Vorrichtung zum Abgeben von Trockengut aus Behältern in kleinen Teilmengen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abgeben von körnigem oder pulvrigem Gut in gleichen Teilmengen aus Behältern, insbesondere Packungsbehältern, z.B. für Kaffee, Wasch- und Spülmittel, Zahnpulver, Zucker oder sonstige Waren, bei der die Warenabgabe mittels eines aus dem Behälter hervorziehbaren, gegen Lösen gesicherten Schiebers erfolgt.
Es ist bekannt, Verkaufsautomaten am unteren Ende eines die Ware aufnehmenden Gehäuses oder Gehäuseabschnittes mit einem aus dem Gehäuse hervorziehenden Schieber zu versehen, mit dem sich die im Gehäuse befindlichen Warenstücke oder Packungen einzeln oder zu mehreren entnehmen lassen. Dabei ist es auch bekannt, einen solchen Schieber so auszubilden, dass er am Gehäuse gegen Lösen gesichert ist und beim Loslassen selbsttätig in das Gehäuse zurückschnappt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit einem Entnahmeschieber versehene Trockengut-Abgabevorrichtung für gefüllte Behälter zu schaffen, die auf besonders einfache Weise entweder bleibend oder auch nachträglich und nur für den Entleerungsvorgang an einem paketartigen Behälter angebracht werden kann, eine besonders einfache und billige Ausführung aufweist, sich beim Anbringen und beim Gebrauch zum Entleeren des Behälters leicht handhaben lässt und bei Gebrauch sowohl gegen ungeregeltes Ausströmen des Füllgutes aus dem Behälter, als auch gegen Verklemmen des Schiebers durch das Füllgut beim Einschieben in den Behälter gesichert ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Vorrichtung durch ein Schiebergehäuse gebildet ist, das unter einem dem Umriss des zu entleerenden Behälters angepassten, zum Einstecken des Behälterendes dienenden Aufnahmeraum eine durch einwärts abgesetzte Seitenwände begrenzte, mit dem Aufnahmeraum offen verbundene Schieberführung mit geschlossener Bodenfläche und einen auf dieser Gehäusebodenfläche gleitenden Messschieber enthält, der im vorderen, aus dem Schiebergehäuse herausziehbaren Teil seiner Länge eine von einer hinteren Schubkante begrenzte Bodenöffnung,
dahinter eine in der Schliessstellung des Messschiebers bis an die Gehäuserückwand ragende Schieberbodenfläche mit schneidenartiger Hinterkante aufweist und im Bereich der Gehäuseaustrittsöffnung für den Messschieber durch einen längs der Oberkante dieser Öffnung einwärts ragenden Gehäusesteg gegen Nachfallen des Behälterinhalts abgeschirmt ist.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung lässt sich entweder in umgestülpter Lage am offenen oberen Ende eines gefüllten Behälters durch Aufstecken oder als Bodenverschluss am unteren Ende eines anschliessend zu füllenden Behälters anbringen und durch Herausziehen des Schiebers wird dann ein Entleeren des Behälters in kleinen gleichbleibenden Teilmengen ermöglicht. Der Messschieber dient dabei nicht zum Tragen des abzugebenden Gutes, weil das letztere beim Herausziehen des Messschiebers sogleich aus ihm herausfällt, sondern er bestimmt nur die Abgabemenge.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zweckmässig der Behälter mit dem daran angebrachten Schiebergehäuse in einen diese beiden Teile umschliessenden Halter einsteckbar, der an einer Wandfläche befestigt oder aufgehängt wird und einen das Schiebergehäuse untergreifenden, mit dem Messschieber durch einen Mitnehmer verbindbaren und unterhalb der Bodenöffnung des Messschiebers gleichfalls offenen Hilfsschieber aufweist. Ein derartiger Halter ermöglicht es nicht nur, das Schiebergehäuse mit einer wenig nach aussen hervorstehenden Griffleiste für den Messschieber zu versehen, ihn aber dennoch mit dem Hilfsschieber handlich zu bedienen, sondem gestattet es auch, den Behälter ständig betätigungsbereit an einer bestimmten Entnahmestelle zu lassen.
Die Zeichnung zeigt ein Beispiel für die Ausführung der Behälterentleerungsvorrichtung nach der Erfindung, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht eines Behälters mit der daran angebrachten Entleerungsvorrichtung mit in der Abgabestellung befindlichem Messschieber,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch den Behälter mit der daran angebrachten Entleerungsvorrichtung in der Schliessstellung des Messschiebers,
Fig. 3 eine Vorderansicht des Behälterhalters allein,
Fig. 4 den Grundriss des Behälterhalters,
Fig. 5, 6 und 7 den Grundriss, eine Seitenansicht und die Vorderansicht des Messschiebergehäuses,
Fig. 8, 9 und 10 den Grundriss, eine Seitenansicht und die Vorderansicht des Messschiebers.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 10 besteht aus einem stehend angeordneten, länglichen Behälter 12 von etwa quadratischem Querschnitt mit einer am Boden angeordneten Entleerungsvorrichtung 14 und einem Halter 16, der mit seiner Rückwand gemäss Fig. 2 an einer tragenden Wand 18 befestigt ist.
Gemäss Fig. 5, 6 und 7 weist die Entleerungsvorrichtung 14 ein Schiebergehäuse 20 auf, dessen eingezogener Gehäuseboden 22 von parallelen Seitenwänden 24 und einer Rückwand 26 eingefasst ist. Der Rückwand 26 liegt eine vordere Öffnung 28 gegenüber, die mit dem Aufnahmeraum 30 eines Schiebergehäuses in offener Verbindung steht. Der vordere Teil dieses Aufnahmeraumes ist durch einen Steg 32 abgedeckt, der eine obere Führung für den in Fig. 8 bis 10 dargestellten Messschieber 34 bildet und zugleich auch das ungeregelte Ausströmen des Behälterinhalts beim Hervorziehen des Messschiebers verhindert. Die Breite des Steges 32 steht zu der Höhe der Öffnung 28 in einem bestimmten Verhältnis.
An den vorderen Steg 32 schliessen sich seitliche Stege 36 und 38 an, die mit dem vorderen Steg 32 in gleicher Höhe liegen und von den Seitenwänden 24 abgewinkelt sind. Die seitlichen Stege 36 und 38 sind an ihren äusseren Längskanten von senkrechten Gehäusewänden 40 eingefasst, die vorn oberhalb des Steges 32 durch eine Vorderwand 42 und hinten durch einen oberen Teil 44 der Rückwand 26 verbunden sind. Gemäss Fig. 7 sind die seitlichen Gehäusewände 40 mit nach unten ragenden Verlängerungsflächen 46 versehen, die an der Vorderkante je einen Ausschnitt 48 aufweisen. Diese Ausschnitte sind gemäss Fig. 6 von Kanten 50 und 52 begrenzt.
Der Messschieber 34 gemäss Fig. 8 bis 10 ist so bemessen, dass er sich durch die Öffnung 28 in den Aufnahmeraum 30 des Schiebergehäuses einschieben lässt.
Der Messschieber weist zwei parallele Seitenwände 54 auf und ist mit einer Vorderwand 56 versehen, die etwas grösser als die Öffnung 28 des Schiebergehäuses ist und diese Öffnung verschliesst, wenn sich der Messschieber gemäss Fig. 2 in seiner Schliessstellung befindet. Die Seitenwände 54 des Messschiebers sind in beträchtlichem Abstand von der Vorderwand 56 durch eine Bodenfläche 58 verbunden, die die hintere Begrenzung einer Boden öffnung 60 des Messschiebers bildet. Gemäss Fig. 8 und 9 hat die Bodenfläche 58 einen nach hinten verjüngt zulaufenden Abschnitt 62, der durch eine Schneidkante 64 begrenzt ist. An die Seitenwände 54 schliessen sich seitliche Verlängerungsflächen 66 an, die zur Schneidkante 64 gleichfalls verjüngt zulaufen.
Die in die Schneidkante 64 übergehenden Flächen 62 und 66 erleichtern das Einschieben des Messschiebers in das gefüllte Gehäuse und sorgen dafür, dass keine Verklemmungen des Messschiebers am Schiebergehäuse auftreten können. In der Schliessstellung des Messschiebers gemäss Fig. 2 befindet sich zwischen der Schneidkante 64 und der Gehäuserückwand 26 ein Raum 68, der mit dem Innenraum des Behälters 12 stets in offener Verbindung steht, so dass hinter dem Messchieber befindliches Gut beim Schliessen des Messschiebers in den Füllraum des Behälters nach oben zurückgedrängt werden kann.
Die Seitenwände 54, 66 des Messschiebers weisen von der Vorderwand 56 zur Schneidkante 64 hin einen etwas zunehmenden Abstand voneinander auf, damit beim Schliessen des Messschiebers kein Füllgut zwischen dem Messschieber und dem Gehäuse verklemmt werden kann. Eine über die Innenfläche der Vorderwand 56 vorstehende Passplatte 70 gemäss Fig. 2 und 8 dringt beim Schliessen des Messschiebers in die Gehäuseöffnung 28 ein und sorgt für einen dichten Verschluss.
Wird die Entleerungsvorrichtung ohne den äusseren Halter 16 benutzt, so ist der Messschieber an seiner hinteren Bodenfläche 58 mit einem Anschlag 72 versehen, der beim Herausziehen des Messschiebers gegen die Innenkante des Steges 32 des Schiebergehäuses stösst. Je kürzer der Anschlag 72 ist, um so weiter wird der Messschieber 34 beim Herausziehen geöffnet. Die Lage des Anschlages 72 hängt dabei weitgehend von der Art und benötigten Teilmenge des abzugebenden Füllgutes ab.
Der Anschlag 72 kann auch nach der Herstellung des Messschiebers auf die jeweils benötigte Länge gebracht werden. Gemäss Fig. 9 weist der Anschlag 72 an seiner Rückenfläche gleichfalls eine nach hinten verjüngt zulaufende Kante 74 auf. Die Vorderwand 56 des Messschiebers ist mit einer vorderen Griffleiste 76 versehen, die ein senkrechtes Loch 78 aufweist.
Fig. 3 und 4 zeigen in Verbindung mit Fig. 2 die Einzelheiten des Behälterhalters 16. Der Halter weist einen Raum 80 auf, der durch Seitenwände 82 und eine Rückwand 84 begrenzt ist. Die Seitenwände 82 sind an ihren Vorderkanten mit einwärts abgewinkelten Führungsleisten 86 versehen. An den unteren Enden sind die Seitenwände 82 durch einen Quersteg 87 verbunden, der gleichlaufend zu den Seitenwänden 82 mit einer mittleren Reihe von Löchern 88 versehen ist. Diese Löcher dienen zur Aufnahme einer Schraube 90, mit der ein Anschlagbügel 94 an dem Quersteg 87 verspannt ist. Die äusseren Enden 94 dieses Bügels liegen im Bereich der Seitenwände 82 und sind schräg nach oben gebogen.
Der Behälterhalter 16 ist mit einer Handhabe 96 versehen und trägt auf dem Quersteg 87 einen horizontal angeordneten U-Bügel 98, der auf dem Quersteg 87 der Befestigungsvorrichtung in Längsrichtung seiner Schenkel so weit beweglich ist, bis sein Steg gegen den Anschlagbügel 92 stösst. Die Handhabe 96 besteht aus einer etwa z-förmig gebogenen Blechplatte 100, die an den vorderen Enden der Schenkel des U-Bügels 98 angebracht ist, und zwar etwa mit einem horizontalen Abschnitt 102, an den sich ein senkrecht nach oben abgewinkelter Teil 104 und eine nach vorn und unten abgewinkelte Griffleiste 106 anschliessen. Der horizontale Abschnitt 102 trägt einen mittleren Stift 108, der das Loch 78 in der Griffleiste 76 des Messschiebers durchragt.
Gemäss Fig. 2 erstreckt sich um die Vorderwand 56 des Messschiebers 34 über der Griffleiste 76 ein elastisches Band 110, das von dort an den Aussenflächen der Seitenwände 24 des Schiebergehäuses (s. Fig. 7) nach hinten verläuft und sich im Bereich der Bodenfläche 22 des Messschiebergehäuses über die Gehäuserückwand 26 erstreckt. Das elastische Band 110 zieht den Messschieber 34 aus der öffnungsstellung in die Schliessstellung zurück. Wird die Entleerungsvorrichtung zusammen mit dem Halter 16 benutzt, so wird auch der Anschlagbügel 92 verwendet und an den Löchern 88 so eingestellt, dass der Messschieber beim Öffnen einen Verschiebungsbereich von gewünschter Länge aufweist.
Der Behälter 12 ist an seinem unteren Ende offen und an seinem oberen Ende 114 normalerweise geschlossen. Das untere Ende des Behälters 12 ragt in den Raum 30 des Schiebergehäuses und ist auf den seitlichen Stegen 36 und 38 und auf dem vorderen Steg 32 des Schiebergehäuses abgestützt. Der Behälter 12 enthält eine innere Auskleidung 116 aus Transparentfolie, die mit Klebstoff 118 an der Innenfläche des oberen Behälterdeckels 114 befestigt und mit den unteren Enden auf die Aussenfläche der Behälterwände umgefaltet ist. Diese nach aussen gefalteten Teile der Auskleidung können einen äusseren Klebstoffauftrag 120 aufweisen, der den Behälter 12 mit dem Messschiebergehäuse 20 fest zusammenhält. Der Behälterinhalt ist dann gegen Verschmutzung jeglicher Art gesichert.
Ist der Behälter 12 leer, so wird er einfach aus dem Halter 16 herausgehoben und durch einen neuen Behälter ersetzt, der mit dem daran befindlichen Messschiebergehäuse und dem Messschieber in den Halter eingesteckt wird. An seiner Vorderfläche weist der Behälter 12 unten ein mit der Transparentfolie 135 abgedecktes Sichtfenster 122 auf, an dem man das Entleeren des Behälters beobachten kann. Das geschlossene obere Ende 114 des Behälters ist durch Klappen 130, 132, 134 gebildet, die miteinander verklebt sind.
Die fest am Behälter angebrachte Entleerungsvorrichtung kann durch Hervorziehen des Messschiebers unabhängig davon betätigt werden, ob der Behälter in einen Halter eingesetzt ist oder nicht. Wird der Messschieber 34 herausgezogen, wird das im Raum 60 des Messschiebers befindliche Füllgut der Packung von der hinteren Begrenzungsfläche 140 (Fig. 8) der Füllkammer des Messschiebers aus dem Aufnahmeraum 30 des Messschiebergehäuses durch die öffnung 28 der Vorderwand herausgeschoben. Der vordere Quersteg 32 des Messschiebergehäuses verhindert das Nachströmen des Füllgutes in den Aufnahmeraum des Messschiebers. Beim Hervorziehen des Messschiebers 37 in die öffnungsstellung wird die Fallöffnung des Messschiebergehäuses zunehmend verkleinert, weil sich die Bodenfläche 58 des Messschiebers zunehmend in den Bereich des Steges 32 bewegt.
Das hierbei in dem Raum 30 des Messschiebergehäuses hinter dem Messschieber niederfallende Füllgut wird beim Schliessen des Messschiebers nach hinten gestaut und in den Behälter 12 zurückgedrückt. Ist der Messschieber in seine Schliessstellung bewegt worden, so ist die öffnung 28 des Schiebergehäuses durch die in sie eindringende Passplatte 70 und überdies auch durch die Vorderwand 56 des Messschiebers abgedichtet.