten, je nach der Tabaksorte und der verwendeten organischen Flüssigkeit sowie der in der Tränkvorrichtung aufrechterhal tenen Temperatur und des eingestellten Drucks, erzielt wer den kann. Vorteilhafterweise sollte die Temperatur des Ta baks in der Tränkvorrichtung unter etwa 82 C liegen, weil bei höheren Temperaturen, die über längere Zeitspannen hinweg aufrechterhalten werden, die Rauchqualität des Ta baks beeinträchtigt werden kann. Vorteilhafterweise liegt die Temperatur zwischen etwa 38 und 77 C.
Der praktisch vollständig getränkte Tabak wird dann aus dem oberen Teil der Tränkzone direkt in eine Zone mit redu ziertem Druck (d. h. mit einem Druck kleiner als er in der Tränkvorrichtung herrschte) abgezogen oder gefördert und unmittelbar auf eine erhöhte Temperatur über dem Siede punkt von Wasser bei dem erwähnten reduzierten Druck, vorzugsweise auf 121 bis 204 C, erwärmt. Im allgemeinen ist die Temperatur um<B>93'</B> C höher als die Siedetemperatur der Tränkflüssigkeit bei dem genannten reduzierten Druck. Die ses unmittelbare Erwärmen unter reduziertem Druck bewirkt, dass der Tabak ziemlich schnell expandiert und sich seine Füllkapazität in der gewünschten Weise erhöht.
Es ist von Bedeutung, dass der getränkte Tabak der Druckabnahme und der Temperaturerhöhung unmittelbar nach dem Abziehen aus der Tränkzone ausgesetzt wird, weil anderenfalls die Dämpfe der Tränkflüssigkeit langsam aus dem Tabakteilchen und -blättern entweichen würden, ohne dass die gewünschte Dehnung stattfindet. Die Erwärmungszeit beträgt im all gemeinen weniger als 5 und geeigneterweise 1 bis 2 Sekun den im Anschluss an den Druckabfall.
Nach dem Verfahren gemäss der Erfindung wird die Er wärmungsstufe zur Expansion des getränkten Tabaks in einem heissen Gasstrom bewirkt, in den der Tabak eingetragen wird. Das Gas wird zunächst auf die geeignete Temperatur erwärmt, und der Tabak wird in das Gas eingemengt, worauf er schnell expandiert. Wie in dem Hauptpatent angegeben ist, findet dabei das Expandieren oder Aufblähen in weniger als etwa 4 Sekunden bei 121 bis 204 C statt, doch können die Verfahrensbedingungen und die Vorrichtung so ausgestaltet sein, dass der Tabak für eine etwas längere Zeitspanne in Berührung mit dem erwärmten Gas bleibt.
Obwohl Temperaturen von 121 bis 204 C als vorteilhaft angegeben sind, ist es wünschenswert, dass der Tabak nicht in Berührung mit Gasen in diesem Temperaturbereich für eine wesentliche längere Zeitspanne gehalten wird, weil dann die Rauchqualitäten des Tabaks beeinträchtigt werden kön nen.
Nach dem Dehnen kann der heisse Tabak- und Gasstrom zu einer Trennvorrichtung zum Entfernen des Tabaks von den Gasen geführt werden. Die abgetrennten Gase, die Wasser dampf, Luft und einen beträchtlichen Prozentsatz an Dämp fen von der Tränkflüssigkeit enthalten können, können auf eine geeignete Temperatur wiedererwärmt und zu einem Kontakt mit weiterem getränkten Tabak, der von der Tränkzone abgezogen worden ist, zurückgeführt werden. Ein Dampfnebenstrom kann vor dem Wiedererwärmen entfernt und zu einem Regenerierungssystem zum Abtrennen von Wasser und Luft und zum Rückführen der Tränkflüssigkeit im allgemeinen in der Form eines flüssigen Rückstroms zu der Tränkzone geleitet werden.
Der von der Trennvorrichtung abgezogene Tabak wird dann mit Wasserdampf abgestreift, um alle Spuren von dem Dampf der Tränkflüssigkeit zu ent fernen und wird dann wieder auf den gewünschten Wasser gehalt eingestellt, im allgemeinen auf 12 bis 16 Gew.-Teile Wasser je 100 Gew.-Teile Tabak (auf Trockenbasis). Wäh rend des Wiedereinstellens kann der Tabak zugerichtet und mit geeigneten Geschmacksstoffen versehen werden.
Wie oben ausgeführt ist, besteht ein Merkmal der Erfin dung in einem Verfahren, bei dem in der Tränkzone die Tränkflüssigkeit sowohl in der flüssigen Phase als auch in der Dampfphase enthalten ist. Bei der hier beschriebenen Aus führungsform wird der Tabak unter der Oberfläche der flüs sigen Phase der Flüssigkeit eingetragen, und der einzige Aus trag von Tränkflüssigkeit findet durch den oberen Teil der Tränkzone statt.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Flüssig keit zum Flüssigkeitsniveau zurücktropft, in die der Tabak eingetragen wird, findet nach einer Anlaufzeit des Verfahrens keine tatsächliche Extraktion von irgendwelchen Geschmacks stoffen oder anderen aromabildenden Substanzen aus dem Tabak statt, so dass der expandierte oder aufgeblähte Tabak im wesentlichen die gleiche Zusammensetzung aufweist, wie der Tabak, der dem Verfahren unterworfen werden soll.
Zum vollständigeren Verständnis der Erfindung soll nun mehr auf die dazugehörige Zeichnung Bezug genommen wer den, die beispielsweise und in Diagrammform eine Vorrich tung zur Durchführunge des erfindungsgemässen Verfahrens erläutert.
Bei dieser Ausführungsform wird geschnitzelter Tabak mit Hilfe einer Förderleitung 10 zu einer Befeuchtungsvorrich- tung 12 geführt, in der nötigenfalls der Feuchtigkeitsgehalt des Tabaks auf etwa 10 bis 30 Gew.%, bezogen auf das Trockengewicht, eingestellt wird. Geeigneterweise wird der Feuchtigkeitsgehalt auf 16 bis 18 Gew. % eingestellt. Unter bestimmten Arbeitsbedingungen der Anlage kann der Feuch tigkeitsgehalt des Tabaks schon innerhalb des angegebenen Bereichs liegen, und demgemäss kann dann der zugeführte Tabak gewünschtenfalls die Befeuchtungsvorrichtung 12 über eine Bypassleitung 14 umgehen.
Der feuchte Tabak aus der Befeuchtungsvorrichtung 12 oder der Bypassleitung 14 oder ein Zusammenfluss von beiden fliesst zu einem drehbaren Steuerventil 16 durch die Leitung 18. Das Steuerventil 16 dient dazu, den Tabak mit einer vorgeschriebenen Geschwin digkeit in den unteren Teil einer länglichen Tränkvorrichtung 20 einzuspeisen.
Die Tränkvorrichtung 20 ist mit einem Winkel (von etwa 20 ) zu der Horizontalen geneigt und mit einem motorgetrie benen Schneckenförderer 22 versehen, durch den der Tabak von dem unteren Teil der Tränkvorrichtung zu dem oberen Teil derselben transportiert wird. Das drehbare Steuerventil 16 verhindert einen Druckabfall während des Einführens von Tabak in die Tränkvorrichtung, wodurch ermöglicht wird, dass ein geeigneter Druck in der Tränkvorrichtung aufrecht erhalten wird. Die gewählte organische flüssige Tränkflüssig- keit wird in den unteren Teil der Tränkvorrichtung durch die Leitung 24 eingeführt.
Die Tränkvorrichtung ist mit einem Mantel versehen, der ein Wärmeaustauschmittel aufnehmen kann, wodurch die Temperatur des Tabaks und der Tränk- flüssigkeit beim Transport durch die Tränkvorrichtung einge stellt werden kann; gewünschtenfalls kann ein entsprechender Wärmeaustauscher (nicht dargestellt) in der Achswelle des Schneckenförderers 22 vorgesehen sein. Der Wärmeaustau- scher liefert die erforderliche Verdampfungswärme für die organische Flüssigkeit und verhütet in dem oberen Teil der Tränkvorrichtung ein Kondensieren der Flüssigkeit, was in diesem Teil der Anlage nicht erforderlich oder erwünscht ist.
An dem oberen Teil der Tränkvorrichtung 20 sind eine Austragsleitung 26, ein drehbares Druckminderungssteuer ventil 28 und eine Leitung 30 vorgesehen, die dazu dient, den getränkten Tabak direkt in einen heissen Gasstrom abzu führen, der durch eine Leitung 32 und einen senkrechten Ex pansionsbehälter 34 mit im Vergleich zum Querschnitt der Leitung 32 grösserem Querschnitt zu einem Tabakabscheider 36, der die Form eines üblichen Zyklonenscheiders haben kann, zirkuliert. Das drehbare Steuerventil 28 ist eingebaut, um den Tabak von der Trnäkvorrichtung ohne praktische Beeinflussung des Atmosphärenüberdrucks, der darin auf rechterhalten wird, abziehen zu können.
Der Tabak wird von dem Boden des Abscheiders 36 mit Hilfe eines Förderers 38 zu einem Dampfabscheider 40 ge führt, in dem die restliche organische Flüssigkeit von dem ex pandierten oder aufgeblähten Tabak entfernt und durch eine Leitung 42 zu einer üblichen Regenerierungsanlage 44 für eine organische Flüssigkeit befördert wird. Der Tabak wird von dem Dampfabscheider 40 durch einen Förderer 46 zu einer Behandlungsvorrichtung 48 geführt, von der der ex pandierte Tabak durch einen Förderer 50 abgezogen wird. In der Behandlungsvorrichtung 48 wird genügend Wasser und werden manchmal Geschmacks- und Zurichtungsstoffe zuge fügt, um das gewünschte Endprodukt zu erhalten.
Wasser und Luft werden durch die Leitungen 52 und 54 von der Regenerierungsanlage 44 für die organische Flüssig keit abgezogen, und frische organische Flüssigkeit wird durch die Leitung 56 eingetragen. Ein Pegelreglerventil 58 ist in der Leitung 24 vorgesehen, um den organischen Flüssigkeitsstrom zu der Tränkvorrichtung 20 zu regeln, indem er auf das Niveau 60 des Flüssigkeitssumpfes 62 der organischen Flüs sigkeit, die in dem unteren Teil der Tränkvorrichtung gehal ten wird, anspricht.
Organische Flüssigkeit, die als Dampf in das drehbare Ventil 16 oder in die Tabakförderleitung 18 entweicht, kann durch Gebläse oder Pumpen 63 und 64 durch die Leitungen 66 und 68 zu einer Leitung 70 abgezogen wer den, die in den Kreislauf des heissen Gasstromes führt, der sich durch die Leitung 72 von dem oberen Teil des Abschei- ders 36 zu einem Gaserhitzer 78 bewegt. Dämpfe, die aus dem System wiedergewonnen werden sollen, werden durch den oberen Teil des Tabakabscheiders 36 durch die Leitung 80 zu der Regenerierungsanlage 44 geleitet.
Wie oben angegeben ist, ist die bevorzugte organische Flüssigkeit für die Verwendung in dem erfindungsgemässen Verfahren Trichlormonofluormethan (d. i. Freon 11) mit einer Siedetemperatur bei Atmosphärendruck von etwa 24 C. Wenn dieses Lösungsmittel benutzt wird, wird der Tabak mit dem geeigneten Feuchtigkeitsgehalt in die Tränk- vorrichtung 20 durch das drehbare Ventil 16 geleitet und unter der Oberfläche 60 des Flüssigkeitsniveaus 62 aus Tri- chlormonofluormethan, die in dem unteren Teil der Tränk vorrichtung aufrechterhalten wird, abgesetzt.
Dieser Flüssig keitsspiegel wird während der Behandlung beibehalten, indem weitere Flüssigkeit in die Tränkvorrichtung durch die Leitung 24 auf ein Ansprechen des Flüssigkeitspegel steuerventils 58, hin geleitet wird. Eine Heizflüssigkeit wird durch den Mantel der Tränkvorrichtung 20 geleitet, um die erforderliche Verdampfungswärme für die organische Flüssig keit zu liefern und um die gewünschte Temperatur in der Tränkvorrichtung aufrechtzuerhalten. Unter diesen Bedin gungen erzeugen die Freon-Dämpfe einen Atmosphären überdruck, der erforderlich ist, um das Flüssigkeitsniveau 62 in dem unteren Teil der Tränkvorrichtung aufrechtzuhalten.
Der Tabak, der unterhalb der Oberfläche der organischen Flüssigkeit eingeführt worden ist, wird vollständig mit dieser getränkt und dann durch den Schneckenförderer 22 in Rich tung auf den oberen Teil der Tränkvorrichtung gehoben. Während dieses Vorgangs taucht der Tabak aus seiner Lage unter der Oberfläche der Flüssigkeit hervor und wird aufwärts durch eine Atmosphäre von gesättigtem Dampf getragen, und irgendwelche überschüssige Flüssigkeit tropft zum Niveau 62 zurück. In dem Masse, in dem der Tabak nach oben durch die Tränkvorrichtung unter Überdruck durch die gesättigte Dampfatmosphäre gehoben wird, wird der Tabak jedoch wei ter getränkt, bis er praktisch vollständig getränkt ist, wenn er den oberen Teil der Tränkvorrichtung erreicht.
Danach wird der Tabak durch die Leitung 26 und das drehbare Ventil 28 zu der Leitung 30 geführt, in der der Druck auf etwa Atmosphärendruck reduziert ist, und der Tabak wird dann unmittelbar in den sich schnell fortbewegenden heissen Gas strom geführt, der über den Siedepunkt des Wassers bei dem erwähnten reduzierten Druck, vorzugsweise auf etwa 121 bis 204 C und geeigneterweise auf 154 C, erwärmt worden ist. Der in den heissen Gasen suspendierte Tabak wird aufwärts durch das senkrechte Expansionsgefäss 34 geleitet, in dem der Tabak expandiert, um die gewünschte Füllkapazität zu erzielen, und wird anschliessend in dem Abscheider 36 von dem Dämpfen getrennt.
Die abgetrennten Dämpfe, die ein Gemisch von Luft und Wasser- und Freondämpfen enthalten, werden dann durch den Erhitzer 78 zurückgeführt und durch das Gebläse 82 in die Leitung 30 zurückgeführt.
Das bei dem Verfahren nach Wiederherstellung eines Feuchtigkeitsgehalts von etwa 11 bis 13 Gew.-Teilen Wasser je 100 Gew.-Teilen Tabak (auf Trockenbasis) erhaltene Produkt ist im Vergleich mit dem der Tränkvorrichtung zuge führten Tabak ein solches, bei dem die Füllkapazität bedeu tend erhöht worden ist, wie nach dem in dem Hauptpatent angegebenen Verfahren bestimmt worden ist. Dieses Verfah ren besteht im wesentlichen aus folgendem: Ein druckabhän giges Volumenmessgerät wird verwendet, das im wesentlichen aus einem Zylinder mit einem Durchmesser von 9,5 cm und mit einer Skaleneinteilung an der Seite besteht. Ein Kolben mit einem Durchmesser von 9,4 cm gleitet in dem Zylinder.
Auf den Kolben wird ein Druck ausgeübt, und-das Volumen in ml einer gegebenen Menge Tabak, 100 g, wird bestimmt. Versuche haben gezeigt, dass sich mit diesem Gerät das Vo lumen (die Füllkapazität) einer gegebenen Menge Ver schnittabak mit guter Reproduzierbarkeit bestimmen lässt. Der durch den Kolben auf dem Tabak lastende Druck be trug 0,16 kg/cm' und wurde 5 Minuten ausgeübt, zu welcher Zeit dann das Volumen abgelesen wurde. Dieser Druck ent spricht nahezu dem Druck, der normalerweise durch das Einhüllpapier auf den Tabak in Zigaretten ausgeübt wird.
Der erhaltene Tabak ist praktisch frei von zusammen gedrückten plattenförmigen Tabakteilchen, die, wie festge stellt wurde, beim anfänglichen Schnitzeln des als Beschik- kungsmaterial benutzten Tabaks vorhanden sind. Das Pro dukt kann zur Herstellung von Zigaretten nach der üblichen Art und Weise benutzt werden oder kann mit anderen Taba ken gemischt werden, um eine gewünschte Mischung zur Ver wendung bei der Herstellung von Zigaretten und anderen Tabakwaren zu ergeben.