Schiessscheibe
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schiessscheibe, die aus zwei Teilen besteht, und zwar der eigentlichen Zielscheibe und einer dafür vorgesehenen Halterung.
Bekanntlich werden zum Übungsschiessen mit Luft gewehren und dgl. an sich bekannte quadratische Schiessscheiben mit auf einer Seitenfläche von der Mitte ausgehenden konzentrisch zueinander angeordneten Kreisen als Zielfeld verwendet. Derartige Schiessscheiben, insbesondere solche, wie sie in Schützenvereinen gebraucht und vielfach auch zwingend vorgeschrieben sind, ermöglichen infolge ihrer geringen Grösse nur eine ein- bis dreimalige Verwendung, da auf ihnen nur ein, höchstens aber drei Einschüsse exakt lokalisierbar sind.
Da diese Schiessscheiben aus Karton gefertigt und einseitig mit Zielringen bedruckt sind, sind sie verhältnismässig kostenaufwendig. Um die Kosten dafür möglichst gering halten zu können, ist es erforderlich, die Ausgaben an Material und Druckkosten weitgehendst einzusparen. Das ist aber nur bei drastischer Dimensionsverringerung der Schiessscheibe als Ganzes möglich, der jedoch durch den allseitig die Zielringe umgebenden, der Halterung auf einer Scheibenunterlage dienenden Rahmen, dessen Ränder schliesslich die Schiessscheibe als quadratische Fläche definieren, Grenzen gesetzt sind.
Es wurde daher schon vorgeschlagen, eine zweiteilige, aus Halterung und eigentlicher Zielscheibe bestehende Schiessscheibe zu verwenden. Danach ist die Halterung hüllenförmig, quadratisch ausgebildet und hat an zwei einander gegenüberliegenden Seitenrändern deckungsgleich zueinander liegende gleich grosse Durchsteckschlitze und in ihren beiden Oberflächen jeweils eine mittig angeordnete, kreisrunde Maskenöffnung in Grösse des Feldes der Zielringe yorgesehen. Obwohl mit dieser Vorrichtung gegenüber den herkömmlichen Schiessscheiben Karton eingespart werden kann, weist sie jedoch erhebliche Mängel auf. So ist sie infolge des beiderseits der Hüllenhalterung überhängenden Kartonbandes mit den aufgedruckten Zielringen für die Scheibentransportanlage zu schwer und neigt daher leicht zum Abkippen.
Ausserdem ist das überhängende Schiessscheibenband für mehrere nebeneinander schiessende bzw. zielende Schützen insofern störend, als der Abstand von Scheibe zu Scheibe durchschnittlich ein Meter ist, demgegenüber aber das Sehfeld für den Schützen durch den Diopter - je nach Abstand des zielenden Auges zumDiopter - sechzig bis zu hundertundfünfzig Zentimeter beträgt. Dieser störende Einfluss wird um so grösser, wenn von zwei nebeneinander stehenden Schützen einer auf eine ihm zugeordnete Scheibe zielt und der andere, benachbarte Schütze gleichzeitig die bereits schussbeaufschlagte benachbarteHüllenhalterung mit dem beiderseits überhängenden Scheibenkartonband zurückholt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Schiessscheibe eingangs erwähnter Art zu schaffen, bei der die Vorteile der bekannten Vorrichtung zwar gegeben, deren Nachteile jedoch völlig beseitigt sind.
Erfindungsgemäss ist dies bei einer zweiteiligen, aus einer Zielscheibe und einer dafür vorgesehenen Halterung bestehenden Schiessscheibe dadurch möglich, dass die Halterung aus einer viereckigen Hülle mit in ihrer Mitte relativ zueinander deckungsgleich angeordneten kreisrunden Durchbrechungen und einer an einem ihrer vier Seitenränder vorgesehenen Einstecköffnung für eine Zielscheibe besteht, wobei der Seitenrand im Bereich der Einstecköffnung eine Ausnehmung aufweist, und dass die Zielscheibe aus Karton mit einseitig aufgedrucktem Zielringfeld derart dimensioniert und bedruckt ist,
dass sie einerseits passgerecht durch die Einsteck öffnung in das Innere der Hülle schieb- und in ihrer Endlage das Zielringfeld in einer der kreisrundenDurchbrechungen einer der beiden Seitenwände der Hülle nach aussen hin sichtbar ist und andererseits die viereckige Fläche der Hülle in ihrer Ausnehmung bei gleich zeitigem bündigem Abschliessen ihres oberen Seitenrandes mit dem Seitenrand der Hülle zu einer ganzen einheitlichen Fläche komplettiert.
Die Hülle ist zweckmässig ebenfalls aus Karton gefertigt. Vorteilhaft kann sie auch aus Kunststoff oder aus Kunststoffolie sein, um Fehlschüssen mehr Stand halten und einem allzu raschen Verschleissen durch Zerschiessen vorbeugen zu können.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel davon dargestellt ist, näher veranschaulicht.
Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Schiessscheibe mit Halterung und darin eingesteckter Zielscheibe in Vorderansicht,
Fig. 2 einen Schnitt der Schiessscheibe in Seitenansicht nach der Schnittlinie A-A gemäss Fig. 1, und
Fig. 3 die Zielscheibe in Vorderansicht.
Der besondere Vorteil dieser zweiteiligen Schiessscheibe ist die mühelose Austauschbarkeit der einzelnen Zielscheiben, die extrem klein gehalten werden können und die gegenüber der bekannten Scheibe dieser Art keinerlei von der Halterung abstehende und somit störende Schiessscheibenteile aufweist. Bei dieser Schiessscheibe wird, wie gefunden wurde, der Verbrauch an Scheibenkarton bereits bei eintausend Stück im Format 11,5 cm X 10.00 cm / 220 g Karton pro Quadratmeter von bisher 2,35 Kilogramm Scheibenkarton auf 0,99 Kilogramm gesenkt werden. Darüber hinaus kann die Druckerei mit fast fünffachem Nutzen gegenüber der herkömmlichen Schiessscheibe drucken, so dass auch die Druckkosten erheblich reduziert werden können.