Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten
Es ist bekannt, Isocyanate dadurch herzustellen, dass man primäre Amine mit überschüssigem Phosgen zunächst bei Temperaturen um Zimmertemperatur umsetzt und dann bei ansteigenden Temperaturen bis zum Siedepunkt des mitverwendeten Lösungsmittels, in der Rege] bis etwa 100 bis 2000 C, weiter langsam Phosgen in das Reaktionsgut einleitet, bis die Umsetzung beendet ist. In dieser zweiten Phase des Verfahrens, der Heissphosgenierung, wird Chlorwasserstoff entwickelt, der zusammen mit überschüssigem Phosgen aus dem Reaktionsgemisch entweicht.
Bei einer bekannten Abänderung dieses Verfahrens werden anstelle der freien primären Amine deren Salze, vorwiegend die Hydrochloride, durch Heissphosgenieren entsprechend der zweiten Stufe des oben geschilderten Verfahrens in langsamer Reaktion unter Abtreiben von vorwiegend Chlorwasserstoff in Isocyanate übergeführt.
Bei diesen technisch üblichen Verfahren beträgt die Menge des aufzuwendenden Phosgens das Drei- bis Siebenfache der stöchiometrisch berechneten Menge. Der entstehende Chlorwasserstoff bewirkt vielfach eine höchst unerwünschte Korrosion der Reaktionsapparatur und erfordert entsprechende apparative Aufwendungen. Ein wesentlicher Nachteil der üblichen Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten ist auch die erforderliche lange Reaktionszeit, in der Regel von etwa 4 bis 20 Stunden.
In der DAS 1 233 854 wird ein Verfahren beschrieben, nach dem Isocyanate durch Phosgenierung primärer Amine in Gegenwart (wasserfreier) tertiärer Amine hergestellt werden.
Dieses Verfahren bietet zwar gewisse Vorteile, jedoch bedeutet die Verwendung tertiärer Amine als Hilfsstoffe einen erheblichen Aufwand, der die technischen Vorteile dieses Verfahrens wieder in Frage stellt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass sich primäre Amine mit Phosgen in Gegenwart wässriger Lösungen anorganischer Basen sowie in Gegenwart von hydrophoben, inerten organischen Lösungsmitteln zu Isocyanaten umsetzen lassen, obgleich es bekannt ist, dass Isocyanate durch Wasser zersetzt werden und Harnstoffe bilden. Ausserdem war zu befürchten, dass die wässrigen alkalischen Lösungen Phosgen in erheblichem Umfange hydrolysieren, so dass selbst bei einem nicht vorherzusehenden Gelingen der Isocyanatsynthese zu erwarten war, dass Phosgen in erheblichem Überschuss eingesetzt werden muss.
Überraschenderweise zeigte sich, dass das 1,2- bis 1,5fache der stöchiometrischen Phosgenmenge völlig ausreicht. Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist auch sein geringer Zeitbedarf. Die Umsetzungen verlaufen oft so schnell, dass sie kontinuierlich ausgeführt werden können.
Von Vorteil ist darüber hinaus die Möglichkeit, nun auch niedrig siedende Isocyanate wie Methyl-, Äthylund Propylisocyanat nach dem erfindungsgemässen Verfahren herstellen zu können, die nach den üblichen Phosgenierungsmethoden nicht oder nur schwierig erhältlich sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten, das dadurch gekennzeichnet ist, dass primäre Amine mit Phosgen in Gegenwart wässriger Lösungen anorganischer Basen und hydrophober inerter organischer Lösungsmittel bei Temperaturen zwischen - 30 und +350C umgesetzt werden.
Es ist selbstverständlich möglich, diese Reaktionstemperaturen, die vorzugsweise zwischen -200 und + 100 C liegen auch nach oben oder unten zu überschreiten. Besonders reaktionsträge Isocyanate können bei höheren Temperaturen hergestellt werden.
Besonders hohe Ausbeuten ergeben sich dann, wenn keine Produkte während der Reaktion entstehen, die in den verwendeten Lösungsmitteln schwerlöslich sind.
Erfindungsgemäss in Frage kommende Ausgangsverbindungen sind z.B. gesättigte aliphatische acyclische und cyclische Mono- u. Polyamine, wie Methylamin, Äthylamin, 2-Chloräthylamin, n- u. i- Propylamin, n-Butylamin, tert.Butylamin, n- u. i-Hexylamin, 2-Äthylhexylamin, i- Nonylamin, i-Dodecylamin, n-Dodecylamin, i-Pentadecylamin, i-Hexadecylamin, n-Hexadecylamin, n-Octadecylamin, Cyclohexylamin, Cyclododecylamin, 1,4-Tetrame thylendiamin, 1,6-Hexamethylendiamin, 1,8-Diamino-p- -methan. 1-Aminomethyl-5-amino-1,2,3-trimethylcyclohe xan, Tetrahydro-tricyclopentadienylendiamin, 4,4'-Diamino-dicyclohexyl-methan, 1,4 Diaminocyclohexan; ungesättigte aliphatische Amine, wie Allylamin, Methallylamin, i-Dodecenylamin;
araliphatische Amine und Polyamine, wie Benzylamin, m- und p-Xylylendiamin; aromatische Amine und Polyamine, wie Anilin, o-, m-, o-Brom- und Chloranilin, 3-Chlor-4-methyl-anilin, 3,4 -Dichloranilin, o-, m-, p-Nitranilin, 4-Fluor- und 4-Trifluormethyl-anilin, Toluidin, Xylidin, Mesidin, 2,6-Di -isopropylanilin, i-Dodecylanilin, 2-Methyl-4-cyclohexyl Anilin x- und 9-Naphthylamin, 2,4-Diaminotoluol, 2,6 -Diamino-toluol, 4,4'-Diamino-diphenylmethan, 1,3,5-Triisopropyl-phenylen-diamin-(2,4), 1,5-Diamino-naphthalin, Triphenylmethan -4, 4', 4"- triamin, Tris-(4-aminophenyl) -(thio )-phosphorsäureester; weiterhin Ätheramine und Diamine, wie Amino-propyl -methyläther, Amino-propyl-äthyläther.
Diamino-propyl -äther, Äthylen-bis-amino-propyläther, Anisidin, Phenetidin, 4,4'-Diamino-diphenyläther; weiterhin Amine und Polyamine, die Estergruppierungen enthalten, wie Aminoessigsäureäthylester, a-Aminoca- pronsäure - methylester, p - Aminobenzoesäureäthylester, Bis - amino - ätlíyl - carbonat, Bis - amino-propyl-carbonat, Acrylsäure- und Methacrylsäure-aminoäthylester. Selbstverständlich können Gemische verschiedener Amine eingesetzt werden.
Als anorganische Basen, die als wässrige Lösungen im erfindungsgemässen Verfahren eingesetzt werden, seien beispielsweise Natrium- und Kaliumhydroxid, Natriumund Kaliumcarbonat und basisch reagierende Phosphate genannt. Auch Laugen, die Neutralsalze wie z. B. Natrium- oder Kaliumchlorid enthalten, sind verwendbar.
Als hydrophobe. inerte Lösungsmittel werden zum Beispiel Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol, Butan, i-Butan, Benzin, Cyclohexan, Chlorkohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Äthylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff. 1,2-Dichlorpropan, Fluordichlormethan, Chlorbenzol, o-Dichlorbenzol und Ester wie Essigsäureäthylester und Essigsäurebutylester oder Ketone wie Acetophenon verwendet. Für wasserlösliche Amine kann Wasser als Lösungsmittel verwendet werden; auch die Lösungen der Aminhydrochloride in Wasser können eingesetzt werden, wobei dann eine der Hydrochloridmenge äquivalente Laugenmenge zusätzlich angewendet werden muss. Hydrophobe, inerte Lösungsmittel sind aber auch in diesen Fällen mitzuverwenden.
In der Regel wird die Reaktion so ausgeführt, dass zu einer Phosgenlösung in dem inerten organischen Lösungsmittel gleichzeitig unter Rühren und Kühlen das Amin (bzw. seine Lösung in einem indifferenten Lösungsmittel) und die wässrige Lösung der Base zugegeben werden. Dabei wird der pH-Wert des Gemisches vorzugsweise bis zum Ende der Aminzugabe zwischen 1 und 7 gehalten, und am Ende der Umsetzung wird die Lösung alkalisch gestellt. Das Reaktionsgemisch trennt sich nach der Umsetzung in eine wässrige und eine organische Phase. Letztere enthält das Isocyanat, das in üb licher Weise, z. B. durch fraktionierte Destillation, isoliert werden kann.
Das Verfahren gemäss Erfindung ist besonders vorteilhaft, wenn die Umsetzung des primären Amins mit Phosgen in Gegenwart wässriger Lösungen anorganischer Basen und hydrophober inerter organischer Lösungsmittel innerhalb einer Reaktionszeit von weniger als 1 Minute erfolgt. Oft sind als Reaktionszeiten nur wenige Sekunden oder auch Bruchteile von Sekunden erforderlich.
Diese Verfahrensweise eignet sich vor allem für eine kontinuierliche Gestaltung des Verfahrens.
Es bietet gegenüber den üblichen Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten die Vorteile einer sehr hohen Raum-Zeit-Ausbeute, einer wesentlichen Korrosionsverminderung der Reaktoren, und infolge der Kurzzeit-Reaktion, die eine schnelle Trennung der verwendeten Reaktionspartner erlaubt, in vielen Fällen den Vorteil einer erheblichen Ausbeutesteigerung gegenüber einer Ausführungsform des Verfahrens mit grösseren Verweilzeiten.
Als Reaktor kann bei diesem Verfahren jede Mischapparatur dienen, mit der man Amin, Phosgen und wässrige Lösung einer anorganischen Base intensiv in kurzer Zeit vermischen kann, wobei im allgemeinen Amin und/oder Phosgen in einem hydrophoben organischen Lösungsmittel gelöst sind.
Beispielsweise werden die Reaktionspartner in einer Mischkammer turbulent vermischt, oder man verdüst die Reaktionspartner in Zweistoffdüsen so, dass eine sehr intensive Vermischung der erzeugten Flüssigkeitströpfchen entsteht. Als Treibgas zur Verdüsung können Inertgase wie z. B. Luft oder Stickstoff verwendet werden, die gegebenenfalls im Kreislauf geführt werden können.
Auch eine Kombination der beschriebenen Vermischung ist möglich, indem zunächst Aminlösung und wässrige Lauge möglichst intensiv vorgemischt werden und darauf zur eigentlichen Umsetzung Phosgentröpfchen z. B. mit einem Stickstoffatom in den Strom dieser Flüssigkeitsmischung eingedüst werden.
Durch Vorkühlung der Ausgangsstoffe undloder der Mischapparatur und/oder des Treibgases werden die Umsetzungstemperaturen im Bereich von ca. -30 bis +350 C, vorzugsweise von - 10 bis + 100 C, gehalten; auch kann ein niedrigsiedendes Lösungsmittel verwendet werden, das durch (teilweise) Verdampfung während der Umsetzung die Reaktionswärme abführt.
Nach der Umsetzung werden die Phasen des Reaktionsgemisches zweckmässig möglichst weitgehend getrennt, wobei gegebenenfalls zur Abtrennung des Treib- gases ein Zyklon verwendet werden kann; die Flüssigphasen können in einem Scheidegefäss oder zweckmässiger durch einen Separator getrennt werden.
An die Phasentrennung kann sich eine Trocknung der organischen Lösung, die das Isocyanat enthält, anschliessen, wobei übliche Trockenmittel wie z. B. Calciumchlorid, Natriumsulfat oder Zeolith verwendet werden können. Besonders günstig ist die Anwendung einer Azeotrop-Entwässerung, gegebenenfalls im Vakuum: bei dieser Verfahrensweise wird die Trocknung mit der Isolierung des Isocyanates verknüpft, indem gleichzeitig mit dem Lösungsmittel das rohe Isocyanat zurückbleibt und anschliessend gewünschtenfalls z. B. durch Destillation gereinigt wird.
Phosgen wird im allgemeinen in 1- bis Smolarer Menge gegenüber Amin eingesetzt, wobei ein Phosgenüberschuss z. B. im Treibgaskreislauf zurückgeführt und wieder eingesetzt werden kann. Vorzugsweise wird man Amin und Phosgen in einem Molverhältnis von 1:1 bis 1: 20 einsetzen, wobei indessen ein Molverhältnis von 1:1 bis 1: 8 bevorzugt ist. In vielen Fällen hat sich ein Molverhältnis von Amin zu Phosgen im Bereich von 1:1 bis 1: 2 als besonders vorteilhaft erwiesen. An wässriger Lauge werden mit Vorteil mindestens 2 Mol, bezogen auf 1 Mol Amin eingesetzt. Die Dosierung wird z. B. durch Dosierpumpen vorgenommen und soll weitgehend gleichmässig sein.
Die Reaktionszeit beträgt oft weniger als 1 Minute, in manchen Fällen nur wenige Sekunden bis Bruchteile von Sekunden.
Die nach dem Verfahren erhaltenen Isocyanate sind Zwischenprodukte z. B. zur Herstellung von Kunststoffen und Kunststoffhilfsprodukten und können auch als solche, z. B. als Klebestoffe, Verwendung finden.
Beispiel I
In 300 ml o-Dichlorbenzol werden bei 0 120 g Phosgen gelöst. Zu der Lösung werden bei 0 bis +50 C innerhalb von 30 Minuten 73 g tert.Butylamin, gelöst in 100 ml o-Dichlorbenzol, und gleichzeitig 96 g Natriumhydroxid, gelöst in 400 ml Wasser, zugetropft; dabei wird kräftig gerührt und auf die angegebene Temperatur gekühlt. Nach der Umsetzung werden die Phasen getrennt; die Lösung des Isocyanates wird über Natriumsulfat getrocknet und fraktioniert destilliert. Man erhält 72 g (= 73% d.Th.) tert.Butylisocyanat vom Siedepunkt 84 - 850 / 760 Torr.
Beispiel 2
164 g eines Amins, das durch Ritterreaktion aus technischem Tetrapropylen, Blausäure und Schwefelsäure und anschliessende Hydrolyse des erhaltenen N-i-Dodecylformamids erhalten wird, einen Siedebereich von 73 bis 820 / 0,1 Torr und einen NH2-Gehalt von 8,1% besitzt, werden innerhalb von 25 Minuten zu einer Lösung von 100 g Phosgen in 500 ml Methylenchlorid bei 00 unter Rühren und Kühlen zugetropft. Während der Aminzugabe werden weitere 20 g Phosgen in das Reaktionsgemisch eingeleitet. Gleichzeitig wird eine Lösung von 130 g Natriumhydroxid in 600 ml Wasser so zugetropft, dass eine Messelektrode bis zur Beendigung der Aminzugabe einen pH-Wert von ca. 2 anzeigt, dann wird die restliche Natronlauge innerhalb von 15 Minuten zugetropft bis ein pH-Wert von 7,4 erreicht ist. Die Phasen werden getrennt.
Die über Calciumchlorid getrocknete Methylenchloridlösung wird fraktioniert destilliert. Man erhält nach Abdestillieren des Methylenchlorids und anschliessender Vakuumdestillation 154 g (= 83% d.Th.) eines i-Dodecylisocyanates, das einen Siedebereich von 65 bis 750 / 0,3 Torr und einen NCO-Gehalt von 18,5So (berechnet: 18,8) besitzt.
Beispiel 3
177 g 2,6-Diisopropylanilin, 120 g Natriumhydroxid, gelöst in 800 ml Wasser, und 45 g Phosgen werden gleichzeitig innerhalb von 30 Minuten zu einer Lösung von 130 g Phosgen in 500 ml Methylenchlorid zugegeben.
Während der Umsetzung wird kräftig gerührt und durch Kühlen eine Temperatur von 0 bis +50 gehalten. Nach der Umsetzung werden noch 20 g Natriumhydroxid, gelöst in 100 ml Wasser, zugetropft. Die Phasen des Reaktionsgemisches werden getrennt, die organische Phase wird über Natriumsulfat getrocknet, und das Methylenchlorid wird abdestilliert. Es hinterbleibt ein rohes 2,6 -Diisopropylphenylisocyanat (195 g), das einen NCO-Gehalt von 19,3 (berechnet 20,6) aufweist; Ausbeute: > 93'Xc d.Th.
Beispiel 4
50 g 1,3-Diamino-2,4,6-tri-isopropyl-benzol werden, gelöst in 200 ml Methylenchlorid, bei 5 bis + 50 unter Rühren und Kühlen zu der Mischung einer Lösung von 75 g Phosgen in 200 ml Methylenchlorid und 50 ml Wasser zugetropft. Gleichzeitig werden 175 ml einer 3l0/,igen Natronlauge so zugetropft, dass eine Messelektrode bis zum Ende der Aminzugabe pH-Werte von 1 bis 7 anzeigt. Die Aminzugabe ist nach 15 Minuten beendet. Der Rest der Natronlauge wird so zugetropft, dass das Reaktionsgemisch einen pH-Wert von 6-7, gegen Ende von 7 bis 10 besitzt. Die Zugabe der Natronlauge ist nach 40 Minuten beendet.
Die Phasen des Reaktionsgemisches werden getrennt, die Methylenchloridlösung wird über Natriumsulfat getrocknet. Nach dem Abdestillieren des Methylenchlorids verbleiben 60 g rohes 2,4,6-Tri-isopropyl-benzol-diisocyanat-(1,3), NCO-Gehalt 28,7 (berechnet 29,4), Ausbeute: > 97% d.Th.
Beispiel 5
255 g eines hauptsächlich aus 9-Amino-heptadecan bestehenden, aus Ketonen der Kokosvorlauffettsäure gewonnenen Amingemisches werden zusammen mit einer Lösung von 160 g Natriumhydroxid in 400 ml Wasser bei ca. 0 zu einer Lösung von 150 g Phosgen in 500 ml Methylenchlorid zugetropft. Dabei wird kräftig gerührt und die Natronlauge so dosiert, dass bis zum Ende der Aminzugabe - nach 15 Minuten - der pH-Wert des Gemisches 1 - 7 beträgt. Nach weiteren 25 Minuten ist die Lauge zugegeben, der pH-Endwert beträgt 13. Das Reaktionsgemisch wird getrennt, die Isocyanatlösung mit Natriumsulfat getrocknet, das rohe Isocyanat im Vakuum destilliert. Man erhält 245 g eines Heptadecylisocyanates vom Siedebereich 140 - 1700 / 0,4 Torr, NCO-Gehalt 14,9 (ber. 14,9). Ausbeute: 87% d.Th.
Beispiel 6
150 g Phosgen werden in 200 ml Methylenchlorid gelöst. Bei -50 wird zu der kräftig gerührten Lösung eine Lösung von 62 g 1,6-Hexamethylendiamin in 250 ml Methylenchlorid innerhalb von 15 Minuten zugetropft und gleichzeitig Natronlauge so zugetropft, dass der pH Wert der Mischung 2- 5 beträgt. Innerhalb von weiteren 20 Minuten wird der Rest einer Lösung von 140 g Natriumhydroxid in 400 ml Wasser zugetropft, bis am Ende ein pH-Wert von 13 erreicht ist. Die Phasen des Reaktionsgemisches werden getrennt, die Methylenchloridlösung wird mit Natriumsulfat getrocknet und destilliert. Man erhält 48 g (= 55% d.Th.) Hexamethylendiisocyanat-(1,6) vom Siedebereich 100 - 1120 / 0,4 Torr.
NCO-Gehalt 49,5% (ber. 50,0%).
Beispiel 7
In 350 ml Toluol werden bei - 200 80 g Phosgen gelöst. Die Lösung wird mit 50 ml konzentrierter Natriumchloridlösung verrührt, in die Mischung taucht eine pH-Messelektrode. Bei - 100 bis -200 werden innerhalb von 20 Minuten 15 g Methylamin eingeleitet und gleichzeitig eine 25%ige Lösung von 90 g Natriumhydroxid in Wasser so zugetropft, dass ein pH-Wert von 4- 6,5 gemessen wird. Nach beendeter Aminzugabe wird innerhalb von weiteren 15 Minuten die Natronlauge weiter zugegeben bis ein pH-Wert von 10 erreicht ist. Die Phasen des Reaktionsgemisches werden getrennt, die wässrige Phase noch einmal mit Toluol ausgeschüttelt.
Die Toluollösung des entstandenen Methylisocyanates wird mit Calciumchlorid getrocknet. Der Isocyanatgehalt wird durch Umsetzung mit 1 n - Lösung von Dibutylamin in Chlorbenzol und Titration des unumgesetzten Dibutylamins mit Salzsäure bestimmt. Die Toluollösung (340 g) enthält 3,4% Methylisocyanat; das entspricht 11,5 g Methylisocyanat (= 49% d.Th.).
Beispiel 8
Die verwendete Apparatur zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einem System zweier Mischkammern. In der ersten Mischkammer werden über eine Dosierpumpe eingespeiste Aminlösung und wässrige Lauge intensiv miteinander vermischt, und in der zweiten Mischkammer wird dieses Zweiphasengemisch mit Phosgenlösung unter Zuhilfenahme eines Stickstoffstromes intensiv verwirbelt und zur Reaktion gebracht. Die Reaktionsprodukte gelangen nach der Mischkammer in einen Zyklon, in dem Flüssigkeit und Gas von einander getrennt werden. Die Flüssigkeit wird aufgefangen, die organische Phase von der wässrigen getrennt, getrocknet und abdestilliert, gegebenenfalls im Vakuum. Die Verweilzeit der Reaktionspartner im Reaktionsraum beträgt in den angeführten Beispielen 10-t bis 10-2 Sekunden.
Eine auf - 200 C vorgekühlte einmolare n-Butylaminlösung in Methylenchlorid und eine ebenso vorgekühlte 207cige Natronlauge werden in den ersten Mischkopf gedrückt. Der Aminlösungsstrom wird auf 4 Mol je Stunde, der Laugenstrom auf 16 Mol je Stunde eingestellt. Die durch einen Stickstoffstrom von 3 - 4 cbm/h eingesprühte 25%ige auf - 50 bis - 700 C gekühlte Phosgenlösung in Methylenchlorid wird auf 6 Mol je Stunde eingestellt. Durch die Vorkühlung der Ausgangsstoffe und die Verdampfung eines Teils des Lösungsmittels bleibt die Temperatur der Reaktionsprodukte nach der Mischkammer zwischen 0 und 50 C.
Nach 15 Minuten währendem Betrieb werden die im Scheidetrichter aufgefangenen flüssigen Phasen von einander getrennt, die organische Phase mit Calciumchlorid getrocknet und aufdestilliert. Es werden 88 g n-Butylisocyanat isoliert. Das entspricht bei einem Durchsatz von l Mol n-Butylamin einer Ausbeute von 89%.
Beispiel 9
Nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 8 beschrieben, werden nach Durchsatz von 1 Mol tert.Butylamin durch Destillation 85 g tert.Butylisocyanat erhalten, entsprechend einer Ausbeute von 86%.
Beispiel 10
Nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 8 wird eine einmolare Lösung von Anilin eingesetzt. Nach Durchsatz eines Mols Anilin erhält man durch Destillation 114 g Phenylisocyanat, entsprechend einer Ausbeute von 96%.
Beispiel 11
Nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 8 wird eine einmolare Lösung von p-Chloranilin eingesetzt.
Nach Durchsatz eines Mols erhält man durch Destillation 144 g p-Chlorphenylisocyanat, entsprechend einer Ausbeute von 94%.
Beispiel 12
Nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 8 wird eine halbmolare Lösung von Hexamethylendiamin eingesetzt. Nach Durchsatz eines halben Mols Hexamethylendiamin werden die beiden Phasen getrennt und die organische Phase aufdestilliert. Man erhält 44 g Hexamethy lendiisocyanat. entsprechend einer Ausbeute von 52%.
Beispiel 13
Nach dem gleichen Verfahren, wie es in Beispiel 8 beschrieben wird, wird eine halbmolare Lösung von 4,4' Diaminodiphenylmethan in Methylenchlorid eingesetzt.
Nach Durchsatz eines halben Mols werden die beiden Phasen getrennt. die organische Phase über Zeolith getrocknet und aufdestilliert. Man erhält 81 g 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan, entsprechend einer Ausbeute von 65%. Der Destillationsrückstand beträgt 29 g und besitzt einen durch Titration bestimmten Isocyanatgehalt von 29%.
Beispiel 14
Eine 1 1%ige Lösung von Methylamin in flüssigem Propan wird zusammen mit einer 20%igen wässrigen Natronlauge und einer 50%igen Lösung von Phosgen in flüssigem Propan in einer Dreistoffmischkammer unter intensiver Durchmischung und Entspannung zur Reaktion gebracht. Durch die Verdampfung von Propan, Phosgen und gebildetem Methylisocyanat wird die auftretende Reaktionswärme kompensiert und durch geeignete Wahl der Amin- und Phosgenlösungsmengen die Temperatur der Reaktionsprodukte auf -100 C eingestellt.
Die Konzentrationen der Ausgangsstoffe sind derart gewählt, dass alle Reaktionsprodukte ausser der umgesetzten Natronlauge, die in einem Zyklon abgeschieden wird, gasförmig bleiben. Nach dem Zyklon werden diese gasförmigen Reaktionsprodukte durch einen Calciumchlorid-Trockenturm getrocknet und danach in Kühlfallen kondensiert. Eine gaschromatographische Untersuchung der Reaktionsprodukte ergibt eine Ausbeute von 90 - 100% Methylisocyanat.